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Sonntag, 1. März 2020

Zwei Premieren und ein Jubiläum

An den Schweizer Meisterschaften der Senioren im Sportcenter AARSPORTS in Birrhard trumpfen die Aargauer gross auf. Nicht weniger als fünf Schweizer Meistertitel und insgesamt zwölf Medaillen gehen an die Aargauer Delegation.

Fünf Mal konnten sich die Aargauer Seniorinnen und Senioren am Sonntag über eine Goldmedaille an den nationalen Titelkämpfen freuen. Drei Mal davon war es ein ganz besonderer Erfolg. Für Slobodan Mavrenski (R1, TC Reinach) in der Kategorie 35+ und für Martin Gloor (R3, TC Teufenthal) in der Altersklasse 60+ war es nämlich der aller erste Schweizer Meistertitel überhaupt bei den Senioren.
Mavrenski, der aufgrund seiner Klassierung schon vor dem Start des Turniers zu den Favoriten gezählt hatte, wurde dieser Rolle gerecht. Auf dem Weg zum Titel gab er keinen einzigen Satz ab und gewann das Finalspiel gegen Luca Bortolani (R2) mit 6:2, 7:6. Martin Gloor spielte sich mit dank drei Siegen souverän ins Endspiel, wo er dann aber vom top gesetzten Peter Fickentscher (R2) hart gefordert wurde. In drei Sätzen konnte sich Gloor mit 7:6, 2:6, 6:3 durchsetzen und holte sich damit seine erste Goldmedaille.

25. Titel für Sandra Hopfner
Der dritte ganz besondere Schweizer Meistertitel geht auf das Konto von Sandra Hopfner (R2, TC Wettingen). Im Gegensatz zu Martin Gloor und Slobodan Mavrenski war es für sie nicht der erste Schweizer Meistertitel. Ganz im Gegenteil. Sie feiert ein Jubiläum und holt sich ihren insgesamt 25. Schweizer Meistertitel. Sie blieb auf dem Weg zum Turniersieg in der Altersklasse der über 55-Jährigen ungefährdet und gewann ohne Satzverlust.
Die Aargauer Delegation konnte sich aber gleich noch über zwei weitere Schweizer Meistertitel freuen. Und zwar war Peter Schoch (R5, TC Wettingen) in der Altersklasse 75+ der Stärkste. Er setzte sich in einem reinen Aargauer Final gegen Paul Döbeli (R5, TC Muri) mit 6:2, 6:4 durch und holte sich damit seinen vierten Schweizer Meistertitel. Den dritten Triumph feierte Peter Hausherr (R7, TC Bremgarten) in der Altersklasse 80+. Er setzte sich im Endspiel gegen den favorisierten und deutlich besser klassierten Hanspeter Born (R5) mit 6:3, 7:6 durch.

Drei Mal Silber und vier Mal Bronze
An den nationalen Titelkämpfen der Senioren gab es für die Aargauer Vertreterinnen und Vertreter neben den fünf goldenen noch sieben weitere Medaillen. Neben der bereits erwähnten Silbermedaille von Paul Döbeli bei den über 75-Jährigen gab es auch silberne Auszeichnungen für Herbert Gloor (R3, TC Buchs) in der Altersklasse 65+ und für Michelle Paroubek (R1, TC Brugg) in der Kategorie 45+. Bronze gab es derweil für Ruedi Buergi (R5, TC Wohlen Niedermatten) bei den Senioren 65+, für Kurt Sigl (R7, TC Bremgarten) in der Altersklasse der über 75-Jährigen, für Mirjam Hächler (R4, TC Teufenthal) in der Kategorie 40+ und für Bettina Berger (R2, TC Möhlin) bei den Seniorinnen 45+.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 22. Februar 2020

Die Aargauer Senioren gehen auf Medaillenjagd

Am Donnerstag beginnen im Sportcenter AARSPORTS in Birrhard die Schweizer Senioren Meisterschaften. Einmal mehr stellt die Aargauer Delegation dabei gleich mehrere vielversprechende Medaillenkandidaten.

