Sonntag, 26. April 2015

Senioren aus der Region bieten Spitzentennis

Am ersten Maiwochenende beginnt traditionellerweise die Interclubsaison. Und mittlerweile hat es auch schon Tradition, dass die Region Wettingen/Baden bei den Senioren eine sehr starke Interclub-Fraktion stellt.

Eine Mannschaft bei den Aktiven, die in einer der drei nationalen Interclubligen aufläuft, gibt es in der Region Wettingen/Baden seit zwei Jahren nicht mehr. Dafür sind die Senioren umso erfolgreicher. Nicht weniger als sieben (!) Mannschaften kämpfen in den drei höchsten Spielklassen dieses Landes um Punkte.
Sogar in der Nationalliga A treten die Frauen des Tennisclubs Wettingen in der Alterskategorie 30+ an. Das Team, das in der vergangenen Saison von Sybille Graf (R4, im Bild) und Michèle Aslaksen-Riniker (R4) angeführt wurde, konnte dank einem 4:2-Sieg über Mollis den Abstieg verhindern und wird daher auch in dieser Saison in der höchsten Schweizer Spielklasse antreten. Beinahe ebenfalls in der Nati A gespielt hätten in dieser Saison die Männer 45+ des TC Wettingen. Doch die Senioren verloren in der vergangenen Spielzeit das alles entscheidende Aufstiegsspiel gegen Uster mit 3:4 und verbleiben damit in der Nationalliga B. Wenn das Team an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen kann, klappt es vielleicht in dieser Saison mit der Promotion ins Oberhaus.

Neue Saison, neues Glück
Unglücklich verlief die letzte Saison auch für die Wettinger Senioren in der Alterskategorie 35+. Trotz zwei Siegen in den Gruppenspielen mussten sie den bitteren Gang in die Abstiegsrunde antreten, wo sie sich jedoch souverän behaupten konnten. In diesem Jahr nun nehmen die Spieler einen neuen Anlauf, um sich für die Aufstiegsspiele zu qualifizieren.
Der TC Wettingen kann mit den Senioren 55+ gar noch ein drittes NLB-Team sein Eigen nennen. Die älteste Garde der Wettinger Interclubspieler, die in den nationalen Ligen aufläuft, konnte im vergangenen Jahr den Abstieg dank einem 4:0-Sieg im Derby gegen Bremgarten verhindern.

Neue Heimat in Fislisbach
Doch nicht nur im Tennisclub Wettingen wird bei den Senioren Spitzentennis geboten, sondern auch der TC Rohrdorferberg stellt zwei Equipen in den nationalen Ligen. Die Frauenmannschaft 40+, die in der vergangenen Saison trotz einem Sieg und einem Unentschieden in die Abstiegsspiele musste und dort gegen Küssnacht am Rigi chancenlos blieb, tritt in diesem Jahr wieder in der Nationalliga B an. Eine Liga tiefer versuchen sich die Clubkollegen in der Alterskategorie 55+. Das Team hat den Aufstieg in die Nationalliga C am grünen Tisch geschafft und versucht sich nun in der dritthöchsten Liga.
Komplettiert wird der Kreis der Interclubmannschaften in den nationalen Ligen in der Region Wettingen/Baden durch das NLC-Frauenteam 30+ des TC Esp Fislisbach. Die Spielerinnen liefen in der vergangenen Saison noch für den TC Baregg-Baden auf, doch weil der Club einem Hotelbau weichen muss, haben sie in Fislisbach eine neue Heimat gefunden.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 15. April 2015

Keist erreicht Halbfinal in der Türkei

Es sind zwar schon ein paar Tage vergangen seit dem Exploit von Luca Keist (ITF 593), aber eine Meldung ist er noch immer wert: Der Junior des TC Zofingen, der in Frenkendorf trainiert, hat vor gut einer Woche in der Türkei bei einem Grad 4 Turnier die Halbfinals erreicht.

Bis jetzt war eine Viertelfinalqualifikation das beste Resultat, das Luca Keist bei einem internationalen Juniorenturnier vorzuweisen hatte. Zwei Mal war ihm dies im vergangenen Herbst bei Turnieren in der Schweiz gelungen. Allerdings waren dies beide Male Events der untersten Kategorie. Nun hat der 16-Jährige bewiesen, dass er auch zu mehr fähig ist.

Ohne Satzverlust ins Halbfinale
Beim GD Tennis Cup in Antalya, einem Turnier der vierten Kategorie, startete Keist als ungesetzter Spieler ins Turnier und bezwang in den ersten vier Runden gleich drei besser klassierte Spieler. In der ersten Partie war es der Russe Alen Avidzba (ITF 362), im Achtelfinale der Schweden Henrik Atlevi (ITF 484) und in der darauffolgenden Runde gar der an Nummer zwei gesetzte Türke Mert Zincirli (ITF 285). Alle diese Kontrahenten räumte Keist ohne einen Satzverlust aus dem Weg und erreichte so seinen ersten Halbfinal auf der ITF-Tour. 
Dort musste er sich dann aber dem Einheimischen Cem Erturk (ohne Ranking) mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. Dennoch darf Keist mit dem Turnier in der Türkei zufrieden sein, denn dank den gewonnen 20 Punkten hat er sich in der Weltrangliste um rund 100 Plätze verbessert.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 30. März 2015

Die Favoriten gaben sich keine Blösse

An den Junioren Aargauer Meisterschaften, die am vergangenen Wochenende im Sportworld Baregg ausgetragen wurden, gewannen in sämtlichen Kategorien nur Akteure, die an Nummer eins oder zwei gesetzt waren. 

In der Königskategorie U18 kam es bei den Junioren zum erwarteten Duell der beiden topgesetzten Interclubkollegen Patrik Hartmeier (R1, Nr1., Rombach) und Noël Kunz (R1, Nr. 2, Meisterschwanden, im Bild). Die beiden Spieler des neu in die NLC aufgestiegenen Teams des TC Teufenthal hatte auf dem Weg ins Endspiel keinerlei Probleme bekundet und ihre ersten beiden Matches souverän gewonnen. Im Final erwischte doch etwas überraschend Noël Kunz, der mit nur einem Sieg aus den vergangenen acht Matches an die kantonalen Titelkämpfe gereist war, den besseren Start. Kunz gewann den ersten Satz gleich mit 6:0. Doch so leicht gab sich Hartmeier nicht geschlagen, denn genau wie Kunz wollte auch er sich erstmals den Titel in der Königskategorie sichern. 
Den zweiten Durchgang sicherte sich Hartmeier dann mit 6:4 und so musste der Sieger im entscheidenden dritten Satz ermittelt werden. Dort war es wiederum Noël Kunz, der stärker begann und schnell mit 5:2 in Führung ging. Zwar kämpfte sich Hartmeier nochmals ran, doch am Ende holte sich Kunz dank einem 6:0, 4:6, 6:4-Sieg den Titel.

Schär wie erwartet souverän
Weit weniger umkämpft verlief das Geschehen in der Kategorie U16. Wie zu erwarten war, dominierte der Oftringer Jonas Schär (R1, im Bild) das Geschehen klar. Schär, der Mitglied des C-Kaders von Swiss Tennis ist und die Silbermedaille an der Junioren SM im Januar gewonnen hatte, wurde seiner Favoritenrolle an den kantonalen Titelkämpfen einmal mehr gerecht und holte sich den Titel ohne Satzverlust. Im Endspiel eliminierte er den an Nummer zwei gesetzten Lukas Striffler (R2, TC Teufenthal) mit 6:2, 6:3. 
In der Kategorie der unter 14-Jährigen war es Janic Notter (R3, TC Bremgarten), der sich als Sieger feiern lassen konnte. Notter, der als Nummer zwei ins Turnier gestartet war, musste einzig im Halbfinal gegen Denis Plüss (R3, TC Brugg) einen Satz abgeben, setzte sich am Ende aber dennoch mit 6:2, 3:6, 6:1 durch. 6:4, 6:4 lautete das Resultat im Finale, wo Notter den top gesetzten Dario Misovski (R3, TC Brugg) schlagen konnte. 
Nicolas Kobelt (R4, TC Entfelden) erwischte im Finalspiel gegen Leonardo Califano (R6, TC Rheinfelden) einen Kaltstart. Gleich mit 0:6 musste er den ersten Satz abgeben. Danach konnte sich der an Nummer eins gesetzte Kobelt jedoch steigern und gewann die darauffolgenden zwei Sätze jeweils mit 7:5. Zu einem souveränen Titelgewinn kam in der Kategorie U10 Mark Jon Aslaksen (R6, TC Wettingen). Er wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann den Aargauer Meistertitel ohne Satzverlust. 

Meyer, Lüscher und Fontenel überlegen
Bei den Juniorinnen, wo lediglich drei Konkurrenzen durchgeführt werden konnten, gab es drei überlegene Siegerinnen. Und drei Mal war es die nominell stärkste Spielerin. In der Kategorie U16 schwang Dominique Meyer (N4, 49, im Bild) oben aus. Die Aarauerin, die für den Tennisclub Zofingen spielt, schlug sowohl Emily Grabner (R3, TC Rohrdorferberg) als auch Melanie Mijukic (R2, TC Lenzburg) ohne Probleme. 
Bei den unter 14-Jährigen war es Sophie Lüscher (R3, TC Hallwilersee), die ihre gute Form erneut unter Beweis stellen konnte. Nur eine Woche nach dem Triumph an der Swiss Tennis Challenge holte sie sich auch noch den Aargauer Meistertitel. Sie bezwang im Endspiel Sina Schwaiger (R3, TC Wohlen Niedermatten), die sich als ungesetzte Akteurin ins Finale vorkämpfen konnte, mit 7:5, 6:2. Und bei den Jüngsten (U12) gewann mit Chelsea Fontenel (R5, TC Rheinfelden) die grosse Favoritin. Sie gab in zwei Matches lediglich drei Games ab und schlug im Endspiel Tanja Siegrist (R6, TC Entfelden) mit 6:0, 6:2. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 25. März 2015

Meyer und Hartmeier in der Favoritenrolle

An den kantonalen Junioren Meisterschaften, die am kommenden Wochenende im Sportworld Baregg in Baden-Dättwil stattfinden, kämpfen 114 Nachwuchscracks um die Titel des Aargauer Meisters.

Nach der Halbfinalqualifikation vor einem Jahr und dem Erreichen des Finals im vergangenen Sommer startet Patrik Hartmeier (R1, im Bild) nun seinen dritten Versuch, um sich erstmals den Aargauer Meistertitel in der Königskategorie U18 zu sichern. Wie bereits im letzten Sommer ist der 18-Jährige aus Rombach an Nummer eins gesetzt. Luca Keist, der damals im Final zum Spielverderber avancierte, kann Hartmeier diesmal keinen Strich durch die Rechnung machen, denn der Spieler des TC Zofingen nimmt nicht teil. Trotzdem wird Patrik Hartmeier auf dem Weg zu seinem ersten U18-Aargauer-Meistertitel gefordert werden. Bereits bei seinem ersten Auftritt trifft er voraussichtlich auf Nathan Eugster (R2) und im Endspiel würde es dann wohl das Direktduell mit seinem Interclub-Teamkollegen Noël Kunz (R1) kommen.

Schär ist Favorit
In der Kategorie U16 ist die Ausgangslage hingegen klar: Jonas Schär (R1) ist einmal mehr der grosse Favorit. Der Oftringer, der im Januar an der Junioren Schweizer Meisterschaft in dieser Altersklasse die Silbermedaille gewonnen hat, dürfte – wenn überhaupt – von Lukas Striffler (R2) gefordert werden. Der Spieler des TC Teufenthal ist an Nummer zwei gesetzt. 
Deutlich ausgeglichener präsentiert sich die Lage bei den unter 14-Jährigen. In der mit 26 Teilnehmern grössten Konkurrenz weisen die ersten drei der Setzliste alle dieselbe Klassierung auf: Dario Misovski, Janic Notter und Denis Plüss sind alle R3 klassiert. Mit Olivier Meyer, Sascha Jankovic und Nico Jannella (alle R4) verfügen noch drei weitere Akteure zumindest über Aussenseiterchancen im Kampf um den Titel. In der Kategorie U12 ist Nicolas Kobelt (R4) der Topfavorit und bei den Jüngsten (U10) ist Mark Jon Aslaksen (R6) die Nummer eins.

Zwei Konkurrenzen abgesagt
Ein weniger erfreuliches Bild präsentiert sich einmal mehr bei den Juniorinnen. Nicht einmal ein Viertel aller Teilnehmer – nämlich lediglich 23 von insgesamt 114 – sind Juniorinnen. Die Königskategorie U18 musste gar abgesagt werden, genauso die Kategorie U10. Damit ist die Konkurrenz der unter 16-Jährigen die stärkste des Turniers. Und dort ist Dominique Meyer (N4, 49, im Bild) die haushohe Favoritin. Die einzige N-Spielerin der gesamten Meisterschaften dürfte wohl auch von der Nummer zwei des Turniers, Melanie Mijukic (R2), kaum ernsthaft gefordert werden.
In der Kategorie U14 ist Sophie Lüscher (R3) aus Seengen an Nummer eins gesetzt. Die 12-Jährige, die vor wenigen Tagen die Swiss Tennis Challenge gewonnen hat, startet damit als Favoritin ins Turnier. Doch mit Jelena Simic (R3), Sina Schwaiger (R3) und Farah Emina Puric (R4) sind drei weitere Konkurrentinnen am Start, die Lüscher das Leben durchaus schwer machen könnten.
Favoritin bei den Jüngsten (U12) ist Chelsea Fontenel (R5), die zuletzt mit ihrem grossen Auftritt im Zürcher Hallenstadion, als sie beim Match for Africa einige Bälle mit Roger Federer schlagen durfte, für Aufsehen gesorgt hatte. Auf dem Papier ist Tanja Siegrist (R6) ihre grösste Konkurrentin im Kampf um den Titel.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 24. März 2015

Schöner Erfolg für Sophie Lüscher

Am vergangenen Wochenende fand in Biel die Swiss Tennis Challenge statt. Bei diesem Einladungsturnier durften die besten acht Spielerinnen und Spieler in den Alterskategorien U11 und U13 teilnehmen. 

Die Seengerin Sophie Lüscher (R3) startete in der Kategorie U13 als ungesetzte Spielerin ins Turnier. Nach einem souveränen Sieg in der ersten Runde gegen Sandy Vallat (R3), die sie mit 6:1, 6:3 bezwang, eliminierte sie in den Halbfinals die an Nummer zwei gesetzte Melody Hefti (R2). Gegen Hefti hatte Lüscher, die dem Nachwuchskader von Swiss Tennis angehört, in den letzten fünf Duellen vier Mal verloren. Nicht so am vergangenen Wochenende: Gleich mit 6:4, 6:0 gewann die 12-jährige Aargauerin und qualifizierte sich damit fürs Endspiel.
Und dort wartete mit der top gesetzten Sara Paunovic (R2) ebenfalls eine Spielerin, gegen die Sophie Lüscher das letzte Duell verloren hatte. Davon liess sie sich jedoch nicht beirren, gewann auch das Finalspiel souverän mit 6:2, 6:3 und konnte sich danach als Siegerin der Swiss Tennis Challenge feiern lassen. 

Text von Fabio Baranzini, Bild von Carla Stampfli

Freitag, 13. März 2015

Laubi und Fetov übernehmen die Junioren beim ATV

Sandra Laubi und Ibrahim Fetov übernehmen die zwei vakanten Positionen im Bereich des Juniorenwesen im Aargauischen Tennisverband. 

An der Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes im Januar haben Anita Güntensperger (Juniorenwesen) und Helena Dedial (Kids Tennis) ihren Rücktritt bekannt gegeben. An der GV war der Verband noch nicht in der Lage gewesen, die Nachfolger zu präsentieren. Jetzt, knapp zwei Monate später, sind die Verantwortlichen fündig geworden.

Sandra Laubi, Nachwuchsverantwortliche:
Sandra Laubi, die viele Jahre als Juniorenobfrau im Tennisclub Aarau im Einsatz stand, wird den Job als Nachwuchsverantwortliche beim ATV übernehmen. Neben ihrem Engagement beim ATV ist sie zusätzlich für die Clubverwaltung des TC Aarau zuständig. Laubi verfügt zudem über die Ausbildungen Wettkampftrainerin Swiss Tennis, Leiterin Kindertennis von Swiss Tennis, Jugend & Sport Coach und ist zusätzlich Absolventin der Swiss Olympic Vereinsmanagement Ausbildung. „Sandra ist für uns eine Idealbesetzung und ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit“, liess ATV-Präsident Roland Polentarutti verlauten. Er hatte das Amt des Nachwuchsverantwortlichen seit Januar interimistisch übernommen.

Ibrahim Fetov, Kids Tennis:
Auch fürs Kids Tennis konnte der Aargauische Tennisverband mit Ibrahim Fetov einen ausgewiesenen Fachmann an Board holen. Der 26-Jährige verfügt über das B-Trainerdiplom, sowie über die Leiter-Ausbildungen im Bereich Tennis Jugendsport, Kindersport, Tennis Kindersport und Erwachsenensport. Fetov arbeitet seit mehreren Jahren als Tennistrainer im TC Brugg, wo er unter anderem auch die Kadertrainings des ATV leitet. Zudem hat Ibrahim Fetov auch als Wettkampfspieler einige Erfolge auf nationaler Stufe feiern können. Aktuell ist er die Nummer 48 der Schweiz.


Erster Future-Viertelfinal für Mrose

Beim mit 15'000 Dollar dotierten ITF-Future in Trimbach hat der Klingnauer Oliver Mrose als Qualifikant die Viertelfinals erreicht. Dabei schlug er unter anderem die Weltnummer 365.

Dass Oliver Mrose (ATP 1971) in Trimbach derart stark aufspielen würde, war aufgrund seiner letzten Resultate nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Der 21-Jährige weiss selbst nicht genau, weshalb er in Trimbach wieder zu seiner Form zurück gefunden hat. "Vielleicht lag es daran, dass ich seit zwei Wochen wieder arbeite und daher lockerer an die Sache heranging", vermutet er. 
Was auch immer es war, es hat auf jeden Fall funktioniert. Dank zwei Siegen in der Qualifikation erreichte er - wie bereits vor einem Jahr beim selben Turnier - das Hauptfeld. Dort eliminierte Mrose in der ersten Runde den polnischen Lucky Loser Adam Majchrowicz (ATP 1211) mit 7:5, 6:4 und traf dann im Achtelfinal auf die britische Turniernummer drei Joshua Milton (ATP 365). Gegen Milton zeigte Mrose sein stärkstes Match in gesamten Turnier und führte deutlich mit 6:2, 4:2, 40:0 als Milton die Partie wegen Übelkeit aufgab. "Milton ist der bestklassierte Gegner, den ich bisher schlagen konnte", freute sich Mrose nach seinem Sieg. 

Luft draussen
Doch nach diesem Exploit war die Luft beim amtierenden Aargauer Meister draussen. In sein Viertelfinalspiel gegen den Russen Kirill Dmitriev (ATP 491) startete Mrose denkbar schlecht und musste den ersten Satz gleich mit 0:6 abgeben. Im zweiten Durchgang konnte er sich dann steigern. "Ich war nach dem schlechten Start eigentlich im Match drin, aber mein Gegner machte auch im zweiten Satz praktisch keine Fehler", so Mrose. Die Konsequenz: Der Russe siegte mit 6:0, 6:3. 
Dank den drei ATP-Punkten, die Oliver Mrose für seine Viertelfinalqualifikation in Trimbach erhält, wird er sich in der Weltrangliste um rund 500 Ränge verbessern und damit so gut klassiert sein wie noch nie zuvor in seiner Karriere. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 10. März 2015

Die nächste Hürde ist genommen

Im Juli wird die Swiss Junior Trophy zum ersten Mal als Grad-2-Turnier ausgetragen. Das ist jedoch erst ein Zwischenschritt: Turnierorganisator Freddy Blatter träumt von einem Grad-1-Turnier beim 10-Jahr-Jubiläum.

Gute Nachrichten aus Roehampton: Der internationale Tennisverband ITF mit Sitz im südwestlichen Stadtteil Londons hat die Swiss Junior Trophy zu einem Grad-2-Turnier ernannt. Damit erlangt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder ein internationales Juniorenturnier in der Schweiz diesen Status – abgesehen von der Junioren-EM in Klosters. Turnierdirektor Freddy Blatter, der das Turnier seit acht Jahren organisiert, freut sich über den neuerlichen Aufstieg seines Events, das im vergangenen Sommer erstmals als Grad-3-Turnier durchgeführt wurde.
Aufgrund des positiven Entscheids des ITF wird sich im kommenden Juli bei der neunten Ausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden einiges ändern. In erster Linie werden die Zuschauer besseres Tennis zu sehen bekommen, denn je höher ein Turnier eingestuft wird, desto mehr Punkte für die Juniorenweltrangliste gibt es zu gewinnen. Ergo wird die Swiss Junior Trophy in diesem Jahr so starke Spieler anlocken wie nie zuvor. „Es werden wohl einige Akteure aus den Top 100 teilnehmen. Dies vor allem auch deshalb, weil in der Woche davor die EM in Klosters stattfinden. So können die Topjunioren ihren Aufenthalt in der Schweiz um eine Woche verlängern und gleich zwei hochdotierte Turniere bestreiten“, so Blatter, der eben erst als Aargauer Sportfunktionär des Jahres 2014 geehrt wurde.

Budget aufgestockt
Doch das Spielniveau ist nicht das einzige, das sich ändern wird. Für die letzten drei Turniertage – also ab den Viertelfinals – werden die Zuschauer erstmals Eintritt bezahlen müssen. Blatter begründet diesen Entscheid mit dem höheren Spielniveau und der Tatsache, dass die Infrastruktur für die Zuschauer mit einer kleinen Tribüne, sowie einem sonnengschützten Bereich verbessert wird. „Die Eintritte werden mit zehn Franken am Freitag, respektive 15 Franken am Finalwochenende moderat ausfallen. Das gezeigte Tennis ist das Eintrittsgeld allemal wert“, verspricht Blatter, der aufgrund der zusätzlichen Aufwände das Budget des Turniers um rund 15'000 Franken auf insgesamt 140'000 Franken erhöht.

Ehrliche Standortbestimmung
Mit dem Schritt zum Grad-2-Turnier hat Blatter jedoch nur ein Zwischenziel erreicht. Er träumt davon, beim zehnjährigen Jubiläum im Jahr 2016 ein Grad-1-Event durchführen zu können. „Das wäre eine grossartige Sache, aber der Anlass muss kontinuierlich wachsen. Ob es bereits im nächsten Jahr reicht, wird sich zeigen. Das hängt vor allem davon ab, wie stark das Teilnehmerfeld in diesem Jahr sein wird.“
Nicht nur in Oberentfelden freut man sich über den Aufstieg des Turniers, sondern auch beim nationalen Verband in Biel. „Wenn sich unser Nachwuchs von der Haustür mit den besten Junioren der Welt messen kann, ermöglicht dies den Trainern, den Eltern und auch den Spielern selbst die ehrlichste Einschätzung über das Spielniveau“, sagt Alessandro Greco, Leiter Spitzensport von Swiss Tennis.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 9. März 2015

Ein Titel und insgesamt zehn Medaillen

An den Senioren Schweizermeisterschaften im Sportcenter AARSPORTS Wase haben die Aargauer Senioren einmal mehr bewiesen, dass sie an Titelkämpfen für Medaillen gut sind – und das gleich in grosser Zahl.

Wer aufgrund des Titels intuitiv gedacht hat, dass wohl einmal mehr Alain Dedial (zwei SM-Titel allein im letzten Jahr) für das Glanzlicht aus Aargauer Sicht gesorgt hat, der liegt für einmal falsch. Diesmal war es Michelle Paroubek (R1, im Bild). Die Spielerin des TC Brugg hat zum wiederholten mal eindrücklich bewiesen, dass sie noch längst nicht zum alten Eisen gehört, sondern auch mit über 40 Jahren noch mit der jüngeren Konkurrenz mithalten kann. Paroubek wurde in der Kategorie 30+ ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich dank Siegen über Caroline Aeberli (R2), Nicole Ruesch (R2) und Manuela Pinchera (R3) den Titel. Sie rehabilitierte sich damit auch für ihr überraschend frühes Aus an den nationalen Titelkämpfen im Sommer.
Der eingangs erwähnte Alain Dedial (N4, 90), der in den letzten Jahren die Kategorie 35+ fast nach Belieben dominiert hatte, ging natürlich auch bei dieser Ausgabe nicht leer aus. Der ehemalige Profi, der aktuell die Weltnummer 26 in seiner Alterskategorie ist, erreichte auch diesmal den Final. Dies dank einem hart erkämpften Halbfinalerfolg über Serge Lutgen (R1). Im Endspiel war dann aber Riad Sawas (N3, 58), der erstmals an den nationalen Senioren Meisterschaften dabei war, eine Nummer zu gross. Der Solothurner holte sich den Titel mit 6:2, 7:5.

Pech für Hopfner
Dedial war nicht der einzige Aargauer Akteur, der sich am vergangenen Sonntag eine silberne Auszeichnung um den Hals hängen lassen durfte. Zwei Frauen schafften dasselbe Kunststück. Zum einen war es Sandra Hopfner (R2), die in der Kategorie 45+ als Nummer eins ins Turnier gestartet war. Nach zwei überzeugenden Siegen traf sie im Endspiel auf die ungesetzte Patricia Pfaff (R2). Zwischen den beiden entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem sich Hopfner jedoch zu Beginn des dritten Satzes unglücklich den Fuss übertrat und in der Folge die Partie verlor. Zum anderen holte sich Susi Widrig (R4) in der Kategorie 55+ ebenfalls Silber. Dies dank zwei Siegen in den Gruppenspielen.

Sechs Mal Bronze
Und dann gab es für die Aargauer Delegation gleich noch eine ganze Serie an bronzenen Auszeichnungen. Die überraschendste war wohl jene von Stefan von Burg (R6) in der Kategorie 65+. Der Spieler des TC Baregg-Baden nutzte die Gunst der Stunde, profitierte von der Absage von Andras Szöcsik (R3) und konnte sich für die Halbfinals qualifizieren. Dort blieb er dann allerdings chancenlos. Bronze gabs noch für einen weiteren Ungesetzten, nämlich für Peter Schoch (R5) in der Kategorie 70+. Dieselbe Auszeichnung holten sich auch Deon Bowman (R3, 45+), Daniel Müller (R3, 55+), Hans Huber (R3, 60+) und Nicole Riniker (R4, 45+, im Bild).

Jubiläum im nächsten Jahr
Organisator Thomas Nef war mit dem Turnier zufrieden. „Das Niveau und die Anzahl der Teilnehmer waren mit dem Vorjahr vergleichbar. Natürlich wäre die Teilnehmerzahl bei den Frauen und das Spielniveau bei den Männern vor allem in der Kategorie 35+ noch zu steigern, aber insgesamt war es ein gutes Turnier, das auch sehr ruhig verlaufen ist“, so Nef, der während den vier Turniertagen lediglich ein einziges Mal wegen einer Unstimmigkeit zwischen zwei Spielern auf den Platz musste. Im kommenden Jahr finden die Senioren Meisterschaften erneut im AARSPORTS Wase statt – zum 10. Mal in Folge.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 4. März 2015

Selbst aus der Romandie und Deutschland kamen die Kids nach Wohlen

Im Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen fand am vergangenen Wochenende der letzte McDonalds Kids Tennis Cup dieser Wintersaison statt.

Zum letzten Mal in der laufenden Hallensaison führte die Tennisschule Freiamt unter der Leitung von Martin Büttler und Jürg Steiger den McDonalds Kids Cup in drei Kategorien durch. Die meisten der jungen Tennisspielerinnen und Tennisspieler (alle ohne Spiellizenz) stammten aus der Region, doch dank der Ausschreibung bei Swiss Tennis kamen die Kids mit ihren Eltern auch von weiter her - diesmal sogar aus dem Welschland und aus Lörrach!
Viele Turnierveranstalter scheuen wohl den grossen personellen Aufwand, um eine Turnierserie für den jüngsten Tenniscracks auf die Beine zu stellen. Auf jedem Platz helfen ältere Junioren der Tennisschule Freiamt den Kleinen bei den Regeln und beim Zählen.

Strahlende Sieger
Beim letzten Turnier waren gegen 30 Kinder mit dabei. Die Jüngsten massen sich in der Kategorie rot im Kleinfeld, die etwas Älteren duellierten sich dann im ¾ - Feld (orange), während die Ältesten schliesslich auf dem grossen Feld spielten (Kategorie grün). Es wurde um Siegerpokale, Erinnerungsmedaillen und um die beliebten McDonalds – Gutscheine gekämpft. Die Siegerliste der drei Kategorien finden Sie unterhalb des Artikels. 

Im Sommer wird die Turnierserie für den Tennisnachwuchs fortgesetzt. Die Turniere sind auf www.swisstennis.ch aufgeschaltet. Anmelden kann man sich auch über www.tennisschule-freiamt.ch.


Die Erstplatzierten vom letzten Wochenende:

Kategorie rot:
1. Robin Rutishauser
2. Lav Ilic
3. Lars Gutknecht

Kategorie orange:
1. Aaron Federer
2. Laurine Minder
3. Matthias Heri

Kategorie grün:
1. Angelina da Silva
2. Yannis Suter
3. Alex Beuten

Text und Bild von der Tennisschule Freiamt

Montag, 2. März 2015

Freddy Blatter ist Aargauer Sportfunktionär 2014

Die Aargauer Sportjournalisten haben Freddy Blatter, Leiter der Tennisschule Aarau West, zum Sportfunktionär des Jahres 2014 gewählt. Am 6. März wird Blatter anlässlich der Gala "Sportler des Jahres" in Baden ausgezeichnet.

Der frühere Schweizer Spitzenspieler Freddy Blatter arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als Tennistrainer. Seit 2002 steht dabei der Aufbau der Tennischule Aarau West im Vordergrund, deren Inhaber er seit 2007 ist. Die Tennisschule ist seit einigen Jahren eine Partner Academy von Swiss Tennis.
Freddy Blatter ist nicht nur als Trainer engagiert, sondern organisiert zwei Mal pro Jahr die Swiss Junior Trophy, ein internationales Juniorenturnier, bei dem sich ambitionierte Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt messen können. Obwohl der 65-jährige Blatter mittlerweile das Rentenalter erreicht hat, steht er noch immer sechs Tagen pro Woche auf dem Tennisplatz und gibt sein Wissen weiter.

Viele Medaillen-Kandidaten aus dem Aargau

Im Sportcenter AARSPORTS Wase in Birrhard beginnen am Donnerstag die Schweizer Senioren Meisterschaften. Der Kanton Aargau hat in den zwölf Kategorien, die ausgetragen werden, nicht weniger als acht Spielerinnen und Spieler am Start, die in der Setzliste geführt werden.

In den letzten Jahren war Alain Dedial (N4, 90, im Bild) in der Kategorie 35+ das Mass aller Dinge. 2014 hat er sich gleich zwei Mal den nationalen Titel gesichert – auf Sand und in der Halle. Diesmal erhält er jedoch namhafte Konkurrenz: Riad Sawas, aktuell die Nummer 58 der Schweiz und in der vergangenen Saison massgeblich am Aufstieg der ersten Mannschaft des TC Solothurn in die Nationalliga B beteiligt, geht erstmals in der Kategorie 35+ an den Start. Es wird sich zeigen, ob Dedial auch den jüngeren und stärker eingestuften Konkurrenten in seiner Heimhalle im Schach halten kann.

Paroubek, Hopfner und Amrein mit guten Chancen
Ebenfalls intakte Titelchancen hat in der Kategorie 30+ Michelle Paroubek (R1). Obwohl sie aufgrund ihres Alters bereits in der Kategorie 40+ antreten könnte, diese Kategorie jedoch mit den über 30-Jährigen zusammengelegt wurde, ist sie an Nummer eins gesetzt. Die Kategorie der über 45-Jährigen ist bei den Seniorinnen fest in Aargauer Hand. Sowohl die Turniernummer eins und Titelverteidigerin 50+, Sandra Hopfner (R2), als auch die Nummer zwei der Setzliste und Titelverteidigerin 45+, Karin Amrein (R2), kommen aus dem Aargau. Und mit Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2) darf sich gleich noch eine dritte Aargauerin Chancen im Kampf um die Medaillen ausrechnen.


Wieder eine "Medaillen-Flut"?
Bei den Männern ist Alain Dedial jedoch längst nicht der einzige Anwärter auf Edelmetall aus dem Kanton Aargau. In der Kategorie 45+ figurieren mit Deon Bowman (R3, Nummer 3) und Roger Tanner (R3, Nummer 4) gleich zwei Aargauer in der Setzliste. Und auch bei den über 55-Jährigen schielt mit Daniel Müller (R2) ein Aargauer auf die Medaillen. Müller wird in seiner Konkurrenz als Nummer zwei geführt.
Ebenfalls die Nummer zwei der Setzliste ist Hans „Höse“ Huber (R3, 60+). Der unverwüstliche Senior des Tennisclubs Zofingen hat an nationalen Titelkämpfen wiederholt bewiesen, dass er für eine Medaille gut ist. Zuletzt holte er sich im letzten August die Silbermedaille. Damals gabs für Ruedi Buergi (R3) die bronzene Auszeichnung. Der Aargauer startet diesmal zwar als ungesetzer Spieler ins Turnier, hat aber durchaus Chancen, Edelmetall zu gewinnen. 

Auch wenn der Kanton Aargau viele heisse Eisen im Feuer hat, wird es für die Seniorinnen und Senioren wohl sehr schwer werden, die sensationelle Bilanz aus dem Vorjahr (total zehn Medaillen, davon drei goldene) zu überbieten.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 23. Februar 2015

Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern

Am 28. März ist es wieder soweit: Der Anlass "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern", der vom Aargauischen Tennisverband organisiert wird, findet zum vierten Mal statt.

Der Anlass, der unter dem Motto "Trainieren - Wetteifern - Erleben" durchgeführt wird, hat sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Juniorenförderung des Aargauischen Tennisverbandes entwickelt. Bereits zum vierten Mal findet der Trainingsnachmittag statt, der sich explizit an den Aargauer Tennisnachwuchs richtet. Teilnahmebedingungen gibt es lediglich zwei: Alle Kinder, die an diesem Trainingsnachmittag teilnehmen wollen, müssen einen Jahrgang zwischen 2005 und 2010 aufweisen und seit mindestens einem halben Jahr Tennis spielen

Du erfüllst diese Bedingungen oder kennst jemanden, für den das Angebot interessant sein könnte? Dann nichts wie los und gleich anmelden!

Für den Preis von 40 Franken können die Kids am Samstagnachmittag, 28. März, in der Tennishalle Rigacker in Wohlen zwei Stunden (entweder von 14 - 16 Uhr oder von 16 - 18 Uhr) unter der fachkundigen Leitung der ATV-Regionaltrainer Alain Dedial, Freddy Siegenthaler, Ursina Ammann, Martin Büttler und Timo Schwarzmeier trainieren. Bei dieser Gelegenheit kann sich das Trainerteam ein Bild des jüngsten Aargauer Tennisnachwuchs machen und die geeignetsten Juniorinnen und Junioren zur Hauptselektion für die Aufnahme ins ATV-Regionalkader einladen.

Anmelden kann man sich noch bis am 18.3.2015. Die Ausschreibung und den Anmeldetalon findest du hier:

Sonntag, 22. Februar 2015

Der perfekte Abschluss

Alexander Sadecky (N1, 10) gewinnt dank einer beeindruckenden Leistung zum ersten Mal die Leuggern Open. Im Finale schlug er Ivo Klec (N1, 7) in zwei Sätzen mit 6:2, 6:3.

Das Drehbuch hätte selbst ein Hollywood-Regisseur nicht besser schreiben können: Seit beinahe 15 Jahren versucht der Würenloser Alexander Sadecky die Leuggern Open zu gewinnen. Doch der grosse Triumph bei seinem Heimturnier blieb ihm bisher verwehrt. Selbst in seinen besten Jahren als Profi konnte er das Turnier, das sein früherer Trainer Michael Back organisiert, nicht gewinnen. Mehr als zehn Mal ist er angetreten, aber gereicht hat es nie. 2011 stand er zwar im Endspiel, hatte jedoch Pech, da er wegen Übelkeit kaum spielen konnte. Und jetzt - bei der zwanzigsten und letzten Ausgabe - stand Alexander Sadecky wieder im Final.
Allein schon das Erreichen des Endspiels ist eine Leistung, die man so nicht hatte erwarten dürfen. Sadecky, der seit nun mehr zwei Jahren nicht mehr als Profi unterwegs ist, hat bei den diesjährigen Leuggern Open, die so stark besetzt waren wie noch nie zuvor, im Halbfinal die aktuelle Weltnummer 231 Peter Torebko geschlagen. Gegner aus dieser Weltranglistenregion hat Sadecky selbst als Profi nicht jeden Tag aus dem Weg geräumt. Dennoch ist ihm dieses Kunststück in Leuggern gelungen - obwohl der grossgewachsene Linkshänder erst eine Woche davor aus dem Urlaub zurück gekehrt ist.

Wohl dosiertes Risiko
Im letzten Finalspiel der Leuggern Open trat Alexander Sadecky an, um sich den Traum vom Heimsieg doch noch zu verwirklichen. Sein Gegner, der Slowake Ivo Klec (ATP 314), war jedoch erneut eine grosse Hürde. „Ich habe einen riesen Respekt vor ihm. Im Sommer war ich chancenlos, obwohl ich gut gespielt hatte“, so Sadecky.
Doch im Endspiel kam alles anders: Der 27-jährige Aargauer, der seine Brötchen mittlerweile als Tennistrainer verdient und daneben die Matura nachholt, suchte sein Heil in der Offensive. Allerdings nicht kopflos, sondern mit wohl dosiertem Risiko und grosser Konsequenz. „Ich wollte die Ballwechsel kurz halten und eine hohe Prozentzahl erster Aufschläge im Feld haben“, erklärte Sadecky. Diese Taktik setze er beinahe in Perfektion um, so dass sein Kontrahent Ivo Klec Mitte des zweiten Satz verzweifelt fragte: „Machst du eigentlich auch mal einen leichten Fehler?“
Nein, war die Antwort. Sadecky zog sein Spiel durch und holte sich dank einem beeindruckenden 6:2, 6:3-Sieg den ersten Titel an den Leuggern Open. „Es ist für mich ein riesen Highlight, dieses Turnier bei der allerletzten Ausgabe gewinnen zu dürfen“, freute sich Sadecky. Es war der perfekte Abschluss für ihn, für Organisator Michael Back und für die Leuggern Open.


Starke Aargauer
Natürlich hat der langersehnte Heimsieg von Alexander Sadecky auch die Leistungen aller anderen Aargauer Akteure überstrahlt. Doch er war nicht der einzige, der positiv zu überraschen vermochte. Auch Qualifikant Muhamed Fetov (N3, 51, im Bild) spielte gross auf. Nach drei Siegen in der Qualifikation vermochte er im Hauptfeld zuerst Tim De Heer (N4, 130) und danach gleich auch noch Kantonsrivale Oliver Mrose (N2, 20) in zwei Sätzen auszuschalten. Selbst der Turniernummer eins Peter Torebko (N1, 5) nahm er den ersten Satz ab, ehe er sich mit 7:6, 3:6, 2:6 geschlagen geben musste. 
Bis ins Achtelfinal schafften es auch Ibrahim Fetov (N3, 48) und Jens Hauser (N2, 22). Weniger gut lief es hingegen Marc P. Schärer (N4, 93), Slobodan Mavrenski (N4, 133) und Yanik Kälin (N4, 91). Sie alle scheiterten in der ersten Runde, wobei vor allem Kälin besonderes Pech zu beklagen hatte. Beim Versuch, aus vollem Lauf einen Passierball zu schlagen, knickte er um und zog sich eine Bänderverletzung zu. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 17. Februar 2015

„Das Turnier löst nicht mehr dieselbe Begeisterung aus“

Morgen beginnen die letzten Leuggern Open. Michael Back, der fünfzehn der insgesamt zwanzig Ausgaben organisiert hat, blickt zurück und erklärt, weshalb das Ende des Turniers auch für ihn persönlich ein grosser Schritt ist.

Michael Back, im November haben Sie bekannt gegeben, dass die 20. Ausgabe der Leuggern Open auch die letzte sein wird. Jetzt können Sie aber das beste Teilnehmerfeld der Geschichte präsentieren - bleiben Sie trotzdem bei Ihrem Entscheid?
Michael Back: Ja, man soll schliesslich dann aufhören, wenns am schönsten ist. Mit einer Jubiläumsausgabe und vier Spieler aus den Top 500 der Welt den Schlusspunkt zu setzen, ist doch eine tolle Sache.

Sie sagten einst in einem Interview, dass die Durchführung der Leuggern Open ein finanzieller Kraftakt sei. Ist dies der Hauptgrund für das Ende des Turniers?
Nein, denn wir haben mit dem Turnier kein einziges Mal Geld verdient. Das Finanzielle ist also nicht der Hauptgrund. Aber natürlich wurde es immer schwieriger, Sponsoren zu finden.

Was war dann der Grund?
Das Turnier löst nicht mehr dieselbe Begeisterung aus. Die Leute können Tennis über die neuen Medien zu jeder Zeit überall konsumieren und müssen dafür nicht mehr als Zuschauer in die Halle kommen. Linienrichter und Ballkinder zu finden, war früher kein Problem. Heute müssen wir Leute aus Zürich und St. Gallen anfragen. Und obwohl wir in der Schweiz unheimlich verwöhnt sind, was den Tennissport angeht, ist die Begeisterung sehr bescheiden. An anderen Ort würden die Leute ausflippen, wenn sie die aktuelle Tennissituation der Schweiz hätten.

Die beschriebene Entwicklung ist nicht von einem Tag auf den anderen eingetreten. Trotzdem haben Sie das Turnier bis jetzt weiter geführt.
Richtig, denn das war mein Weg, dem Tennissport treu zu bleiben. Früher war ich ein erfolgreicher Tennistrainer (bis zu fünf Top-10-Spieler der Schweiz trainierten gleichzeitig bei Back, Anm. d. Red.). Das war meine Berufung. Seit meinem Autounfall vor gut 15 Jahren kann ich aber nicht mehr auf dem Platz stehen. Das war ein harter Schlag für mich. Die Organisation der Leuggern Open war eine Option, wie ich mit dem Spitzentennis in Kontakt bleiben und mein Schicksal verarbeiten konnte.

Mit der letzten Ausgabe der Leuggern Open verabschieden Sie Sie sich nun also ganz aus dem Tennissport.
Ja. Irgendeinmal musste dieser Schritt kommen. Ich bin jetzt soweit, dass ich auch emotional loslassen kann.

Was werden Sie am meisten vermissen?
Die Finaltage waren immer mein Highlight. Zudem war es schön, die Anerkennung und den Respekt der Spieler zu erfahren, die an den Leuggern Open teilgenommen haben.

Welches Match wird Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?
Das Finalspiel zwischen Thomas Schiessling und Guiseppe Menga 2007. Die beiden haben sich einen riesigen Kampf über fünf Sätze geliefert. Das war klar das längste Endspiel und eines der spektakulärsten.

Zurück zur Gegenwart: Wer ist in diesem Jahr Ihr Favorit?
Das kann ich am Freitagabend sagen, wenn ich alle Spieler auf dem Platz gesehen habe. (lacht) Ich bin aber gespannt auf die Turniernummer eins Peter Torebko (ATP 231). Ihn habe ich noch nie spielen sehen.



Die sportliche Ausgangslage: Vier Spieler aus den Top 500 am Start
Zum Abschluss ist das Tableau der Leuggern Open so stark besetzt wie noch nie zuvor. Nicht weniger als vier Spieler aus den Top 500 der Welt sind am Start. Mit dem Deutschen Peter Torebko, der an Nummer eins gesetzt ist, ist gar die aktuelle Weltnummer 231 dabei, die vor wenigen Wochen an den Australian Open die zweite Qualifikationsrunde erreicht hat. Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden von Ivo Klec (ATP 314), Adrian Sikora (ATP 373) und Michal Schmid (ATP 459).
Erfreulicherweise figurieren trotz des starken Teilnehmerfeldes zwei Aargauer Spieler in der Setzliste der besten acht Spieler. Alexander Sadecky (N1, 10), dem sich die letzte Chance bietet, sein Heimturnier doch noch zu gewinnen, wird als Nummer sechs geführt und der Klignauer Oliver Mrose (N2, 20, im Bild) ist die Nummer acht. Neben den beiden nominell stärksten Aargauer Vertretern stehen gleich noch sechs weitere Akteure aus dem Kanton im Hauptfeld der Leuggern Open. Es sind dies Jens Hauser (N2, 22), Ibrahim Fetov (N3, 48), die Qualifikanten Muhamed Fetov (N3, 51) und Marc P. Schärer (N4, 94), sowie die beiden Wild-Card-Empfänger Yanik Kälin (N4, 91) und Slobodan Mavrenski (N4, 133).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 8. Februar 2015

Doppelte Premiere in Oberentfelden

Tim Rühl gelingt die erste Titelverteidigung an der Swiss Junior Trophy und Daniela Vukovic gewinnt erstmals ein ITF-Turnier der vierten Kategorie

Zwei Mal pro Woche trainiert Tim Rühl (ITF 166, im Bild) in Mannheim. An diesen Tagen wohnt er bei seinem Trainingskollegen Jannik Giesse (ITF 273). Diese Woche war es umgekehrt. Während der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden war es Giesse, der bei Rühl in Waldshut-Tiengen untergekommen war. Doch diese Woche wohnten die beiden nicht nur zusammen und schlugen sich vor den Matches gemeinsam ein, sondern sie standen sich auch im Final der Swiss Junior Trophy gegenüber.
Titelverteidiger Rühl ging dabei als klarer Favorit in die Partie, hatte er doch alle bisherigen Partien gegen Giesse gewonnen. „Das Wissen um diese Serie hat mir sicher geholfen. Aber es ist trotzdem immer speziell gegen Jannik zu spielen. Vor allem in dieser Woche, in der er bei mir gewohnt hat. Es ist nicht alltäglich, dass du gegen jemanden spielst, der mit einem deiner Handtücher auf der anderen Bank sitzt“, meinte Rühl schmunzelnd.

Unscheinbar aber effizient
Rühl und Giese starteten solide ins Finalduell und lieferten sich einige attraktive Ballwechsel. Beim Stand von 4:3 für Rühl war es der Favorit, der das Zepter in die Hand nahm. Mit einem schönen Volleypunkt und einem butterweich platzierten, kurzen Backhandslice ging er bei Aufschlag Giesse 30:0 in Führung. Dieser produzierte dann unter Druck zwei leichte Fehler, Rühl gelang das Break und kurze Zeit später holte er sich den ersten Satz mit 6:3. Es war der Knackpunkt der Partie.
Der Verlauf des Matches ist typisch für Tim Rühl. Der 16-Jährige spielt unscheinbar, ist in den entscheidenden Situationen jedoch hellwach und weiss, wie er agieren muss, um den Gegner unter Druck zu setzen – und das nicht zwingend mit krachenden Winnern, sondern mit Feingefühl und Variation. „Tim besitzt die Routine eines 30-Jährigen. Er braucht nur zwei Minuten und weiss, mit welcher Taktik er den Gegner schlagen kann“, schwärmt sein Coach Christoph Back.
Die Geschichte des zweiten Satzes ist schnell erzählt: Rühl konnte dank zwei frühen Breaks auf 4:0 davonziehen, nahm danach das Tempo etwas raus und gewann 6:3, 6:3. Damit sichert er sich seinen dritten Einzeltitel auf der ITF-Tour und kann als erster Spieler seinen Titel in Oberentfelden verteidigen. „Ich hatte mir diesen Sieg zum Ziel gesetzt und bin daher erleichtert, dass es geklappt hat“, so Tim Rühl.

Zweiter ITF-Titel für Vukovic
Bei den Juniorinnen kommt die Siegerin aus der Schweiz: Die topgesetzte Daniela Vukovic (ITF 283, im Bild) gewann ihr Finalspiel gegen die Französin Sandra Bozinovic (ITF 426) nach einem Fehlstart in drei Sätzen mit 3:6, 6:2, 6:4. „Ich hatte den Anfang völlig verschlafen. Ich spielte ohne Konzept und machte viel zu viele Fehler“, analysierte Vukovic ihr Spiel. „Ab dem zweiten Satz wollte ich unbedingt gewinnen, war viel präsenter und feuerte mich selbst an.“ Diese Umstellung brachte den gewünschten Erfolg und Daniela Vukovic konnte sich den zweiten Einzeltitel auf der ITF-Tour sichern – den ersten bei einem Turnier der vierten Kategorie.

Aargauer Exploit blieb aus
Und die Aargauer? Die spielten im Bereich ihrer Möglichkeiten, jedoch ohne einen richtigen Exploit zu landen. Yanik Kälin (ITF 1355) und Luca Keist (ITF 845) schafften es ins Achtelfinale und sicherten sich damit immerhin fünf Weltranglistenpunkte. Eine Runde davor scheiterten Patrik Hartmeier (ITF 1708), der knapp mit 5:7, 6:7 gegen die Turniernummer drei Lukas Vejvara (ITF 263) verlor, und Noël Kunz (ITF 1500, im Bild) der sich dem grossgewachsenen Linkshänder Luca Castelnuovo geschlagen geben musste. Der 14-jährige Jonas Schär (ohne Ranking) konnte bei seiner Prermiere in der Königskategorie mithalten, verlor jedoch in der ersten Runde. Genauso wie Nathan Eugster (ITF 1824), der sich durch die Qualifikation gespielt hatte, Dominique Meyer (ITF 1278) und Melanie Mijukic (ohne Ranking). Ein Ausrufezeichen setzten Patrik Hartmeier und Noël Kunz im Doppel. Die beiden erreichten das Finalspiel und konnten sich so einige Zähler für die Weltrangliste gutschreiben lassen.
Obwohl kein regionaler Athlet bei seinem Heimturnier über sich hinauswachsen konnte, zog Turnierorganisator Freddy Blatter ein positives Fazit. „Das Spielniveau war im Allgemeinen höher als in den vorherigen Jahre. Bereits in den ersten Runden sah man attraktives Tennis und auch die Aargauer haben gut gespielt.“ Blatter freute sich zudem über die Tatsache, dass es in diesem Jahr auf und neben den Plätzen sehr ruhig zu und her ging. „Wir hatten keine Zwischenfälle. Die Spieler gewöhnen sich langsam an die Regeln der internationalen Turniere und so gibt es weniger Diskussionen und Unklarheiten.“

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 6. Februar 2015

Wird er der erste Titelverteidiger?

An der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden konnten die Aargauer Nachwuchscracks in der Einzelkonkurrenz nicht über sich hinauswachsen. Trotzdem überzeugt mit Tim Rühl ein Spieler mit Aargauer Bezug.

Nur rund drei Kilometer haben gefehlt. Hätte Tim Rühl das Licht der Welt drei Kilometer weiter südlich erblickt und wäre dort aufgewachsen, wäre er Aargauer und im Besitz eines Schweizer Passes. Doch er ist vor sechzehn Jahren in Waldshut-Tiengen zur Welt gekommen, wo er noch heute wohnt, und ist folglich deutscher Staatsangehöriger.

Regelmässige Abstecher in den Aargau
Trotzdem weilt Rühl, der bei den unter 14-Jährigen Deutscher Meister geworden ist und noch heute zu den besten deutschen Tennisspielern seines Jahrgangs gehört (Top 3), regelmässig im Kanton Aargau. Im Winter trainiert er zwei bis drei Mal pro Woche bei Christoph Back in Leuggern, wo er unter anderem mit dem amtierenden Aargauer Meister Oliver Mrose spielt. Doch Rühl feilt im Aargau nicht nur an seiner Tenniskarriere, sondern er sammelt im Rüebliland auch fleissig Punkte für die Juniorenweltrangliste. Vor einem Jahr hat er in Oberentfelden den Titel an der Swiss Junior Trophy im Einzel gewonnen und hat im Doppel das Endspiel erreicht. Und auch in diesem Jahr stehen die Chancen gut, dass Rühl die Halle wieder als Sieger verlässt. Es wäre das erste Mal überhaupt, dass ein Spieler bei der Winterausgabe der Swiss Junior Trophy seinen Titel verteidigen könnte. Dazu fehlt dem 16-Jährigen nur noch ein Sieg im heutigen Finalspiel gegen den Deutschen Jannik Giesse.
Dass Tim Rühl, der aktuell den 166. Rang in der Juniorenweltrangliste besetzt, an der Swiss Junior Trophy teilnimmt, ist nicht selbstverständlich. Das Turnier in Oberentfelden ist verhältnismässig klein und für einen Spieler vom Kaliber eines Rühl gibt es nur wenige Punkte zu gewinnen. Weshalb also die Teilnahme? «Ich fühle mich in Oberentfelden sehr wohl. Die Halle und der Belag liegen mir und es ist ein grosser Vorteil, dass ich in der Nähe wohne. So kann ich jeweils zu Hause schlafen», erklärt Rühl. Kommt hinzu, dass es zu Beginn des Jahres nur wenige höher dotierte Juniorenturniere in Europa gibt.

20 Stunden Training wöchentlich
Bald schon wird Rühl, der wie sein Vorbild Andy Roddick eine offensive Spielweise pflegt, bei grösseren Turnieren auf Punktejagd gehen. Und das mit einem klaren Ziel: «Ich will mich in diesem Jahr so weit nach vorne arbeiten, dass ich an den Junioren-Grand-Slam-Turnieren teilnehmen kann», sagt Rühl.
Dafür muss er in der Weltrangliste noch um rund 100 Positionen nach oben klettern. Damit ihm dies gelingt, trainiert er rund 20 Stunden pro Woche und arbeitet intensiv an seiner Beweglichkeit und seinen mentalen Fähigkeiten. Im Sommer 2016 schliesst er sein Abitur ab und versucht dann, als Profi Fuss zu fassen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 3. Februar 2015

Neuer Versuch im nächsten Jahr

Die Aargauischen Senioren Meisterschaften im Sportworld Baregg stiessen in diesem Jahr erneut nicht auf den gewünschten Anklang. Dank einigen Änderungen hoffen die Organisatoren im nächsten Jahr auf den Umschwung.

Die Luft wird immer dünner für die Aargauischen Senioren Meisterschaften: Nachdem im vergangenen Jahr trotz der Öffnung für ausserkantonale Spieler nur 49 Senioren (keine einzige Seniorin) teilgenommen hatten, wollten die Organisatoren in diesem Jahr unter anderem mit Hilfe einer Verschiebung des Austragungszeitpunkts um eine Woche die Wende schaffen. Doch das klappte nicht wie gewünscht. Zwar konnte im Sportworld Baregg in diesem Jahr in der Kategorie 30+ ein kleines, aber ansprechend besetztes Seniorinnen-Turnier durchgeführt werden. Gewonnen hat Sarah Giger (R3), die sich den Titel unter anderem dank einem Sieg über Miriam Schütz (R1) verdient hat.

Datum wird erneut angepasst
Bei den Senioren sind in diesem Jahr deutlich weniger Anmeldungen eingegangen als noch im Vorjahr. Lediglich 24 Spieler haben sich in vier Kategorien angemeldet. „Es ist sicher eine Enttäuschung, dass wir in diesem Jahr noch weniger Teilnehmer hatten als im Vorjahr“, so Robert Vögtlin, Verantwortlicher 50+ des Aargauischen Tennisverbandes. „Wir geben aber noch nicht auf. Nächstes Jahr starten wir einen neuen Versuch.“
Dabei wird das Turnier voraussichtlich Ende Februar durchgeführt, damit es – nicht wie in diesem Jahr – mit dem Start der Sportferien zusammenfällt. „Gerade bei den Senioren 35 bis 50 plus dürfte es einige Spieler gegeben haben, die mit ihren Kindern in die Ferien gefahren sind und deshalb nicht teilgenommen haben. Dank der neuerlichen Verschiebung auf Ende Februar dient die Aargauer Meisterschaft zugleich als Vorbereitung für die Schweizer Meisterschaft, die wenig später stattfindet“, erklärt Vögtlin (im Bild), der als Ressorverantwortlicher nicht nur an der Organisation beteiligt war, sondern auch als Spieler auf dem Platz stand und sich in der Kategorie 55+ souverän den Titel geholt hat.

Phiwnuan mit zwei Titeln
In der Kategorie 35+ hat sich Winit Phiwnuan (R2) in einem engen Finalspiel gegen Eric Vienne (R1) mit 7:6, 7:6 durchgesetzt. Bei den Senioren über 45 Jahren, der mit neun Teilnehmer grössten und gleichzeitig auch am stärksten besetzten Kategorie, kam es im Endspiel zum Duell zwischen den beiden top gesetzten Akteuren Peter Frey (R1) und Stephan Bienz (R2). Letzterer setzte sich in drei Sätzen mit 6:3, 3:6, 6:4 durch. Bei den über 65-Jährigen wird das Finalspiel erst in den kommenden Tagen ausgetragen. In der einzigen Doppelkonkurrenz, die durchgeführt wurde, konnten sich die beiden Finalisten der Einzel-Kategorie 35+, Phiwnuan und Vienne, durchsetzen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 1. Februar 2015

1100 Bälle und mehr als ein Kilometer Saite

In Oberentfelden findet diese Woche die Swiss Junior Trophy. Beim internationalen Juniorenturnier der vierten Kategorie hoffen auch die Aargauer Junioren auf einen Exploit.

Auch wenn es mittlerweile bereits die sechste Ausgabe der Swiss Junior Trophy ist, die in Oberentfelden über die Bühne geht – der Aufwand für die Organisatoren wird deswegen nicht kleiner. Die Turnierwoche fordert Organisator Freddy Blatter und sein Team trotz des inzwischen beträchtlichen Erfahrungsschatzes jedes Jahr aufs Neue. Warum dies der Fall ist, wird schnell klar, wenn man sich folgende Zahlen zu Gemüte führt:
Auf 30 000 Franken beläuft sich das Budget für die acht Turniertage, an denen rund 25 Helfer im Einsatz stehen. Unter anderem sind Schiedsrichter, Physiotherapeuten, Mitarbeiter des Sekretariats, das Küchenteam und ein Bespanner mit dabei. Letzterer besaitet rund 80 bis 100 Schläger im Lauf des Turniers und verbraucht dabei mehr als einen Kilometer Saite.
Zudem müssen – so will es der internationale Tennisverband – alle Spielerinnen und Spieler während den Matches mit Getränken versorgt werden. Rund 260 Flaschen werden daher an die rund 180 Junioren aus aller Welt verteilt, die in den sechs Tableaus (Qualifikation, Einzel und Doppel bei den Jungs und Mädchen) antreten. Insgesamt werden 224 Matches ausgetragen, wobei das Programm vor allem in den ersten Turniertagen enorm dicht gedrängt ist.
Aufgrund des Rankings oder einer Wild Card des Veranstalters stehen in diesem Jahr auch sechs Aargauer Nachwuchsspieler im Hauptfeld der U18-Kategorie. Die einzige weibliche Vertretung ist die 15-jährige Aarauerin Dominique Meyer (ITF 1271). Die Sportschülerin der Alten Kantonsschule Aarau hat im vergangenen Herbst ihre ersten Punkte für die Junioren-Weltrangliste gewonnen. Blatter traut ihr beim Heimturnier einiges zu: „Wenn sie die Konstanz findet und zwei Sätze lang das Spiel abrufen kann, das sie draufhat, wird sie punkten. Ihr Spiel ist prädestiniert für die Halle.“

Fünf Aargauer bei den Junioren
Bei den Junioren steht ein Quintett im Einsatz. Luca Keist (ITF 845) ist dabei dank seinen starken Leistungen im vergangenen Jahr der nominell stärkste Aargauer. Genau wie Yanik Kälin (ITF 1355, im Bild), der in Biel an seiner Profikarriere feilt, Noël Kunz (ITF 1500), der vor wenigen Wochen an den Schweizer Junioren-Meisterschaften für Aufsehen gesorgt hat, und Patrik Hartmeier (ITF 1708), der seit Jahren in Oberentfelden trainiert, hat Keist durchaus Chancen, bei einer günstigen Auslosung einige Runden zu überstehen. „Abgesehen von den Turniernummern eins und zwei kann bei den Jungs jeder jeden schlagen. Da liegt eine Halbfinal-Qualifikation durchaus im Bereich des Möglichen“, glaubt Blatter.
Eine Premiere feiert der Oftringer Jonas Schär. Der 14-Jährige wurde für seine Finalqualifikation an der Junioren-SM in der Kategorie U16 mit einer Wild Card belohnt und darf erstmals bei einem ITF-Turnier in der Königskategorie U18 im Hauptfeld ran.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 17. Januar 2015

Ehrgeiziges Sponsoring-Konzept und offener Vorstandsposten

Im Restaurant „Grüenebode“ in Berikon ging am Freitag die 77. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes über die Bühne. Neben den üblichen Geschäften waren das neue Sponsoring-Konzept sowie die Probleme im Juniorenbereich die Hauptthemen.

Nach fünf Jahren im Vorstand des Aargauischen Tennisverbandes (ATV) tritt Anita Güntensperger zurück. In dieser Zeit hatte sie das Juniorenwesen unter sich – einer der wichtigsten aber zugleich auch zeitintensivsten Posten. Präsident Roland Polentarutti dankte ihr für die geleistete Arbeit, konnte aber anlässlich der Generalversammlung noch keine Nachfolge präsentieren. „Die Suche gestaltet sich schwierig, gerade weil es sich um ein sehr aufwändiges Amt handelt. Aus diesem Grund wollen wir unbedingt jemanden finden, der wirklich genügend Zeit dafür hat“, so Polentarutti. Man habe zwei, drei heisse Eisen im Feuer und sei guten Mutes, dass man im Februar den vakanten Vorstandssitz besetzen könne, führte er weiter aus. Neben dem Rücktritt von Gütensperger gab auch Helena Dedial bekannt, dass sie ihr Amt als Verantwortliche Kids Tennis niederlegen wird. Auch ihre Nachfolge ist noch nicht geregelt.

Ehrenamtliche Tätigkeit als Auslaufmodell
Dass der ATV Mühe hat, bei der Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern, ist kein Einzelfall. Dies bestätigte auch Mark Brunner, Mitglied des Zentralvorstandes von Swiss Tennis und Präsident des Regionalverbandes Zürich Tennis. In seiner kurzen Rede, in der es unter anderem um die Zukunft der Regionalverbände ging, sprach er gar davon, „dass in absehbarer Zukunft die ehrenamtliche Tätigkeit verschwinden werde und die Posten in den Verbandsvorständen mit professionellen Teilzeitstellen besetzt werden müssen.“ Zudem sprach Brunner davon, dass die Regionalverbände in Zukunft Synergien nutzen sollten – beispielsweise im Juniorenwesen oder beim Sponsoring.

80 000 Franken Sponsorengelder
Genau in dem Bereich soll sich beim ATV in den kommenden Monaten einiges tun. Anlässlich der GV präsentierte der Ressorverantwortliche Stephan Kyburz das neue Sponsoringkonzept des ATV. Mit Hilfe von drei Partner-Sponsoren (je 15'000 Franken), einem Print- und einem Mediensponsor sowie zehn Inserate-Sponsoren (je 1'500 Franken) soll ein breit abgestütztes Sponsoring ermöglicht werden. „Ich bin überzeugt, dass dies der richtige Weg für eine langfristige Partnerschaft ist, wobei die Print- und Mediensponsoren essentiell sind“, sagte Kyburz. Kombiniert mit einer grossen Anzahl von Gönnern (je 100 Franken) sollen so rund 80'000 Franken generiert werden, die der Förderung des Tennissports im Aargau zu Gute kommen. „Dass ist natürlich ein sehr ehrgeiziges Ziel, aber ich glaube, dass wir dieses gemeinsam mit den Clubs erreichen können“, so Kyburz.

Elternbeiträge werden erhöht
Über eine Finanzspritze in dieser Höhe würde sich Kassierin Lisbeth Speich sicherlich freuen, denn sie musste bekannt geben, dass in der Jahresrechnung eine Vermögensverminderung von 40'000 Franken resultierte. Diese stammt primär aus der Juniorenförderung. „Die Kader wurden grösser und dadurch stiegen auch die Trainerkosten und die Kosten für die Platzmiete“, so Speich. Um die Finanzen in diesem Bereich wieder auszugleichen, wird im kommenden Sommer unter anderem der Betrag, den die Eltern entrichten müssen, erhöht. Bevor die Vertreter der 26 anwesenden Clubs zum Nachtessen übergingen, wurde der Vorstand des ATV in folgender Besetzung für ein weiteres Jahr gewählt: Roland Polentarutti (Präsident), Fritz Gollonitsch (Events), Lisbeth Speich (Finanzen), Heidi Gautschi (Aktuarin), Robert Vögtlin (Erwachsenensport 50+) und Stephan Kyburz (Sponsoring/Marketing).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Klicke auf das untenstehende Bild, um weitere Impressionen der GV zu betrachten:

Montag, 12. Januar 2015

Kym dominiert und Schär überrascht

Von den elf Aargauer Vertretern, die an der Junioren Schweizer Meisterschaft in der Region Luzern angetreten sind, holten sich zwei eine Medaille. Mit Jérôme Kym (R3) und Jonas Schär (R1) waren es zwei alte Bekannte, die die Aargauer Farben erfolgreich vertraten.

Zwei Mal hat Jérôme Kym aus Möhlin im Jahr 2013 in der Kategorie U10 den Schweizer Meistertitel gewonnen. Im letzten Jahr gabs für den jungen Fricktaler dann „nur“ eine bronzene Auszeichnung. Jetzt aber ist Kym zu weiteren Grosstaten bereit. Am vergangenen Wochenende holte er sich überlegen den dritten Schweizer Meistertitel, den ersten bei den unter 12-Jährigen. Einzig bei seinem allerersten Einsatz musste er einen Satz abgeben. Gegen Yarin Aebi (R4) siegte er schlussendlich aber trotzdem deutlich mit 6:3, 2:6, 6:0. Was danach folgte, war eine Demonstration. In den drei Partien vom Viertelfinal bis zum Titelgewinn gab Kym nur noch zwei Games ab.

Zweite Silbermedaille für Schär
Überraschender kommt die zweite Medaille für den Kanton Aargau. Jonas Schär (R1, im Bild) aus Oftringen, seines Zeichens Mitglied des C-Kaders von Swiss Tennis, trat an diesem Wochenende erstmals in der Kategorie U16 an. Als ungesetzter Spieler aus dem jüngeren Jahrgang traf er dabei bereits in der zweiten Runde auf den top gesetzten Henry von der Schulenburg (N4, 126). In einem ausgeglichenen Spiel schlug Schär den einzigen N-Spieler dieser Altersklasse mit 3:6, 6:4, 6:4 und qualifizierte sich fürs Viertelfinale. Dank zwei weiteren Siegen über Joel Alt (6:2, 6:2) und Gian Seiler (6:3, 4:6, 6:3) - allesamt vor ihm klassiert - erreichte Schär zum zweiten Mal in seiner Karriere das Endspiel bei nationalen Titelkämpfen. Zum ersten Titel reichte es ihm aber auch diesmal nicht: Gegen Jakub Paul (R1), der an Nummer zwei gesetzt war, blieb Schär chancenlos und verlor deutlich mit 1:6, 2:6. „Auch wenn das Resultat im Final etwas zu deutlich ausgefallen ist, bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Auf diese Medaille kann ich richtig stolz sein“, so Schär.

Drei Aargauer in den Viertelfinals
Ein Exploit gelang in der Kategorie U18 dem Qualifikanten Noël Kunz (R1, Meisterschwanden). Er bezwang im Achtelfinal den an Nummer zwei gesetzten Arturo Schmidt (N4, 75) mit 6:3, 7:6 und qualifizierte sich damit für die Viertelfinals. Dort unterlag er jedoch Gabriel Currlin (N4, 96) in zwei Sätzen. Mit Yanik Kälin (N4, 91, Hettenschwil) schaffte es noch ein zweiter Aargauer in der Königskategorie in die Runde der letzten Acht. Er scheiterte jedoch deutlich am top gesetzten Raphael Baltensperger (N3, 39). Mit Dominique Meyer (N4, 49, Aarau) erreichte gar noch eine dritte Akteurin aus dem Kanton Aargau die Viertelfinals. Sie unterlag in der Kategorie U16 der späteren Siegerin Rebeka Masárová (N3, 32) mit 2:6, 2:6.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Dienstag, 6. Januar 2015

Elf Teilnehmer und ein Titelfavorit

An den Junioren Schweizer Meisterschaften, die vom Freitag bis am Sonntag in der Region Luzern ausgetragen werden, stellt der Kanton Aargau nicht weniger als elf Teilnehmer. 

Von den elf Aargauer Spielerinnen und Spielern, die sich für die nationalen Titelkämpfe zu qualifizieren vermochten, figuriert lediglich ein Spieler in der Setzliste (jeweils die Top 4 der Altersklasse). Es ist dies Jérôme Kym (R3) aus Möhlin. Er ist in der Kategorie U12 gar als Nummer eins gesetzt und gilt damit als Topfavorit auf den Titel. Damit ist er gleichzeitig auch die grösste Aargauer Medaillenhoffnung.

Aargauer U18-Quartett
Die nominell zweitgrösste Chance auf eine Medaille hat Yanik Kälin (N4, 91, im Bild) aus Hettenschwil. Er ist die Nummer fünf in der Königskategorie U18. Allerdings hatte Kälin Pech bei der Auslosung, denn er wurde ins Tableauviertel von Raphael Baltensperger (N3, 39) gelost. Wenn er den grossen Titelfavoriten stürzen will, muss der Aargauer definitiv über sich hinauswachsen.
Kälin ist jedoch nicht der einzige Aargauer, der im Hauptfeld der U18-Kategorie Unterschlupf gefunden hat. Ebenfalls mit dabei sind Noël Kunz (R1), der sich erfolgreich durch die Qualifikation gespielt hat, sowie Luca Keist (N4, 136) und Patrik Hartmeier (R1), die in der ersten Runde gegeneinander spielen werden.

Kein Losglück für Schär und Meyer
Immerhin bis in den Viertelfinal dürfte es Dominique Meyer (N4, 49) in der Kategorie U16 schaffen. Die Aarauerin, die an nationalen Titelkämpfen auch schon eine Medaille gewonnen hat, trifft zum Auftakt auf Kantonskollegin Emily Grabner (R3), die als Lucky Loserin den Weg ins Tableau gefunden hat. Danach wartet mit der an Nummer zwei gesetzten Baslerin Rebeka Masárová (N3, 32) wohl eine zu grosse Hürde auf Meyer.
Lospech bekundete auch Jonas Schär (R1). Der C-Kaderspieler aus Oftringen, der an den Schweizer Meisterschaften immer für einen Exploit gut ist, trifft bereits in der zweiten Runde auf den Topfavoriten und einzigen N-Spieler der U16-Kategorie Henry Von Der Schulenburg (N4, 126).
Neben den acht bereits erwähnten Nachwuchskräften nehmen auch die folgenden drei Aargauer Akteure an der Junioren SM teil: Janic Notter (R3, Zufikon), Dario Misovski (R3, Windisch) und Jelena Simic (R3, Windisch). Sie alle treten in der Kategorie U14 an.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 4. Januar 2015

Einladung und Anmeldung zur GV

Am Freitag 16. Januar findet die 77. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Um 19 Uhr geht die Veranstaltung im Landgasthof Grüenebode in Berikon (Oberwilerstrasse 2) los. Die offizielle Einladung sowie die Anmeldung gibt es hier:

Zudem stehen auch bereits jetzt die ersten Jahresberichte online:

Aquajogging und Schattentennis statt Turniere

Die Entfelderin Karin Kennel braucht derzeit viel Geduld. Seit August schlägt sie sich mit einer Fussverletzung herum und hat seither kein Match mehr bestritten.

Das letzte halbe Jahr war das wohl schwierigste in der Karriere von Karin Kennel. Nicht etwa, weil sie schlecht gespielt hätte oder weil die Resultate nicht passten. Nein, die 19-Jährige aus Entfelden konnte gar nie zeigen, was sie eigentlich drauf hat. Denn seit gut fünf Monaten klebt Karin Kennel die Verletzungshexe wortwörtlich an den Füssen.
Das Unheil begann im August. In der Woche nach ihrem bislang letzten Turniereinsatz in Caslano (Tessin) traten im Training erstmals Schmerzen im linken Fuss auf. „Nach einem Aufschlag verspürte ich ein starkes Stechen, so dass ich ein paar Minuten nicht mehr gehen konnte“, blickt Kennel zurück. Die Ärzte diagnostizierten eine Stressreaktion im Vorderfuss. Die Konsequenz: Mehrere Wochen Pause und danach ein intensiver Aufbau.

Verhängnisvolles MRI
Diesen Plan befolgte Karin Kennel genau. Alles schien zu passen und so wollte sie am 17. November in Ägypten wieder ins Turniergeschehen eingreifen. „Ich fühlte mich so fit wie nie zuvor“, so Kennel. Allerdings verspürte sie immer noch leichte Schmerzen im Fuss, schob diese jedoch auf die neuen Einlagen in den Schuhen, die sie aufgrund der Verletzung erhalten hatte. Trotzdem machte sie zwei Tage vor der Abreise nach Nordafrika erneut ein MRI. Zur Sicherheit. Doch die Resultate verhiessen nichts Gutes: Kennel litt erneut an einer Stressreaktion im rechten Fuss, diesmal an der Fusswurzel. Vier Wochen musste sie den Fuss in der Folge völlig entlasten und trug einen Vakuumschuh. In dieser Phase war sie drei Mal pro Woche bei ihrem Physiotherapeuten Heinz Kurth in Unterentfelden und hat im Kraftbereich gearbeitet – vorwiegend an der Rumpfkraft. Viel mehr durfte sie nicht tun. Seit wenigen Wochen kann sie wieder etwas intensiver trainieren. „Ich bin oft auf dem Velo, mache Aquajogging, Stabilisationsübungen und im Krafttraining nehme ich oftmals den Schläger mit und spiele vor dem Spiegel Schattentennis“, beschreibt Kennel den Inhalt ihres derzeitigen Trainings. Das richtige Tennistraining darf sie voraussichtlich erst Mitte Januar wieder aufnehmen.

Ziele noch unklar
Die derzeitige Verletzungspause ist die mit Abstand längste, die Karin Kennel bisher hat einlegen müssen. Eine neue Erfahrung für die Entfelderin. „Es ist schon ziemlich mühsam, vor allem weil man bei dieser Verletzung nie genau weiss, woran man ist und wie lange es noch dauern wird. Ich hätte lieber einen Knochenbruch gehabt.“
Aufgrund der langen Abwesenheit wird Karin Kennel zwangsläufig auch in der Weltrangliste an Boden verlieren. Aktuell liegt sie auf Position 506, knapp 100 Ränge hinter ihrem besten Ranking (409), das sie im letzten April erreicht hatte. In den nächsten Wochen wird sie aber noch weiter zurückgespült, da sie zu Beginn des Jahres viele Punkte verteidigen müsste. Da Kennel noch nicht genau weiss, wann sie auf die Tour zurückkehren und wo sie dann klassiert sein wird, hat sie sich für die kommende Saison noch keine konkreten Ziele gesteckt. „Ich muss zuerst schmerzfrei spielen können. Wenn der Fuss hält, können wir weiterschauen“, sagt Kennel. Wenn alles glatt läuft, könnte dies irgendwann im Februar der Fall sein. Bis dahin wird Karin Kennels Geduld weiter auf die Probe gestellt.

Text und Bild von Fabio Baranzini