Amra Sadikovic scheitert im Halbfinal, wie auch Alexander Sadecky, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen konnte.
Die Chancen für ein erfolgreiches Abschneiden an den
Schweizer Meisterschaften in Biel standen für die 22-jährige Amra Sadikovic aus
Birr gut. Nach zwei Turniersiegen in Toronto (CAN) und Vendryne (CZ) im letzten
Monat erreichte sie in der Weltrangliste mit Rang 228 ihr bisher höchstes
Ranking und rutschte nach der Absage der Aargauerin Stefanie Vögele in der
Setzliste von Position vier auf drei. Nach souveränen Siegen gegen die
16-jährige Entfelderin Karin Kennel (N2, 16) und Lisa Sabino (N2, 11) musste
Sadikovic ihre Hoffnungen dann aber im Halbfinale gegen die als Nummer zwei
gesetzte Stephanie Vogt (N1, 3) begraben.
Im Spiel gegen Vogt konnte die Aargauerin nicht an die
Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen und verlor mit 3:6 und 4:6. «Ich
hatte das Spiel in der Hand und war immer am Drücker, doch in den
entscheidenden Momenten agierte ich zu wenig entschlossen», konnte Sadikovic
nach der Partie ihre Enttäuschung nicht verbergen. Ähnlicher Meinung war auch
Heinz Günthardt, der als Chefberater für Swiss Tennis tätig ist und Sadikovic
in den letzten zwei Wochen betreute. «Heinz meinte, ich hätte nicht gegen Vogt
verloren, sondern sei mir selber im Weg gestanden», erklärte Sadikovic, die von
den Trainings mit dem ehemaligen Coach von Steffi Graf begeistert war.
Doch die 22-Jährige hatte nicht lange Zeit, um sich über ihr
Halbfinal-Aus an den Schweizer Meisterschaften, welche die Fed-Cup-Spielerin
Timea Bacsinszky (N1, 1) gewann, zu ärgern. Bereits gestern Morgen um sieben
Uhr flog sie nach Ankara, wo sie diese Woche ein Turnier bestreitet.
Trainings mit
Wawrinka
Ebenfalls im Halbfinal musste Alexander Sadecky (N1, 7) die
Segel streichen. Der Titelverteidiger aus Würenlos unterlag dem späteren Sieger
Adrien Bossel (N1, 9) in einem hart umkämpften Spiel mit 6:7 und 4:6. «Es war
sehr eng und am Ende machten ein, zwei Punkte den Unterschied. Natürlich hätte
ich lieber gewonnen, aber immerhin konnte ich im Halbfinale die beste Leistung
des Turniers abrufen», so der 24-jährige Linkshänder.
Sadecky befindet sich seit Ende November bereits im
Aufbautraining für die nächste Saison. «Das intensive Konditionstraining war
natürlich nicht die optimale Turniervorbereitung, doch auch die meisten anderen
Topspieler befinden sich im Aufbau», erklärte er. Während der Vorbereitungen
für das kommende Jahr wartete ein besonders Highlight auf den Würenloser: Er
konnte eine Woche lang mit der Schweizer Nummer zwei Stanislas Wawrinka
trainieren. «Dafür habe ich extra meine Ferien verschoben», sagte Sadecky.
Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini