Montag, 24. Juli 2017

Sportliche Highlights zum Abschluss der Fromm Swiss Junior Trophy

In einem hochklassigen und an Spannung kaum zu überbietenden Finalspiel setzte sich George Loffhagen an der Fromm Swiss Junior Trophy gegen den Schweizer Jakub Paul durch. Bei den Juniorinnen siegte Joanna Garland.

Es war ein unglaubliches Finale, das Jakub Paul und George Loffhagen auf dem Center Court der Fromm Swiss Junior Trophy in Oberentfelden geboten haben. Gar vom „wohl besten Final in der Geschichte des Turniers“ sprach Turnierdirektor Freddy Blatter bei der Siegerehrung. Und dieses Lob war definitiv berechtigt.
Jakub Paul sicherte sich Satz eins im Tie Break und führte im zweiten Durchgang mit Break 3:2. Doch dann drehte der 16-jährige Brite Loffhagen plötzlich auf und gewann neun Games in Serie. Beim Stand von 5:0 im dritten Satz sah er wie der sichere Sieger aus. Doch Jakub Paul gab nicht auf. Der amtierende U18-Schweizer Meister kämpfte sich mit einer beherzten Leistung und nach fünf abgewehrten Matchbällen zurück ins Spiel. Angefeuert von den vielen Zuschauern rund um den Center Court schaffte er den 5:5-Ausgleich und rettete sich wenig später ins Tie Break.

Sprung nach vorne
Auch in der Kurzentscheidung geriet er ins Hintertreffen. Doch erneut zog er den Kopf aus der Schlinge, wehrte drei weitere Matchbälle ab und hatte wenig später selber die Chance, das Turnier zu gewinnen. Doch es sollte nicht sein. Sein Vorhandball verfehlte das Feld um wenige Zentimeter und so war es zwei Punkte später doch George Loffhagen, der sich den Titel an der Fromm Swiss Junior Trophy dank einem 6:7, 6:3, 7:6-Erfolg sichern konnte.
„Es war ein tolles Spiel mit vielen langen Ballwechseln und auch die Zuschauer haben mich super unterstützt. Ich bin zufrieden, wie ich gespielt habe, auch wenn es natürlich sehr schade ist, dass ich am Ende nicht gewinnen konnte“, sagte Paul nach der äusserst knappen Niederlage. Er darf mit seinen Auftritten in Oberentfelden aber dennoch mehr als zufrieden sein. Es war sein erstes Finale bei einem Turnier dieser Kategorie und dank den gewonnen Punkten wird Paul, der nächste Woche an der U18-Europameisterschaft in Klosters spielt, sein bislang bestes Ranking in der Juniorenweltrangliste erreichen.

Vier Schweizer Siege
Bei den Juniorinnen setzte sich im Finalspiel die Favoritin Joanna Garland durch. Die an Nummer zwei gesetzte Spielerin aus Taipeh war im Duell mit Gemma Heath die deutlich bessere Spielerin und setzte sich verdient mit 6:4, 6:1 durch. „Es war ein tolles Turnier für mich. Die Atmosphäre und die Organisation waren grossartig. Es hat Spass gemacht, hier zu spielen“, so Garland.
In den Kategorien U14 und U16 räumten die Schweizer auf der ganzen Linie ab. Bei den Jüngsten siegten Sebastianna Scilipoti und Jan Sebesta, in der Kategorie U16 waren es Alina Granwehr und Noah Lopez, die sich über den Turniersieg freuen durften. „Es ist grossartig, dass die Schweiz vier Titel gewinnen konnte. Genau dafür organisieren wir dieses Turnier“, freute sich Turnierdirektor Freddy Blatter. „Natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn Jakub Paul sein Match auch gewonnen hätte, aber die super Finalspiele und die tolle Kulisse mit fast 400 Zuschauern waren allemal einen Besuch wert.“

Alle Resultate und Tableaus sind auf www.swissjuniortrophy.ch zu finden.

Montag, 17. Juli 2017

Simmen holt die einzige Aargauer Einzelmedaille

An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin haben die Aargauer Nachwuchscracks insgesamt vier Medaillen gewonnen. Janis Simmen aus Lenzburg war der einzige, der im Einzel reüssierte. 
Jérôme Kym war die grösste Hoffnung aus Aargauer Sicht auf einen Titel an den Schweizer Junioren Meisterschaften. Der U14-Spieler aus Möhlin wäre an Nummer eins gesetzt gewesen, musste sich jedoch einen Tag vor Beginn der Meisterschaften zurückziehen. Eine Verletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Und so mussten andere Aargauer Nachwuchscracks in die Bresche springen.
Allen voran tat dies Janis Simmen. Der junge Lenzburger, der in der Kategorie U12 an Nummer drei gesetzt war, schaffte den Sprung in den Halbfinal. Dafür musste er jedoch insbesondere bei seinem ersten Auftritt hart kämpfen. Nach verlorenem Startsatz setzte er sich dann aber doch noch durch. In der Vorschlussrunde wartete dann der an Nummer eins gesetzte Kilian Feldbausch. Und in diesem Duell musste sich Simmen klar mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Feldbausch gewann danach das Turnier souverän. Als Lohn für die Halbfinalqualifikation gabs die Bronzemedaille für Janis Simmen – die einzige Aargauer Einzelmedaille an diesen nationalen Titelkämpfen im Tessin.

Viertelfinal für Meyer und Fontenel
Die weiteren Aargauer Medaillentrümpfe in den Einzelkategorien stachen nicht. Jonas Schär (Oftringen) scheiterte in der Kategorie U18 in der zweiten Runde an der Turniernummer drei Henry von der Schulenburg und Dominique Meyer (Aarau) musste in derselben Altersklasse ihre Hoffnungen im Viertelfinale begraben. Sie scheiterte in drei Sätzen an Tamara Arnold, die an Nummer zwei gesetzt war. Ebenfalls bis ins Viertelfinale vorgestossen ist Chelsea Fontenel (U14, Wettingen). Sie gewann ihr erstes Spiel souverän, musste sich danach aber der späteren Siegerin Kiara Cvetkovic mit 4:6, 3:6 geschlagen geben.
Die weiteren Aargauer Teilnehmer verloren allesamt in der ersten oder zweiten Runde. Nikolaj Talimaa (U18, Magden) unterlag als Qualifikant in Runde eins, Janic Notter (U16, Zufikon), Gianluca Kunz (U14, Kaisten) und Diona Hani (U12, Birmensdorf) ereilte dasselbe Schicksal. Immerhin bis in die zweite Runde schaffte es Sophie Lüscher (U16, Seengen), die gegen die spätere Finalistin Tina Nadine Smith nur ganz knapp verlor.

Drei Medaillen im Doppel
Auch wenn es im Einzel nicht für weitere Medaillen reichte, hatte die Aargauer Delegation  Grund zur Freude. Im Doppel gab es nämlich immerhin noch drei weitere Medaillen. Gar die Goldene gabs für Sophie Lüscher in der Kategorie U16. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Melody Hefti setzte sie sich im Halbfinal hauchdünn gegen die Paarung Ryser/Geissler durch, die auf dem Papier klar stärker einzustufen war. Im Final machten sie dann mit ihren Konkurrentinnen kurzen Prozess und holten sich den Titel. Eine Bronzemedaille gabs für Jonas Schär in der Kategorie U18 an der Seite von Mischa Lanz. Ebenfalls eine bronzene Auszeichnung holte sich Dominique Meyer in derselben Kategorie gemeinsam mit Interclub-Teamkollegin Kim Fontana.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 11. Juli 2017

Kym und Simmen gehören zu den Topfavoriten

Heute beginnen die Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin. Mit dabei sind insgesamt 13 Spieler aus dem Kanton Aargau, darunter deren zwei, die gemäss der Setzliste zu den heissesten Titelanwärtern gehören.

In der Kategorie U14 steht der Name von Jérôme Kym (R1) ganz zuoberst im Tableau. Der 14-jährige Fricktaler ist in dieser Kategorie an Nummer eins gesetzt und damit der grosse Favorit auf den Sieg. Dies vor allem auch deshalb, weil er in diesem Jahr schon etliche Erfolge gefeiert hat. Unter anderem hat er auf internationalem Parkett bereits vier Turniersiege gefeiert (zwei im Einzel und zwei im Doppel). Damit hat er sich in der U14-Rangliste von Tennis Europe in die Top 5 gespielt.
Ein Selbstläufer werden die nationalen Titelkämpfe für den gross gewachsenen Nachwuchscrack aus Möhlin aber trotzdem nicht. Bereits bei der Winterausgabe des Turniers war Jérôme Kym an Nummer eins gesetzt und musste sich dann im Finalspiel Yarin Aebi (R1) geschlagen geben. Eben dieser Aebi dürfte auch diesmal sein härtester Konkurrent im Kampf um den Titel sein.

Schär und Meyer hoffen auf Exploit
Ebenfalls ein heisser Kandidat für ein Spitzenergebnis ist Janis Simmen (R3). Obwohl der Lenzburger auch im kommenden Jahr noch in der Altersklasse der unter 12-Jährigen spielen kann, ist er bereits jetzt an Nummer drei gesetzt. Nach einem Freilos in der ersten Runde trifft er bei seinen ersten beiden Auftritten in jedem Fall auf zwei Gegner, die auf dem Papier schwächer eingestuft sind als er. Erst im Halbfinal würde dann mit dem top gesetzten Kilian Feldbausch (R2) ein stärker klassierter Kontrahent auf Janis Simmen.
Neben Kym und Simmen gibt es noch weitere Aargauer Nachwuchspielerinnen und –spieler, die sich in ihrer Alterskategorie berechtige Hoffnungen auf einen Exploit machen dürfen. Zwei, die wissen, wie man einen solchen Exploit landet, sind Dominique Meyer (N4, 50) und Jonas Schär (N3, 67). Beide haben nämlich im Januar an den nationalen Titelkämpfen in der Kategorie U18 die Bronzemedaille gewonnen. Meyer, die vor wenigen Wochen den Titel bei den Aargauischen Meisterschaften der Aktiven gewonnen hat, startet als Nummer acht ins Turnier. Jonas Schär figuriert zwar nicht in der Setzliste, da die Ausgangslage in der Königskategorie der Junioren jedoch äusserst ausgeglichen ist, ist auch ihm ein Spitzenresultat zuzutrauen.

Die weiteren Aargauer Teilnehmer
In der Kategorie U18 haben sich Nikolaj Talimaa (N4, 143) aus Magden und Emily Grabner (R2) aus Niederrohrdorf über die Qualifikation ins Hauptturnier gespielt. In der Altersklasse der unter 16-Jährigen treten Janic Notter (R1, Zufikon) und Sophie Lüscher (N4, 72, Seengen) an. Bei den U14-Juniorinnen zählt Chelsea Fontenel (R1, Wettingen) als Turniernummer sieben zum erweiterten Favoritenkreis. Mit den beiden Qualifikantinnen Noëmi Stroh (R2, Birmensdorf) und Tanja Siegrist (R3, Schöftland) stehen zwei weitere Aargauerinnen im Hauptfeld dieser Kategorie. Bei den Junioren in derselben Altersklasse hat sich mit Gianluca Kunz (R4) aus Kaisten ebenfalls ein Akteur fürs Hauptfeld qualifizieren können. Bei den Jüngsten (U12) ist Diona Hani (R4, Birmensdorf) die einzige Aargauerin im Hauptfeld.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 2. Juli 2017

Die spanische „Ballwand“ bleibt unüberwindbar

An den Aargauischen Meisterschaften der Aktiven in Wettingen holten sich Ignasi Villacampa-Rosés und Dominique Meyer die Titel.

Gegen Ignasi Villacampa-Rosés zu spielen, muss sich anfühlen, wie wenn man gegen eine Ballwand antritt. Mit einem Unterschied: Es ist noch frustrierender. Egal wie hart und präzise man auf die gelben Filzkugeln draufhält, der gebürtige Spanier bringt fast alle Bälle wieder zurück und das meist noch ein Tick besser, als man den Ball ursprünglich selber gespielt hatte.
Der 31-Jährige ist das, was man im Fachjargon als „Sandhase“ bezeichnet. Er ist schnell auf den Beinen, spielt sowohl die Vorhand als auch die Backhand mit viel Spin und begeht dabei kaum Fehler. Eine Spielweise, die vor allem die Spanischen und die Südamerikanischen Tennisprofis auszeichnet.

Profikarriere früh beendet
Auch Ignasi Villacampa-Rosés versuchte sich dereinst als Profi. In seiner Heimat Spanien gewann er die nationalen U18-Meisterschaften und erreichte vor zwölf Jahren mit Rang 706 in der Weltrangliste seine beste Klassierung. Kurz danach beendete er aber seine Profilaufbahn. Er sei damals mental nicht bereit gewesen für die Profitour, sagt er.
Heute arbeitet Villacampa-Rosés als Nuklearingenieur am Paul Scherrer Institut in Villigen, wo er seinen Doktortitel erwirbt. Im Dezember sollte er fertig sein. Ob er danach in der Schweiz bleibt, weiss er noch nicht. „Es gefällt mir hier. Wenn ich einen Job finde, dann möchte ich mit meiner Freundin gerne hier bleiben“, so Villacampa-Rosés, der seit dreieinhalb Jahren in der Region Brugg lebt und für den TC Brugg spielt.

Partie in Extremis gewendet
Auch wenn er mittlerweile nicht mehr so viel trainiert wie früher und sich vor allem auf seine berufliche Laufbahn konzentriert, spielt Ignasi Villacampa-Rosés, der aktuell als Nummer acht der Schweiz geführt wird, noch immer auf mehr als beachtlichem Niveau Tennis. Das hat er auch bei den diesjährigen kantonalen Meisterschaften in Wettingen eindrücklich bewiesen. Das Finalspiel gegen Pedro Salas war geprägt von langen und spektakulären Ballwechseln, die über weite Strecken von Salas diktiert wurden. Salas zog einen grossartigen Tag ein, machte enorm viel Druck und servierte nach eineinhalb Stunden beim Stand von 6:1, 5:3 zum Matchgewinn.
Doch exakt in dieser Phase machte sich die Hartnäckigkeit und die Sicherheit in den Schlägen von Villacampa-Rosés bezahlt. Auf der Zielgerade fing er Salas ab, gewann vier Games in Serie und damit auch den zweiten Satz. Im Entscheidungsdurchgang war er dann der bessere Spieler und feierte am Ende einen 1:6, 7:5, 6:3-Sieg. „Ich musste echt leiden in diesem Final. In den ersten eineinhalb Sätzen spielte er unglaublich stark. Ich bin sehr froh, dass ich doch noch gewinnen konnte“, freute sich Ignasi Villacampa-Rosés über die geglückte Titelverteidigung in Wettingen.

Premiere für Meyer
Bei den Frauen gab es in diesem Jahr eine neue Siegerin: Die 18-jährige Aarauerin Dominique Meyer setzte sich im Endspiel gegen die top gesetzte Chiara Volejnicek mit 7:6, 7:6 durch. „Ich habe versucht, ihre zweiten Aufschläge anzugreifen und ansonsten von der Grundlinie aus viel zu variieren“, beschrieb Meyer ihre Taktik. Und die zeigte Wirkung. Nach einem Fehlstart – sie lag schnell mit 1:4 zurück – fand sie immer besser ins Spiel und bewies vor allem in den entscheidenden Phasen die nötige Ruhe. „In beiden Tie Breaks habe ich gut serviert und war mental etwas stärker als sie. Dass es zu meinem ersten Titel an den Aargauischen Meisterschaften der Aktiven gereicht hat, freut mich sehr.“

Die weiteren Sieger
In der Kategorie R7/R9 der Männer schwang Michel Stuber (R7) obenaus. Der an Nummer sieben gesetzte Stuber bezwang im Endspiel den ungesetzten Yves Bosshard (R7) mit 6:1, 6:2. Bei den Frauen siegte Camille Weingartner (R7) souverän. Sie gab auf dem Weg zum Titel keinen Satz ab und besiegte im Final Joy Baumberger (R7) mit 6:3, 6:4. Im Männer Doppel wurde die top gesetzte Paarung Patrik Hartmeier / Dario Huber ihrer Favoritenrolle gerecht. Das NLB-Doppel des TC Teufenthal blieb im gesamten Turnier ohne Satzverlust und bezwang im Final die routinierte Paarung Philippe Ruch / Patrick Richner in zwei Sätzen. Bei den Frauen gewannen Sharon Petralia und Farah Emina Puric, im Mixed Doppel heissen die Sieger Patrik Hartmeier und Zoe Mrose. Die Finalspiele der Konkurrenz R4/R6 werden noch ausgetragen.
Die Organisatoren rund um OK-Präsident Ralph Künzler zeigten sich zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe der kantonalen Meisterschaften. „Wir profitierten von den Erfahrungen des letzten Jahres und waren bereits gut eingespielt. Das hat einiges erleichtert. Zudem war auch das Wetter fast immer gut und dank den rund 50 Helfern aus dem Club hat alles reibungslos geklappt. Einziger kleiner Wermutstropfen: Wir hatten etwas weniger Teilnehmer als im Vorjahr“, bilanzierte Künzler.

Text und Bilder von Fabio Baranzini