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Montag, 3. Februar 2020

Vögele dank Finalqualifikation wieder in den Top 100

Die Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele (WTA 117) hat in Amerika zum ersten Mal seit vergangenem Mai ein Endspiel erreicht. Dies dank zwei Siegen über Top 100 Spielerinnen, die sie zuvor noch nie geschlagen hatte.

Der Start ins neue Tennisjahr ist Stefanie Vögele nicht wie gewünscht geglückt. Sowohl beim Turnier in Shenzen als auch bei den Australian Open ist sie in der Qualifikation hängen geblieben. In Australien allerdings denkbar knapp in drei Sätzen in der letzten Qualifikationstrunde. Diese Woche gab es nun aber ein Erfolgserlebnis für die 29-Jährige. Sie trat beim mit 125'000 Dollar dotierten Turnier in Newport Beach (USA) an.
Dort war die derzeit stärkste Aargauer Tennisspielerin an Nummer sechs gesetzt. In den ersten beiden Runden wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht und qualifizierte sich dank zwei souveränen Siegen in zwei Sätzen für die Viertelfinals. Dort traf sie auf die einheimische Turniernummer drei Christina McHale (WTA 84). Gegen die Amerikanerin hatte Vögele bislang alle drei Duelle verloren, ohne dabei einen Satz zu gewinnen. Zuletzt vor knapp einem Jahr in Frankreich.

Premierensiege gegen McHale und Townsend
Diesmal aber konnte sich Stefanie Vögele durchsetzen. Sie gewann in drei Sätzen mit 6:1, 1:6, 6:4 und schaffte damit den Sprung in die Halbfinals. Dort wartete gleich die nächste Amerikanerin: Taylor Townsend (WTA 79). Gegen die 23-Jährige, die bei den US Open im letzten Jahr die Achtelfinals erreicht hatte, konnte Vögele ebenfalls noch nie gewinnen. Doch auch in diesem Direktduell konnte die Aargauerin diesmal eine Premiere feiern. Gegen die eigentlich aufgrund ihres Rankings zu favorisierende Townsend liess Vögele gar nichts anbrennen und siegte souverän mit 6:2, 6:3.

Brengle zu stark 
Damit qualifizierte sich Stefanie Vögele zum ersten Mal seit vergangenem Mai wieder für ein Endspiel. Und dort traf sie gleich noch ein drittes Mal auf eine Spielerin aus den USA, die im Ranking vor ihr klassiert ist. Diesmal war es Madison Brengle (WTA 95). Im Gegensatz zu McHale und Townsend hatte Vögele gegen die gleichaltrige Brengle bisher noch nie gespielt. Im ersten Satz blieb die Aargauerin ohne Chance und musste diesen mit 1:6 abgeben. Doch Vögele vermochte zu reagieren und entschied den zweiten Satz mit 6:3 für sich. Im entscheidenden Durchgang konnte dann aber Brengle wieder vorlegen und liess sich den Titel nicht mehr nehmen. Am Ende lautete das Resultate 1:6, 6:3, 2:6 aus der Sicht von Stefanie Vögele. Dank der Finalqualifikation sammelt die 29-Jährige jedoch 95 WTA-Punkte und wird sich in der Weltrangliste um einige Ränge nach vorne kämpfen. Neu steht sie ganz knapp wieder in den Top 100. Dies als Nummer 99 der Welt.

Text von Fabio Baranzini / Bild Oracle Challenger Series

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Der Spass und das Selbstvertrauen sind zurück

Jérôme Kym (16) blickt auf ein turbulentes Jahr zurück, in dem er eine schwierige Phase zu überwinden hatte. Zuletzt allerdings hat er mit guten Resultaten von sich reden gemacht und wird im Januar sein erstes Grand Slam Turnier bei den Junioren bestreiten.

In den letzten Wochen hat Jérôme Kym wieder zu seinem Spiel gefunden. Ende Oktober erreichte er zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Grade-A-Turnier – das ist die höchste Turnierstufe der internationalen Juniorentour – ein Viertelfinale. In der Woche danach doppelte er mit einer weiteren Viertelfinalqualifikation nach und erreichte im November bei einem Turnier in Lettland gleich noch das Endspiel.
Dank diesem starken Schlussspurt knackte der 16-Jährige aus Möhlin erstmals die Top 100 der U18-Weltrangliste. «Ich bin sehr zufrieden, wie ich zuletzt gespielt habe. Endlich habe ich mein Spiel wiedergefunden, das ich im Verlauf dieses Jahres leider nicht so oft zeigen konnte, wie ich das gerne getan hätte», so Kym.

Jüngster Davis Cup Spieler der Schweiz
Das Jahr 2019 begann für den jungen Fricktaler mit einem Paukenschlag. Nachdem er gleich zu Jahresbeginn den Junioren Schweizer Meistertitel gewann, wurde er im Februar von Severin Lüthi für die Davis Cup Partie gegen Russland aufgeboten. Doch Kym wurde nicht einfach nur aufgeboten. Lüthi schenkte dem Youngster das Vertrauen und stellte ihn im Doppel an der Seite von Henri Laaksonen auf. Und das Duo konnte gegen die favorisierten Russen einen überraschenden Sieg einfahren.
Plötzlich stand Kym, der dank seinem Einsatz zum jüngsten Davis Cup Spieler der Schweizer Tennisgeschichte wurde, im Fokus der Öffentlichkeit. Und das Interesse riss nach dem Davis Cup nicht ab, denn nur wenige Tage später überzeugte Jérôme Kym auch bei seinem Profidebüt in Oberentfelden, wo er auf Anhieb die Viertelfinals erreichte. «In dieser Phase kamen enorm viele Medien- und Sponsorenanfragen. Alle wollten etwas von mir», blickt Kym zurück.

Schwierige Phase im Sommer
Doch nicht nur das Interesse stieg, sondern auch der Erwartungsdruck. Vor allem bei den Turnieren in der Schweiz. Bei seiner Rückkehr auf die Juniorentour erwartete man von ihm weitere Siege und Spitzenresultate. In der Zeit von März bis August schaffte es Kym im Einzel allerdings nur einmal über die Viertelfinals hinaus. «Diese Phase war wirklich schwierig für mich», blickt er zurück. «Ich musste mich daher im Sommer ein paar Monate zurückziehen, damit ich mich wieder aufs Training und aufs Tennisspielen konzentrieren konnte.»
Entsprechend gross war die Freude über die starken Resultate in den letzten Wochen. «Gerade bei den Turnieren in Asien konnte ich Vollgas geben und hatte wieder richtig Spass. Ich verspürte weniger Druck und hatte nicht das Gefühl, dass von jedem Match meine ganze Karriere abhängt. Dank diesen guten Resultaten konnte ich wieder Selbstvertrauen tanken fürs neue Jahr.»

Premiere in Australien
Und das neue Jahr beginnt mit einem ganz besonderen Highlight: Jérôme Kym wird im Januar zum ersten Mal an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Aufgrund seines Rankings – mit dem Jahreswechsel fallen alle Spieler mit Jahrgang 2001 aus der Rangliste, wodurch Kym rund 30 Positionen gewinnt – wird er bei den Australian Open direkt im Hauptfeld antreten können. «Ich freue mich riesig darauf, dass ich im nächsten Jahr erstmals bei den Grand Slam Turnieren antreten kann. Vor allem auf Wimbledon und die US Open – das sind meine absoluten Favoriten», so Kym.
Für die Australian Open hat er sich kein konkretes Ziel gesteckt. «Da es mein erstes Grand Slam Turnier ist, weiss ich noch nicht genau, was mich erwartet. Ich will einfach mein Tennis spielen und schauen, wie weit mich das bringt», sagt Kym, der mit der Schweizer Delegation am 8. Januar abreisen wird und vor den Australian Open «down under» noch ein Vorbereitungsturnier bestreitet.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 9. September 2019

Zwei erfolgreiche Wochen für Karin Kennel in Tunesien

Die Entfelderin Karin Kennel hat im tunesischen Tabarka bei zwei aufeinander folgenden Profiturnieren das Endspiel erreicht. Gestern reichte es sogar zum Titel – dem ersten seit 2017.

Vor rund zwei Jahren hat die Entfelderin Karin Kennel (WTA 717) ihren letzten Einzeltitel auf der Profitour feiern können. Damals siegte sie im Tessin beim Turnier von Caslano. Seither kämpfte sie vergebens um einen weiteren Turniersieg. Nachdem die 24-Jährige auch in diesem Jahr noch nicht wie gewünscht auf Touren gekommen war – ein Halbfinale beim ersten Turnier im Januar war das beste Resultat – lief es ihr in den letzten zwei Wochen bei den Turnieren in Tunesien viel besser.
Beim ersten Event war Kennel an Nummer zwei gesetzt und wurde dieser Rolle auch gerecht. Nur einen Satz musste sie auf dem Weg ins Endspiel abgeben, ehe sie sich dort nach gewonnenem Startsatz der Australierin Seone Mendez (WTA 458) geschlagen geben musste.

Grosser Sprung nach vorne
Noch besser lief es Karin Kennel dann beim zweiten Turnier an selber Stätte. Erneut war sie an Position zwei gesetzt und spielte auch entsprechend. Bei ihren vier Siegen auf dem Weg ins Endspiel gab sie nur gerade fünf Games ab. Zwei Mal konnte sie eine Partie gar mit dem höchstmöglichen Skore von 6:0, 6:0 für sich entscheiden. Einmal davon im Halbfinale gegen die Französin Margaux Rouvroy (WTA 953). Im Endspiel traf sie dann auf die Französin Constance Sibille (WTA 725), gegen die sie das letzte Duell verloren hatte. Diesmal aber blieb Kennel weitestgehend ungefährdet und gewann das Finalspiel in zwei Sätzen mit 6:2, 6:4. Dank diesen beiden erfolgreichen Wochen in Tunesien wird sich die Aargauerin auch in der Weltrangliste verbessern. Rund 100 Ränge weiter vorne wird sie klassiert sein, wenn das neue WTA-Ranking veröffentlicht wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 18. Juli 2018

Die Titel-Durststrecke ist beendet

Trotz einer resultatmässig schwachen Rasensaison ist die Aargauerin Stefanie Vögele in diesem Jahr weiter auf dem Vormarsch. Nach ihrem jüngsten Turniersieg ist sie zurück in den Top 80 der Welt, wo sie zuletzt im Jahr 2014 stand.

Am Sonntag konnte Stefanie Vögele in Frankreich endlich wieder einmal eine Siegertrophäe in die Höhe stemmen. Zweieinhalb Jahre sind vergangen seit ihrem letzten Titelgewinn, den sie ebenfalls in Frankreich realisieren konnte. Zwar hat die 28-jährige Aargauerin auch diesmal keinen Titel auf WTA-Stufe gewonnen, aber dank Triumph beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Contrexeville hat sie sich in der Weltrangliste bis auf Rang 76 nach vorne gekämpft. «Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht mehr gewusst, dass schon so viel Zeit vergangen ist seit meinem letzten Titel. Ich freue mich aber extrem über diesen Turniersieg, denn insbesondere im Halbfinal und im Final habe ich sehr gut gespielt», so die Aargauerin.
Dass Vögele in Frankreich einen Turniersieg feiern kann, war nicht unbedingt zu erwarten. Denn in den Wochen davor konnte sie nur wenig Zählbares vorweisen. Seit ihrem Halbfinalvorstoss beim WTA-Turnier in Lugano Mitte April, mit dem sie die Rückkehr in die Top 100 geschafft hatte, gewann sie lediglich noch fünf Matches - alle entweder in der Qualifikation von WTA-Turnieren oder auf der ITF-Tour.

Im Training umgeknickt
Vor allem die Rasensaison ist Stefanie Vögele nicht nach Wunsch geglückt. Ein Sieg steht fünf Niederlagen gegenüber, wobei einige dieser Niederlagen sehr knapp ausgefallen sind und ihre Gegnerinnen teilweise deutlich besser klassiert waren. Unter anderem spielte sie zwei Mal gegen die Weltnummer 17 Ashleigh Barty und einmal gegen die frühere Weltnummer eins Viktoria Azarenka.
«Die Rasensaison war sicherlich nicht ideal. Irgendwie habe ich mein Spiel nie wirklich gefunden. Ich hatte aber auch einige starke Gegnerinnen, gegen die ich nur knapp verlor. Meine Leistungen waren also nicht schlecht, aber die Resultate haben nicht gestimmt», so Vögele, die auf dem Rasen vor allem mit der Beinarbeit zu kämpfen hatte. «Beim ersten Rasenturnier in Nottingham bin ich im Training umgeknickt. Es ist zwar nichts Schlimmes passiert, aber ich musste danach den Fuss tapen, um die Matches bestreiten zu können. Dadurch war ich etwas verunsichert und habe mich fortan sehr stark auf die Beinarbeit konzentriert und weniger auf mein Spiel. Das waren keine optimalen Voraussetzungen.»

Erholung ist angesagt
Unter diesen Vorzeichen ist der Titel beim Turnier in Frankreich, das auf Sand ausgetragen wurde, umso höher einzustufen. Denn Vögele hat die Umstellung vom Rasen zurück auf die rote Asche innerhalb von wenigen Tagen bewerkstelligen müssen. Viel Zeit zum Feiern blieb Stefanie Vögele nach ihrem Triumph allerdings nicht. Direkt nach dem Finalspiel am Sonntag nahm sie die viereinhalbstündige Autofahrt nach Gstaad auf sich, wo sie diese Woche das WTA-Turnier bestreitet. 
Dank dem Turniersieg im Gepäck stimmt das Selbstvertrauen bei Stefanie Vögele. Doch die Bedingungen im Berner Oberland sind ganz anders als in Frankreich. «Wir spielen hier mit anderen Bällen und auch die Höhenlage hat einen grossen Einfluss», so Vögele, die am Montag und Dienstag lockere Trainingseinheiten absolviert hat. Im Vordergrund stand die Regeneration, denn das Turnier in Frankreich hat Kraft gekostet. «Ich bin ziemlich müde und verspürte zudem ein leichtes Stechen in den Adduktoren. Da wollte ich im Training nichts forcieren und habe es sehr locker angehen lassen. Ich hoffe, dass ich für die erste Runde wieder topfit bin», so Vögele, die heute auf die Deutsche Tamara Korpatsch trifft. Eine Gegnerin, an die sie gute Erinnerungen hat. Beim WTA-Turnier in Lugano und auch bei einem ITF-Turnier in der Slowakei einige Wochen später konnte sie gegen Korpatsch gewinnen. 

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Sonntag, 4. März 2018

Die Krönung nur ganz knapp verpasst

In Acapulco hat die Aargauerin Stefanie Vögele (WTA 183) zum ersten Mal in ihrer Karriere das Endspiel eines WTA-Turniers erreicht. Zum Turniersieg fehlten nur wenige Punkte.

Im neunten Anlauf hat es endlich geklappt: Nach acht Halbfinalniederlagen in Folge hat Stefanie Vögele erstmals den Sprung ins Endspiel eines WTA-Turniers geschafft. Im mexikanischen Acapulco gelang der besten Aargauer Tennisspielerin ein veritabler Exploit. Als aktuelle Weltnummer 183 startete Vögele nämlich als klare Aussenseiterin ins Turnier. Auf dem Weg ins Endspiel schlug sie denn auch ausschliesslich höher eigestufte Spielerinnen - darunter mit Tatjana Maria und Maria Sakkari zwei Top 60 Akteurinnen und mit Sloane Stephens (WTA 13) gar die amtierende US Open Siegerin.
Im Final wartete dann mit Lesia Tsurenko (WTA 40) eine Spielerin, sie sich in Acapulco definitiv wohl fühlt. Die Titelverteidigerin hatte das Turnier im Vorjahr ohne Satzverlust gewonnen und musste auch in diesem Jahr auf dem Weg ins Endspiel keinen Satz abgeben. Vögele erwischte gegen die Amerikanerin, gegen die sie eine von zwei bisherigen Begegnungen gewinnen konnte, den besseren Start. Nach Breakrückstand sicherte sie sich den ersten Satz mit 7:5 und konnte auch in zweiten Durchgang mit 4:2 vorlegen.

Den Matchrhythmus gefunden
Doch kurz vor dem krönenden Abschluss der Woche in Acapulco wurde Stefanie Vögele doch noch abgefangen. Sie kam dem Turniersieg im zweiten Satz zwar sehr nahe, verlor das Tie Break dann allerdings klar mit 2:7 und musste nach fast drei Stunden Spielzeit auch den dritten Durchgang mit 2:6 ihrer Gegnerin überlassen. „Über das Finale will ich nicht mehr allzu viel nachdenken, aber es war eine gute Woche mit fünf guten Einzeln in Folge“, so Vögele, für die der Erfolg in Mexiko nicht ganz überraschend kam. „Ich spiele schon seit letztem Oktober wieder gut und habe jetzt nach der langen Verletzung im letzten Jahr auch meinen Matchrhythmus wieder gefunden.“

Grosser Sprung nach vorne
Dank ihrem ersten Finaleinzug auf der WTA-Tour macht Stefanie Vögele, die am Samstag ihren 28. Geburtstag feiert, in der Weltrangliste einen grossen Sprung nach vorne. Neu wird sie in der Region von Rang 125 zu finden sein. Damit kommt die Aargauerin den Top 100 wieder ein grosses Stück näher und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, an den French Open und in Wimbeldon direkt im Hauptfeld aufzulaufen. Dafür muss sie in den nächsten Wochen noch einmal rund 30 Plätze gut machen. Und die Chancen dazu stehen gut, denn Vögele hat derzeit keine Punkte zu verteidigen, da sie im letzten Jahr verletzungsbedingt keine Turniere bestreiten konnte. Als nächstes wird sie in Miami in der Qualifikation antreten.

Text von Fabio Baranzini, Bild Rebecca Blackwell

Montag, 22. Januar 2018

Halbfinal im Einzel, Titel im Doppel

Die Entfelderin Karin Kennel ist ansprechend ins neue Tennisjahr gestartet. Bei einem Profiturnier in Tunesien hat die 22-Jährige im Einzel die Halbfinals erreicht und im Doppel gar den Titel gewonnen.

Als aktuelle Weltnummer 524 war Karin Kennel bei mit 15'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im tunesischen Ferienort Hammamet an Nummer acht gesetzt. Nach einem problemlosen Auftaktsieg gegen die Serbin Mia Mijatovic (ohne Ranking) musste Kennel in Runde zwei gegen die vier Jahre jüngere Russin Aleksandra Kulik (WTA 899) den ersten Satzverlust in Kauf nehmen. Nach verlorenem Startdurchgang gewann Kennel dann aber trotzdem sicher mit 3:6, 6:2, 6:3.
Im Viertelfinal wartete mit Despina Papamichail die Nummer 381 auf Karin Kennel. Gegen die an Nummer drei gesetzte Griechin zeigte Kennel eine starke Leistung und siegte im ersten Aufeinandertreffen der beiden diskussionslos in zwei Sätzen mit 6:3, 6:3. Damit schaffte die Entfelderin beim zweiten Turniereinsatz in diesem Jahr erstmals den Sprung in den Halbfinal.

Neunter Doppeltitel
Dort wartete die ungesetzte Italienerin Michele Alexandra Zmau, die als Nummer 636 in der WTA-Rangliste rund 100 Plätze hinter Karin Kennel klassiert ist. Doch das schien die 22-Jährige nicht zu kümmern. Sie bezwang Kennel in zwei Sätzen mit 6:4, 6:4.
Besser lief es Karin Kennel dafür im Doppel. Dort konnte sie sich an der Seite der Russin Maria Marfutina (WTA 560) ohne Satzverlust ins Finale vorkämpfen. Die an Nummer drei gesetzte Paarung liess auch dort nichts anbrennen und bezwang das top gesetzte Duo Papamichail/Pella ebenfalls in zwei Sätzen. Für Kennel, die in der Doppelweltrangliste auf Rang 374 geführt wird, war dies bereits der neunte Doppeltitel auf der Profitour. Diese Woche wird Karin Kennel gleich noch ein drittes Turnier im tunesischen Hammamet bestreiten.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2017 abgeschnitten

Mit Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli werden aktuell vier Aargauer Tennisspielerinnen in der WTA-Rangliste geführt. Wir haben ihre Leistungen in dieser Saison unter die Lupe genommen. Bei den Männern figuriert derzeit kein Aargauer im ATP-Ranking.

Nach wie vor die bestklassierte Aargauerin ist Stefanie Vögele. Und das obwohl die 27-Jährige in dieser Saison gleich sechs Monate pausieren musste wegen einer Handgelenksverletzung. Nach einem vielversprechenden Saisonstart – unter anderem erreichte sie als Qualifikantin die zweite Runde der Australian Open – näherte sie sich wieder den Top 100 an. Doch der Aufstieg wurde von der Verletzungshexe abrupt gebremst.
Von Februar bis Ende Juli musste Stefanie Vögele pausieren. Erst im August konnte sie wieder ins Turniergeschehen eingreifen. Nach Anfangsschwierigkeiten hat sie sich in der Weltrangliste dank guten Resultaten wieder nach vorne gekämpft. Zuletzt erreichte sie beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF Turnier in Dubai die Halbfinals, davor hatte sie sich bei den WTA-Turnieren in Taschkent und Tianjin für die Viertelfinals qualifizieren können. Obwohl sie in diesem Jahr lediglich 14 Turniere bestritten hat, steht sie aktuell auf Rang 144 der Weltrangliste.

Zwei Titel im Doppel
An genau doppelt so vielen Wettkämpfen wie Stefanie Vögele hat Amra Sadikovic in diesem Jahr teilgenommen. Die zweitbeste Aargauerin blickt auf ein durchzogenes Jahr zurück. Nachdem sie im Sommer 2016 mit Rang 126 in der Weltrangliste ihre bislang beste Klassierung erreicht hatte, stagnierte ihr Aufstieg nach dem Comeback. Ende des letzten Jahres hatte sie mit Miles Sheldon in Allschwil einen neuen Coach gefunden und startete dann ansprechend in die neue Saison. In Frankreich erreichte sie bei zwei ITT-Turnieren in Folge zuerst die Halbfinals und dann die Viertelfinals.
Danach zerriss Amra Sadikovic allerdings keine allzu grossen Stricke mehr. Im Juli erreichte sie in Darmstadt noch einmal die Halbfinals, bis zum Jahresende konnte sie dann aber bloss noch acht Siege bei elf Turnierstarts feiern. In der Weltrangliste hat sie daher an Terrain eingebüsst und wird aktuell auf Rang 259 geführt. Besser lief es Sadikovic im Doppel. Dort konnte sie in der zweiten Jahreshälfte zwei Turniersiege feiern und erreichte drei Finals.

Aufwärtstrend bei Kennel
Während die Tendenz bei Amra Sadikovic leicht abwärts zeigt, ist jene der Entfelderin Karin Kennel aufsteigend. Die 22-Jährige kam im ersten Halbjahr noch nicht so richtig auf Touren und scheiterte im Einzel jeweils spätestens im Viertelfinal. Von Juni bis August erreichte sie dann aber einmal den Halbfinal, einmal den Final und konnte beim Turnier in Caslano ihren dritten Titel auf der Profitour feiern. Danach versuchte sie sich bei einigen höher dotierten Turnieren, konnte dort aber keinen Exploit landen. Dennoch hat sich Kennel, die sich in diesem Jahr auch einen Turniersieg im Doppel sichern konnte, in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr verbessert und steht derzeit auf Rang 524.

Chiara Frapolli, die vierte Aargauerin im Bunde, beendet das Jahr auf Weltranglistenposition 1229. Dies nachdem sie im März mit Rang 887 ihre bislang beste Klassierung erreichte hatte. Das Ranking der 21-Jährigen ist jedoch nicht allzu aussagekräftig, denn sie hat seit April keine Matches mehr bestritten – weder auf der Profitour, noch auf nationaler Ebene.
Text von Fabio Baranzin, Bild Stefanie Vögele (Keystone), Bild Amra Sadikovic (Fabio Baranzini), Bild Karin Kennel (zVg)

Freitag, 15. Dezember 2017

Guter Start für Stefanie Vögele

Die Aargauerin Stefanie Vögele hat beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF Turnier in Dubai als ungesetzte Spielerin die Halbfinals erreicht. Damit wird sie sich in der Weltrangliste um gut 30 Plätze verbessern können.

Im letzten Jahr hatte sich Stefanie Vögele im dümmsten Moment verletzt. Ende Januar – nach einem vielversprechenden Saisonstart, wo sie unter anderem die zweite Runde an den Australian Open erreicht hatte und den Top 100 wieder näher kam – machten ihr die Schmerzen im Handgelenk einen Strich durch die Rechnung. Sechs Monate musste sie pausieren und verlor in dieser Zeit viele Ränge in der Weltrangliste.
Erst im August stieg Vögele wieder ins Turniergeschehen ein. Ende September und Anfang Oktober konnte sie sich bei den WTA-Turnieren in Taschkent und Tianjin für die Viertelfinals qualifizieren. Und nun hat sie diese Woche beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Dubai überzeugt und einen guten Saisonstart hingelegt.

Ehemalige Weltnummer 23 geschlagen
Vögele, die aktuell als Nummer 174 der Welt geführt wird, startete als ungesetzte Spielerin ins Turnier. In der ersten Runde eliminierte sie die Türkin Cagla Buyukakcay (WTA 160), gegen die sie die letzten beiden Duelle verloren hatte. Diesmal war die Aargauerin aber die klar stärkere Spielerin und gewann das Auftaktduell deutlich mit 6:4, 6:0.
Auch in der zweiten Runde erwischte Vögele den besseren Start ins Match. Und das obwohl sie gegen die an Nummer drei gesetzte Su-Wei Hsieh (WTA 83) aus Taiwan als Aussenseiterin gestartet war. Mit 6:1 gewann Vögele den ersten Satz gegen die ehemalige Nummer 23 der Welt. Den zweiten Durchgang musste sie dann zwar mit 7:5 ihrer Kontrahentin überlassen, gewann jedoch den Entscheidungssatz gleich mit 6:0.

Tomljanovic zu stark
Im Viertelfinal profitierte Vögele von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin Dalila Jakupovic (WTA 187). Die Slowenin, die sich durch die Qualifikation in die Runde der letzten Acht gespielt hatte, musste beim Stand von 5:1 für Stefanie Vögele aufgeben. So erreichte die 27-Jährige die Halbfinals, wo Ajla Tomljanovic (WTA 130) wartete.
Die drei Jahre jüngere Kroatin war eine Nummer zu gross für Vögele. Nach einer Stunde und 20 Minuten mussten sie sich mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. Für die Halbfinal-Qualifikation erhält Vögele 55 WTA-Punkte, womit sie sich in der Weltrangliste in die Region von Rang 140 verbessern wird. 

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Sonntag, 27. August 2017

Dritter Profititel für Karin Kennel

Die Entfelderin Karin Kennel gewinnt das mit 15'000 Dollar dotierte ITF-Turnier in Caslano. Beim Turnier im Tessin qualifizierte sie sich zum zweiten Mal in Folge für ein Endspiel auf der Profitour.

Karin Kennel ist in Form. Das hat sie diese Woche beim ITF-Turnier in Caslano eindrücklich unter Beweis gestellt. Die 22-jährige Entfelderin hatte bereits Anfang August bei einem Turnier in der Ukraine das Endspiel erreicht, dort allerdings knapp verloren. Diese Woche machte sie es nun besser. In Caslano war Kennel, die aktuell auf Position 520 der Weltrangliste geführt wird, an Nummer zwei gesetzt und wurde ihrer Favoritenrolle in der ersten Runde gegen die Italienerin Federica Prati (WTA 936) gerecht. 6:0, 6:1 lautete das klare Verdikt.
In den darauffolgenden beiden Runden musste Kennel dann allerdings hart kämpfen. Sowohl gegen Ina Kaufinger (ohne Ranking) aus Deutschland, als auch gegen die Italienerin Martina Colmegna (WTA 732) konnte sie sich erst im dritten Durchgang mit 7:5 durchsetzen. Danach folgte aber eine Machtdemonstration der jungen Aargauerin. Im Halbfinal eliminierte sie zuerst die formstarke Ostschweizerin Leonie Küng (WTA 765) deutlich mit 6:2, 6:1 und im Endspiel bezwang sie die italienische Altmeisterin Alberta Brianti (WTA 642), die einst die Nummer 55 der Welt war, mit 6:3, 6:0.

Erster Titel seit drei Jahren
Der Turniersieg in Caslano war für Karin Kennel der dritte Vollerfolg auf Profistufe im Einzel. Zuletzt hatte sie 2014 in Santa Margherita di Pula gewonnen und ein Jahr davor in Heraklion. Dank diesem Erfolg kann sich Kennel 18 WTA-Punkte auf ihr Konto gutschreiben lassen und wird sich damit in der Weltrangliste weiter nach vorne arbeiten. Bis zu ihrem bislang besten Ranking – Rang 409, den sie 2014 erreicht hatte – fehlen allerdings noch immer einige Positionen.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Montag, 7. August 2017

Erster Final für Kennel seit fast einem Jahr

Die Entfelderin Karin Kennel hat bei einem mit 15'000 Dollar dotierten ITF Turnier in der Ukraine das Endspiel erreicht. Dabei schlug sie unter anderem die Turniernummer eins klar in zwei Sätzen.

Lange ist es her, seit Karin Kennel auf der Profitour in Einzel ein Endspiel erreichen konnten. Im Doppel lief es ihr zuletzt um einiges besser. Dort hatte sie im letzten Jahr drei Titel gewonnen und stand in diesem Jahr bereits vier Mal im Final, wovon sie einen gewinnen konnte. Letzte Woche hat es nun auch im Einzel wieder einmal geklappt. Zum ersten Mal seit August 2016 hat sich Karin Kennel für das finale Duell um den Turniersieg im Einzel qualifizieren können.
Die 22-Jährige, die aktuell als Nummer 572 der Welt geführt wird, war in der Ukraine als Nummer vier gesetzt. Und dieser Setzlistenposition wurde sie mehr als gerecht. Auf dem Weg ins Endspiel gab sie in vier Partien nur gerade elf Games ab. Und das obwohl sie unter anderem die Turniernummer sechs Elena-Teodora Cadar (WTA 633) und die top gesetzte Lisa Matviyenko (WTA 480) aus dem Wettbewerb eliminieren musste.

Sprung nach vorne
Erst im Final, wo sie auf die 18-jährige Ukrainerin Maryna Chernyshova (WTA 565) traf, wurde sie erstmals richtig gefordert. Nachdem sie den ersten Satz mit 4:6 verloren und den zweiten mit 6:3 gewonnen hatte, musste der dritte Durchgang die Entscheidung bringen. Dort war dann aber Chernyshova eine ganze Klasse besser und sicherte sich diesen gleich mit 6:0.
Dank diesem Finaleinzug wird Kennel, die im Doppel die Halbfinals erreicht hatte, sieben WTA-Punkte gutgeschrieben bekommen. Mit diesen zusätzlichen Zählern wird sie sich in der Weltrangliste nach vorne arbeiten können und neu in der Region von Rang 520 geführt werden.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 29. Januar 2017

Sadikovic mit Ausrufezeichen in Frankreich

Die Aargauerin Amra Sadikovic hat diese Woche beim mit 60'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im französischen Andrezieux-Boutheon die Halbfinals erreicht und dabei gleich drei hochkarätige Gegnerinnen eliminiert.

Nach der schwierigen zweiten Saisonhälfte im vergangenen Jahr hat Amra Sadikovic (WTA 188) in dieser Woche erstmals seit Wimbledon wieder drei Einzelmatches in Serie gewinnen können. Und das, obwohl das Turnier in Andrezieux-Boutheon stark besetzt und die 27-Jährige aus Birr als ungesetzte Spielerin angetreten war.
Bereits in der ersten Runde musste sie gegen Virginie Razzano (WTA 170) ran. Die mittlerweile 33-jährige Französin war 2009 bereits einmal die Nummer 16 der Welt und hatte an den French Open 2012 in der ersten Runde sensationell gegen Serena Williams gewonnen. Gegen Amra Sadikovic blieb sie allerdings ohne Chance. Die Aargauerin gewann überlegen mit 6:2, 6:1.

Zwei wichtige Siege
Im Achtelfinal wartete die Turniernummer eins, die Spanierin Sara Sorribes Tormo. Zwischen Sadikovic und der Weltnummer 106 entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell mit dem besseren Ende für Sadikovic. Trotz eines 2:5-Rückstandes im zweiten Satz konnte sie sich mit 7:5, 7:6 durchsetzen und für den Viertelfinal qualifizieren.
Und auch in der Runde der letzten Acht stand ihr mit Laura Robson alles andere als eine leichte Gegnerin gegenüber. Die Britin ist zwar mittlerweile nur noch die Weltnummer 222, wurde aber vor nicht einmal drei Jahre bereits als Nummer 27 der Weltrangliste geführt und galt als grosse Hoffnungsträgerin in Grossbritannien. Doch Sadikovic gestaltete auch dieses Spiel siegreich und gewann in zwei Sätzen mit 7:6, 6:3.

Der Aufschlag funktionierte nicht
Im Halbfinal gegen die Estin Anett Kontaveit (WTA 121) reichte es dann allerdings nicht mehr zum Sieg. In dieser Partie war es vor allem der Aufschlag, der Sadikovic Mühe bereitete. Bloss 52 Prozent der ersten Aufschläge landeten im Feld und nur in der Hälfte dieser Fälle konnte sie den Punkt gewinnen. Entsprechend gelangen Kontaveit gleich vier Breaks. Und obwohl Sadikovic sich genau gleich viele Breakchancen erspielen konnte wie ihre Gegnerin – nämlich deren sechs – gelang ihr kein einziges Break. So musste sich Sadikovic nach etwas mehr als einer Stunde deutlich mit 1:6, 2:6 geschlagen geben.
Dennoch wird sich Amra Sadikovic dank dieser Halbfinal-Qualifikation in der Weltrangliste etwas nach vorne arbeiten können. Bereits nächste Woche steht für sie in Grenoble das nächste Turnier auf dem Programm.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 24. Dezember 2016

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2016 abgeschnitten

Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli sind die vier Aargauer Profispielerinnen, die derzeit im WTA Ranking geführt werden. Wir werfen einen Blick auf ihre Leistungen im Jahr 2016.

