Freitag, 7. August 2015

Keist und Fontenel im Halbfinal

In dieser Woche haben gleich drei Aargauer Junioren auf internationalem Parkett überzeugt. Luca Keist bei einem ITF-Turnier in Luxemburg, Chelsea Fontenel und Jérôme Kym in Oetwil am See. 


Luca Keist (ITF 343) hatte in den letzten Wochen Erfolg an Erfolg gereiht und sich damit in der Juniorenweltrangliste so weit nach vorne gearbeitet, dass er diese Woche in Luxemburg eines seiner letzten Grad 4 Turnier bestritten hat. Künftig wird er primär bei höher dotierten Juniorenturnieren auflaufen, da er ansonsten kaum mehr Punkte gewinnen kann. Denn es kommen nur die sechs besten Turniere im Verlauf eines Jahres für die Wertung.
Und bei einer seiner letzten Auftritte auf den unteren Turnierstufen bewies Keist erneut, dass er durchaus für höhere Aufgaben bereit ist: Als Nummer drei der Setzliste spielte sich der junge Linkshänder ohne Satzverlust in die Halbfinals und gab dabei in drei Partien nur gerade neun Games ab. Dann wartete der Franzosen Louis Tessa (ITF 120), der in der Vorwoche bereits an der Swiss Junior Trophy im Finale gestanden hatte. Keist bot dem deutlich stärker eingestuften Franzosen Paroli, musste sich am Ende aber mit 3:6, 6:2, 5:7 geschlagen geben. Dank der Halbfinalqualifikation im Einzel und dem Erreichen des Finals im Doppel wird Keist in der Juniorenweltrangliste einen weiteren Sprung nach vorne machen und an die Tür der Top 300 klopfen.

Gelungene Premiere von Fontenel
Doch nicht nur bei den unter 18-Jährigen, sondern auch in der Kategorie U12 kann der Aargau auf vielversprechende Talente zählen, die bereits im jungen Alter mit der internationalen Konkurrenz mithalten können. Bei der „Stork international TE U12 Trophy“ in Oetwil am See hat Chelsea Fontenel aus Kaiseraugst gross aufgespielt. Sie erreichte bei ihrem allerersten internationalen Einsatz dank vier Siegen in Folge den Halbfinal. Nicht ganz so weit schaffte es Jérôme Kym aus Möhlin. Aber auch er spielte sich immerhin bis in die Viertelfinals vor.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 5. August 2015

Wer kann Alain Dedial in Teufenthal stoppen?

Auch bei der 65. Ausgabe der Aargauischen Senioren Meisterschaften in Teufenthal ist das Interesse der Spielerinnen und Spieler ungebrochen. Erneut sind über 300 Nennungen eingegangen für das Turnier, das vom 7. bis 22. August dauert.

Es hat beim Mini-Jubiläum der kantonalen Senioren Meisterschaften – das Turnier findet zum 65. Mal in Folge in Teufenthal statt - keinen neuen Teilnehmerrekord gegeben. „Aber wir sind trotzdem absolut zufrieden“, sagt Turnierleiter Hugo Schmidiger. „Es kann ja nicht jedes Mal einen neuen Rekord geben.“ Auch so stossen die Organisatoren in Teufenthal an ihre Kapazitätsgrenzen und müssen für einige der insgesamt 370 Matches auf die Anlage in Suhr ausweichen. Dieser Schritt hat sich in den vergangenen Jahren bereits bewährt. Und auch sonst bleiben die Organisatoren des Aargauer Traditionsturniers ihrem Erfolgsrezept der letzten Jahre treu. Auf Neuerungen verzichten sie weitgehend.
Einziger Wermutstropfen ist aus Sicht von Hugo Schmidiger die geringe Teilnehmerzahl bei den Frauen. Lediglich 41 Seniorinnen haben sich für die Einzelkategorien angemeldet, so dass mehrere Alterskategorien zusammengelegt werden mussten. Insgesamt finden noch drei Konkurrenzen statt. Bei den Verantwortlichen ist man ziemlich ratlos. „Wir haben auch mit anderen Turnierveranstaltern gesprochen und alle haben mit demselben Phänomen zu kämpfen. Woran es liegt, dass weniger Frauen Turniere spielen, kann aber niemand sagen“, so Schmidiger.

Klein aber fein
Auch wenn die Teilnehmerzahl bei den Frauen nicht so hoch ist wie gewünscht, ist das Spielniveau gut. Bei den Frauen 30+ ist Bong Aschwanden (R3) vor Myriam Burkhart (R4, im Bild) top gesetzt. Gar noch stärker ist die Kategorie 45+ besetzt, wo Beatrice Baumgartner-Ziegler (R2) als Nummer eins der Setzliste geführt wird. Sie gilt als heisse Anwärterin auf den Titel, doch auch die weiteren gesetzte Spielerinnen – Franziska Schorno (R4/2), Nicole Riniker (R4/3) und Monika Wirth (R4/4) – dürften ein Wörtchen mitreden im Kampf um den Titel. In der dritten Frauenkonkurrenz, derjenigen der über 55-Jährigen, ist Vreni Steffen (R5) die Turniernummer eins vor Janine Berger (R5).

Alle gegen Dedial
Bei den Männern stellt sich in diesem Jahr vor allem eine Frage: Wer stoppt Alain Dedial (N4, 86, im Bild oben)? Seit 2012 ist der mittlerweile 40-Jährige in der Kategorie 35+ in Teufenthal ungeschlagen und hat drei Titel in Serie gewonnen. Sein härtester Konkurrent ist auf dem Papier Philippe Ruch (R2), der an den diesjährigen kantonalen Titelkämpfen der Aktiven mit einem Sieg über N4-Spieler Yvon Haessig auf sich aufmerksam gemacht hat. Auch Adrian Meier (R3), der Dedial im Vorjahr im Halbfinal einen Satz hatte abnehmen können, und Patrick Richner (R3), werden versuchen, Dedials Lauf in Teufenthal zu stoppen. In den weiteren Kategorien gelten folgende Spieler aufgrund ihrer Klassierung als heisseste Anwärter auf den Titel: André Graf (R3/45+), Martin Koth (R3/50+), Beat Häberli (R3/55+), Hans Huber (R3/60+), Max Hegi (R4/65+) und Samuel Mathys (R5/70+).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 2. August 2015

Eine Walliserin überragt alle beim „Mini-Gstaad“

An der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden präsentierten sich die Organisatoren und die Schweizer Juniorinnen und Junioren von ihrer besten Seite. Mit dabei waren auch neun Aargauer Spieler, die allerdings am Finalwochenende nicht mehr im Einsatz standen.

Die Spannung auf den gut gefüllten Rängen der Tribüne in Oberentfelden war greifbar. Auf dem Center Court stand die entscheidende Phase des Juniorinnen-Finals an. Die Walliserin Ylena In-Albon (im Bild), die Überraschungsspielerin des Turniers, stand kurz vor ihrem bislang grössten Triumph auf der ITF-Tour. Als ungesetzte Spielerin hatte sie sich ohne Satzverlust ins Endspiel vorgekämpft. Und nun fehlte ihr nur noch ein einziger Punkt zum totalen Triumph, nachdem sie am Vortag bereits die Doppelkonkurrenz gewonnen hatte. In einem nervenaufreibenden Tie Break hatte sie bereits zwei Satzbälle abwehren können, hatte ihrerseits aber auch schon Matchbälle vergeben.
Zuvor hatte Ylena In-Albon, die Nummer 440 der Juniorenweltrangliste, den ersten Satz mit 6:4 gewonnen. Zwar war sie sehr nervös ins Duell gegen ihre italienische Gegnerin Lucrezia Stefanini, die Weltnummer 144, gestartet. Sie beging zu viele leichte Fehler und geriet schnell mit 0:2 in Rückstand. Doch dann fand die 16-Jährige Walliserin, die vor wenigen Wochen den Schweizer Meistertitel in der Kategorie U16 gewann, zu ihrem Spiel. Mit clever eingesetzten Winkelschlägen, der starken Vorhand und dem guten Kick-Aufschlag, setzte sie ihre Gegnerin unter Druck. „Ich wollte sie aus dem Platz drängen und zum Laufen bringen“, beschrieb sie ihre taktische Marschroute. Und diese ging auf. Nach knapp zwei Stunden Spielzeit kam sie im Tie Break zu ihrem dritten Matchball.

Erlösung bei der Wiederholung
Nach einem langen Ballwechsel landete der Ball von Stefanini in der Nähe der Grundlinie. Der Schiedsrichter gab den Ball out, das Publikum applaudierte. Die Sache schien gelaufen. Doch In-Albon zeigte sich als äusserst faire Spielerin, korrigierte den Schiedsrichter und gab den Ball gut. „Diesen Ball einfach out zu geben, obwohl ich gesehen habe, dass er gut war – das hätte ich in dieser Situation nicht bringen können“, sagte sie später. Der Matchball wurde wiederholt. Und diesmal klappte es: Ylena In-Albon gewann den Punkt und damit das Turnier. Sie streckte beide Hände jubelnd zum Himmel. Die Erleichterung war gross. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich im Einzel und im Doppel gewinnen kann. Ich war zwar gut in Form, aber dass es so gut gelaufen ist, kam überraschend“, freute sie sich.

Aufwand hat sich ausbezahlt
Ylena In-Albon, die bei der Premiere der Swiss Junior Trophy als Grad-2-Turnier alle überraschte, war jedoch längst nicht die einzige Schweizerin, die sich in Oberentfelden in die Siegerliste eintragen lassen konnte. In der Kategorie U16 siegte Luca Stäheli (im Bild) im reinen Schweizer Final gegen Mischa Lanz und bei den unter 14-Jährigen ging Bojana Klincov als Siegerin vom Platz.
Entsprechend zufrieden war auch Turnierdirektor Freddy Blatter mit der 9. Ausgabe seines Turniers. Und das nicht nur wegen den starken Schweizer Leistungen, sondern auch weil sich der organisatorische Mehraufwand, welcher der Aufstieg zum Grad-2-Event mit sich brachte, ausbezahlt hat. Vor allem die extra aufgebaute Zuschauertribüne stiess auf grossen Anklang. „Wir hatten so viele Zuschauer wie noch nie und einige meinten sogar, es sehe bei uns aus, wie bei einer Mini-Ausgabe des Turniers in Gstaad“, freute sich Blatter.
Auch der erstmals verlangte Eintritt wurde ohne zu murren akzeptiert. Dass die Neuerungen so gut ankamen, bestärkt Blatter in seinem Vorhaben, das Turnier weiter auszubauen. „Wir werden das Gesuch für ein Grad-1-Turnier so schnell wie möglich einreichen.“ Und wer weiss, vielleicht wird die Swiss Junior Trophy schon beim 10-jährigen Jubiläum zu einem Grad-1-Event.

Neun Aargauer am Start
Beim Turnier in Oberentfelden waren auch neun Aargauer im Hauptfeld mit dabei. In der Kategorie U14 waren es Olivier Meyer, Sina Schwaiger, Sophie Lüscher und Celine Grimm. Für sie alle bedeutete jedoch spätestens die zweite Runde Endstation. Die zweite Runde hat auch Lukas Striffler erreicht. Er spielte sich in der Kategorie U16 durch die Qualifikation und scheiterte dann in der zweiten Runde an Nicolas Küpfer. Bis ins Viertelfinal stiess Jonas Schär  (im Bild) vor. Der junge Oftringer war damit bei seinem Heimturnier der erfolgreichste Aargauer und hätte in der Runde der letzten Acht gar beinahe gegen den späteren Sieger Luca Stäheli gewonnen. Bei den unter 18-Jährigen mussten sich die drei Aargauer Patrik Hartmeier, Luca Keist und Dominique Meyer allesamt in der ersten Runde wieder verabschieden. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 29. Juli 2015

Viel Prominenz und ein Versprechen

Davis Cup Sieger Michael Lammer, Swiss Tennis Präsident René Stammbach und die Eltern von Roger Federer waren am Sponsorenabend der Swiss Junior Trophy dabei. Stammbach lüftete dabei das Geheimnis um den Austragungsort der Davis-Cup-Barrage gegen Holland.

Im Hinblick auf dieses Jahr ist die Swiss Junior Trophy zu einem Grad-2-Turnier aufgestiegen. Zum ersten Mal seit 15 Jahren gibt es in der Schweiz wieder einen Juniorenevent dieser Grösse – abgesehen von der Junioren-EM in Klosters. Entsprechend haben die Verantwortlichen gestern am Sponsorenabend mit der ganz grossen Kelle angerührt. So konnten während des gesamten Tages konnten alle Besucher der Swiss Junior Trophy die eindrückliche Davis-Cup-Trophäe bestaunen.
Doch nicht nur der Pokal der Schweizer Tennishelden fand den Weg vom nationalen Leistungszentrum in Biel nach Oberentfelden. Auch Ex-Profi Michael Lammer, der zum siegreichen Schweizer Davis Cup Team gehört hat, und Swiss Tennis Präsident René Stammbach kamen nach Oberentfelden. Selbst die Eltern von Roger Federer liessen es sich nicht nehmen und reisten in den Aargau. Durch den Abend führte SRF-Tennisexperte Bernhard Schär, der seine Aufgabe wie gewohnt souverän und mit viel Enthusiasmus erledigte.

Unerwartete Reaktionen
Der gestrige Abend stand ganz im Zeichen des Davis Cup. Gemeinsam mit Lammer und Stammbach blickte Schär nochmals auf dieses sporthistorisch Ereignis vom 23. November in Lille zurück, als das Schweizer Team - angeführt von Roger Federer und Stan Wawrinka - die „hässlichste Salatschüssel der Welt“ in die Schweiz geholt hatten. „Das war unglaublich. Nach dem Matchball sind alle Dämme gebrochen, schliesslich war der Davis Cup Sieg etwas, das wir über Jahre in unseren Köpfen gehabt haben“, blickt Lammer zurück. Gerade auch die Reaktionen der Fans nach der Rückkehr in die Schweiz seien speziell gewesen. „Dass mir Leute auf der Strasse auf die Schulter geklopft und zum Sieg gratuliert haben, war schon einzigartig“, so der Dübendorfer, der in der Zwischenzeit seine Profilaufbahn beendet hat. Beim Verband hat er als U14-Cheftrainer eine neue Aufgabe gefunden.

Davis-Cup-Barrage in Genf
Der Sieg im Davis Cup war die Vision von Swiss Tennis Präsident René Stammbach. Der Aargauer wurde dafür von vielen belächelt, als er 2006 das Amt als Verbandspräsident übernommen hatte. Vor allem auch deshalb, weil Roger Federer immer mal wieder auf eine Teilnahme am Nationenwettkampf verzichtet hatte. „Jetzt kann ich das ja sagen. Nach dem 0:5 in Kasachstan vor ein paar Jahren hat mir Roger versprochen, dass die Zeit für den Davis Cup noch kommen werde. Nach diesem Versprechen war ich ruhiger und gelassener“, meinte Stammbach mit einem Schmunzeln. Und der Präsident hatte gestern Abend noch eine wichtige Mitteilung zu machen: „Wir haben gerade vor wenigen Stunden entschieden, dass wir das Davis-Cup-Barrage-Spiel gegen Holland in der Palexpo-Halle in Genf spielen werden.“ Und Stammbach liess es sich auch nicht nehmen, bei seinem Besuch in Oberentfelden den Organisatoren der Swiss Junior Trophy zu danken. „Ich möchte Freddy Blatter und seinem Team zu diesem Anlass gratulieren und ich verspreche, dass Swiss Tennis euch unterstützen wird, beim Besterben, im nächsten Jahr ein Grad-1-Turnier zu organisieren.“ Schöne Aussichten also für die Swiss Junior Trophy.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Süsser Sieg zu später Stunde

Lange Wartezeiten und Spielunterbrüche prägten den gestrigen Spieltag an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Auch die Aargauer Nachwuchskräfte blieben von den Wetterkapriolen nicht verschont.

Gestern wurde die Geduld der Nachwuchscracks gehörig auf die Probe gestellt. Bereits kurz vor halb zehn – nach rund 25 gespielten Minuten – musste das Spielgeschehen auf den Sandplätzen unterbrochen werden. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Ans Weiterspielen war während mehreren Stunden nicht zu denken. Warten war angesagt. Die Spieler vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen, Musikhören oder einem kleinen Nickerchen in der Tennishalle.
Erst um halb zwei konnte draussen wieder gespielt werden. Allerdings outete sich Petrus wiederum nicht als Tennisfan, denn nach wenigen Minuten begann es erneut zu regnen. Die Organisatoren zogen die Notbremse und verlegten die Partien in die Halle. Mit über fünf Stunden Verspätung nahm das Geschehen dann seinen ursprünglich geplanten Gang.

Schwarzer Tag für Meyer
Von der Warterei blieben auch die drei Junioren des TC Zofingen, die gestern an der Swiss Junior Trophy im Einsatz standen, nicht verschont. Besonders unglücklich traf es Dominique Meyer (ITF 1333, im Bild). Ihr Match musste zwei Mal wegen des Regens unterbrochen und schliesslich in der Halle fertig gespielt werden – und das obwohl die gesamte Partie kaum mehr als eine Stunde dauerte. Die mit einer Wild Card ausgestattete Meyer konnte sich bei ihrem Heimturnier nicht von der besten Seite präsentieren und scheiterte deutlich Michaela Bayerlova (ITF 225). 0:6 1:6 musste sie sich geschlagen geben.
Einen ähnlich schwarzen Tag zog Luca Keist (ITF 345) ein. Der 17-jährige Linkshänder, der sich in den letzten Wochen einer glänzenden Form erfreute, konnte nicht an seine guten Leistungen anknüpfen. Keist beging ungewohnt viele Fehler und offenbarte vor allem bei eigenem Aufschlag einige Schwächen. Diese konnte sich Keist gestern jedoch nicht leisten, denn der an Nummer drei gesetzte Russe Lev Kazakov (ITF 105) wäre auch mit einer guten Leistung nur schwer zu schlagen gewesen. So aber zog Keist mit 1:6 4:6 deutlich den Kürzeren. „Für mich war es sicher nicht optimal, dass wir in der Halle spielen mussten“, so Keist. „Mit dieser Umstellung hatte ich Mühe und er war stets einen Tick aggressiver.“

Schär mit guten Nerven
So ruhten die Zofinger Hoffnungen gestern Abend auf Jonas Schär (TE 1446, im Bild) - dem jüngsten des TCZ-Trios – der in der Kategorie U16 antrat. Und der 15-Jährige hielt dem Druck stand. Bis der Sieg jedoch Tatsache war, musste er gegen Alexander Wolfschmidt (TE 501), immerhin die Nummer 5 des Turniers, hart kämpfen. Das Duell gegen den Deutschen – das wieder unter freiem Himmel stattfand - verlief in der Anfangsphase sehr ausgeglichen, ehe sich Wolfschmidt eine 5:4-Führung mit Break erspielen konnte. Doch just in dem Moment, als der Deutsche zum Satzgewinn servierte, drehte Schär auf. „Ich habe Punkt für Punkt genommen und mich noch besser konzentriert. Ich wollte den Ball unbedingt ins Feld spielen und ihm damit die Chance geben, den Fehler zu machen“, so Schär. Diese Taktik ging voll auf. Schär rettete sich ins Tie Break und spielte dort gross auf. Mit mehreren gelungenen Netzangriffen ging er schnell in Führung. Die Kurzentscheidung sicherte er sich mit 7:3.
Damit war der Widerstand von Wolfschmidt aber noch nicht gebrochen. Im Gegenteil: Der Deutsche kämpfte tapfer weiter und so entwickelte sich auch im zweiten Satz ein offener Schlagabtausch auf gutem Niveau. Diesmal war es aber Jonas Schär, der mit einem Break zum 4:3 vorlegen konnte. Und er liess sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Nach rund zwei Stunden verwandelte Jonas Schär seinen zweiten Matchball zum 7:6, 6:4-Sieg. „Es war wirklich ein gutes Match und ich bin zufrieden mit meiner Leistung“, bilanzierte Schär, als er gestern kurz vor halb zehn seinen Arbeitstag beendet hatte.

Striffler mit Sieg
Neben den drei TCZ-Junioren standen noch zwei weitere Aargauer im Einsatz: Lukas Striffler (U16) und Patrik Hartmeier (U18), beide vom TC Teufenthal. Striffler, der sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hatte, setzte sich dort souverän gegen Boas Ole Deden aus Holland durch. 6:1, 6:4 lautete das klare Verdikt am Ende.
Kein erfolgreicher Tag war es dagegen für Patrik Hartmeier. Der Bronzemedaillen-Gewinner der Junioren Schweizer Meisterschaft, der mit einer Wild Card im Hauptfeld antreten durfte, kam nicht auf Touren. Er unterlag dem italienischen Lucky Loser Mattia Bedolo deutlich mit 1:6, 1:6.


Text und Bilder von Fabio Baranzini