Dienstag, 7. Februar 2017

Spitzentennis auch ohne die Davis Cup Cracks

Heute finden die ersten Spiele der Hauptkonkurrenz am Tennis Pro-Open Aargau statt. Mit einer Zuschauertribüne und Night Session Matches wollen die Organisatoren mehr Zuschauer nach Oberentfelden locken.

Die Auslosung für das Hauptfeld des Tennis Pro-Open Aargau war eine kurze Angelegenheit. Bloss etwas mehr als fünf Minuten brauchten Supervisor Werner Hötzinger und die beiden Schweizer Spieler Raphael Baltensperger und Marc-Andrea Hüsler, um im Turnierbüros in Oberentfelden mit Hilfe von grünen Chips die Erstrundenpaarungen für das Hauptfeld auszulosen. „Heute hatte ich Glück, dass ich so schnell zwei Spieler gefunden habe. Normalerweise wollen die Spieler die Auslosung nicht machen, da es ein verbreiteter Aberglaube ist, dass man sich selber immer ein schlechtes Los beschert“, sagt der Österreicher Werner Hötzinger, der seit über 20 Jahren ITF-Turnier als Supervisor betreut und in Oberentfelden die Spielleitung inne hat.
Neben dem Duo Hüsler und Baltensperger werden in den nächsten Tagen vier weitere Schweizer um wichtige ATP-Punkte kämpfen. Es sind dies der an Nummer drei gesetzte Yann Marti, der Genfer Johan Nikles, U18-Schweizer-Meister Mirko Martinez, sowie Siméon Rossier, der sich genau wie Hüsler erfolgreich durch die Qualifikation gespielt hat. „Ich traue den Schweizern durchaus zu, dass sie die eine oder andere Runde überstehen. Gerade Marc-Andrea Hüsler sehe ich als Geheimfavoriten. Er hat ein Spiel, das in der Halle sehr gefährlich ist. Aber auch Yann Marti fühlt sich bei uns wohl und hat im Vorjahr stark gespielt“, sagt Turnierdirektor Freddy Blatter.

Lokoli als Attraktion
Nicht mit dabei sind dagegen die Schweizer Davis Cup Spieler, die am vergangenen Wochenende gegen die USA 0:5 verloren haben. „Wir haben versucht, die Spieler von einer Teilnahme zu überzeugen und hätten es ihnen auch ermöglicht, erst am Mittwoch zu spielen. Doch leider konnten wir weder Adrien Bossel noch Antoine Bellier von einer Teilnahme überzeugen“, bedauert Blatter.
Auch in Abwesenheit der Schweizer Davis Cup Cracks wird in Oberentfelden in den nächsten Tagen attraktiver Tennissport geboten. Nicht weniger als zehn Spieler aus den Top 400 der Welt schlagen im Tenniscenter Aarau West auf. Darunter auch der Franzose Laurent Lokoli, der bereits einmal die Nummer 207 der Welt war. Der 22-Jährige hatte mit seiner spektakulären Spielweise und seinen Tanzkünsten vor knapp drei Jahren an den French Open in Paris für Furore gesorgt. Zuletzt wurde er allerdings von Verletzungen gebremst. „Lokoli ist sicher eine Attraktion für unser Turnier. Ich bin gespannt, wie er sich nach seiner Verletzung schlägt“, so Blatter.
Lokoli wird voraussichtlich am Mittwochabend in der Night Session erstmals im Einzel zum Einsatz kommen. Bei der diesjährigen Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau wird ab heute täglich um 19 Uhr das beste Spiel des Tages in der Night Session ausgetragen. „Damit wollen wir den Tennisfans die Chance geben, auch während der Woche nach der Arbeit bei uns Spitzentennis zu bestaunen. Dafür haben wir auch extra eine Zuschauertribüne mit 200 Sitzplätzen aufgebaut“, so Freddy Blatter. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 6. Februar 2017

Der grosse Schritt von den Junioren zu den Profis

Am Samstag ist die 8. Ausgabe des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy in Oberentfelden zu Ende gegangen. Diese Woche greifen nun die Profis ins Geschehen ein und kämpfen um wichtige ATP-Punkte.

Während auf dem ersten Platz in der A-Halle des Tenniscenters Aarau West noch das Finalspiel des Juniorenturniers lief, wurden auf allen anderen Plätzen bereits die ersten Spiele der Qualifikation für das Profiturnier Tennis Pro-Open Aargau ausgetragen. Nicht weniger als acht Schweizer Spieler, die im Verlauf der vergangenen Woche bereits in der Juniorenkonkurrenz ins Geschehen eingegriffen hatten, versuchten ihr Glück nun bei den Profis. Einer davon war der 16-jährige Oftringer Jonas Schär. Er, der beim Juniorenturnier die Viertelfinals erreicht hatte und dort nur ganz knapp am späteren Finalisten Federico Arnaboldi gescheitert war, durfte sich dank einer Wild Card in der Qualifikation der Profis versuchen.
Ein grosser Schritt, denn der Niveauunterschied zwischen den Junioren und den Profis ist riesig. „Gerade im Bereich der Athletik sind die Unterschiede gross. Bei den Profis geht alles noch etwas schneller und die Spielweise ist noch aggressiver. Um bei den Profis bestehen zu können, muss man zudem auch mental noch stärker sein und in den entscheidenden Situationen nicht zögern“, sagt Turnierdirektor Freddy Blatter. Dass bei den Profis ein anderer Wind weht, bekamen auch die Nachwuchscracks zu spüren. Von den eingangs erwähnten acht Spielern schafften es nur deren zwei in die zweite von drei Qualifikationsrunden. Einer davon war Jonas Schär. Und selbst von dort ist es noch ein weiter Weg bis zum Gewinn eines ATP-Punktes. Dafür müssen die Spieler nämlich drei Qualifikationsrunden überstehen und die erste Runde im Hauptfeld gewinnen.

Hohe Dichte bei den Profis
Eine äusserst schwierige Aufgabe, denn das Niveau im Hauptfeld ist sehr hoch. Dies zeigt das Beispiel des Russen Daniil Medvedev. Der 20-jährige aus Moskau schlug vor einem Jahr bei der ersten Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau in Oberentfelden auf und scheiterte damals im Viertelfinal. Mittlerweile ist er bereits die Nummer 63 der Welt und hat beim Australian Open im Hauptfeld antreten können. Und auch in diesem Jahr ist das Hauptfeld des Tennis Pro-Open Aargau, das neu zum Kreis der Aargau Top Sport Events zählt, stark besetzt. Nicht weniger als zehn Spieler, die zwischen Rang 300 und 400 der Welt klassiert sind, werden ab Dienstag im Tenniscenter Aarau West um Weltranglistenpunkte und ein Gesamtpreisgeld von 25'000 Dollar kämpfen. „Die Dichte ist enorm hoch in diesem Jahr. Leider kommt uns der Davis Cup etwas in die Quere, daher sind nicht so viele Schweizer dabei“, sagt Freddy Blatter.

Lanz und La Rocca gewinnen
Im Final des Juniorenturniers konnte am Samstag der Hägendorfer Mischa Lanz seinen ersten Titelgewinn auf internationalem Parkett in der Kategorie U18 gewinnen. In einem spektakulären, fast dreistündigen Abnützungskampf zwang er Federico Arnaboldi in die Knie. Nach zwei abgewehrten Matchbällen siegte er mit 5:7, 6:0, 7:6. „Auf diese Weise meinen ersten Titel zu gewinnen ist extrem. Ich bin sehr glücklich“, freute sich Lanz nach seinem Titelgewinn. Bei den Juniorinnen schwang die Italienerin Giulia La Rocca obenaus. Sie gewann ihr Finalspiel sicher mit 6:2, 6:2.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 5. Februar 2017

Lanz holt sich spektakulär seinen ersten ITF-Titel

Bei der 8. Ausgabe der Swiss Junior Trophy hat sich der Hägendorfer Mischa Lanz seinen ersten ITF-Titel im Einzel gesichert – und das obwohl er im dritten Satz des Finalspiels scheinbar hoffnungslos zurückgelegen hatte.

Der Italiener Federico Arnaboldi, die Nummer 571 der Junioren Weltrangliste, hat sich im Verlauf der Swiss Junior Trophy zum wahren „Schweizer-Schreck“ entwickelt. Der 16-Jährige hat auf dem Weg in den Final nämlich nicht weniger als drei Schweizer aus dem Weg geräumt. Darunter Lokalmatador Jonas Schär und der top gesetzte Bündner Jakub Paul. Im Final wartete mit Mischa Lanz der vierte Schweizer auf Arnaboldi. Der 16-jährige Hägendorfer hatte sich in Oberentfelden als ungesetzter Spieler für sein erstes Endspiel auf der ITF-Tour qualifizieren können. Nur gerade einen einzigen Satz musste er im gesamten Turnierverlauf abgeben. Die zahlreichen Zuschauer in der Halle konnten sich also auf ein spannendes Finalspiel freuen.

Matchbälle abgewehrt
Und sie wurden nicht enttäuscht. Lanz und Arnaboldi lieferten sich ein ausgeglichenes Duell mit vielen langen und intensiven Ballwechseln. Obwohl Lanz ideal in die Partie gestartet war und gleich mit einem Break in Führung ging, war es der Italiener, der den ersten Satz mit 7:5 gewinnen konnte. Im zweiten Satz war dann aber Lanz der klar stärkere Spieler und beging kaum noch Fehler. Die Konsequenz: Der zweite Satz ging gleich mit 6:0 an den Hägendorfer.
Der entscheidende dritte Durchgang war dann an Spannung kaum zu überbieten. Lanz lag mit Doppelbreak 1:4 zurück, liess sich dann vom Physiotherapeuten behandeln und musste beim Stand von 3:5 bei eigenem Aufschlag zwei Matchbälle abwehren. Doch Mischa Lanz kämpfte sich zurück, rettete sich ins Tie Break und konnte nach knapp drei Stunden Spielzeit den Matchball verwandeln. „Auf diese Weise meinen ersten ITF-Titel zu gewinnen, ist extrem. Ich bin sehr glücklich, dass ich gewinnen konnte“, freute sich Lanz.

La Rocca klar besser
Bei den Juniorinnen war es die Italienerin Giulia La Rocca, die sich als Siegerin feiern lassen konnte. Die 16-Jährige, die als Nummer zwei der Setzliste ins Turnier gestartet war, war im Finale gegen die top gesetzte Daria Frayman aus Russland die aktivere Spielerin. Sie entwickelte mehr Druck, suchte öfters den Weg ans Netz und zeigte mehr Emotionen als ihre Gegnerin, die zunehmend ratlos wirkte gegen die variable Spielweise von La Rocca. So überraschte es wenig, dass das Finalspiel bereits nach etwas mehr als einer Stunde vorbei war. Mit 6:2, 6:2 konnte Giulia La Rocca genau wie Lanz ihren ersten Einzeltitel auf der ITF-Tour feiern.

Hohes Niveau
Turnierdirektor Freddy Blatter zog ein positives Fazit der 8. Ausgabe der Swiss Junior Trophy: „Es ist toll, dass wir wieder einen Schweizer Sieger haben. Das freut mich immer besonders“, so Blatter. „Zudem war auch das Niveau gerade bei den Jungs ab den Viertelfinals unglaublich hoch und die Spiele waren allesamt sehr fair.“ Karin Rosser, Leiterin Wettkampf von Swiss Tennis, die das Turnier in Oberentfelden besuchte, bedankte sich bei Freddy Blatter und seinem Team für die Organisation. „Wir sind sehr dankbar, dass in Oberentfelden gleich drei internationale Turniere pro Jahr organisiert werden. Das ist für uns enorm wichtig.“

Profiturnier beginnt
Parallel zu den Finalspielen der Swiss Junior Trophy haben in Oberentfelden die ersten Spiele der Qualifikation für das Profiturnier Tennis Pro-Open Aargau begonnen. Bis am Montag werden die 64 Spieler um die acht Plätze im Hauptfeld kämpfen. Darunter sind auch einige regionale Akteure und acht Junioren, die bereits an der Swiss Junior Trophy teilgenommen hatten. Alle aktuellen Informationen zum Turnier sind unter www.itffutureaargau.ch zu finden. 

Text und Bilder zur Verfügung gestellt

Donnerstag, 2. Februar 2017

Vier Schweizer Nachwuchscracks stehen im Halbfinal

An der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden spielen die Schweizer Juniorinnen und Junioren gross auf. Mit Jakub Paul, Mischa Lanz, Tom Cecchetto und Bojana Klincov steht gleich ein Quartett im Halbfinal.

Beindruckend souverän hat sich bislang Jakub Paul (ITF 122) bei seinen Auftritten in Oberentfelden gezeigt. Der 17-Jährige aus Chur wurde in seinen drei Matches kaum gefordert und hat allesamt sicher in zwei Sätzen gewonnen. Der an Nummer eins gesetzte Paul, der vor wenigen Tagen den U18-Schweizer Meistertitel gewonnen hatte, wird damit seiner Favoritenrolle gerecht und ist auch der heisseste Anwärter auf den Titel. „Jakub spielt sehr intelligent und ist vor allem im taktischen Bereich schon sehr weit. Er entscheidet sich sehr oft im richtigen Moment für den richtigen Schlag“, lobt Turnierorganisator Freddy Blatter.
Doch nicht nur der Bündner hat Blatter mit seinen Tenniskünsten überzeugt. Generell ist das Niveau bei der diesjährigen Ausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden sehr gut. „Das Spielniveau ist unglaublich hoch. Ich muss immer wieder staunen, dass dies ‚nur’ ein Grad vier Turnier ist“, schwärmt Blatter.

Lokalmatador Schär ausgeschieden
Umso erfreulicher, dass Jakub Paul nicht der einzige Schweizer ist, der am vorletzten Turniertag noch im Einsatz steht. Ebenfalls in der Runde der letzten Vier stehen Mischa Lanz (ITF 701) und Tom Cecchetto (ITF 629). Lanz hat sich in seinem Viertelfinal gegen Dominic Stricker (ohne Ranking) sicher mit 6:2, 6:2 durchgesetzt und Cecchetto, der in der ersten Runde den an Nummer zwei gesetzten Österreicher Neil Oberleitner (ITF 215) ausgeschaltet hatte, gewann gegen den italienischen Qualifikanten Edoardo Cecere (ITF 1469) mit 7:6, 6:2. Lanz und Cecchetto spielen morgen im Halbfinal gegeneinander. Es kommt damit zur Neuauflage des Viertelfinals der U18-Schweizer-Meisterschaften, den Cecchetto nach abgewehrten Matchbällen für sich entscheiden konnte.
Ausgeschieden ist dagegen Lokalmatador Jonas Schär (ITF 1137). Der 16-Jährige aus Oftringen, der zum zweiten Mal einen Viertelfinal auf der ITF-Tour erreicht hatte, scheiterte bei seinem Heimturnier ganz knapp in der Runde der letzten Acht. Gegen den Italiener Federico Arnaboldi (ITF 571) verlor er mit 6:7, 6:2, 6:7.

Klincov im Halbfinal
Bei den Juniorinnen hat es immerhin eine Schweizerin in die Halbfinals geschafft. Es ist dies die Allschwilerin Bojana Klincov (ITF 962). Die frisch gebackene U16-Schweizer Meisterin hat zum ersten Mal die Halbfinals bei einem ITF-Grad-4-Turnier erreicht. Dies dank ihrem 6:3, 6:1-Sieg im Viertelfinal über die Kasachin Adelaida Allakhverdiyeva (ITF 527). Klincov trifft im Halbfinal auf Giulia La Rocca (ITF 267), die Turniernummer zwei aus Italien.

Hinweis: Die aktuellen Spielpläne, Resultate und Teilnehmerlisten finden Sie unter www.swissjuniortrophy.ch

Dienstag, 31. Januar 2017

Die Tennishoffnung aus dem Seetal

Gestern trat die 14-jährige Sophie Lüscher aus Seengen erstmals im U18-Hauptfeld der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden an. Beim internationalen Juniorenturnier musste sie sich trotz einer ansprechenden Leistung geschlagen geben.

Das Losglück war nicht auf der Seite von Sophie Lüscher. Bei ihrem Erstrundenspiel in der U18-Kategorie der Swiss Junior Trophy traf die erst 14-jährige Seengerin auf Alise Cernecka. Die zwei Jahre ältere Lettin, die bereits als Nummer 320 der Juniorenweltrangliste geführt wird und damit mehr als 1000 Ränge vor Lüscher klassiert ist, gehört in Oberentfelden als Turniernummer vier zu den Titelanwärterinnen. Die Frage nach der Favoritin stellte sich bei diesem Kräftemessen daher nicht.
Und so erstaunte es auch nicht, dass Cernecka schnell mit 3:0 in Führung gehen konnte. Sophie Lüscher agierte dagegen in der Starphase teilweise etwas zu überhastet und hatte Mühe, dem Tempo und den wuchtigen Schlägen ihrer Gegnerin etwas entgegen zu setzen.

Beim Debüt gepunktet
Dass Sophie Lüscher trotz ihres jungen Alters durchaus in der Lage ist, auch bei den U18-Juniorinnen auf internationalem Niveau mitzuhalten, hat sie im letzten Sommer bewiesen. Bei ihrem ersten Auftritt auf internationalem Parkett in dieser Altersklasse erreichte sie in Kreuzlingen auf Anhieb die Viertelfinals und sicherte sich ihre ersten Punkte für die Juniorenweltrangliste. „Dass ich damals gleich drei Matches gewinnen konnte, kam schon überraschend. Ich habe aber auch wirklich gut gespielt“, blickt sie zurück.
Auch bei ihrem Erstrundenspiel in Oberentfelden konnte Sophie Lüscher mit zunehmender Dauer ihre Stärken ausspielen. Sie begann, ihre Schläge geschickt zu variieren, suchte wiederholt den Weg ans Netz und konnte so das Spielgeschehen ausgeglichen gestalten. Trotz dieser Leistungssteigerung musste sie den ersten Satz mit 4:6 verloren geben.

Trainingsbasis in Kreuzlingen
Sophie Lüscher hat das Tennisspielen an der Tennis Pro Schule bei Ursina Ammann in Wohlen erlernt. Doch bereits im Alter von 11 Jahren entschied sie sich, ihre Trainingsbasis nach Kreuzlingen zu verlegen, um an der Tennisschule NET an ihrem Traum von einer Profikarriere weiterzuarbeiten. „An der normalen Oberstufe fand ich nicht mehr genug Zeit, um zu trainieren und konnte kaum Turniere im Ausland bestreiten“, begründet Sophie Lüscher den Wechsel. In Kreuzlingen trainiert sie 15 Stunden pro Wochen, oft bereits morgens um sieben Uhr. Daneben drückt sie während knapp 20 Stunden die Schulbank und kehrt an den Wochenenden zurück zu ihrer Familie nach Seengen. Mittlerweile ist Sophie Lüscher die Nummer zwei ihres Jahrgangs in der Schweiz und hat im letzten Sommer in Basel ein internationales U14-Turnier gewinnen können.

Es weht ein anderer Wind
Dass bei den U18-Juniorinnen ein anderer Wind weht als in der Kategorie U14, bekam Sophie Lüscher in Oberentfelden im zweiten Satz zu spüren. Obwohl sie gegen Alise Cernecka 1:0 in Führung gehen konnte, war es in der Folge die Lettin, die aufs Gaspedal drückte. Lüscher liess nichts unversucht und kämpfte bis zum Schluss. Trotzdem musste sie sich am Ende mit 4:6, 1:6 geschlagen geben. Damit blieben ihr weitere Punkte für die Juniorenweltrangliste zwar vorerst verwehrt, dafür konnte sie an der Swiss Junior Trophy wertvolle Erfahrungen sammeln. „Ich habe wirklich ein gutes Match gespielt, aber ich bin es mir noch nicht gewohnt, ein ganzes Match auf diesem Niveau zu spielen und dieses Tempo mitzugehen“, sagt Sophie Lüscher, die in diesem Jahr vermehrt Turniere wie jenes in Oberentfelden spielen will.

Text und Bild von Fabio Baranzini