Sonntag, 30. März 2014

So haben die Kids in Wohlen trainiert

Am Samstag 29. März fand die dritte Ausgabe des Anlasses "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern" statt. Die Kids mit den Jahrgängen 2004 bis 2009 konnten in der Tennishalle Rigacker in Wohlen während zwei Stunden die verschiedenen Facetten des Tennissports entdecken.

Impressionen des Events in Wohlen:


Bilder von Helena Dedial-Kozel

Samstag, 22. März 2014

Kennel nimmt viel Selbstvertrauen mit

Karin Kennel (WTA 456) vermochte auf Sardinien auch bei ihrem zweiten Einsatz zu überzeugen. Sie erreichte die Halbfinals und wird damit in der Weltrangliste so gut klassiert sein wie nie zuvor.

Zum zweiten Titel innerhalb von acht Tagen hat es für die 18-jährige Entfelderin auf Sardinien nicht gereicht. Aber auch beim zweiten Turnier in Santa Margherita Di Pula spielte Karin Kennel stark auf und scheiterte erst im Halbfinale knapp an der Turniernummer zwei Sofiya Kovalets (WTA 273) aus der Ukraine.
Zuvor hatte Kennel, die bei diesem Turnier an Nummer fünf gesetzt war, drei Matches souverän gewonnen und dabei keinen einzigen Satz abgegeben. Sie bezwang Alexandria Stiteler (ohne Ranking), Stefana Andrei (WTA 906) und Barbora Stefkova (WTA 647) und konnte dabei ihre taktische Marschroute wie gewünscht umsetzen. „Ich spielte von der Grundlinie mit viel Spin und streute zudem immer wieder Slice- und Stoppbälle ein“, erklärte sie.

Starker Auftakt im Halbfinal
Auch im Halbfinalspiel gegen Kovalets funktionierte diese Taktik – zumindest im ersten Satz. Diesen gewann Kennel problemlos mit 6:2. In der Folge machte sich bei der jungen Entfelderin allerdings die Müdigkeit bemerkbar. Verständlich, hatte sie doch in den elf Tagen zuvor ebenso viele Matches bestritten. Unter diesen Umständen liess die Aargauerin einige Möglichkeiten aus. Am Ende waren es ein paar vergebene Chancen zu viel, die gegen die solide agierende Kovalets den Unterschied ausmachten. Kennel musste sich mit 6:2, 5:7, 4:6 geschlagen geben. Dennoch zieht sie ein positives Fazit von den beiden Turnieren auf Sardinien: „Ich bin zufrieden mit meinem Spiel auf Sand und reise mit viel Selbstvertrauen zurück in die Schweiz.“
Kennel, die dank den guten Ergebnissen ihr bisher bestes WTA-Ranking (in der Region der Top 400) erreichen wird, legt in den nächsten Wochen eine Aufbauphase ein. In Biel wird sie dabei intensiv trainieren – vor allem im konditionellen Bereich – damit sie für die Sommersaison gerüstet ist. „Kraft, Schnelligkeit, das richtige Laufen und Rutschen auf dem Sandplatz und Ausdauertraining stehen auf dem Programm“, so Kennel. Ihr nächstes Turnier wird die Aargauerin ab dem 21. April bestreiten. Dann steht der mit 25 000 Dollar dotierte ITF-Event in Chiasso an.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 20. März 2014

Stark besetzte Junioren Meisterschaften

110 Juniorinnen und Junioren aus dem ganzen Kanton kämpfen an den kommenden beiden Wochenenden im Sport World Baregg um die begehrten Titel des Aargauischen Juniorenmeisters. 

Es sind nicht ganz so viele Anmeldungen eingegangen wie im Vorjahr, als über 130 Aargauer Nachwuchscracks an den Meisterschaften teilgenommen hatten. Dennoch sind es so viele, dass die Organisatoren das Turnier um eine Woche verlängern mussten. Entsprechend zufrieden ist Turnierleiter Stephan Kyburz.
Auch das Spielniveau kann sich sehen lassen – gerade bei den Ältesten, wo in den vergangenen Jahren nicht immer die besten Spielerinnen und Spieler aufgelaufen sind. So darf man gespannt sein, wer bei den Junioren in der Kategorie U18 den Titel holen wird. Von den elf Teilnehmern sind nicht weniger als fünf R1-Spieler dabei, die allesamt Chancen auf den Sieg haben. Topgesetzt ist Noël Kunz (R1) vor Titelverteidiger Dario Huber (R1), beide aus dem Tennisclub Teufenthal. Nicht vergessen darf man allerdings Patrick Hartmeier (R1, TC Teufenthal), den amtierenden U16 Hallen-Aargauermeister, und Luca Keist (R1, TC Zofingen), der an der Junioren SM im Januar als Qualifikant die Silbermedaille in der Kategorie U16 gewann und eigentlich auch bei diesen Meisterschaften noch bei den unter 16-jährigen spielberechtigt wäre.

Nur wenige Juniorinnen
Nicht nicht nur bei den Junioren ist der Kampf um den Titel eine offene Angelegenheit, sondern auch bei den ältesten Juniorinnen. Dort haben sich zwar lediglich vier Spielerinnen angemeldet, aber mit Amanda Schneider (N4, 55, TC Brugg, im Bild) und Sydney Weller (N4, 58, TC Zofingen) sind gleich zwei N-Spielerinnen am Start. Im Kampf um den Titel dürfte allerdings auch Dominique Meyer (R1, TC Aarau) ein Wörtchen mitreden.
Generell haben die Juniorinnen aber auch in diesem Jahr wieder mit geringen Teilnehmerzahlen zu kämpfen. Daher wurden die Kategorie U14 und U16 zusammengelegt, genauso wie die U12 und die U10. So kommen insgesamt immerhin drei Kategorien zustande. Bei den unter 16-Jährigen ist Melanie Mijukic (R2, TC Lenzburg) die grosse Favoritin und in der Kategorie U12 ist es Sophie Lüscher (R4, TC Hallwilersee).

Nohl und Schär sind die grossen Favoriten
Bei den Junioren wird der Weg zum Titel in der Kategorie U16 über Lars Nohl führen. Der junge Spieler des TC Zofingen ist der einzige R2-Spieler der gesamten Konkurrenz. Sein nominell stärkster Gegner ist Lukas Striffler (R3, TC Teufenthal). Bei den unter 14-Jährigen wäre alles andere als ein klarer Sieg von Jonas Schär (R2, TC Zofingen) eine riesige Überraschung. Der Sohn von Radiomoderator Bernhard Schär ist der klar beste Spieler in seiner Alterskategorie und hat Anfang Jahr mit dem Gewinn der Silbermedaille an den Junioren Schweizermeisterschaften auf sich aufmerksam gemacht. In der Kategorie U12, der mit 27 Teilnehmern grössten Konkurrenz, ist Denis Plüss (R4, TC Brugg) die Nummer eins der Setzliste und bei den Jüngsten (U10) ist es Jonas Marending (R6, TC Rheinfelden).

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 17. März 2014

Zweiter Profititel für Karin Kennel

Die 18-jährige Entfelderin Karin Kennel (WTA 431) konnte in Santa Margaritha Di Pula auf Sardinien zum zweiten Mal in ihrer Karriere ein ITF-Turnier bei den Profis für sich entscheiden.

Als Turniernummer drei und mit einer Saisonbilanz von 8 zu 4 Siegen durfte Karin Kennel durchaus mit Ambitionen ins mit 10 000 Dollar dotierte ITF Turnier auf Sardinien starten. Diese vermochte sie in den ersten Runden problemlos zu bestätigen. Gegen Alexandra Nancarrow (AUS, WTA 640) und Silvia Chinellato (ITA, ohne Ranking) gab die junge Aargauerin insgesamt nur gerade neun Games ab.
Im Viertelfinale wartete dann aber mit der Inderin Sowjanya Bavisetti (WTA 601) der erste richtige Prüfstein. Kennel zog nicht ihren besten Tag ein und zeigte nach eigenen Aussagen ihre schwächste Leistung im gesamten Turnier. Gewonnen hat sie trotzdem, wenn auch nur sehr knapp mit 7:5, 7:6. „Manchmal muss man sich einfach durchbeissen. Ich war mir sicher, dass ich am nächsten Tag wieder besser spielen werde“, so Kennel. Sie sollte Recht behalten.
Im Halbfinale präsentierte sich Karin Kennel wieder in besserer Verfassung und siegte gegen die Italienerin Claudia Giovine (WTA 525), die zuvor die topgesetzte Slowenin Masa Zec-Peskiric (WTA 262) bezwungen hatte, souverän mit 6:3, 6:4.

Nie locker gelassen
So qualifizierte sie sich zum zweiten Mal in diesem Jahr für ein Endspiel auf der Profitour. Im Duell mit der erst 14-jährigen Tatiana Pieri, die sich bei ihrem erst zweiten Profiturnier völlig überraschend durch die Qualifikation bis ins Finale gekämpft hatte, war Karin Kennel die grosse Favoritin. „Ich war schon etwas nervös, aber ich habe versucht, mich nur aufs Spiel zu konzentrieren und die Tatsache, dass es ein Finale war, auszublenden“, sagte Kennel. Dies klappte optimal, den die Aargauerin war vom ersten Ballwechsel an die aktivere Spielerin und konnte schon bald vorentscheidend wegziehen. Sie drängte ihre solid agierende Gegnerin immer wieder mit clever eingesetzten Topspin-Bällen aus dem Feld und konnte so die Ballwechsel mit ihren druckvollen Grundschlägen dominieren. „Ich kämpfte um jeden Punkt und liess nie locker, auch wenn ich schnell klar in Führung lag. Das war der Hauptgrund für den Sieg“, analysierte Kennel ihre Leistung. 6:2, 6:1 lautete das Verdikt am Ende.
Dank den 12 gewonnen WTA-Punkten wird sich Karin Kennel in der Weltrangliste um rund 30 Positionen verbessern und klopft nun an die Tür der Top 400. Vielleicht knackt sie diese Marke bereits nächste Woche. Dann steht sie an derselben Stätte erneut im Einsatz.

Text und Bild (in Aktion) von Fabio Baranzini, Bild mit Pokal zur Verfügung gestellt

Montag, 10. März 2014

Drei SM-Titel für Aargauer Senioren

An der Senioren Schweizer Meisterschaft, die am Wochenende im Sportcenter Wase in Birrhard zu Ende ging, gewannen mit Alain Dedial (N4, 105, 35+), Karin Amrein (R2, 45+) und Sandra Hopfner (R2, 50+) drei Aargauer.

Der Sieg von Alain Dedial ist keine Überraschung. Der 39-Jährige ist in der Kategorie 35+ das Mass aller Dinge und ging in Birrhard als Titelverteidiger an den Start. Seiner Favoritenrolle wurde der Leiter der im Birrhard ansässigen Tennisschule mehr als gerecht, gab er doch in seinen beiden Spielen auf dem Weg ins Finale nur gerade drei Games ab. Dass er sich aber im Endspiel mit einem weiteren Aargauer, dem Rothrister Eric Gloor (R2), duellierte, kann getrost als Überraschung bezeichnet werden. Der ungesetzte Gloor schlug mit Frédéric Honsberger und Patrick Steiner gleich zwei R1-Spieler und qualifizierte sich damit für das innerkantonale Finalduell. Dort endete dann aber der Lauf von Gloor und er musste sich Dedial mit 2:6, 1:6 geschlagen geben. Das Ende der Dominanz von Alain Dedial bei den nationalen Senioren Meisterschaften ist also weiter nicht in Sicht.

Zwei Siege bei den Seniorinnen
Bei den Frauen schwang in der Kategorie 45+ mit Karin Amrein vom TC Muri eine weitere Aargauer Vertreterin oben aus. Amrein bekundete in den ersten beiden Runden einige Probleme und musste bei ihrem ersten Auftritt gegen Sibylle Graf (R5) gar über drei Sätze gehen. In der Folge konnte sie sich aber kontinuierlich steigern und gewann das Endspiel gegen die Turniernummer zwei Carmen Hofmänner-Brugger (R3) mit 6:3, 6:1. 
 Bei den über 50-Jährigen konnte sich mit Sandra Hopfner (R2) vom TC Wettingen noch eine dritte Aargauerin die Goldmedaille sichern. Nachdem sie vor einem Jahr noch im Endspiel verloren hatte, konnte sie diesmal auch das letzte Spiel gewinnen. Nach zwei souveränen Siegen setzte sie sich im Finale in einer engen Partie gegen die topgesetzte Lucie Granat (R1) mit 4:6, 6:4, 6:4 durch.

Sieben weitere Medaillen
Doch im Aargau darf man sich nicht nur über Titel freuen, sondern auch gleich noch über drei silberne und vier bronzene Auszeichnungen. Neben Eric Gloor, der in der Kategorie 35+ Silber holte, gelang dies auch Martin Gloor (R3, TC Teufenthal, 55+). Gloor war an Nummer zwei gesetzt und musste sich erst im Endspiel Jörg Hüsler (R2) mit 3:6, 1:6 geschlagen geben. Ebenfalls Silber gewann Peter Hausherr (R5, TC Bremgarten) in der Kategorie 75+. 
Immerhin bis ins Halbfinal schafften es Hans Huber (R4, TC Zofingen, 60+), Meinrad Kueng (R4, TC Wettingen, 65+), Milan Makanec (R5, TC Obersiggenthal, 70+) und Peter Schoch (R4, TC Wettingen, 70+). 

Text von Fabio Baranzini

Dienstag, 4. März 2014

Teufenthal will Wettingen beerben

Der TC Wettingen zieht sein Team aus der Nationalliga C zurück. Der zu schwache Nachwuchs kann in der NLC nicht bestehen. Im Gegensatz zu den Wettingern setzen die Teufenthaler mit einem Projekt auf eben diesen.

Traditionsgemäss stellt der TC Wettingen bei den Männern eine Mannschaft in der Nationalliga C. Das wird in diesem Jahr nicht mehr der Fall sein. Die Clubführung, welche die erste Mannschaft bisher finanziell unterstützt hat, hat entschieden, dass die Mehrheit der Spieler reguläre Clubmitglieder sein müssen und nicht Athleten, die lediglich für die Interclubpartien verpflichtet werden, wie Clubpräsident Beat Fellmann erklärt.
Damit standen die Wettinger, die in der Vergangenheit stets auf clubexterne Verstärkung angewiesen waren, vor einem Problem: Der clubeigene Nachwuchs ist zu schwach, um in der Nationalliga C bestehen zu können, und das Unterfangen, neue Spieler zu suchen, die sich längerfristig im Team integrieren wollen, blieb erfolglos. Hinzu kam, dass einige Akteure zu den Jungsenioren wechseln werden. Der Rückzug der Equipe war daher unumgänglich. „Der Club bedauert den Rückzug. Wir wären bereit gewesen, bei einem nachhaltigen Konzept die erste Mannschaft weiterhin zu unterstützen“, so Fellmann, der betont, dass es zwischen Mannschaft und Clubführung nicht zum Streit gekommen sei. Captain Nicolas Menzato wollte sich dazu nicht äussern.

Spass vor Geld
Ein Grund, weshalb den Wettingern die Suche nach adäquaten Spielern so schwer gefallen ist, könnte ein Interclub-Projekt aus dem Kanton Aargau sein. Der Tennisclub Teufenthal versucht seit einigen Jahren ausschliesslich mit vielversprechenden Aargauer Nachwuchsspielern eine schlagkräftige Truppe zu stellen. „In der Vergangenheit sind ähnliche Projekte im Aargau leider immer gescheitert. Ich hoffe, dass wir es nun schaffen, indem wir den Teamgedanken in den Vordergrund stellen. Die Jungs sollen so viel Spass haben am Interclub, dass sie bei uns bleiben, auch wenn finanziell lukrativere Angebote vorliegen“, erklärt Nicole Riniker, die gemeinsam mit Frank Attula das Teufenthaler Interclub-Projekt betreut.

Aufstieg ist Pflicht
Das junge Team, das derzeit von einem Gönnerverein unterstützt wird, aber auch von Seiten des TC Teufenthal immer mehr Rückendeckung erhält, hat sich zum Ziel gesetzt, 2016 um den Aufstieg in die Nationalliga B mitzuspielen. Davon sind die Teufenthaler derzeit noch weit entfernt. Noch spielen sie in der 1. Liga und stehen dort vor einer entscheidenden Saison. „Wenn wir in diesem Jahr nicht aufsteigen, dann können wir das Projekt beenden. Noch einmal werden die Jungs nicht in der 1. Liga antreten“, ist sich Riniker bewusst.
Im Vergleich zum Vorjahr, als die Mannschaft in den Aufstiegsspielen am späteren Aufsteiger Herzogenbuchsee gescheitert war, wurde der Kader nochmals verstärkt. Neben den bisherigen Spielern Patrik Hartmeier (R1, 17 Jahre, im Bild), Noël Kunz (R1, 16), Noah Petralia (R2, 17), Hans Gloor (R3, 16), Lukas Striffler (R3, 14) und Benjamin Fisch (R4, 18, Captain) stossen neu Dario Huber (R1, 17) vom NLC-Absteiger Zofingen und Routinier Slobodan Mavrenski (N4, 71) zum Team. „Vor allem die Verpflichtung von Slobodan ist für uns ein Glücksfall. Mit seiner Erfahrung und seiner Klasse wird er den Jungs wertvolle Unterstützung bieten können“, ist Riniker überzeugt. Mit diesem Kader müssten sich die Teufenthaler selbst in der NLC nicht verstecken. Der Aufstieg sollte daher eigentlich lediglich Formsache sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 3. März 2014

Der Aargau hat viele heisse Eisen im Feuer

Zum achten Mal in Folge beginnen am kommenden Donnerstag die Senioren Schweizer Meisterschaften im Sportcenter Wase Birrhard. Aufgrund der Resultate der letzten Austragungen liegen für die Aargauer Akteure einige Medaillen in Griffweite. 

Drei der letzten vier SM-Titel in der Kategorie 35+ gingen an Alain Dedial (N4, 105, im Bild). Ein Szenario, in dem Dedial seinen Titel aus dem Vorjahr in seiner eigenen Halle – der 39-Jährige ist Leiter der im Sportcenter Wase ansässigen Tennisschule – nicht gewinnt, ist nur schwer vorstellbar. Er ist der einzige N-Spieler im gesamten Turnier und damit auch diesmal wieder der Mann, den es zu schlagen gilt. In den letzten Jahren war Dedial jedoch nicht der einzige Erfolgsgarant bei den erfolgreichen Aargauer Senioren. 

Paroubek kann Titel nicht verteidigen
Auch Michelle Paroubek (R1, TC Brugg) hat im letzten Jahr sowohl die Winter- als auch die Sommerausgabe der SM gewonnen. Sie kann ihren Titel aber nicht verteidigen, denn ihre Konkurrenz (40+) musste wegen zu wenigen Teilnehmerinnen abgesagt werden. Doch auch wenn damit eine fast schon sichere Medaille für den Kanton Aargau wegfällt, bleiben noch weitere Chancen: In der Kategorie 55+ ist Martin Gloor (R3, TC Teufenthal) an Nummer zwei gesetzt. Damit gehört Gloor, der im Vorjahr das Endspiel erreichte und im Interclub in der höchsten Schweizer Seniorenliga antritt, erneut zu den heissesten Titelkandidaten. Ebenso Hans Huber (R4, TC Zofingen), der bei den über 60-Jährigen als Nummer drei der Setzliste geführt wird, und Meinrad Kueng (R4, TC Wettingen) als Turniernummer vier in der Kategorie 65+. Auch in den Konkurrenzen der Ältesten werden die Aargauer Akteure ein gewichtiges Wort mitreden, wenn es um die Vergabe der Medaillen geht. Peter Schoch (R4, TC Wettingen) und Milan Makanec (R5, TC Obersiggenthal) sind die Nummern zwei und drei bei den 70+ und Vorjahresfinalist Peter Hausherr (R5, TC Bremgarten) ist der zweitbeste Spieler seiner Konkurrenz (75+).
Doch nicht nur die Aargauer Männer dürfen auf SM-Medaillen hoffen, sondern auch die Frauen. In der Kategorie 45+ ist Karin Amrein (R2, TC Muri) die top gesetzte Spielerin und bei den über 50-Jährigen wird Sandra Hopfner versuchen, ihre gute Ausgangslage als Turniernummer zwei in ein gutes Resultat umzumünzen. 

Zu wenig Teilnehmerinnen
Insgesamt werden in den vier Tagen vom Donnerstag bis Sonntag 145 Senioren und Seniorinnen aus der ganzen Schweiz im Sportcenter Wase um Titelehren kämpfen. Das sind drei weniger als im Vorjahr, wobei in allen Alterskategorien auffällt, dass deutlich mehr Männer teilnehmen (total 117 zu 28). Daher mussten bei den Seniorinnen wie bereits im Vorjahr mehr als die Hälfte der Konkurrenzen wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt werden.

Text von Fabio Baranzini, Bild von Harry Ingold

Sonntag, 23. Februar 2014

Den Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen

Der Deutsche Maximilian Abel (N2, 16, erstes Bild) gewinnt das Finale der Leuggern Open gegen Claude Benz (N4, 83, zweites Bild) und verteidigt damit als erster Spieler seinen Titel.

Claude Benz gegen Maximilian Abel. Die Nummer 83 der Schweiz gegen die Nummer 16. Qualifikant gegen Titelverteidiger. Bei dieser Affiche erübrigte sich die Frage nach dem Favoriten. Die Zuschauer stellten sich wohl insgeheim auf ein schnelles Finalspiel ein. Doch sie sollten sich täuschen. Claude Benz, der 21-jährige Mittelschüler aus Thun, legte so los, wie man das eigentlich von Abel hätte erwarten können: offensiv und schnörkellos.
Mit seinem Aufschlag variierte der Linkshänder geschickt, dominierte die Ballwechsel mit seiner starken Vorhand und beging dabei kaum Fehler. Sein Gegenüber hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Abel wirkte erstaunlich passiv, gerade beim Returnspiel. Entsprechend verdient ging der erste Satz mit 6:4 an Aussenseiter Benz, der eindrücklich zeigte, weshalb er vor einigen Jahren bereits einmal die Nummer 26 der Schweiz war und sich bei den Junioren drei Mal den Schweizer Meistertitel gesichert hatte.

Knackpunkt bei 3:3
Auch im zweiten Durchgang blieb das Finale der 19. Leuggern Open eine enge Kiste. Nach wie vor liess Benz keine Schwächen erkennen, was bei Abel zunehmend Spuren hinterliess. Einige ungläubige Blicke da, ein Kopfschütteln dort, der 31-jährige Deutsche hatte sich das Finalspiel anders vorgestellt. „Ich war nicht überrascht, dass er so stark war, denn wir spielen im selben Team Interclub. Trotzdem wollte ich das Spiel diktieren, wie ich mir das gewohnt bin. Entsprechend war der Spielverlauf frustrierend und es fiel mir unglaublich schwer, immer ruhig zu bleiben“, so Abel.
Als Benz bei 3:3 gar noch zu zwei Breakchancen kam, ging es für den Titelverteidiger endgültig ans Eingemachte. Doch just in diesem Moment zeigte Abel seine ganze Klasse. Er wehrte die beiden Breakbälle ab, holte sich das Game und kurz darauf mit einem krachenden Backhandreturn-Winner den zweiten Satz.

Abel hat Lust auf mehr
Was danach folgte, war eine Demonstration des Deutschen, der in Frankfurt als Tennistrainer arbeitet und daneben Preisgeldturniere und Ligaspiele bestreitet. Abel machte gehörig Druck, fand die nötige Länge in seinen Grundschlägen und verbuchte deutlich mehr Gratispunkte mit seinem Aufschlag. „Nachdem ich den zweiten Satz gewonnen hatte, fasste ich Vertrauen und konnte endlich offensiver spielen“, sagte er. Die logische Konsequenz: Abel gewann das Endspiel mit 4:6, 6:4, 6:1 und kann damit als erster Spieler überhaupt seinen Titel an den Leuggern Open verteidigen. Und der Deutsche hat noch nicht genug. Von Organisator Christoph Back darauf angesprochen, ob er im nächsten Jahr wieder antrete, meinte er mit einem Lachen: „Ja klar, Hattrick oder?“

Fetovs überzeugen
Claude Benz war nicht der einzige Spieler, der an der diesjährigen Ausgabe der Leuggern Open zu überraschen wusste. Erfreulicherweise zeigten auch die Aargauer Akteure gute Leistungen – allen voran die Gebrüder Fetov. Muhamed Fetov (N4, 75) schaffte als Qualifikant den Sprung in den Viertelfinal, wo er dann gegen Benz den Kürzeren zog. Davor hatte er allerdings im Achtelfinal den topgesetzten Franzosen Franck Pépé (N1, 7) mit 6:4, 7:6 geschlagen. Gar noch eine Runde weiter kam sein jüngerer Bruder Ibrahim (N3, 42). Dieser schlug nach einem sicheren Auftaktsieg den Spanier Pedro Salas (N2, 23) deutlich mit 6:1, 6:3 und gewann auch sein Viertelfinalspiel gegen den Bezwinger von Alexander Sadecky (N2, 11), den Romand Frédéric Novas (R1), in einem hocklassigen Spiel mit 7:6, 6:7, 6:4. Im Halbfinale war dann Abel eine Nummer zu gross.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 21. Februar 2014

Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern

Bereits zum dritten Mal findet unter dem Motto "Trainieren - Wetteifern - Erleben" der vom Aargauischen Tennisverband organisierte Anlass "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern" statt. 

Angesprochen wird dabei der Aargauer Tennisnachwuchs mit den Jahrgängen 2004 bis 2009. Alle Teilnehmer sollten seit mindestens einem halben Jahr Tennis spielen. Das Ziel des Events ist es, dass das Team der ATV-Regionaltrainer sich ein Bild von allen Teilnehmern machen und die geeignetsten für die Hauptselektion zur Aufnahme ins ATV-Regionalkader auswählen kann.

Der Anlass findet am 29.3. in der Tennishalle Rigacker in Wohlen statt und dauert zwei Stunden. Aufgrund des grossen Interesses bei den ersten beiden Ausgaben werden mehrere Gruppen den Parcours gestaffelt absolvieren - schliesslich sollen alle Kids von den ATV-Regionaltrainern Freddy Siegenthaler, Alain Dedial, Ursina Ammann, Martin Büttler und Marco Haessig profitieren können. Daher können sich die zwei Stunden auf den Zeitraum zwischen 14 und 20 Uhr verteilen. Die Teilnehmer werden im Vorfeld über die genaue Spielzeit informiert. Die Kosten für die Teilnahme belaufen sich auf 40 Franken. Anmelden kann man sich noch bis am 17.3.

  • Hier ist die Anmeldung für die 3. Ausgabe des Events "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern" zu finden.
  • Was die Kids am 29.3. in Wohlen genau erwartet und wie die Selektionskriterien aussehen, kann hier nachgelesen werden. 

Zofingen hat Grund zum Feiern

Der Tennisclub aus der Thutstadt, der mit gut 300 Mitgliedern zu den grössten des Kantons zählt, feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. 

Für dieses Jubiläum haben sich die Verantwortlichen etwas Besonderes ausgedacht. Statt einem grossen Jubiläumsfest gibt es über die ganze Saison verteilt fünf Anlässe, mit denen der Tennissport einer „breiten Bevölkerungsschicht zugänglich gemacht werden soll“, wie OK-Leiter Lorenz Vogel erklärt. Warum gleich fünf Anlässe? „Einerseits haben auf der Anlage des Tennisclubs Zofingen nicht genügend Leute Platz für ein Riesenfest und andererseits wollen wir mit den verschiedenen Events unterschiedliche Zielgruppen ansprechen“, so Vogel. Als Ziel strebt das achtköpfige Organisationskomitee das Anwerben neuer Mitglieder sowie den Ausbau der clubeigenen Juniorenabteilung an.

Vortrag von Bernhard Schär
Der Startschuss für die Feierlichkeiten fällt am 22. März in der Zofinger Altstadt. Dort wird der TCZ einen Marktstand führen und die Besucher über den Club und dessen Aktivitäten informieren. Exakt ein Monat später wartet ein erstes Highlight. Der bekannte SRF-Radiomoderator Bernhard Schär – ausgewiesener Tennisfachmann und Roger-Federer-Experte – wird in der Zofinger Schützenstube ein Referat mit dem Titel „Weltsport Tennis: faszinierend und emotional“ halten. „Diesen Vortrag sollte man sich als Tennisfan auf keinen Fall entgehen lassen, denn vor allem die vielen Anekdoten von Berhard Schär sind sehr interessant“, rührt Vogel die Werbetrommel für den öffentlich zugänglichen Vortrag des wahrscheinlich bekanntesten TCZ-Clubmitglieds.
Weiter planen die Zofinger am 14. Mai einen Kids Day, bei dem nicht nur die Kinder sondern auch ihre Eltern zum Tennisspielen animiert werden sollen. Am 28. Juni folgt der Tag der offenen Tür und am Wochenende des 16./17. August findet ein Turnier für Junioren und Aktive der Stärkeklasse R1-R9 statt. In Zofingen ist in diesem Jahr also einiges los.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Mittwoch, 19. Februar 2014

Ein Drittel der Teilnehmer kommt aus dem Aargau

Morgen beginnt die 19. Austragung der Leuggern Open. Zu den Anwärtern auf den Titel zählt neben Titelverteidiger Maximilian Abel (N2, 16, im Bild) auch der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 11).

Das grösste Preisgeldturnier im Aargau (Gesamtsumme 10 000 Franken) ist bei seiner 19. Ausgabe verhältnismässig schwach besetzt. Während im letzten Jahr gleich sechs N1-Spieler am Start waren und die Nummer 34 der Schweiz gerade noch Unterschlupf fand im Hauptfeld, ist der Cut fürs Hauptturnier diesmal bei Rang 64 und es ist lediglich ein N1-Spieler am Start. Es ist dies der Franzose Franck Pépé (N1, 7), der mit dem Turnier in Leuggern noch eine Rechnung offen hat. Bereits im Vorjahr war er an Position eins gesetzt, verlor allerdings bei seinem ersten Auftritt.
Wiederum mit dabei ist Titelverteidiger Maximilian Abel. Der Deutsche, der bereits einmal die Nummer 183 der Welt war, dann allerdings auf die schiefe Bahn geriet und unter anderem wegen Kreditkartendiebstahls drei Jahre ins Gefängnis musste, gehört nach seinem Sieg im Vorjahr auch diesmal wieder zu den Favoriten. Mit Alexander Sadecky muss man auch einen Aargauer auf der Rechnung haben. Der 26-jährige Würenloser hat wiederholt versucht, sein Heimturnier zu gewinnen, blieb aber bisher erfolglos. Ihm könnte zu gute kommen, dass die Konkurrenz in diesem Jahr nicht so stark ist wie auch schon. Obwohl Sadecky seit seinem Einsatz an den Schweizer Meisterschaften vor gut zwei Monaten keine Turniere mehr bestritten hat, ist er als Nummer zwei ein heisser Anwärter auf den Titel.

Sieben weitere Aargauer
Dass das Teilnehmerfeld in diesem Jahr nicht ganz so gut besetzt ist, hat positive Auswirkungen für die Aargauer Spieler. Nicht weniger als acht Akteure aus dem Kanton stehen im Hauptfeld, was einem Drittel der gesamten Konkurrenz entspricht. Neben Sadecky sollte man vor allem Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen) im Auge behalten, der bei seinen letzten Turnieren ansprechende Resultate vorzuweisen hat.
Aussenseiterchancen haben auch Kevin Jordi (N2, 26) aus Bremgarten und der Klingnauer Oliver Mrose (N2, 29). Die Aargauer Teilnehmer werden komplettiert von den Gebrüdern Ibrahim (N3, 45) und Muhamed Fetov (N4, 75), sowie den beiden Wild Card-Empfängern Slobodan Mavrenski (N4, 71) und Yanik Kälin (N4, 137).

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 16. Februar 2014

Den Viertelfinal-Fluch besiegt

Die 18-jährige Entfelderin Karin Kennel (WTA 453) erreicht beim ITF-Turnier in Sharm El Sheikh das Endspiel und steht damit in der Weltrangliste so weit oben wie noch nie.

Zwei Turniere hat Karin Kennel in diesem Jahr bereits bestritten, beide Male erreichte sie die Viertelfinals und beide Mal scheiterte sie dabei an einer Gegnerin, die sie aufgrund des Rankings eigentlich hätte schlagen sollen. Auch bei ihrem dritten Turniereinsatz – dem mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Sharm El Sheikh – schaffte es Kennel dank Siegen über Corina Jäger (ohne Ranking) und Demi Schuurs (WTA 1117) in die Runde der letzten Acht, wo sie erneut auf eine schwächer eingestufte Gegnerin traf. Diesmal war Beatrice Lombardo (WTA 967) die Hürde, die Kennel auf dem Weg ins Halbfinale überspringen musste.
Gegen die Italienerin hatte Kennel eine Woche zuvor in der zweiten Runde klar gewonnen und auch diesmal sah es zu Beginn nach einem deutlichen Sieg aus. 6:1 gewann die Aargauerin den ersten Satz, doch dann drehte Lombardo auf, gewann den zweiten Satz mit 6:4 und konnte im Entscheidungsdurchgang mit einem Break vorlegen. Sollte die Serie von Viertelfinal-Niederlagen etwa doch noch um ein Kapitel erweitert werden? Nein, diesmal konnte Karin Kennel reagieren und die Partie zu ihren Gunsten drehen. 6:1, 4:6, 6:3 siegte sie am Ende und stand damit erstmals in diesem Jahr im Halbfinale.

Ao Gai erneut zu stark
Dort wartete die an Nummer sechs gesetzte Belgierin Marie Benoit (WTA 523). Nach verlorenem Startsatz kämpfte sich Kennel zurück und setzte sich am Ende mit 4:6, 6:1, 6:4 durch. Die 18-jährige Aargauerin qualifizierte sich damit zum zweiten Mal in ihrer Karriere für ein Endspiel auf der Profitour, wo sie sich mit der formstarken Chinesin Ao Gai (WTA 592) duellierte, die in der Vorwoche an selber Stätte bereits im Finale stand und dabei unter anderem auch gegen Kennel gewonnen hatte. Auch bem zweiten Aufeinandertreffen war die Asiatin zu stark für Kennel, die ihrem zweiten Profititel zwischenzeitlich allerdings sehr nahe kam. Mit 7:5, 6:7, 2:6 musste sie sich nur knapp geschlagen geben.
Dank den gewonnen Ranglistenpunkten wird Kennel in der Weltrangliste rund 20 Plätze gut machen und ihr bislang bestes Ranking erreichen. Bereits in dieser Woche geht es für Karin Kennel weiter. Mit einer Wild Card ausgestattet, spielt sie beim mit 25 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Kreuzlingen.

Text und Bild Fabio Baranzini

Sonntag, 9. Februar 2014

Eine völlig unerwartete Premiere

Die 15-jährige Tamara Arnold aus Kappel gewinnt die Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Die Aargauer Akteure erfüllten ihr Soll, zeigten jedoch keinen Exploit.

Wer nach dem ersten Auftritt von Tamara Arnold (ITF 859, im Bild) in Oberentfelden darauf gewettet hätte, dass diese vier Tage später ihren ersten Titel auf der ITF-Tour gewinnen wird, wäre höchstwahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Die 15-jährige Kappelerin hatte in ihrem Auftaktspiel mit Bauchmuskelproblemen zu kämpfen und musste sich von der Physiotherapeutin behandeln lassen. „Ich konnte kaum noch servieren und habe gar daran gedacht, dass es vielleicht besser wäre aufzugeben“, blickte Arnold zurück.
Diesen Gedanken setzte sie glücklicherweise nicht in die Tat um, denn nach dem mühsamen Startsieg konnte sie sich von Runde zu Runde steigern und zeigte im Endspiel eine abgeklärte Leistung. Ihre Trainingskollegin Medina Sahinagic (ITF 861) fegte sie gleich mit 6:3, 6:0 vom Platz. „Das ist unglaublich. Mit diesem Sieg hätte ich nie gerechnet, das ist ein sehr grosser Schritt für mich“, freute sich Arnold, die sich mit diesem Triumph in eine lange Liste von Schweizer Siegerinnen in Oberentfelden einreiht. Sie ist die fünfte einheimische Siegerin bei ebenso vielen Austragungen.

Mehr Konstanz
Das erste Game im zweiten Satz war symptomatisch für das ganze Match: Sahinagic gelangen zwei Gewinnschläge, doch ihr unterliefen auch vier Returnfehler. Nachdem Arnold, die nach wie vor die konstantere Spielerin auf dem Platz war, das Break zum 3:0 bestätigt hatte, war der Widerstand ihrer Kontrahentin gebrochen. Kurz darauf verwertete Tamara Arnold den ersten Matchball. Der Jubel war verhalten, aber die Erleichterung, die von Arnold abfiel, war sichtbar. „Ich wusste nie, ob ich sie jetzt im Griff hatte oder nicht. Obwohl wir oft zusammen trainieren, war es schwierig, sie einzuschätzen“, analysierte die glückliche Siegerin.
Der Auftakt in die Partie zwischen Arnold und Sahinagic verlief harzig. Beiden Spielerinnen war die Nervosität anzusehen. Lange Ballwechsel waren eine Seltenheit, das Spiel geprägt von vielen unnötigen Fehlern. Vor allem bei Sahinagic, die im Viertelfinal völlig überraschend die topgesetzte Chiara Grimm (ITF 198) eliminiert hatte, wechselten Licht und Schatten im Minutentakt. Mal kamen brachiale Gewinnschläge, dann wieder unerklärliche Fehler. Arnold wusste dies geschickt auszunutzen, riskierte nicht mehr allzu viel und verteidigte sich gekonnt. Verdient sicherte sie sich den ersten Satz mit 6:3.
Im Endspiel der Junioren lieferten sich die beiden Deutschen Tim Ruehl (ITF 342, im Bild) und Fabian Fallert (ITF 422) ein ausgeglichenes Duell, wobei der leicht favorisierte Ruehl das Match mit 6:3, 2:6, 6:4 gewann.

Stan-Effekt, aber trotzdem kein Exploit
Turnierorganisator Freddy Blatter war auch mit der fünften Winterausgabe der Swiss Junior Trophy zufrieden. „Es war sehr erfreulich, dass wir die Tableaus füllen konnten und mehr als 50 Prozent der Teilnehmer aus der Schweiz kamen. Vielleicht ist das auf die Euphorie rund um den ersten Grand Slam Sieg von Stan Wawrinka zurückzuführen“, so Blatter. Nicht von dieser Euphorie anstecken, liessen sich die Aargauer Teilnehmer. Sie konnten nicht wie Stan über sich hinauswachsen und für einen Exploit sorgen. Blatter konnte aber immerhin einen leichten Aufwärtstrend feststellen: „Sie haben sich besser geschlagen als im Vorjahr, aber es fehlte doch einiges für einen Vorstoss ins Viertel- oder Halbfinale.“
Positive Ansätze zeigten vor allem Michelle Bertschi (ohne Ranking, Seon, im Bild) und Dario Huber (ITF 1759, Brittnau). Letzterer spielte sich erfolgreich durch die Qualifikation und überstand auch die erste Runde im Hautfeld, ehe er am topgesetzten Johan Nikles (ITF 3110) scheiterte. Bertschi, die eine Wild Card erhielt, gewann ihr Auftaktspiel souverän und zeigte in der zweiten Rund gegen Daniela Vukovic (ITF 719) einen couragierten Auftritt. Gegen die spätere Halbfinalistin musste sie sich erst mit 5:7 im dritten Satz geschlagen geben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 7. Februar 2014

Im Viertelfinal ist Endstation

Amra Sadikovic und Karin Kennel standen diese Woche in Grenoble, respektive in Sharm El Sheihk im Einsatz. Beide erreichten dabei die Runde der letzten Acht.

Bei ihrem ersten Auftritt im neuen Jahr erreichte die 24-jährige Aargauerin Amra Sadikovic (WTA 280) beim mit 25 000 Dollar dotierten ITF-Turnier im französischen Grenoble die Viertelfinals. Nach mehr als zwei Monaten ohne Wettkampf startete Sadikovic vielversprechend in die neue Saison, nachdem sie im letzten Jahr oftmals unter den Erwartungen geblieben war. Vor allem im Achtelfinale zeigte Sadikovic eine starke Leistung, als sie mit Maria-Elena Camerin (WTA 192) eine Spielerin aus den Top 200 ausschalten konnte. Im Viertelfinale erinnerte der Spielausgang dann allerdings wieder ans Vorjahr: Sadikovic verlor gegen die einheimische Qualifikantin Constance Sibille (WTA 389) mit 5:7, 5:7.

Aufschlag und Chancenverwertung nicht optimal 
Beim mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Sharm El Sheikh setzte es für die Entfelderin Karin Kennel (WTA 452) im Viertelfinale eine deutliche Niederlage ab. Nachdem sich die an Nummer fünf gesetzte Aargauerin mit zwei souveränen Siegen für die Runde der letzten Acht qualifiziert hatte, unterlag sie dort der Chinesin Ao Gai (WTA 600) deutlich mit 3:6, 2:6. Kennel wurde in diesem Match nicht weniger als sieben Mal gebreakt, konnte selbst aber nur drei von neun Breakchancen verwerten, während ihre Gegnerin sieben von elf Chancen in Spielgewinne ummünzen konnte. 

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Zwischenstation auf dem Weg nach oben

Die 17-jährige Chiara Grimm aus Tägerwilen ist die grosse Favoritin auf den Titel an der Swiss Junior Trophy.
Ein Blick auf die Ranglistenplatzierungen der Teilnehmerinnen der Swiss Junior Trophy zeigt ein klares Bild: Die an Nummer eins gesetzte Chiara Grimm ist die mit Abstand bestklassierte Spielerin des Turniers. Als Nummer 198 der Welt liegt sie mehr als 150 Ränge vor der zweitbesten Akteurin. Die 17-jährige Thurgauerin, deren Palmarès die Team- und Doppel-Europameistertitel in der Kategorie U16, sowie mehrere Junioren Schweizer Meistertitel zieren, ist eigentlich zu stark für das Turnier. Weshalb also die Teilnahme in Oberentfelden? „Mir fehlt die Matchpraxis. Im Herbst fiel ich mehrere Wochen wegen einer Handgelenkverletzung aus und an der Schweizer Meisterschaft Anfang Januar holte ich mir eine Bauchmuskelzerrung. Die Swiss Junior Trophy ist für mich der ideale Wiedereinstieg“, so Grimm, die sich kurzfristig für die Teilnahme entschied und daher vom Veranstalter mit einer Wild Card ausgestattet wurde.

Paris und Wimbledon als Ziel
Die Swiss Junior Trophy, die der zweitniedrigsten Turnierkategorie der ITF angehört, ist für Chiara Grimm aber lediglich ein kurzer Zwischenstopp. Sie peilt noch in diesem Jahr viel höhere Ziele an. „In Paris und Wimbledon möchte ich die Junioren Grand Slams bestreiten und zudem sind einige Teilnahmen an kleineren Profiturnieren geplant.“ Auch bei den Profis hat Grimm, die seit beinahe zehn Jahren in Kreuzlingen trainiert und dort die Matura absolviert, schon für Furore gesorgt. Im letzten Sommer erreichte sie beim Turnier in Caslano im Einzel das Endspiel und im Doppel gewann sie gar den Titel.

Konkurrenz ist gewarnt
Doch hinter dem Erfolg steckt eine Menge Arbeit. Seit Grimm zehn Jahre alt ist, steht sie täglich auf dem Tennisplatz. Dieser grosse Trainingsaufwand geht auf Kosten der Freizeit. „Ich habe praktisch keine freien Tage und entsprechend muss ich auf Vieles verzichten. Gerade Freundschaften zu pflegen ist sehr schwierig.“ Auf ihrem Weg an die Spitze darf die Schweizer Nachwuchshoffnung aber keine Kompromisse eingehen.
Dass Chiara Grimm eigentlich für höhere Aufgaben bestimmt ist, zeigte sie bei ihrem ersten Auftritt in Oberentfelden eindrücklich. In gut 45 Minuten fertigte sie ihre Zweitrundengegnerin Jessica Brühwiler mit 6:1, 6:0 ab. Nach dem Spiel war sie zufrieden, sah aber noch Verbesserungspotenzial. „Für den Anfang war es in Ordnung, aber ich hatte noch etwas Mühe mit dem Timing und dem Rhythmus. Ein Match ist halt immer etwas anderes als ein Training." Die Konkurrenz in Oberentfelden muss sich also warm anziehen, will sie Chiara Grimm den Titel streitig machen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 30. Januar 2014

Zur Elite der Junioren zu gehören, ist Pflicht

An kleineren internationalen Juniorenturnieren wie der morgen beginnenden Swiss Junior Trophy in Oberentfelden werden die Grundsteine für erfolgreiche Profikarrieren gelegt.

Morgen ist es wieder soweit. Über 800 Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt haben sich angemeldet, um an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden um wichtige Punkte fürs ITF-Ranking, das Junioren-Pendant zur ATP-, respektive WTA-Tour bei den Profis, zu kämpfen. Organisator Freddy Blatter, der das Turnier zum fünften Mal durchführt, verfolgt nach wie vor das Ziel, mit dem Event der 4. Kategorie den nationalen und regionalen Junioren eine Chance zu geben, sich mit der ausländischen Konkurrenz zu messen. Doch welche Bedeutung hat die ITF-Tour in der Karriere eines angehenden Tennisprofis überhaupt? Und wie funktioniert diese?
Die erste Frage lässt sich mit einer statistischen Kennzahl, die der Schweizerische Tennisverband herausgegeben hat, leicht beantworten: 79% aller Top 100 Spieler bei den Profis haben bereits bei den Junioren eine Top-50-Platzierung erreicht. „Es gibt immer Ausnahmen, aber man kann schon sagen, dass man bei den Profis nur dann eine Chance hat, wenn man schon bei den Junioren zu den Besten gehört hat - aber selbst das ist noch längst keine Erfolgsgarantie“, so Blatter. Doch zu den besten 50 Nachwuchsspielern der Welt zu gehören, ist ein schwieriges Unterfangen. Bei den Juniorinnen werden aktuell über 2000 Athletinnen in der Weltrangliste geführt, bei den Junioren sind es nur unwesentlich weniger. Ranglistenpunkte (Einzel- und Doppelpunkte werden addiert, wobei die Doppelpunkte lediglich zu einem Viertel zählen) gibt es bei jedem Turnier zu gewinnen. Und davon gibt es eine ganze Menge - allein in der ersten Jahreshälfte 2014 sind es weltweit beinahe 200.

Grand Slams als Schaufenster
Natürlich können die angehenden Tennisprofis nicht bei allen Events gleich viele Punkte ergattern, denn die Turniere sind in sieben Kategorien (Grad A und B, sowie Grad 1 – 5) unterteilt, wobei bei den Grad A und B Turnieren am meisten Punkten verteilt werden. Wer bei diesen Events mitmischen will, muss jedoch bereits ein Ranking in der Region von Rang 100 aufweisen, für die Grand Slam Turniere sind gar die Top 60 Pflicht. „Die Grand Slams müssen das Ziel jedes Juniors sein, denn nur dort kann er sich Agenturen und Sponsoren zeigen, die ihn dann bei der Fortsetzung seiner Karriere unterstützen“, sagt Blatter. Um sich in die dafür notwendigen Ranglistenregionen vorzuarbeiten, braucht es Turniere in den untersten Kategorien wie die Swiss Junior Trophy, bei denen die Einstiegshürde vergleichsweise tief ist und auch Athleten ohne Ranking zumindest in der Qualifikation antreten können.

Starkes Teilnehmerfeld
Dass das Turnier in Oberentfelden ein optimales Einstiegsturnier ist, zeigt ein Blick auf die Teilnehmerlisten der letzten vier Jahre. Da haben beispielsweise Karin Kennel, die später die Top 10 der Juniorinnen knackte und Vize-Europameisterin wurde, oder Jil Belen Teichmann (im Bild) und Marko Osmakcic, die letzte Woche im Hauptfeld der Junioren Australian Open standen, teilgenommen. Die Chancen stehen gut, dass in Oberentfelden auch in diesem Jahr der eine oder andere Nachwuchscrack spielt, der später von sich reden macht, denn für ein Grad 4 Turnier ist die Swiss Junior Trophy gut besetzt.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 20. Januar 2014

Viele Änderungen, aber (noch) wenig Erfolg

Am Wochenende fand im Sportworld Baregg in Baden die Aargauische Seniorenmeisterschaft statt. 49 Senioren aus der ganzen Schweiz kämpften dabei um Titelehren - Seniorinnen haben sich keine angemeldet. 

Mit viel Elan und interessanten Ideen machten sich der neue Veranstalter der Aargauischen Seniorenmeisterschaften, das Sportcenter Sportworld Baregg, gemeinsam mit dem Senioren Verantwortlichen des ATV, Robert Vögtlin, an die Organisation der kriselnden kantonalen Hallen Senioren Meisterschaften. Neben dem Austragungsort wurde das Datum in den Januar verlegt, die Tableaus wurden für ausserkantonale Spieler geöffnet und es wurde im Modus des Tableau avancé gespielt, so dass stets zuerst mehr oder weniger gleich starke Akteure aufeinander trafen. Was in der Theorie vielversprechend klang, wich in der Praxis der Ernüchterung. 
Nur gerade 49 Anmeldung sind bei den Senioren eingegangen, bei den Seniorinnen nicht einmal eine einzige. "Das ist eine Enttäuschung, aber wir werden das Handtuch noch nicht werfen. Ich glaube die Veränderungen gehen in die richtige Richtung, allerdings gibt es noch Verbesserungspotenzial für das nächste Jahr, wo wir sicher nochmals einen Versuch starten werden. Es wäre sehr schade, wenn die Aargauischen Seniorenmeisterschaften im Winter einfach so von der Bildfläche verschwinden würden", erklärt Robert Vögtlin. Beim nächsten Mal, soll das Datum besser gewählt werden, damit es sich nicht wie in diesem Jahr mit der Team Trophy im Sportcenter Wase und den offenen Freiämter Seniorenmeisterschaften in Wohlen überschneidet. 

Zwei Titel für Teufenthal
Zum sportlichen Aspekt dieser Meisterschaften: Das grösste Tableau gabs in der Kategorie 35+, das mit je zwei R3- und R4-Spielern auch ansprechend besetzt war. Am Ende setzte sich Deon Bowman (R3, TC CIS Wase) durch. Im Halbfinale bezwang er mit Roger Humbel (R4) die Turniernummer drei souverän mit 6:1, 6:0 und profitierte im Endspiel von der Aufgabe seines Gegners Franko Bujan (R5, TC Huba) beim Stande von 4:0. In der Kategoie 45+ gewann mir René Schwendimann (R5) ein Vertreter des TC Teufenthal. Schwendimann setzte sich im Finale gegen den top gesetzten Roger Bieler (R5, TC Airport Bassersdorf) sicher mit 6:2, 6:2 durch. 
Einen zweiten kantonalen Titel gabs für den TC Teufenthal in der Kategorie 55+, wo Rolf Zimmermann (R6) obenaus schwang. In der ersten Runde wäre Zimmerman allerdings beinahe an Reto Iten (R7, TC Lenzburg) gescheitert, gewann er doch erst im Tie Break des dritten Satzes. Stark besetzt war die Kategorie 60+ mit nicht weniger als sechs (!) R4-Spielern. Im Finale kam es zu einem Aargauer Duell zwischen der Turniernummer zwei Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen Niedermatten) und dem ungesetzten Herbert Gloor (R4, TC Buchs). Gloor, der in den ersten beiden Runden zwei Mal über die volle Distanz musste, zeigte im Endspiel eine souveräne Leistung und bezwang Buergi gleich mit 6:0, 6:1. 
Bei den Ältesten - den Teilnehmern in der Kategorie 70+ - war Peter Schoch (R4, TC Wettingen) der klar beste Spieler. Er gewann seine beiden Gruppenspiele gegen Milan Makanec (R5, TC Obersiggenthal) und Kurt Ernst (R7, TC Entfelden) jeweils in zwei Sätzen. In der einzigen Doppelkonkurrenz, die ausgetragen wurde (35 - 50+), holten sich Jürg Holenweger (R7) und René Bolliger (R3) den Titel.

Text von Fabio Baranzini

Sonntag, 19. Januar 2014

Neues Mitglied im ATV-Vorstand

Am vergangenen Freitag fand in Berikon die 76. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Die anwesenden Vertreter der Aargauer Tennisclubs und -center fällten dabei drei wichtige Entscheidungen. 

Bevor im Restaurant "Grüene Bode" über Sachthemen und Budgetfragen diskutiert wurde, stand ein ganz besonderes Traktandum auf dem Programm: Die drei Junioren Jason Stüssi, Matteo Barberio und Justin Stüssi (2. und 3. Bild) vom Tennisclub Mellingen wurden für den Gewinn des U12-Junioreninterclub Schweizer-Meister-Titels von der Juniorenverantwortlichen des ATV, Anita Güntensperger, ausgezeichnet. 
Kurz darauf wurde im Saal erstmals heftig diskutiert. Anlass war die Kürzung des Budgetpostens für das Kids Tennis von 10'000 auf 3'000 Franken. Mit diesem Geld subventionierte der ATV Projekte zur Nachwuchsförderung in Aargauer Tennisclubs und Tenniscentern. Der Vorstand begründete die Reduktion damit, dass im vergangenen Jahr kaum unterstützungwürdige und innovative Projekte eingereicht worden seien. Daraufhin erhoben mehrere Clubs, darunter der TC Frick, der TC Wohlen Niedermatten und das Tenniscenter Aarau West Einsprache und forderten, dass der Budgetposten gleich belassen werden solle wie im Vorjahr, denn die Kids seien ja schliesslich die Zukunft des Tennissports. Am Ende einigte man sich darauf, dass die vom ATV vorgeschlagenen 3'000 Franken budgetiert werden, der Vorstand jedoch die Kompetenz hat, vielversprechende Projekte auch über diesen Betrag hinaus zu unterstützen. Zudem sollen die nach wie vor fehlenden Richtlinien, wofür die Clubs und Center wie viel Geld erhalten, bis zur nächsten GV vorgelegt werden.

Unterstützung für die kantonalen Meisterschaften angenommen
Fritz Gollonitsch, der Eventverantwortliche des ATV, informierte die Anwesenden danach über den vom Vorstand ausgearbeiteten Vorschlag zur Unterstützung der kantonalen Meisterschaften. Insgesamt sollen im nächsten Jahr 14'000 Franken (6'000 für die Aktiven Outdoor Meisterschaften und je 2'000 für die Junioren und Senioren Meisterschaften Indoor und Outdoor) ausgeschüttet werden. Mit dieser Unterstützung will der ATV den Veranstaltern unter die Arme greifen und die Ausrichtung einer solchen Meisterschaft für Clubs und Center attraktiver machen. Zudem können die Veranstalter die aargauischen Meisterschaften öffnen - also auch ausserkantonale Teilnehmer zulassen - und sie dürfen das Turnier mindestens zwei Jahre in Folge organisieren, was die Sponsorensuche und die Wiederverwertung des angeeigneten Know-hows der ersten Austragung vereinfachen soll. Die Vertreter der Clubs und Center haben diesen Vorschlag des ATV mit grosser Mehrheit angenommen.

Stephan Kyburz neu dabei
Neben der Wiederwahl des bisherigen Vorstands um Roland Polentarutti (Präsident), Lisbeth Speich (Finanzen), Fritz Gollonitsch (Events), Robert Vögtlin (Seniorenwesen), Heidi Gautschi (Aktuarin) und Anita Güntensperger (Junioren) wurde mit Stephan Kyburz auch ein neuer Mann in den Vorstand gewählt. Der 28-Jährige ist Präsident des TC Baregg-Baden, sowie Teilhaber und stellvertretender Geschäftsführer des Sportcenters Sportworld Baregg. Kyburz wird ab sofort das Ressort Sponsoring und Marketing übernehmen, das zuletzt vakant war.
Zum Abschluss wandte sich Mark Brunner, Präsident von Zürich Tennis und Mitglied des Zentralvorstands von Swiss Tennis, mit einer interessanten Präsentation rund um das Spitzentennis und die Frage, was es denn braucht, um sich als Profi durchzusetzen, ans Publikum. Seine Präsentation steht hier zum Download bereit:

Impressionen der 76. Generalversammlung des ATV

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 14. Januar 2014

Keist, Schär und Lüscher an der Team-EM

Luca Keist, Jonas Schär und Sophie Lüscher wurden vom Schweizerischen Tennisverband für den Winter Cup - die Team Europameisterschaften der Alterkategorien U12 bis U16 - selektioniert. Sie werden Ende Januar die Schweizer Farben repräsentieren.

Die Nomination von Luca Keist (R1, Rothrist, U16) und Jonas Schär (R2, Oftringen, U14) dürfte in direktem Zusammenhang stehen mit den starken Leistungen der beiden an den Junioren Schweizer Meisterschaften, die vergangenes Wochenende über die Bühne gingen. Keist und Schär erreichte in ihren Alterskategorien jeweils das Endspiel. Als Belohnung wurden sie nun von Swiss Tennis Nachwuchschef Yves Allegro für den Winter Cup selektioniert. Genauso wie Sophie Lüscher (R4, Seengen, U12), die bei den Jüngsten an den Start gehen wird.

Türkei und Österreich
Bei diesem internationalen Wettkampf Ende Januar, sind die drei Aargauer jeweils Bestandteil eines Dreierteams. Keist wird gemeinsam mit Mirko Martinez, gegen den er den Final der SM verloren hatte, und Gabriel Currlin, den er in der zweiten Runde überraschend bezwungen hatte, im türkischen Mersin antreten. Schär spielt mit Damien Wenger und dem Solothurner Mischa Lanz in der türkischen Hauptstadt Istanbul und Sophie Lüscher wird sich zusammen mit Melody Hefti und Sara Paunovic in Ebreichsdorf (Österreich) mit der europäischen Konkurrenz messen.

Text von Fabio Baranzini, Bild von Carla Stampfli

Montag, 13. Januar 2014

Kennel will das Spieldiktat in die Hand nehmen

Nachdem die zweite Hälfte des letzten Jahres nicht ganz nach Wunsch verlief, ist Karin Kennel nun bereit, in ihrer ersten ganzen Saison bei den Profis voll anzugreifen.

In die Top 300, dort hätte es für Karin Kennel in der zweiten Saisonhälfte des vergangenen Jahres eigentlich hingehen sollen. Das erklärte sie zumindest im letzten Sommer, kurz nach dem sie die Silbermedaille an der Junioren-Europameisterschaft in Klosters gewonnen hatte. Doch es kam anders. Zuerst wurde sie von Komplikationen beim Heilungsprozess einer an sich harmlosen Fussverletzung eineinhalb Monate ausser Gefecht gesetzt und als sie mit Verspätung wieder ins Turniergeschehen eingreifen konnte, kassierte sie einige unnötige Niederlagen gegen deutlich schwächer klassierte Spielerinnen. „Ich war in diesen Partien zwar wieder fit, fiel aber in mein altes Spielschema zurück und agierte zu passiv. Bei den Profis kann ich es mir nicht mehr leisten, den Ball einfach nur ins Feld zu spielen und zu schauen, was passiert. Auf der Juniorentour hat das jeweils noch funktioniert“, gibt sich die 18-jährige Entfelderin selbstkritisch.

Keine Angst vor starker Konkurrenz
Das Jahr beendete Karin Kennel daher deutlich unter ihrer Zielsetzung auf Weltranglistenposition 463. Trotzdem blickt sie der neuen Saison zuversichtlich entgegen. Sie ist überzeugt, dass ihr Spiel bereits jetzt stark genug ist, um auch deutlich vor ihr klassierte Akteurinnen zu schlagen. Daher setzt sie sich bis im Sommer erneut die Top 300 der Welt als Ziel. „Ich muss mich dafür noch mehr darauf konzentrieren, das Spieldiktat in die Hand zu nehmen und die Ballwechsel zu dominieren“, weiss Kennel, die ihre Saison mit zwei kleineren Turnieren in Deutschland lancieren wird. Mitte Februar ist dann in Kreuzlingen der erste Auftritt an einem mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Turnier geplant. Dass die Konkurrenz auf dieser höheren Turnierstufe noch stärker sein wird, bereitet der jungen Aargauerin aber keine Kopfschmerzen – im Gegenteil. „Das Ranking der Gegnerin ist mir egal. Ich schaue mir die Tableaus jeweils gar nicht so genau an, denn auf der anderen Seite steht ja auch nur eine Frau mit einem Racket“, meint sie schmunzelnd.

Bücher statt Facebook
Karin Kennel ist nicht nur auf dem Tennisplatz voller Tatendrang, sondern will auch bei ihrer Ausbildung zur Büro-Fachfrau, die sie vergangenen Sommer im Selbststudium in Angriff genommen hat, weiterhin Vollgas geben. „Die Schule gefällt mir sehr gut und mit dem Stoff bin ich bereits mehr als einen Monat voraus“, so Kennel. Die junge Entfelderin braucht offensichtlich die Kombination aus Sport und Ausbildung, um auf dem Tennisplatz erfolgreich zu sein. Nur Tennis zu spielen, das käme für Kennel nicht in Frage. „Andere surfen nach dem Training auf Facebook, ich lese dagegen ein Buch über Gesellschaft und Recht. Aber das stört mich nicht, denn ich finde es wichtig, sich auch mit Dingen ausserhalb des Tennissports zu befassen.“ Vielleicht ist es ja genau der Mix aus körperlicher Höchstleistung auf dem Tennisplatz und geistiger Arbeit hinter dem Schreibtisch, der Karin Kennel in der kommenden Saison zu neuen sportlichen Höheflügen antreibt.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Zwei Zofinger Nachwuchscracks überraschen

An den Junioren Schweizer Meisterschaften, die am Wochenende in Emmen, Kriens und Littau über die Bühne gingen, vermochten Luca Keist und Jonas Schär zu überraschen. Ebenfalls stark spielte Chiara Frapolli.

Den 15-jährigen Luca Keist (R1) aus Rothrist hatte vor den nationalen Meisterschaften wohl niemand auf der Rechnung gehabt im Kampf um die Medaillen. Der Spieler des TC Zofingen hatte lediglich als zweitletzter Akteur direkt im Hauptfeld der unter 16-Jährigen Unterschlupf gefunden. Doch Keist spielte schon in der ersten Runde stark auf und bezwang den gleich klassierten Bastien Kolly (R1) problemlos mit 6:1, 6:4. In der zweiten Runde landete der junge Aargauer dann einen veritablen Exploit. Er bezwang die Turniernummer zwei Gabriel Currlin (N4, 140), der im letzten Jahr noch bei den unter 14-Jährigen angetreten war und es dort bis auf Platz 18 Europas gebracht hatte. Keist gewann mit 6:4, 3:6, 6:2 und qualifizierte sich für die Viertelfinals.
Doch auch dort war der Siegeszug des Rothristers noch nicht vorbei. Er spielte sich dank zwei weiteren Erfolgen gegen Laurent Wickli (R1) und Jakub Paul (R1) bis ins Endspiel. Erst im Kampf um die Goldmedaille musste sich der ungesetzte Überraschungsmann dann dem top gesetzten Mirko Martinez (N4, 106) mit 3:6, 6:7 geschlagen geben.

Ohne Satzverlust ins Finale
Nicht ganz so überraschend kam die Finalqualifikation von Jonas Schär (R2, im Bild), dem zweiten Spieler des TC Zofingen. Der 12-jährige Oftringer ist Mitglied des Nachwuchskaders von Swiss Tennis und hat in den vergangenen Jahren bei nationalen Titelkämpfen bereits mehrmals um die Medaillen gekämpft. Dass sich Schär als Ungesetzter bei seinem ersten Auftritt bei den unter 14-Jährigen gleich ohne Satzverlust ins Finale spielt und dabei erst noch die Turniernummer zwei Damien Wenger (R2) schlägt, konnte aber dennoch nicht erwartet werden. Erst im Endspiel wurde sein Lauf von Henry Von Der Schulenburg gestoppt. Schär unterlag 4:6, 2:6.

Grimm zu stark
Die dritte Medaille für den Kanton Aargau holte die Bergdietikerin Chiara Frapolli (N3, 34) in der Kategorie U18. Als Nummer vier der Setzliste bekundete sie in den ersten beiden Runden gegen Melanie Vidovic (N4, 71) und Anaïs Gabriel (N4, 46) keinerlei Probleme und qualifizierte sich souverän fürs Halbfinale. Dort leistete sie der top gesetzten Chiara Grimm (N2, 17) erbitterten Widerstand, verlor dann aber am Ende mit 3:6, 6:4, 2:6.

Vier Spieler in der Runde der letzten Acht
Neben den drei Medaillengewinnen erreichten auch noch vier Akteure aus dem Kanton Aargau die Viertelfinals. Amanda Schneider (N4, 55, Würenlingen, im Bild) gelang dies in der Kategorie U18. Sie bezwang Aline Thommen (N4, 69) in drei Sätzen, ehe sie im Viertelfinale an Margaux Deagostini (N3, 27) mit 1:6, 4:6 scheiterte. In der Kategorie U12 qualifizierten sich gleich drei Nachwuchscracks aus dem Aargau für die Viertelfinals. Jérôme Kym (R4, Möhlin), der zuletzt zwei Mal in der Kategorie U10 triumphiert hatte, erreichte bei seinem ersten SM-Auftritt bei den unter 12-Jährigen dank einem 6:4, 6:4-Sieg über Dariush Pont (R4) die Runde der letzten Acht. Dort unterlag er Facundo Yunis (R3) 2:6, 6:2, 2:6. Überraschend kam die Viertelfinal-Qualifikation von Artan Sadriji (R5, Spreitenbach). Der junge Aargauer musste den Umweg über die Qualifikation auf sich nehmen und erreichte als einziger R5-Spieler die Viertelfinals. Er verlor gegen den späteren Finalisten Jeffrey Von Der Schulenburg mit 4:6, 1:6. Ebenfalls in der Kategorie U12 gelang Sophie Lüscher (R4, Seengen) der Einzug in die Runde der letzten Acht. Sie scheiterte dort an der nachmaligen Siegerin Eva Gomes (R3) mit 2:6, 0:6.

Text von Fabio Baranzini, Bilder zur Verfügung gestellt

Donnerstag, 2. Januar 2014

Vögele fordert Azarenka alles ab

Die Aargauerin Stefanie Vögele (WTA 50) hat beim Turnier im australischen Brisbane die Viertelfinals erreicht. Damit ist sie besser in die neue Saison gestartet als im letzten Jahr, welches ihr bisher bestes war.

Stefanie Vögele fährt in der neuen Saison dort weiter, wo sie vor dem Jahreswechsel mit zwei Halbfinalqualifikationen in Folge aufgehört hatte. Beim WTA Premier Turnier in Brisbane, bei dem nicht weniger als fünf Top 10-Spielerinnen angetreten waren, feierte sie zuerst einen lockeren Sieg über Madison Keys (WTA 38) und profitierte in der Folge von der krankheitsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin Sabine Lisicki (WTA 15). Im Viertelfinal wartete dann mit der Weltnummer 2 Viktoria Azarenka die erste Standortbestimmung in der neuen Saison. In den bisherigen zwei Duellen (2010 und 2012) blieb Vögele jeweils chancenlos und gewann nie mehr als vier Games. Dieses Mal sah das ganz anders aus.

Matchbälle abgewehrt
Vögele hielt über weite Strecken gut mit, kassierte im ersten Satz jedoch das entscheidende Break zum 3:4 und musste so den ersten Satz mit 4:6 abgeben. Die Geschichte wiederholte sich im zweiten Durchgang und so konnte Azarenka bei 5:4 zum Matchgewinn aufschlagen. Doch Vögele kämpfte beherzt, wehrte in jenem Game gleich drei Matchbälle in Folge ab und erspielte sich ihrerseits drei Breakchancen, wovon sie die letzte zum 5:5 nutzen konnte. Auch im Tie Break wehrte die Aargauerin mehrere Matchbälle ab und gewann die Kurzentscheidung schlussendlich mit 9:7.

Doppelt so viele Punkte
Im dritten Satz zeigte die Weissrussin dann aber, dass sie nicht umsonst die Nummer zwei der Welt ist. Sie liess sich von den vergebenen Matchbällen nicht aus dem Konzept bringen und zog gleich auf 4:0 davon, obwohl Vögele im ersten Aufschlagsspiel von Azarenka noch zu Breakchancen gekommen war. Am Ende gewann die grosse Favoritin nach über zwei Stunden mit 6:4, 6:7, 6:1. 
Dass Vögele jedoch so nahe dran war an Viktoria Azarenka stimmt für den weiteren Verlauf der Saison zuversichtlich. Dank den gewonnen 100 WTA-Punkten hat Vögele zudem bereits jetzt mehr als doppelt so viele Zähler auf ihrem Konto wie vor einem Jahr nach den Australian Open.

Text von Fabio Baranzini, Bild Facebook (Stefanie Voegele fans)