Dienstag, 4. März 2014

Teufenthal will Wettingen beerben

Der TC Wettingen zieht sein Team aus der Nationalliga C zurück. Der zu schwache Nachwuchs kann in der NLC nicht bestehen. Im Gegensatz zu den Wettingern setzen die Teufenthaler mit einem Projekt auf eben diesen.

Traditionsgemäss stellt der TC Wettingen bei den Männern eine Mannschaft in der Nationalliga C. Das wird in diesem Jahr nicht mehr der Fall sein. Die Clubführung, welche die erste Mannschaft bisher finanziell unterstützt hat, hat entschieden, dass die Mehrheit der Spieler reguläre Clubmitglieder sein müssen und nicht Athleten, die lediglich für die Interclubpartien verpflichtet werden, wie Clubpräsident Beat Fellmann erklärt.
Damit standen die Wettinger, die in der Vergangenheit stets auf clubexterne Verstärkung angewiesen waren, vor einem Problem: Der clubeigene Nachwuchs ist zu schwach, um in der Nationalliga C bestehen zu können, und das Unterfangen, neue Spieler zu suchen, die sich längerfristig im Team integrieren wollen, blieb erfolglos. Hinzu kam, dass einige Akteure zu den Jungsenioren wechseln werden. Der Rückzug der Equipe war daher unumgänglich. „Der Club bedauert den Rückzug. Wir wären bereit gewesen, bei einem nachhaltigen Konzept die erste Mannschaft weiterhin zu unterstützen“, so Fellmann, der betont, dass es zwischen Mannschaft und Clubführung nicht zum Streit gekommen sei. Captain Nicolas Menzato wollte sich dazu nicht äussern.

Spass vor Geld
Ein Grund, weshalb den Wettingern die Suche nach adäquaten Spielern so schwer gefallen ist, könnte ein Interclub-Projekt aus dem Kanton Aargau sein. Der Tennisclub Teufenthal versucht seit einigen Jahren ausschliesslich mit vielversprechenden Aargauer Nachwuchsspielern eine schlagkräftige Truppe zu stellen. „In der Vergangenheit sind ähnliche Projekte im Aargau leider immer gescheitert. Ich hoffe, dass wir es nun schaffen, indem wir den Teamgedanken in den Vordergrund stellen. Die Jungs sollen so viel Spass haben am Interclub, dass sie bei uns bleiben, auch wenn finanziell lukrativere Angebote vorliegen“, erklärt Nicole Riniker, die gemeinsam mit Frank Attula das Teufenthaler Interclub-Projekt betreut.

Aufstieg ist Pflicht
Das junge Team, das derzeit von einem Gönnerverein unterstützt wird, aber auch von Seiten des TC Teufenthal immer mehr Rückendeckung erhält, hat sich zum Ziel gesetzt, 2016 um den Aufstieg in die Nationalliga B mitzuspielen. Davon sind die Teufenthaler derzeit noch weit entfernt. Noch spielen sie in der 1. Liga und stehen dort vor einer entscheidenden Saison. „Wenn wir in diesem Jahr nicht aufsteigen, dann können wir das Projekt beenden. Noch einmal werden die Jungs nicht in der 1. Liga antreten“, ist sich Riniker bewusst.
Im Vergleich zum Vorjahr, als die Mannschaft in den Aufstiegsspielen am späteren Aufsteiger Herzogenbuchsee gescheitert war, wurde der Kader nochmals verstärkt. Neben den bisherigen Spielern Patrik Hartmeier (R1, 17 Jahre, im Bild), Noël Kunz (R1, 16), Noah Petralia (R2, 17), Hans Gloor (R3, 16), Lukas Striffler (R3, 14) und Benjamin Fisch (R4, 18, Captain) stossen neu Dario Huber (R1, 17) vom NLC-Absteiger Zofingen und Routinier Slobodan Mavrenski (N4, 71) zum Team. „Vor allem die Verpflichtung von Slobodan ist für uns ein Glücksfall. Mit seiner Erfahrung und seiner Klasse wird er den Jungs wertvolle Unterstützung bieten können“, ist Riniker überzeugt. Mit diesem Kader müssten sich die Teufenthaler selbst in der NLC nicht verstecken. Der Aufstieg sollte daher eigentlich lediglich Formsache sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 3. März 2014

Der Aargau hat viele heisse Eisen im Feuer

Zum achten Mal in Folge beginnen am kommenden Donnerstag die Senioren Schweizer Meisterschaften im Sportcenter Wase Birrhard. Aufgrund der Resultate der letzten Austragungen liegen für die Aargauer Akteure einige Medaillen in Griffweite. 

Drei der letzten vier SM-Titel in der Kategorie 35+ gingen an Alain Dedial (N4, 105, im Bild). Ein Szenario, in dem Dedial seinen Titel aus dem Vorjahr in seiner eigenen Halle – der 39-Jährige ist Leiter der im Sportcenter Wase ansässigen Tennisschule – nicht gewinnt, ist nur schwer vorstellbar. Er ist der einzige N-Spieler im gesamten Turnier und damit auch diesmal wieder der Mann, den es zu schlagen gilt. In den letzten Jahren war Dedial jedoch nicht der einzige Erfolgsgarant bei den erfolgreichen Aargauer Senioren. 

Paroubek kann Titel nicht verteidigen
Auch Michelle Paroubek (R1, TC Brugg) hat im letzten Jahr sowohl die Winter- als auch die Sommerausgabe der SM gewonnen. Sie kann ihren Titel aber nicht verteidigen, denn ihre Konkurrenz (40+) musste wegen zu wenigen Teilnehmerinnen abgesagt werden. Doch auch wenn damit eine fast schon sichere Medaille für den Kanton Aargau wegfällt, bleiben noch weitere Chancen: In der Kategorie 55+ ist Martin Gloor (R3, TC Teufenthal) an Nummer zwei gesetzt. Damit gehört Gloor, der im Vorjahr das Endspiel erreichte und im Interclub in der höchsten Schweizer Seniorenliga antritt, erneut zu den heissesten Titelkandidaten. Ebenso Hans Huber (R4, TC Zofingen), der bei den über 60-Jährigen als Nummer drei der Setzliste geführt wird, und Meinrad Kueng (R4, TC Wettingen) als Turniernummer vier in der Kategorie 65+. Auch in den Konkurrenzen der Ältesten werden die Aargauer Akteure ein gewichtiges Wort mitreden, wenn es um die Vergabe der Medaillen geht. Peter Schoch (R4, TC Wettingen) und Milan Makanec (R5, TC Obersiggenthal) sind die Nummern zwei und drei bei den 70+ und Vorjahresfinalist Peter Hausherr (R5, TC Bremgarten) ist der zweitbeste Spieler seiner Konkurrenz (75+).
Doch nicht nur die Aargauer Männer dürfen auf SM-Medaillen hoffen, sondern auch die Frauen. In der Kategorie 45+ ist Karin Amrein (R2, TC Muri) die top gesetzte Spielerin und bei den über 50-Jährigen wird Sandra Hopfner versuchen, ihre gute Ausgangslage als Turniernummer zwei in ein gutes Resultat umzumünzen. 

Zu wenig Teilnehmerinnen
Insgesamt werden in den vier Tagen vom Donnerstag bis Sonntag 145 Senioren und Seniorinnen aus der ganzen Schweiz im Sportcenter Wase um Titelehren kämpfen. Das sind drei weniger als im Vorjahr, wobei in allen Alterskategorien auffällt, dass deutlich mehr Männer teilnehmen (total 117 zu 28). Daher mussten bei den Seniorinnen wie bereits im Vorjahr mehr als die Hälfte der Konkurrenzen wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt werden.

Text von Fabio Baranzini, Bild von Harry Ingold

Sonntag, 23. Februar 2014

Den Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen

Der Deutsche Maximilian Abel (N2, 16, erstes Bild) gewinnt das Finale der Leuggern Open gegen Claude Benz (N4, 83, zweites Bild) und verteidigt damit als erster Spieler seinen Titel.

Claude Benz gegen Maximilian Abel. Die Nummer 83 der Schweiz gegen die Nummer 16. Qualifikant gegen Titelverteidiger. Bei dieser Affiche erübrigte sich die Frage nach dem Favoriten. Die Zuschauer stellten sich wohl insgeheim auf ein schnelles Finalspiel ein. Doch sie sollten sich täuschen. Claude Benz, der 21-jährige Mittelschüler aus Thun, legte so los, wie man das eigentlich von Abel hätte erwarten können: offensiv und schnörkellos.
Mit seinem Aufschlag variierte der Linkshänder geschickt, dominierte die Ballwechsel mit seiner starken Vorhand und beging dabei kaum Fehler. Sein Gegenüber hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Abel wirkte erstaunlich passiv, gerade beim Returnspiel. Entsprechend verdient ging der erste Satz mit 6:4 an Aussenseiter Benz, der eindrücklich zeigte, weshalb er vor einigen Jahren bereits einmal die Nummer 26 der Schweiz war und sich bei den Junioren drei Mal den Schweizer Meistertitel gesichert hatte.

Knackpunkt bei 3:3
Auch im zweiten Durchgang blieb das Finale der 19. Leuggern Open eine enge Kiste. Nach wie vor liess Benz keine Schwächen erkennen, was bei Abel zunehmend Spuren hinterliess. Einige ungläubige Blicke da, ein Kopfschütteln dort, der 31-jährige Deutsche hatte sich das Finalspiel anders vorgestellt. „Ich war nicht überrascht, dass er so stark war, denn wir spielen im selben Team Interclub. Trotzdem wollte ich das Spiel diktieren, wie ich mir das gewohnt bin. Entsprechend war der Spielverlauf frustrierend und es fiel mir unglaublich schwer, immer ruhig zu bleiben“, so Abel.
Als Benz bei 3:3 gar noch zu zwei Breakchancen kam, ging es für den Titelverteidiger endgültig ans Eingemachte. Doch just in diesem Moment zeigte Abel seine ganze Klasse. Er wehrte die beiden Breakbälle ab, holte sich das Game und kurz darauf mit einem krachenden Backhandreturn-Winner den zweiten Satz.

Abel hat Lust auf mehr
Was danach folgte, war eine Demonstration des Deutschen, der in Frankfurt als Tennistrainer arbeitet und daneben Preisgeldturniere und Ligaspiele bestreitet. Abel machte gehörig Druck, fand die nötige Länge in seinen Grundschlägen und verbuchte deutlich mehr Gratispunkte mit seinem Aufschlag. „Nachdem ich den zweiten Satz gewonnen hatte, fasste ich Vertrauen und konnte endlich offensiver spielen“, sagte er. Die logische Konsequenz: Abel gewann das Endspiel mit 4:6, 6:4, 6:1 und kann damit als erster Spieler überhaupt seinen Titel an den Leuggern Open verteidigen. Und der Deutsche hat noch nicht genug. Von Organisator Christoph Back darauf angesprochen, ob er im nächsten Jahr wieder antrete, meinte er mit einem Lachen: „Ja klar, Hattrick oder?“

Fetovs überzeugen
Claude Benz war nicht der einzige Spieler, der an der diesjährigen Ausgabe der Leuggern Open zu überraschen wusste. Erfreulicherweise zeigten auch die Aargauer Akteure gute Leistungen – allen voran die Gebrüder Fetov. Muhamed Fetov (N4, 75) schaffte als Qualifikant den Sprung in den Viertelfinal, wo er dann gegen Benz den Kürzeren zog. Davor hatte er allerdings im Achtelfinal den topgesetzten Franzosen Franck Pépé (N1, 7) mit 6:4, 7:6 geschlagen. Gar noch eine Runde weiter kam sein jüngerer Bruder Ibrahim (N3, 42). Dieser schlug nach einem sicheren Auftaktsieg den Spanier Pedro Salas (N2, 23) deutlich mit 6:1, 6:3 und gewann auch sein Viertelfinalspiel gegen den Bezwinger von Alexander Sadecky (N2, 11), den Romand Frédéric Novas (R1), in einem hocklassigen Spiel mit 7:6, 6:7, 6:4. Im Halbfinale war dann Abel eine Nummer zu gross.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 21. Februar 2014

Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern

Bereits zum dritten Mal findet unter dem Motto "Trainieren - Wetteifern - Erleben" der vom Aargauischen Tennisverband organisierte Anlass "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern" statt. 

Angesprochen wird dabei der Aargauer Tennisnachwuchs mit den Jahrgängen 2004 bis 2009. Alle Teilnehmer sollten seit mindestens einem halben Jahr Tennis spielen. Das Ziel des Events ist es, dass das Team der ATV-Regionaltrainer sich ein Bild von allen Teilnehmern machen und die geeignetsten für die Hauptselektion zur Aufnahme ins ATV-Regionalkader auswählen kann.

Der Anlass findet am 29.3. in der Tennishalle Rigacker in Wohlen statt und dauert zwei Stunden. Aufgrund des grossen Interesses bei den ersten beiden Ausgaben werden mehrere Gruppen den Parcours gestaffelt absolvieren - schliesslich sollen alle Kids von den ATV-Regionaltrainern Freddy Siegenthaler, Alain Dedial, Ursina Ammann, Martin Büttler und Marco Haessig profitieren können. Daher können sich die zwei Stunden auf den Zeitraum zwischen 14 und 20 Uhr verteilen. Die Teilnehmer werden im Vorfeld über die genaue Spielzeit informiert. Die Kosten für die Teilnahme belaufen sich auf 40 Franken. Anmelden kann man sich noch bis am 17.3.

  • Hier ist die Anmeldung für die 3. Ausgabe des Events "Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern" zu finden.
  • Was die Kids am 29.3. in Wohlen genau erwartet und wie die Selektionskriterien aussehen, kann hier nachgelesen werden. 

Zofingen hat Grund zum Feiern

Der Tennisclub aus der Thutstadt, der mit gut 300 Mitgliedern zu den grössten des Kantons zählt, feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. 

Für dieses Jubiläum haben sich die Verantwortlichen etwas Besonderes ausgedacht. Statt einem grossen Jubiläumsfest gibt es über die ganze Saison verteilt fünf Anlässe, mit denen der Tennissport einer „breiten Bevölkerungsschicht zugänglich gemacht werden soll“, wie OK-Leiter Lorenz Vogel erklärt. Warum gleich fünf Anlässe? „Einerseits haben auf der Anlage des Tennisclubs Zofingen nicht genügend Leute Platz für ein Riesenfest und andererseits wollen wir mit den verschiedenen Events unterschiedliche Zielgruppen ansprechen“, so Vogel. Als Ziel strebt das achtköpfige Organisationskomitee das Anwerben neuer Mitglieder sowie den Ausbau der clubeigenen Juniorenabteilung an.

Vortrag von Bernhard Schär
Der Startschuss für die Feierlichkeiten fällt am 22. März in der Zofinger Altstadt. Dort wird der TCZ einen Marktstand führen und die Besucher über den Club und dessen Aktivitäten informieren. Exakt ein Monat später wartet ein erstes Highlight. Der bekannte SRF-Radiomoderator Bernhard Schär – ausgewiesener Tennisfachmann und Roger-Federer-Experte – wird in der Zofinger Schützenstube ein Referat mit dem Titel „Weltsport Tennis: faszinierend und emotional“ halten. „Diesen Vortrag sollte man sich als Tennisfan auf keinen Fall entgehen lassen, denn vor allem die vielen Anekdoten von Berhard Schär sind sehr interessant“, rührt Vogel die Werbetrommel für den öffentlich zugänglichen Vortrag des wahrscheinlich bekanntesten TCZ-Clubmitglieds.
Weiter planen die Zofinger am 14. Mai einen Kids Day, bei dem nicht nur die Kinder sondern auch ihre Eltern zum Tennisspielen animiert werden sollen. Am 28. Juni folgt der Tag der offenen Tür und am Wochenende des 16./17. August findet ein Turnier für Junioren und Aktive der Stärkeklasse R1-R9 statt. In Zofingen ist in diesem Jahr also einiges los.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt