Mittwoch, 25. Dezember 2019

Aargauer Saisonbilanz Teil II: So haben sich die Interclubteams geschlagen

Im zweiten Teil der Aargauer Saisonbilanz blicken wir auf die Ergebnisse der Interclubsaison zurück und schauen zudem, was bei den kantonalen Meisterschaften und den weiteren Turnieren auf Aargauer Boden alles gelaufen ist.

Es war die Interclubsaison der Frauen des TC Zofingen. Die NLB-Equipe aus der Thutstadt waren in ihrer vierten Saison in der zweithöchsten Spielklasse nicht zu bremsen. Bereits in den ersten zwei Partien konnten sie die beiden stärksten Kontrahentinnen Luzern Lido und Geneva Country Club bezwingen. Mit zwei weiteren Siegen erspielten sie sich eine hervorragende Ausgangslage vor dem letzten Duell gegen Kreuzlingen. Dieses verloren sie zwar, konnten aber dennoch den souveränen Aufstieg in die Nationalliga A bejubeln.
Stark war auch der Saisonstart der Teufenthaler NLB-Männerequipe. Mit zwei Siegen starteten sie in ihre NLB-Meisterschaft, konnten danach allerdings das hohe Niveau nicht ganz halten. Am Ende resultierte so der vierte Gruppenrang, womit die Teufenthaler – die zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstieg zu tun hatten – ihr Saisonziel souverän erreicht haben.

Drei Absteiger, zwei Aufsteiger
In der Nationalliga C mussten die Aargauer Teams dafür gleich vier Abstiege in Kauf nehmen. Drei der vier Absteiger-Teams hatten erst im Jahr davor den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse geschafft. Es waren dies die Equipen aus Rheinfelden, Rohrdorferberg und Teufenthal. Unglücklicherweise kam es in den Abstiegsspielen gleich zu zwei Aargauer Derbys. Dabei setzte sich Aarau gegen Rheinfelden durch und Lenzburg schlug Teufenthal. Somit schaffte es in dieser Saison kein einziges NLC-Männerteam aus dem Kanton Aargau in die Aufstiegsspiele. Erfreulicherweise werden bei den Männern zwei der drei Abstiege wieder kompensiert. Denn mit dem TC Brugg und dem TC Wohlen Niedermatten haben zwei Aargauer Vertreter den Aufstieg geschafft.
Auch bei den Frauen mussten zwei von drei Equipen den Gang in die Abstiegsrunde antreten und taten dies mit unterschiedlichem Erfolg. Einen souveränen 3:1-Sieg feierten die Bruggerinen, eine 2:4-Niederlage gabs dagegen für Entfelden II. Doch die Entfelderinnen spielen auch im kommenden Jahr in der Nationalliga C. Sie haben den Ligaerhalt am grünen Tisch geschafft. Die erste Mannschaft des TC Entfelden schaffte den Sprung in die Aufstiegsspiele, musste sich dort allerdings dem TC Thun geschlagen geben. Damit stellt der Kanton Aargau im kommenden Jahr sieben Teams in der Nationalliga C.

Villacampa-Rosés nicht zu schlagen
Auch in diesem Jahr wurden wieder vier kantonale Meisterschaften ausgetragen – zwei bei den Junioren, eine bei den Aktiven und eine bei den Senioren. Bei den Titelkämpfen der Aktiven konnten die beiden Vorjahressieger ihre Titel verteidigen. Ignasi Villacampa-Rosés kürte sich zum vierten Mal in Folge zum Aargauer Meister, Sophie Lüscher konnte auf ihrer Heimanlage in Wohlen den zweiten Titel in Serie gewinnen.
Im Kanton Aargau wurden im Verlauf dieses Jahres auch wieder drei internationale Turniere ausgetragen, die allesamt in Oberentfelden im Tenniscenter Aarau West über die Bühne gingen. Bei der Swiss Junior Trophy im Winter gab es erfreulicherweise einen Aargauer Sieg durch Sophie Lüscher (U18) und bei der Sommerausgabe des Turniers konnte sich Janis Simmen (U14) den Titel sichern. Bei der vierten Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau, dem mit 25'000 Dollar dotierten Profiturnier, konnten zwei Aargauer Vertreter im Hauptfeld auflaufen. Qualifikant Jonas Schär musste sich allerdings in der ersten Runde geschlagen geben, Wild Card Inhaber Jérôme Kym vermochte zu überzeugen und spielte sich bei seinem Profidebüt bis in die Viertelfinals.

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Die Aargauer auf der nationalen und internationalen Bühne

Auch in diesem Jahr konnten sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf nationalem und internationalem Parkett ins Rampenlicht spielen. Wir haben die schönsten Erfolge herausgesucht.

Für Stefanie Vögele war es ein durchzogenes Jahr. Die stärkste Aargauer Tennisspielerin nahm 2019 aus den Top 100 in Angriff und beendet es auf Rang 119. Zu oft musste sie sich bereits in der Startrunde verabschieden, was auch die vereinzelten Glanzpunkte nicht ausgleichen konnten. Leider gab es auch keinen Sieg bei einem Grand Slam Turnier für die 29-Jährige aus Leuggern.
Hervorzuheben gilt es jedoch Erfolg in Indian Wells, wo Stefanie Vögele dank einem Sieg über die amerikanische Weltnummer 4 Sloane Stephens die dritte Runde erreichte. Auf der WTA-Tour kämpfte sie sich zudem zwei Mal in die Viertelfinals – in Lugano und in Luxemburg – und erreichte auf der ITF-Tour einmal das Endspiel und zwei Mal die Halbfinals.

Kennel steigt 100 Ränge auf
Nach dem Rücktritt von Amra Sadikovic ist mit der Entfelderin Karin Kennel nur noch eine weitere Aargauerin auf der Profitour unterwegs. Die 24-jährige startete mit einer Halbfinalqualifikation solide ins Jahr 2019, hatte danach aber zu kämpfen. Bis im September, als sie in Tunesien direkt hintereinander zwei Mal das Finale (ein Turniersieg) erreichen konnte, blieb die Halbfinalqualifikation das beste Resultat. Bis zum Jahresende lief es Kennel dann wieder etwas besser, so dass sie das Jahr auf Position 516 in der Weltrangliste beenden kann – gut 100 Ränge weiter vorne als noch vor einem Jahr.

Kym knackt die Top 100
In der Weltrangliste der Männer werden drei Aargauer geführt. Es sind dies Patrik Hartmeier auf Position 1259, Luca Keist auf Platz 1419 und Jérôme Kym nimmt Rang 1232 ein. Kym, der mit seinen 16 Jahren als einziger des Trios noch bei den Junioren antreten kann, blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Er hat im Februar mit seinem ersten Einsatz für das Schweizer Davis Cup Team einen Meilenstein in seiner Karriere erreicht. Dafür hatte er danach während mehreren Monaten nicht mehr das gewünschte Leistungsniveau auf der Juniorentour erreicht. Zum Ende des Jahres vermochte der junge Fricktaler dann aber wieder zu überzeugen: Er knackte die Top 100 der Junioren Weltrangliste und kann nun im Januar die Australian Open bestreiten – sein erstes Junioren Grand Slam Turnier überhaupt.

Lüscher und Fontenel überzeugen
Auch bei den Juniorinnen gab es zwei Spielerinnen aus dem Kanton Aargau, die auf internationalem Parkett überzeugen konnten. Sophie Lüscher aus Seengen hat in diesem Jahr gleich zwei internationale Juniorenturniere gewinnen können – in Kairo und in Oberentfelden – und machte damit in der Junioren Weltrangliste viele Plätze gut. Aktuell kratzt Lüscher, die an der U18-EM in Klosters die Achtelfinals erreicht hatte, an den Top 200. Noch nicht ganz so weit vorne ist Chelsea Fontenel klassiert. Die junge Wettingerin hat in diesem Sommer ihren Trainingsstandort vom Aargau nach Florida verlegt. Dort trainiert sie in der renommierten Akademie von Nick Bollettieri. In der Junioren Weltrangliste wird Chelsea Fontenel derzeit auf Position 380 geführt.
Fontenel, Kym und Lüscher überzeugten auch bei den nationalen Titelkämpfen. Dort konnten sie im Einzel nämlich sowohl bei der Hallen-, als auch bei der Sommerausgabe eine Medaille gewinnen. Alle drei konnten sich dabei einmal den Schweizer Meistertitel gewinnen. Ebenfalls zwei Medaillen an nationalen Titelkämpfen gewann Janis Simmen in der Altersklasse U14.

19 Medaillen für die Aargauer Senioren
Bei den Seniorinnen und Senioren gab es auch etliche Aargauer Spielerinnen und Spieler, die mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Nicht weniger als 19 Medaillen gewannen die Seniorinnen und Senioren aus dem Kanton Aargau an den nationalen Titelkämpfen. Sandra Hopfner, Beatrice Baumgartner-Ziegler, Milan Makanec und Ruedi Bürgi gewannen gar deren zwei.

Folgende Medaillen haben die Aargauer Vertreter an den nationalen Titelkämpfen gewonnen:

Hallen Meisterschaft:
Jérôme Kym, U18, Gold
Chelsea Fontenel, U16, Gold
Sophie Lüscher, U18, Bronze
Janis Simmen, U14, Bronze

Michelle Paroubek, 40+, Gold
Peter Schoch, 75+, Gold
Slobodan Mavrenski, 35+, Silber
Deon Bowman, 45+, Silber
Sandra Hopfner, 50+, Silber
Milan Makanec, 75+, Silber
Piyawan Teufel, 30+, Bronze
Beatrice Baumgartner-Ziegler, 50+, Bronze
Nicole Riniker, 50+, Bronze
Daniel Müller, 60+, Bronze
Ruedi Buergi, 65+, Bronze
Beat Rennhard, 70+, Bronze

Sommer Meisterschaft:
Sophie Lüscher, U18, Gold
Jérôme Kym, U18, Silber
Chelsea Fontenel, U18, Silber
Janis Simmen, U14, Bronze

Sandra Hopfner, 55+, Gold
Beatrice Baumgartner-Ziegler, 50+, Gold
Martin Gloor, 60+, Silber
Herbert Gloor, 65+, Silber
Milan Makanec, 75+, Silber
Peter Hausherr, 80+, Silber
Ruedi Buergi, 65+, Bronze

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Der Spass und das Selbstvertrauen sind zurück

Jérôme Kym (16) blickt auf ein turbulentes Jahr zurück, in dem er eine schwierige Phase zu überwinden hatte. Zuletzt allerdings hat er mit guten Resultaten von sich reden gemacht und wird im Januar sein erstes Grand Slam Turnier bei den Junioren bestreiten.

In den letzten Wochen hat Jérôme Kym wieder zu seinem Spiel gefunden. Ende Oktober erreichte er zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Grade-A-Turnier – das ist die höchste Turnierstufe der internationalen Juniorentour – ein Viertelfinale. In der Woche danach doppelte er mit einer weiteren Viertelfinalqualifikation nach und erreichte im November bei einem Turnier in Lettland gleich noch das Endspiel.
Dank diesem starken Schlussspurt knackte der 16-Jährige aus Möhlin erstmals die Top 100 der U18-Weltrangliste. «Ich bin sehr zufrieden, wie ich zuletzt gespielt habe. Endlich habe ich mein Spiel wiedergefunden, das ich im Verlauf dieses Jahres leider nicht so oft zeigen konnte, wie ich das gerne getan hätte», so Kym.

Jüngster Davis Cup Spieler der Schweiz
Das Jahr 2019 begann für den jungen Fricktaler mit einem Paukenschlag. Nachdem er gleich zu Jahresbeginn den Junioren Schweizer Meistertitel gewann, wurde er im Februar von Severin Lüthi für die Davis Cup Partie gegen Russland aufgeboten. Doch Kym wurde nicht einfach nur aufgeboten. Lüthi schenkte dem Youngster das Vertrauen und stellte ihn im Doppel an der Seite von Henri Laaksonen auf. Und das Duo konnte gegen die favorisierten Russen einen überraschenden Sieg einfahren.
Plötzlich stand Kym, der dank seinem Einsatz zum jüngsten Davis Cup Spieler der Schweizer Tennisgeschichte wurde, im Fokus der Öffentlichkeit. Und das Interesse riss nach dem Davis Cup nicht ab, denn nur wenige Tage später überzeugte Jérôme Kym auch bei seinem Profidebüt in Oberentfelden, wo er auf Anhieb die Viertelfinals erreichte. «In dieser Phase kamen enorm viele Medien- und Sponsorenanfragen. Alle wollten etwas von mir», blickt Kym zurück.

Schwierige Phase im Sommer
Doch nicht nur das Interesse stieg, sondern auch der Erwartungsdruck. Vor allem bei den Turnieren in der Schweiz. Bei seiner Rückkehr auf die Juniorentour erwartete man von ihm weitere Siege und Spitzenresultate. In der Zeit von März bis August schaffte es Kym im Einzel allerdings nur einmal über die Viertelfinals hinaus. «Diese Phase war wirklich schwierig für mich», blickt er zurück. «Ich musste mich daher im Sommer ein paar Monate zurückziehen, damit ich mich wieder aufs Training und aufs Tennisspielen konzentrieren konnte.»
Entsprechend gross war die Freude über die starken Resultate in den letzten Wochen. «Gerade bei den Turnieren in Asien konnte ich Vollgas geben und hatte wieder richtig Spass. Ich verspürte weniger Druck und hatte nicht das Gefühl, dass von jedem Match meine ganze Karriere abhängt. Dank diesen guten Resultaten konnte ich wieder Selbstvertrauen tanken fürs neue Jahr.»

Premiere in Australien
Und das neue Jahr beginnt mit einem ganz besonderen Highlight: Jérôme Kym wird im Januar zum ersten Mal an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Aufgrund seines Rankings – mit dem Jahreswechsel fallen alle Spieler mit Jahrgang 2001 aus der Rangliste, wodurch Kym rund 30 Positionen gewinnt – wird er bei den Australian Open direkt im Hauptfeld antreten können. «Ich freue mich riesig darauf, dass ich im nächsten Jahr erstmals bei den Grand Slam Turnieren antreten kann. Vor allem auf Wimbledon und die US Open – das sind meine absoluten Favoriten», so Kym.
Für die Australian Open hat er sich kein konkretes Ziel gesteckt. «Da es mein erstes Grand Slam Turnier ist, weiss ich noch nicht genau, was mich erwartet. Ich will einfach mein Tennis spielen und schauen, wie weit mich das bringt», sagt Kym, der mit der Schweizer Delegation am 8. Januar abreisen wird und vor den Australian Open «down under» noch ein Vorbereitungsturnier bestreitet.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Einladung und Anmeldung zur GV des ATV

Am Freitag 17. Januar 2020 findet die 82. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Los gehts um 19 Uhr im «Landgasthof zum Hirschen» in Kirchdorf. 

Die An- respektive Abmeldung erfolgt per Mail an Lisbeth Speich.

Einladung
Anmeldung

Jahresberichte 2019
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Sonntag, 1. Dezember 2019

Jérôme Kym muss weiter auf den ersten ITF-Titel warten

Bei seinem ersten Auftritt als einer der besten 100 Junioren der Welt hat der Fricktaler Jérôme Kym in Lettland das Endspiel erreicht. Zum ersten Titel fehlte nur wenig.

Vor etwas mehr als einem Monat hat Jérôme Kym die Top 100 der Juniorenweltrangliste geknackt. Als erstes Aargauer Nachwuchstalent seit Karin Kennel, die 2013 gar in den erlauchten Kreis der Top 10 vorgestossen war. Dem 16-jährigen Fricktaler Kym gelang dieser Sprung dank zwei starken Auftritten bei Turnieren in Asien, wo er jeweils die Viertelfinals erreicht und damit viele Weltranglistenpunkte gesammelt hatte.
Diese Woche war Kym nun in Lettland bei einem Turnier der dritten Kategorie gemeldet. Aufgrund seines verbesserten Rankings war er dabei an Nummer zwei gesetzt. Und dieser Favoritenrolle wurde er bei seinen ersten Auftritten definitiv gerecht. Der Reihe nach schlug er Ivan Penev (ITF 571) aus Bulgarien, Peter Alam (ITF 430) aus Grossbritannien und Oskar Brostrom Poulsen (ITF 294) aus Dänemark. Alle diese Partien gewann Jérôme Kym ohne dabei einen Satz abzugeben und qualifizierte sich so souverän fürs Halbfinale.

Trotz Satzführung verloren
Dort wartete der überraschende Qualifikant Mathis Debru (ITF 744) aus Frankreich. Doch auch der vermochte Kym nicht zu gefährden. Dank einem 6:3, 6:0-Sieg spielte sich Kym in den Final. Sein drittes Endspiel auf der ITF-Tour in diesem Jahr, nachdem er Ende August in Ungarn und Ende Februar in Luxemburg das Finale erreicht hatte. Beide Partien hatte er jedoch verloren.
Die letzte Hürde auf dem Weg zum seinem ITF-Titel hiess Karlis Ozolins. Der Lette ist die Nummer 30 der Juniorenweltrangliste und war bei seinem Heimturnier an Nummer eins gesetzt. Doch die letzte Begegnung gegen Ozolins hatte Kym vor wenigen Wochen in Asien souverän in zwei Sätzen gewonnen. Diesmal entwickelte sich zwischen den beiden Kontrahenten ein offener Schlagabtausch. Trotz des besseren Starts – Kym gewann den ersten Durchgang mit 6:3 – musste er sich am Ende in drei Sätzen geschlagen geben. Damit muss der Fricktaler weiterhin auf seinen ersten Einzel-Turniersieg auf der ITF-Tour warten. In der Juniorenweltrangliste verbessert er sich aber trotzdem um einige Ränge und wird in die Top 80 vorstossen.

Text und Bild von Fabio Baranzini