Samstag, 27. November 2010

Sadeckys Exploit in Toyota

Nach einer langen Phase ohne grosse Erfolge vermochte der Aargauer Tennisprofi Alexander Sadecky (ATP 412) diese Woche in Japan zu überzeugen. Erstmals qualifizierte er sich für die Viertelfinals an einem Challenger-Turnier.

Seit seinem Coup beim ATP-Turnier von Gstaad, als er sich für die zweite Runde qualifiziert hatte und Mikhail Youzhny nur knapp unterlegen war, wurde es ruhig um den Würenloser. Der 23-Jährige versuchte sich vermehrt an Challenger-Turnieren, jedoch ohne grossen Erfolg. Zuletzt scheiterte er gar viermal in Folge bereits in der Qualifikation.
Diese Woche änderte sich dies beim mit 35 000 Dollar dotierten Challenger-Turnier in Toyota. Zum Auftakt liess Sadecky dem besser klassierten Spanier Jose Checa-Calvo (ATP 366) keine Chance und gewann mit 6:3, 6:3. In der zweiten Runde nutzte er die günstige Auslosung und setzte sich gegen den japanischen Qualifikanten Tasuka Iwami (ATP 561) durch. Der Aargauer gewann mit 7:6, 6:7, 6:2 und qualifizierte sich damit zum ersten Mal an einem Challenger-Turnier für die Runde der letzten acht. Dort traf er dann erneut auf einen Japaner, nämlich auf Yuichi Sugita (ATP 206), die Nummer vier des Turniers. Sadecky konnte über weite Strecken gut mithalten, verlor dann aber mit 4:6, 6:7.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Sonntag, 21. November 2010

Ein Talent in der Krise

Die 17-jährige Mateja Kraljevic ist zweifelsohne eines der grössten Talente in der Schweizer Tennisszene. Seit sie jedoch im August des vergangenen Jahres voll auf die Karte Tennis gesetzt hat, läuft es ihr nicht mehr nach Wunsch.

Kenner der Tennisszene attestierten der Reinacherin bereits in jungen Jahren eine rosige Zukunft und handelten sie als mögliche Nachfolgerin von Hingis und Schnyder. Im Alter von 15 Jahren erreichte Kraljevic den bisherigen Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn. Sie war die Nummer 12 der Schweiz, stand auf Position 180 der Juniorenweltrangliste und hatte sowohl für den Nationalliga-A-Klub Ried Wollerau, wie auch für das Schweizer Fed-Cup-Team gespielt. Trotz diesem beeindruckenden Palm rès entschied sich Kraljevic im Sommer des vergangenen Jahres die Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Coach Freddy Blatter zu beenden und den Schritt als Tennisprofi im nationalen Leistungszentrum in Biel zu wagen.
Die Trainingsbedingungen in Biel waren perfekt, doch der Standortwechsel machte der jungen Aargauerin zu schaffen. «Ich war zum ersten Mal weg von zu Hause und hatte ein völlig neues Umfeld», erklärt sie. Erschwerend kam noch hinzu, dass Kraljevic zu hohe Erwartungen hatte und sich, als die Resultate ausblieben, immer mehr unter Druck setzte. «Es war eine schwierige Phase und zeitweise zweifelte ich sogar daran, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben», erzählt sie.

Rückenverletzung bremst Kraljevic
Nach den Startschwierigkeiten in Biel schien sich das Blatt für Kraljevic in diesem Frühjahr dann doch noch zum Guten zu wenden. Im Mai wurde bekannt, dass Kai Stentenbach, mit dem sie bereits früher erfolgreich zusammengearbeitet hatte, ihre Betreuung übernehmen wird. «Er ist ein guter Trainer und die Chemie zwischen uns stimmt», so Kraljevic. Stentenbach verordnete seinem Schützling als Erstes eine vierwöchige Wettkampfpause. «In dieser Zeit haben wir intensiv daran gearbeitet wieder Ordnung in ihr Spiel zu bringen», erklärt er. Diese Massnahme zeigte Wirkung und Kraljevic stärkte ihr Selbstvertrauen mit dem Sieg gegen Daniela Scivetti (WTA 462) und ihrem fünften Schweizer-Meister-Titel bei den Juniorinnen. Doch unglücklicherweise konnte sie ihren Lauf nicht fortsetzen, denn im Juli schlug die Verletzungshexe zu. «Sie hat eine Entzündung im Rücken und kann seit zehn Wochen nur reduziert trainieren und keine Turniere mehr spielen», erklärt Stentenbach. «Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sie spätestens im nächsten Jahr wieder voll angreifen kann.»
Auch Kraljevic selbst blickt nach einem schwierigen Jahr mit vielen Hindernissen wieder positiv in die Zukunft. «Ich möchte in der nächsten Saison meine ersten Punkte bei den Damen holen und mich dort etablieren», gibt sie sich kämpferisch.


von Fabio Baranzini

Donnerstag, 11. November 2010

Karin Kennel auf dem Vormarsch

Eine Delegation von hoffnungsvollen Schweizer Nachwuchs-Tennisspielern begab sich vor zwei Wochen auf Asientournee. Darunter auch die erst 15-jährige Aargauerin Karin Kennel.

Kennel, die seit längerem im Swiss Tennisstützpunkt in Biel trainiert, kann auf eine erfolgreiche Saison bei den Juniorinnen zurückblicken. Dies, obwohl ihre Konkurrentinnen teilweise bis zu drei Jahre älter sind als sie. Dank vielen guten Resultaten – mehrere Halbfinal- und Viertelfinalqualifikationen – machte Kennel in der U18-Weltrangsliste beinahe 700 Plätze gut und steht derzeit auf Position 391. Kennel konnte ihren guten Lauf nun auch in Thailand fortsetzen.
Bereits letzte Woche spielte sie sich bei einem Turnier der zweithöchsten Kategorie erfolgreich durch die Qualifikation und scheiterte erst in der zweiten Runde an der nachmaligen Halbfinalistin Dong Xiaorong (ITF 141) aus China.
In dieser Woche lief es der 15-Jährigen aus Oberentfelden gar noch besser. Kennel war beim Turnier der vierten Kategorie als Nummer 9 gesetzt und konnte diese Rangierung mehr als nur rechtfertigen. Nach einem Freilos in der ersten Runde gewann sie gleich drei Partien in Folge, schlug dabei unter anderem auch die besser klassierte Yihong Li (ITF 321) aus China und qualifizierte sich so für die Halbfinals. Dort blieb Kennel dann aber gegen die spätere Siegerin Anna Tylupa (ITF 118) chancenlos und verlor 2:6, 3:6.
Dank diesen beiden erfolgreichen Einsätzen in Asien wird sich Kennel in der Juniorenweltrangliste weiter verbessern und dürfte sich bald den Top 300 annähern.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini