Montag, 29. Oktober 2012

Alexander Sadecky meldet sich zurück

Der aktuell beste Aargauer Tennisspieler meldete sich letzte Woche nach einer längeren Durststrecke auf der ATP Tour wieder zurück. Erstmals seit April erreichte Alexander Sadecky (ATP 592) wieder den Final bei einem Future Turnier.

Nach der NLA-Interclubsaison mit GC begann Alexander Sadecky diesen Sommer im Fernstudium die Matura nachzuholen. Zu diesem Schritt entschied er sich, da in den letzten Monaten die Resultate nicht wie gewünscht ausfielen und damit Aufwand und Ertrag nicht mehr übereinstimmten, wie er diesen Sommer erklärte. Um sich an die neue Situation zu gewöhnen, bestritt er im Sommer vorwiegend Preisgeldturniere in der Schweiz und verzichtete auf Teilnahmen an Future Turnieren. Erst Ende September trat er zwei Mal in Deutschland auf der untersten Stufe der ATP Tour an und erreichte dabei zwei Mal die Viertelfinals.

Späte Revanche gegen Dubail
Letzte Woche spielte er nun in Griechenland. Beim mit 10 000 Dollar dotierten Turnier in Heraklion war der Würenloser an Nummer acht gesetzt und wurde dieser Platzierung in der Setzliste in den ersten beiden Runden gerecht. Wobei alles andere als zwei Siege gegen die Qualifikanten Yoannis Hilelis (kein Ranking) und Pedja Krstin (ATP 1161) wäre auch eine grosse Enttäuschung gewesen. Im Viertelfinale wartete dann der erste richtige Prüfstein auf Alexander Sadecky. Er traf auf den an Nummer zwei gesetzten Julien Dubail (ATP 438), gegen den er das erste Aufeinandertreffen vor drei Jahren in Schweden verloren hatte. Diesmal behielt der 25-jährige Aargauer aber das bessere Ende für sich, siegte in einer umkämpften Partie mit 6:7, 6:4, 7:5 und qualifizierte sich damit das erste Mal seit April für die Halbfinals bei einem Future Turnier. 
Auch in der Runde der letzten Vier mass sich Sadecky mit einem stärker eingestuften Gegner. Er spielte gegen den an Nummer sechs gesetzten Italiener Edoardo Eremin (ATP 563). Die beiden duellierten sich über drei Sätze, wobei Sadecky den Platz dank einem 5:7, 6:4, 6:3-Erfolg als Sieger verliess. Im Endspiel traf er auf den überraschenden Deutschen Robin Kern (ATP 600), der sich als ungesetzter Spieler fürs Final qualifizieren konnte. Der Würenloser konnte nur im zweiten Satz mit dem Deutschen mithalten und verlor am Ende mit 1:6, 6:7. Im Doppelfinale konnte Sadecky mit seinem Partner Milan Pokrajac (ATP 567) gleich Revanche an Kern nehmen. Sadecky/Pokrajac bezwangen Kern/Wagner deutlich mit 6:2, 6:4. 
Dank der Finalqualifikation wird Alexander Sadecky in der Weltrangliste rund 50 Plätze gut machen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 28. Oktober 2012

Kennel mit bisher grösstem Karriereerfolg

Die 17-jährige Entfelderin Karin Kennel (ITF 59) hat bei einem Junioren Turnier der höchsten Kategorie (Grad A) in Japan das Endspiel erreicht. Dank diesem Erfolg wird sie neu zu den besten 30 Juniorinnen der Welt gehören.

Nach ihrer nicht ganz ohne Nebengeräuschen verlaufenen Trennung von Coach Freddy Blatter und der erstmaligen Teilnahme an der Junioren Europameisterschaft in Klosters, legt Karin Kennel Ende Juli eine zweimonatige Wettkampfpause ein. Nach zwei Auftritten bei kleinen Turnieren auf der WTA Tour, folgten zwei Junioren Turniere in Japan.
Beim zweiten, dem Osaka Mayor’s Cup, einem Turnier der höchsten Kategorie, vermochte Kennel diese Woche zu überzeugen. Die junge Aargauerin war an Position vier gesetzt und bekundete in den ersten beiden Runden keine Mühe. Gegen die Einheimischen Yuki Fujiwara (kein Ranking) und Minami Shuto (ITF 807) gab sie gerade mal acht Games ab und qualifizierte sich so problemlos für die Achtelfinals, wo sie von Yuriko Miyazaki (ITF 289) erstmals richtig gefordert wurde. Doch auch in dieser Partie blieb Kennel ohne Satzverlust und siegte mit 6:3, 7:5.
Im Viertelfinal wartete die an Nummer acht gesetzte Belgierin Klaartje Liebens (ITF 109), doch auch sie hatte Kennel nichts entgegen zu setzten. Die amtierende Aargauermeisterin bei den Aktiven dominierte die Partie deutlich und siegte mit 6:2, 6:3. Im Halbfinal duellierte sich Kennel mit der sechzehn Tage jüngeren Ayaka Okuno (ITF 86). Mit der Japanerin hatte Karin Kennel noch eine Rechnung zu begleichen, denn in der Woche zuvor unterlag sie Okuno äusserst knapp in drei Sätzen. Beim zweiten Aufeinandertreffen innert etwas mehr als einer Woche behielt Kennel das bessere Ende für sich und siegte mit 6:3, 6:4.

