An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin hat die Aargauer Delegation abgeräumt und nicht weniger als neun Medaillen gesammelt. Mit Chelsea Fontenel, Jérôme Kym, Sophie Lüscher und Jonas Schär konnten gleich vier Spieler zwei Medaillen gewinnen.
Im Halbfinal wäre der Traum von der Goldmedaille für Chelsea Fontenel (N4, 50) beinahe geplatzt. Die Nummer eins der Setzliste stand gegen Paula Cembranos (R1) kurz vor dem Aus: Beim Stand von 4:6, 2:5 hatte sie einen Matchball gegen sich. Doch die 14-Jährige zog den Kopf aus der Schlinge, rettete sich ins Tie Break und gewann dieses souverän. Der dritte Satz war eine einseitige Angelegenheit: 6:1 für Chelsea Fontenel, die sich damit für den Final der U14-Kategorie qualifizieren konnte. «Das war knapp», blickt Fontenel zurück. «Ich war oft etwas kurz und sie hat das gut ausgenutzt. Zum Glück konnte ich das im Endspiel korrigieren.»
In der Tat. Gegen Karolina Kozakova (R1) wurde Chelsea Fontenel ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte sicher mit 7:5, 6:2. Damit gewinnt die Wettingerin ihren zweiten Schweizer Meistertitel in diesem Jahr. Bereits im Januar hatte sie ihre Titelpremiere gefeiert. Und es kam noch besser. Sie holte diese Woche nicht nur den Titel im Einzel, sondern sicherte sich an der Seite von Irina Wenger (R1) auch noch die Goldmedaille im Doppel. «Ich freue mich sehr über die beiden Titel. Im Einzel musste ich hart arbeiten für den Sieg, das macht es umso spezieller», so Fontenel.
Kyms fünfter Streich
Chelsea Fontenel ist nicht die einzige Aargauerin, die sich über Doppel-Gold freuen darf. Dasselbe Kunststück schaffte auch der Fricktaler Jérôme Kym (N3, 50) bei den U16-Jungs. Genau wie Fontenel wurde er seiner Favoritenrolle als Turniernummer eins gerecht und gewann seine ersten beiden Partien souverän. Erst im Halbfinal wurde er von seinem Trainingspartner Dominic Stricker (N4, 82) ernsthaft gefordert. Dieser musste dann aber im dritten Satz beim Stand von 3:1 für Kym aufgeben. Im Endspiel traf Kym etwas überraschend auf Noah Lopez (N4, 143). Dort zeigte er eine souveräne Vorstellung und gewann die Partie mit 6:3, 6:0. Für den Fricktaler, der im Doppel gemeinsam mit Leandro Riedi (N3, 64) ebenfalls Gold gewann, ist dies bereits der fünfte Einzeltitel an Junioren Schweizer Meisterschaften.
Im Tessin hat auch Sophie Lüscher (N4, 59) gross aufgespielt. Die Seengerin, die vor einer Woche Aargauer Meisterin bei den Aktiven geworden ist, hat ihre gute Form auch an den Schweizer Meisterschaften unter Beweis gestellt. Ohne einen Satz abzugeben, ist sie in der U16-Kategorie durchmarschiert und hat sich ihren allerersten Schweizer Meistertitel sichern können. «Es war eine mega coole Woche. Ich habe sehr gute Matches gezeigt und bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe», freute sich Lüscher, die im Endspiel ihre Trainingskollegin und Doppelpartnerin Melody Hefti (N4, 60) mit 6:3, 6:2 bezwingen konnte. Die beiden hatten am Tag zuvor zudem gemeinsam die Silbermedaille im Doppel gewonnen.
Der vierte im Bunde der Doppel-Medaillengewinner ist Jonas Schär (N3, 57). Der Oftringer konnte sich bei seiner altersbedingt letzten Junioren Schweizer Meisterschaft im Einzel für die Halbfinals qualifizieren und gewann damit die Bronzemedaille. Im Doppel gewann er an der Seite von Mischa Lanz (N3, 34) gar den Titel. Damit konnte der 18-Jährige sein Palmarès auf insgesamt zehn Medaillen an Junioren Schweizer Meisterschaften aufstocken. «Dass ich in der Kategorie U18 im Einzel und im Doppel die Goldmedaille gewinnen konnte, ist ein riesen Erfolg. Ich bin sehr glücklich, wie das Turnier gelaufen ist und kann sehr viel Positives mitnehmen», bilanzierte Schär, der im Januar seinen ersten Einzel-Schweizer-Meistertitel gewonnen hatte.
Bronze für Lüthi
Für positive Schlagzeilen sorgte im Tessin auch Arenui Lüthi (R3, Gontenschwil). Als Qualifikant spielte sich der junge Aargauer in der U14-Kategorie bis ins Halbfinale und schlug dabei unter anderem die Turniernummer sechs Alexander Orlov (R1) in drei Sätzen. Im Halbfinal war dann aber Endstation. Mit der Bronzemedaille darf Lüthi dennoch mehr als zufrieden sein. Alle weiteren Aargauer Teilnehmer mussten ihre Koffer spätestens nach dem Viertelfinal packen.
Text und Bilder von Fabio Baranzini