Donnerstag, 31. Oktober 2013

Karin Kennel als Hoffnungsträgerin ausgewählt

Die Aargauer Tennisspielern Karin Kennel wurde von der drittgrössten Schweizer Tageszeitung "Die Nordwestschweiz" im Rahmen einer jährlich erscheinenden Auswahl von insgesamt 100 Meinungsmachern aus dem Einzugsgebiet der Zeitung als Hoffnungsträgerin ausgewählt. Hier das Portrait:

Neuer Stern am Tennishimmel

Im Aargau ist man verwöhnt mit überdurchschnittlich erfolgreichen Tennisspielerinnen. Stefanie Vögele aus Leuggern ist derzeit die Nummer eins der Schweiz und hat in dieser Saison mit Rang 44 ihre bisher beste Weltranglistenplatzierung erreicht. Neben Vögele verfügt der Kanton mit Amra Sadikovic noch über eine zweite Akteurin, die seit Jahren fester Bestandteil des Fed-Cup-Teams ist und derzeit an den Top 200 kratzt. Mit der erst 18-jährigen Karin Kennel aus Entfelden folgt nun bereits die nächste Gipfelstürmerin, die im letzten Jahr mit starken Leistungen ihr Potenzial mehr als nur angedeutet hat.
Die junge Entfelderin hat mit ihrem kraftvollen und athletischen Spiel in den letzten Monaten bei den Juniorinnen für Furore gesorgt. Sie spielte sich in die Top 10 der Weltrangliste und gewann Ende Juli die Silbermedaille an der Junioren-EM in Klosters. Sie kam dabei eine Runde weiter als Megatalent Belinda Bencic. «Das war mein bisher klar erfolgreichstes Jahr», freut sich das Nachwuchstalent.
Die jüngsten Erfolge von Kennel auf der Junioren-Tour sind umso höher einzustufen, da sie parallel noch zehn Turniere bei den Profis bestritten hat – ebenfalls mit beachtlichem Erfolg. Dank ihres ersten Profititels in Heraklion Ende April und mehreren Halbfinal- und Viertelfinalqualifikationen konnte sie sich in der Weltrangliste um über 500 Positionen auf Rang 492 verbessern. «Bis Ende Jahr will ich die Top 300 erreichen», so Kennel, die nach einem intensiven Aufbautraining im September für den Herbst gerüstet ist.

Biel als Trainingsbasis
Die Entfelderin wohnt und trainiert seit gut einem Jahr im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel. Betreut wird Kennel von Glenn Schaap, der bereits verschiedene Spielerinnen an die Weltspitze gebracht hat. «Auf dem Platz ist er streng und pusht mich immer extrem, aber neben dem Platz können wir über alles lachen», beschreibt Kennel die Zusammenarbeit.
Zu den rund 25 Trainingsstunden pro Woche und den vielen Turnieren braucht die 18-Jährige einen Ausgleich. "Ich habe soeben die Ausbildung zur Büro-Fachfrau im Selbststudium begonnen. Das hilft mir, um während der Trainingsblöcke auch mal abzuschalten", sagt Kennel, die ihre Wochenenden wenn möglich bei ihrer Familie in Entfelden verbringt.
Karin Kennel scheint die richtige Kombination aus Spitzensport, Ausbildung und Familie gefunden zu haben, um richtig durchzustarten. Wer weiss, vielleicht stehen schon bald drei Aargauerinnen im Schweizer Fed-Cup-Team.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 20. Oktober 2013

Das Warten auf den Final geht weiter

Nur eine Woche nach der Halbfinalqualifikation in Linz vermag Stefanie Vögele (WTA 54) auch in Luxemburg zu überzeugen. Am Ende wurde sie aber von einer Verletzung gebremst.

Eigentlich wären die Chancen gut gestanden für die erste Finalqualifikation auf der WTA-Tour. Die Gegnerin von Stefanie Vögele in der Runde der letzten Vier war die Deutsche Annika Beck (WTA 57), die im Ranking drei Positionen hinter der Aargauerin lag. Doch sie konnte die gute Ausgangslage nicht in einen Sieg ummünzen. Im ersten Satz zwar sie zwar nahe dran, musste diesen aber mit 5:7 abgeben und wenig später kam sogar die verletzungsbedingte Aufgabe von Vögele. Der Oberschenkel spielte nicht mehr mit. Vielleicht die Folgen von sieben Spielen in zwölf Tagen (fünf davon über drei Sätze).
Die Parallelen zum Erfolg in Linz sind frappant. Beide Male musste die 23-Jährige in den ersten zwei Runden hart kämpfen und über die volle Distanz gehen, ehe sie den Platz als Siegerin verlassen konnte. In ihrer Auftaktpartie gegen die Deutsche Mona Barthel (WTA 35) musst Vögele im dritten Satz sogar einen Matchball abwehren, ehe sie den Satz im Tie Break gewinnen konnte. Gegen Karolina Pliskova (WTA 66) konnte sie einen 6:1, 3:6, 6:3-Sieg feiern.

Zweiter Sieg gegen Stephens in zwei Wochen
Im Viertelfinal kam es dann zur Neuauflage des Viertelfinals von Linz. Vögele traf erneut auf die US-Amerikanerin Sloane Stephens (WTA 12). Es war bereits das dritte Duell der beiden Kontrahentinnen innerhalb weniger Wochen, wobei beide jeweils eine Partie gewinnen konnten. In Luxemburg war es am Ende überraschenderweise erneut Stefanie Vögele, die die Oberhand behielt. Während sie in Linz im dritten Satz einen 2:5-Rückstand aufholen musste, war ihr zweiter Sieg gegen Stephens innert Wochenfrist klarer. Die Aargauerin siegte 6:3, 3:6, 6:2.
Dank der zweiten Halbfinalqualifikation in Folge wird Vögele wieder in die Top 50 vorstossen und vielleicht sogar ihr bisher bestes Ranking (Rang 47) unterbieten.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 12. Oktober 2013

Hartnäckige Vögele kämpft sich in die Halbfinals

Nach einem durchzogenen Sommer findet die 23-jährige Aargauerin beim WTA-Turnier in Linz zurück auf die Erfolgsstrasse. Sie qualifiziert sich zum dritten Mal in diesem Jahr für die Halbfinals.

In der oberösterreichischen Landeshauptstadt stellte Stefanie Vögele (WTA 58) diese Woche ihre Kämpferqualitäten eindrucksvoll unter Beweis. Nach einer langen Durststrecke – seit Juli hatte sie kein Spiel mehr gewinnen können, obwohl man fairerweise sagen muss, dass sie bei den Niederlagen gegen die Topcracks Sloane Stephens (WTA 12) und vor allem gegen Agnieska Radwanska (WTA 4) stark gespielt hatte – sah es in Linz zu Beginn ebenfalls nicht gut aus. Den ersten Satz ihrer Auftaktpartie gegen Klara Zakopalova (WTA 33) verlor Vögele mit 5:7, rappelte sich aber in der Folge auf. Den zweiten Durchgang gewann sie mit demselben Resultat, ehe sie den dritten Satz gleich mit 6:0 für sich entscheiden konnte.
Auch in der zweiten Runde traf sie auf eine Spielerin, die in der Weltrangliste einige Ränge vor ihr klassiert war, und wieder musste sie sich nach einem verlorenen Startsatz zurück kämpfen. Diesmal siegte sie gegen Karin Knapp (WTA 50) mit 4:6, 6:2, 7:5. Im dritten Satz hatte sich die Aargauerin das Leben unnötig schwer gemacht, als sie eine klare Führung beinahe noch verspielt hätte.

Revanche gegen Stephens
Dank ihren zwei Siegen in Partien, die beide länger als zwei Stunden dauerten, traf sie im Viertelfinale auf Sloane Stephens (WTA 12). Gegen die Amerikanerin wiederholte sich die Geschichte der vorherigen Runden, einfach in einer noch dramatischeren Form. Vögele verlor den ersten Satz mit 6:7 und glich dank einem 6:4 im Zweiten aus. In der Folge sah es lange so aus, als ob die Aargauerin trotz einer erneut guten Leistung den Platz als Verliererin verlassen müsste. Die grosse Favoritin aus Amerika führte bereits mit 5:2, als sich Vögele zum wiederholten Mal in diesem Turnier auf ihre kämpferischen Qualitäten besann und gleich fünf Games in Serie und damit auch das Spiel gewann.
Der Sieg gegen Sloane Stephens ist einerseits die Revanche für die klare Niederlage von vor drei Wochen und andererseits ist es der zweitwertvollste Sieg ihrer Karriere nach demjenigen gegen die Top-Ten-Spielerin Caroline Wozniacki zu Beginn der Saison.

Warten auf den ersten Final
In ihrem dritten Halbfinal der Saison traf Vögele auf die Serbin Ana Ivanovic (WTA 16). Im vierten Match des Turniers in Linz schienen Vögele die Kräfte zu verlassen. Die Aargauerin zeigte zwar erneut eine gute Leistung, konnte die 4:6, 4:6-Niederlage aber dennoch nicht verhindern.
Vögele wartet damit weiterhin auf ihre erste Finalteilnahme auf der WTA-Tour, wird dank den 130 Weltranglistenpunkte aber wieder näher an die Top 50 herankommen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Hilfe für die kantonalen Meisterschaften

Mit drei Neuerungen will der Aargauische Tennisverband den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften unter die Arme greifen. Die Veranstalter hatten dies schon seit Längerem gewünscht.

Als Ende Juni in Muri die letzten Bälle der Aargauischen Meisterschaften der Aktiven übers Netz folgen, war noch nicht klar, wo das Turnier im nächsten Sommer ausgetragen wird. Für den Austragungsort der kantonalen Hallen Junioren Meisterschaften, die im März stattfinden, sind die Abklärungen noch immer am Laufen und für die kriselnden Aargauischen Hallen Senioren Meisterschaften musste ein neuer Organisator gefunden werden.
Der Aufwand für die Veranstalter dieser Meisterschaften ist gross. Hinzu kommt, dass das Interesse der Spieler in allen Alters- und Stärkeklassen in den letzten Jahren abgenommen hat, vor allem bei den Frauen. Die Organisatoren der kantonalen Meisterschaften forderten daher beim Aargauischen Tennisverband (ATV) in der Vergangenheit wiederholt Anpassungen der Turnierbestimmungen und finanzielle Unterstützung. Zuletzt versuchten dies die Aargauer Tenniscenter mit einem entsprechenden Vorstoss an der Generalversammlung des ATV Anfang Jahr. Der Vorstand des ATV lehnte eine finanzielle Unterstützung der kantonalen Meisterschaften durch den Verband damals jedoch klar ab.

Gleich drei Neuerungen
Es schien alles beim Alten zu bleiben. Doch Ende August kam die 180-Grad-Kehrtwende. Der ATV hat sich entschlossen, alle kantonalen Meisterschaften finanziell zu unterstützen. „Die Meisterschaften der Aktiven erhalten 5000 Franken und die Senioren und Junioren Meisterschaften je 2000 Franken. Diese Summen müssen aber an der Generalversammlung erst noch abgesegnet werden“, sagt Fritz Gollonitsch, Eventverantwortlicher des ATV.
Doch damit noch nicht genug. Es werden gleich noch zwei weitere Änderungen vorgenommen, die in den letzten Jahren von Seiten der Organisatoren wiederholt gefordert wurden. Erstens bleiben die Meisterschaften mindestens für zwei Jahre am selben Ort, was aus Sicht der Organisatoren lukrativer und weniger arbeitsintensiv ist, als wenn die Meisterschaften jedes Jahr von Grund auf neu aufgebaut werden müssen. Zweitens dürfen auch ausserkantonale Spieler an den Meisterschaften teilnehmen, wenn die Organisatoren dies möchten, wodurch sich die Teilnehmerzahlen und das Spielniveau erhöhen dürften. „Die Öffnung der Meisterschaften für ausserkantonale Spieler führen wir vorerst versuchsweise ein und warten die Reaktion der Aargauer Spieler ab“, so Gollonitsch.
Beteiligt am plötzlichen Meinungsumschwung des ATV ist das Organisationskomitee des TC Bremgarten rund um Präsident Heinz Blatter, das sich bereit erklärt hat, die kantonalen Meisterschaften der Aktiven 2014 zu übernehmen. „In den Gesprächen mit dem ATV haben wir gesagt, dass wir die Meisterschaften nur organisieren, wenn wir sie mindestens zwei Mal in Folge durchführen können. Zudem haben wir uns auch die finanzielle Unterstützung gewünscht“, erklärt Blatter.
Der ATV scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und hat die Neuerungen bereits in die Wege geleitet. Ob diese die gewünschte Wirkung haben, wird sich zeigen.

Text von Fabio Baranzini