Mittwoch, 20. Dezember 2017

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Junioren und Senioren überzeugen auf internationalem Parkett

Auch in diesem Jahr konnten die Aargauer Spitzenspieler in ihren Alterskategorien grosse Erfolge feiern. Besonders hervorzuheben gilt es die Leistungen von Jérôme Kym und Michelle Paroubek. Sie gewannen gar Titel auf der internationalen Bühne.

2017 war das Jahr von Jérôme Kym. Der 14-jährige Fricktaler hat im Frühjahr an der Team-EM die Silbermedaille in der Kategorie U14 gewonnen und kurz danach mit dem Sieg beim prestigeträchtigen Tim Essonne U14-Turnier in Paris nachgedoppelt. Dieses Turnier hatte er als erster Schweizer überhaupt gewonnen. Die Krönung folgte dann im Sommer an der Team-WM: Dort gelang Kym und seinen Teamkollegen Yarin Aebi und Till Brunner Historisches. Zum ersten Mal überhaupt gewann die Schweiz einen Team-Weltmeistertitel bei den Junioren. Die Goldmedaille dürfte zweifelsohne der Höhepunkt des Tennisjahres von Jérôme Kym gewesen sein.
Doch der Youngster aus Möhlin stellte sein enormes Talent noch weitere Male unter Beweis. So gewann er beispielsweise mit dem Halbfinalvorstoss beim ITF-Turnier in Kreuzlingen seine erste Weltranglistenpunkte in der Kategorie U18. Und im Dezember schaffte er als ungesetzter Spieler via Qualifikation den Sprung ins Hauptfeld der Schweizer Meisterschaft der Aktiven und schlug dort in einem wahren Krimi Muhamed Fetov, den Schweizer Meister von 2006. Einziger Wermutstropfen im Superjahr von Jérôme Kym: Er konnte bei den Junioren Schweizer Meisterschaften keine Goldmedaille holen. Im Winter verlor er im Final, im Sommer musste er wegen einer Verletzung passen.

14 Medaillen für die Senioren
Dennoch gab es für die Aargauer Tenniscracks Grund zur Freude bei den nationalen Titelkämpfen. Obwohl es bei den Aktiven in diesem Jahr für einmal keine Medaillen gab, sammelten vor allem die Senioren fleissig Edelmetall. 14 waren es an der Zahl. Dabei gabs gleich zwei Mal Gold für Sandra Hopfner und je einmal für Alain Dedial, Johannes Schindler und Michelle Paroubek. Paroubek konnte gleich noch einen weiteren Grosserfolg feiern: An den 45+ Europameisterschaften in Spanien gewann sie im Einzel die Goldmedaille und wurde im Mixed an der Seite von Luc Estermann Zweite. Mit Daniel Müller (Team-WM, 55+), Hans Huber (Einzel-WM, 65+) und Milan Makanec (Einzel-WM, 75+) vertraten zudem drei Aargauer Spieler die Farben des Kantons an den Weltmeisterschaften.

Auch Schär, Fontenel und Lüscher stark
Jérôme Kym war nicht der einzige Nachwuchsspieler aus dem Kanton Aargau, der auf internationalem Parkett starke Leistungen gezeigt hat. Jonas Schär erreichte beim ITF Turnier in Kreuzlingen zum ersten Mal ein Endspiel auf der internationalen Juniorentour. Damit konnte er sich in der Weltrangliste bis auf Rang 548 nach vorne arbeiten. ITF-Punkte gabs in diesem Jahr auch Chelsea Fontenel. Die 13-Jährige erreichte in Luzern die Viertelfinals. In Basel konnte die junge Aargauerin zudem einen doppelten Erfolg feiern. Sie gewann am internationalen U14-Turnier sowohl im Einzel als auch im Doppel. Zu den erfolgreichen Aargauer Nachwuchscracks gehört auch Sophie Lüscher. Die 15-Jährige aus Seengen erreichte in der Kategorie U16 bei einem Turnier in Österreich im Einzel den Final und siegte im Doppel.

Folgende Medaillen konnten die Aargauer Vertreter an den Schweizer Meisterschaften gewinnen:
Winter SM Junioren
Jérôme Kym, Silber (U14)
Jonas Schär, Bronze (U18)
Dominique Meyer, Bronze (U18)

Winter SM Senioren
Alain Dedial, Gold (40+)
Sandra Hopfner, Gold (50+)
Michelle Paroubek, Silber (45+)
Deon Bowmann, Silber (45+)
Herbert Gloor, Silber (60+)
Hans Huber, Silber (65+)
Michael Bracher, Bronze (40+)
Ruedi Buergi, Bronze (60+)
Samuel Mathys, Bronze (75+)
Peter Hausherr, Bronze (75+)

Sommer SM Junioren
Janis Simmen, Bronze (U12)
Sophie Lüscher, Gold im Doppel (U16)

Sommer SM Senioren
Michelle Paroubek, Gold (45+)
Sandra Hopfner, Gold (50+)
Johannes Schindler, Gold (60+)
Herbert Gloor, Bronze (60+)

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Aargauer Saisonbilanz Teil II: Aargauer NLB-Interclubteams überzeugen

Im Interclub haben die Aargauer Spitzenteams starke Leistungen gezeigt. Mit Teufenthal und Zofingen spielen auch im nächsten Jahr zwei Equipen in der Nationalliga B. Zudem werfen wir im zweiten Teil der Saisonbilanz-Serie auch einen Blick auf die Turnierszene im Kanton Aargau.

Die zweite Interclubsaison in der Nationalliga B war für das Frauenteam des TC Zofingen ein voller Erfolg. Die junge Equipe aus der Thutstadt hat für das zweite Jahr in der zweithöchsten Spielklasse des Landes ihr Kader verbreitert, damit es diesmal keine personellen Engpässe gibt. Eine Strategie, die voll aufgegangen ist: Die Zofingerinnen schlugen sich in allen Begegnungen gut und mussten lediglich zwei knappe Niederlagen gegen GC und Weihermatt in Kauf nehmen, die übrigen drei Partien gestalteten sie siegreich. So resultierte am Ende der hervorragende zweite Schlussrang hinter NLB-Meister Sursee. „Dieser zweite Platz ist ein riesiger Erfolg für uns. Dass uns dies geglückt ist, ist ein tolles Resultat, mit dem wir sehr zufrieden sein können“, freute sich Teambetreuer Christoph Meyer.
Ebenfalls den zweiten Rang in ihrer Gruppe sicherte sich die NLB-Mannschaft des TC Teufenthal bei den Männern. Das Team um Captain Patrik Hartmeier überzeugte bei der Premiere in der Nationalliga B mit konstant guten Leistungen. So liefen die Teufenthaler, die sich den Ligaerhalt zum Ziel gesetzt hatten, zu keiner Zeit Gefahr, in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Dafür haben die sechs Aargauer Nachwuchstalente und die drei Verstärkungsspieler aus Deutschland, die jeweils abwechselnd eingesetzt wurden, zu konstant gespielt. „Wir hätten nie gedacht, dass wir so gut abschneiden werden. Wir hatten damit gerechnet, um Rang fünf kämpfen zu müssen“, sagte Nicole Riniker, die das Teufenthaler Interclubprojekt gemeinsam mit Frank Attula betreut.

Drei Absteiger und zwei Aufsteiger in der NLC
Weniger erfolgreich gestalteten dagegen die NLC-Teams der Aktiven ihre Interclubsaison. Beim TC Brugg mussten gleich zwei der insgesamt vier NLC-Teams den Abstieg in Kauf nehmen (je eines bei den Männern und den Frauen). Auch die Aufsteiger des TC Rheinfelden konnten sich nicht in der dritthöchsten Spielklasse halten und müssen nach bloss einem Jahr wieder in der 1. Liga auflaufen. Die drei Abstiege werden zumindest teilweise kompensiert. Der TC Entfelden weist im kommenden Jahr nämlich neu zwei NLC-Teams bei den Frauen auf und die Männer des TC Wohlen Niedermatten haben nach dem letztjährigen Abstieg den direkten Wiederaufstieg geschafft. Damit hat der Kanton Aargau im nächsten Jahr insgesamt sieben NLC-Teams, drei bei den Frauen (2x Entfelden und Brugg) und vier bei den Männern (Brugg, Aarau, Lenzburg und Wohlen Niedermatten).

Villacampa-Rosés verteidigt den Titel
Auch in diesem Jahr haben wieder über 800 Spielerinnen und Spieler an den vier kantonalen Meisterschaften teilgenommen. Am meisten Teilnehmer zählte dabei einmal mehr die Aargauische Senioren Meisterschaft in Teufenthal mit über 330 Nennungen. Bei den Aktiven konnte Ignasi Villacampa-Rosés seinen Sieg aus dem Vorjahr verteidigen, bei den Frauen sicherte sich erstmals Dominique Meyer den Titel. Doch im Kanton Aargau wurden in diesem Jahr nicht nur die kantonalen Meisterschaften ausgetragen, sondern es gingen noch weitere Traditionsturniere über die Bühne. So zum Beispiel die 50. Austragung der Fricktaler Meisterschaften, die 32. Ausgabe der Freiämter Jung-/Senioren-Meisterschaften oder die 35. Auflage des Bad Zurzach Cups.