So gut wie noch nie
In ihrem ersten Final bei eine Grad A Turnier spielte die Entfelderin gegen die topgesetzte Katarina Siniakova (ITF 9) aus Russland. Ihre um ein Jahr jüngere Kontrahentin war eine Nummer zu gross und so unterlag Kennel am Ende mit 4:6, 4:6. "Ich konnte im Finale leider nicht mein bestes Tennis abrufen, aber ich bin dennoch stolz auf das, was ich diese Woche erreicht habe", sagte Kennel nach dem Spiel.
Dank den Punkten, die sich Karin Kennel für ihre Finalqualifikation im Einzel und die Teilnahme an den Viertelfinals im Doppel gutschreiben lassen kann, wird sie in der Weltrangliste einen Sprung nach vorne machen. Neu wird sie zu den besten 30 Juniorinnen der Welt gehören.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 21. Oktober 2012

Vögele weiterhin gut in Form

Die Aargauerin Stefanie Vögele (WTA 123) reitet derzeit auf einer Erfolgswelle. Im Französischen Limoges qualifizierte sich die derzeit beste Aargauer Tennisspielerin fürs Halbfinale, im Doppel reichte es gar fürs Endspiel.

Nach einer eher durchzogenen Saison mit einigen Höhen und Tiefen spielt Stefanie Vögele in diesem Herbst bislang stark auf. Dank der Finalqualifikation in Shrewsbury, dem Sieg in Clermond-Ferrand und dem Erreichen des Halbfinals in Limoges in dieser Woche konnte sich Stefanie Vögele 160 WTA-Punkte gutschreiben lassen, was mehr als einem Viertel ihres Punktetotals entspricht. Dank dem erfolgreichen Saisonschluss kommt sie auch den Top 100, ihrem erklärten Saisonziel, wieder näher.
Beim mit 50 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Limoges war Vögele an Nummer sechs gesetzt. Nach einem problemlosen Auftaktssieg gegen die Qualifikantin Constance Sibille (WTA 471) musste sie in der zweiten Runde gegen ihre Doppelpartnerin Irena Pavlovic (WTA 138) über die volle Distanz. Trotz verlorenem Startsatz siegte Vögele mit 6:7, 6:3, 6:4. Im Viertelfinal duellierte sich die 22-Jährige mit einer aussergewöhnlichen Spielerin, nämlich der mittlerweile 42-jährigen Japanerin Kimiko Date-Krumm (WTA 105). Die an Nummer vier gesetzte Date-Krumm erreichte 1995 mit Platz vier ihre beste Klassierung in der Weltrangliste. Stefanie Vögele war zu diesem Zeitpunkt gerade mal fünf Jahre alt. Nach einem schwachen Beginn setzte sich die 20 Jahre jüngere Vögele im Generationenduell gegen Date-Krumm mit 2:6, 6:4, 6:4 durch und konnte im zweiten Aufeinandertreffen mit der Japanerin den ersten Sieg feiern.  

Bereits wieder am Start
Im Halbfinale wartete die 26-jährige Französin Claire Feuerstein (WTA 130). In einer hart umkämpften Partie musste sich die Aargauerin äusserst knapp geschlagen geben. Trotz gewonnenem Startsatz unterlag sie mit 6:4, 4:6, 6:7. Im Doppel lief es Vögele gar noch etwas besser. An der Seite von Irena Pavlovic erreichte sie das Endspiel. Dort verlor das ungesetzte Duo dann aber gegen die Polinnen Linette/Zaniewska mit 1:6, 7:5, 5:10. Bereits ab morgen steht Vögele erneut in Frankreich im Einsatz, diesmal beim mit 100 000 Dollar dotierten Turnier in Poitiers. 

Text und Bild von Fabio Baranzini