Stefanie Vögele ist auch zum Ende dieses Jahres die beste Aargauer Spielerin in der WTA-Weltrangliste. Ihre Saison verlief – nach einem vielversprechenden Start – allerdings eher durchzogen. Nach der Halbfinalqualifikation beim WTA-Turnier in Istanbul Ende April klopfte sie bereits wieder an die Tür der Top 100. Doch dann geriet ihr Aufstieg ins Stocken. In den darauffolgenden Wochen stimmten die Resultate nicht mehr und Vögele konnte ihr Potenzial nicht abrufen.
Gegen Ende der Saison kam sie wieder besser in Fahrt und erzielte einige gute Resultate. In der Weltrangliste wird sie derzeit auf Rang 114 geführt, nur unwesentlich besser als vor einem Jahr, als sie die Weltnummer 121 war. Dennoch blickt Stefanie Vögele der neuen Saison zuversichtlich entgegen. Im Interview erzählt die 26-Jährige, dass sie nach der schwierigen Zeit nach dem Tod ihres Vaters wieder bereit ist, voll anzugreifen. Nach der erstmaligen Saisonvorbereitung in Prag, die sie wie gewohnt mit ihrem Trainer Ivo Werner absolvierte, wird sie Ende Dezember im chinesischen Shenzen in die neue Saison starten und will möglichst schnell zurück in die Top 100.

Highlight in Wimbledon
Nach ihrem fulminanten Comeback im letzten Jahr schien der Aufstieg von Amra Sadikovic auch im Jahr 2016 ungebremst weiter zu gehen. In der Weltrangliste erreichte sie mit Rang 126 eine neue Bestmarke und qualifizierte sich in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld eines Grand Slam Turniers. Und dort durfte sie erst noch gegen die damalige Weltnummer 1 Serena Williams auf dem Center Court antreten.
Trotz diesen Erfolgen trennte sie sich von ihrem Coach Muhamed Fetov. „Wir haben gut zusammen gearbeitet und Muhi hat als Coach einen tollen Job gemacht. Auch die Resultate waren bis zur Hälfte der Saison völlig in Ordnung. Ich merkte aber, dass wir gemeinsam nicht mehr weiterkommen. Das Gefühl stimmte bei mir nicht mehr und ich bin überzeugt, dass unter diesen Umständen der letzte Schritt in Richtung Top 100 nicht möglich gewesen wäre“, begründet Sadikovic ihren Entscheid und trainierte in der zweiten Saisonhälfte übergangsweise bei Eric van Harpen in Tiengen. Zudem musste sie sich mit verschiedenen Verletzungen herumschlagen, so dass sie nicht so viele Turniere wie geplant spielen konnte. So büsste Sadikovic zum ersten Mal seit ihrem Comeback Plätze in der Weltrangliste ein. Derzeit steht sie auf Rang 184. Im November hat sie in Allschwil mit Miles Sheldon einen neuen Trainer gefunden und arbeitet derzeit daran, sich für die erstmalige Teilnahme an der Qualifikation der Australian Open in Form zu bringen. Zuletzt wurde sie an den Schweizer Meisterschaften allerdings von einer Bauchmuskelzerrung ausgebremst.

Kennel mit leichter Steigerung
Die drittstärkste Aargauer Spielerin ist Karin Kennel. Die 21-jährige Entfelderin, die seit diesem Jahr von Tibor Vukajlovic trainiert wird, hat in diesem Jahr einige Erfolge feiern können. Unter anderem hat sie bei zwei Future Turnieren, die mit 10'000 Dollar dotiert waren, das Endspiel erreicht und stand ein weiteres Mal im Halbfinal. Dadurch hat sie sich in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr um gut 200 Ränge verbessert und hat die Saison auf Position 593 beendet. Bis zu ihrem besten Ranking – Platz 409, den sie im April 2014 erreicht hatte – fehlt allerdings noch einiges. Im Doppel war Karin Kennel in diesem Jahr erfolgreicher. Sie gewann gleich drei Turniere und kletterte im Juni in der Weltrangliste bis auf Rang 367 nach oben – ihr bislang bestes Ranking.

Nur unwesentlich besser klassiert
Chiara Frapolli komplettiert das Aargauer Quartett, das in der WTA-Rangliste geführt wird. Die 20-jährige aus Bergdietikon konnte sich in diesem Jahr allerdings nur unwesentlich verbessern. Das letzte Jahr hatte sie auf Rang 1071 abgeschlossen, derzeit steht sie auf Platz 989. Bei den insgesamt 25 Turnieren, die sie in diesem Jahr gespielt hat – vorwiegend Futureevents der untersten Kategorie – erreichte sie zwei Mal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 24. November 2016

Die Übergangsphase ist vorbei

Nach der überraschenden Trennung von ihrem Coach Muhamed Fetov im Juli hat Tennisprofi Amra Sadikovic vor kurzem eine neue Trainingsbasis gefunden und bereitet sich intensiv auf die kommende Saison vor.

Die Nachricht kam für Aussenstehende ziemlich überraschend: Ausgerechnet nach dem grössten Erfolg ihrer Karriere, der Qualifikation für das Hauptfeld in Wimbledon und dem Auftritt auf dem Center Court gegen Serena Williams im letzten Sommer, trennte sich Amra Sadikovic von ihrem Trainer Muhamed Fetov. Zu jenem Zeitpunkt war Amra Sadikovic die Nummer 126 der Welt und damit so gut klassiert wie noch nie zuvor. Was also war der Grund für die Trennung?
„Wir haben gut zusammen gearbeitet und Muhi hat als Coach einen tollen Job gemacht. Auch die Resultate waren bis zur Hälfte der Saison völlig in Ordnung. Ich merkte aber, dass wir gemeinsam nicht mehr weiterkommen. Das Gefühl stimmte bei mir nicht mehr und ich bin überzeugt, dass unter diesen Umständen der letzte Schritt in Richtung Top 100 nicht möglich gewesen wäre“, begründet Sadikovic ihren Entscheid.

Verletzungen und sportliches Tief
Nach der Trennung machte sich die 27-Jährige auf die Suche nach einem neuen Trainingsstandort. Ein Prozess, der Zeit braucht, und deswegen trainierte Sadikovic vorübergehend in der Akademie ihres früheren Coaches Eric van Harpen im deutschen Tiengen. Die Resultate fielen in dieser Übergangsphase mager aus. Bei den fünf Turnieren, die sie nach der Achtelfinalqualifikation beim WTA-Turnier in Gstaad bestritten hat, scheiterte sie drei Mal in der ersten Runde ohne einen Satz zu gewinnen. Bei den anderen beiden Einsätzen bedeutete bereits die Qualifikation Endstation. Diese sportliche Baisse führte dazu, dass Sadikovic in der Weltrangliste gut 50 Ränge einbüsste und derzeit auf Position 177 rangiert. „Die letzten Monate liefen leider überhaupt nicht wie gewünscht“, ist sich auch Sadikovic bewusst. „Doch das ist kein Weltuntergang und ich bin deswegen auch nicht ins Grübeln gekommen, wie das vielleicht früher der Fall gewesen wäre, denn ich weiss, wo die Probleme lagen.“
Neben der Tatsache, dass die Übergangslösung mit dem Trainingsstützpunkt in Tiengen nicht optimal war, hatte Amra Sadikovic in den letzten Wochen wiederholt mit kleineren Verletzungen zu kämpfen. „Bereits im Sommer spürte ich meinen Rücken und musste immer mal wieder pausieren. Danach war es der Bauch, der mir Probleme bereitete und zuletzt der Fuss“, so Sadikovic. „Ich vermute, dass ich zu viel trainiert habe und mein Körper darauf reagierte.“ Aufgrund der Verletzungen konnte Amra Sadikovic weniger Turniere bestreiten, als sie ursprünglich geplant hatte, und wenn sie antrat, war sie nicht zu 100 Prozent fit. „In dieser Verfassung anzutreten, war sicher nicht die beste Entscheidung, aber ich war so nahe an den Top 100, dass ich unbedingt spielen wollte“, sagt sie rückblickend.

Neue Trainingsbasis gefunden
Aus diesem Fehler hat Amra Sadikovic gelernt. Sie hat ihre Saison nach dem Turnier Mitte November in Limoges vorzeitig abgebrochen, um sich in Ruhe auf die neue Saison vorzubereiten. Dies geschieht nicht mehr in Tiengen, sondern in Allschwil unter der Leitung ihres neuen Trainers Miles Sheldon. Den 50-jährigen Briten kennt Sadikovic schon länger und hat vor gut zwei Jahren in Frenkendorf mit ihm zusammengearbeitet, als sie ihre Karriere zwischenzeitlich beendet hatte und als Tennistrainerin tätig war. „Ich habe damals gesehen, wie er arbeitet. Er ist ein richtiger Schleifer und das ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich bin froh, nach den schwierigen letzten Monaten endlich wieder eine fixe Trainingsbasis gefunden zu haben. In Allschwil habe ich ein Team um mich, das an mich glaubt und mich unterstützt. Das ist enorm wichtig für mich“, so Sadikovic, die ihre neue Saison voraussichtlich mit der erstmaligen Teilnahme an den Australian Open lancieren wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 14. Mai 2016

Zurück auf den grössten Tennisanlagen der Welt

Nach vier Jahren Unterbruch bestreitet Amra Sadikovic in Paris die Qualifikation für die French Open. Es ist ihr erster Auftritt an einem Grand Slam Turnier seit ihrem Comeback.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Amra Sadikovic offiziell bekannt gegeben, dass sie nochmals einen Anlauf im Profizirkus nehmen wird. Als Ziel formulierte die damals 26-Jährige die Teilnahme an den Grand Slam Turnieren. Und jetzt, nur ein Jahr später, darf sie erstmals in ihrer zweiten Karriere bei einem der vier grössten Tennisevents der Welt, den French Open in Paris, auflaufen. „Das ging wirklich ziemlich schnell und ich bin auch stolz, dass ich bereits jetzt wieder an einem Grand Slam Turnier teilnehmen kann. Das bedeutet mir viel“, sagt Amra Sadikovic, die sich in dieser Woche bereits im französischen St. Gaudens aufhält und dort das letzte Vorbereitungsturnier für die French Open bestreitet. Gestern bestritt sie dort das Viertelfinale.
2012 hat die grossgewachsene Allrounderin aus Birr bereits einmal am Bois de Boulogne in Paris gespielt. An ihren Auftritt in der ersten Qualifikationsrunde der French Open erinnert sie sich noch immer lebhaft. „Die Stimmung war mega und die Anlage war so riesig, dass ich sogar die Karte studieren musste, damit ich wusste, welcher Weg wohin führt. Und mir ist einer der schönsten Passierbälle des Turniers gelungen, mit dem Rücken zur Gegnerin entlang der Linie. Das Match habe ich leider trotzdem verloren“, erzählt sie lachend.

Der Coach ist immer mit dabei
Diesmal will es Amra Sadikovic besser machen. Und die Chancen dazu stehen gut. Zum einen ist sie dank ihren jüngsten Erfolgen – unter anderem erreichte sie in Bogota erstmals in ihrer Karriere ein Viertelfinal auf der WTA-Tour – in der Weltrangliste so gut klassiert wie noch nie zuvor in ihrer Karriere und zum anderen ist sie mit ihrer derzeitigen Form und ihrer Vorbereitung auf Sand zufrieden. „Es läuft alles nach Plan und ich fühle mich dank den Trainings mit meinem Coach Muhamed Fetov und Konditionstrainer Christoph Biaggi sehr gut“, so Sadikovic.
Seit April wird Amra Sadikovic nicht nur bei ihren Aufenthalten in der Schweiz, sondern auch während ihren Turniereinsätzen im Ausland von Muhamed Fetov betreut. Die intensivere Zusammenarbeit erleichtert Sadikovic den Touralltag enorm. „Ich kann mich voll und ganz auf mein Tennis konzentrieren. Alles rundherum – Plätze buchen, Trainingspartnerinnen suchen, Einschlagen und alles was sonst noch anfällt – übernimmt Muhi für mich. Auch die Trainings während den Turnieren sind viel individueller als vorher. Ich bin sehr froh, dass ich jemanden dabei habe, auf den ich mich verlassen kann.“

Lockerheit ist entscheidend
In der Qualifikation von Paris will Amra Sadikovic nun den nächsten Schritt in Richtung Top 100 machen und sich erstmals in ihrer Karriere für das Hauptfeld eines Grand Slam Turniers qualifizieren, um sich dort mit den Besten der Szene messen zu können. Dies ist jedoch kein leichtes Unterfangen, denn die Qualifikationsturniere bei den Grand Slam Events sind jeweils sehr stark besetzt. „Der Wille ist da, die Form stimmt und die Vorfreude ist riesig. Wenn ich die nötige Lockerheit finde, dann traue ich mir einiges zu“, gibt sich Sadikovic vor ihrem ersten Einsatz in der französischen Hauptstadt am kommenden Dienstag kämpferisch.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 27. April 2016

Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke

Trotz einer Verletzungspause und einer sehr kurzen Vorbereitung erzielt Stefanie Vögele in Istanbul ihr bestes Resultat in dieser Saison. Auf ihre erste Finalteilnahme bei einem WTA-Turnier muss sie allerdings weiterhin warten.

Die Zahl acht hat Stefanie Vögele kein Glück gebracht. Auch bei ihrem achten Halbfinal auf WTA-Stufe letzte Woche in Istanbul musste die 26-jährige Aargauerin den Platz als Verliererin verlassen und wartet weiterhin auf ihre Finalpremiere. Dabei wäre die Tür zum Final - zumindest auf dem Papier – noch nie so weit offen gestanden wie in der türkischen Hauptstadt: Ihre Gegnerin, die Einheimische Cagla Buyukakcay, war im Ranking als Nummer 118 der Welt noch hinter Vögele klassiert. „Natürlich war ich enttäuscht, dass ich den Final wieder nicht erreicht habe. Vor allem aber war ich mit meinem Spiel nicht zufrieden. Mir fehlte die nötige Frische und ich war noch etwas müde von den vorangegangenen Matches“, so Vögele.
Dass die Gedanken an den ersten Final oder an die sieben bereits verlorenen Halbfinals ihr Spiel gehemmt hätten, glaubt Vögele indes nicht. „Natürlich weiss ich, dass ich noch nie ein Halbfinal auf WTA-Stufe gewonnen habe. Aber es wäre verschwendete Energie, im Match daran zu denken. Es ist sicherlich nicht einfach, dies einfach auszublenden, aber beim Halbfinal in Istanbul war das definitiv nicht das Problem. Zudem muss ich sagen, dass meine Gegnerin wirklich gut gespielt hat.“

Verletzung verhindert Fed Cup Teilnahme
Dass Stefanie Vögele in der türkischen Hauptstadt überhaupt bis in die Runde der letzten Vier vorgestossen war, konnte so nicht erwartet werden. Noch in der Woche vor Turnierbeginn plagte sie eine Adduktorenverletzung, die sie sich bei ihrem Erstrundenspiel im polnischen Katowice zugezogen hatte. „Ich hatte starke Schmerzen und konnte erst am Donnerstag vor dem Turnier in Istanbul wieder mit dem Training beginnen“, so Vögele. Diese Verletzung war denn auch der Grund, weshalb die 26-jährige aus Leuggern ihre Teilnahme am Fed Cup Halbfinal-Duell gegen Tschechien an Stelle der ebenfalls verletzten Belinda Bencic absagen musste. „Die Gesundheit ging vor. Es hätte keinen Sinn gemacht, mit dieser Verletzung zum Team zu stossen“, ist Vögele überzeugt.
Ein Entscheid, der sich ausbezahlt hat. Trotz der rund einwöchigen Verletzungspause und der dadurch sehr kurz gewordenen Vorbereitungszeit auf das erste Sandturnier der Saison in Istanbul konnte Stefanie Vögele mit dem Halbfinalvorstoss ihr bestes Resultat in diesem Jahr verbuchen. Ein Zeichen dafür, dass sie nach der äusserst schwierigen letzten Saison endgültig auf dem Weg zurück ist. „Ich fühle mich spielerisch besser, aber vor allem geht es mir persönlich viel, viel besser“, sagt Vögele. „Ich brauche noch immer Zeit, um den sehr harten Lebensabschnitt nach dem Tod meines Vaters endgültig zu verarbeiten, aber ich habe jetzt wieder genügend Energie, um mich voll auf den Tennissport zu konzentrieren.“

Umweg über die Qualifikation
Für die Rückkehr in die Top 100 fehlt nicht mehr viel. In der aktuellen Weltrangliste wird Stefanie Vögele bereits wieder an Position 105 geführt. Eine Platzierung, die für die direkte Qualifikation für das Hauptfeld der French Open gereicht hätte, doch unglücklicherweise war der Anmeldeschluss bereits eine Woche davor. Vögele wird daher am Bois de Boulogne den Umweg über die Qualifikation nehmen müssen. Aber nach den vielen Hindernissen und Rückschlägen in den vergangenen Monaten wird dieser kleine Umweg Stefanie Vögele nicht davon abhalten, sich weiter Schritt für Schritt zurück zu kämpfen.


Die acht WTA-Halbfinals von Stefanie Vögele
Portoroz, Juli 2009, verloren gegen Sara Errani (WTA 38), 1:6, 2:6
Memphis, Februar 2013, verloren gegen Marina Erakovic (WTA 71), 2:6, 4:6
Charleston, April 2013, verloren gegen Jelena Jankovic (WTA 18), 4:6, 7:6, 2:6
Linz, Oktober 2013, verloren gegen Ana Ivanovic (WTA 16), 4:6, 4:6
Luxemburg, Oktober 2013, verloren gegen Annika Beck (WTA 57), 5:7, 0:1 w.o.
Baku, Juli 2014, verloren gegen Bojana Jovanovski (WTA 40), 2:6, 6:2, 4:6
Luxemburg, Oktober 2015, verloren gegen Mona Barthel (WTA 55), 2:6, 3:6
Istanbul, April 2016, verloren gegen Cagla Buyukakcay (WTA 118), 0:6, 5:7

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Samstag, 23. April 2016

Es hat wieder nicht geklappt

Das Warten geht weiter. Auch in ihrem zehnten Profijahr muss Stefanie Vögele auf ihren ersten Finaleinzug auf WTA-Stufe warten. Die 26-Jährige aus Leuggern hat diese Woche in Istanbul zum achten Mal den Halbfinal erreicht, musste sich aber zum achten Mal geschlagen geben.

Vögele, die sich nach einem schwierigen letzten Jahr auf dem Weg zurück in die Top 100 befindet, nutzte in der Türkischen Hauptstadt die Gunst der Stunde aus und spielte sich souverän durch die vom frühen Scheitern der Favoritinnen „leer“ gewordene untere Tableauhälfte. Ohne einen Satz abzugeben erreichte Vögele dank Siegen über Ipek Soylu (WTA 176), Andreea Mitu (WTA 113) und Kristina Kucova (WTA 137) die Halbfinals.

Sprung nach vorne
Dort duellierte sie sich mit der Einheimischen Cagla Buyukakcay (WTA 118). Eine Gegnerin, die eigentlich in ihrer Reichweite liegen sollte. Doch der erste Satz missriet der Aargauerin völlig. Sie verlor diesen gleich mit 0:6 und lag auch im zweiten Durchgang schnell mit Break 0:2 im Hintertreffen. So leicht machte Vögele ihrer Widersacherin dann aber die Angelegenheit doch nicht. Sie kämpfte sich ins Spiel zurück und konnte gar eine Verlängerung erzwingen. Beim Stand von 5:5 gelang der Türkin dann aber das entscheidende Break und Vögele musste sich kurz darauf mit 0:6, 5:7 geschlagen geben.
Trotz der verpassten Chance auf die erste Finalteilnahme wird Stefanie Vögele in der Weltrangliste einen Sprung nach vorne machen und wieder in der Region der Top 100 geführt werden.

Text von Fabio Baranzini, Bild Facebook (Stefanie Voegele fans)

Samstag, 16. April 2016

Starker Auftritt von Sadikovic in Bogota

Beim letzten Turnier vor ihrer Rückkehr in die Schweiz hat Amra Sadikovic (WTA 168) erstmals in ihrer Karriere bei einem WTA-Turnier die Viertelfinals erreicht. Damit wird sie sich in der Weltrangliste um rund 20 Ränge verbessern.

Der mehrwöchige Trip nach Amerika und Kolumbien begann für Amra Sadikovic mit einer Viertelfinalteilnahme und einer Zweitrundenqualifikation bei ITF-Turnieren, sowie mit dem Aus in der ersten Qualifikationsrunde des WTA-Turniers von Charleston solide, allerdings ohne sich punktemässig auszuzahlen. Das änderte sich dann aber bei der letzten Destination des Trips. In Bogota bestritt Sadikovic ihren zweiten WTA-Tour-Event in diesem Jahr und schaffte dort aufgrund der eher schwachen Besetzung direkt den Sprung ins Hauptfeld.

Stark bei den BigPoints
Die 26-jährige Aargauerin aus Birr vermochte diese Chance zu nutzen und bezwang bei ihrem ersten Auftritt auf dem Center Court die an Nummer drei gesetzte Einheimische Marina Duque-Marino (WTA 77) in drei Sätzen, nachdem sie anfänglich noch mit 3:6, 1:4 im Rückstand gelegen hatte. Es war für Sadikovic der erste Sieg im Hauptfeld eines WTA-Turniers seit 2009. Doch damit nicht genug. In den Achtelfinals liess sie einen weiteren Sieg folgen. Gegen die Schwedin Rebecca Peterson (WTA 134), die sie im letzten Herbst bereits einmal bezwingen konnte, gewann Sadikovic mit 6:4, 6:4 und überzeugte dabei vor allem bei den Big Points: Sie wehrte alle fünf Breakbälle gegen sich ab und verwertete selber zwei von sieben Chancen.

Halbfinal im Doppel
In ihrem allerersten Viertelfinalspiel auf WTA-Stufe traf sie auf Silvia Soler-Espinosa, die sich als Nummer 170 der Welt in etwa in derselben Weltranglistenregion bewegt wie Sadikovic - doch die Spanierin war vor vier Jahren bereits einmal die Nummer 54 der Welt. Die Partie verlief nahezu identisch wie das Match am Tag zuvor im Achtelfinal, allerdings mit dem nicht unwesentlichen Unterschied, dass es diesmal Amra Sadikovic war, die sich mit 4:6, 4:6 geschlagen geben musste und bei den Big Points weniger effizient war als ihre Kontrahentin. Beide erspielten sich acht Breakchancen, Sadikovic konnte jedoch bloss deren vier verwerten, während Soler-Espinosa sechs nutzen konnte.
Ein kleiner Trost ist immerhin, dass sich die Aargauerin dank den 60 gewonnen WTA-Punkten in der Weltrangliste bis in die Region von Rang 150 vorkämpfen wird und damit so gut klassiert ist, wie noch nie zuvor in ihrer Karriere. Zudem konnte sie sich im Doppel an der Seite der Amerikanerin Maria Sanchez als ungesetzte Paarung für die Halbfinals qualifizieren. Ein schöner Erfolg zum Abschluss vor der Rückkehr in die Schweiz.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 28. Februar 2016

Sadikovic weiter auf dem Vormarsch

In Kreuzlingen erreichte Amra Sadikovic (WTA 202) zum zweiten Mal seit ihrem Comeback bei einem mit 50'000 Dollar dotierten ITF-Turnier den Final. Gar zum ersten Mal seit 2013 konnte sie sich im Doppel als Turniersiegerin feiern lassen. Sie gewann gemeinsam mit der Deutschen Antonia Lottner (WTA 267).

48 Punkte kann sich Amra Sadikovic aufgrund ihrer Finalqualifikation in Kreuzlingen für die Weltrangliste gutschreiben lassen. Dank diesen zusätzlichen Zählern wird sie in der Weltrangliste erneut einen Sprung nach vorne machen und aller Voraussicht nach in den Top 175 der Welt klassiert sein. So weit vorne wurde die 26-Jährige aus Birr zuvor noch nie geführt.
Dass Amra Sadikovic in Kreuzlingen am Finaltag überhaupt noch im Einsatz stand, war alles andere als selbstverständlich. Nach ihrem souveränen Auftaktsieg gegen die Deutsche Qualifikantin Anna Zaja (WTA 453) stand sie in der zweiten Runde der Österreicherin Tamira Paszek (WTA 122) gegenüber. Im Duell mit der ehemaligen Weltnummer 26 zeigte Sadikovic eine starke Leistung und gewann mit 6:3, 7:5, obwohl sie im zweiten Satz mit Doppelbreak 0:4 hinten gelegen war. „Die Partie war eng, aber ich hatte das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich ihr den Aufschlag abnehmen kann. Daher fühlte ich mich nicht gestresst und konnte konstant gut spielen“, so Sadikovic.

Kühlen Kopf bewahrt
In den folgenden beiden Matches waren dann die Kämpferqualitäten der 26-Jährigen gefragt. Sowohl die Partie gegen Ivana Jorovic (WTA 177), als auch diejenige gegen die überraschend stark aufspielenden Russin Ekatarina Alexandrova (WTA 291) konnte Sadikovic erst nach über zwei Stunden Spielzeit im Tie Break des dritten Satz gewinnen. Gegen Jorovic wehrte sie gar zwei Matchbälle ab und gegen Alexandrova drehte sie einen 2:5-Rückstand im Entscheidungssatz. „Ich habe in den wichtigen Situationen jeweils eine bewusste Entscheidung getroffen, was ich machen werde. Das hat mir in diesen heiklen Momenten die nötige Ruhe gegeben, dass ich die Matches trotz Rückstand noch drehen konnte“, erklärt Sadikovic ihre Stärke in den entscheidenden Situationen.

Selbstvertrauen getankt
Viel hätte nicht gefehlt und Amra Sadikovic hätte sich auch noch den Titel im Einzel geholt. Gegen die favorisierte Kristyna Pliskova (WTA 115) aus Tschechien, die auf dem Weg ins Endspiel keinen Satz abgeben musste, scheiterte Sadikovic nur ganz knapp. „Sie ist bekannt dafür, dass sie von ihrem Aufschlag lebt. Das hat sie im Final gezeigt. Sie hat wirklich unglaublich gut serviert und das hat den Unterschied ausgemacht“, so Sadikovic nach dem Endspiel. Nicht weniger als 19 Asse servierte die Tschechin und gewann die Partie am Ende mit 7:6, 7:6.
Zufrieden ist Amra Sadikovic aber dennoch. „Das Turnier war stark besetzt und ich konnte einige gute Spielerinnen schlagen. Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen, das ich für die nächsten Turniere mitnehmen kann“, freut sich Sadikovic. Bevor aber die nächsten Turniere folgen, steht ein 2,5-wöchiger Vorbereitungsblock für die Sandplatzsaison auf dem Programm. Danach folgen in Florida und Bogota die nächsten Turniereinsätze auf der roten Asche.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Freitag, 22. Januar 2016

Aufbau statt Australian Open

Tennisprofi Amra Sadikovic hat sich für die neue Saison hohe Ziele gesteckt und nimmt die Top 100 der Welt ins Visier. Ab April wird sie die Zusammenarbeit mit Muhamed Fetov weiter intensivieren.

Erstmals die Australian Open zu bestreiten, das war das grosse Ziel von Amra Sadikovic. Und dank ihrem beeindruckenden Comeback im letzten Sommer wurde das erste Grand Slam Turnier des Jahres am anderen Ende der Welt plötzlich ein ernsthaftes Thema. So ernst, dass die 26-jährige Profispielerin kurz vor Weihnachten bereits damit begonnen hatte, das Visumantragsformular für den Aufenthalt in Melbourne auszufüllen. In der Weltrangliste lag Sadikovic zu jenem Zeitpunkt auf Rang 210 – eine Klassierung, die in den letzten Jahren stets für die Teilnahme an der Qualifikation der Australian Open gereicht hat.
In diesem Jahr aber nicht. Zum Zeitpunkt des Anmeldeschlusses lag der Cut bei Rang 200. Sadikovic hätte also hoffen müssen, dass gleich zehn Konkurrentinnen auf ihre Teilnahme verzichten. „Dieses Risiko wollte ich aber nicht eingehen. Australien ist ja auch nicht gleich um die Ecke, sondern es wäre eine lange Reise gewesen bloss für eine eventuelle Teilnahme“, sagt Sadikovic, die sich in Absprache mit ihrem Coach Muhamed Fetov entschied, an Stelle der Reise nach Australien einen Aufbaublock in Angriff zu nehmen.

Die Lockerheit ist der Schlüssel
Statt nach Australien führte Amra Sadikovics Weg nach Weihnachten also nach Biel, wo sie mit Swiss Tennis Konditionstrainer Beni Linder intensiv an ihrer Fitness schuftete. Zuerst stand zwei Wochen lang die Kondition im Zentrum. In diesen Tagen liegt der Fokus jedoch bereits wieder auf dem Tennisspiel. Und das mit gutem Grund: Bereits Ende Januar startet Amra Sadikovic bei einem Turnier in Frankreich in die neue Saison.
Eine Saison, in der für die 26-Jährige aus Birr einiges drin liegt. Da sie erst im letzten Juni auf die WTA-Tour zurückgekehrt war, hat sie im ersten halben Jahr keinerlei Punkte zu verteidigen. „Wenn ich die Lockerheit der letzten Monate beibehalten kann, erwarte ich von mir, dass ich nochmals einen Schritt mache und dann kann einiges passieren“, blickt Sadikovic voraus. Bis an die Grenze der Top 100 soll es in diesem Jahr gehen. So weit nach oben also, wie noch nie zuvor in ihrer Karriere. Amra Sadikovic ist überzeugt, dass sie den Sprung in die Top 100 in ihrer zweiten Karriere schaffen wird. „Ich bin nicht mehr dieselbe Spielerin. Ich gehe viel professioneller an die Sache heran, versuche aber die Turniere trotzdem auch zu geniessen“, beschreibt sie die Veränderungen im Vergleich zu ihrem ersten Anlauf als Profi.

Fetov ab April immer dabei
Mitverantwortlich für dieses Umdenken ist auch Coach Muhamed Fetov. Der ehemalige Tennisprofi aus Baden, den Sadikovic seit vielen Jahren kennt, betreut sie seit ihrem Comeback. Und die Zusammenarbeit wird in dieser Saison noch enger werden. Ab April wird Fetov seine Tennisschule aufgeben, um sich hauptberuflich um die Karriere von Sadikovic zu kümmern. „Natürlich wird dadurch der Druck auf mich noch etwas grösser, denn ich bin mit meinen Resultaten für zwei Personen verantwortlich“, ist sich Sadikovic bewusst. „Aber für mich ist es auch ein riesiger Motivationsschub, zu wissen, dass jemand so stark an mich glaubt, dass er auch bereit ist, so viel in mich zu investieren.“ Man darf gespannt sein, was das Duo Sadikovic/Fetov in diesem Jahr erreichen wird. Der Anfang war mit dem fulminanten Comeback in den letzten Monaten schon einmal sehr vielversprechend.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 17. Januar 2016

Gelungener Start in die neue Saison

Die Entfelderin Karin Kennel (WTA 687) hat bei einem mit 10'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im tunesischen Hammamet das Endspiel erreicht. Damit wir sie sich in der Weltrangliste um rund 70 Ränge verbessern.

Erstmals seit März 2014 hat sich Karin Kennel wieder für das Endspiel eines Einzel-Profiturniers qualifizieren können. Eine Durststrecke von beinahe zwei Jahren ging also am Sonntag zu Ende. Damit gelang der 20-jährigen Entfelderin ein vielversprechender Start in die neue Saison. Eine Saison, in der die ehemalige Weltranglisten 409. endlich wieder an alte Erfolge anknüpfen will. Sollte sie so weiterspielen wie in dieser Woche im tunesischen Hammamet, ist das durchaus möglich.

Ohne Satzverlust ins Endspiel
Als Nummer sechs ins Turnier gestartet, zeigte sich Karin Kennel in den ersten Runden sehr souverän. Ihre ersten beiden Gegnerinnen, die Rumänin Gabriela Aura Zarnoveanu (ohne Ranking) und die Kanadierin Petra Januskova (WTA 837), eliminierte sie ohne Probleme. Im Viertelfinal wartete dann mit ihrer Doppelpartnerin – der an Nummer vier gesetzten Kroatin Milana Spremo (WTA 510) – der erste richtige Gradmesser. Doch auch Spremo vermochte Kennel nicht zu gefährden. Die Entfelderin siegte deutlich mit 6:4, 6:1 und zog ins Halbfinale ein, wo das Duell mit der Italienerin Corinna Dentoni (WTA 435) anstand. Genau wie Kennel hatte Dentoni, die vor sieben Jahren bereits einmal die Nummer 132 der Welt war, auf dem Weg in die Halbfinals noch keinen Satz abgegeben. In einem ausgeglichenen Spiel, das über zwei Stunden dauerte, war es am Ende dennoch Karin Kennel, die den Platz als Siegerin verlassen konnte. Sie gewann mit 7:5, 6:3.

Sprung nach vorne
In ihrem ersten Final seit beinahe zwei Jahren traf Kennel auf eine Leidensgenossin. Die um ein Jahr ältere Angelica Moratelli (WTA 1203) stand ebenfalls schon mal deutlich höher in der Weltrangliste (auf Position 318) und wartet sogar seit drei Jahren auf ihren nächsten Titel. Im Final lief es Karin Kennel dann aber nicht mehr nach Wunsch. In beiden Sätzen kassierte die Entfelderin schon früh ein Break und musste sich mit 3:6, 3:6 geschlagen geben. Dank den gewonnen WTA-Punkten wird sie sich in der Weltrangliste dennoch verbessern und ab kommender Woche in der Region von Rang 625 geführt werden.

Text und Bild von Fabio Baranzini