Mittwoch, 30. Januar 2013

Stefanie Vögele fordert Weltnummer 8

Die Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele (WTA 100) hat diese Woche in Paris eindrücklich bewiesen, dass mit ihr in diesem Jahr zu rechnen ist. Als Qualifikantin erreichte sie die zweite Runde und scheiterte dort nur knapp an Petra Kvitova (WTA 8).

Den Start ins Abendspiel auf dem Center Court des Hallenturniers in Paris gegen Petra Kvitova verschlief die 22-Jährige aus Leuggern. Bereits nach wenigen Minuten lag sie mit zwei Breaks 0:3 im Hintertreffen. Doch Vögele liess sich davon nicht aus dem Konzept bringen und konnte an ihre starken Leistungen in den ersten Wochen dieses Jahres anknüpfen. Sie holte den Rückstand auf und zwang die Wimbledon-Siegerin von 2011 im ersten Satz ins Tie Break. Dort behielt aber die Tschechin knapp die Oberhand und holte sich den Satz.
Im zweiten Durchgang schienen sich die Geschehnisse zu wiederholen. Wieder lag Vögele mit 0:3 zurück und wieder konnte sie aufholen. Doch diesmal liess Kvitova die junge Aargauerin nicht mehr ausgleichen und setzte sich mit 7:6, 6:3 durch. Wie ausgeglichen das Match war, zeigt die Statistik: Vögele gewann in 84 Minuten nur sechs Punkte weniger als ihre über 90 Positionen besser klassierte Gegnerin.

Bereit für den Fed Cup
Stefanie Vögele darf ihre Auftritte in der französischen Metropole in guter Erinnerung behalten, auch wenn es für den Exploit knapp nicht gereicht hat. Sowohl in der Qualifikation, die sie ohne Satzverlust überstand und unter anderem die Top 80-Spielerin Mandy Minella aus Luxenburg bezwang, als auch in der ersten Runde gegen Tsvetana Pironkova (WTA 41) überzeugte sie. Gegen die Bulgarin lag Vögele im ersten Satz 2:4 hinten, gab in der Folge jedoch nur noch zwei Games ab und siegte mit 6:4, 6:2.  Dank der Achtelfinalqualifikation wird sie sich in der Weltrangliste um rund 15 Ränge verbessern. 
Wenn die beste Aargauer Tennisspielerin ihr derzeitiges Spielniveau halten kann, wird sie bald wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Vielleicht schon nächste Woche beim Fed Cup Heimspiel gegen Belgien in Bern

Text und Bild von Fabio Baranzini

Hält die Schweizer Siegesserie ein weiteres Jahr?

Bei der vierten Austragung der „Swiss Junior Trophy“ in Oberentfelden kämpfen ab dem kommenden Wochenende Nachwuchsspieler aus der ganzen Welt um wichtige Punkte für die Juniorenweltrangliste.

Drei Mal fand das internationale Juniorenturnier in Oberentfelden bisher statt und drei Mal blieb der Titel sowohl bei den Knaben als auch bei den Mädchen im eigenen Land. Die Zeichen stehen gut, dass die erfolgreiche Serie auch in diesem Jahr weitergehen wird – zumindest bei den Mädchen. Gleich drei der ersten vier gesetzten Spielerinnen kommen aus der Schweiz. Jil Belen Teichmann (ITF 181) wird vor Sara Ottomano (ITF 234) an Nummer eins gesetzt sein und Margaux Deagostini (ITF 377) ist die Nummer vier der Setzliste. Turnierorganisator Freddy Blatter schätzt die Siegeschancen von Ottomano am höchsten ein. „Sie ist gross gewachsen, hat einen starken Aufschlag und verfügt auch sonst über ein gutes Hallenspiel“, so Blatter. Dass ihre Form stimmt, bewies die 16-Jährige Mitte Januar, als sie bei einem gleich dotierten Turnier (Grad 4) in Österreich die Halbfinals erreichte. 
Mit Amanda Schneider (ITF 1320), Jessica Crivelletto (ITF 1339) und Michelle Bertschi (ITF 1796) haben sich auch drei Aargauer Spielerinnen direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können. Sie zählen jedoch zu den Aussenseiterinnen. „Ihnen fehlt noch die Konstanz, um ganz vorne mitspielen zu können. Ein Exploit ist aber möglich“, glaubt Blatter.

Schmid als Aargauer Trumpf
Die Chancen eines Schweizer Sieges bei den Junioren sind geringer. Der beste Eidgenosse ist Adam Moundir (ITF 458) als Turniernummer sechs. Je nach Tagesform kann Moundir, der risikoreich agiert, durchaus für eine Überraschung sorgen. Gespannt sein darf man auf das Abschneiden von Nathan Schmid (ITF 1532, im Bild), der im Doppel mit Moundir antreten wird. Dass der 17-Jährige in Form ist, hat er an den Junioren Schweizer Meisterschaften Anfang Jahr unter Beweis gestellt. Dort hat Schmid, der in Birrhard trainiert, in der Königskategorie der unter 18-Jährigen die Silbermedaille gewonnen. Für seinen Auftritt in Oberentfelden hat er sich einiges vorgenommen: „Im Doppel möchte ich mit Adam zuschlagen und im Einzel liegt sicher auch einiges drin. Die Ausgangslage ist völlig offen“, so Schmid, der sich bewusst nicht das Erreichen einer bestimmten Runde zum Ziel gesetzt hat.

Weniger Anmeldungen
Es ist möglich, dass sich die Zahl der regionalen Nachwuchsspieler im Hauptfeld noch erhöht, denn in diesem Jahr müssen sie sich gegen weniger internationale Konkurrenz behaupten als in den vergangenen Jahren. „Wir können zwar auch in diesem Jahr beide Haupt- und das Qualifikationstableaus füllen, aber es haben sich nur noch rund 500 Spielerinnen und Spieler angemeldet“, sagt Blatter. Frührer waren es mehr als doppelt so viele.
Als Grund für diesen Rückgang, der nicht nur in der Schweiz zu beobachten ist, sieht Blatter die momentane Wirtschaftslage. „Die Schweiz ist gerade für die Euroländer noch teurer geworden. So sind beispielsweise aus Italien deutlich weniger Anmeldungen eingegangen als sonst“, so Blatter. Vielleicht kann ja der eine oder andere einheimische Nachwuchsspieler aus dieser Situation Profit schlagen und sich seine ersten Weltranglistenpunkte sichern.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Zwei Trainingstage für die Jüngsten

Im Rahmen des Juniorenförderungskonzepts für unter 10-Jährige führt der Aargauische Tennisverband auch in diesem Jahr wieder Trainingstage für die Jüngsten durch. Die nächsten beiden Anlässe finden am 2. März und am 6. April in Wohlen statt.

Initiator des Programms ist Freddy Siegenthaler. Die Idee dafür hatte der ATV-Cheftrainer, der seit über zwanzig Jahren im Tennisclub Brugg tätig ist und dabei unter anderem auch die beiden momentan besten Schweizer Tennisspielerinnen Stefanie Vögele (Leuggern) und Amra Sadikovic (Birr) trainierte, im Sommer 2011. Damals las er das Buch „Die Mutter des Erfolgs“ von Amy Chua, bei dem es unter anderem um die Frage geht, wie man Kinder im Sport fördern soll. Diese Frage stellte sich in der Folge auch Siegenthaler und er machte sich daran, ein entsprechendes Konzept für den Tennissport zu entwickeln.

Zusammenarbeit der Stützpunkte
Dieses sieht vor, dass Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahre, die seit mindestens einem halben Jahr in einem Aargauer Club Tennis spielen, freiwillig an einem Trainingsnachmittag, der von den ATV-Trainern geleitet wird, teilnehmen können. „Das Konzept soll einerseits ein kindergerechtes Training anbieten und den Jüngsten aufzeigen, welche Möglichkeiten der Tennissport bietet, und andererseits soll es auch die Zusammenarbeit zwischen den fünf ATV-Stützpunkten verbessern“, erklärt Siegenthaler. Aus diesem Grund sind an den Trainingsnachmittagen neben den ATV-Cheftrainern Freddy Siegenthaler (Brugg) und Alain Dedial (Birrhard) auch die Regionaltrainer Martin Büttler (Wohlen), Ursina Ammann (Villmergen) und Marco Wäger (Aarau West) anwesend.

Vorselektion und Freude am Sport
Die fünf Trainer werden gemeinsam mit Anita Güntensperger, der Juniorenchefin des ATV, den Trainingsnachmittag leiten. Die tennisbegeisterten Kinder besuchen an diesen Nachmittagen verschiedene Stationen, wo sie in kleinen Gruppen sowohl im Klein-, wie auch im Normalfeld trainieren und Punkte spielen können. „Neben dem Tennisspielen sollen aber auch die Fitness und der mentale Aspekt nicht zu kurz kommen. Wir machen daher mit den Kindern verschiedene Schnelligkeits- und Reaktionstests und absolvieren einen altersgerechten Aufmerksamkeitstest“, beschreibt Siegenthaler die weiteren Bestandteile des Trainingsnachmittags.
Diese Trainings werden vom ATV-Trainerteam auch genutzt, um eine Vorselektion zu treffen. „Die besten Juniorinnen und Junioren erhalten nach dem Trainingsnachmittag von Anita Güntensperger eine Einladung zum offiziellen Sichtungstermin für das ATV-Kader im Juni“, so Siegenthaler. Er betont aber sofort, dass die Selektion nicht im Vordergrund steht. Es gehe primär darum, dass die Kinder von diesem Nachmittag profitieren können, dass sie Freude am Sport hätten und diesem auch in Zukunft treu bleiben werden.
Auch in Zukunft sollen jeweils zwei Trainingsnachmittage und ein Sichtungstermin pro Jahr durchgeführt werden, so dass die Kinder mehrere Chancen haben, von den Trainings zu profitieren und ihr Können unter Beweis zu stellen. „So lernen die Trainer die Kinder besser kennen und können den Selektionsentscheid an Hand mehrerer Trainings fällen“, nennt Siegenthaler die Vorteile des Konzepts.

Anmelden ist noch immer möglich
Für die Trainingsnachmittage am 2. März und 6. April, die in der Tennishalle in Wohlen stattfinden, hat es noch immer freie Plätze. Wer Interesse hat, kann sich noch bis zum 24. Februar per Mail bei Juniorenchefin Anita Güntensperger melden und erhält in der Folge die genauen Trainingszeiten und, falls gewünscht, weitere Informationen. Das zweistündige Training kostet 40 Franken. 
Anmeldung und Fragen an guido-anita@hispeed.ch. Ausschreibung für den Nachmittag gibt es hier.

Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 23. Januar 2013

Es gibt noch Tickets für die Fed Cup und Davis Cup Heimspiele

Vom Freitag 1. bis Sonntag 3. Februar bestreitet das Schweizer Davis Cup Team in Genf die Erstrundenpartie gegen Titelverteidiger Tschechien. Eine Woche später duellieren sich die Schweizer Frauen, darunter auch die Aargauerinnen Stefanie Vögele (Bild) und Amra Sadikovic, in Bern mit Belgien. Für die Heimauftritte der Schweizer Nationalmannschaften gibt es noch Tickets.

Am 9. und 10. Februar spielen die Schweizer Frauen in der Berner Wankdorf-Halle in der ersten Runde der Fed Cup Weltgruppe II gegen Belgien. Dabei könnte die neue Schweizer Nummer 1 Romina Oprandi zu ihrem Debüt für die Schweizer Nationalmannschaft kommen. Auch die beiden Aargauerinnen Stefanie Vögele und Amra Sadikovic sowie die Waadtländerin Timea Bacsinszky gehören seit Jahren mit zum Team, das sich für das Aufstiegsspiel für die Weltgruppe I der acht besten Tennisnationen qualifizieren will.

Ticketbestellung Unterstützen Sie das Fed Cup Team am 9./10. Februar 2013 gegen Belgien in der Sporthalle Wankdorf. Tickets sind unter Tel. 032 344 07 42 oder via E-Mail an ticketing@swisstennis.ch erhältlich.
Am Mittwoch, 6. Februar 2013, laden beide Teams zu einem kostenlosen, öffentlichen Training ein. Weitere Informationen: www.swisstennis.ch/fedcup

Davis Cup Team ohne Federer
Bereits eine Woche früher, vom 1. bis 3. Februar, kämpft das Davis Cup Team in Genf gegen Titelverteidiger Tschechien in der ersten Runde der Weltgruppe. Stanislas Wawrinka tritt dabei erstmals seit seinem epischen Fünfstunden-Fight gegen Weltnummer 1 Novak Djokovic in den Achtelfinals der Australian Open wieder an. Weiter stehen für das Schweizer Team der Baselbieter Marco Chiudinelli, der Bieler Henri Laaksonen, der Zürcher Michael Lammer und der Schaffhauser Debütant Sandro Ehrat im Einsatz. Sie alle brauchen die Unterstützung der ganzen Tennisschweiz, um die starken Tschechen besiegen zu können. Seien auch Sie dabei, wenn es aus tausenden Kehlen schallt: Hopp Schwiiz!

Ticketbestellung
Neben den übertragbaren 3-Tages-Pässen sind auch Tageskarten für die hochkarätige Begegnung zwischen der Schweiz und dem Titelverteidiger aus der Tschechischen Republik erhältlich. Bestellungen via www.swisstennis.ch/daviscup oder Telefon 0900 64 61 64 (CHF 1.19/min.).

Programm Davis Cup-Begegnung Schweiz - Tschechien
  • Freitag, 1. Februar 2013: 12.45 Uhr Eröffnungszeremonie, 13.00 Uhr zwei Einzel
  • Samstag, 2. Februar 2013: 13.20 Uhr Teampräsentationen, 13.30 Uhr Doppel
  • Sonntag, 3. Februar 2013: 12.30 Uhr zwei Einzel
Am Mittwoch, 30. Januar 2013 von 15.00 – 17.00 Uhr ist ein kostenloses öffentliches Training der beiden Teams vorgesehen. Ab 14.00 Uhr stehen für Kinder Mini-Courts und Spielmöglichkeiten zur Verfügung – einige Kinder werden sogar in den Genuss kommen, mit den Davis-Cup-Spielern einige Bälle wechseln zu können.
Weitere Informationen: www.swisstennis.ch/daviscup

Text von Sandra Perez (Swiss Tennis) und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 19. Januar 2013

Profidasein fernab von Luxus und Glamour

Nächsten Montag startete Amra Sadikovic (WTA 238) bei einem Turnier in Frankreich in die neue Saison. Im Gespräch erzählt sie von den Schwierigkeiten des Profialltags ausserhalb der Top 100 und von ihren Ambitionen fürs nächste Jahr.

Eigentlich hätte das Treffen mit Amra Sadikovic im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel stattfinden sollen, wo sich die Aargauerin zur Zeit auf die neue Saison vorbereitet. Aufgrund eines kurzfristig nötig gewordenen Termins beim Physiotherapeuten, wurde dieses jedoch nach Brugg verlegt. „Ich habe gestern nach dem Training noch geboxt. Das war zu viel und nun kann ich den Kopf kaum mehr drehen“, erzählt Sadikovic schmunzelnd.

Trennung vom Coach
Der Besuch beim Physiotherapeuten hat jedoch auch etwas Positives: Sadikovic kann kurz bei ihrer Familie in Birr vorbeischauen. „Meine Familie und mein Freund sind mir mega wichtig. Leider sehe ich sie viel zu selten“, so die 23-Jährige. Umso mehr genoss sie die trainingsfreie Zeit über die Festtage, die sie mit ihren Liebsten verbrachte.
Das letzte Jahr lief für Sadikovic nicht wunschgemäss. Sie fühlte sich gut und ihren Trainingsleistungen stimmten, doch die Umsetzung im Match klappte nicht. Aufgrund der ausbleibenden Resultate wurde auch das finanzielle Polster dünner und so musste sie sich im Mai von ihrem Trainer Martin Sinner trennen. „Ich wollte unbedingt mit ihm weiter arbeiten, aber es war finanziell nicht machbar“, sagt Sadikovic. Auf rund 50 000 Franken pro Jahr belaufen sich allein ihre Reisekosten, doppelt so viel musste sie für Trainings und Betreuung durch Sinner noch drauflegen. Trotz grosser Unterstützung der Familie, der Sponsoren, dem Verband und ihrem Manager Beny Ruhstaller musste sie eine Alternative suchen.

Lange Reisen und Gastfamilien
Das Finden eines adäquaten Ersatzes für Sinner gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet und so jettete Sadikovic den Rest der Saison allein um den Globus. Sie wählte ihre Turniereinsätze selber aus und organisierte sowohl die Reisen als auch die Trainings in Eigenregie. Eine schwierige Situation für die 23-Jährige. Hinzu kam, dass sie auch bei Reisen und Unterkünften stets aufs Geld achten musste. So war sie in Europa oft mit dem Zug oder dem Auto unterwegs und wenns nach Übersee ging, mied sie teure Direktflüge und versuchte bei Gastfamilien unterzukommen. Hotels lagen nicht drin. „Teilweise gings nicht anders und dann teilte ich mir das Zimmer mit anderen Spielerinnen“, erzählt Sadikovic. Trotzdem fühlte sie sich auf längeren Reisen oft einsam. „Freundschaften sind auf der Tour kaum möglich, schliesslich sind wir Konkurrentinnen. Für mich ist es daher wichtig, eine Person dabei zu haben, der ich vertrauen kann“, sagt sie.
Obwohl sich der Tour-Alltag von Amra Sadikovic weit weg vom Luxus und Glamour der Topstars abspielt und sie viel Energie aufwenden muss, um überhaupt an die Turnierorte zu gelangen und Trainingsgelegenheiten zu finden, möchte sie ihren Beruf auf keinen Fall missen. „Ich kann jeden Tag das tun, was ich liebe. Das ist ein sehr schönes Leben“, versichert sie.

Wichtiges Jahr
Im neuen Jahr will Sadikovic endgültig durchstarten. „Bisher fehlte noch die Konstanz“, erklärt sie. Diese scheint sie nun gefunden zu haben. In Biel hat sie mit Glenn Schaap und Heinz Günthardt zwei kompetente Trainer an ihrer Seite. Während der Saison wird sie zudem vermehrt Trainingsblöcke und Pausen einschalten, um sich zu erholen. Zusätzlich hat Sadikovic mit dem ehemaligen Tennisprofi Muhamed Fetov einen idealen Betreuer für die Auslandturniere gefunden. „Ich kenne Muhi schon sehr lange. Wir verstehen uns auf und neben dem Platz super“, schwärmt sie.
Diese neue Konstellation soll Amra Sadikovic die nötige Ruhe und Gelassenheit geben, um sich voll auf den Tennissport zu konzentrieren. „Im nächsten Jahr muss etwas gehen. Ein Platz in der Nähe der Top 100 ist das Ziel“, erklärt sie.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Aargauer Quartett in den Startlöchern

Nicht nur die Frauen starten in die neue Saison, sondern auch die Aargauer Männer. Alexander Sadecky, Kevin Jordi, Nikolai Haessig und Jens Hauser werden in diesem Jahr ebenfalls wieder auf der ATP-Tour auf Punktejagd gehen. 

Alexander Sadecky (ATP 569) geht die neue Tennissaison locker an. Der 25-jährige Würenloser, der seit letztem Sommer die Matura im Fernstudium nachholt, hat sich keine konkreten Ziele gesteckt, was die Weltranglistenposition angeht. «Ich möchte einfach top vorbereitet sein, wenn ich an ein Turnier gehe. Die Qualität muss stimmen, nicht die Quantität», sagt er. Den Saisonaufbau absolvierte er nicht wie in den letzten Jahren im nationalen Leistungszentrum in Biel, sondern gemeinsam mit Davis Cup Kollege Michael Lammer in Zürich. Zwei Wochen haben die beiden intensiv Kondition gebüffelt. «Im Moment bin ich sehr zufrieden. Ich kann auf den Platz stehen und habe das Gefühl, es passt alles», so Sadecky. Ob sich dieses gute Gefühl auch in den Resultaten widerspiegelt, wird sich im Februar zeigen, wenn der Aargauer seine ersten Wettkämpfe bestreitet. 

Versuchen, endgültig Fuss zu fassen
Nikolai Haessig (ATP 1345) und Kevin Jordi (ATP 1361) starten unter erschwerten Bedingungen in die neue Saison, denn beide kommen von Verletzungen zurück. Der in Menziken wohnhafte Haessig zog sich im November eine Bänderverletzung am Fuss zu und Jordi verpasste beinahe die gesamte zweite Saisonhälfte wegen verschiedener kleinerer Blessuren. Zuletzt bereitete dem 20-Jährigen das Handgelenk Probleme. Der vierte Aargauer Tennisprofi, der in der Weltrangliste geführt wird, ist Jens Hauser (ATP 1313). Der 20-jährige aus Oberwil-Lieli hat im vergangenen Jahr seine ersten Punkte geholt und versucht sich nun wie Jordi und Haessig im Profizirkus zu etablieren.

Bild und Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 16. Januar 2013

Kommentar: Aargauer Tennis als Verlierer

Dieser Kommentar bezieht sich auf den Artikel: Kampf um mehr Mitspracherecht im ATV

Die völlig unterschiedliche Sichtweise des Aargauischen Tennisverbandes und der Center auf die aktuelle Situation lässt auf tief liegende Differenzen zwischen den beiden Lagern schliessen. Die Forderung der Center, die für ihre Leistungen mehr Mitspracherecht verlangen, ist nachvollziehbar. Die vehemente Gegenreaktion des Verbandes, vor allem gegen eine von den Centern bestimmte Vertretung im ATV-Vorstand, ist aber ebenfalls berechtigt. 

Dennoch wären die beiden Parteien gut beraten, einen Schritt aufeinander zu zugehen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Der Status quo verhindert eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Verband und Centern, worunter schlussendlich der Aargauer Tennissport leidet. Bereits in diesem Jahr werden die kantonalen Hallenmeisterschaften der Aktiven nicht ausgetragen. Aufgrund der fehlenden finanziellen Unterstützung durch den Verband konnte kein Aargauer Tenniscenter für die Austragung gewonnen werden. Verhärten sich die Fronten weiter, könnte dies noch gravierendere Folgen haben, vor allem für den Nachwuchs. Wenn die Center ihre Plätze für das Juniorenkader nicht mehr günstiger oder - im schlimmsten Fall - gar nicht mehr zur Verfügung stellen, wäre dies eine Katastrophe für die Zukunft des Tennissports im Aargau. 

Statt Ressourcen für interne Querelen zu verschwenden, täten die Beteiligten gut daran, ihre Kräfte zu bündeln und die künftigen Herausforderungen geeint in Angriff zu nehmen. Die Anpassung des Stimmrechts für Tenniscenter an der GV war ein erster Schritt. Aber gerade in einer Zeit, in der viele Vereine immer weniger Mitglieder haben und Turnierorganisatoren gegen sinkende Teilnehmerzahlen ankämpfen, sind neue, innovative Ideen gefragt und allenfalls das Andenken neuer Verbandsstrukturen nötig, um das Steuer herumzureissen.

von Fabio Baranzini

Kampf um mehr Mitspracherecht im ATV

Bereits seit Längerem versuchen die Tenniscenter im Kanton Aargau ihren Einfluss im Aargauischen Tennisverband (ATV) zu erhöhen – bisher erfolglos. An der GV vom letzten Freitag lancierten sie einen weiteren Vorstoss. Den dazu gehörigen Kommentar gibts hier

Grund für diesen Vorstoss ist die Tatsache, dass an der Delegiertenversammlung von Swiss Tennis die Mitgliederbeiträge für kommerziell betriebene Tenniscenter verdoppelt wurden (siehe kurzer Text "Der Auslöser"). «An dieser Versammlung waren die Center stark untervertreten und die Tennisclubs konnten über unsere Köpfe hinweg entscheiden», sagt Hansjörg Schifferle vom Sportcenter Wase Birrhard.
Aus diesem Grund setzt er sich im Namen der Interessengemeinschaft der Tenniscenter dafür ein, dass diese im Aargauischen Tennisverband (ATV) und an der Delegiertenversammlung von Swiss Tennis mehr Mitspracherecht erhalten. «Je nach Anzahl Tennisplätze haben Aargauer Clubs bis zu vier Stimmen an der GV. Die Tenniscenter haben jedoch nur eine Stimme», erklärt er. Die Konsequenz: Die Center erreichen gemeinsam vier Stimmen, die Clubs dagegen über 150.

Kein Verständnis
Für die GV des Aargauischen Tennisverbandes vom letzten Freitag hatte Schifferle deswegen vier Anträge eingereicht, welche die Situation für die Tenniscenter verbessern sollen. Zwei sahen nur minimale Änderungen in den Verbandsstatuten vor und wurden ohne Gegenstimmen gutgeheissen. Bei den anderen beiden gings jedoch ans Eingemachte. Schifferle forderte, dass jeder Club und jedes Center gleich viele Stimmen wie Tennisplätze erhält und dass im ATV-Vorstand eine Centervertretung integriert wird.
Beide Anträge stossen bei ATV-Präsident Roland Polentarutti nicht auf offene Ohren. Bei der Anzahl Stimmen ist der Verband zu einem Kompromiss bereit. «Wir sind einverstanden, den Tenniscentern dasselbe Stimmrecht zu geben wie den Clubs», so Polentarutti. Bezüglich der Vertretung im Vorstand ist die Position des ATV jedoch klar. «Unser Vorstand ist keine Interessengruppe. Die Center können nicht ohne GV-Beschluss bestimmen, wen sie im Vorstand haben wollen», findet Polentarutti klare Worte. Ein Centervertreter könne sich aber jederzeit für einen Vorstandsposten zur Wahl stellen, so der Präsident weiter. Ein Ressort für Tenniscenter gibt es zurzeit aber nicht. Die Haltung des Verbandes rechtfertigt Polentarutti damit, dass die Tenniscenter keinen direkten Beitrag an den ATV bezahlen, wie dies die Aargauer Clubs zusätzlich zu den Abgaben an Swiss Tennis tun.
Diese Begründung stösst Schifferle sauer auf: «Einerseits verbieten es die Statuten von Swiss Tennis, dass Center Beiträge direkt an die Regionalverbände zahlen und andererseits leisten wir einiges für den ATV, um auch ohne zusätzliche Kosten mehr Mitspracherecht zu bekommen.» Die Center stellen dem Verband für das ganzjährige Training des Juniorenkaders, für das Seniorentennis und verschiedene andere Anlässe Tennisplätze zu günstigeren Konditionen zur Verfügung. Zudem organisieren sie die wirtschaftlich nicht rentablen kantonalen Wintermeisterschaften. Polentarutti lässt diese Argumente nicht gelten: «Erstens haben die Einwände nichts mit dem Anspruch auf einen Vorstandssitz zu tun und zweitens zwingen wir die Center weder dazu, die Aargauer Meisterschaften auszutragen noch die Plätze fürs Juniorenkader bereitzustellen.» 

Klares Ergebnis 
Nachdem Schifferle und Polentarutti an der GV in Muri ihre Standpunkte dargelegt hatten, kam es zur Abstimmung. Das Ergebnis war eindeutig: Der Kompromissvorschlag des ATV bezüglich des Center-Stimmrechts wurde mit 82 (von insgesamt 92) Stimmen angenommen. Die Centervertretung im Vorstand wurde dagegen erwartungsgemäss deutlich (mit 87 Stimmen) abgelehnt. Dieser wäre auch aus rechtlicher Sicht nicht durchsetzbar gewesen.


DER AUSLÖSER
Nachdem sich die Regionalverbände Anfang 2012 gegen die von Swiss Tennis geplante Einführung einer allgemeinen Turniergebühr ausgesprochen hatten, wurde an der Delegiertenversammlung im März als Alternative eine Verdoppelung der Mitgliederbeiträge für kommerziell betriebene Tenniscenter gutgeheissen. Neu müssen diese jährlich eine Grundgebühr von 500 Franken und 700 Franken pro Tennisplatz an Swiss Tennis bezahlen. Damit sind die Swiss-Tennis-Gebühren für die Center gleich hoch wie für die auf Vereinsbasis geführten Clubs. Die Verdoppelung hatte zur Folge, dass mit Leuggern, Zofingen und Bustelbach drei Aargauer Center aus dem nationalen und kantonalen Verband ausgetreten sind.

Bild und Text von Fabio Baranzini

Dienstag, 15. Januar 2013

Bodmer holt Titel in der Königsklasse

Nicht weniger als 16 Nachwuchscracks aus dem Kanton Aargau haben vergangenes Wochenende an den Schweizer Hallen Meisterschaften um Titelehren gekämpft. Mit Adrian Bodmer (N3, 53) und Jérôme Kym (R5) holten sich zwei gar den Titel. 

Im Final der Königsklasse (U18) kam es zu einem Duell mit doppelter Aargauer Beteiligung. Adrian Bodmer, der für den NLB-Verein Baregg-Baden Interclub spielt, duellierte sich mit Nathan Schmid (N4, 77, Bild) vom TC Lenzburg, der in der Tennis Academy Dedial in Birrhard trainiert. Dass sich Bodmer für den Final qualifiziert, war zu erwarten. Als Turniernummer eins und klar bestklassierter Spieler galt er als Topfavorit. Entsprechend erreichte er das Endspiel, ohne einen Satz abzugeben. 
Mehr kämpfen musste dagegen Schmid. Aber auch er spielte ein starkes Turnier und konnte im Halbfinal unter anderem den besser klassierten Marko Osmakcic (N4, 74) mit 6:3, 6:2 bezwingen. „Ich war über das ganze Turnier hinweg sehr ruhig und mental stark. Das hat sich vor allem gegen Osmakcic bemerkbar gemacht, denn er ist drei Jahre jünger“, erklärt Schmid. Das Endspiel war dann eine klare Angelegenheit. Bodmer erwies sich als eine zu grosse Hürde für Schmid und setzte sich mit 6:3, 6:2 durch. Für den 17-Jährigen ist es bereits der vierte Schweizer Meister Titel bei den Junioren. Schmid war die Enttäuschung nach der Niederlage anzumerken. Er gab sich jedoch als fairer Verlierer. „Adrian war einfach besser. Er hat verdient gewonnen. Für mich ist es aber dennoch ein gutes Resultat“, sagt er. 

Weitere Aargauer überzeugen
Ebenfalls einen Aargauer Titel gab es in der Kategorie U10 bei den Junioren zu feiern. Jérôme Kym aus Möhlin wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Ohne Niederlage holte er sich den Gruppensieg und bezwang im Endspiel Joël Meylan (R5) in drei Sätzen. Neben Bodmer, Schmid und Kym sorgte auch die Aarauerin Dominique Meyer (R2) bei den unter 14-Jährigen für Furore. Die ungesetzte Spielerin qualifizierte sich dank Siegen gegen Simona Waltert (R1) und Kantonsrivalin Arlinda Rushiti (R2, Trimbach) für die Runde der letzten Vier. Dort blieb Meyer allerdings gegen die spätere Siegerin Tamara Arnold (N4, 60) chancenlos und ging mit 0:6, 0:6 unter. Bis in die Viertelfinals schafften es neben Rushiti auch Yanik Kälin (R2), Noël Kunz (R2) und Amanda Schneider (N4, 54, alle U16).

Bild von Ernst Hotan und Text von Fabio Baranzini

Sonntag, 6. Januar 2013

Kennel weiter in guter Frühform

Die Entfelderin Karin Kennel (ITF 13) hat diese Woche ihren guten Lauf in Mittelamerika fortsetzen können. Nach der Halbfinalqualifikation letzte Woche in Mexiko stand sie diese Woche in Costa Rica ebenfalls in der Runde der letzten Vier.


Bei der Copa Del Cafe, einem Turnier der ersten Kategorie, war Karin Kennel an Position zwei gesetzt. Entsprechend sah sich die 17-Jährige in den ersten Runden nicht mit allzu viel Gegenwehr konfrontiert. Sowohl die Amerikanerin Olivia Hauger (ITF 445) als auch die Belgierin Britt Geukens (ITF 148) gewannen nur gerade drei respektive vier Games gegen Kennel. Auch im Viertelfinale war sie eine Klasse für sich und bezwang Alejandra Cisneros (ITF 80) aus Mexiko, gegen die sie eine Woche zuvor noch zu kämpfen hatte, mit 6:2, 6:2. 
Im Halbfinale bedeutete dann die an Nummer vier gesetzte Russin Veronika Kudermetova (ITF 38) überraschend Endstation für Kennel. In einer ausgeglichenen Partie setzte sich Kudermetova, die in den ersten Runden bereits zwei Mal über die volle Distanz musste, mit 6:4, 7:6 durch. 
Auch in der Doppelkonkurrenz scheiterte Karin Kennel, die an der Seite der Amerikanerin Katrine Isabel Steffensen (ITF 74) antrat, im Halbfinale. Nach zwei Siegen zum Auftakt blieben Kennel und ihre Partnerin gegen das Mexikanische Duo Cisneros /Rodriguez, das in Costa Rica an Nummer vier gesetzt war, chancenlos und gingen gleich mit 0:6, 2:6 unter. 

Obwohl diese Woche – zumindest auf dem Papier - mehr drin gewesen wäre für Karin Kennel, wird sich die Aargauerin in der Juniorenweltrangliste leicht verbessern. Ob es jedoch reicht, um erstmals die Top 10 zu knacken, was Kennels erklärtes Ziel für die Mittelamerika-Tournee war, wird sich zeigen. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 3. Januar 2013

Anmeldung und Einladung zur GV

Am Freitag 11. Januar 2013 findet in Muri die Generversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums hat sich der ATV etwas Besonderes einfallen lassen und so wird Redaktor und Tennisexperte des Radio SRF Bernhard Schär ein Referat zum Thema "Vom Junior zum Weltstar" halten. 
Hier geht es zur Anmeldung und zur Einladung.
Zudem ist auch bereits der Jahresbericht von ATV-Präsident Roland Polentarutti online, ebenso derjenige von der Juniorenverantwortlichen Anita Güntensperger.