Sonntag, 26. August 2012

ATSM war ein voller Erfolg

Bereits zum 62. Mal in Folge wurden am vergangenen Wochenende auf der Anlage des TC Teufenthal die Aargauer Senioren Meister gekürt. Die Verantwortlichen zogen eine durchwegs positive Bilanz.

Die Organisatoren der Aargauer Tennis Senioren Meisterschaften wurden bei der diesjährigen Ausgabe vom Wetter verwöhnt. Bis aufs Finalwochenende war Petrus den Teufenthalern stets freundlich gesinnt. Das gute Wetter und das hohe Spielniveau lockten denn auch überdurchschnittlich viele Zuschauer auf die Anlage. „Vor allem die hochklassigen Spiele in der Kategorie 35+ brachten viele Leute nach Teufenthal“, freut sich OK-Mitglied Hugo Schmidiger.
Das Niveau in der Kategorie 35+ war bei den Männern in der Tat überdurchschnittlich hoch. Am Ende qualifizierten sich aber dennoch die beiden heissesten Titelanwärter für den Final. Der topgesetzte Patrik Burkhart (R1, TC CIS Wase) hatte einzig im Viertelfinal gegen Patrick Richner (R3, TC Wettingen) zu kämpfen, als er einen Satz abgeben musste. Ohne Satzverlust qualifizierte sich Alain Dedial (R1, TC CIS Wase, im Bild), der sich vor Wochenfrist überlegen den Schweizer Meister Titel in derselben Kategorie holte, fürs Endspiel. Die beiden Clubkollegen, die diese Saison massgeblich am Aufstieg der Jungsenioren Interclubequipe des TC CIS Wase in die NLA beteiligt waren, lieferten sich einen ausgeglichenen Kampf. Am Ende war es jedoch Dedial, der dank einem 6:4, 7:5-Sieg knapp die Oberhand behielt.

Baumgartner-Ziegler eine Klasse für sich
Bei den Frauen siegte in der Kategorie 30+ Maja Osterwalder-Dietiker (R5, TC Lenzburg, im Bild) dank einem 6:3, 6:4-Erfolg gegen ihre Clubkollegin Karin Dietiker (R6). Deutlich stärker besetzt war bei den Frauen die Kategorie 45+. Dort duellierten sich im Endspiel die beiden klar besten Spielerinnen des Turniers. Die an Nummer eins gesetzte Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2, TC Rothrist) traf auf die Turniernummer zwei Corina Gildinson (R3, TC Rohrdorferberg). Das Finale wurde zu einer einseitigen Angelegenheit für Baumgartner-Ziegler, die sich mit einem 6:1, 6:3-Sieg souverän den Titel holte. In derselben Kategorie bei den Männern siegte der an Nummer drei gesetzte Roger Tanner (R5, TC Oberlunkhofen).
Bei den über 50-Jährigen gewann der Aarauer Beat Häberli (R4) den Titel. Die Turniernummer zwei gab bis ins Endspiel keinen Satz ab und traf dort auf den ungesetzten Hanspeter Gasser (R4, TC Buchs). Dieser erwischte den besseren Start, am Ende ging jedoch Häberli dank einem 3:6, 6:1, 6:1-Erfolg als Sieger vom Platz. In der Kategorie 55+ konnten sich Robert Vögtlin (R4, TC Brugg) und Jutta Siegrist (R4, TC Teufenthal) in die Siegerliste eintragen lassen.

Das beste Seniorenturnier der Schweiz
In überlegener Manier siegte Hans Huber (R2, TC Zofingen) in der Kategorie 60+. Der Silbermedaillengewinner der Schweizer Meisterschaften gab in drei Partien nur gerade zehn Games ab und wurde souverän Aargauer Meister. Ebenfalls ohne Konkurrenz blieb Meinrad Kueng (R4, TC Wettingen) bei den über 65-Jährigen. Das Endspiel gegen Peter Schoch (R4, TC Wettingen) gewann er mit 6:0, 6:1. In der erstmals durchgeführten Konkurrenz 70+ holte sich der an Nummer zwei gesetzte Milan Makanec (R5, TC Obersiggenthal) den Aargauer Meister Titel.
Nach 16 Tagen Turnierbetrieb, in denen gut 360 Matches ausgetragen wurden, zogen die Verantwortlichen ein durchwegs positives Fazit. „Wir hatten viele Teilnehmer und Zuschauer, die sowohl Abnützungsschlachten als auch technisch hochstehenden Tennissport zu sehen bekamen“, sagt Schmidiger, der sich besonders darüber freute, dass der grosse Aufwand der Teufenthaler auch vom Geschäftsführer des Senioren Wettkampftennis Schweiz geschätzt wird. „Markus Pfister meinte, dass die Aargauer Senioren Meisterschaften das mit Abstand beste Seniorenturnier der Schweiz sei“, so Schmidiger.

Text von Fabio Baranzini, Bilder von Andrea Schaffner

Montag, 20. August 2012

Wo bleiben die Juniorinnen?

Am kommenden Wochenende beginnen in Wohlen die Aargauer Junioren Meisterschaften. Während bei den Junioren das Niveau und Teilnehmerzahl den Erwartungen entsprechen, geben die Juniorinnen Anlass zur Sorge.

„Ich weiss nicht, wo der Knopf ist“, sagt Markus Küng, Spielleiter der kantonalen Junioren Meisterschaften, angesprochen auf die geringe Teilnehmerzahl bei den Mädchen. Nur gerade 30 Nachwuchsspielerinnen haben sich in fünf Kategorien angemeldet und bis auf wenige Ausnahmen sind praktisch alles Kaderspielerinnen. Zum Vergleich bei den Junioren sind es 100 Spieler, die ihre Teilnahme zugesichert haben. „Das ist ein Phänomen, das derzeit überall auftritt. Auch in der Tennisschule in unserem Club ist die Anzahl der Juniorinnen im Vergleich zu den Junioren deutlich tiefer“, so Küng.
Trotzdem wird auf der Anlage des TC Wohlen Niedermatten während den nächsten beiden Wochen gutes Tennis zu sehen sein. In der Kategorie der unter 18-Jährigen ist der amtierende Hallen Junioren Aargauer Meister Benjamin Fisch (R3, TC Menziken) topgesetzt. Wenn alles nach Papierform läuft, dann wird Fisch im Kampf um den Titel einzig von Eric Zürcher (R3, TC Mellingen) gefordert werden. Stärker besetzt als die eigentliche Königsklasse ist bei den Junioren die Kategorie U16. Dort sind mit Yanik Kälin (R2, TC Brugg), Melvin Zimmermann (R2, TC Brugg), Noël Kunz (R2, TC Hallwilersee Seengen) und Patrik Hartmeier (R2, TC Teufenthal) gleich vier Spieler gesetzt, die auch bei den unter 18-Jährigen die ersten vier Positionen der Setzliste einnehmen würde. Es ist davon auszugehen, dass die vier den Titel unter sich ausmachen werden.

Zofinger mit guten Karten
In der mit 27 Teilnehmern grössten Kategorie bei den unter 14-Jährigen sind die beiden Zofinger Luca Keist (R3) und Lars Nohl (R3) topgesetzt und auch in der Kategorie U12 dürfte der Titel an den TC Zofingen gehen. Grosser Favorit ist Jonas Schär (R3), C-Kaderspieler bei Swiss Tennis. In der Kategorie U10 ist Denis Plüss (R5, TC Brugg) vor Olivier Meyer (R5, TC Aarau) an Nummer eins gesetzt.
Bei den Juniorinnen wird die neue Aargauer Meisterin sowohl in der Kategorie U18 wie auch bei den unter 16-Jährigen aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in Gruppenspielen ermittelt. In beiden Konkurrenzen gibt es eine grosse Favoritin. Bei den Ältesten ist dies Vanessa Arcadio (R3, TC Zofingen) und in der Kategorie darunter mit Diljana Georgieva (R2) ebenfalls eine Zofingerin. Die bestklassierte Spielerin dieser Aargauer Meisterschaften ist in der Kategorie der unter 14-Jährigen zu finden, wo Jessica Crivelletto (R1, TC Brugg) topgesetzt ist. Am ehesten dürfte die Aarauerin Dominique Meyer (R2), die an Nummer zwei gesetzt ist, den Sieg von Crivelletto gefährden können. In der Kategorie U12 sind die beiden Bruggerinnen Jelena Simic (R4) und Katarina Pavlovic (R4) ihrer Konkurrenz deutlich entrückt und dürften den Titel unter sich ausmachen. Grosse Favoritin auf den Titel bei den Jüngsten (U10) ist Sophie Lüscher (R5, TC Hallwilersee Seengen). 

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Sonntag, 19. August 2012

Erfolgreiche Aargauer an der Senior Champion Trophy

An der Senioren Schweizer Meisterschaft in Bern spielten die Aargauer Teilnehmer gross auf. Neben zwei Titelgewinnen durch Alain Dedial (R1, TC CIS Wase) und Sandra Hopfner (R1, TC Wettingen), erreichten drei weitere Akteure das Endspiel.

Der ehemalige Tennisprofi Alain Dedial war auf der Anlage des TC Dählhözli, wo von Donnerstag bis Sonntag die Schweizer Senioren Meister gekürt wurden, eine Klasse für sich. In der Kategorie 35+ startete Dedial, der amtierender Schweizer Hallen Meister ist, als ungesetzter Spieler ins Turnier, meldete jedoch bereits in den Startrunden mit starken Leistungen seine Ambitionen auf den neuerlichen Titelgewinn an. Nach einem Zweisatzsieg zum Auftakt gegen Gabor Lukovics (R1) bezwang er im Viertelfinale den an Nummer drei gesetzten Christian Ernst (R1) gleich mit 6:2, 6:1. Auch sein Halbfinalgegner, immerhin die Turniernummer zwei Patrick Steiner (R1), vermochte den Aargauer nicht zu fordern. Dedial siegte 6:3, 6:1 und qualifizierte sich damit ohne Satzverlust fürs Endspiel, wo er auf den Topfavoriten Richard Farda (N4, 120) traf. In einer vor allem im zweiten Satz ausgeglichenen Partie behielt Dedial die Oberhand und siegte mit 6:3, 7:6. 

Hopfner gleich zwei Mal im Final
Gar auf noch souveränere Art und Weise zum Schweizer Meister Titel als Dedial kam Sandra Hopfner in der Kategorie 45+. Die Spielerin des TC Wettingen gab auf dem Weg ins Endspiel nur gerade zwei Games ab und liess ihren Gegnerinnen nicht den Hauch einer Chance. Auch im Final gegen die bis dato ebenfalls ohne Satzverlust gebliebene Erika Forster (R4) spielte Hopfner stark auf und gewann mit 6:3, 6:0. Damit wurde Hopfner, die bei den nationalen Meisterschaften im Winter zwei Mal in Folge im Finale scheiterte, verdiente Schweizer Meisterin. 
An der Seite von Susi Widrig (R2, TC Würenlos) erreichte Hopfner auch im Doppel das Endspiel. Dort unterlagen die beiden Aargauerinnen jedoch dem topgesetzten Duo Tschan/Kastpar-Hitz denkbar knapp mit 7:6, 3:6, 6:7. 

Widrig, Huber und Mathys
Susi Widrig stand neben dem Doppel auch in der Einzelkonkurrenz im Endspiel. Bei den über 55-Jährigen galt Widrig, die bei der Winterausgabe der nationalen Meisterschaften die Konkurrenz in ihrer Kategorie in Grund und Boden spielte, als grosse Favoritin. Gegen die ungesetzte Patricia Operto (R4) zog sie jedoch überraschend den Kürzeren und verlor mit 2:6, 1:6 deutlich. 
Ebenfalls ohne Chance blieb Samuel Mathys (R5, TC Reinach) in der Kategorie 70+. Mathys, der in Bern an Nummer zwei gesetzt war, wurde seiner Favoritenrolle bis ins Finale gerecht, musste sich dort aber dem topgesetzten Jan Coebergh (R4) mit 6:3, 6:2 geschlagen geben. 
Der dritte Aargauer Finalist war Hans Huber (R2, TC Zofingen) in der Kategorie 60+. Huber spielte sich souverän ins Finale und traf dort auf Rolf Spitzer (R2). Nachdem Huber den ersten Satz im Tie Break gewonnen hatte, geriet er im zweiten Satz ins Hintertreffen und musste die Partie beim Stande von 7:6, 0:4 gar aufgeben. 
Mit Martin Gloor (R2, TC Teufenthal) bei den über 50-Jährigen sowie Hannes Schindler (R3, TC Wettingen) und Robert Vögtlin (R4, TC Brugg) in der Kategorie 55+ erreichten drei weitere Aargauer Spieler die Halbfinals. 

Text von Fabio Baranzini

Montag, 13. August 2012

Veränderungen sollen Sadecky inspirieren

Nach seiner achten NLA-Interclubsaison mit GC stehen für den Würenloser Tennisprofi Alexander Sadecky (ATP 558) einige Veränderungen bevor. Er will die Matura nachholen und allenfalls seinen Trainingsstandort wechseln.

Es läuft die letzte Vorrundenpartie der NLA-Interclubsaison zwischen Solothurn und GC. Auf Platz zwei kämpft Alexander Sadecky gegen den Österreicher Thomas Schiessling. Der drahtige 38-Jährige erläuft die hart geschlagenen Bälle von Sadecky scheinbar mühelos und neutralisiert diese mit viel Top Spin geschickt. Der Aargauer ist bemüht und lässt nichts unversucht, um die Partie zu seinen Gunsten zu wenden. Ohne Erfolg. 
Diese Partie ist symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf des 25-jährigen Linkshänders. Er ackert und rackert, kommt jedoch nicht vom Fleck. „Ich habe oft gut gespielt und lag gegen stärkere Gegner in Führung. Am Ende konnte ich den Sack jedoch nicht zumachen“, analysiert Sadecky seinen durchzogenen Saisonstart. Das Ausbleiben der Resultate sei frustrierend und schlage teilweise auch auf die Motivation. „Manchmal fragte ich mich schon, was ich eigentlich genau mache, denn Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis“, fährt er fort. Bei 16 Turnierteilnahmen in diesem Jahr erreichte er lediglich drei Mal die Halbfinals und dies bei Turnieren der tiefsten Kategorie, sogenannten Futures. Entsprechend ist Sadecky mit seiner derzeitigen Klassierung in der Weltrangliste (Rang 558) alles andere als zufrieden.

Herausforderung Mathematik
Trotzdem hegt der Würenloser keine Rücktrittsgedanken. „Ich übe meinen Traumberuf aus und habe noch immer viel Spass am Tennisspielen“, erklärt er. Dennoch wird er mit Blick in die Zukunft einige Dinge verändern, denn er ist sich bewusst, dass er nicht ewig weiter spielen kann. Ab Mitte Monat beginnt er daher im Fernstudium die Matura nachzuholen. „Für mich ist es wichtig, dass ich nach dem Tennis etwas anderes machen kann“, so Sadecky. Nicht nur schulisch stehen Veränderungen an, sondern auch sportlich. Derzeit zieht er einen Wechsel seiner Trainingsbasis vom nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel nach Zürich in Erwägung. "Ich hoffe, dass ich durch die Veränderungen lockerer werde und so auch auf dem Platz wieder angreifen kann“, blickt er voraus.
Nach der anstrengenden Interclubsaison, die für Sadecky am vergangenen Wochenende mit der Finalrundenteilnahme endete, gönnt sich der Aargauer einige Wochen Pause. In dieser Zeit will er sich erholen und an die Schule gewöhnen. „In den letzten Jahren lernte ich Englisch, Spanisch und Französisch, die Sprachen sollten also kein Problem sein. Mathe und Physik dürften da schon schwieriger werden“, meint er schmunzelnd.

Text und Bild von Fabio Baranzini

GC ist wieder Schweizer Meister

Bei der 101. Austragung der Interclubmeisterschaft holte sich Rekordmeister und Titelverteidiger GC, wo die beiden Aargauerinnen Stefanie Vögele (WTA 136) und Amra Sadikovic (WTA 199) zu den Teamleaderinnen gehören, erneut den Schweizer Meister Titel. 

Eigentlich war GC im Halbfinal gegen Qualifikationssieger Ried Wollerau bereits ausgeschieden. Sowohl Vögele als auch Sadikovic haben ihre Einzel gegen schwächer eingestufte Gegnerinnen verloren. Zudem musste auch die dritte GC-Spielerin Kathinka von Deichmann den Platz als Verliererin verlassen. 0:3 lagen die Zürcherinnen also im Hintertreffen und auch in der letzten Einzelpartie sah es nicht gut aus. Die Kroatische Verstärkung Ani Mijacika hatte den ersten Satz gegen Laura Siegemund mit 0:6 verloren. Doch dann zeigte sich einmal mehr die Stärke der eingeschworenen und seit Jahren in der gleichen Formation spielenden Mannschaft: Der Teamgeist.
Mijacika drehte die Partie und auch die beiden Doppelpartien konnten die Zürcherinnen für sich entscheiden. So stand es 3:3 und das Match Tie Break (auf 10 Punkte) im Doppel musste die Entscheidung bringen. Die beiden Aargauerinnen Vögele und Sadikovic behielten in dieser wichtigen Situation die Nerven und sicherten ihrem Team dank einem 10:6-Erfolg den Finaleinzug.

Steigerung in der Finalrunde
Noch am Dienstag hatten die Zürcherinnen im letzten Vorrundenspiel gegen die Riederinnen mit 2:4 verloren und die Qualifikationsphase nur auf dem vierten Rang abgeschlossen. "Wir haben uns sicher mehr erhofft, aber in der Finalrunde konnten wir uns in den letzten Jahren immer steigern", meinte Sadikovic. Die 23-Jährige aus Birr sollte mit dieser Aussage Recht behalten, auch wenn sie selber im Finalspiel gegen Caslano nicht richtig auf Touren kam. 
Genau wie in der Partie gegen Wollerau verloren Sadikovic und Vögele ihre Einzelpartien und genau wie im Halbfinal stand es nach den Einzel- und Doppelpartien 3:3 - wieder musste das Match Tie Break die Entscheidung bringen. Diesmal spielte Vögele an der Seite von Xenia Knoll. Die beiden Zürcherinnen bezwangen Kristina Kucova und Mégane Bianco mit 10:7 und sicherten GC damit einen weiteren Titelgewinn.

Endstation Halbfinal
Bereits der Halbfinal gegen Titelverteidiger Cologny bedeutete für das GC-Männerteam mit Alexander Sadecky (ATP 558) Endstation. Die Zürcher konnten nur eine von fünf Einzelpartien gegen die favorisierten Genfer gewinnen und lagen so bereits vor den Doppelspielen uneinholbar mit 1:5 zurück. Sadecky erwischte in seiner Einzelpartie gegen den Tschechen Ivo Minar (ATP 193) einen guten Start und lag mit 4:1 in Front. Am Ende musste er sich Minar aber mit 5:7, 3:6 geschlagen geben.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Freitag, 10. August 2012

Der Kopf verursacht Bauchschmerzen

Stefanie Vögele (WTA 136) und Amra Sadikovic (WTA 199) spielen derzeit mit GC um den NLA-Schweizer Meistertitel im Interclub. Im Touralltag haben die beiden besten Aargauer Tennisspielerinnen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Gestern Mittag auf der Anlage des Grasshopper Clubs Zürich. Die NLA-Frauenmannschaft trainiert noch einmal auf der heimischen Anlage, bevor sie heute nach Genf an die Finalrunde reisen. Nach einem lockeren Aufwärmen beginnen die Spielerinnen auf zwei Plätzen konzentriert zu trainieren. Amra Sadikovic und Stefanie Vögele spielen gemeinsam und arbeiten auf Wunsch von Vögele intensiv an der Vorhand. Nach knapp einer Stunde muss Sadikovic das Training abbrechen. Sie verspürt einen stechenden Schmerz im Bauch. „Es ist nicht so schlimm. Für die Finalrunde sollte es kein Problem sein“, gibt die 23-Jährige Entwarnung.
Titelverteidiger GC hat die Vorrunde nur auf dem vierten Rang abgeschlossen. „Wir haben uns sicher mehr erhofft, aber in der Finalrunde konnten wir uns in den letzten Jahren immer steigern“, gibt sich Sadikovic zuversichtlich. Eine Steigerung ist auch nötig, denn bereits im morgigen Halbfinal trifft GC auf Qualifikationssieger Ried Wollerau, gegen den die Zürcherinnen am Dienstag 2:4 verloren haben.

Fehlende Lockerheit
Obwohl Sadikovic drei Einzel- und drei Doppelpartien gewann, ist sie mit ihren Leistungen nicht zufrieden. „Spielerisch war es ok, aber von der Grundlinie fehlt die Konstanz.“ Sie glaubt, dass dies damit zusammenhängt, dass sie sich derzeit beim Spielen zu viele Gedanken macht. „Ich will alles perfekt machen und verzeihe mir keine Fehler“, erklärt sie. Dadurch setzt sie sich zu sehr unter Druck und verkrampft sich. Um das Problem in den Griff zu bekommen, wird sie wieder vermehrt mit einer Sportpsychologin zusammenarbeiten. Die 23-Jährige hofft, dass sie so ihre Lockerheit wiederfindet und ihr grosses Ziel, die Top 100, bald erreicht.
Ebenfalls zum Kreis der besten 100 Spielerinnen will Stefanie Vögele gehören. Die 22-Jährige aus Leuggern war vor zwei Jahren bereits einmal die Nummer 63, wurde dann jedoch von Verletzungen zurückgeworfen und kämpft derzeit vergeblich um die Rückkehr in die Top 100. „Bis im April spielte ich super, doch dann hatte ich zwei Magendarmgrippen und war in der Folge nicht mehr gleich erfolgreich“, erzählt sie. Durch die vermehrten Niederlagen kamen negativen Gedanken auf. „In wichtigen Situationen dachte ich an die letzten Niederlagen und konnte mich nicht mehr aufs Wesentliche konzentrieren“, erklärt Vögele. Sie lässt sich davon jedoch nicht entmutigen – im Gegenteil. „Ich weiss, dass ich gut spielen kann. Ich muss einfach ruhig bleiben und an die eigene Stärke glauben“, gibt sie sich kämpferisch. Nach der Interclub-Finalrunde bietet sich den beiden Aargauerinnen am US Open die Chance, die Spirale der negativen Gedanken zu durchbrechen und fleissig Weltranglistenpunkte zu sammeln.

Bild und Text von Fabio Baranzini