Samstag, 15. Juli 2023

Lina Strässle gewinnt einzige Aargauer Einzelmedaille

An den Junioren Schweizer Meisterschaften gewinnt Lina Strässle die einzige Aargauer Einzelmedaille – und das obwohl sie vor dem Turnier nicht die heisseste Medaillenkandidatin aus Aargauer Sicht war.

Janis Simmen (N4, 83) hätte man aus Aargauer Sicht am ehesten eine Medaille zugetraut. Schliesslich war der junge Lenzburger in der U18 Kategorie an Position drei gesetzt. Doch die Konkurrenz in der Königskategorie war in diesem Jahr einmal mehr sehr ausgeglichen, so dass Simmen bereits bei seinem ersten Auftritt die Segel streichen musste. Er verlor gegen Kilian Martinez (N4, 124) in zwei Sätzen.
Auch die zweite gesetzte Akteurin aus dem Kanton Aargau, Lea Markovic (N4, 65), konnte sich keine Medaille sichern. Im Gegensatz zu Simmen gewann sie aber ihr erstes Match in der U18-Kategorie und erreichte damit die Viertelfinals. Dort unterlag sie dann aber der Turniernummer zwei Kenisha Moning (N3, 33) in zwei Sätzen.

Zwei Medaillen für Strässle
Damit ruhten die Aargauer Hoffnungen auf den beiden Akteurinnen in der U16-Kategorie – Lina Strässle (R1, links im Bild) und Iva Ivanovic (R1), die Clubkolleginnen des TC Spreitenbach. Beide standen direkt im Hauptfeld, gehörten allerdings nicht zu den Favoritinnen. Ivanovic musste dann auch bereits in der ersten Runde ihre Ambitionen begraben, während Strässle einen souveränen Auftaktsieg gegen Qualifikantin Sara Gasso (R2) feierte. In der zweiten Runde wartete dann mit Laura Heutschi (R1) die erste gesetzte Spielerin auf Strässle. Doch davon liess sie sich nicht aus dem Konzept bringen und dominierte das Spielgeschehen – abgesehen vom verlorenen zweiten Satz – klar. 6:2, 5:7, 6:1 lautete das Resultat am Ende. Damit stand Lina Strässle im Viertelfinal.
Dort profitierte sie dann davon, dass ihre Gegnerin, die Turniernummer zwei Jéhanne Erard (N4, 48) nicht antreten konnte. So erreichte die 15-jährige Aargauerin kampflos das Halbfinale und hatte damit ihre zweite SM-Einzelmedaille nach Bronze in der U12 Kategorie 2019 auf sicher. In der Vorschlussrunde duellierte sie sich mit Francesca Saroli (R1), der Nummer fünf der Setzliste. Nach einem ausgeglichenen ersten Satz musste sich Strässle letztlich mit 5:7, 3:6 geschlagen geben. Lina Strässle hatte an diesen Nachwuchs Schweizer Meisterschaften aber gleich noch mehr Grund zur Freude. An der Seite von Luana Kappeler (R1) erreichte sie nämlich das Finale im Doppel und holte sich damit neben der Bronzemedaille im Einzel auch noch die Silbermedaille im Doppel.

Text von Fabio Baranzini

Montag, 10. Juli 2023

Janis Simmen ist der grösste Aargauer Medaillentrumpf

Am Dienstag beginnen die Junioren Schweizer Meisterschaften in Bern. Aus Aargauer Sicht sind insgesamt vier Spielerinnen und Spieler am Start. In der Setzliste fungieren allerdings nur deren zwei.

Der Lenzburger Janis Simmen ist die grösste Aargauer Medaillenhoffnung an den diesjährigen Sommer Schweizer Meisterschaften des Tennis Nachwuchs. Simmen, der aktuell die Nummer 83 der Schweiz ist, startet als Nummer drei der Setzliste in der Königskategorie U18. Die Form bei Simmen stimmt. Einerseits hat er mit dem TC Zofingen im Interclub den Aufstieg in die Nationalliga B geschafft und dabei jedes seiner Einzel gewonnen. Andererseits hat er letzte Woche beim internationalen Juniorenturnier in Verbier den Titel im Doppel gewonnen und im Einzel immerhin die Viertelfinals erreicht.
An den Schweizer Meisterschaften in Bern trifft Simmen – wenn alles nach Plan läuft – nach einem Freilos zum Auftakt auf zwei N4-Spieler, ehe er im Halbfinal steht. Dort würde dann mit Adrien Berrut (N3, 65) der erste besser klassierte Spieler auf Simmen warten. Berrut ist übrigens der Spieler, mit dem Simmen letzte Woche in Verbier die Doppelkonkurrenz gewonnen hat. An den nationalen Titelkämpfen spielt er aber nicht mit Berrut im Doppel, sondern mit Timéo Gaillard (N4, 104). Die beiden sind an Nummer zwei gesetzt.

Markovic als Nummer acht gesetzt
In der Königskategorie U18 bei den Frauen ist Lea Markovic (N4, 65) vom TC Frick die einzige Aargauerin, die in der Setzliste figuriert. Auch sie profitiert wie Simmen in der ersten Runde von einem Freilos und duelliert sich dann mit einer Spielerin, die keine N-Klassierung aufweist. Sollte Markovic ihr erstes Match gewinnen, würde im Viertelfinal mit Kenisha Moning (N3, 33) die Turniernummer zwei warten. Wie es um die Form von Markovic steht, ist schwierig einzuschätzen. Sie hat wegen einer Verletzung zuletzt nur wenige Partien bestritten.
In der U16 Kategorie der Frauen sind gleich zwei Aargauerinnen mit dabei. Es sind dies die beiden Interclub Teamkolleginnen des TC Spreitenbach Iva Ivanovic (R1) und Lina Strässle (R1). Beide wurden ins selbe Tableauviertel gelost und beide treffen zum Auftakt auf eine Qualifikantin. Sollten sie ihre Partien gewinnen würde Strässle auf die Turniernummer acht Laura Heutschi (R1) treffen und Ivanovic auf die Turniernummer zwei Jéhanne Erard (N4, 48).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 3. Juli 2023

Zofingen schafft den Aufstieg in die Nati B

Die Zofinger Männer krönen ihre starke Interclubsaison mit einem 5:1-Sieg vor heimischer Kulisse im letzten Aufstiegsspiel gegen Schützenmatt Solothurn. Damit spielen die Zofinger nächstes Jahr in der Nationalliga B.

Sie haben es geschafft. Die Zofinger Männer gewinnen auch ihr viertes und letztes Aufstiegsspiel in dieser Interclubsaison und spielen im kommenden Jahr in der Nationalliga B. Damit haben die Zofinger, die letztes Jahr noch in der 1. Liga aufgelaufen waren, ihr grosses Saisonziel erreicht. Sie sind ausschliesslich mit Spielern und Trainern aus der eigenen Tennisschule in die zweithöchste Spielklasse des Landes aufgestiegen. Und das auf souveräne Art und Weise. Sie in ihrer Gruppe den ersten Rang belegt und mussten danach in den insgesamt vier Aufstiegsrunden nur ein einziges Mal die Doppelpartien bestreiten. Alle anderen Begegnungen entschieden sie bereits nach den Einzelpartien für sich.

Simmen und Kuster mit wichtigen Siegen
So auch das finale Aufstiegsspiel gegen Schützenmatt Solothurn, die in der Runde zuvor mit Aarau das zweitstärkste Aargauer NLC-Team eliminiert hatten. Die Solothurner, die nicht ganz in Bestbesetzung auflaufen konnten, vermochten die Zofinger auf drei von sechs Positionen zu fordern. Letztlich konnte aber nur die Solothurner Nummer eins Mischa Lanz gewinnen. Alle anderen Partien gingen zu Gunsten der Zofinger aus. Dario Huber, Lars Nohl und Nikolaj Talimaa siegten jeweils souverän in zwei Sätzen.
Mehr zu kämpfen hatten Zofingens Youngster Janis Simmen und Darius Elia Kuster. Simmen startete gegen den früheren Top 400 Spieler Tony Holzinger souverän und gewann Satz eins mit 6:1. Dann aber konnte er den mittlerweile 40-jährigen Deutschen nicht mehr genügend beschäftigen, so dass dieser aufdrehen und nach Sätzen ausgleichen konnte. Im dritten Satz behielt Simmen aber die Nerven und siegte mit 7:5. Damit sicherte er den Zofingern einen ganz wichtigen Punkt in dieser Begegnung. Genau wie auch Kuster, der den ehemaligen Spitzenspieler Riad Sawas in drei Sätzen niederringen konnte.

Tolle Kulisse für den Aufstieg
Damit stand es 5:1, die Doppel mussten nicht mehr gespielt werden und die Zofinger Männer konnten ihren Aufstieg in die Nationalliga B feiern. «Wir haben eine wirklich gute Saison gespielt. Unser Plan ist aufgegangen und wir konnten zum zweiten Mal in Folge aufsteigen. Besonders schön ist es, dass wir das nur mit unseren Leuten und ohne ausländische Verstärkung geschafft haben. Vor allem das letzte Aufstiegsspiel zuhause vor dieser tollen Kulisse mit über 100 Zuschauern war toll», freut sich Peter Veselovsky, der das Team betreut und im Verlauf der Saison auch den einen oder anderen Match bestritten hat.
Die Zofinger Männer stellen damit im kommenden Jahr das zweite Aargauer NLB-Team neben der Equipe aus Teufenthal. Im Vergleich zu den Teufenthalern, die in der zweithöchsten Spielklasse jeweils auf ausländische Spieler auf den vordersten Positionen setzten, werden die Zofinger im kommenden Jahr das Abenteuer «Nationalliga B» ohne Ausländer angehen. «Wir wollen nur mit Spielern und Trainer aus unserer Tennisschule antreten und schauen, ob wir damit auch in der Nationalliga B bestehen können», blickt Veselovsky auf das kommende Jahr voraus. Aber das ist noch Zukunftsmusik – zuerst gilt es, den verdienten Aufstieg gebührend zu feiern.

NLB-Senioren steigen ab
Die Zofinger Frauen spielten in dieser Saison ebenfalls in der Nationalliga C. Angeführt von Captain Selina Kaufmann erreichten sie erstmals seit dem Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse die Aufstiegsspiele. Dort war dann aber in der ersten Runde Schluss. Sie verloren gegen Wohlensee klar mit 4:0. 
Eine schwierige Saison haben die Männer 65+ des TC Zofingen hinter sich. In der Nationalliga B haben sie in der Vorrunde drei Mal verloren und damit klar den letzten Gruppenrang belegt. Damit war klar: Die Zofinger müssen in die Abstiegsspiele. Dort wartete Lachen als Gegner. Und die Lachener erwiesen sich als zu hohe Hürde. Die Zofinger verloren mit 2:4. Das Bittere an dieser Niederlage: Drei von vier verlorenen Partien endeten erst im Champions Tie Break.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 2. Juli 2023

Sadecky und Tsygourova verteidigen ihre Titel

An den Aargauischen Meisterschaften der Aktiven in Obersiggenthal können Alexander Sadecky und Katerina Tsygourova ihre Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Beide setzen sich in ihren Finalspielen klar durch.

Leandro Romeo Zgraggen (R1) – so heisst der Überraschungsmann der diesjährigen Aargauischen Meisterschaften. Der 18-Jährige, der an der University of North Dakota spielt und trainiert, eliminierte gleich zum Auftakt den top gesetzten Jonas Schär (N2, 15) und beendete so dessen Hoffnungen auf den Turniersieg. Auch in den darauffolgenden Runden blieb Zgraggen ungefährdet und erreichte so den Final. Dort traf er auf Titelverteidiger Alexander Sadecky (N3, 32).
Und in diesem Finalspiel zeigte der frühere Profispieler Sadecky gegen seinen 17 Jahre jüngeren Kontrahenten eindrücklich, wie man taktisch geschickt spielt. Präzis platzierte Aufschläge, clever eingestreute Slicebälle in unterschiedlichen Längen und immer wieder gut getimte Netzangriffe mit erfolgreichen Abschlüssen – auf diese Weise liess er dem Überraschungsmann keine Chance. 6:1, 6:1 lautete das klare Verdikt am Ende gegen den zunehmend ratlos wirkenden Zgraggen. «Ich spürte den Druck, dass ich diese Partie gewinnen muss», sagt Sadecky nach dem Final. «Das war nicht einfach, aber zum Glück servierte ich gut und konnte das zeigen, was es gebraucht hat. Aber das klare Resultat täuscht etwas darüber hinweg, dass es aus meiner Sicht ein schmaler Grat war und die Partie hätte offener verlaufen können. Die wichtigen Games sind zu meinen Gunsten ausgegangen.»

Tsygourova zu stark für die Konkurrenz
Bei den Frauen kam es im Final zum Aufeinandertreffen der beiden Spielerinnen, die ihre jeweilige Tableauhälfte fast schon nach Belieben dominiert hatten. Auf der einen Seite war das Titelverteidigerin Katerina Tsygourova (N2, 22), die sich als klare Titelfavoritin souverän ins Finale spielte. Und auf der anderen Seite Tamara Arnold, die zwar nur noch R1 klassiert ist, aber immer wieder aufblitzen liess, dass auch sie dereinst ebenfalls N2 klassiert war. Entsprechend intensiv wurde die Anfangsphase dieser Partie geführt. In vielen langen und spektakulären Ballwechseln kämpften die beiden Kontrahentinnen um jeden Punkt. Allein die ersten vier Games dauerten beinahe 25 Minuten. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr konnte sich die favorisierte Tessinerin Katerina Tsygourova absetzen. Zwar musste sie noch immer um fast jeden Punkt kämpfen, doch ihre kraftvoll und mit viel Spin geschlagenen Vorhandbälle zeigten die gewünschte Wirkung. Arnold, die bemüht war, das Spieldiktat an sich zu reissen, konnte mit ihren Schlägen zu wenig Druck erzeugen, um Tsygourova zu gefährden. Ein Bild, das sich über die gesamten gut 90 Minuten Spieldauer nicht veränderte. Und so war es am Ende Tsygourova, die sich resultatmässig deutlich mit 6:1, 6:2 durchsetzen konnte. «Es hat Spass gemacht hier zu spielen vor so vielen Zuschauern. Ich freue mich, dass ich den Titel verteidigen konnte», so Tsygourova.

Doppelter Doppeltitel für Michelle Paroubek
In der Kategorie R4/R6 war es Nico Cavallini (R4, TC Baden), der sich den Turniersieg sichern konnte. Der frühere R3-Spieler gab im gesamten Turnierverlauf keinen einzigen Satz ab und gewann so hochverdient den Titel des Aargauer Meisters. Bei den Frauen setzte sich in derselben Kategorie Yvonne Köhler (R4, TC Frick) durch. Auch sie blieb – genau wie Cavallini – ohne Satzverlust. In der R7/R9-Konkurrenz siegten Steven Christen (R7, TC Bremgarten) und die Einheimische Ginelle Doubek (R8, TC Obersiggenthal). Im Männerdoppel setzten sich in einem hochspannenden Finale Sonny Jonny Curik (R1, TC Horw) und Petar Andjelic (N4, 100, TC CIS Wase) durch. Sie schlugen im Champions Tie Break die Paarung Nathan Eugster (N4, 99, TC Wohlen Niedermatten) und Levin Müller (R2, TC Wohlen Niedermatten) mit 12:10. Im Frauendoppel siegte die Brugger Paarung Michelle Paroubek (R1) mit ihrer Tochter Shirin (R2). Michelle Paroubek siegte auch im Mixed-Doppel. Dies an der Seite von Frederik Tandeter (R1, TC Wettingen).

Text und Bilder von Fabio Baranzini