Montag, 30. Dezember 2013

Der Macher im Hintergrund sagt Adieu

Hansjörg Schifferle gibt die Leitung des Sportcenters Wase nach zehn Jahren ab. Der 32-jährige Thomas Nef aus Wohlen übernimmt die Centerleitung ab dem 1. Januar 2014.

Wer im Aargau Tennis spielt, hatte mit grosser Wahrscheinlichkeit schon einmal mit Hansjörg Schifferle zu tun. Seit 30 Jahren steht der gebürtige Klingnauer auf dem Tennisplatz, sechs Jahre war er im Vorstand des Aargauischen Tennisverbandes (ATV) und seit rund fünfzehn Jahren ist er Turnierleiter. Die meisten dürften Schifferle jedoch mit dem Sportcenter Wase in Verbindung bringen, wo er die letzten zehn Jahre als Geschäftsführer gearbeitet und die Aargauer Tennisszene mit innovativen Ideen belebt hat. Morgen geht der 62-Jährige in Pension und übergibt die Leitung an Thomas Nef (siehe letzter Abschnitt).

Seine Handschrift ist erkennbar
In all den Jahren, in denen sich Hansjörg Schifferle für den Tennissport eingesetzt hatte, agierte er stets im Hintergrund. Er suchte die Aufmerksamkeit nicht, stand nur ungern im Fokus. Diese Eigenschaften taten seinem Wirken jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Schifferle geniesst weit über die Kantonsgrenze hinaus einen guten Ruf als engagierter Förderer des Tennissports. Auch im Wase ist seine Handschrift deutlich zu erkennen. Er brachte – auch dank der Investitionsbereitschaft des Inhabers – die Infrastruktur des Centers auf Vordermann. Vor drei Jahren realisierte er den Bau einer modernen Badmintonhalle.
Zudem lancierte er eine Turnierserie und führte neue Spielmodi wie Eintagesturniere oder Doppelplausch-Events ein. Unter seiner Leitung wurde das Sportcenter Wase zum Turnierveranstalter mit den drittmeisten Teilnehmern der ganzen Schweiz. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass zuvor im Wase nur vereinzelt Turniere ausgetragen wurden. «Ich hatte viele Ideen, die ich umsetzen wollte. Für mich ist es die grösste Befriedigung, wenn die Leute diese annehmen», sagt Schifferle.

Ein Spätberufener
Der Tennissport und Hansjörg Schifferle, das hat vom ersten Tag gepasst wie die Faust aufs Auge. Dabei hat der gelernte Maschinenzeichner, der sich später im EDV-Bereich weiterbildete, erst mit 32 Jahren zum weissen Sport gefunden. Als Jugendlicher hatte er Fussball gespielt, kickte gar in der Aargauer Juniorenauswahl. Auch beim Handballverein STV Baden bewies er sein Talent und schaffte es in die 1. Liga, ebenso im Tischtennis. «Die Ballsportarten waren genau mein Ding», sagt Schifferle. Es überrascht daher nicht, dass er auch im Tennissport schnell Fuss fasste. Schifferle wurde Captain seines Interclubteams im TC Unteres Aaretal, übernahm in jenem Club eine Vorstandstätigkeit und organisierte 1997 mit den kantonalen Junioren-Meisterschaften sein erstes Tennisturnier.
Sein grosses Engagement blieb in Tenniskreisen nicht verborgen und er wurde für den Vorstand des ATV vorgeschlagen. Obwohl er damals in der Geschäftsleitung eines Möbelherstellers arbeitete, sagt er zu. «Ich kann nur schlecht Nein sagen. Gleichzeitig reizte mich aber die Herausforderung.» Sechs Jahre war er fürs Turnierwesen zuständig, ehe er 2003 zurücktrat, weil er die Geschäftsleitung im Wase übernahm.

Schicksalsschläge verkraftet
Jetzt – nach zehn Jahren – hat Hansjörg Schifferle genug. Obwohl er noch einen Vertrag bis 2015 hätte, räumt er seinen Platz. «Nach meinem Herzinfarkt und dem plötzlichen Tod meiner Frau, die meine vielen Aktivitäten stets akzeptiert hatte, hat sich meine Sicht auf viele Dinge verändert. Die Arbeit ist nicht mehr das Wichtigste», sagt er. Schifferle freut sich, seine grosse, schwarze Agenda, in der er alle Geschäftstermine notiert hatte, wegzulegen. Langeweile wird bei ihm trotzdem nicht aufkommen.
«Ich möchte wieder mehr zum Racket greifen und Turniere spielen», sagt er. Ein Ziel hat sich Hansjörg Schifferle bereits gesetzt: Er möchte noch einmal eine R5-Klassierung erreichen.


