Donnerstag, 30. Juli 2020

Der erste Punkt ist im Trockenen

Die Frauen des TC Zofingen verlieren auch ihre zweite NLA-Begegnung. Gegen das Spitzenteam aus Chiasso, in dem Belinda Bencic mitgespielt hat, resultierte aber immerhin der erste Sieg. Und es wäre sogar noch mehr drin gelegen.


Svenja Ochsner (N2, 21) war bereits am Dienstag drauf und dran, den ersten NLA-Punkt in der Vereinsgeschichte des TC Zofingen zu gewinnen. Doch in der Partie gegen die stärker klassierte Ylena In-Albon (N2, 11) liess sie im Champions Tie Break einen Matchball ungenutzt und musste den Platz kurz darauf als Verliererin verlassen. In der zweiten Begegnung gegen das Spitzenteam aus Chiasso machte sie es besser.
Gegen die Nummer 10 der Schweiz, die Tessinerin Susan Bandecchi war Ochsner in allen Belangen die bessere Spielerin. Mit 6:2, 6:4 gewann sie ihr Einzel und brachte den ersten Zofinger Punkt ins Trockene. «Svenja hat vor allem im ersten Satz grossartig gespielt. Hut ab, dass sie dieses Match so souverän nach Hause gebracht hat», lobte Teambetreuer Christoph Meyer seine Athletin.

Drei Matchbälle vergeben
Und beinahe hätte es noch einen zweiten Zofinger Sieg im Einzel zu bejubeln gegeben. Corina Mäder (N3, 35) war drauf und dran, die 21 Ränge besser klassierte Joanne Züger (N2, 14) zu bezwingen. Nach gewonnenem Startsatz lag sie 5:2 in Führung erspielte sich drei Matchbälle. Doch sie vergab alle drei Chancen und musste sich am Ende im Champions Tie Break geschlagen geben. «Es ist extrem schade, dass Corina sich selber um den verdienten Lohn für eine weitere tolle Leistung gebracht hat. Diesen Sieg hätte sie definitiv verdient» so Meyer.
Ein spezielles Spiel stand für Valentina Ryser auf dem Programm. In Abwesenheit von Caroline Werner spielte sie an Position eins für Zofingen und duellierte sich mit Belinda Bencic (N1, 1), der aktuellen Weltnummer acht. Nach einem nervösen Beginn – Ryser lag schnell 0:3 zurück – fand sie immer besser ins Spiel. 4:6, 4:6 lautete das Resultat am Ende. Eine mehr als achtbare Leistung. Und auch Alina Granwehr (N2, 20), die am Dienstag noch geschont wurde, schlug sich auf Position zwei wacker. Gegen Fed Cup Spielerin Conny Perrin (N1, 8) führte sie im zweiten Satz zwischenzeitlich mit 5:3. «Leider überpowerte sie in dieser Phase ein wenig und so konnte Perrin die Partie doch noch gewinnen», analysierte Meyer.

Gegnerinnen in Reichweite
In den abschliessenden Doppelpartien war für die Zofingerinnen dann nichts mehr zu holen. Beide Male unterlagen sie klar und musste sich am Ende mit 1:5 geschlagen geben. Nach den Begegnungen gegen die beiden Spitzenteams GC und Chiasso warten am Wochenende zwei Gegnerinnen, die in Reichweite liegen. Vor allem am Samstag im Heimspiel gegen Kreuzlingen (11 Uhr) rechnen sich die Zofingerinnen gute Chancen aus. «So wie meine Spielerinnen im Moment drauf sind, traue ich ihnen absolut einen Sieg zu. So oder so werden wir weiterkämpfen und alles dafür tun, die Finalrunde noch zu erreichen», gibt sich Christoph Meyer kämpferisch. Der Eintritt zum morgigen Heimspiel der Zofingerinnen, die unter anderem vom Aargauischen Tennisverband und vom Swisslos Sportfonds Aargau unterstützt werden, ist frei. Für Verpflegung ist gesorgt.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 28. Juli 2020

Schlecht belohnt für ein starkes Debüt

Die Frauen des TC Zofingen verlieren ihre erste NLA-Begegnung gegen das Spitzenteam von GC deutlich. Am Donnerstag steht bereits die nächste Partie auswärts gegen Chiasso an.

Das Resultat am Ende war niederschmetternd. 0:6 lautete es aus Sicht der Zofingerinnen. Doch die nackten Zahlen spiegeln auf keinen Fall die Leistung der jungen Mannschaft aus der Thutstadt wieder. Denn die Zofingerinnen schlugen sich bei ihrem ersten Auftritt in der Nationalliga A gegen die Titelaspirantinnen von GC vor zahlreich erschienenem Heimpublikum mehr als beachtlich.
Obwohl sie auf allen vier Einzelpositionen schwächer klassiert waren, fehlte in allen vier Begegnungen nur ganz wenig zum Sieg. Am nächsten dran war Svenja Ochsner (N3, 21). Sie duellierte sich mit Ylena In-Albon (N2, 11), die im Vorjahr noch für die Zofingerinnen gespielt hatte. Mit 9:11 im Champions Tie Break und nach einem vergebenen Matchball musste sie sich In-Albon hauchdünn geschlagen geben. Dies trotz einem tollen Comeback nach verlorenem Startsatz (0:6). «Svenja hat richtig gut gespielt. Am Ende fehlte leider das nötige Wettkampfglück», bedauerte Teambetreuer Christoph Meyer.

Gewitter stoppt Werner
Grosses Tennis zeigte auch Caroline Werner (N2, 11). Die deutsche Verstärkungsspielerin legte gegen die stärkste Aargauerin – Fed Cup Spielerin Stefanie Vögele (N1, 4), die im WTA-Ranking über 350 Ränge vor Werner liegt – auf beeindruckende Art und Weise vor. Die 24-Jährige diktierte das Spielgeschehen und wusste dabei geschickt zu variieren. Mit 6:2 gewann sie den ersten Satz, ehe ein Gewitter den Lauf von Werner stoppte. Bei Wiederaufnahme der Partie konnte Vögele das Spielgeschehen ausgleichen und dank vier Punkten in Serie im Champions Tie Break vom 6:6 zum 10:6 davonziehen. «Caroline war voll im Flow. Das Gewitter war Gift für sie, denn nach dem Restart hat sie nicht mehr richtig in die Partie gefunden», so Teambetreuer Christoph Meyer.
Auch Valentina Ryser (N2, 12) und Corina Mäder (N3, 35) hatten das nötige Wettkampfglück nicht auf ihrer Seite. Die beiden Spielerinnen, die für Zofingen die Begegnung eröffneten, konnte den Startsatz in ihren Matches gewinnen. Doch sie ereilte am Ende dasselbe Schicksal wie Werner und Ochsner. Auch sie mussten sich im Champions Tie Break geschlagen geben. Ryser unterlag Simona Waltert (N1, 5) und Mäder musste der jungen Céline Naef (N3, 26) zum Sieg gratulieren.

Keine Chance in den Doppelpartien
Die Doppel waren dann eine kurze Angelegenheit. Die Zofingerinnen, die ihre nominelle Nummer drei Alina Granwehr aufgrund einer leichten Blessur auch im Doppel schonten und Caroline Werner durch Dominique Meyer (R1) ersetzten, blieben ohne Chance. Beide Doppel gingen deutlich an das Team von GC. Damit setzte es für die Zofingerinnen eine 0:6-Auftaktniederlage ab. «Wir haben uns gut verkauft und hätten eigentlich mindestens einen Punkt verdient. Für uns war jedoch wichtig, dass wir gesehen haben, dass wir auch gegen Spitzenteams mithalten können», so Meyer.
Am Donnerstag wartet nun die zweite Begegnung. Und dabei wartet mit Chiasso erneut ein Spitzenteam, denn bei den Tessinerinnen läuft unter anderem Belinda Bencic (N1, 1) auf. Trotzdem reisen die Zofingerinnen, die unter anderem vom Aargauischen Tennisverband und dem Swisslos Sportfonds unterstützt werden, mit Ambitionen in die Sonnenstube der Schweiz. «Wir haben bewiesen, dass wir für eine Überraschung gut sein können. Warum soll also nicht gegen Chiasso das eine oder andere Match auf unsere Seite kippen?», blickt Meyer voraus.

Heinz Günthardt: «Vieles ist eine Frage des Selbstvertrauens»


In diesem Jahr treten so viele Schweizer Spitzenspielerinnen in der NLA-Interclubsaison an wie schon lange nicht mehr. Der Schweizer Fed-Cup-Coach Heinz Günthardt analysiert die Ausgangslage und äusserst sich über die Chancen der Zofinger Frauen bei ihrem NLA-Debüt.

Morgen Dienstag beginnt die NLA-Interclubsaison. Die Frauen des TC Zofingen spielen zum ersten Mal in der höchsten Liga mit. Was trauen Sie dem jungen Team zu?
Heinz Günthardt: Wenn man sich die Kaderlisten aller Mannschaften anschaut, ist klar, dass Zofingen als Aussenseiter in die Meisterschaft startet. Ich sehe sie auf Augenhöhe mit Sursee und Kreuzlingen. Die Zofingerinnen haben aber ein junges Team mit Spielerinnen, die das Potenzial haben, Gegnerinnen zu schlagen, die stärker klassiert sind. Das kann sehr wichtig werden.

Inwiefern?
Wenn eine Spielerin über sich hinauswächst und ein Match gewinnt, das sie normalerweise nicht gewinnen würde, kann das ansteckend wirken auf den Rest des Teams. Ein solcher Sieg kann die Dynamik einer ganzen Begegnung komplett verändern. Gerade wenn man als Aussenseiter antritt, ist vieles eine Frage des Selbstvertrauens. Wenn eine Spielerin einen grossen Sieg landet, kann sich insbesondere ein junges Team in etwas hineinsteigern. Wenn den Zofingerinnen das gelingt, dann können sie die eine oder andere Überraschung schaffen.

Kann man als Coach etwas dazu beitragen, dass eine solche Überraschung gelingt?
Als Coach hast du natürlich nur einen begrenzten Einfluss. Aber du kannst einen Funken ins Feuer geben. Machen wir ein Beispiel: Wenn es einem Coach gelingt, mit seinen Inputs dafür zu sorgen, dass seine Spielerin pro Satz drei Punkte mehr gewinnt, klingt das im ersten Moment nach nichts. Aber diese drei Punkte können den Unterschied ausmachen. Die Differenz zwischen Sieg und Niederlage ist derart gering, dass auch ein Tipp des Betreuers entscheidend sein kann.

Im Team der Zofingerinnen stehen mit Valentina Ryser, Alina Granwehr und Svenja Ochsner drei junge Spielerinnen, die erstmals in der NLA auflaufen. Wie beurteilen Sie die Fähigkeiten des Trios?
Valentina habe ich schon öfters in Biel beim Training beobachtet. Sie hat ein unwahrscheinlich gutes Timing und eine bärenstarke Rückhand. Wenn man ihr zuschaut, sieht es teilweise nach wenig aus, was sie auf dem Platz macht. Das kommt daher, dass sie sehr effizient und geschickt spielt. Zudem kann sie den Ball richtig schnell machen und ist damit auch für deutlich stärkere Spielerinnen eine Gefahr. Auch Alina und Svenja haben ihre Stärken in der Offensive. Alina hat beispielsweise eine der besten Backhand longline überhaupt. Dieser Schlag ist schon jetzt absolute Weltklasse. Allerdings muss der Rest ihres Spiels passen, damit sie den auch einsetzen kann. Alle drei Spielerinnen bringen viel Potenzial mit.

Inwiefern kann der Teamspirit in einer Interclubsaison entscheidend sein? Die Zofingerinnen spielen – bis auf die neue Nummer eins Caroline Werner – seit mehreren Jahren zusammen.
Das kann sicher helfen. Vor allem, wenn man sich auch neben dem Platz gut versteht. Der Knackpunkt wird aber trotzdem sein, dass die Zofingerinnen es schaffen müssen, in der ersten oder spätestens der zweiten Begegnung einen Überraschungssieg zu landen. Das braucht vielleicht auch etwas Glück, aber wenn es gelingt, kann das viel auslösen. Gerade auch im Bezug auf den Teamspirit.

Dieses Jahr ist die NLA sehr stark besetzt. Selbst die Weltnummer acht, Belinda Bencic, ist dabei. Können die jungen Spielerinnen davon profitieren, dass solche Weltklasse-Athletinnen auflaufen?
Absolut. Es ist eine wichtige Erfahrung, gegen derart starke Akteurinnen spielen zu können. In solchen Duellen ist man schnell versucht, zu viel zu probieren und unbedingt über sich hinauswachsen zu wollen. Je öfter man aber gegen solche Gegnerinnen spielen kann, wird man merken, dass man in den Ballwechseln mithalten kann. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist es natürlich toll für das Schweizer Tennis, dass Belinda Bencic und andere Top-Spielerinnen dabei sind. Und natürlich ist es auch für die Zuschauer grossartig.

Der Grund für die Teilnahme dieser Topshots ist das Coronavirus, das derzeit einen geregelten Profibetrieb verunmöglicht. Wird bereits im nächsten Jahr das Niveau in der Nationalliga A wieder weniger hoch sein – vorausgesetzt die WTA-Tour läuft wieder normal?
Ja, das wird mit grösster Wahrscheinlichkeit der Fall sein. Als Tennisprofi kämpfst du mit aller Kraft darum, irgendwie an den vier Grand-Slam-Turnieren teilnehmen zu können, da diese finanziell lukrativ sind. Wenn dir also kurz vor dem Turnier noch 50 Ranglistenpunkte fehlen, wirst du nicht im Interclub antreten, sondern auf der Profitour. Darum: Geniessen wir diese Saison mit diesen grossartigen Spielerinnen.

Zurück zum Zofinger Team. Zum Saisonauftakt spielen sie morgen zuhause gegen GC, das zu den Titelkandidaten zählt. Ihr Resultat-Tipp?
Das kommt auf meine Wettquote an (lacht). Ich müsste allerdings schon eine sehr gute Quote bekommen, um auf einen Sieg von Zofingen zu setzen, wenn GC in Vollbesetzung spielt. Ich traue Zofingen aber durchaus den einen oder anderen Punkt zu. Ich tippe auf ein 2:4. Und wer weiss, vielleicht sind diese zwei Siege genau die Überraschungen, von denen wir vorhin gesprochen haben.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 23. Juli 2020

NLA-Debüt als Lohn für Beharrlichkeit und Konstanz

Nach vier Jahren in der Nationalliga B haben die Frauen des TC Zofingen im letzten Jahr mit einer starken Leistung den Aufstieg in die höchste Spielklasse des Landes geschafft. Am nächsten Dienstag beginnt nun das NLA-Abenteuer mit dem Heimspiel gegen GC.

Es ist in mehrfacher Hinsicht eine ganz besondere Saison für die Frauen des TC Zofingen. Die Zofingerinnen zählen in dieser Meisterschaft nämlich zum erlauchten Kreis der besten sechs Interclubmannschaften des Landes. Die Strategie der Verantwortlichen um Teambetreuer Christoph Meyer, konsequent über mehrere Jahre auf junge Schweizer Spielerinnen zu setzen, hat sich bezahlt gemacht. Der verdiente Lohn dafür ist die erstmalige Teilnahme an der Nationalliga A Meisterschaft.
Dieses sportliche Highlight steht – wie so vieles derzeit in der Sportwelt – coronabedingt unter besonderen Vorzeichen. Die NLA-Meisterschaft der Frauen ist in diesem Jahr so stark besetzt wie vielleicht noch nie zuvor. Selbst Belinda Bencic, die aktuelle Nummer acht der Welt, wird voraussichtlich auflaufen. Entsprechend wird es für die Zofingerinnen sehr schwierig werden, sich in dieser Liga zu behaupten. Andererseits haben sie auch die Gewissheit, dass sie in der kommenden Saison ebenfalls in der Nationalliga A spielen werden. Denn Swiss Tennis hat entschieden, dass es in diesem Jahr keinen Absteiger geben wird.

Finalrunde als hohes Ziel
Das sind gute Nachrichten für die Zofingerinnen, aber noch längst kein Grund, sich deswegen auf die faule Haut zu legen. Im Gegenteil. «Wir sind uns bewusst, dass wir sicher zu den Aussenseiterinnen gehören. Aber wir wollen keck aufspielen und streben einen Platz in den Top 4 an, damit wir an der Finalrunde teilnehmen können», sagt Christoph Meyer. «Natürlich ist das ein sehr hoch gestecktes Ziel. Aber einfach nur um mitzuspielen, müssen wir nicht antreten.»
Das junge Team bringt durchaus das Potenzial mit, dieses Ziel zu erreichen. Vorausgesetzt die Spielerinnen können ihre Leistungen konstant abrufen. Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es im Team der Thutstädterinnen kaum Wechsel. «Wir setzen bewusst auf die Spielerinnen, die in der letzten Saison den Aufstieg geschafft haben», so Meyer. Es sind dies Valentina Ryser, Alina Granwehr, Svenja Ochsner und Corina Mäder. Als Ersatzspielerinnen fungieren Dominique Meyer und Laura Vetter. Neu mit dabei ist die Deutsche Verstärkungsspielerin Caroline Werner. Sie ersetzt die langjährige Nummer eins Ylena In-Albon, die neu für GC auflaufen wird. «Unsere jungen Spielerinnen haben alle nochmals einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Wir sind daher sicher stärker als im letzten Jahr», ist Meyer überzeugt.

Grösserer Aufwand
Stärker sind aber nicht nur die Zofingerinnen, sondern auch die Gegnerinnen. Allen voran GC, Chiasso und Weihermatt. Die Stärke der Kontrahentinnen ist aber nicht die einzige Veränderung. Auch der Modus ist im Vergleich zur Nationalliga B anders. Die gesamte Vorrunde – diese umfasst fünf Partien – wird innerhalb von acht Tagen gespielt. Danach folgt die Finalrunde der besten vier Teams. «Die Saison ist sehr kompakt und intensiv. Die Mannschaft bleibt daher die ganze Woche zusammen und wohnt gemeinsam in einem Appartement», erklärt Meyer.
Entsprechend sind der organisatorische und der finanzielle Aufwand deutlich grösser als noch in der Nationalliga B. Dank Sponsoren und Gönnern, sowie der grosszügigen Unterstützung des Aargauischen Tennisverbandes und des Swisslos Sportfonds Aargau konnten die Zofingerinnen das Budget im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln und so eine schlagkräftige Equipe zusammenstellen. Wohin die Reise in der ersten NLA-Saison führen wird, wird sich ab nächstem Dienstag zeigen.


Die NLA-Partien des TC Zofingen:
  • 28.7. Zofingen vs. GC, in Zofingen (12 Uhr)
  • 30.7. Chiasso vs. Zofingen, in Chiasso (12 Uhr)
  • 1.8. Zofingen vs. Kreuzlingen, in Zofingen (11 Uhr)
  • 2.8. Weihermatt vs. Zofingen, in Urdorf (12 Uhr)
  • 4.8. Sursee vs. Zofingen, in Sursee (12 Uhr)

Sonntag, 12. Juli 2020

Jetzt hats geklappt mit dem ersten Titel

Der junge Lenzburger Janis Simmen wird erstmals Schweizer Meister. Mit Sophie Lüscher, Chelsea Fontenel und Jérôme Kym gewinnen drei weitere Aargauer Nachwuchstalente eine Medaille.

Im Januar setzte es für Janis Simmen (N4, 136) im Final der Junioren Schweizer Meisterschaften eine bittere Niederlage ab. Trotz klarer Führung musste er sich damals Sam Pidoux (R1) geschlagen geben. Am Wochenende nun kam es zur Revanche. Die beiden stärksten Spieler der Schweiz in der Kategorie U14 standen sich erneut im Final der Schweizer Meisterschaften gegenüber. Diesmal allerdings auf Sand statt in der Halle.
Doch die Geschichte schien sich zu wiederholen. Simmen legte im ersten Satz erneut vor. 4:2 und 40:15 führte er, ehe vier Games in Folge und damit den ersten Durchgang mit 4:6 verlor. Diesmal aber konnte der junge Lenzburger reagieren. «Ich spielte nun aggressiver und war auch stärker beim Service und beim Return», so Simmen, der sich den zweiten Satz mit 6:2 sichern konnte.

Beste Leistung im Final
Auch im dritten Durchgang legte er schnell vor und erspielte sich bei 5:2 seinen ersten Matchball. «Da war ich schon etwas nervös. Mein Gegner griff an, ich schlug einen Vorhand-Passierball entlang der Linie. Der Schiedsrichter gab den Ball zuerst Out, korrigierte sich dann aber und so gewann ich das Match», beschreibt Simmen den letzten Ballwechsel des Turniers. Die Freude über seinen ersten Schweizer Meistertitel bei den Junioren ist gross. Vor allem weil er zu Beginn nicht richtig ins Turnier gefunden hatte. «Meine ersten Matches waren nicht gut. Ich war oft zu passiv, war nervös und fand mein Timing nicht. Zum Glück konnte ich aber im Final meine klar beste Leistung abrufen.»
Janis Simmen war nicht der einzige Aargauer, der an den nationalen Nachwuchstitelkämpfen in Bern im Final stand. Auch die Seengerin Sophie Lüscher (N3, 30) schaffte dieses Kunststück in der U18-Kategorie und zwar schon zum dritten Mal in Folge. Bei ihrer allerletzten Teilnahme an den Junioren Schweizer Meisterschaften zeigte die 17-Jährige vom allem im Halbfinal eine bärenstarke Leistung. Nach einem hart erkämpfen Viertelfinalsieg bei dem noch nicht alles gepasst hatte, traf sie im Halbfinal auf die top gesetzte Sebastianna Scilipoti (N2, 16). Gegen dieselbe Gegnerin hatte sie in den Wochen zuvor zwei Mal verloren.

Grosser Sieg im Halbfinal

Doch diesmal war es Lüscher, die obenauf schwang. «Beim ersten Duell mit ihr ging mir alles zu schnell und ich hatte keine Chance. Beim zweiten Mal war ich schon viel näher dran und im Halbfinal spielte ich dann richtig gut. Sie hatte den Druck und ich konnte top motiviert und frei aufspielen. Das hat den Unterschied gemacht», so Lüscher, die das Spiel mit 7:6, 6:2 gewinnen konnte. Im Endspiel wartete mit Alina Granwehr eine alte Bekannte auf Sophie Lüscher. Die beiden hatten bereits im Januar das U18-Finalspiel bestritten.
Erneut war Granwehr in diesem Duell die stärkere Spielerin. Sie konnte sich gegen Lüscher mit 6:2, 6:2 relativ deutlich durchsetzen. «Leider konnte ich im Finale nicht so spielen, wie ich mir das vorgenommen hatte. Ich habe alles versucht, aber es hat nicht geklappt. Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner letzten Junioren SM – vor allem mit meiner Leistung im Halbfinal», bilanziert Lüscher, die Ende Monat erstmals in der NLA-Interclubmeisterschaft auflaufen wird.

Zwei Mal Bronze
Für die Aargauer Vertreter gabs an den Junioren Schweizer Meisterschaften noch zwei weitere Medaillen. Und zwar für Chelsea Fontenel (N3, 33) und Jérôme Kym (N2, 26). Kym spielte sich in der enorm stark besetzten U18-Konkurrenz der Junioren – es waren gleich vier Spieler aus den Top 25 der Junioren Weltrangliste am Start – trotz Auftaktschwierigkeiten bis ins Halbfinale vor. Dort musste er sich allerdings Lokalmatador Dominic Stricker (N2, 14) mit 3:6, 2:6 geschlagen geben. Ebenfalls im Halbfinal war das Turnier für Chelsea Fontenel zu Ende. Als Turniernummer zwei in der Kategorie U16 spielte sie sich souverän in die Vorschlussrunde. Doch dort verlor sie überraschend gegen die schwächer klassierte Paula Cembranos (N4, 73) mit 1:6, 4:6. So mussten sich die mehrfachen Schweizer Meister Kym und Fontenel für einmal mit Bronze begnügen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 6. Juli 2020

Aargauer Quartett gehört zu den heissen Medaillenkandidaten

Morgen beginnen in Bern die Junioren Schweizer Meisterschaften. Der Kanton Aargau stellt mit Sophie Lüscher, Jérôme Kym, Chelsea Fontenel und Janis Simmen ein Quartett, das im Kampf um Medaillen und Titel ein ernsthaftes Wörtchen mitreden kann.

In den letzten Jahren waren die besten U18-Juniorinnen und Junioren an den Schweizer Meisterschaften im Sommer zumeist nicht am Start. Denn zeitgleich findet jeweils das Juniorenturnier von Wimbledon statt. Das Coronavirus verunmöglicht jedoch die Durchführung des Traditionsturniers in diesem Jahr und so stehen in der U18-Kategorie der Junioren mit Leandro Riedi, Dominic Stricker und Jeffrey von der Schulenburg nicht weniger als drei Spieler aus den Top 15 der Junioren Weltrangliste am Start.
Diese drei Spieler sind denn sogleich auch die härtesten Konkurrenten von Jérôme Kym (N2, 26) aus Möhlin im Kampf um den Schweizer Meistertitel. Kym, der bislang schon sieben Junioren Schweizer Meistertitel gewonnen hat, ist nach der Coronakrise nicht optimal ins Turniergeschehen zurückgekehrt. Zwei seiner drei bisherigen Matches hat er verloren. Man darf also gespannt sein, wie sich Kym an den nationalen Nachwuchs Titelkämpfen in Bern schlagen wird.

Lüscher und Fontenel auf Medaillenjagd

Das gilt auch für Sophie Lüscher (N3, 30) aus Seengen. Bei ihren altersbedingt letzten Junioren Schweizer Meisterschaften ist die 17-Jährige an Nummer drei gesetzt. Die stärkste Kontrahentin von Lüscher, die im letzten Jahr den Titel in der Königskategorie bereits gewinnen konnte, ist Sebastianna Scilipoti (N2, 16). Gegen die Westschweizerin hat Lüscher in den letzten Wochen gleich zwei Mal verloren.
In der U16-Kategorie der Juniorinnen stehen gleich drei Aargauer Spielerinnen im Hauptfeld. Während Tanja Siegrist (R1, Schöftland, Regionalkader Zofingen) und Aimée Frey (R1, Frick, Regionalkader Aarau West/Brugg) zu den Aussenseiterinnen gehören, zählt Chelsea Fontenel (N3, 33, Wettingen) zu den Titelkandidatinnen. Fontenel, die seit einem Jahr in Florida trainiert, weilt derzeit in der Schweiz und greift nach ihrem vierten Junioren Schweizer Meistertitel. Ihre stärkste Widersacherin ist die top gesetzte Céline Naef (N3, 26). In derselben Altersklasse der Junioren spielt Philip Orloff (R1) mit, der im Regionalkader Zofingen trainiert.

Erster Titel für Simmen?

Der einzige Aargauer, der die Setzliste in seiner Alterskategorie anführt, ist Janis Simmen (N4, 136, Regionalkader Zofingen). Der Lenzburger ist der einzige N-Spieler in der Kategorie U14 und damit automatisch auch der Titelanwärter Nummer eins. Für Simmen wäre es der erste Schweizer Meistertitel, nachdem er im Januar noch knapp gescheitert war. Seither hat Simmen jedoch unter anderem mit dem U14-Vize-Weltmeistertitel für Aufsehen gesorgt.
In der Qualifikation kämpfen weitere Aargauer Talente um einen Platz im Hauptfeld ihrer Altersklasse. Die letzten Spiele der Qualifikation werden heute im Verlauf des Tages ausgetragen. Bereits klar ist, dass mit Alexandru Lupo (R4, Bremgarten) ein weiterer Aargauer im Hauptfeld stehen wird. Lupo spielt in der Altersklasse U12.

Text und Bilder (Kym, Lüscher) von Fabio Baranzini. Bild von Janis Simmen von jarno-les-petits-as