Montag, 14. August 2017

Zwei Titelkandidatinnen aus dem Aargau

An den Schweizer Senioren Meisterschaften, die am Mittwoch in Nyon beginnen, sind Sandra Hopfner und Michelle Paroubek die heissesten Anwärterinnen auf einen Titelgewinn.

Bei den Frauen, wo nicht weniger als vier von zehn Kategorien wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt werden mussten, hat der Kanton Aargau gleich zwei Spielerinnen am Start, die in ihrer Kategorie zu den absoluten Topfavoritinnen gehören. In der Kategorie 45+ ist es Michelle Paroubek (N4, 69) vom TC Brugg. Sie ist deutlich besser klassiert als ihre auf dem Papier härteste Kontrahentin Petra Kaspar-Hitz (R3).
Das muss allerdings nichts heissen. Bei den nationalen Senioren Titelkämpfen in der Halle im März befand sich Paroubek in derselben Ausgangslage und musste sich im Final der damaligen R2-Spielerin Alexandra Hellig knapp geschlagen geben. Sollte Paroubek diesmal den Titel gewinnen, wäre das ein Jubiläum für die Spielerin des TC Brugg: Es wäre der 10 Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen.
Bereits doppelt so viele Titel hat Sandra Hopfner (R2, TC Wettingen) in der Tasche. Sie hat im März nämlich ihren sage und schreibe 20. Titel bei den Senioren Schweizer Meisterschaften gewonnen und ist auch bei der diesjährigen Sommerausgabe in Nyon die grosse Favoritin in der Altersklasse der über 50-Jährigen. Ihre stärkste Kontrahentin ist Christine Corminboeuf (R3).

Prominente Abwesende
Bei den Männern fehlen für einmal die ganz grossen Favoriten aus dem Aargau. Allen voran Alain Dedial (R1, TC CIS Wase, 40+), der zuletzt im März die Goldmedaille gewonnen hatte, wird in Nyon nicht am Start sein. Auch Deon Bowman (R2, TC Brugg, 45+), der im Winter die Silbermedaille gewonnen hatte, sowie das Trio Michael Bracher (R5, TC Rothrist, 40+), Samuel Mathys (R6, TC Reinach, 75+) und Peter Hausherr (R6, TC Bremgarten, 75+), das Bronze geholt hatte, ist bei der Sommerausgabe nicht am Start.
Trotzdem hat der Aargau in der Kategorie 60+ gleich drei heisse Eisen im Feuer. Es sind dies Herbert Gloor (R3, TC Buchs), Johannes Schindler (R3, TC Wettingen) und Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen-Niedermatten). Das Trio figuriert zwar nicht in der Setzliste, gehört aber dennoch zu den Anwärtern auf einen Platz im Halbfinal oder gar im Final. Bei den über 65-Jährigen gehört auch in diesem Jahr Hans Huber (R4, im Bild) vom TC Zofingen zu den Titelkandidaten. Huber ist an Nummer drei gesetzt. Daniel Müller (R3, TC Teufenthal) wird in der Kategorie 55+ diesmal nicht in der Setzliste geführt. Nach einer – zumindest auf dem Papier - einfachen Starthürde trifft er bereits in der zweiten Runde auf die Turniernummer vier Bernhard Ruhoff (R3). Dennoch liegt für Müller eine Halbfinalqualifikation durchaus im Bereich des Möglichen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 13. August 2017

Jérôme Kym wird U14-Weltmeister

Der 14-jährige Jérôme Kym aus Möhlin holt sich gemeinsam mit Yarin Aebi und Till Brunner den Team-WM-Titel in der Kategorie U14. Mit Chelsea Fontenel und Sophie Lüscher konnten gleich noch zwei weitere Aargauer Juniorinnen überzeugen.

Es ist eine Premiere: Zum allerersten Mal überhaupt gewinnt die Schweiz im Tennis einen Team-Weltmeistertitel bei den Junioren. Dieses Kunststück ist Yarin Aebi, Till Brunner und dem Aargauer Jérôme Kym gelungen. Das Schweizer Team, das vom ehemaligen Davis-Cup-Sieger Michael Lammer betreut wurde, holte sich in den Gruppenspielen hinter Russland den zweiten Rang. In der Folge schlugen die Schweizer zuerst die Brasilianer und danach die Japaner klar. In beiden Begegnungen stand es schon nach den Einzeln 2:0.
Im Final trafen die Schweizer auf die Spanier. Und in diesem Duell wurde es eng. Nachdem Yarin Aebi im ersten Einzel nicht reüssieren konnte, war die Devise für Kym klar: Verlieren verboten. Keine einfache Aufgabe, denn sein Gegner Carlos Alcarez Garfia ist in der U14-Weltrangliste die Nummer fünf und damit einen Rang vor Kym klassiert. Kym liess sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und gewann das Spiel mit 6:4, 7:6. Das abschliessende Doppel holten sich Kym und Aebi mit 6:4, 6:3. Am historischen Weltmeistertitel des Schweizer Teams hat Jérôme Kym einen grossen Anteil. Der 14-jährige Youngster aus dem Fricktal hat alle sechs Einzel gewonnen und musste sich lediglich in einem Doppel geschlagen geben.

Lüscher überzeugt in Österreich
Kym war aber nicht der einzige Aargauer Nachwuchsspieler, der in der letzten Woche auf internationalem Parkett überzeugt hat. Im österreichischen Zell am See hat Sophie Lüscher ein Top-Resultat in der Kategorie U16 abgeliefert. Die Seengerin, die an Nummer zwei gesetzt war, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und konnte sich für den Final qualifizieren. Auf dem Weg ins Endspiel gab sie lediglich einen Satz ab. Im finalen Kräftemessen um den Turniersieg musste sie sich der top gesetzten Polin Weronika Baszak mit 2:6, 5:7 geschlagen geben.
Im Doppel konnte Lüscher gar den Turniersieg feiern. An der Seite der Österreicherin Ghada Dirninger konnte die junge Aargauerin den Titel gewinnen. Dank ihrem erfolgreichen Auftritt in Österreich wird Sophie Lüscher voraussichtlich zum ersten Mal die Top 100 in der Kategorie U16 knacken.

Doppelsieg für Fontenel in Basel
Gleich einen doppelten Sieg auf internationalem Parkett gab es für Chelsea Fontenel. Die junge Aargauerin, die in Wettingen wohnt, konnte beim Tennis Europe U14 Turnier in Basel gleich im Einzel und im Doppel den Titel gewinnen. Im Einzel war Fontenel an Position acht gesetzt. In ihren letzten drei Partien eliminierte sie gleich drei höher eingestufte Spielerinnen. Zuerst im Viertelfinal die türkische Turniernummer zwei Mina Toglukdemir, danach im Halbfinal die an Nummer drei gesetzte Carla Galmiche aus Frankreich und zum Abschluss gleich auch noch die Serbin Fatma Idrizovic. Die letzten beiden Kontrahentinnen bezwang Fontenel gar ohne Satzverlust. Mit diesem Sieg löst Chelsea Fontenel, die im Doppel mit Emma Penne den Titel gewann, Sophie Lüscher ab, die im Vorjahr den Einzeltitel in Basel gewinnen konnte.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 7. August 2017

Erster Final für Kennel seit fast einem Jahr

Die Entfelderin Karin Kennel hat bei einem mit 15'000 Dollar dotierten ITF Turnier in der Ukraine das Endspiel erreicht. Dabei schlug sie unter anderem die Turniernummer eins klar in zwei Sätzen.

Lange ist es her, seit Karin Kennel auf der Profitour in Einzel ein Endspiel erreichen konnten. Im Doppel lief es ihr zuletzt um einiges besser. Dort hatte sie im letzten Jahr drei Titel gewonnen und stand in diesem Jahr bereits vier Mal im Final, wovon sie einen gewinnen konnte. Letzte Woche hat es nun auch im Einzel wieder einmal geklappt. Zum ersten Mal seit August 2016 hat sich Karin Kennel für das finale Duell um den Turniersieg im Einzel qualifizieren können.
Die 22-Jährige, die aktuell als Nummer 572 der Welt geführt wird, war in der Ukraine als Nummer vier gesetzt. Und dieser Setzlistenposition wurde sie mehr als gerecht. Auf dem Weg ins Endspiel gab sie in vier Partien nur gerade elf Games ab. Und das obwohl sie unter anderem die Turniernummer sechs Elena-Teodora Cadar (WTA 633) und die top gesetzte Lisa Matviyenko (WTA 480) aus dem Wettbewerb eliminieren musste.

Sprung nach vorne
Erst im Final, wo sie auf die 18-jährige Ukrainerin Maryna Chernyshova (WTA 565) traf, wurde sie erstmals richtig gefordert. Nachdem sie den ersten Satz mit 4:6 verloren und den zweiten mit 6:3 gewonnen hatte, musste der dritte Durchgang die Entscheidung bringen. Dort war dann aber Chernyshova eine ganze Klasse besser und sicherte sich diesen gleich mit 6:0.
Dank diesem Finaleinzug wird Kennel, die im Doppel die Halbfinals erreicht hatte, sieben WTA-Punkte gutgeschrieben bekommen. Mit diesen zusätzlichen Zählern wird sie sich in der Weltrangliste nach vorne arbeiten können und neu in der Region von Rang 520 geführt werden.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 24. Juli 2017

Sportliche Highlights zum Abschluss der Fromm Swiss Junior Trophy

In einem hochklassigen und an Spannung kaum zu überbietenden Finalspiel setzte sich George Loffhagen an der Fromm Swiss Junior Trophy gegen den Schweizer Jakub Paul durch. Bei den Juniorinnen siegte Joanna Garland.

Es war ein unglaubliches Finale, das Jakub Paul und George Loffhagen auf dem Center Court der Fromm Swiss Junior Trophy in Oberentfelden geboten haben. Gar vom „wohl besten Final in der Geschichte des Turniers“ sprach Turnierdirektor Freddy Blatter bei der Siegerehrung. Und dieses Lob war definitiv berechtigt.
Jakub Paul sicherte sich Satz eins im Tie Break und führte im zweiten Durchgang mit Break 3:2. Doch dann drehte der 16-jährige Brite Loffhagen plötzlich auf und gewann neun Games in Serie. Beim Stand von 5:0 im dritten Satz sah er wie der sichere Sieger aus. Doch Jakub Paul gab nicht auf. Der amtierende U18-Schweizer Meister kämpfte sich mit einer beherzten Leistung und nach fünf abgewehrten Matchbällen zurück ins Spiel. Angefeuert von den vielen Zuschauern rund um den Center Court schaffte er den 5:5-Ausgleich und rettete sich wenig später ins Tie Break.

Sprung nach vorne
Auch in der Kurzentscheidung geriet er ins Hintertreffen. Doch erneut zog er den Kopf aus der Schlinge, wehrte drei weitere Matchbälle ab und hatte wenig später selber die Chance, das Turnier zu gewinnen. Doch es sollte nicht sein. Sein Vorhandball verfehlte das Feld um wenige Zentimeter und so war es zwei Punkte später doch George Loffhagen, der sich den Titel an der Fromm Swiss Junior Trophy dank einem 6:7, 6:3, 7:6-Erfolg sichern konnte.
„Es war ein tolles Spiel mit vielen langen Ballwechseln und auch die Zuschauer haben mich super unterstützt. Ich bin zufrieden, wie ich gespielt habe, auch wenn es natürlich sehr schade ist, dass ich am Ende nicht gewinnen konnte“, sagte Paul nach der äusserst knappen Niederlage. Er darf mit seinen Auftritten in Oberentfelden aber dennoch mehr als zufrieden sein. Es war sein erstes Finale bei einem Turnier dieser Kategorie und dank den gewonnen Punkten wird Paul, der nächste Woche an der U18-Europameisterschaft in Klosters spielt, sein bislang bestes Ranking in der Juniorenweltrangliste erreichen.

Vier Schweizer Siege
Bei den Juniorinnen setzte sich im Finalspiel die Favoritin Joanna Garland durch. Die an Nummer zwei gesetzte Spielerin aus Taipeh war im Duell mit Gemma Heath die deutlich bessere Spielerin und setzte sich verdient mit 6:4, 6:1 durch. „Es war ein tolles Turnier für mich. Die Atmosphäre und die Organisation waren grossartig. Es hat Spass gemacht, hier zu spielen“, so Garland.
In den Kategorien U14 und U16 räumten die Schweizer auf der ganzen Linie ab. Bei den Jüngsten siegten Sebastianna Scilipoti und Jan Sebesta, in der Kategorie U16 waren es Alina Granwehr und Noah Lopez, die sich über den Turniersieg freuen durften. „Es ist grossartig, dass die Schweiz vier Titel gewinnen konnte. Genau dafür organisieren wir dieses Turnier“, freute sich Turnierdirektor Freddy Blatter. „Natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn Jakub Paul sein Match auch gewonnen hätte, aber die super Finalspiele und die tolle Kulisse mit fast 400 Zuschauern waren allemal einen Besuch wert.“

Alle Resultate und Tableaus sind auf www.swissjuniortrophy.ch zu finden.

Montag, 17. Juli 2017

Simmen holt die einzige Aargauer Einzelmedaille

An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin haben die Aargauer Nachwuchscracks insgesamt vier Medaillen gewonnen. Janis Simmen aus Lenzburg war der einzige, der im Einzel reüssierte. 
Jérôme Kym war die grösste Hoffnung aus Aargauer Sicht auf einen Titel an den Schweizer Junioren Meisterschaften. Der U14-Spieler aus Möhlin wäre an Nummer eins gesetzt gewesen, musste sich jedoch einen Tag vor Beginn der Meisterschaften zurückziehen. Eine Verletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Und so mussten andere Aargauer Nachwuchscracks in die Bresche springen.
Allen voran tat dies Janis Simmen. Der junge Lenzburger, der in der Kategorie U12 an Nummer drei gesetzt war, schaffte den Sprung in den Halbfinal. Dafür musste er jedoch insbesondere bei seinem ersten Auftritt hart kämpfen. Nach verlorenem Startsatz setzte er sich dann aber doch noch durch. In der Vorschlussrunde wartete dann der an Nummer eins gesetzte Kilian Feldbausch. Und in diesem Duell musste sich Simmen klar mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Feldbausch gewann danach das Turnier souverän. Als Lohn für die Halbfinalqualifikation gabs die Bronzemedaille für Janis Simmen – die einzige Aargauer Einzelmedaille an diesen nationalen Titelkämpfen im Tessin.

Viertelfinal für Meyer und Fontenel
Die weiteren Aargauer Medaillentrümpfe in den Einzelkategorien stachen nicht. Jonas Schär (Oftringen) scheiterte in der Kategorie U18 in der zweiten Runde an der Turniernummer drei Henry von der Schulenburg und Dominique Meyer (Aarau) musste in derselben Altersklasse ihre Hoffnungen im Viertelfinale begraben. Sie scheiterte in drei Sätzen an Tamara Arnold, die an Nummer zwei gesetzt war. Ebenfalls bis ins Viertelfinale vorgestossen ist Chelsea Fontenel (U14, Wettingen). Sie gewann ihr erstes Spiel souverän, musste sich danach aber der späteren Siegerin Kiara Cvetkovic mit 4:6, 3:6 geschlagen geben.
Die weiteren Aargauer Teilnehmer verloren allesamt in der ersten oder zweiten Runde. Nikolaj Talimaa (U18, Magden) unterlag als Qualifikant in Runde eins, Janic Notter (U16, Zufikon), Gianluca Kunz (U14, Kaisten) und Diona Hani (U12, Birmensdorf) ereilte dasselbe Schicksal. Immerhin bis in die zweite Runde schaffte es Sophie Lüscher (U16, Seengen), die gegen die spätere Finalistin Tina Nadine Smith nur ganz knapp verlor.

Drei Medaillen im Doppel
Auch wenn es im Einzel nicht für weitere Medaillen reichte, hatte die Aargauer Delegation  Grund zur Freude. Im Doppel gab es nämlich immerhin noch drei weitere Medaillen. Gar die Goldene gabs für Sophie Lüscher in der Kategorie U16. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Melody Hefti setzte sie sich im Halbfinal hauchdünn gegen die Paarung Ryser/Geissler durch, die auf dem Papier klar stärker einzustufen war. Im Final machten sie dann mit ihren Konkurrentinnen kurzen Prozess und holten sich den Titel. Eine Bronzemedaille gabs für Jonas Schär in der Kategorie U18 an der Seite von Mischa Lanz. Ebenfalls eine bronzene Auszeichnung holte sich Dominique Meyer in derselben Kategorie gemeinsam mit Interclub-Teamkollegin Kim Fontana.

Text und Bilder von Fabio Baranzini