Der Nachfolger
Thomas Nef, der Sohn von Centerinhaber Guido Nef, übernimmt die Leistung des Sportcenters Waseab dem 1. Januar 2014. Der 32-Jährige absolvierte eine KV-Lehre und bildete sich danach zum eidgenössisch diplomierten Einkäufer weiter. Nach einige Jahren Berufserfahrung wird der passionierte Hobbytennisspieler aus Wohlen nun die Geschäftsführung übernehmen. „Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung, denn ich habe die Möglichkeit, mein Hobby zum Beruf zu machen“, so Nef, der vor allem die Bereiche Badminton und Squash weiter ausbauen möchte. Thomas Nef wird den Kundenstamm seines Vorgängers und auch alle Mitarbeiter übernehmen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 28. Dezember 2013

„Ich hätte gern den Aufschlag von Serena Williams“

Stefanie Vögele spricht im Interview über ihre Vorlieben beim Fliegen, ihr Lieblingsessen und erzählt, weshalb sie Taschkent meidet.

Die letzte Saison war die erfolgreichste in der Karriere von Stefanie Vögele. Die 23-jährige aus Leuggern hat sich in den Top 50 etabliert und befindet sich daher in der komfortablen Lage, im kommenden Jahr praktisch bei allen Turnieren im Hauptfeld antreten zu können. Der Muskelfaserriss, den sie sich beim letzten Turnier zugezogen hatte, ist mittlerweile verheilt und sie hat auch das Vertrauen wieder gefunden, um das Bein voll zu belasten. Für die neue Saison hat sich die Aargauerin keine konkreten Ziele gesteckt, sondern möchte einfach ihr Spiel weiter verbessern. Bereits vor Weihnachten ist Vögele nach Australien geflogen, wo sie diese Woche in Brisbane ihre Saison lancieren wird.

Stefanie Vögele, als Tennisspielerin müssen Sie viel fliegen. Welche Fluggesellschaft bevorzugen Sie dabei?
Stefanie Vögele: Es ist eigentlich egal welche Fluggesellschaft ich wähle, denn Economy zu fliegen ist nie bequem. (lacht) Bei meiner Reise nach Australien habe ich mir für den Flug nach Bangkok mit meinen gesammelten Flugmeilen ein Upgrade geleistet. Ich wähle meine Flüge jedoch meist nach dem Preis aus und fliege wenn möglich Star Alliance, damit ich Meilen sammeln und mir ab und zu ein Upgrade leisten kann.

Wie vertreiben Sie sich die Zeit im Flugzeug?
Ich kann ziemlich gut schlafen während den Flügen. Sonst vertrete ich mir ab und zu die Beine, lese ein Magazin und schaue mir einen Film an.

Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?
Ich habe mir im Kino den zweiten Teil von „The Hobbit“ angeschaut. Was Filme angeht, habe ich aber keine besonderen Vorlieben.

Auf welches Turnier freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?
Auf die Grand Slam Events und das Turnier in Miami. An Miami habe ich gute Erinnerungen, denn beim letzten Mal teilte ich mir dort eine Wohnung mit Mandy Minella, meiner besten Freundin auf der Tour. Wenn möglich wiederholen wir das in diesem Jahr.

Ist Miami denn auch Ihre Lieblingsstadt?
Miami ist schön, aber ich bevorzuge New York und London. Diese beiden Städte gefallen mir am besten.

Weil man dort besonders gut einkaufen kann? Sie haben in einem Interview gesagt, dass Sie gerne shoppen gehen.
Ja, das ist natürlich auch ein Grund, aber ich mag auch das Wetter und die Möglichkeiten, in der Stadt etwas zu unternehmen. In London haben mir die vielen Cafés sehr gut gefallen.

Gibt es auch Orte, die Sie nicht gerne bereisen?
Wenn es geht, meide ich Taschkent. Nicht weil es mir dort nicht gefällt oder das Turnier nicht gut organisiert wäre, aber als ich das letzte Mal dort war, hatte ich Probleme mit dem Essen und bekam Durchfall. Ich war nicht die einzige Spielerin, der es so erging. Wenn es also irgendwie geht, streiche ich Taschkent aus meinem Turnierkalender.

Was essen Sie am liebsten?
Ich bevorzuge italienisches Essen. Entsprechend habe ich keine Schwierigkeiten, ein Restaurant zu finden, da praktisch jede Stadt einen guten Italiener hat. Es gibt jedoch in Melbourne ein Lokal, dass ich wenn möglich jedes Jahr aufsuche.

Kommen wir noch aufs Tennis zu sprechen. Gegen wen möchten Sie im nächsten Jahr unbedingt spielen?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Natürlich gibt es Spielerinnen, gegen die ich lieber antrete. Aber ich möchte hier keine Namen nennen.

Wenn Sie Ihr Spiel frei zusammenstellen könnten: Von wem würden Sie welche Schläge und Fähigkeiten übernehmen?
Den Aufschlag und die mentalen Fähigkeiten würde ich ganz klar von Serena Williams nehmen. Vorhand und Rückhand gibt es sehr viele gute auf der Tour, da möchte ich keine rauspicken. Was die Beinarbeit anbelangt, würde ich jedoch die von Sloane Stephens auswählen und den Volley würde ich mir von irgendeiner Doppelspezialistin nehmen.

Haben Sie einen Glücksbringer auf dem Platz?
Ich trage immer ein Freundschaftsband ums Handgelenk. Das habe ich von meiner Schwester und einer Kollegin geschenkt bekommen.

Welche Schlagzeile möchten Sie in diesem Jahr über sich in den Zeitungen lesen?
Da mache ich keinen Vorschlag. Ihr Journalisten schreibt ja trotzdem immer, was ihr wollt. (lacht)

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Einladung und Anmeldung zur GV

Am Freitag 17. Januar findet um 19 Uhr im Landgasthof Grüenebode in Berikon (Oberwilstrasse 2) die 76. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Um 20:30 folgt das Abendessen. 

Die Jahresberichte der ATV-Vorstandsmitglieder werden bis Anfang 2014 auf dieser Homepage aufgeschaltet werden. Hier sind sie zu finden.

Hier gehts zur Anmeldung und zur Einladung

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil II

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im zweiten Teil die Männer:

Alexander Sadecky
Aktuelles Ranking: 1541
Ranking Anfang 2013: 563
Trend: sinkend

Auf der ATP-Tour war es kein gutes Jahr für den Würenloser Alexander Sadecky. Der 26-Jährige erspielte sich bei seinen sechs Einsätzen lediglich zwei ATP-Punkte und stürzte im Ranking von Rang 563 bis auf Platz 1541 ab. Sadecky hat das Tennisspielen jedoch nicht verlernt, sondern er hat seine Prioritäten verschoben. „Ich spielte in diesem Jahr vorwiegend nationale Preisgeldturniere und verschiedene Ligen im In- und Ausland“, erklärt der Aargauer, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt. Auf nationaler Ebene feierte Sadecky denn auch einige Erfolge. Er wurde NLA-Interclubmeister mit Centre sportif de Cologny und gewann dabei sechs von sieben Einzelpartien - dies obwohl er nicht als Sandspezialist bekannt ist. Zudem konnte er mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere für sich entscheiden.


Jens Hauser
Aktuelles Ranking: 1241
Ranking Anfang 2013: 1312
Trend: gleichbleibend

Eine schwierige Saison durchlebte Jens Hauser. Der Tennisprofi aus Oberwil-Lieli hatte im ersten halben Jahr mit Motivationsproblemen zu kämpfen und war mit seinem Trainingsumfeld nicht mehr zufrieden. Die Probleme schlugen sich auch in den Resultaten nieder, die deutlich unter Hausers gewohntem Level blieben. Der Aargauer entschied sich daher für einen radikalen Wechsel und hat seine Zelte in der Schweiz abgebrochen. Seit Juni trainiert der 20-Jährige in Kroatien. „Ich bin hier sehr zufrieden und meine Leistungen sind deutlich besser geworden“, sagt er. In der zweiten Jahreshälfte zeigte Hauser bei Future-Turnieren gute Ansätze und holte sich innerhalb weniger Wochen fünf ATP-Punkte.


Nikolai Haessig
Aktuelles Ranking: 2118
Ranking Anfang 2013: 1337
Trend: sinkend

Als Nikolai Haessig vor drei Jahren aus Kanada in die Schweiz kam, legte er sich mit seinem Vater einen Dreijahresplan zurecht. Dieser sah vor, dass Haessig in die Top 300 vorstösst. Die drei Jahre sind vorbei und Haessig ist weit entfernt von seinem definierten Ziel. Der mittlerweile 21-Jährige zog daher die Konsequenzen und beendet seine Karriere als Tennisprofi. Der Schweiz-Kanadier, der in diesem Jahr seine erfolgreichste Interclubsaison spielte und einige entscheidende Matches gewinnen konnte, nimmt die Ausbildung zum Wettkampftrainer B in Angriff. Daneben wird er weiter trainieren und bei nationalen Turnieren antreten. Im nächsten Jahr möchte er erstmals die Top 20 der Schweiz knacken.


Bereits im Frühjahr hat Kevin Jordi seine Profikarriere beendet. Der amtierende Aargauer Meister aus Bremgarten hat im August eine KV-Lehre in Angriff genommen.


Text und Bilder von Fabio Baranzini, Bild von Jens Hauser von Alexander Wagner

Dienstag, 17. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil I

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im ersten Teil die Frauen:


Stefanie Vögele
Aktuelles Ranking: 50
Ranking Anfang 2013: 113
Trend: steigend

2013 war das bisher das mit Abstand erfolgreichste Jahr von Stefanie Vögele. Die 23-Jährige aus Leuggern hat sich erstmals seit 2009 wieder in den erlauchten Kreis der Top 100 zurückgekämpft, hat in Paris zum ersten Mal die dritte Runde bei einem Grand Slam Turnier erreicht und stand insgesamt vier Mal im Halbfinal eines WTA-Turniers. Mit Siegen über Caroline Wozniacki, Sloane Stephens und Kaia Kanepi hat sie zudem gleich mehrfach bewiesen, dass sie auch mit den besten der Szene mithalten kann. Verdienter Lohn für die starken Leistungen in diesem Jahr waren ihre bisher beste Klassierung (WTA 42) und ein Preisgeld von gut 365'000 Franken.


Amra Sadikovic
Aktuelles Ranking: 278
Ranking Anfang 2013: 234
Trend: sinkend

Die Saison 2013 lief für Amra Sadikovic nicht nach Wunsch. Statt ein Platz in der Nähe der Top 100 fiel Sadikovic im Ranking zurück. Die grossgewachsene Aufschlagsspezialistin aus Birr hatte wiederholt mit Verletzungen zu kämpfen und konnte nur ganz selten ihr volles Leistungspotenzial abrufen. Bei 22 Turniereinsätzen erreichte die 24-Jährige lediglich zwei Mal die Halbfinals. Die fehlenden Resultate schlugen sich auch in Sadikovics derzeitigem Ranking nieder: Platz Nummer 278. Damit liegt sie 44 Ränge hinter ihrer Klassierung anfangs Jahr und ist lediglich noch die Nummer sechs der Schweiz hinter Vögele, Oprandi, Bencic, Golubic und Bacsinszky. Damit dürfte es für sie auch kaum mehr für eine Fed Cup Nomination reichen.


Karin Kennel
Aktuelles Ranking: 457
Ranking Anfang 2013: 1012
Trend: steigend

In der letzten Saison eilte Karin Kennel von Erfolg zu Erfolg. Die 18-jährige Entfelderin spielte sich in die Top 10 der Juniorenweltrangliste und gewann die Silbermedaille an den U18-Europameisterschaften in Klosters. Doch nicht nur bei den Juniorinnen mischte sie vorne mit, sondern auch bei den Profis sorgte sie für Furore. In Heraklion gewann ihren ersten Profititel und sorgte mit weiteren Viertel- und Halbfinalteilnahmen bei kleineren Turnieren dafür, dass sich ihr WTA-Punktekonto weiter füllte. Das schlug sich auch in der Weltrangliste nieder: Karin Kennel hat sich um über 500 Plätze auf Rang 457 verbessert. „Es war mein bisher klar erfolgreichstes Jahr“, sagt Kennel. Dies obwohl sie am Ende ihr Mitte Saison neu definiertes Ziel – ein Platz in den Top 300 – klar verpasst hat.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 15. Dezember 2013

Sadecky und Kennel im Soll

An der Schweizer Meisterschaft, die am vergangenen Wochenende in Biel über die Bühne ging, ist der Würenloser Alexander Sadecky im Halbfinale am nachmaligen Sieger Henri Laaksonen gescheitert. Karin Kennel (Entfelden) und Nikolai Haessig (Muhen) erreichten die Viertelfinals.

Alexander Sadeckys (N2, 11, im Bild) Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften verlief nicht so, wie es in einem gängigen Tennislehrbuch stünde. Der 26-jährige Würenloser, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt, hat kein Vorbereitungsturnier bestritten und konnte nicht so viel trainieren, wie er wollte, da er derzeit mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Dennoch konnte er an den nationalen Titelkämpfen seine Positionierung in der Setzliste rechtfertigen.
Als Turniernummer vier genoss Sadecky in der ersten Runde ein Freilos und traf nach einem ungefährdeten Sieg über Siméon Rossier (N3, 59) auf den Kantonsrivalen Nikolai Haessig (N2, 23) aus Muhen. Dieser überzeugte in Biel mit zwei Siegen über besser klassierte Kontrahenten. Zuerst bezwang er Luca Margaroli (N2, 21) und dann auch noch den an Nummer sieben gesetzten Jacob Kahoun (N2, 17) – beide ohne Satzverlust. Im Aargauer Duell behielt dann aber Alexander Sadecky die Oberhand und siegte in einer ausgeglichenen Partie mit 7:6, 6:4. Auf den Linkshänder, der in seiner Karriere bereits zwei Mal Schweizer Meister geworden ist, wartete dann in der Runde der letzten Vier ein harter Brocken: Davis Cup-Spieler und Titelverteidiger Henri Laaksonen (N1, 3).

Satzgewinn gegen Laaksonen
Gegen den Finnisch-Schweizerischen Doppelbürger zeigte Sadecky einmal mehr, dass er – obwohl er nicht mehr als Profi unterwegs ist – noch immer zur nationalen Elite gehört. Den ersten Satz konnte Aussenseiter Sadecky mit 7:6 für sich entscheiden, doch danach war Laaksonen der klar bessere Spieler und gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1, 6:2 deutlich. Dennoch war Sadecky der einzige Spieler, der gegen Laaksonen einen Satz gewinnen konnte.
Neben Sadecky und Haessig standen mit Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau) noch zwei weitere Aargauer Tenniscracks im Einsatz. Hauser musste allerdings bereits in der ersten Runde die Segel streichen. Mrose erreichte dank einem Sieg über Jessy Kalambay (N3, 34) immerhin die zweite Runde, wo er an Patrick Eichenberger scheiterte (N2, 20).

Kennel verliert gegen Michel
Bei den Frauen ruhten die Aargauer Hoffnungen auf der 18-jährigen Entfelderin Karin Kennel (N2, 11). Die Vize-Europameisterin bei den Juniorinnen war an Nummer fünf gesetzt und profitierte daher in der ersten Runde von einem Freilos. In der Folge bezwang sie Chiara Grimm (N2, 17) sicher mit 6:2, 7:5 und traf im Viertelfinal auf Lara Michel (N1, 9). Gegen die Turniernummer vier setzte es für Kennel eine knappe Niederlage ab. Die Entfelderin verlor mit 7:6, 3:6, 4:6 und wartete damit weiterhin auf ihre erste Halbfinal-Teilnahme an nationalen Titelkämpfen bei den Aktiven. 
Dominique Meyer (R1, Bild), die zweite Aargauerin im Hauptfeld, blieb wie erwartet chancenlos. Die 14-jährige Aarauerin, die sich überraschend durch die Qualifikation gespielt hatte, verlor gegen Sandy Marti (N3, 25) mit 2:6, 1:6.

Text und Bild von Dominique Meyer von Fabio Baranzini, Bild Alexander Sadecky zur Verfügung gestellt

Dienstag, 10. Dezember 2013

Langsamer Abgang von der internationalen Bühne

Der Würenloser Alexander Sadecky hat neue Prioritäten gesetzt und trat in diesem Jahr vorwiegend auf nationaler Ebene an. Ab morgen nimmt er an den Schweizer Meisterschaften in Biel teil.

Alexander Sadeckys Bilanz auf der ATP-Tour sieht in diesem Jahr erschreckend aus: Bei sechs Turnieren siegte er nur gerade zwei Mal im Hauptfeld. In der Weltrangliste ist er von Platz 570 auf 1541 abgestürzt. Trotzdem: Die ehemalige Weltnummer 313 hat das Tennisspielen nicht verlernt. Beim Linkshänder aus Würenlos haben sich in den letzten Monaten aber die Prioritäten verschoben. „Ich habe mich auf nationale Preisgeldturniere fokussiert und in mehreren Ligen im In- und Ausland gespielt“, erklärt er.
Die Einsätze auf der ATP-Tour hat Sadecky seit gut einem Jahr, als er im Selbststudium die Matura in Angriff genommen hatte, schrittweise reduziert. In der zweiten Hälfte dieses Jahres bestritt er nur noch zwei Turniere. Das Wort „Rücktritt“ nimmt der 26-Jährige Aargauer aber bewusst nicht in den Mund. Er will sich noch ein Hintertürchen offen lassen und auch in Zukunft das eine oder andere Profiturnier bestreiten. Vor allem aber will Sadecky nicht von einem Rücktritt sprechen, weil er noch immer viel in den Tennissport investiert. Mehrmals pro Woche feilt er an seinem Spiel und hat in der Sommersaison bewiesen, dass er nach wie vor zur nationalen Elite gehört. Im Interclub wurde er sowohl in der NLB mit Seeblick ZH als auch in der NLA mit Centre Sportif de Cologny Schweizer Meister, wo er mit sechs Einzelsiegen viel zum Titelgewinn beigetragen hat. Zudem gewann Sadecky mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere.

Keine Enttäuschung
Die guten Resultate machten sich auch finanziell bezahlt. So viel wie in diesem Jahr hat Sadecky selbst zu seinen besten Zeiten auf der Profitour nicht verdient. Zu teuer waren die vielen Auslandreisen und zu klein die Preisgelder bei den Turnieren auf der untersten Stufe der ATP-Tour. Dennoch möchte der Würenloser die acht Profijahre nicht missen. „Es war eine super Erfahrung. Ich habe Sprachen gelernt, habe Freunde auf der ganzen Welt und konnte meinen Horizont durch die vielen Reisen erweitert. Kurzum, ich durfte meinen Traum leben“, sagt er. Keine Spur von Enttäuschung, obwohl der Durchbruch nicht gelang? „Natürlich wäre ich gerne weiter gekommen. Wenn ich den einen oder anderen vor mir klassierten Spieler sehe (Anm. d. Red: Sadecky gewann u.a. gegen Paire (ATP 26), Dodig (ATP 33), Cilic (ATP 37) und Golubev (ATP 82), denke ich: ‚Gopf, das hätte ich auch schaffen können.' Schlussendlich wäre ich aber kein anderer Mensch geworden, wenn ich die Nummer 150 oder 200 der Welt gewesen wäre.“
Ab morgen wird Sadecky die Schweizer Meisterschaften in Biel bestreiten. Seine Vorbereitung war nicht optimal, da er mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. „Mir fehlt die Matchpraxis, aber wenn ich die ersten Runden überstehe, ist alles möglich“, ist er überzeugt.


Sechs Aargauer im Hauptfeld
An der SM in Biel greifen sechs Aargauer ins Geschehen ein. Der an Nummer vier gesetzte Alexander Sadecky, der das Turnier schon zwei Mal gewinnen konnte, hat aus Aargauer Sicht die grössten Chancen. Ebenfalls mit dabei sind Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen), Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau). Bei den Frauen ruhen die Aargauer Hoffnungen auf der U18-Vize-Europameisterin Karin Kennel (N2, 12). Die Entfelderin ist an Nummer fünf gesetzt. Kaum Chancen haben dürfte die erst 14-jährige Dominique Meyer (R1) aus Aarau, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hat.

Text und Bild von Karin Kennel von Fabio Baranzini, Bild Alex Sadecky zur Verfügung gestellt

Sonntag, 8. Dezember 2013

Kennel verpasst zweites Profi-Endspiel

Die 18-jährige Entfelderin Karin Kennel (WTA 483) spielte im türkischen Antalya zwei Turniere und erreichte beim zweiten Einsatz die Halbfinals. Ihr Saisonziel verpasst sie aber dennoch klar.

Beim ersten Auftritt in der Türkei lief es Karin Kennel nicht nach Wunsch. Die Entfelderin kassierte in der zweiten Runde eine unnötige Niederlage gegen die zu jenem Zeitpunkt noch ohne Ranking spielende Sarah Finck. 6:2, 4:6, 4:6 verlor Kennel gegen die Französin, die in diesem Jahr vor ihrem Sieg gegen Kennel gerade mal zwei Spiele im Hauptfeld der ITF-Tour gewinnen konnte.
Doch die 18-jährige Aargauerin liess sich von der Zweitrundenpleite nicht aus dem Konzept bringen und zeigte beim zweiten Turnier in Antalya, weshalb sie in diesem Jahr in der Weltrangliste bereits über 500 Ränge nach oben geklettert ist. Als Nummer vier der Setzliste bekundete sie in den ersten beiden Runden gegen Kimberley Zimmermann (WTA 810) und Monique Zuur (WTA 731) keinerlei Probleme. Gegen die Belgierin und die Holländerin gab Kennel gesamthaft nur gerade sechs Games ab.

Gute Chance verpasst
Im Viertelfinal traf sie dann auf die um ein Jahr ältere Anita Husaric (WTA 689), die an Nummer sechs gesetzt war. Kennel erwischte keinen guten Start in die Partie und musste den Startsatz mit 4:6 ihrer Kontrahentin überlassen. Doch der Satzverlust schien eine befreiende Wirkung zu haben. In der Folge dominierte Kennel das Geschehen klar und gewann die Durchgänge zwei und drei jeweils mit 6:1. Damit qualifizierte sie sich zum vierten Mal in dieser Saison bei einem mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turnier für die Halbfinals.
Die Auslosung meinte es gut mit Kennel, denn statt der an Nummer eins gesetzten Karin Morgosova (WTA 380), die bereits in der zweiten Runde die Segel streichen musste, wartete die ungesetzte Natela Dzalamidze (WTA 666) auf Kennel. Doch die Entfelderin konnte die gute Ausgangslage nicht in einen Sieg ummünzen. Kennel unterlag der Russin mit 0:6, 6:2, 1:6 und verpasste damit die zweite Finalqualifikation ihrer Karriere. Im Ranking wird sie trotzdem einen Sprung nach vorne machen und sich neu in der Region von Rang 450 klassieren. Ihr Mitte Jahr erklärtes Saisonziel -  ein Platz unter den besten 300 der Welt - verpasst sie jedoch klar.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 3. Dezember 2013

Der letzte Kampf um McDonalds-Gutscheine in diesem Jahr

Im Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen fand am vergangenen Wochenende der letzte McDonalds kids Tennis Cup dieses Jahres statt.

Es war der letzte McDonalds kids Cup, den die Tennisschule Freiamt unter der Leitung von Martin Büttler und Jürg Steiger in diesem Jahr durchgeführt haben. Um Punkte wurde in vier verschiedenen Kategorien gekämpft. Die jüngsten TurnierspielerInnen der Region (alle ohne Spiellizenz) zeigten ihren Eltern, was sie im Training gelernt haben.
Beim letzten Turnier waren 30 Kinder begeistert mit von der Partie. Die Kleinsten tragen ihre Begegnungen im Kleinfeld in der Kategorie rot aus, kommen dann ins ¾ - Feld (orange), bis sie schliesslich auf dem grossen Feld spielen können (Kategorie grün und gelb). Gekämpft wurde um Siegerpokale, Erinnerungsmedaillen und die beliebten McDonalds – Gutscheine. Erfreulicherweise hat auch der Aargauische Tennisverband ATV den Wert dieser Veranstaltung erkannt und sponserte für alle Teilnehmer und Helfer einen Hot Dog.
Ende Februar 2014 wird die beliebte Turnierserie für den Tennis-Nachwuchs fortgesetzt. Die Turniere sind auf swisstennis.ch aufgeschaltet. Anmelden kann man sich auch über www.tennisschule-freiamt.ch.

Folgende Spieler haben am letzten Wochenende gewonnen:

Kategorie rot:
1. Maria Goryachev
2. Celina Sommer
3. Colin Kunz

Kategorie orange:
1. Aleksej Acimovic
2. Jasper Rohner
3. Nicolas Fischer

Kategorie grün:
1. Severin Huber
2. Mathis Lauper
3. Manuel Winiarzyk

Kategorie gelb:
1. Nick Vogel
2. Ralph Notter
3. Sharon Boccali

Text und Bild zur Verfügung gestellt vom Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen