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Samstag, 6. Februar 2016

Einspielen für den Auftritt bei den Profis

Gestern gingen die Finalspiele des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy über die Bühne. Zugleich fanden auch die ersten Qualifikationsspiele des Profiturniers statt.

Es passiert selten, dass sich die Wege des ambitionierten Tennisnachwuchs und der gestandenen Profis kreuzen. Wenn, dann geschieht dies zumeist an den Junioren Grand Slam Turnieren, die jeweils auf derselben Anlage ausgetragen werden, wie die Turniere der Profis. Dieses Jahr kommt es aber auch in Oberentfelden zu einem dieser eher seltenen Zusammentreffen. Gestern fanden die Finalspiele der Swiss Junior Trophy statt. Das internationale Juniorenturnier der vierten Kategorie ging bereits zum 7. Mal in Folge im Tenniscenter Aarau West über die Bühne. Erstmals fiel aber auch am selben Tag der Startschuss für das mit 25'000 Dollar dotierte ITF Men’s Future der Profis. Die ersten Qualifikationsmatches begannen bereits um neun Uhr und liefen auch parallel zu den Endspielen der Juniorenkonkurrenz weiter.

Standortbestimmung für die Junioren
Wenn ein internationales Juniorenturnier und ein kleineres Profiturnier zur selben Zeit am selben Ort stattfinden, bietet dies für die Nachwuchscracks auch immer die Chance zu einer Standortbestimmung. Und diese zeigt ein klares Bild: Der Weg vom erfolgreichen Junior zum Profi ist lang und steinig. Obwohl das Profiturnier in Oberentfelden zur Serie der Futureturniere – also den kleinsten Profiturnieren – gehört, schafft es von den Teilnehmern des Juniorenturniers kein einziger auf Grund seines Rankings direkt ins Hauptfeld. Immerhin deren acht können jedoch in der Qualifikation mitmischen. Einer von ihnen ist Luca Keist (im Bild). Der 17-jährige Linkshänder vom Tennisclub Zofingen stand gestern gleich doppelt im Einsatz. Nach seinem Finalspiel in der Juniorenkonkurrenz, das er gegen Tim Rühl aus Deutschland mit 6:4, 6:3 gewann, spielte er drei Runden später noch die erste Qualifikationsrunde des Profiturniers. „Ich merke schon, dass ich bereits etwas müde bin nach dem Juniorenturnier, aber diese beiden Dinge muss man trennen können. Dann klappt das schon“, so Keist.
Turnierdirektor Freddy Blatter sieht die Kombination zwischen Junioren- und Profiturnier als Chance. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren ein stärker besetztes Juniorenturnier haben, weil sich die Junioren, die auch bereits bei den Profis spielen, an der Swiss Junior Trophy auf den Einsatz am Profiturnier vorbereiten wollen“, so Blatter, der sich überlegt, im kommenden Jahr für den Sieger des Juniorenturniers eine Wild Card – ein garantierter Startplatz – für das Hauptfeld zu vergeben. Die Hauptkonkurrenz des diesjährigen Profiturniers beginnt morgen. 

Oberentfelden und Ylena In-Albon - das passt
Während bei den Junioren gestern Luca Keist seinen zweiten internationalen Juniorentitel gewinnen konnte, schwang bei den Juniorinnen die Walliserin Ylena In-Albon (im Bild) oben aus. Die 16-Jährige scheint sich in Oberentfelden wohl zu fühlen, denn sie hatte bereits im vergangenen Sommer an selber Stätte sowohl die Einzel als auch die Doppelkonkurrenz gewonnen. „Dass ich hier so gut spiele, ist wohl Zufall. Aber das Finale war ein hartes Stück Arbeit und hätte gerade im ersten Satz auch in die andere Richtung kippen können.“ Mit 7:5, 6:3 setzte sich In-Albon gestern gegen die Kappelerin Tamara Arnold durch, die nach einer langen Verletzungspause erstmals seit beinahe einem Jahr wieder Punkte für die Juniorenweltrangliste sammeln konnte. „Mit dem Turnier bin ich sehr zufrieden, auch wenn mir im Endspiel die Kraft gefehlt hat, um zu gewinnen. Dass ich in diesem Jahr beim dritten Turnier zum dritten Mal im Finale verlieren, ist aber schon sehr ärgerlich.“


So verlief das Finalspiel der Junioren:
Es war eine starke Leistung, die Luca Keist im gestrigen Finalspiel der Swiss Junior Trophy abrufen konnte. Gegen Tim Rühl, die aktuelle Nummer 65 der Juniorenweltrangliste, startete der Junior des TC Zofingen als Aussenseiter. Doch Keist spielte keinesfalls wie ein Aussenseiter. Von Beginn weg agierte er sehr konzentriert, beging wenig Fehler und machte seinem Gegner das Leben damit schwer. Rühl, der die Swiss Junior Trophy in den letzten beiden Jahren gewinnen konnte, beging den einen oder anderen Fehler mehr als üblich und das wusste Keist resolut auszunutzen.
Im ersten Satz gelang ihm das Break zum 4:3. Kurz darauf holte er sich den ersten Satz mit 6:4. Doch damit nicht genug: Gleich im ersten Aufschlagsspiel von Rühl im zweiten Durchgang realisierte Keist bereits wieder ein Break. Und das war die Entscheidung. Keist verwaltete den Vorsprung geschickt und siegte am Ende verdient mit 6:4, 6:3. „Das ist ein ganz spezieller Sieg für mich. Es ist das erste Mal, dass ich einen Spieler aus den Top 100 der Rangliste schlagen konnte und dann gelingt mir das gleich noch im Final in Oberentfelden, wo ich früher trainiert habe“, freut sich Keist, der dank seinem zweiten ITF-Titel und der Finalqualifikation im Doppel mit einer Rangierung um Rang 175 seine beste Klassierung in der Juniorenweltrangliste erreichen wird.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 2. Februar 2016

Über Entfelden und Zofingen an die Junioren Grand Slams

Die Walliserin Ylena In-Albon spielt diese Woche an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden und ab Mai in Zofingen für die NLB-Interclubmannschaft.

Ylena In-Albon scheint es im Aargau zu gefallen. Die 16-jährige Walliserin aus Baltschieder hat im vergangenen Sommer in Oberentfelden bei der stark besetzten Swiss Junior Trophy sowohl im Einzel, als auch im Doppel triumphiert – für sie einer der grössten Erfolge ihrer Karriere -, und im kommenden Mai geht sie für das Interclubteam des Tennisclubs Zofingen in der Nationalliga B auf Punktejagd. „Ich kenne das ganze Team sehr gut und habe sofort Lust gehabt, in dieser Mannschaft zu spielen. Als ich letztes Jahre angefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen“, so In-Albon, die in der letzten Saison noch für Nyon aufgelaufen war.
Diese Woche steht die amtierende Oberwalliser Nachwuchssportlerin des Jahres erneut im Aargau im Einsatz. Bei der Hallenausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden will sie ihre Position in der Juniorenweltrangliste weiter verbessern. Und das mit gutem Grund: Noch in diesem Jahr möchte sie an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Dafür muss sie in die Region der Top 100 der Juniorenweltrangliste vorstossen. Aktuell steht die B-Kaderspielerin von Swiss Tennis auf Rang 169. Mit einem weiteren Turniersieg in Oberentfelden könnte die zweifache Junioren Schweizermeisterin rund 25 Plätze gutmachen. „Ich habe den Turniersieg sicher im Hinterkopf, aber ich nehme Spiel für Spiel, denn es hat einige sehr gute Spielerinnen dabei. Das wird nicht einfach“, warnt In-Albon vor zu hohen Erwartungen. Ihr erstes Spiel hat sie gestern aber zumindest schon mal gewonnen – wenn auch mit etwas mehr Mühe, als ihr lieb war.

Auf Sand "zu Hause"
Ihre Trainingsbasis hat Ylena In-Albon, die in Brig die HSK Sportschule besucht und dort die Matura absolviert, im Tessin aufgeschlagen. Dort trainiert sie unter der Leitung von Gonzalo Vitale rund 18 Stunden pro Woche. Ihr Coach begleitet sie zumeist auch an die Turniere im In- und Ausland. Nach ihrem Auftritt in Oberentfelden stehen zwei Profiturniere der untersten Kategorie in Spanien auf dem Programm. Auf den Sandplätzen im Süden Europas fühlt sich In-Albon wohl. Die rote Asche kommt ihrem variantenreichen Spiel entgegen. „Ich ‚hacke’ nicht einfach auf die Bälle, sondern versuche, die Punkte aufzubauen und viel zu variieren. Das habe ich schon als Juniorin so gemacht“, sagt sie.
Diese fürs Frauentennis eher untypische Spielart birgt jedoch auch die Gefahr, zu passiv zu agieren und sich zu stark in die Defensive drängen zu lassen. „Ich arbeite derzeit intensiv daran, dass mir das nicht passiert. Zudem muss ich auch schauen, dass ich in den entscheidenden Phasen der Matches noch konzentrierter bin und keine dummen Fehler mache“, so In-Albon. Wenn ihr dies gelingt, stehen die Chancen gut, dass sie auch ihr zweites grosses Ziel in diesem Jahr erreicht: Neben der Teilnahme an einem Junioren Grand Slam will sie auch ihr WTA-Ranking deutlich verbessern.

Drei in Runde drei
Neben Ylena In-Albon haben sich gestern noch drei weitere Junioren des TC Zofingen für die dritte Runde der Swiss Junior Trophy qualifiziert. Dominique Meyer (ITF 1225) bezwang die an Nummer 14 gesetzte Französin Tiffany Phaysouphanh (ITF 821) souverän mit 6:3, 6:3. Sydney Weller (ohne Ranking, im Bild) setzte sich gegen die Turniernummer 15, die Deutsche Valentina Likic (ITF 832), ebenfalls in zwei Sätzen mit 6:4, 6:1 durch. Für beide Spielerinnen ist es das erste Mal, dass sie bei einem Grad-4-Event in den Achtelfinals stehen. Als einziger Junior des TC Zofingen steht Luca Keist (ITF 197) im Achtelfinal. Der an Nummer zwei gesetzte Linkshänder gewann sein Spiel gegen Joel Alt (ITF 1304) sicher mit 6:2, 6:1. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 14. Januar 2016

Von Wimbledon auf die Trinermatten

Mit Regina Kulikowa hat das Zofinger NLB-Team eine ehemlige Weltklasse-Spielerin verpflichtet. Sie soll mithelfen, die Mission Ligaerhalt zu bewerkstelligen.

Als Teambetreuer Christoph Meyer im Dezember die Verpflichtung von Ylena In-Albon (N2, 19) und Corina Mäder (R1) bekannt gegeben hatte, verriet er, dass er noch mit einer ehemaligen Spitzenspielerin in Verhandlungen steht. „Sie könnte uns ein grosses Stück weiter bringen, wenn wir eine gemeinsame Lösung finden“, sagte Meyer damals. Letzte Woche hat man diese Lösung gefunden und die Zofingerinnen können einen weiteren Neuzugang vermelden: Es ist dies die 26-jährige Russin Regina Kulikowa.
Vor sechs Jahren war Kulikowa die Nummer 65 der Welt und sorgte 2009 in Wimbledon für Furore, als sie als Qualifikantin in die dritte Runde stürmte. Dasselbe Kunststück gelang ihr ein Jahr später erneut. In jenem Jahr stand sie auch bei allen anderen Grand Slam Turnieren im Hauptfeld. Doch wie um alles in der Welt kommt eine Spielerin, die schon auf den grössten Plätzen dieser Welt gespielt hat, dazu, für den Tennisclub Zofingen Interclub zu spielen?

Verletzungen beenden Karriere
Um den Entscheid von Kulikowa zu verstehen, muss man wissen, dass sie im Januar 2012 – im Alter von nur gerade 22 Jahren – ihre Tenniskarriere beenden musste. „Ich war immer wieder verletzt und konnte nie konstant Turniere spielen. Obwohl ich wusste, dass ich eigentlich mit den besten der Welt mithalten kann, entschied ich mich, zurückzutreten“, erklärt Kulikowa, die von 2009 bis 2012 beim Schweizer Verband in Biel trainiert hatte. Ein paar Monate nach ihrem Rücktritt entschied sich die Russin, in der Swiss Tennis Academy eine Laufbahn als Trainerin einzuschlagen.
Und im Rahmen dieser Tätigkeit kam sie in Kontakt mit dem TC Zofingen. Mit Dominique Meyer und Corina Mäder trainieren nämlich zwei Teammitglieder der Zofinger NLB-Equipe bei Kulikowa in Biel und als ihr dann Christoph Meyer ein Angebot unterbreitete, setzte sie sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinander, wieder Matches zu spielen. „Ich habe immer wieder Angebot erhalten, doch seit meinem Rücktritt 2012 habe ich kein einziges Match mehr gespielt“, so Kulikowa. „In Fall von Zofingen habe ich aber zugesagt, weil ich glaube, dass es für beide Seiten interessant ist. Da ich Dominique und Corina trainiere, kann ich sie im Interclub auch im Wettkampf beobachten, kann mit ihnen Doppelspielen und mithelfen, das Team vorwärts zu bringen.“

Chancen auf Ligaerhalt steigen
Obwohl sowohl Ylena In-Albon als auch Regina Kulikowa dem TC Zofingen in finanzieller Hinsicht deutlich entgegen gekommen sind, musste der TC Zofingen tief in die Tasche greifen, um die erste Saison in der Nationalliga B stemmen zu können. Das Gesamtbudget für die komplette NLB-Saison liegt gemäss Aussagen von TCZ-Präsident Christoph Hunger „knapp im fünfstelligen Bereich“.
Damit das Budget nicht überzogen wird, wird Kulikowa nicht jede Runde für die Zofingerinnen auflaufen. „Regina wird zwei oder drei Mal für uns spielen. Nicht nur, weil es sonst zu teuer wird, sondern auch weil wir möchten, dass unseren eigenen Spielerinnen die Chance haben, sich in der Nationalliga B zu beweisen“, erklärt Meyer. Eines aber ist klar: Die Chancen, das Ziel Ligaerhalt zu erreichen, sind mit der Verpflichtung von Regiona Kulikowa deutlich gestiegen.

Text von Fabio Baranzini, Bild Swiss Tennis

Montag, 11. Januar 2016

Titelpremiere für Keist, Schär gewinnt Bronze

Die Junioren des Tennisclub Zofingen räumen an der Junioren Schweizer Meisterschaft in Luzern ab. Luca Keist gewinnt in der Kategorie U18 erstmals Gold, Jonas Schär holt sich bei den unter 16-Jährigen Bronze und Ylena In-Albon sichert sich bei den U18-Juniorinnen ebenfalls die bronzene Auszeichnung.

Er hat es geschafft. Luca Keist (N3, 60) gewinnt in Luzern seinen ersten Schweizer Meistertitel bei den Junioren. Und das in der Königskategorie U18 bei seiner altersbedingt letzten Teilnahme an den Hallen Nachwuchs Meisterschaften. „Es ist ein tolles Gefühl, diesen Titel zu gewinnen. Ich freue mich extrem, vor allem weil ich schon zwei Mal im Final verloren habe“, so Keist.
Vielleicht war es genau diese Erfahrung, die dem jungen Linkshänder geholfen hat, um in den entscheidenden Situationen einen Tick ruhiger und abgeklärter zu agieren als seine Gegner. Denn abgesehen vom Finalspiel, das er gegen Remy Bertola (N3, 68) mit 6:3, 6:3 gewann, hatte er in den Runden davor stets zu kämpfen. Im Achtelfinal musste er ins Tie Break, im Viertelfinal lag er im ersten Satz 2:5 zurück und im Halbfinal ging das Match über drei Sätze. „Ich hätte jedes dieser Spiele genauso gut verlieren können, aber ich war mental einfach ein Stück besser und kämpfte um jeden Punkt, denn ich wollte diesen Titel unbedingt gewinnen“, sagte Keist nach seinem Turniersieg.

Schär kämpft sich ins Halbfinal
Keist war jedoch nicht der einzige Junior des TC Zofingen, der an den Nachwuchs Titelkämpfen gross aufgespielt hat. Auch der Küngoldinger Jonas Schär (R1) bewies einmal mehr, dass mit ihm an den Schweizer Meisterschaften der Junioren stets zu rechnen ist. Der 15-Jährige, der in der Kategorie U16 an Nummer drei gesetzt war, hatte bei seinen ersten beiden Auftritten allerdings mehr zu kämpfen, als ihm lieb war. Sowohl gegen Gian-Luca Tanner (R1), als auch gegen Qualifikant Sami Ben Abdennibi (R1) musste er über die volle Distanz. Gegen Ben Abdennibi entschied Schär die Partie gar erst im Tie Break des dritten Satzes. „Das waren zwei sehr enge Matches, in denen ich nicht optimal gespielt habe. Ich machte zu viele Eigenfehler und war zu ungeduldig. Aber zum Glück konnte ich gewinnen“, so Schär. Im Halbfinal wartete mit dem top gesetzten Damien Wenger (N4, 78) ein anderes Kaliber auf Schär. Doch der wusste sich im Vergleich zu den Vorrunden zu steigern. Er verlangte dem Titelfavoriten alles ab und musste sich erst im dritten Satz mit 6:7, 7:6, 1:6 geschlagen geben. „Sein Spiel liegt mir, denn ich kann mehr Druck machen als er. Ich habe wirklich sehr gut gespielt und war nahe dran, ihn zu schlagen. Das 1:6 im dritten Satz täuscht ein wenig, denn das Match war sehr ausgeglichen“, sagte Schär, der mit dem Halbfinal und dem damit verbundenen Gewinn der Bronzemedaille dennoch sehr zufrieden ist.

Keine Exploits
Von den vier Teilnehmerinnen der Zofinger Nationalliga B Interclubmannschaft, die allesamt in der Kategorie U18 antraten, konnte einzig Ylena In-Albon (N2, 19) eine Medaille gewinnen. Sie holte – obwohl als Turniernummer eins gestartet – „nur“ Bronze. Dominique Meyer (N4, 58) und Michelle Fux (N4, 62) erreichten die Viertelfinals, während Sydney Weller (N3, 31) bereits in der ersten Runde die Segel streichen musste. Dasselbe Schicksal ereilte Lars Nohl (R1) in der Kategorie U18, Alisa Tahiraj (R1) bei den unter 16-Jährigen und Tanja Siegrist (R5) bei den unter 12 Jährigen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 6. Januar 2016

Luca Keist liebäugelt mit der Goldmedaille

Morgen beginnen die Junioren Schweizer Meisterschaften. Dabei könnten die zahlreichen Vertreter des TC Zofingen durchaus die eine oder andere Medaille einheimsen.

Für Luca Keist (N3, 60, im Bild) vom Tennisclub Zofingen sind die nationalen Nachwuchs Titelkämpfe diesmal von besonderer Bedeutung – und zwar gleich im doppelten Sinne. Einerseits bestreitet der 17-Jährige altersbedingt seine letzte Junioren Hallen Schweizer Meisterschaft und andererseits wird er zugleich erstmals als Nummer 1 der Setzliste geführt. „Für mich ändert sich deswegen nicht viel“, sagt Keist. „Natürlich sind die Erwartungen höher, aber mehr Druck mache ich mir deswegen nicht.“ Nach zwei Finalteilnahmen, bei denen er beide Male den Kürzeren zog, strebt er diesmal den Titel an. „Es ist sicher mein Ziel, die Schweizer Meisterschaften zu gewinnen“, sagt er. Doch der spielintelligente Linkshänder weiss, dass er die Konkurrenz in der Kategorie U18 keinesfalls unterschätzen darf. „An einer Schweizer Meisterschaft versucht jeder noch mehr über sich hinaus zu wachsen. Deswegen muss ich jeden Gegner ernst nehmen.“ Seine nominell härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel sind gemäss Papierform Remy Bertola (N3, 68), Bastien Kolly (N4 76) und Luka Panic (N4, 83).

Schär ist in Form
Luca Keist ist jedoch nicht der einzige vielversprechende Teilnehmer an der Junioren Schweizer Meisterschaft aus der Region. Jonas Schär (R1) aus Küngoldingen ist in der Kategorie U16 an Nummer vier gesetzt. Damit gehört der 15-Jährige, der bereits vor einem Jahr die Silbermedaille in dieser Alterklasse gewonnen hatte, zu den heissen Medaillenanwärtern. Er selbst übt sich jedoch wie gewohnt in Understatement. „Ich freue mich, dass ich auch dieses Jahr wieder dabei sein kann an der Junioren SM“, so Schär. „Mein Ziel ist es, mein bestes Tennis zu spielen und dann kann ich weit kommen.“ Dass seine Form stimmt, hat der TCZ-Youngster vor Wochenfrist beim Silvester Cup in Derendingen bewiesen, als er beim Qualifikationsturnier das Finale erreichte und sich damit für das stark besetzte Hauptturnier qualifizieren konnte.

NLB-Team mit guten Chancen
Ebenfalls an der Junioren Schweizer Meisterschaft mit dabei sind die vier stärksten Spielerinnen des NLB-Frauen-Interclubteams des TC Zofingen. Ylena In-Albon (N2, 19), Syndey Weller (N3, 31, im Bild) und Dominique Meyer (N4, 58) stehen in der Kategorie U18 direkt im Hauptfeld, Michelle Fux (N4, 62) hat sich die Teilnahme via Qualifikation verdient. Während In-Albon als Turniernummer eins die Favoritin auf den Turniersieg ist, darf sich Weller als Nummer fünf Aussenseiterchancen ausrechnen. Meyer und Fux hoffen derweil auf einen Exploit.
Dasselbe gilt auch für die drei weiteren Nachwuchstalente aus der Region. Lars Nohl (R1, U18) aus Oftringen und Alisa Tahiraj (R1, U16) aus Dagmersellen haben sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt und Tanja Siegrist R5, U12) aus Schöftland hat als 16. und letzte Spielerin direkt in der Hauptkonkurrenz Unterschlupf gefunden.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 18. Dezember 2015

Zwei neue Spielerinnen für die Mission Ligaerhalt

Im Hinblick auf die erste Saison in der Nationalliga B hat sich die Interclub-Frauenmannschaft des TC Zofingen mit Ylena In-Albon (N2, 19) und Corina Mäder (R1) verstärkt.

Im letzten Juni ist die junge Interclubmannschaft des Tennisclubs Zofingen etwas überraschend in die Nationalliga B aufgestiegen. Nach der grossen Freude über den Aufstieg begann aber bereits die Planung für die erste Spielzeit in der zweithöchsten Liga der Schweiz. Dies hat seinen Grund. „Der Sprung von der Nationalliga C in die Nationalliga B ist gross. Das ist eine richtige Zäsur“, weiss Teambetreuer Christoph Meyer.
Er war es denn auch, der sich intensiv um Verstärkungen bemüht hat. Denn eines ist klar: Würden die Zofingerinnen mit derselben Mannschaft wie im Vorjahr antreten, wäre der Abstieg so gut wie sicher. Bei der Verpflichtung neuer Spielerinnen verfolgte Meyer in Absprache mit dem Vorstand des TC Zofingen eine klare Strategie: „In unserem Team wollen wir jungen Schweizer Spielerinnen eine Plattform bieten, um auf höchstem Niveau Interclub spielen zu können“, sagt Meyer. Doch junge Schweizerinnen zu finden, die das erforderliche Spiellevel aufweisen und bereit sind, während rund sechs Wochen zu Gunsten des Interclubs auf internationale Einsätze zu verzichten, ist nicht ganz einfach. Kommt hinzu, dass in der Nationalliga B auch finanzielle Ansprüche geltend gemacht werden.

Wunschspielerin verpflichtet
Umso erfreulicher ist es, dass die Zofingerinnen bereits zum Ende der ersten Transferperiode zwei Neuverpflichtungen präsentieren können. Neu mit dabei ist Ylena In-Albon. Die 16-jährige Walliserin ist derzeit die Nummer 19 der Schweiz, hat im letzten Sommer an der international gut besetzten Swiss Junior Trophy in Oberentfelden mit ihren Titelgewinnen im Einzel und Doppel für Furore gesorgt und hat auch auf der WTA-Tour erste Erfolge feiern können. Zudem hat In-Albon als einzige Spielerin des jungen Zofinger Teams bereits in der Nationalliga B gespielt und kam in der vergangenen Saison gar in der Nationalliga A zum Einsatz. „Dass wir Ylena verpflichten konnten, ist für uns genial. Sie passt super zu uns und kennt mehrere Spielerinnen unseres Teams bereits seit vielen Jahren“, so Meyer.
Neben In-Albon, die voraussichtlich auf Position eins auflaufen wird, wurde Corina Mäder (R1) verpflichtet. Die Zentralschweizerin, die zuletzt mit Krankheiten und Verletzungen zu kämpfen hatte, setzt derzeit voll auf die Karte Tennis und soll die Thutstädterinnen in der Breite verstärken. Weiterhin zum Team gehören Sydney Weller (N3, 31), Dominique Meyer (N4, 58), Michelle Fux (N4, 62), Jeannine Riedo (R1), Nadja Fankhauer (R2) und Lorena Romeo (R3).

Kader ist noch nicht fix
Trotz den beiden Neuzugängen wartet eine schwierige Saison auf die Aufsteigerinnen. Dennoch ist das Ziel des Teams und des Vereins klar: Ligaerhalt. „Wir wollen nicht den ganzen Aufwand betreiben, um nach bloss einem Jahr wieder abzusteigen“, sagt Meyer. Und so sind die Verantwortlichen sicherlich gut beraten, sich auch in den kommenden Wochen nach weiteren möglichen Verstärkungen umzusehen, um das sehr jungen Team mit der nötigen Erfahrung und Routine auszustatten. Das weiss auch Meyer und verrät: „Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit einer ehemaligen Profispielerin für einzelne Einsätze.“ Um wen es sich dabei handelt, will Meyer noch nicht verraten. Im Januar soll es dann aber so weit sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 2. August 2015

Eine Walliserin überragt alle beim „Mini-Gstaad“

An der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden präsentierten sich die Organisatoren und die Schweizer Juniorinnen und Junioren von ihrer besten Seite. Mit dabei waren auch neun Aargauer Spieler, die allerdings am Finalwochenende nicht mehr im Einsatz standen.

Die Spannung auf den gut gefüllten Rängen der Tribüne in Oberentfelden war greifbar. Auf dem Center Court stand die entscheidende Phase des Juniorinnen-Finals an. Die Walliserin Ylena In-Albon (im Bild), die Überraschungsspielerin des Turniers, stand kurz vor ihrem bislang grössten Triumph auf der ITF-Tour. Als ungesetzte Spielerin hatte sie sich ohne Satzverlust ins Endspiel vorgekämpft. Und nun fehlte ihr nur noch ein einziger Punkt zum totalen Triumph, nachdem sie am Vortag bereits die Doppelkonkurrenz gewonnen hatte. In einem nervenaufreibenden Tie Break hatte sie bereits zwei Satzbälle abwehren können, hatte ihrerseits aber auch schon Matchbälle vergeben.
Zuvor hatte Ylena In-Albon, die Nummer 440 der Juniorenweltrangliste, den ersten Satz mit 6:4 gewonnen. Zwar war sie sehr nervös ins Duell gegen ihre italienische Gegnerin Lucrezia Stefanini, die Weltnummer 144, gestartet. Sie beging zu viele leichte Fehler und geriet schnell mit 0:2 in Rückstand. Doch dann fand die 16-Jährige Walliserin, die vor wenigen Wochen den Schweizer Meistertitel in der Kategorie U16 gewann, zu ihrem Spiel. Mit clever eingesetzten Winkelschlägen, der starken Vorhand und dem guten Kick-Aufschlag, setzte sie ihre Gegnerin unter Druck. „Ich wollte sie aus dem Platz drängen und zum Laufen bringen“, beschrieb sie ihre taktische Marschroute. Und diese ging auf. Nach knapp zwei Stunden Spielzeit kam sie im Tie Break zu ihrem dritten Matchball.

Erlösung bei der Wiederholung
Nach einem langen Ballwechsel landete der Ball von Stefanini in der Nähe der Grundlinie. Der Schiedsrichter gab den Ball out, das Publikum applaudierte. Die Sache schien gelaufen. Doch In-Albon zeigte sich als äusserst faire Spielerin, korrigierte den Schiedsrichter und gab den Ball gut. „Diesen Ball einfach out zu geben, obwohl ich gesehen habe, dass er gut war – das hätte ich in dieser Situation nicht bringen können“, sagte sie später. Der Matchball wurde wiederholt. Und diesmal klappte es: Ylena In-Albon gewann den Punkt und damit das Turnier. Sie streckte beide Hände jubelnd zum Himmel. Die Erleichterung war gross. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich im Einzel und im Doppel gewinnen kann. Ich war zwar gut in Form, aber dass es so gut gelaufen ist, kam überraschend“, freute sie sich.

Aufwand hat sich ausbezahlt
Ylena In-Albon, die bei der Premiere der Swiss Junior Trophy als Grad-2-Turnier alle überraschte, war jedoch längst nicht die einzige Schweizerin, die sich in Oberentfelden in die Siegerliste eintragen lassen konnte. In der Kategorie U16 siegte Luca Stäheli (im Bild) im reinen Schweizer Final gegen Mischa Lanz und bei den unter 14-Jährigen ging Bojana Klincov als Siegerin vom Platz.
Entsprechend zufrieden war auch Turnierdirektor Freddy Blatter mit der 9. Ausgabe seines Turniers. Und das nicht nur wegen den starken Schweizer Leistungen, sondern auch weil sich der organisatorische Mehraufwand, welcher der Aufstieg zum Grad-2-Event mit sich brachte, ausbezahlt hat. Vor allem die extra aufgebaute Zuschauertribüne stiess auf grossen Anklang. „Wir hatten so viele Zuschauer wie noch nie und einige meinten sogar, es sehe bei uns aus, wie bei einer Mini-Ausgabe des Turniers in Gstaad“, freute sich Blatter.
Auch der erstmals verlangte Eintritt wurde ohne zu murren akzeptiert. Dass die Neuerungen so gut ankamen, bestärkt Blatter in seinem Vorhaben, das Turnier weiter auszubauen. „Wir werden das Gesuch für ein Grad-1-Turnier so schnell wie möglich einreichen.“ Und wer weiss, vielleicht wird die Swiss Junior Trophy schon beim 10-jährigen Jubiläum zu einem Grad-1-Event.

Neun Aargauer am Start
Beim Turnier in Oberentfelden waren auch neun Aargauer im Hauptfeld mit dabei. In der Kategorie U14 waren es Olivier Meyer, Sina Schwaiger, Sophie Lüscher und Celine Grimm. Für sie alle bedeutete jedoch spätestens die zweite Runde Endstation. Die zweite Runde hat auch Lukas Striffler erreicht. Er spielte sich in der Kategorie U16 durch die Qualifikation und scheiterte dann in der zweiten Runde an Nicolas Küpfer. Bis ins Viertelfinal stiess Jonas Schär  (im Bild) vor. Der junge Oftringer war damit bei seinem Heimturnier der erfolgreichste Aargauer und hätte in der Runde der letzten Acht gar beinahe gegen den späteren Sieger Luca Stäheli gewonnen. Bei den unter 18-Jährigen mussten sich die drei Aargauer Patrik Hartmeier, Luca Keist und Dominique Meyer allesamt in der ersten Runde wieder verabschieden. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini