Montag, 23. Juli 2018

EM-Bronze für Jérôme Kym

Der 15-jährige Fricktaler Jérôme Kym hat an den Europameisterschaften in Moskau in der Kategorie U16 die Bronzemedaille gewinnen können. Auch Sophie Lüscher aus Seengen zeigte eine starke EM.

Eigentlich wäre Jérôme Kym gar nicht für die Europameisterschaften in Moskau selektioniert worden. Doch er erbte kurzfristig den frei gewordenen Platz von Jeffrey von der Schulenburg und durfte daher direkt nach seinem Schweizer Meistertitel in der Kategorie U16 nach Moskau reisen, um an der EM die Farben der Schweiz zu vertreten. Und das tat er auf eindrückliche Art und Weise. Als ungesetzter Spieler gab er bei seinen ersten beiden Auftritten in der russischen Hauptstadt nur gerade drei Games ab.
Erstmals gefordert wurde das Nachwuchstalent aus Möhlin in der dritten Runde, wo er gegen den Letten Karlis Ozolins über drei Sätze musste. Ganz eng wurde es in der darauffolgenden Runde, in der sich Kym gegen den an Nummer sieben gesetzten Franzosen Terence Atmane – die Nummer 21 der U16-Weltrangliste – mit 3:6, 7:5, 7:6 durchsetzen konnte. Dank einem weiteren Sieg über den Slowaken Jakub Katuch erkämpfte sich Jérôme Kym einen Platz im Halbfinal, wo er sich dann allerdings dem an Nummer fünf gesetzten Spanier Carlos Alcaraz Garfia mit 4:6, 2:6 geschlagen geben musste. Der Gewinn der Bronzemedaille ist für den letztjährigen U14-Team-Weltmeister trotzdem ein grosser Erfolg.

Lüscher erreicht die Achtelfinals
Mit Sophie Lüscher aus Seengen konnte gleich noch eine zweite Aargauerin die Schweiz an den U16-Europameisterschaften vertreten. Lüscher, die genau wie Kym vor etwas mehr als einer Woche den U16-Schweizer-Meistertitel gewinnen konnte, gewann in Moskau drei Runden. Bei ihrem zweiten Auftritt eliminierte sie Romana Cisovska, die Nummer 37 der U16-Weltrangliste, in zwei Sätzen. Im Achtelfinal war dann aber die Kroatin Tara Wurth eine Nummer zu gross und Lüscher musste sich in drei Sätzen geschlagen geben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 18. Juli 2018

Die Titel-Durststrecke ist beendet

Trotz einer resultatmässig schwachen Rasensaison ist die Aargauerin Stefanie Vögele in diesem Jahr weiter auf dem Vormarsch. Nach ihrem jüngsten Turniersieg ist sie zurück in den Top 80 der Welt, wo sie zuletzt im Jahr 2014 stand.

Am Sonntag konnte Stefanie Vögele in Frankreich endlich wieder einmal eine Siegertrophäe in die Höhe stemmen. Zweieinhalb Jahre sind vergangen seit ihrem letzten Titelgewinn, den sie ebenfalls in Frankreich realisieren konnte. Zwar hat die 28-jährige Aargauerin auch diesmal keinen Titel auf WTA-Stufe gewonnen, aber dank Triumph beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Contrexeville hat sie sich in der Weltrangliste bis auf Rang 76 nach vorne gekämpft. «Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht mehr gewusst, dass schon so viel Zeit vergangen ist seit meinem letzten Titel. Ich freue mich aber extrem über diesen Turniersieg, denn insbesondere im Halbfinal und im Final habe ich sehr gut gespielt», so die Aargauerin.
Dass Vögele in Frankreich einen Turniersieg feiern kann, war nicht unbedingt zu erwarten. Denn in den Wochen davor konnte sie nur wenig Zählbares vorweisen. Seit ihrem Halbfinalvorstoss beim WTA-Turnier in Lugano Mitte April, mit dem sie die Rückkehr in die Top 100 geschafft hatte, gewann sie lediglich noch fünf Matches - alle entweder in der Qualifikation von WTA-Turnieren oder auf der ITF-Tour.

Im Training umgeknickt
Vor allem die Rasensaison ist Stefanie Vögele nicht nach Wunsch geglückt. Ein Sieg steht fünf Niederlagen gegenüber, wobei einige dieser Niederlagen sehr knapp ausgefallen sind und ihre Gegnerinnen teilweise deutlich besser klassiert waren. Unter anderem spielte sie zwei Mal gegen die Weltnummer 17 Ashleigh Barty und einmal gegen die frühere Weltnummer eins Viktoria Azarenka.
«Die Rasensaison war sicherlich nicht ideal. Irgendwie habe ich mein Spiel nie wirklich gefunden. Ich hatte aber auch einige starke Gegnerinnen, gegen die ich nur knapp verlor. Meine Leistungen waren also nicht schlecht, aber die Resultate haben nicht gestimmt», so Vögele, die auf dem Rasen vor allem mit der Beinarbeit zu kämpfen hatte. «Beim ersten Rasenturnier in Nottingham bin ich im Training umgeknickt. Es ist zwar nichts Schlimmes passiert, aber ich musste danach den Fuss tapen, um die Matches bestreiten zu können. Dadurch war ich etwas verunsichert und habe mich fortan sehr stark auf die Beinarbeit konzentriert und weniger auf mein Spiel. Das waren keine optimalen Voraussetzungen.»

Erholung ist angesagt
Unter diesen Vorzeichen ist der Titel beim Turnier in Frankreich, das auf Sand ausgetragen wurde, umso höher einzustufen. Denn Vögele hat die Umstellung vom Rasen zurück auf die rote Asche innerhalb von wenigen Tagen bewerkstelligen müssen. Viel Zeit zum Feiern blieb Stefanie Vögele nach ihrem Triumph allerdings nicht. Direkt nach dem Finalspiel am Sonntag nahm sie die viereinhalbstündige Autofahrt nach Gstaad auf sich, wo sie diese Woche das WTA-Turnier bestreitet. 
Dank dem Turniersieg im Gepäck stimmt das Selbstvertrauen bei Stefanie Vögele. Doch die Bedingungen im Berner Oberland sind ganz anders als in Frankreich. «Wir spielen hier mit anderen Bällen und auch die Höhenlage hat einen grossen Einfluss», so Vögele, die am Montag und Dienstag lockere Trainingseinheiten absolviert hat. Im Vordergrund stand die Regeneration, denn das Turnier in Frankreich hat Kraft gekostet. «Ich bin ziemlich müde und verspürte zudem ein leichtes Stechen in den Adduktoren. Da wollte ich im Training nichts forcieren und habe es sehr locker angehen lassen. Ich hoffe, dass ich für die erste Runde wieder topfit bin», so Vögele, die heute auf die Deutsche Tamara Korpatsch trifft. Eine Gegnerin, an die sie gute Erinnerungen hat. Beim WTA-Turnier in Lugano und auch bei einem ITF-Turnier in der Slowakei einige Wochen später konnte sie gegen Korpatsch gewinnen. 

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Das stärkste Teilnehmerfeld der Turniergeschichte

Die U18-Konkurrenz des internationalen Juniorenturniers FROMM Swiss Junior Trophy, das vom 28. Juli bis 5. August in Oberentfelden stattfindet, ist in diesem Jahr so gut besetzt wie noch nie.

Als Turnierdirektor Freddy Blatter vor wenigen Tagen erstmals einen Blick auf das Teilnehmerfeld der 12. Ausgabe der FROMM Swiss Junior Trophy geworfen hat, ist er fast ein wenig erschrocken. «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sich derart viele Juniorinnen und Junioren aus den Top 100 der U18-Weltrangliste für unser Turnier anmelden. Wir dürfen uns in diesem Jahr auf das mit Abstand beste Teilnehmerfeld freuen, das wir bei diesem Turnier je hatten», so Blatter.
Nicht weniger als 20 Akteure – zwölf Junioren und acht Juniorinnen – aus dem erlauchten Kreis der besten 100 Nachwuchscracks der Welt haben sich für das Turnier in Oberentfelden angemeldet. Und das Erfreuliche: 17 dieser 20 Akteure haben angegeben, dass für sie das grösste Juniorenturnier Europas erste Priorität geniesst. Man darf also davon ausgehen, dass die grosse Mehrheit der aktuell angemeldeten Spieler auch tatsächlich auflaufen wird.

Hoffen auf einen Schweizer Exploit
Der Grund für das hohe Niveau der diesjährigen Ausgabe des Turniers sieht Turnierdirektor Freddy Blatter in der Transition Tour, die ab dem kommenden Jahr lanciert wird und insbesondere den Junioren den Einstieg auf der Profitour erleichtern soll. So ist vorgesehen, dass bei den kleinsten Profiturnieren jeweils bis zu fünf Startplätze im Hauptfeld an Junioren vergeben werden, die in den Top 100 der U18-Juniorenweltrangliste stehen. «Die Juniorentour wird damit aufgewertet und Turniere wie die FROMM Swiss Junior Trophy erhalten einen höheren Stellenwert, denn bei uns können sie wichtige Punkte für die Weltrangliste sammeln», so Blatter.
Auch wenn die Schweizer Vertreter gehören aufgrund ihres Rankings nicht zu den Topfavoriten gehören, darf man sich Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden machen. Bestklassierter Schweizer ist Henry von der Schulenburg, der vor wenigen Tagen die Qualifikation fürs Hauptfeld des Juniorenturniers in Wimbledon geschafft hat. Auch Lokalmatador Jonas Schär ist aus der Sicht von Turnierdirektor Freddy Blatter für eine Überraschung gut. Die Form des 18-jährigen Oftringer stimmt bei seiner altersbedingt letzten Teilnahme an seinem Heimturnier. Das hat er zuletzt an den Aargauischen Meisterschaften und an der Schweizer Junioren Meisterschaft im Tessin bewiesen. Gespannt sein darf man auch auf den Auftritt des U14-Junioren-Weltmeisters Jérôme Kym aus Möhlin. Der 15- Jährige, der vor zwei Jahren die U14-Konkurrenz in Oberentfelden gewonnen hatte, versucht sich in diesem Jahr erstmals bei den unter 18-Jährigen. «Jérôme traue ich durchaus zu, dass er dereinst den Durchbruch bei den Profis schafft. Ich freue mich auf seinen Auftritt bei uns», so Blatter.

Aargauer Trio mit Chancen
In den Kategorien U14 und U16 nehmen auch in diesem Jahr wieder viele nationale und regionale Tennistalente teil und messen sich mit der internationalen Konkurrenz. Dabei könnte es durchaus sein, dass auch der eine oder andere Aargauer Vertreter für positive Schlagzeilen sorgt. Dazu zählen insbesondere Chelsea Fontenel (U16), sowie Arenui Lüthi und Tanja Siegrist (beide U14), die vergangene Woche an den Junioren Schweizer Meisterschaften allesamt überzeugt haben, und damit auch an der FROMM Swiss Junior Trophy ein Spitzenresultat erzielen könnten. Ein Besuch in Oberentfelden lohnt sich also auf jeden Fall.

Hinweis: Weitere Informationen zur 12. FROMM Swiss Junior Trophy finden Sie auf www.swissjuniortrophy.ch

Text und Bilder zur Verfügung gestellt

Montag, 16. Juli 2018

Aargauer Quartett für die EM selektioniert

Jérôme Kym, Sophie Lüscher, Chelsea Fontenel und Janis Simmen dürfen die Schweizer Farben an den Junioren Europameisterschaften vertreten, die allesamt noch im Juli stattfinden werden.

An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin haben die Aargauer Vertreter letzte Woche gross abgeräumt. Insgesamt neun Medaillen haben sie gewonnen. Je deren zwei gabs für Jérôme Kym, Chelsea Fontenel und Sophie Lüscher. Und diese Erfolge werden belohnt. Diese drei Doppel-Medaillengewinner wurden vom Schweizerischen Tennisverband allesamt für die Europameisterschaften aufgeboten.
Bereits nach Russland gereist sind Sophie Lüscher (N4, 59, Seengen) und Jérôme Kym (N3, 50, Möhlin). Die beiden bestreiten ab morgen die europäischen Titelkämpfe in Moskau. Erst am kommenden Samstag beginnt für Chelsea Fontenel (N4, 50, Wettingen) das Abenteuer Europameisterschaft. Dann wird sie ins Tschechische Most reisen, wo die U14-EM auf dem Programm steht. Gar noch ein paar Tage später, nämlich vom 26. – 29. Juli steht in den Niederlanden die U12-Nations Challenge auf dem Programm. Dort wird Janis Simmen (R3, Lenzburg, im Bild) gemeinsam mit Maxime Grünig und Timéo Gaillard die Schweizer Farben vertreten.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 15. Juli 2018

Sechs Goldmedaillen für den Aargauer Tennis-Nachwuchs

An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin hat die Aargauer Delegation abgeräumt und nicht weniger als neun Medaillen gesammelt. Mit Chelsea Fontenel, Jérôme Kym, Sophie Lüscher und Jonas Schär konnten gleich vier Spieler zwei Medaillen gewinnen.

Im Halbfinal wäre der Traum von der Goldmedaille für Chelsea Fontenel (N4, 50) beinahe geplatzt. Die Nummer eins der Setzliste stand gegen Paula Cembranos (R1) kurz vor dem Aus: Beim Stand von 4:6, 2:5 hatte sie einen Matchball gegen sich. Doch die 14-Jährige zog den Kopf aus der Schlinge, rettete sich ins Tie Break und gewann dieses souverän. Der dritte Satz war eine einseitige Angelegenheit: 6:1 für Chelsea Fontenel, die sich damit für den Final der U14-Kategorie qualifizieren konnte. «Das war knapp», blickt Fontenel zurück. «Ich war oft etwas kurz und sie hat das gut ausgenutzt. Zum Glück konnte ich das im Endspiel korrigieren.»
In der Tat. Gegen Karolina Kozakova (R1) wurde Chelsea Fontenel ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte sicher mit 7:5, 6:2. Damit gewinnt die Wettingerin ihren zweiten Schweizer Meistertitel in diesem Jahr. Bereits im Januar hatte sie ihre Titelpremiere gefeiert. Und es kam noch besser. Sie holte diese Woche nicht nur den Titel im Einzel, sondern sicherte sich an der Seite von Irina Wenger (R1) auch noch die Goldmedaille im Doppel. «Ich freue mich sehr über die beiden Titel. Im Einzel musste ich hart arbeiten für den Sieg, das macht es umso spezieller», so Fontenel.

Kyms fünfter Streich
Chelsea Fontenel ist nicht die einzige Aargauerin, die sich über Doppel-Gold freuen darf. Dasselbe Kunststück schaffte auch der Fricktaler Jérôme Kym (N3, 50) bei den U16-Jungs. Genau wie Fontenel wurde er seiner Favoritenrolle als Turniernummer eins gerecht und gewann seine ersten beiden Partien souverän. Erst im Halbfinal wurde er von seinem Trainingspartner Dominic Stricker (N4, 82) ernsthaft gefordert. Dieser musste dann aber im dritten Satz beim Stand von 3:1 für Kym aufgeben. Im Endspiel traf Kym etwas überraschend auf Noah Lopez (N4, 143). Dort zeigte er eine souveräne Vorstellung und gewann die Partie mit 6:3, 6:0. Für den Fricktaler, der im Doppel gemeinsam mit Leandro Riedi (N3, 64) ebenfalls Gold gewann, ist dies bereits der fünfte Einzeltitel an Junioren Schweizer Meisterschaften.

Premiere für Sophie Lüscher
Im Tessin hat auch Sophie Lüscher (N4, 59) gross aufgespielt. Die Seengerin, die vor einer Woche Aargauer Meisterin bei den Aktiven geworden ist, hat ihre gute Form auch an den Schweizer Meisterschaften unter Beweis gestellt. Ohne einen Satz abzugeben, ist sie in der U16-Kategorie durchmarschiert und hat sich ihren allerersten Schweizer Meistertitel sichern können. «Es war eine mega coole Woche. Ich habe sehr gute Matches gezeigt und bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe», freute sich Lüscher, die im Endspiel ihre Trainingskollegin und Doppelpartnerin Melody Hefti (N4, 60) mit 6:3, 6:2 bezwingen konnte. Die beiden hatten am Tag zuvor zudem gemeinsam die Silbermedaille im Doppel gewonnen.
Der vierte im Bunde der Doppel-Medaillengewinner ist Jonas Schär (N3, 57). Der Oftringer konnte sich bei seiner altersbedingt letzten Junioren Schweizer Meisterschaft im Einzel für die Halbfinals qualifizieren und gewann damit die Bronzemedaille. Im Doppel gewann er an der Seite von Mischa Lanz (N3, 34) gar den Titel. Damit konnte der 18-Jährige sein Palmarès auf insgesamt zehn Medaillen an Junioren Schweizer Meisterschaften aufstocken. «Dass ich in der Kategorie U18 im Einzel und im Doppel die Goldmedaille gewinnen konnte, ist ein riesen Erfolg. Ich bin sehr glücklich, wie das Turnier gelaufen ist und kann sehr viel Positives mitnehmen», bilanzierte Schär, der im Januar seinen ersten Einzel-Schweizer-Meistertitel gewonnen hatte.

Bronze für Lüthi
Für positive Schlagzeilen sorgte im Tessin auch Arenui Lüthi (R3, Gontenschwil). Als Qualifikant spielte sich der junge Aargauer in der U14-Kategorie bis ins Halbfinale und schlug dabei unter anderem die Turniernummer sechs Alexander Orlov (R1) in drei Sätzen. Im Halbfinal war dann aber Endstation. Mit der Bronzemedaille darf Lüthi dennoch mehr als zufrieden sein. Alle weiteren Aargauer Teilnehmer mussten ihre Koffer spätestens nach dem Viertelfinal packen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini