Donnerstag, 29. April 2010

Von Favoriten und Underdogs

Auch für die Aargauer NLC-Mannschaften beginnt am kommenden Wochenende die Interclubsaison. 

Die Frauen des TC Brugg haben letzte Saison den Aufstieg in die Nationalliga B nur ganz knapp verpasst. In diesem Jahr starten sie nun mit einem nominell noch stärkeren Kader einen weiteren Versuch. Damit es diesmal klappt, wurde bei der Vorbereitung nichts dem Zufall überlassen: «Wir haben vier Tage intensiv trainiert, sogar zusammen mit Amra Sadikovic» (Tennisprofi, WTA 354, Anm. d. Red.), erzählt Teammitglied Michelle Paroubek begeistert.
Der Männer des TC Lenzburg steigen in diesem Jahr mit grossen Erwartungen in die Saison. Dies habe mehrere Gründe, erklärt Spieler Michel Keppler: «Zum einen konnten wir mit Marc P. Schärer einen Topspieler verpflichten und zum anderen hatten wir Glück bei der Auslosung, denn mit Sonnenfeld und Langnau sind zwei Aufsteiger in unserer Gruppe.» Somit dürfte der Gruppensieg zwischen Lenzburg und Horw ausgemacht werden, die Lenzburger brauchen sich dank ihrer Ausgeglichenheit und Erfahrung nicht zu verstecken.
Auch der TC Wettingen strebt mit seiner Mannschaft einen Platz in den Aufstiegsspielen an. Da mit Lugano ein klarer Favorit auszumachen ist, werden die restlichen drei Teams um den zweiten Gruppenrang kämpfen, der ebenfalls zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigt. «Natürlich sind auch Domat/Ems und vor allem Dietikon starke Gegner, aber dennoch wollen wir den zweiten Rang erreichen», nennt Captain Marc Schmid das Saisonziel seiner Equipe.
Sehr schwierig wird es dagegen für den TC Laufenburg, der letztes Jahr völlig überraschend den Aufstieg in die Nationalliga C geschafft hat. «Der Ligaerhalt wäre für uns eine Sensation, dennoch werden wir versuchen, dieses Ziel zu erreichen», erklärt Captain und Teamleader Daniel Mischler, der aufgrund einer Schulterverletzung in dieser Saison nicht mitspielen kann. Der Rest des Teams steigt jedoch nach einem Trainingslager auf Mallorca gut vorbereitet in die Interclubsaison.


von Fabio Baranzini

Aaraus Problem freut Baregg-Baden

Am kommenden Wochenende hätte die Nationalliga-B-Equipe des TC Aarau in die Interclubsaison starten sollen, doch die Mannschaft wurde zurückgezogen – Grund: Spielermangel.

Rückblende. Im Mai 2008 erklärte Aaraus Präsident Martin Meyer, dass der Verein aus der Kantonshauptstadt in einigen Jahren eine NLB- und eine NLC- Mannschaft stellen und so den besten Spielern des Kantons eine zentrale Plattform bieten möchte. Dank dem erfolgreichen Wiederaufstieg in die NLB im vergangenen Jahr wäre das Ziel in dieser Saison Realität geworden, doch der TCA hat für die morgen beginnende Saison kein NLB- Team gemeldet. Was ist passiert?
«Wir mussten die erste Mannschaft zurückziehen, da fünf Spieler aus unterschiedlichen Gründen den Verein verlassen haben», erklärt Daniel Roth, Interclub-Verantwortlicher des TC Aarau. Da der Verein trotz allem an seiner Maxime festhalten und nur Aargauer Spieler einsetzen will, war es ihm nicht mehr möglich, eine konkurrenzfähige Mannschaft für die zweithöchste Schweizer Spielklasse zu melden.
Die Aarauer müssen damit ihr ehrgeiziges Projekt nach nur gerade zwei Jahren wieder be- graben. «Es war eine gute Zeit und wir würden es sofort wieder machen, aber die ungünstige Konstellation vor dieser Saison hat eine Weiterführung verunmöglicht», so Roth. Statt in der NLB werden die sieben übrig gebliebenen Aarauer nun eine Liga tiefer antreten, mit dem bescheidenen Ziel, die Aufstiegsrunde zu erreichen.

Ziel: Aufstieg in die NLB
Des einen Leid, des anderen Freud, so lassen sich die Gemütslagen der Tennisclubs Aarau und Baregg-Baden wohl am treffendsten beschreiben, denn die Equipe aus Baden ist der grosse Profiteur der Aarauer Personalprobleme. Dem Team von Captain Patrik Burkhart ist es gelungen, die beiden Aarauer Leistungsträger Muhamed Fetov und Kevin Jordi zu verpflichten. Doch damit noch nicht genug, denn «neben Muhamed und Kevin konnten wir mit Patrik Erhardt und Rico Jacober zwei weitere starke Spieler engagieren», erzählt Burkhart.
Somit verfügt der TC Baregg-Baden über die klar stärkste Interclubmannschaft des Kantons, die ein grosses Ziel verfolgt: den Aufstieg in die Nationalliga B. Doch Burkhart ist sich bewusst: «Es wird nicht einfach, denn mit Lausanne haben wir bereits in den Gruppenspielen einen sehr starken Gegner und auch in den Aufstiegsspielen warten einige harte Brocken.» Dennoch, wenn alles gut läuft, kann man sich trotz dem Aarauer Rückzug bald wieder über eine NLB-Mannschaft im Aargau freuen.


von Fabio Baranzini