Drei internationale Turnier ein Oberentfelden
Noch nicht ganz so häufig, aber auch bereits zum 11. Mal fand im Juli in Oberentfelden die Swiss Junior Trophy statt – in diesem Jahr erstmals mit Tennismäzen Reinhard Fromms Firma Fromm Packaging Systems als Titelsponsor. Gegen 400 Zuschauer lockten die Finalspiele des internationalen Juniorenturniers in Oberentfelden an, bei dem in den Kategorien U14 und U16 vier Schweizer Siege bejubelt werden konnten. Von den Aargauer Teilnehmern überzeugten Chelsea Fontenel und Nicolas Kobelt mit ihren Viertelfinalvorstössen in der Kategorie U14.
In Oberentfelden ging im Februar zuerst die Winter Ausgabe der Swiss Junior Trophy über die Bühne und gleich im Anschluss daran die zweite Ausgabe des mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Profiturniers Tennis Pro Open Aargau, das Matteo Berrettini gewinnen konnte. Der Italiener steht mittlerweile bereits in den Top 130 der Welt.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2017 abgeschnitten

Mit Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli werden aktuell vier Aargauer Tennisspielerinnen in der WTA-Rangliste geführt. Wir haben ihre Leistungen in dieser Saison unter die Lupe genommen. Bei den Männern figuriert derzeit kein Aargauer im ATP-Ranking.

Nach wie vor die bestklassierte Aargauerin ist Stefanie Vögele. Und das obwohl die 27-Jährige in dieser Saison gleich sechs Monate pausieren musste wegen einer Handgelenksverletzung. Nach einem vielversprechenden Saisonstart – unter anderem erreichte sie als Qualifikantin die zweite Runde der Australian Open – näherte sie sich wieder den Top 100 an. Doch der Aufstieg wurde von der Verletzungshexe abrupt gebremst.
Von Februar bis Ende Juli musste Stefanie Vögele pausieren. Erst im August konnte sie wieder ins Turniergeschehen eingreifen. Nach Anfangsschwierigkeiten hat sie sich in der Weltrangliste dank guten Resultaten wieder nach vorne gekämpft. Zuletzt erreichte sie beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF Turnier in Dubai die Halbfinals, davor hatte sie sich bei den WTA-Turnieren in Taschkent und Tianjin für die Viertelfinals qualifizieren können. Obwohl sie in diesem Jahr lediglich 14 Turniere bestritten hat, steht sie aktuell auf Rang 144 der Weltrangliste.

Zwei Titel im Doppel
An genau doppelt so vielen Wettkämpfen wie Stefanie Vögele hat Amra Sadikovic in diesem Jahr teilgenommen. Die zweitbeste Aargauerin blickt auf ein durchzogenes Jahr zurück. Nachdem sie im Sommer 2016 mit Rang 126 in der Weltrangliste ihre bislang beste Klassierung erreicht hatte, stagnierte ihr Aufstieg nach dem Comeback. Ende des letzten Jahres hatte sie mit Miles Sheldon in Allschwil einen neuen Coach gefunden und startete dann ansprechend in die neue Saison. In Frankreich erreichte sie bei zwei ITT-Turnieren in Folge zuerst die Halbfinals und dann die Viertelfinals.
Danach zerriss Amra Sadikovic allerdings keine allzu grossen Stricke mehr. Im Juli erreichte sie in Darmstadt noch einmal die Halbfinals, bis zum Jahresende konnte sie dann aber bloss noch acht Siege bei elf Turnierstarts feiern. In der Weltrangliste hat sie daher an Terrain eingebüsst und wird aktuell auf Rang 259 geführt. Besser lief es Sadikovic im Doppel. Dort konnte sie in der zweiten Jahreshälfte zwei Turniersiege feiern und erreichte drei Finals.

Aufwärtstrend bei Kennel
Während die Tendenz bei Amra Sadikovic leicht abwärts zeigt, ist jene der Entfelderin Karin Kennel aufsteigend. Die 22-Jährige kam im ersten Halbjahr noch nicht so richtig auf Touren und scheiterte im Einzel jeweils spätestens im Viertelfinal. Von Juni bis August erreichte sie dann aber einmal den Halbfinal, einmal den Final und konnte beim Turnier in Caslano ihren dritten Titel auf der Profitour feiern. Danach versuchte sie sich bei einigen höher dotierten Turnieren, konnte dort aber keinen Exploit landen. Dennoch hat sich Kennel, die sich in diesem Jahr auch einen Turniersieg im Doppel sichern konnte, in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr verbessert und steht derzeit auf Rang 524.

Chiara Frapolli, die vierte Aargauerin im Bunde, beendet das Jahr auf Weltranglistenposition 1229. Dies nachdem sie im März mit Rang 887 ihre bislang beste Klassierung erreichte hatte. Das Ranking der 21-Jährigen ist jedoch nicht allzu aussagekräftig, denn sie hat seit April keine Matches mehr bestritten – weder auf der Profitour, noch auf nationaler Ebene.
Text von Fabio Baranzin, Bild Stefanie Vögele (Keystone), Bild Amra Sadikovic (Fabio Baranzini), Bild Karin Kennel (zVg)

Freitag, 15. Dezember 2017

Guter Start für Stefanie Vögele

Die Aargauerin Stefanie Vögele hat beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF Turnier in Dubai als ungesetzte Spielerin die Halbfinals erreicht. Damit wird sie sich in der Weltrangliste um gut 30 Plätze verbessern können.

Im letzten Jahr hatte sich Stefanie Vögele im dümmsten Moment verletzt. Ende Januar – nach einem vielversprechenden Saisonstart, wo sie unter anderem die zweite Runde an den Australian Open erreicht hatte und den Top 100 wieder näher kam – machten ihr die Schmerzen im Handgelenk einen Strich durch die Rechnung. Sechs Monate musste sie pausieren und verlor in dieser Zeit viele Ränge in der Weltrangliste.
Erst im August stieg Vögele wieder ins Turniergeschehen ein. Ende September und Anfang Oktober konnte sie sich bei den WTA-Turnieren in Taschkent und Tianjin für die Viertelfinals qualifizieren. Und nun hat sie diese Woche beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Dubai überzeugt und einen guten Saisonstart hingelegt.

Ehemalige Weltnummer 23 geschlagen
Vögele, die aktuell als Nummer 174 der Welt geführt wird, startete als ungesetzte Spielerin ins Turnier. In der ersten Runde eliminierte sie die Türkin Cagla Buyukakcay (WTA 160), gegen die sie die letzten beiden Duelle verloren hatte. Diesmal war die Aargauerin aber die klar stärkere Spielerin und gewann das Auftaktduell deutlich mit 6:4, 6:0.
Auch in der zweiten Runde erwischte Vögele den besseren Start ins Match. Und das obwohl sie gegen die an Nummer drei gesetzte Su-Wei Hsieh (WTA 83) aus Taiwan als Aussenseiterin gestartet war. Mit 6:1 gewann Vögele den ersten Satz gegen die ehemalige Nummer 23 der Welt. Den zweiten Durchgang musste sie dann zwar mit 7:5 ihrer Kontrahentin überlassen, gewann jedoch den Entscheidungssatz gleich mit 6:0.

Tomljanovic zu stark
Im Viertelfinal profitierte Vögele von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin Dalila Jakupovic (WTA 187). Die Slowenin, die sich durch die Qualifikation in die Runde der letzten Acht gespielt hatte, musste beim Stand von 5:1 für Stefanie Vögele aufgeben. So erreichte die 27-Jährige die Halbfinals, wo Ajla Tomljanovic (WTA 130) wartete.
Die drei Jahre jüngere Kroatin war eine Nummer zu gross für Vögele. Nach einer Stunde und 20 Minuten mussten sie sich mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. Für die Halbfinal-Qualifikation erhält Vögele 55 WTA-Punkte, womit sie sich in der Weltrangliste in die Region von Rang 140 verbessern wird. 

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Dienstag, 12. Dezember 2017

Einladung und Anmeldung zur Generalversammlung

Am Freitag 19. Januar um 18:30 Uhr findet in Dottikon in der Schulanlage Risi die 80. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt.

Die An- respektive Abmeldung erfolgt bis spätestens am Freitag 12. Januar 2018 an Lisbeth Speich.

Anmeldung
Einladung inkl. Traktanden

Zudem werden in den nächsten Tagen die folgenden Jahresberichte veröffentlicht:

Für einmal keine Medaillenkandidaten aus dem Aargau

Morgen beginnen in Biel die Schweizer Meisterschaften der Aktiven. Obwohl die besten Aargauer Cracks nicht dabei sind, haben vier Athleten aus dem Kanton den Sprung ins Hauptfeld geschafft.

In den letzten Jahren waren die Schweizer Meisterschaften ein gutes Pflaster für die Aargauer Tennisspieler. 2012 hatte Amra Sadikovic den Schweizer Meistertitel gewonnen und 2008 war es Stefanie Vögele, die den nationalen Titel in den Kanton Aargau geholt hatte. Die beiden sind noch immer die stärksten Spielerinnen des Kantons, laufen in diesem Jahr jedoch nicht an den nationalen Titelkämpfen auf. Beide bestreiten diese Woche das mit 100'000 Dollar dotierte ITF Turnier in Dubai.
Auch bei den Männern konnten die Aargauer immer wieder grosse Erfolge feiern an den Schweizer Meisterschaften. Alexander Sadecky konnte sich 2007 und 2010 den Einzeltitel sichern und holte sich im Vorjahr den Sieg im Doppel. Doch wie Vögele und Sadikovic ist Sadecky in diesem Jahr ebenfalls nicht am Start.

Aargauer Generationen-Duell
Dafür ist mit Muhamed Fetov in diesem Jahr ein Aargauer Spieler mit dabei, der an den Schweizer Meisterschaften ebenfalls schon grosse Erfolge gefeiert hat. 2006 war es, als Fetov den Titel im Einzel errang. In diesem Jahr hat sich Fetov, der seit vielen Jahren als Tennistrainer arbeitet und lediglich noch als Nummer 100 der Schweizer Rangliste geführt wird, über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt. Dabei schlug er gleich drei besser klassierte Akteure in jeweils zwei Sätzen, darunter auch die Nummer eins Mischa Lanz (N3, 44).
In der ersten Runde trifft Fetov auf den zweiten Aargauer Qualifikanten. Und der war bei Fetovs Titelgewinn an den Schweizer Meisterschaften im Jahr 2006 gerade mal drei Jahre alt. Es ist dies Jérôme Kym. Der Youngster aus Möhlin, der in diesem Jahr den U14-Team-Weltmeistertitel gewann und in seiner Altersklasse weltweit zu den besten 10 Spielern gehört, hat sich etwas überraschend zum ersten Mal für das Hauptfeld der nationalen Meisterschaften der Aktiven qualifiziert. Der 14-Jährige ist aktuell die Nummer 82 der Schweiz und hat sich in der Qualifikation unter anderem gegen den Klingnauer Oliver Mrose (N3, 46) durchgesetzt. Nun misst er sich im Aargauer Generationen-Duell mit Muhamed Fetov.

Auch Hartmeier und Meyer am Start
Der dritte Aargauer, der es ins Hauptfeld geschafft hat, ist Patrik Hartmeier (N3, 54). Obwohl er in der letzten Qualifikationsrunde klar gegen Fetov verloren hatte, ist der Rombacher als Lucky Loser nachgerutscht. Er misst sich in der ersten Runde mit Leandro Riedi (N4, 76). Bei den Frauen ist die Aarauerin Dominique Meyer (N4, 46) die einzige Aargauerin, die den Sprung ins Hauptfeld geschafft hat. Sie steht aufgrund ihres Rankings direkt im Hauptfeld und trifft dort auf die höher eingestufte Sina Züger (N3, 28).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 16. November 2017

Der TC Muri feiert rundes Jubiläum

In einem würdigen Rahmen feierte der Tennis Club Muri vergangenen Freitag im Festsaal sein 40-jähriges Bestehen. Umrahmt wurde der Anlass von einem Festessen, Live-Musik und einem Rückblick auf vergangene Zeiten.

„Gehe niemals an einer GV auf die Toilette, sonst gehst du das Risiko ein, dass du, wenn du wieder zurückkommst, als Präsident gewählt bist“, lautete anlässlich des 40-Jahr-Jubiläum des TC Muri ein witziges Zitat von Bruno Melliger, bei seinem Rückblick auf die vier Jahrzehnte alte Geschichte. Ein Zitat, das zwar überspitzt tönt aber auf die Schwierigkeit hinwies, in den früheren Jahren ein Vereinsoberhaupt zu finden. Überhaupt war der Rückblick des ehemaligen Präsidenten des Jubiläums-Vereins gespickt mit humorvollen und spitzfindigen Aussagen.

Norbert Paprotta war der erste Präsident
Melliger selber präsidierte von 2000 bis 2016 den Freiämter Verein. Gegründet wurde der TC Muri 1977. Der erste Präsident hiess Norbert Paprotta. Der Vorstand bestand aus sechs Personen. Namentlich Hans Ziegler, Armin Notter, Silvia Schmid, Josi Leuthard, Kurt Käch und Heinz Handschin. Letzterer war es, der 1980 das Amt von Paprotta übernahm und 20 Jahre später an Bruno Melliger weitergab. Seit 2016 hat nun Lukas Schierbaum die Fäden in der Hand.
Auch mit der Infrastruktur ging es zügig voran. Nach der Platzeinweihung (drei Plätze) am 22. März 1978 wurde das Clubhaus ein knappes Jahr später in Betrieb genommen. Drei Jahre danach, im Frühling 1982, wurde die Anlage um zwei weitere Plätze inklusiv Platzbeleuchtung erweitert.

„The Reys“ verbreiten Gänsehautstimmung
Bei der Jubiläumsfeier kam auch Gemeinderätin Yvonne Leuppi zu Wort. Sie gratulierte im Namen der Behörde dem Jubilar. Sie hob die grosse Arbeit für die Allgemeinheit hervor und erwähnte den wichtigen Stellenwert, welcher der TC Muri und auch andere Vereine in einem Dorf wie Muri haben. Zu einem späteren Zeitpunkt konnte sie ihre Tennisfähigkeiten bei einem Blitzeinsatz mit einem überdimensionierten Ball in einem improvisierten Feld zum Besten geben. Vom Aargauischen Tennisverband (ATV) liess es sich dessen Präsident Roland Polentarutti nicht nehmen, persönlich zu erscheinen und anhand einer kurzen Rede, Glückwünsche zu überreichen. Für Gänsehautstimmung sorgte das Gesangsduo „The Reys“ (Jenny und Jasmin Rey) mit einigen Songs aus ihrem Programm. Jasmin Rey selber ist als Aktuarin im Vorstand des TC Muri tätig.

Gekonnt durch den Anlass führte der Murianer Alex Laubacher. Seines Zeichens ehemaliger Präsident und Ehrenmitglied des ATV. Beim TC Muri besitzt er ebenfalls den Status eines Ehrenmitgliedes. 

Text und Bild von Willi Steffen

Montag, 30. Oktober 2017

Gleich drei Aargauer Medaillen im Junioren Interclub

Am Sonntag fanden die Finalspiele der Junioren Interclub Meisterschaft in Winterthur statt. Von den schweizweit stärksten Teams in den Kategorien U18, U15 und U12 kamen drei aus dem Aargau - und alle drei sicherten sich eine Medaille.

Den ganzen grossen Triumph konnten die Juniorinnen Julia (R3) und Laura Brack (R4) feiern. Die beiden Schwestern, die für den TC Murgenthal antraten, schafften in der Kategorie U18 das Kunststück, bis ins grosse Finale kein einziges Match zu verlieren. Sie blieben sowohl in den beiden Vorrunden-Begegnungen, als auch in den ersten drei Finalspielen ohne Matchverlust. Erst im finalen Duell um den Schweizer Meistertitel gegen Chur musste sich Laura Brack ganz knapp geschlagen geben, so dass die Entscheidung erst im Doppel fiel. Dieses gewannen Julia und Laura Brack jedoch in zwei Sätzen und durften sich damit über die Goldmedaille freuen.
Bereits im letzten Jahr hatte eine Aargauer Equipe in der Kategorie U18 triumphiert. Damals waren es die Junioren des TC Baden. Und auch in diesem Jahr konnte diese Mannschaft erneut überzeugen. Die sechs Jungs um Teamleader Tim Schilling (R3) trainieren allesamt im TC Wettingen, laufen im Junioren Interclub jedoch für den TC Baden auf.

Givisiez zu stark
Nach dem Sieg im letzten Jahr duften sich die Jungs diesmal über die silberne Medaille freuen. Sie holten sich souverän den Gruppensieg und konnten sich dank drei weiteren Siegen – darunter je einer gegen die Kantonsrivalen Brugg und Frick – für die Finalspiele in Winterthur qualifizieren. Dort schlugen sie im Halbfinal die Equipe des TC Frauenfeld souverän mit 4:1. Im Endspiel wartete dann der TC Givisiez. Und diese letzte Hürde war dann zu hoch für die Titelverteidiger. Einzig Tim Schilling konnte sein Einzel gewinnen. Die restlichen Partien gingen verloren, so dass sich am Ende die Freiburger über den Schweizer Meistertitel freuen konnten. Für Tim Schilling, Patrick Denzler, Erik James Aslaksen, Erik Zimmermann, Siro Hochstrasser und Jeroen Uesbeck blieb die silberne Auszeichnung.

Bronze für Brugg
Der Kanton Aargau war bei den Finalspielen in Winterthur noch mit einer dritten Mannschaft vertreten. Die U12-Junioren des TC Brugg qualifizierten sich ebenfalls für die heisse Phase der Junioren Interclub Meisterschaft. Genau wie die Badener holten auch sie sich den Gruppensieg und liessen drei weitere Siege folgen. Im Halbfinal mussten sie sich dann aber dem Team des TC Schaan mit 0:2 geschlagen geben. Dank des abschliessenden 2:0-Sieges gegen Grenchen konnten sich auch die Brugger, die mit Gianluca Kunz (R4), Duri Zimmermann (R5, im Bild) und Janis Paroubek (R5) antraten, über eine Medaille freuen. So holte der Kanton Aargau gleich einen kompletten Medaillensatz: Gold für Murgenthal, Silber für Baden und Bronze für Brugg.

Text von Fabio Baranzini, Bilder von Marie-Theres Brühwiler, zur Verfügung gestellt und von Fabio Baranzini

Sonntag, 15. Oktober 2017

Auf der Suche nach dem „perfekten Gefühl“

Michelle Paroubek (45) gehört in ihrer Altersklasse zu den besten 10 Spielerinnen der Welt und hat vor zwei Wochen mit dem EM-Titel ihren bislang grössten Erfolg gefeiert.

Tennis war nicht die erste Wahl von Michelle Paroubek. Obwohl ihre Eltern Tennis spielten, entschied sie sich fürs Kunstturnen. Doch mit 12 Jahren legten ihr die Trainer nahe, sie solle damit aufhören. Sie sei zu gross fürs Kunstturnen, hiess es. Also griff Michelle Paroubek doch zum Racket und begann, auf den Tennisplätzen des TC Obersiggenthal den gelben Tennisbällen nachzujagen.
„Ich war am Anfang nicht sonderlich gut. Mir fehlte schlicht die Kraft, um die Bälle mit den schweren Holzrackets sauber schlagen zu können“, erinnert sich Michelle Paroubek an ihre Anfänge. Erst ein Tipp ihres Vaters brachte Besserung. „Halte das Racket mit beiden Händen“, riet er seiner Tochter. Michelle Paroubek befolgt den Ratschlag bis heute. Noch immer spielt sie – und das sieht man nur ganz selten – Vor- und Rückhand beidhändig.

Die Faszination ist noch immer da
Vielleicht ist es diese etwas unorthodoxe Spielweise, die es für die Gegnerinnen so unangenehm macht, gegen Michelle Paroubek zu spielen. Aber mit Sicherheit ist es nicht nur das. Paroubek verfügt über ein breites Repertoire an Schlägen, die sie taktisch sehr geschickt einsetzt und damit ihre Gegnerinnen nicht selten zur Verzweiflung bringt. Es passt daher ins Bild, dass sie sagt: „Tennis ist für mich ein Spiel und genauso versuche ich auch, meine Matches zu bestreiten. Ich bin ein absoluter Spielertyp. Nicht nur auf den Tennisplatz, sondern auch Zuhause. Mit meiner Familie spiele ich sehr gerne Gesellschaftsspiele.“
Auch nach über 30 Jahren Tennis ist Michelle Paroubek, die für den Tennisclub Brugg spielt, noch immer fasziniert von der Vielfalt der Sportart. „Im Tennis ist unglaublich viel möglich. Mal spielen wir draussen, dann in der Halle, mal spiele ich gut, dann wieder schlecht und auch die Bedingungen und die Gegner sind immer anders“, sagt Paroubek, die ein Mal pro Woche für sich trainiert und zudem mit ihren drei Kindern regelmässig spielt.

Zwei EM-Medaillen auf Mallorca
Zu Juniorenzeiten gehörte Michelle Paroubek nie zu den allerbesten. Besser als N4 – bei den Frauen sind diese die 75 besten Spielerinnen der Schweiz – war sie nie klassiert. Dafür ist ihre Konstanz beeindruckend. Obwohl sie studiert hat, drei Mal Mutter geworden ist und mittlerweile wieder in einem 80-Prozent-Pensum als Biologielehrerin an der Kantonsschule Baden arbeitet, konnte sie ihr Spiellevel halten. In dieser Sommersaison war sie noch immer N4 klassiert. Und das notabene im Alter von 45 Jahren.
Aktuell ist Michelle Paroubek in ihrer Altersklasse die Nummer 1 der Schweiz und hat sich in diesem Sommer ihren 10. Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen gesichert. Aber auch auf internationalem Parkett ist sie erfolgreich unterwegs. Vor zwei Wochen hat sie auf Mallorca an den Europameisterschaften die Goldmedaille im Einzel und die Silbermedaille im Mixed gewonnen. Dank diesem Erfolg – dem grössten in ihrer Karriere – hat sie sich in die Top 10 der Weltrangliste der Seniorinnen 45+ gespielt.

Noch lange nicht genug
Trotz den vielen Siegen ist es nicht ausschliesslich der Erfolg, der Michelle Paroubek antreibt. „Natürlich ist es schöner, wenn man gewinnt. Ich versuche aber in erster Linie, auf dem Platz zu kämpfen und alles zu geben. Die Suche nach dem perfekten Gefühl in meinen Schlägen – das ist es, was mich motiviert“, beschreibt Paroubek, die ihre Fitness und ihre Sicherheit in den Schlägen als grösste Stärke bezeichnet.
Und diese Stärken dürften sie auch in Zukunft zu weiteren Siegen führen. Denn ans Aufhören denkt Michelle Paroubek noch lange nicht. „Ich habe an der EM auf Mallorca die über 85-Jährigen spielen sehen. Ich war beeindruckt, wie fit sie waren und wie gut sie noch immer gespielt haben. Das zu erreichen, ist mein Ziel.“

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 13. September 2017

Wertvolle Tipps fürs Tennisspielen im Alter

Der frühere Chefredaktor des Tages Anzeiger Magazins René Bortolani (71), der nach wie vor zu den besten Schweizer Tennisspielern seiner Altersklasse gehört, hält anlässlich des Trainingsnachmittags der Seniorenverantwortlichen der Aargauer Tennisclubs ein Referat.

Auch in diesem Jahr lädt der Aargauische Tennisverband alle Seniorenverantwortlichen des Kantons zu einem gemeinsamen Trainingsnachmittag im Sportcenter AARSPORTS Wase in Birrhard ein. Gemeinsam mit einigen der erfolgreichsten Aargauer Senioren, die auch zur nationalen Elite gehören, dürfen die Seniorenverantwortlichen der Aargauer Tennisclubs einige Bälle schlagen und sich den einen oder anderen Tipp holen. „Dieser Nachmittag ist ein kleines Dankeschön an alle, die sich für den Seniorentennissport im Aargau einsetzen“, sagt Robert Vögtlin. Er ist der Ressortinhaber 50+ beim Aargauischen Tennisverband und hat diesen Anlass vor einigen Jahren ins Leben gerufen.

Über 20 Schweizer Meistertitel
Für die diesjährige Ausgabe hat sich Vögtlin etwas Besonders überlegt. Im Anschluss an das gemeinsame Training findet um 18 Uhr im Restaurant des Sportcenters ein Referat von René Bortolani statt. Bortolani hat jahrelang als Journalist gearbeitet und war unter anderem Chefredaktor der Schweizer Illustrierten und des Tages Anzeiger Magazins. Der mittlerweile 71-jährige Zürcher ist aber auch ein begnadeter Tennisspieler, der in seiner Karriere über 20 Schweizer Meistertitel in den verschiedensten Altersklassen gewinnen konnte und die Schweiz schon mehrmals erfolgreich an Weltmeisterschaften vertreten hat. „Ich wollte den Teilnehmern in diesem Jahr etwas Neues bieten. Als ich René im letzten Frühling an den Schweizer Meisterschaften im Birrhard habe spielen sehen, habe ich ihn spontan angefragt, ob er bereit wäre, an diesem Anlass dabei zu sein und von seinen Erfahrungen zu erzählen“, so Vögtlin. Bortolani, der bei seinen Gegner auf dem Tennisplatz vor allem wegen seines ruhigen und überlegten Spiels, sowie wegen seines Rückhandslice gefürchtet ist, wird über seinen Werdegang als Tennisspieler sprechen und dabei den Fokus vor allem auf den Tennissport im Alter legen.

Referat für alle
Das Referat von René Bortolani ist nicht nur für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Trainingsnachmittags vorgesehen, sondern ist öffentlich zugänglich. Die Teilnahme ist kostenlos. „Es würde uns natürlich freuen, wenn noch einige Leute kommen würden. René Bortolani hat garantiert viel zu erzählen und wir werden auch die Gelegenheit haben, ihm einige Fragen zu stellen“, verspricht Robert Vögtlin.
Das Referat von René Bortolani findet am 29.9.2017 im Restaurant des Sportcenters AARSPORTS Wase in Birrhard statt. Beginn ist um 18 Uhr.

Montag, 11. September 2017

Schär und Fontenel gewinnen erneut

An den Aargauischen Junioren Meisterschaften in Brugg setzten sich mehrheitlich die Favoriten durch. Die Organisatoren des TV Brugg ziehen trotz einigen Regentagen ein positives Fazit.

Die erst 13-jährige Chelsea Fontenel (R1, TC CIS Wase) gewinnt in diesem Jahr schon ihren zweiten kantonalen Meistertitel bei den Junioren. Bereits im März hatte sie in der Kategorie U16 gewonnen und im Endspiel Sina Schwaiger (R1, TC Entfelden) geschlagen. In Brugg kam es nun zur Neuauflage eben dieses Finals vom März. Sowohl Fontenel als auch Schwaiger hatten auf dem Weg ins Endspiel keinerlei Probleme bekundet.
Im Gegensatz zum Final in der Halle, den Fontenel nur knapp für sich entscheiden konnte, siegte sie diesmal deutlich. 6:1, 6:1 lautete das Resultat am Ende. Fontenel unterstrich damit ihre gute Form, hatte sie doch letzte Woche beim internationalen U18-Turnier in Luzern die Viertelfinals erreicht. Und das bei ihrem ersten Auftritt bei einem Turnier dieser Grösse und Altersklasse.  

Schär mit 16. Titel
Bei den Junioren holte sich in der Königskategorie U18 standesgemäss Jonas Schär (N3, 67, TC Zofingen) den Titel. Schär bekundete zwar im Halbfinal gegen Noè Cavallini (R2, TC Wettingen) etwas mehr Probleme als erwartet, setzte sich am Ende aber dennoch in zwei Sätzen durch. Im Endspiel schlug er dann Lukas Striffler (R3, TC Teufenthal) ebenfalls in zwei Sätzen und feierte damit seinen bereits 16. Titel bei den aargauischen Junioren Meisterschaften.
In der Kategorie U16 war es Denis Plüss (R2, TC Brugg, im Bild), der sich auf seiner Heimanlage den Titel sichern konnte. Er musste für seinen Sieg allerdings hart kämpfen. Sowohl im Halbfinal gegen Artan Sadriji (R3, TC Spreitenbach), als auch im Final gegen Noah Bircher (R3, TC Esp Fislisbach) musste der Favorit über drei Sätze gehen. Nicolas Kobelt (R3, TC Entfelden) war der grosse Favorit in der Kategorie U14 und wurde dieser Rolle genauso gerecht wie Schär und Plüss. Er setzte sich im Endspiel gegen Tobia Graziosi (R4, TC Entfelden) in drei Sätzen durch.

Messmer überrascht
Eine Überraschung gab es dafür in der Kategorie U12 bei den Junioren. Dort schwang der ungesetzte Felix Messmer (R6, TC Esp Fislisbach) obenaus. Er gewann das Turnier ohne Satzverlust. Bei den Jüngsten (U10) setzte sich Linus Albiez (R7, TC Wettingen) durch. Bei den Juniorinnen in der Kategorie U14 war es Aimée Frey (R4, TC Brugg), die sich als ungesetzte Spielerin dank einem 7:5, 6:4-Finalsieg über Athshaya Sivanesan (R3, TC Wettingen) den Turniersieg sicher konnte. Bei den U12-Juniorinnen konnte sich Nastassja Wittmer (R6, TC Unteres Aaretal) in die Siegerliste eintragen lassen und bei den Jüngsten gewann Sophie Hugener (R7, TC Wettingen). Im Juniorendoppel siegten Tim Schilling (R4, TC Wettingen) und Noè Cavallini, bei den Juniorinnen schwangen Shirin Paroubek (R4, TC Brugg) und Zoé Mrose (R3, TC Brugg) obenaus.

Positives Fazit
Die Organisatoren des TC Brugg zogen trotz drei Regentagen ein positives Fazit. „Es war eine intensive Zeit, in der wir unser bestes gegeben haben. Dass wir am Ende positives Feedback erhalten haben, hat uns sehr gefreut“, sagt OK-Präsidentin Andrea Benz. „Uns hat zudem beeindruckt, wie fair die Matches ausgetragen wurden. Wir sind daher rundum zufrieden mit der ersten Ausgabe, auch wenn das Wetter natürlich etwas besser hätte sein können. Wir hatten mit dem Sportcenter AARSPORTS Wase in Birrhard jedoch einen sehr flexiblen Partner an unserer Seite.“

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 4. September 2017

Verletzung stoppt die Siegesserie von Alain Dedial

An den Aargauischen Senioren Meisterschaften in Teufenthal haben in den letzten zwei Wochen mehr als 300 Spielerinnen und Spieler um die kantonalen Meistertitel gekämpft. Trotz Wetterpech am Finalwochenende ziehen die Organisatoren ein positives Fazit.

Ausgerechnet in der spannenden Schlussphase des Turniers wollte Petrus nicht mehr mitspielen. Sämtliche Halbfinalspiele vom Donnerstag, sowie die Finalspiele, die bereits am Freitag ausgetragen wurden, mussten in der Halle gespielt werden. Und auch am grossen Finaltag vom Samstag mussten mehrere Partien indoor gespielt oder zumindest in der Halle beendet werden. „Das war natürlich etwas unglücklich, aber im grossen und ganzen dürfen wir auch mit dem Wetter zufrieden sein. Es hätte den Spielplan mehr durcheinander gebracht, wenn es am ersten Spielwochenende geregnet hätte“, so Marion Gloor.
Die neue OK-Präsidentin zog dennoch ein durchwegs positives Fazit von den diesjährigen Aargauischen Senioren Meisterschaften. „Es ist alles super gelaufen. In meiner neuen Funktion war ich jeden Tag auf dem Platz und habe viele Gespräche mit Spielern, Sponsoren und Zuschauern geführt. Fast alle Feedbacks waren sehr positiv“, freute sich Gloor.

Schulterverletzung bei Dedial
In diesem Jahr gab es in der Kategorie 35+ zum ersten Mal seit fünf Jahren einen neuen Sieger. Alain Dedial (R1, TC CIS Wase), der die letzten fünf Ausgaben gewonnen hatte, musste sich in diesem Jahr Marko Budic (R1, TC Wettingen) geschlagen geben. Dedial hatte bereits auf dem Weg ins Endspiel mehr zu kämpfen als in den letzten Jahren. Sowohl gegen Jarda Jedlicka (R3, TC Bad Schinznach) als auch gegen Philippe Ruch (R2, TC Buchs) musste er über drei Sätze gehen.
Im Endspiel gegen Budic sah Alain Dedial dafür wie der klare Sieger aus. 6:2, 5:1 führte er, als der Regen kam und das Spiel unterbrochen werden musste. Bei der Fortsetzung in der Halle bekundete Dedial dann mehr Mühe mit dem Spiel seines Gegners und wurde zudem von einer Schulterverletzung behindert. Nach dem Verlust des zweiten Satzes (6:7) musste Dedial die Partie dann sogar aufgeben. Damit ist Marko Budic der neue Sieger in der Kategorie 35+.

Heimsieg für Riniker
In der Altersklasse 45+ wurde Deon Bowman (R2, TC Brugg) seiner Favoritenrolle gerecht. Er sicherte sich den Titel ohne Satzverlust. Roger Tanner (R4, TC Wohlen Niedermatten) holte sich den Sieg in der Kategorie 50+. Dies dank einem hart umkämpften 6:3, 4:6, 7:6-Finalerfolg gegen André Hobler (R5, TC Teufenthal). Bei den über 55-Jährigen war Martin Gloor (R4, TC Teufenthal) der souveräne Sieger. Er holte sich den Titel ohne Satzverlust. In der Altersklasse 60+ siegte Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen Niedermatten), bei den über 65-Jährigen war der ungesetzte Bruno Ruetti (R5, TC Menziken) der Stärkste und bei den Ältesten in der Kategorie 75+ schwang Paul Döbeli (R6, TC Muri) obenaus. Der Final der Kategorie 70+ wurde noch nicht ausgetragen.
Bei den Frauen holte sich Myriam Burkhart (R4, TC Esp-Fislisbach) den Titel. Sie bezwang im Endspiel Karin Dietiker (R4, TC Lenzburg) mit 6:2, 6:4. Eine einheimische Siegerin gab es in der Altersklasse 45+. Nicole Riniker (R5, TC Teufenthal) setzte sich souverän durch und gewann das Turnier ohne Satzverlust. Bei den über 50-Jährigen war es die grosse Favoritin Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2, TC Rothrist), die sich den Titel sichern konnte. Auch sie musste im Verlauf des Turniers keinen Satz abgeben. In der Kategorie 55+ blieb Franziska Schorno (R5, TC Buchs) ungefährdet und bei den Seniorinnen 60+ war es Ursula Voser (R5, TC Neuenhof), die den Aargauer Meistertitel gewinnen konnte.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 3. September 2017

Erster ITF-Final für Schär, starke Premiere von Kym

Beim ITF-Turnier in Kreuzlingen haben die beiden Aargauer Jonas Schär und Jérôme Kym stark aufgespielt. Zum ersten internationalen U18-Titel reichte es aber für beide nicht.

Jonas Schär (ITF 672) war beim ITF-Grad-5-Turnier in Kreuzlingen an Position eins gesetzt. Und dieser Favoritenrolle wurde er in den ersten Runden gerecht. Nach einem Freilos zum Auftakt gewann er seine ersten beiden Spiele souverän in zwei Sätzen. Erstmals richtig gefordert wurde er im Viertelfinal, wo er auf den Italiener Samuel Vincent Ruggeri (ITF 2419) traf. Am Ende hatte Schär jedoch den längeren Atem und gewann mit 7:6, 6:7, 6:3.
Auch im Halbfinale musste der 17-jährige Oftringer über die volle Distanz. Dies gegen den Slowaken Samuel Paulovcak (ITF 1651). Auch in diesem Spiel verlor er den zweiten Durchgang im Tie Break und setzte sich am Ende dennoch durch. Gegen Paulovcak siegte Schär mit 6:1, 6:7, 6:3. Damit qualifizierte sich der Aargauer zum ersten Mal in seiner Karriere für einen Final auf der ITF-Tour. Sein Gegner dort war Landsmann Leandro Riedi (ITF 1305), der zwei Jahre jünger ist und in der Schweizer Rangliste klar hinter Schär liegt.

Doppelter Halbfinal für Kym
Doch das spielte im Endspiel keine Rolle. Es war nämlich nicht Schär, der die Partie an sich reissen konnte, sondern Riedi. Der Youngster zeigte eine starke Leistung und bezwang Schär mit 6:2, 6:4. Dank seiner erstmaligen Finalqualifikation wird Schär in der Junioren Weltrangliste einen Sprung nach vorne machen und neu in der Region von Platz 570 geführt werden. So gut war er bislang noch nie klassiert. Neben Jonas Schär sorgte in Kreuzlingen gleich noch ein zweiter Aargauer für Aufsehen. Der frisch gebackene U14-Weltmeister Jérôme Kym gab in der Ostschweiz sein Debüt auf internationalem Parkett in der Kategorie U18. Und der junge Fricktaler bewies sein grosses Talent auch in dieser Altersklasse. Gleich vier Siege reihte Jérôme Kym aneinander. Und zwar schlug er dabei jedes Mal Gegner, die vor ihm klassiert und zumindest ein Jahr älter waren als er. Unter anderem eliminierte er den an Nummer neun gesetzten Leonardo Malgaroli (ITF 1464) aus Italien in drei Sätzen und schlug im Viertelfinal auch den Österreicher Lukas Neumayer (ITF 1139), der an Nummer zwei gesetzt war. Erst im Halbfinale musste er sich Leandro Riedi in drei Sätzen geschlagen geben.

Auch Sophie Lüscher punktet
Da Kym im Doppel an der Seite von Maurus Malgiaritta auch noch die Halbfinals erreichte, konnte er bei seiner ITF-Premiere in der Kategorie U18 gleich 17,25 Weltranglistenpunkte sammeln und wird damit in der Region von Rang 1450 geführt. Mit Sophie Lüscher aus Seengen konnte gleich noch eine dritte Aargauerin Punkte sammeln. Sie erreichte in Kreuzlingen im Einzel die Achtelfinals und im Doppel die Halbfinals. Lüscher, Schär und Kym werden in der nächsten Woche allesamt beim ITF-Turnier in Luzern auflaufen und versuchen, weitere Punkte für die Juniorenweltrangliste zu ergattern.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 28. August 2017

Doppelte Premiere in Brugg

Am Mittwoch beginnen die Aargauischen Junioren Meisterschaften im Tennisclub Brugg. Beinahe 200 Juniorinnen und Junioren aus dem ganzen Kanton werden dabei um die Titel in den insgesamt elf Kategorien kämpfen.

Es ist eine doppelte Premiere für den TC Brugg: Die Brugger organisieren zum ersten Mal die Aargauischen Junioren Meisterschaften und auch alle vier OK-Mitglieder sind zum ersten Mal für die Durchführung einer kantonalen Meisterschaft zuständig. „Wir hatten Respekt vor der Aufgabe, diesen Anlass zu organisieren“, sagt OK-Präsidentin Andrea Benz. „Es gab dann auch wirklich viel zu tun, aber wir haben tolle Partner an Board holen können und sind sehr zufrieden, wie es bis jetzt gelaufen ist. Es war höchste Zeit, dass wir als Stützpunkt für Juniorenförderung im Kanton Aargau dieses Turnier einmal durchführen.“
Mit der Anzahl Teilnehmer dürfen die Organisatoren auf jeden Fall zufrieden sein. Knapp 200 Juniorinnen und Junioren aus dem Kanton haben sich angemeldet und wollen im Kampf um die kantonalen Meistertitel ein Wörtchen mitreden.

Schär als grosser Favorit
In der Kategorie U18 wird einmal mehr Jonas Schär (N3, 67) vom TC Zofingen der grosse Favorit sein. Schär hat bereits 15 Mal gewonnen bei den Nachwuchstitelkämpfen und alles andere als ein souveräner 16. Titelgewinn käme einer Sensation gleich. Denn der härteste Konkurrent auf dem Papier ist Sonny Johnny Curik (R2, TC Entfelden) – ein Gegner, den Schär als NLB-Interclubspieler und C-Kadermitglied von Swiss Tennis definitiv im Griff haben muss.
In der Kategorie U16 könnte es zu einem Clubduell zweier Junioren des TC Brugg kommen. Denis Plüss (R2) und Dario Misovski (R2) sind die beiden bestklassierten Spieler dieser Altersklasse. Bei den unter 14-Jährigen gilt Nicolas Kobelt (R3, TC Entfelden) als Favorit. Kobelt hat in diesem Sommer mit seiner Viertelfinal-Qualifikation an der Fromm Swiss Junior Trophy gezeigt, dass er auch auf internationalem Parkett mithalten kann. Sein härtester Gegner auf dem Papier ist Janis Simmen (R3, TC Lenzburg). Simmen könnte aufgrund seines Alters noch in der Kategorie U12 spielen, wo er zuletzt an den Junioren Schweizer Meisterschaften die Bronzemedaille im Einzel gewonnen hatte. Es wird interessant sein zu sehen, wie er sich in der nächstälteren Spielklasse schlagen wird.
In der Altersklasse U12 gibt es Quartett von R5-Spielern, welches die Setzliste anführt. Es sind dies Elia Kuruz (TC Frick), Frederik Tandeter (TC Wettingen), Duri Zimmerman (TC Brugg) und Leon Gabriel (TC Brugg). Bei den Jüngsten (U10) sind Marvin Schmäh (R7, SCL Tennisclub) und Linus Albiez (R7, SCL Tennisclub) die beiden bestklassierten Teilnehmer.

Fontenel gegen Schwaiger
Bei den Juniorinnen kann die Königklasse U18 aufgrund zu weniger Anmeldungen nicht durchgeführt werden. Dafür verspricht die U16-Kategorie hochklassigen Tennissport, denn es läuft alles auf ein Duell zwischen Chelsea Fontenel (R1, TC CIS Wase) und Sina Schwaiger (R1, TC Entfelden) hinaus. Die beiden hatten sich bereits im letzten Frühling bei der Hallenausgabe der kantonalen Juniorenmeisterschaften duelliert, wobei sich die fast drei Jahre jüngere Chelsea Fontenel knapp durchsetzen konnte.
In der Altersklasse U14 sind Tanja Siegrist (R3, TC Entfelden) und Athshaya Sivanesan (R3, TC Wettingen) die beiden stärksten Spielerinnen, während in der Kategorie der unter 12-Jährigen Angelina Lüthi (R6, TC Teufenthal) und Nastassja Wittmer (R6, TC Unteres Aaretal) die Setzliste anführen. Bei den Jüngsten (U10) ist Sophie Hugener (R7, TC Wettingen) an Nummer eins gesetzt.
Wie bereits in den letzten beiden Jahren in Teufenthal führen die Organisatoren in Brugg auch eine Doppelkonkurrenz durch, die insbesondere bei den Junioren mit 17 Doppelpaarungen auf reges Interesse stiess. „Es freut uns, dass wir da so viele Teilnehmer haben“, so Andrea Benz. Am 9. September um 13 Uhr findet auf der Anlage des TC Brugg zudem ein Showkampf zwischen Ibrahim Fetov und Kevin Jordi statt.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 27. August 2017

Dritter Profititel für Karin Kennel

Die Entfelderin Karin Kennel gewinnt das mit 15'000 Dollar dotierte ITF-Turnier in Caslano. Beim Turnier im Tessin qualifizierte sie sich zum zweiten Mal in Folge für ein Endspiel auf der Profitour.

Karin Kennel ist in Form. Das hat sie diese Woche beim ITF-Turnier in Caslano eindrücklich unter Beweis gestellt. Die 22-jährige Entfelderin hatte bereits Anfang August bei einem Turnier in der Ukraine das Endspiel erreicht, dort allerdings knapp verloren. Diese Woche machte sie es nun besser. In Caslano war Kennel, die aktuell auf Position 520 der Weltrangliste geführt wird, an Nummer zwei gesetzt und wurde ihrer Favoritenrolle in der ersten Runde gegen die Italienerin Federica Prati (WTA 936) gerecht. 6:0, 6:1 lautete das klare Verdikt.
In den darauffolgenden beiden Runden musste Kennel dann allerdings hart kämpfen. Sowohl gegen Ina Kaufinger (ohne Ranking) aus Deutschland, als auch gegen die Italienerin Martina Colmegna (WTA 732) konnte sie sich erst im dritten Durchgang mit 7:5 durchsetzen. Danach folgte aber eine Machtdemonstration der jungen Aargauerin. Im Halbfinal eliminierte sie zuerst die formstarke Ostschweizerin Leonie Küng (WTA 765) deutlich mit 6:2, 6:1 und im Endspiel bezwang sie die italienische Altmeisterin Alberta Brianti (WTA 642), die einst die Nummer 55 der Welt war, mit 6:3, 6:0.

Erster Titel seit drei Jahren
Der Turniersieg in Caslano war für Karin Kennel der dritte Vollerfolg auf Profistufe im Einzel. Zuletzt hatte sie 2014 in Santa Margherita di Pula gewonnen und ein Jahr davor in Heraklion. Dank diesem Erfolg kann sich Kennel 18 WTA-Punkte auf ihr Konto gutschreiben lassen und wird sich damit in der Weltrangliste weiter nach vorne arbeiten. Bis zu ihrem bislang besten Ranking – Rang 409, den sie 2014 erreicht hatte – fehlen allerdings noch immer einige Positionen.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Montag, 21. August 2017

Drei Titel für die Aargauer Senioren

An den Schweizer Meisterschaften der Senioren in Nyon haben Michelle Paroubek, Sandra Hopfner und Johannes Schindler die Goldmedaille gewonnen. Herbert Gloor sicherte sich zudem die bronzene Auszeichnung.

Diesmal hat es geklappt für Michelle Paroubek (N4, 69). Nachdem sie bei der Hallenausgabe der Senioren Schweizer Meisterschaften im März bereits die Chance hatte, ihren zehnten nationalen Titel zu gewinnen, damals jedoch im Final knapp verlor, holte sie jetzt das Verpasste nach. In der Kategorie 45+ wurde die Spielerin des TC Brugg ihrer Favoritenrolle souverän gerecht. Auf dem Weg zum Titel gab sie lediglich fünf Games ab und bezwang im Endspiel die Turniernummer zwei Petra Kaspar-Hitz (R3) mit 6:1, 6:2.
Auf genauso souveräne Art und Weise wie Michelle Paroubek gewann Sandra Hopfner (R2) bei den Seniorinnen 50+. Auch Hopfner startete als Turniernummer eins, profitierte genau wie Paroubek von einem Freilos in der ersten Runde und gewann ihre beiden Partien danach auf überlegene Art und Weise. Hopfner, die für den TC Wettingen spielt, siegte im Finalspiel gegen Aline Yazgi (R4), die sich souverän fürs finale Kräftemessen um den Titel qualifiziert hatte, mit 6:2, 6:2. Für Sandra Hopfner ist es bereits der 21. Sieg bei den Schweizer Senioren Meisterschaften.

Schindler überrascht
In der Kategorie 60+ war Johannes Schindler (R3, TC Wettingen) die grosse Figur. Obwohl er als ungesetzter Akteur ins Turnier gestartet war, musste man ihn auf der Rechnung haben, hatte er doch als Captain das 55+ NLA-Team des TC Froburg Trimbach drei Mal in Folge zum Schweizer Meistertitel im Interclub geführt. Nach einem problemlosen aAuftaktsieg musste Schindler im Viertelfinal gegen Felipe Henstrosa (R4) hart kämpfen und setzte sich erst mit 7:5 im dritten Satz durch.
Im Halbfinal wartete dann erfreulicherweise das Duell mit seinem Kantonskollegen Herbert Gloor (R3, TC Buchs, im Bild). Dieser blieb gegen Schindler allerdings chancenlos und verlor mit 3:6, 0:6, sicherte sich aber dennoch die Bronzemedaille. Im Endspiel traf Johannes Schindler dann auf Pierre-André Leuenberger (R2), der als Turniernummer eins den Einzug ins Finale ohne Satzverlust geschafft hatte. Schindler liess sich davon nicht beeindrucken, gewann mit 7:6, 6:2 und sicherte sich damit den ersten Schweizer Meistertitel bei den Senioren seit seinem Sieg im Jahr 2013.

Keine weiteren Medaillen
Die weiteren Aargauer Trümpfe haben nicht gestochen. Daniel Müller (R3, TC Teufenthal) musste sich in der Kategorie 55+ im Viertelfinale geschlagen geben. Bereits bei seinem ersten Auftritt musste Hans Huber (R4, TC Zofingen) die Segel streichen. Der an Nummer drei gesetzte Huber verlor in der Kategorie 65+ gegen Claude Janz (R6) in zwei Sätzen. Ebenfalls in der ersten Runde scheiterte Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen-Niedermatten) in der Altersklasse 60+. Mit drei goldenen und einer bronzenen Medaille darf die Aargauer Delegation aber dennoch mehr als zufrieden sein.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 16. August 2017

Neue OK-Präsidentin, eine neue Konkurrenz und mehr Nennungen

Die Aargauischen Senioren Meisterschaften in Teufenthal gehen in diesem Jahr in die 67. Runde. Am Freitag finden die ersten Matches statt. Trotz der langen Tradition ist in diesem Jahr einiges neu.

In den letzten acht Jahren hat Hugo „Schmidi“ Schmidiger die Aargauischen Senioren Meisterschaften in Teufenthal als OK-Präsident geführt. Nach der letztjährigen Ausgabe des Turniers, das in der regionalen Tennisszene längst Kultstatus geniesst, zog Schmidiger einen Schlussstrich. Er übergab das Zepter an die nächste Generation. Neu liegt die Leitung in den Händen von Marion Gloor, die bereits zuvor in der Turnierleitung tätig war.
Dies ist jedoch nicht die einzige Neuerung im Hinblick auf die 67. Ausgabe, die am Freitag beginnen wird. „Wir haben in diesem Jahr erstmals die Kategorie 75+ bei den Senioren ausgeschrieben und haben ein normales Tableau füllen können. Das freut uns“, so Marion Gloor.

Alle Konkurrenzen finden statt
Ebenfalls erfreulich ist es, dass in diesem Jahr sämtliche Konkurrenzen bei den Seniorinnen durchgeführt werden können. Zuletzt waren diese stets das Sorgenkind des Turniers. Im letzten Jahr konnten gar lediglich drei durchgeführt werden. „Wir haben uns entschieden, in diesem Jahr die Konkurrenzen auch in Form von Gruppenspielen durchzuführen, falls die Teilnehmerzahl zu gering sein sollte“, so Gloor. „Damit können wir verhindern, dass Alterskategorien zusammengelegt werden müssen, was in den letzten Jahren nicht so gut angekommen ist bei den Teilnehmerinnen.“ Ein Rezept, dass sich zu bewähren scheint.
Insgesamt sind in diesem Jahr 336 Nennungen eingegangen. Das sind rund 40 mehr als noch im Vorjahr. „Es freut uns sehr, dass wir wieder einen Anstieg verzeichnen können. So haben wir auch wieder mehr Matches, die auf unserer Anlage in den nächsten knapp sechzehn Tagen ausgetragen werden“, so Marion Gloor. Insgesamt werden 370 Partien in 19 verschiedenen Kategorien gespielt.

Kann Budic den Seriensieger stoppen?
Aus sportlicher Sicht ist die Männerkonkurrenz in der Altersklasse 35+ die hochklassigste. Dabei stellt sich einmal mehr die Frage, wer den Siegeszug von Alain Dedial (R1, TC CIS Wase) stoppen kann. Dedial hat die kantonalen Meisterschaften zuletzt fünf Mal in Serie gewonnen. In diesem Jahr erhält er aber harte Konkurrenz: Marko Budic (R1, TC Wettingen), genau wie Dedial ein ehemaliger Profispieler, nimmt in diesem Jahr erstmals teil. Und Budic ist als Turniernummer eins vor Dedial gesetzt. Ebenfalls ein Wörtchen mitreden wollen die beiden R2-Spieler Philippe Ruch (TC Buchs) und Eric Gloor (TC Rothrist).
Natürlich wird nicht nur in der Altersklasse 35+ hochklassiger Tennissport geboten, sondern auch in den übrigen Kategorien. Unter anderem ist bei den Senioren 45+ Deon Bowman (R2, TC Brugg), Überraschungsfinalist bei den Schweizer Meisterschaften in der Halle, mit dabei. Bei den über 55-Jährigen zählen José Taborda (R4, TC Brugg) und Martin Gloor (R4, TC Teufenthal) zu den Favoriten. Herbert Gloor (R3, TC Buchs), Gregor Naef (R4, TC Rohrdorferberg) und Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen Niedermatten) werden voraussichtlich in der Kategorie 60+ den Sieg unter sich ausmachen. Hans Huber (R4, TC Zofingen) bei den Senioren 65+, Max Hegi (R4, TC Bremgarten) bei den über 70-Jährigen und Peter Hausherr (R6, TC Bremgarten) bei den über 75-Jährigen sind an Nummer eins gesetzt.

Offene Ausgangslage bei den Seniorinnen
Bei den Frauen läuft es in der Kategorie 30+ - zumindest auf dem Papier – auf ein Duell zwischen Karin Dietiker (R4, TC Lenzburg) und Myriam Burkhart (R4, TC Esp-Fislisbach) heraus. Spannend wird der Kampf um den Turniersieg bei den Seniorinnen 45+, wo Brigitte Nadler (R4, TC Buchs), Cécile Pichler (R4, TC Suhr) und Nicole Riniker (R5, TC Teufenthal) auflaufen werden. In der Kategorie 50+ ist Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2, TC Rothrist) die grosse Favoritin, Franziska Schorno (R5, TC Buchs) ist bei den über 55-Jährigen top gesetzt und bei den Seniorinnen 60+ sind Ursula Voser (R5, TC Neuenhof) und Elisabeth Gloor (R5, TC Teufenthal) die nominell stärksten Teilnehmerinnen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 14. August 2017

Zwei Titelkandidatinnen aus dem Aargau

An den Schweizer Senioren Meisterschaften, die am Mittwoch in Nyon beginnen, sind Sandra Hopfner und Michelle Paroubek die heissesten Anwärterinnen auf einen Titelgewinn.

Bei den Frauen, wo nicht weniger als vier von zehn Kategorien wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt werden mussten, hat der Kanton Aargau gleich zwei Spielerinnen am Start, die in ihrer Kategorie zu den absoluten Topfavoritinnen gehören. In der Kategorie 45+ ist es Michelle Paroubek (N4, 69) vom TC Brugg. Sie ist deutlich besser klassiert als ihre auf dem Papier härteste Kontrahentin Petra Kaspar-Hitz (R3).
Das muss allerdings nichts heissen. Bei den nationalen Senioren Titelkämpfen in der Halle im März befand sich Paroubek in derselben Ausgangslage und musste sich im Final der damaligen R2-Spielerin Alexandra Hellig knapp geschlagen geben. Sollte Paroubek diesmal den Titel gewinnen, wäre das ein Jubiläum für die Spielerin des TC Brugg: Es wäre der 10 Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen.
Bereits doppelt so viele Titel hat Sandra Hopfner (R2, TC Wettingen) in der Tasche. Sie hat im März nämlich ihren sage und schreibe 20. Titel bei den Senioren Schweizer Meisterschaften gewonnen und ist auch bei der diesjährigen Sommerausgabe in Nyon die grosse Favoritin in der Altersklasse der über 50-Jährigen. Ihre stärkste Kontrahentin ist Christine Corminboeuf (R3).

Prominente Abwesende
Bei den Männern fehlen für einmal die ganz grossen Favoriten aus dem Aargau. Allen voran Alain Dedial (R1, TC CIS Wase, 40+), der zuletzt im März die Goldmedaille gewonnen hatte, wird in Nyon nicht am Start sein. Auch Deon Bowman (R2, TC Brugg, 45+), der im Winter die Silbermedaille gewonnen hatte, sowie das Trio Michael Bracher (R5, TC Rothrist, 40+), Samuel Mathys (R6, TC Reinach, 75+) und Peter Hausherr (R6, TC Bremgarten, 75+), das Bronze geholt hatte, ist bei der Sommerausgabe nicht am Start.
Trotzdem hat der Aargau in der Kategorie 60+ gleich drei heisse Eisen im Feuer. Es sind dies Herbert Gloor (R3, TC Buchs), Johannes Schindler (R3, TC Wettingen) und Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen-Niedermatten). Das Trio figuriert zwar nicht in der Setzliste, gehört aber dennoch zu den Anwärtern auf einen Platz im Halbfinal oder gar im Final. Bei den über 65-Jährigen gehört auch in diesem Jahr Hans Huber (R4, im Bild) vom TC Zofingen zu den Titelkandidaten. Huber ist an Nummer drei gesetzt. Daniel Müller (R3, TC Teufenthal) wird in der Kategorie 55+ diesmal nicht in der Setzliste geführt. Nach einer – zumindest auf dem Papier - einfachen Starthürde trifft er bereits in der zweiten Runde auf die Turniernummer vier Bernhard Ruhoff (R3). Dennoch liegt für Müller eine Halbfinalqualifikation durchaus im Bereich des Möglichen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 13. August 2017

Jérôme Kym wird U14-Weltmeister

Der 14-jährige Jérôme Kym aus Möhlin holt sich gemeinsam mit Yarin Aebi und Till Brunner den Team-WM-Titel in der Kategorie U14. Mit Chelsea Fontenel und Sophie Lüscher konnten gleich noch zwei weitere Aargauer Juniorinnen überzeugen.

Es ist eine Premiere: Zum allerersten Mal überhaupt gewinnt die Schweiz im Tennis einen Team-Weltmeistertitel bei den Junioren. Dieses Kunststück ist Yarin Aebi, Till Brunner und dem Aargauer Jérôme Kym gelungen. Das Schweizer Team, das vom ehemaligen Davis-Cup-Sieger Michael Lammer betreut wurde, holte sich in den Gruppenspielen hinter Russland den zweiten Rang. In der Folge schlugen die Schweizer zuerst die Brasilianer und danach die Japaner klar. In beiden Begegnungen stand es schon nach den Einzeln 2:0.
Im Final trafen die Schweizer auf die Spanier. Und in diesem Duell wurde es eng. Nachdem Yarin Aebi im ersten Einzel nicht reüssieren konnte, war die Devise für Kym klar: Verlieren verboten. Keine einfache Aufgabe, denn sein Gegner Carlos Alcarez Garfia ist in der U14-Weltrangliste die Nummer fünf und damit einen Rang vor Kym klassiert. Kym liess sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und gewann das Spiel mit 6:4, 7:6. Das abschliessende Doppel holten sich Kym und Aebi mit 6:4, 6:3. Am historischen Weltmeistertitel des Schweizer Teams hat Jérôme Kym einen grossen Anteil. Der 14-jährige Youngster aus dem Fricktal hat alle sechs Einzel gewonnen und musste sich lediglich in einem Doppel geschlagen geben.

Lüscher überzeugt in Österreich
Kym war aber nicht der einzige Aargauer Nachwuchsspieler, der in der letzten Woche auf internationalem Parkett überzeugt hat. Im österreichischen Zell am See hat Sophie Lüscher ein Top-Resultat in der Kategorie U16 abgeliefert. Die Seengerin, die an Nummer zwei gesetzt war, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und konnte sich für den Final qualifizieren. Auf dem Weg ins Endspiel gab sie lediglich einen Satz ab. Im finalen Kräftemessen um den Turniersieg musste sie sich der top gesetzten Polin Weronika Baszak mit 2:6, 5:7 geschlagen geben.
Im Doppel konnte Lüscher gar den Turniersieg feiern. An der Seite der Österreicherin Ghada Dirninger konnte die junge Aargauerin den Titel gewinnen. Dank ihrem erfolgreichen Auftritt in Österreich wird Sophie Lüscher voraussichtlich zum ersten Mal die Top 100 in der Kategorie U16 knacken.

Doppelsieg für Fontenel in Basel
Gleich einen doppelten Sieg auf internationalem Parkett gab es für Chelsea Fontenel. Die junge Aargauerin, die in Wettingen wohnt, konnte beim Tennis Europe U14 Turnier in Basel gleich im Einzel und im Doppel den Titel gewinnen. Im Einzel war Fontenel an Position acht gesetzt. In ihren letzten drei Partien eliminierte sie gleich drei höher eingestufte Spielerinnen. Zuerst im Viertelfinal die türkische Turniernummer zwei Mina Toglukdemir, danach im Halbfinal die an Nummer drei gesetzte Carla Galmiche aus Frankreich und zum Abschluss gleich auch noch die Serbin Fatma Idrizovic. Die letzten beiden Kontrahentinnen bezwang Fontenel gar ohne Satzverlust. Mit diesem Sieg löst Chelsea Fontenel, die im Doppel mit Emma Penne den Titel gewann, Sophie Lüscher ab, die im Vorjahr den Einzeltitel in Basel gewinnen konnte.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 7. August 2017

Erster Final für Kennel seit fast einem Jahr

Die Entfelderin Karin Kennel hat bei einem mit 15'000 Dollar dotierten ITF Turnier in der Ukraine das Endspiel erreicht. Dabei schlug sie unter anderem die Turniernummer eins klar in zwei Sätzen.

Lange ist es her, seit Karin Kennel auf der Profitour in Einzel ein Endspiel erreichen konnten. Im Doppel lief es ihr zuletzt um einiges besser. Dort hatte sie im letzten Jahr drei Titel gewonnen und stand in diesem Jahr bereits vier Mal im Final, wovon sie einen gewinnen konnte. Letzte Woche hat es nun auch im Einzel wieder einmal geklappt. Zum ersten Mal seit August 2016 hat sich Karin Kennel für das finale Duell um den Turniersieg im Einzel qualifizieren können.
Die 22-Jährige, die aktuell als Nummer 572 der Welt geführt wird, war in der Ukraine als Nummer vier gesetzt. Und dieser Setzlistenposition wurde sie mehr als gerecht. Auf dem Weg ins Endspiel gab sie in vier Partien nur gerade elf Games ab. Und das obwohl sie unter anderem die Turniernummer sechs Elena-Teodora Cadar (WTA 633) und die top gesetzte Lisa Matviyenko (WTA 480) aus dem Wettbewerb eliminieren musste.

Sprung nach vorne
Erst im Final, wo sie auf die 18-jährige Ukrainerin Maryna Chernyshova (WTA 565) traf, wurde sie erstmals richtig gefordert. Nachdem sie den ersten Satz mit 4:6 verloren und den zweiten mit 6:3 gewonnen hatte, musste der dritte Durchgang die Entscheidung bringen. Dort war dann aber Chernyshova eine ganze Klasse besser und sicherte sich diesen gleich mit 6:0.
Dank diesem Finaleinzug wird Kennel, die im Doppel die Halbfinals erreicht hatte, sieben WTA-Punkte gutgeschrieben bekommen. Mit diesen zusätzlichen Zählern wird sie sich in der Weltrangliste nach vorne arbeiten können und neu in der Region von Rang 520 geführt werden.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 24. Juli 2017

Sportliche Highlights zum Abschluss der Fromm Swiss Junior Trophy

In einem hochklassigen und an Spannung kaum zu überbietenden Finalspiel setzte sich George Loffhagen an der Fromm Swiss Junior Trophy gegen den Schweizer Jakub Paul durch. Bei den Juniorinnen siegte Joanna Garland.

Es war ein unglaubliches Finale, das Jakub Paul und George Loffhagen auf dem Center Court der Fromm Swiss Junior Trophy in Oberentfelden geboten haben. Gar vom „wohl besten Final in der Geschichte des Turniers“ sprach Turnierdirektor Freddy Blatter bei der Siegerehrung. Und dieses Lob war definitiv berechtigt.
Jakub Paul sicherte sich Satz eins im Tie Break und führte im zweiten Durchgang mit Break 3:2. Doch dann drehte der 16-jährige Brite Loffhagen plötzlich auf und gewann neun Games in Serie. Beim Stand von 5:0 im dritten Satz sah er wie der sichere Sieger aus. Doch Jakub Paul gab nicht auf. Der amtierende U18-Schweizer Meister kämpfte sich mit einer beherzten Leistung und nach fünf abgewehrten Matchbällen zurück ins Spiel. Angefeuert von den vielen Zuschauern rund um den Center Court schaffte er den 5:5-Ausgleich und rettete sich wenig später ins Tie Break.

Sprung nach vorne
Auch in der Kurzentscheidung geriet er ins Hintertreffen. Doch erneut zog er den Kopf aus der Schlinge, wehrte drei weitere Matchbälle ab und hatte wenig später selber die Chance, das Turnier zu gewinnen. Doch es sollte nicht sein. Sein Vorhandball verfehlte das Feld um wenige Zentimeter und so war es zwei Punkte später doch George Loffhagen, der sich den Titel an der Fromm Swiss Junior Trophy dank einem 6:7, 6:3, 7:6-Erfolg sichern konnte.
„Es war ein tolles Spiel mit vielen langen Ballwechseln und auch die Zuschauer haben mich super unterstützt. Ich bin zufrieden, wie ich gespielt habe, auch wenn es natürlich sehr schade ist, dass ich am Ende nicht gewinnen konnte“, sagte Paul nach der äusserst knappen Niederlage. Er darf mit seinen Auftritten in Oberentfelden aber dennoch mehr als zufrieden sein. Es war sein erstes Finale bei einem Turnier dieser Kategorie und dank den gewonnen Punkten wird Paul, der nächste Woche an der U18-Europameisterschaft in Klosters spielt, sein bislang bestes Ranking in der Juniorenweltrangliste erreichen.

Vier Schweizer Siege
Bei den Juniorinnen setzte sich im Finalspiel die Favoritin Joanna Garland durch. Die an Nummer zwei gesetzte Spielerin aus Taipeh war im Duell mit Gemma Heath die deutlich bessere Spielerin und setzte sich verdient mit 6:4, 6:1 durch. „Es war ein tolles Turnier für mich. Die Atmosphäre und die Organisation waren grossartig. Es hat Spass gemacht, hier zu spielen“, so Garland.
In den Kategorien U14 und U16 räumten die Schweizer auf der ganzen Linie ab. Bei den Jüngsten siegten Sebastianna Scilipoti und Jan Sebesta, in der Kategorie U16 waren es Alina Granwehr und Noah Lopez, die sich über den Turniersieg freuen durften. „Es ist grossartig, dass die Schweiz vier Titel gewinnen konnte. Genau dafür organisieren wir dieses Turnier“, freute sich Turnierdirektor Freddy Blatter. „Natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn Jakub Paul sein Match auch gewonnen hätte, aber die super Finalspiele und die tolle Kulisse mit fast 400 Zuschauern waren allemal einen Besuch wert.“

Alle Resultate und Tableaus sind auf www.swissjuniortrophy.ch zu finden.