Sandra Hopfner könnte am kommenden Wochenende ein ganz besonderes Jubiläum feiern. Die Spielerin des Tennisclub Wettingen könnte nämlich ihren sage und schreibe 25. Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen gewinnen. Und die Chancen dafür stehen ganz gut. Sie ist in der Kategorie 55+ als einzige R2-Spielerin die Nummer eins des Turniers. Aber die Konkurrenz ist keinesfalls zu unterschätzen, denn es befinden sich gleich drei R3-Spielerinnen im selben Tableau.
Sandra Hopfner ist zwar auf dem Papier die aussichtsreichste Medaillenkandidatin aus dem Kanton Aargau, doch sie ist bei weitem nicht die einzige. Gleich drei Aargauer Vertreter sind in der Setzliste ihrer Kategorie an Nummer zwei gesetzt. Es sind dies Martin Gloor (R3, TC Teufenthal), sein Namensvetter Herbert Gloor (R3, TC Buchs) und Michelle Paroubek (R1, TC Brugg).

Paroubek hart gefordert
Martin Gloor tritt in der Kategorie 60+ an. Der R3-Spieler des TC Teufenthal wartet noch auf seinen ersten Schweizer Meistertitel bei den Senioren. Dies nachdem er im letzten Sommer in derselben Altersklasse bereits die Silbermedaille gewonnen hatte. Auch Herbert Gloor, der in der Kategorie 65+ antritt, gehört als Turniernummer zwei sicherlich zu den Titelanwärtern. Im Gegensatz zu Martin Gloor konnte er bereits einmal einen Schweizer Meistertitel gewinnen. Vor acht Jahren setzte er sich ebenfalls bei den Titelkämpfen in der Halle durch.
Wie man Schweizer Meistertitel gewinnt, weiss auch Michelle Paroubek. Sie hat nämlich bereits deren zwölf gesammelt. Und vielleicht gibts am nächsten Wochenende bereits die 13. Goldmedaille. Die Konkurrenz von Paroubek ist allerdings stark. Vor allem Alexandra Hellige und Corinne Erni, die genau wie Paroubek eine R1-Klassierung aufweisen, dürften der Spielerin des TC Brugg das Leben schwer machen.

Weitere Medaillenkandidaten
Zusätzlich zu Sandra Hopfner und dem Trio Martin Gloor, Herbert Gloor und Michelle Paroubek dürfen sich noch weitere Aargauer Seniorinnen und Senioren berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Da wäre Slobodan Mavrenski (R1, TC Reinach), der in der Kategorie 35+ antreten wird. Er figuriert zwar nicht in der Liste der Gesetzten, gehört aufgrund seiner Klassierung aber dennoch zu den Medaillenanwärtern. Dasselbe gilt für Béatrice Baumgartner-Ziegler (R2, TC Rothrist) in der Kategorie 50+. Auch sie darf sich als ungesetzte Spielerin Hoffnungen auf eine Medaille machen.
Mit Beat Rennhard (R4, TC Zofingen) in der Altersklasse 70+ und Daniel Müller (R3, TC Teufenthal) bei den über 60-Jährigen figurieren noch zwei weitere Aargauer in den Top drei ihrer Kategorie. Es ist also gut möglich, dass die Aargauer Delegation auch bei der diesjährigen Ausgabe der Schweizer Meisterschaften fleissig Medaillen sammeln wird.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 12. Januar 2020

Zerrung stoppt Janis Simmen auf dem Weg zur Titelpremiere

An den nationalen Nachwuchstitelkämpfen gibt es für Janis Simmen (U14) und Sophie Lüscher (U18) die Silbermedaille. Ein Achtungserfolg gabs zudem für Frederik Tandeter (U14). 

Es hat über weite Strecken hervorragend ausgesehen für Janis Simmen (R1) an diesen Junioren Schweizer Meisterschaften. Der grossgewachsene Lenzburger wurde seiner Favoritenrolle in den ersten drei Partien der U14-Konkurrenz gerecht. Ohne grosse Probleme bezwang er seine Gegner – er gab pro Match maximal fünf Games ab – und qualifizierte sich so souverän fürs Endspiel.
Dort wartete der an Nummer zwei gesetzte Sam Pidoux (R2). Und auch in dieser Begegnung erwischte Simmen den besseren Start. Schnell führte er mit Break und lag wenig später mit 4:2 in Führung. Doch dann geschah es. Bei einer schnellen Richtungsänderung zwickte es Simmen an den Adduktoren im linken Bein. «Ich hatte schon nach meinem Viertelfinalspiel etwas Probleme mit den Adduktoren, brachte die Schmerzen jedoch mit Physiotherapie weg. Im Halbfinale hatte ich danach überhaupt keine Beschwerden, doch nach diesem Ballwechsel wurde es leider immer schlimmer», beschreibt Simmen.

Highlights warten
Das Game zum 5:2 brachte er zwar noch ins Trockene. Doch danach behinderte ihn die Verletzung – wohl eine Zerrung – immer mehr. Beim Stand von 5:7, 1:3 gab Simmen die Partie schliesslich auf. «Es ist schon bitter, dass ich das Finale so verliere. Ich weiss, dass ich das Turnier wohl gewonnen hätte, wenn ich ohne Schmerzen hätte weiterspielen können. Das macht es immerhin ein wenig einfacher, die Niederlage zu akzeptieren», sagt Simmen. Der Youngster des Tennisclub Lenzburg wird nun alles daransetzen, sich so schnell wie möglich zu erholen. Denn in den nächsten Wochen warten gleich mehrere Highlights auf ihn. Zuerst darf Janis Simmen die Schweiz an der Team Europameisterschaft (U14) in Belgien vertreten und danach warten in Frankreich zwei prestigeträchtige internationale U14-Turniere.

Satzball abgewehrt
Neben Janis Simmen war Sophie Lüscher (N3, 34) die zweite Aargauer Titelkandidatin. Sie hatte sich bei ihrer letzten Teilnahme an den Hallen Schweizer Meisterschaften den Turniersieg zum Ziel gesetzt. Dieses Vorhaben konnte die 17-Jährige aus Seengen allerdings nicht ganz in die Tat umsetzen, war am Ende aber dennoch zufrieden. «Es war ein gutes Turnier und ich habe meine Leistung abrufen können», bilanzierte sie nach dem Finalspiel.
Auf dem Weg dorthin blieb Sophie Lüscher in ihren drei Partien ohne Satzverlust. Nach einem souveränen Auftaktsieg geriet sie im Viertelfinalspiel gegen Lea Gietz (N4, 53) mit 2:5 ins Hintertreffen. «Ich wollte zu Beginn etwas zu viel und musste dann gar einen Satzball abwehren. Das war ein holpriger Start. Danach habe ich aber zu meinem Spiel gefunden und sicher gewonnen», blickt sie zurück auf die Partie, die sie am Ende mit 7:6, 6:1 für sich entschied. Im Halbfinale feierte sie dann einen souveränen 6:1, 6:2-Sieg über Julie Sappl (N3, 45) und erreichte damit das Endspiel gegen Alina Granwehr (N3, 31).

Ausgeglichener Startsatz
Für diese Partie nahm sich Lüscher einiges vor. «Ich wollte Alina zum Laufen bringen und schauen, dass ich die Ballwechsel diktieren kann», erklärt sie. Das war allerdings nicht ganz einfach, denn Granwehr ist bekannt dafür, dass sie sehr schnell und flach spielen kann. Die beiden lieferten sich ein ausgeglichenes Match, wobei Granwehr in den entscheidenden Momenten die Oberhand behielt. Der erste Satz ging mit 6:4 an die Turniernummer eins. Lüscher konnte in der Folge nicht mehr reagieren. «Bei mir kam nicht mehr ganz so viel aus den Beinen. Die 10 oder 15 Prozent weniger Leistung machten dann einen grossen Unterschied, denn sie spielte im zweiten Satz auch richtig gut. Alles in allem kann ich aber auch mit meinem Finalspiel zufrieden sein. Wir haben ein Match auf gutem Niveau gezeigt», so Lüscher, die als nächstes drei internationale Juniorenturnier ein Südamerika spielen wird.

Exploit von Tandeter
Von den sieben übrigen Teilnehmern aus dem Aargau mussten deren fünf bereits in der Startrunde die Segel streichen: Aimée Frey (R1, Frick, U16), Tanja Siegrist (R1, Schöftland, U16), Sascha Jankovic (R1, Baden, U18), Alexandru Lupo (R4, Bremgarten, U12) und Iva Ivanovic (R5, Döttingen, U12) verloren bei ihrem ersten Auftritt. Medea John (R5, Gipf-Oberfrick, U12) erreichte immerhin die zweite Runde. Ein Achtungserfolg gelang derweil Frederik Tandeter (R3, Wettingen, U14). Als Qualifikant eliminierte er zwei R2-Spieler, darunter die Turniernummer drei Julian Theler, und erreichte die Viertelfinals.

Text und Bilder Fabio Baranzini

Sonntag, 16. Dezember 2018

Sensationelle Final-Qualifikation von Jérôme Kym

An den Schweizer Meisterschaften der Elite in Biel hat der 15-jährige Jérôme Kym aus Möhlin für Furore gesorgt: Als ungesetzter Spieler erreichte er das Endspiel und schlug auf dem Weg dahin gleich drei gestandene Profispieler.

Als Nummer 31 der Schweiz war Jérôme Kym einer der letzten Spieler, die den direkten Sprung ins Hauptfeld der nationalen Titelkämpfe in Biel geschafft haben. Entsprechend startete der Youngster aus Möhlin als krasser Aussenseiter ins Turnier. Vor allem auch deshalb, weil er in den letzten Monaten nicht wie gewünscht auf Touren gekommen war. «Ich hatte mich nicht getraut, mein aggressives Spiel richtig aufzuziehen und habe stattdessen zu viel überlegt auf dem Platz. So kam in eine kleine Negativserie», so Kym. Für die Schweizer Meisterschaften nahm er sich daher lediglich vor sein bestes zu geben.
Nach dem Sieg in der ersten Runde gegen den Qualifikanten Nicolas Parizzia (N3, 42) setzte Kym dann aber zum Höhenflug an. Im Achtelfinal bezwang der fünffache Junioren-Schweizer-Meister den an Nummer sieben gesetzten Vullnet Tashi (N2, 14) gleich mit 6:3, 6:3. Tashi hat in diesem Jahr immerhin seinen ersten Final auf Profistufe erreicht und hat die Top 800 der Welt geknackt. Im Vergleich dazu: Kym hat derzeit noch kein ATP-Ranking und wird in der U18-Juniorenweltrangliste als Nummer 327 geführt. «Mitte des zweiten Satzes habe ich begonnen, richtig gut zu spielen und mein Selbstvertrauen kam zurück», sagte Kym.

Exploit gegen Davis Cup Spieler Hüsler
In der darauffolgenden Runde wartete mit Adam Moundir erneut ein Profispieler. Der Luzerner setzt seit diesem Sommer voll auf die Karte Tennis und hat sich in den letzten Monaten in der Weltrangliste bis auf Rang 725 nach vorne gekämpft. Doch auch gegen Moundir, der in der Runde davor Titelverteidiger Sandro Ehrat (N1, 4) geschlagen hatte, verliess Kym den Platz als Sieger. Mit 7:5, 7:6 setzte er sich durch und qualifizierte sich für den Halbfinal.
Marc-Andrea Hüsler (N1, 5) hiess sein Gegner dort. Der Zürcher ist aktuell die Nummer 417 der Welt und absolvierte in diesem Jahr bereits mehrere Einsätze für das Schweizer Davis Cup Team. Auch er war im Duell mit Kym eigentlich der klare Favorit. Doch einmal mehr bewies Jérôme Kym, dass er sich von grossen Namen nicht aus dem Konzept bringen lässt. Auch nachdem er den ersten Satz mit 5:7 verloren hatte – dies nachdem er bei eigenem Aufschlag mehrere Bälle zur 5:2-Führung vergeben hatte –, kämpfte er weiter. Und der Einsatz wurde belohnt: Kym gewann das Spiel mit 5:7, 7:6, 6:4. «Gegen Moundir und gegen Hüsler habe ich unglaublich gut gespielt. Es ist schon ein geiles Gefühl, so starke Spieler schlagen zu können.»

Gänsehaut im Final
Und plötzlich fehlte Jérôme Kym nur noch ein Sieg zum ganz grossen Triumph. Sein Gegner allerdings war der grosse Titelfavorit Henri Laaksonen, der bereits einmal zu den Top 100 der Welt gehört hat und derzeit der Teamleader im Schweizer Davis Cup ist. «Ich wollte unbedingt einmal gegen Laaksonen spielen», so Kym. «Dass das diese Woche im Final klappen würde, kam für mich völlig unerwartet. Aber es war eine grossartige Erfahrung. Ich hatte richtig Gänsehaut, wenn die Leute für mich geklatscht haben. Der Support im Final war viel grösser als beispielsweise in der ersten Runde, die ich auf dem hintersten Platz in der Halle bestritten habe.»
Im Duell mit Laaksonen fehlt Kym dann aber etwas die Spritzigkeit nach den kräftezehrenden Matches in den vorangegangenen Tagen. Obwohl er in den Ballwechseln gut mithalten konnte, musste er sich Laaksonen mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. «Ich habe gesehen, dass auch zu diesen Spielern nicht viel fehlt. Ich bin auf einem sehr guten Weg, aber ich brauche noch viel mehr Erfahrung. Mit meiner Woche bin ich aber natürlich sowieso mehr als zufrieden», freut sich der frisch gebackene Vize-Schweizermeister.

Halbfinal für Paroubek 
Die fünf weiteren Aargauer Starter an der Schweizer Meisterschaft in Biel mussten ihre Ambitionen allesamt frühzeitig begraben. Muhamed Fetov (N3, 32), Jonas Schär (N3, 34) und Chelsea Fontenel (N3, 41) verloren ihr Auftaktspiel, für Sophie Lüscher (N4, 47) und Alexander Sadecky (N2, 30) war das Turnier in der zweiten Runde vorbei. Erfolgreicher war dafür die Aargauer Vertreterin bei der Club Champion Trophy, dem Kräftemessen der besten Clubmeister des Landes. Michelle Paroubek (R1, TC Brugg) erreichte bei den Aktiven das Halbfinale – und das obwohl sie eigentlich bereits in der Kategorie 40+ hätte antreten können und dort die grosse Favoritin auf den Titel gewesen wäre.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 10. Dezember 2018

Sechs Aargauer an der Tennis-SM im Einsatz

Am Mittwoch beginnen in Biel die nationalen Titelkämpfe der Tenniselite. Mit dabei sind auch sechs Spielerinnen und Spieler aus dem Aargau. Sie gehören jedoch allesamt nicht zu den Favoriten.

Die besten Aargauer Tenniscracks fehlen in diesem Jahr an den Schweizer Meisterschaften. Stefanie Vögele, Amra Sadikovic und Karin Kennel – die drei stärksten Aargauer Spielerinnen in der Weltrangliste – sind allesamt nicht am Start, wenn ab Mittwoch in Biel um die nationalen Titel der Elite gekämpft wird. Stefanie Vögele bestreitet diese Woche in Dubai bereits das erste Turnier der neuen Saison. In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist die aktuelle Weltnummer 83 an Nummer sechs gesetzt.
In Abwesenheit des Top-Trios sind bei den Frauen mit Chelsea Fontenel (N3, 41) und Sophie Lüscher (N4, 47) zwei ganz junge Athletinnen am Start. Die erst 14-jährige Wettingerin Chelsea Fontenel hat sich aufgrund ihres Ranking bereits direkt für das Hauptfeld qualifizieren können. Die zwei Jahre ältere Sophie Lüscher aus Seengen musste sich dagegen durch die Qualifikation spielen. Die amtierende Aargauer Meisterin der Aktiven tat dies jedoch auf äusserst souveräne Art und Weise. Sie wurde ihrer Favoritenrolle als Turniernummer eins gerecht und gewann ihre drei Qualifikationsspiele allesamt ohne Satzverlust. In der ersten Runde des Hauptfeldes treten die beide Aargauerinnen jedoch als Aussenseiterinnen an. Lüscher duelliert sich mit Aline Thommen (N3, 43) und Fontenel mit Valentina Ryser (N3, 26).

Zwei ehemalige Sieger am Start
Bei den Männern sind vier Aargauer am Start, darunter zwei ehemalige Titelgewinner. Es sind dies Muhamed Fetov (N3, 32), der Sieger von 2006, und Alexander Sadecky (N2, 30), der die nationalen Titelkämpfe 2007 und 2010 für sich entscheiden konnte. Die beiden sind in diesem Jahr ungesetzt und treffen bereits in der ersten Runde auf stärker eingestufte Gegner. Fetov misst sich mit dem Neuenburger Mirko Martinez (N2, 20) und Sadecky trifft auf Stefan Fiacan (N2, 26).
Neben den beiden Routiniers aus dem Kanton Aargau, sind auch zwei Nachwuchstalente am Start. Genau wie Sadecky und Fetov hat sich auch der erst 15-jährige Jérôme Kym (N3, 31) aus Möhlin direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können. Der Youngster aus dem Fricktal, der aktuell als Nummer 325 der U18-Juniorenweltrangliste geführt wird, trifft in der ersten Runde auf den Qualifikanten Nicolas Parizzia (N4, 42). Und auch Jonas Schär (N3, 34) aus Oftringen spielt zum Auftakt gegen einen Qualifikanten. Es ist dies Jeffrey von der Schulenburg (N3, 43). Die grossen Favoriten im Kampf um den Schweizer Meistertitel sind Henri Laaksonen (N1, 3) bei den Männern und Timea Bacsinszky (N1, 8) bei den Frauen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 9. Juli 2018

Gute Karten für den Aargauer Nachwuchs

Morgen beginnen die Junioren Schweizer Meisterschaften im Tessin. Mit dabei sind auch elf Aargauer, wobei das Trio Jérôme Kym, Sophie Lüscher und Chelsea Fontenel zu den ganz heissen Medaillenkandidaten gehört.

Die Schweizer Meisterschaften der Junioren im Januar sind beinahe zu Aargauer Festspielen geworden: Nicht weniger als drei Schweizer Meistertitel gingen in den Aargau. Damals gewannen Jonas Schär (U18), Jérôme Kym (U16) und Chelsea Fontenel (U14) den Titel. Dank der Bronzemedaille von Janis Simmen (U12) sammelten die Aargauer Vertreter insgesamt vier Medaillen – eine tolle Ausbeute.
Die Chancen sind durchaus intakt, dass es auch diese Woche wieder Medaillen gibt für die Aargauer Nachwuchscracks. In der Kategorie U16 ist der amtierenden Hallen Schweizer Meister Jérôme Kym aus Möhlin als Nummer eins gesetzt. Die aktuelle Nummer 50 der Schweiz profitiert dabei von einem Freilos, ehe er ab Mittwoch ins Turniergeschehen eingreifen wird. Der 15-jährige Fricktaler könnte diese Woche bereits seinen fünften Schweizer Meistertitel bei den Junioren gewinnen. Das wird jedoch alles andere als ein Selbstläufer, denn seine Konkurrenz ist stark.

Fontenel in der Favoritenrolle
Dasselbe gilt auch für Sophie Lüscher (N4, 59). Die frisch gebackene Aargauer Meisterin, die zuletzt auch auf der ITF-Juniorentour mit zwei Finalteilnahmen überzeugen konnte, startet als Turniernummer drei in der U16 Kategorie. Damit hat sie durchaus realistische Chancen, in den Kampf um den Turniersieg einzugreifen. Doch die Konkurrenz in der Kategorie U16 der Juniorinnen ist äusserst ausgeglichen. Das weiss auch Sophie Lüscher. «Ich werde Match für Match spielen. Ich weiss, dass sehr viel möglich ist, aber es kann auch sehr schnell vorbei sein», sagte die 15-Jährige aus Sengen nach dem Gewinn ihres ersten Aargauer Meistertitels in Wohlen am letzten Samstag.
Klarer sind die Stärkenverhältnisse in der Kategorie U14 verteilt. Dort ist die Aargauerin Chelsea Fontenel (N4, 50) als amtierende Hallen Schweizer Meisterin und Turniernummer eins die grosse Favoritin auf den Titel. Dies gemeinsam mit Céline Naef (N4, 58), der Nummer zwei der Setzliste.

Schafft Schär wieder eine Überraschung?
Jonas Schär (N3, 57) aus Oftringen hat im Januar als ungesetzter Spieler etwas überraschend seinen ersten Schweizer Meistertitel bei den Junioren gewonnen. Damit zählt er natürlich auch im Sommer automatisch zum Favoritenkreis. Von ihm jedoch gleich einen weiteren Titel zu erwarten, wäre vermessen. Denn einerseits kommt der offensive Spielstil von Schär in der Halle etwas besser zur Geltung und andererseits gehört der 18-jährige Oftringer auf dem Papier als Nummer fünf nicht zu den engsten Favoriten. Bereits im Viertelfinal könnte er mit Luca Staehli (N3, 46) auf einen besser klassierten Gegner treffen. Für Schär spricht jedoch, dass er in der Vergangenheit an den Junioren Schweizer Meisterschaften immer für eine Medaille gut war und dass seine Form stimmt. Er hat zuletzt zwei Mal das Endspiel erreicht und dabei jeweils besser klassierte Gegner eliminiert.

Vier Qualifikanten am Start
Insgesamt sind elf Aargauer Akteure an den Nachwuchstitelkämpfen im Tessin im Einsatz. Janic Notter (N4, 115, Zufikon) tritt in der Altersklasse U18 an, Tanja Siegrist (R2, Schöftland) spielt bei den U14-Juniorinnen und Felix Messmer (R4, Bellikon) läuft bei den U12-Junioren auf. Via Qualifikation haben sich zudem noch Arenui Lüthi (R3, Gontenschwil) in der Kategorie U14, Frederik Tandeter (R4, Wettingen) bei den U12-Junioren, Noemi Stroh (R2, Birmensdorf) bei den U16-Juniorinnen und Aimée Frey (R3, Frick) bei den unter 14-Jährigen für die Schweizer Meisterschaften der Junioren qualifizieren können.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 12. Dezember 2017

Für einmal keine Medaillenkandidaten aus dem Aargau

Morgen beginnen in Biel die Schweizer Meisterschaften der Aktiven. Obwohl die besten Aargauer Cracks nicht dabei sind, haben vier Athleten aus dem Kanton den Sprung ins Hauptfeld geschafft.

In den letzten Jahren waren die Schweizer Meisterschaften ein gutes Pflaster für die Aargauer Tennisspieler. 2012 hatte Amra Sadikovic den Schweizer Meistertitel gewonnen und 2008 war es Stefanie Vögele, die den nationalen Titel in den Kanton Aargau geholt hatte. Die beiden sind noch immer die stärksten Spielerinnen des Kantons, laufen in diesem Jahr jedoch nicht an den nationalen Titelkämpfen auf. Beide bestreiten diese Woche das mit 100'000 Dollar dotierte ITF Turnier in Dubai.
Auch bei den Männern konnten die Aargauer immer wieder grosse Erfolge feiern an den Schweizer Meisterschaften. Alexander Sadecky konnte sich 2007 und 2010 den Einzeltitel sichern und holte sich im Vorjahr den Sieg im Doppel. Doch wie Vögele und Sadikovic ist Sadecky in diesem Jahr ebenfalls nicht am Start.

Aargauer Generationen-Duell
Dafür ist mit Muhamed Fetov in diesem Jahr ein Aargauer Spieler mit dabei, der an den Schweizer Meisterschaften ebenfalls schon grosse Erfolge gefeiert hat. 2006 war es, als Fetov den Titel im Einzel errang. In diesem Jahr hat sich Fetov, der seit vielen Jahren als Tennistrainer arbeitet und lediglich noch als Nummer 100 der Schweizer Rangliste geführt wird, über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt. Dabei schlug er gleich drei besser klassierte Akteure in jeweils zwei Sätzen, darunter auch die Nummer eins Mischa Lanz (N3, 44).
In der ersten Runde trifft Fetov auf den zweiten Aargauer Qualifikanten. Und der war bei Fetovs Titelgewinn an den Schweizer Meisterschaften im Jahr 2006 gerade mal drei Jahre alt. Es ist dies Jérôme Kym. Der Youngster aus Möhlin, der in diesem Jahr den U14-Team-Weltmeistertitel gewann und in seiner Altersklasse weltweit zu den besten 10 Spielern gehört, hat sich etwas überraschend zum ersten Mal für das Hauptfeld der nationalen Meisterschaften der Aktiven qualifiziert. Der 14-Jährige ist aktuell die Nummer 82 der Schweiz und hat sich in der Qualifikation unter anderem gegen den Klingnauer Oliver Mrose (N3, 46) durchgesetzt. Nun misst er sich im Aargauer Generationen-Duell mit Muhamed Fetov.

Auch Hartmeier und Meyer am Start
Der dritte Aargauer, der es ins Hauptfeld geschafft hat, ist Patrik Hartmeier (N3, 54). Obwohl er in der letzten Qualifikationsrunde klar gegen Fetov verloren hatte, ist der Rombacher als Lucky Loser nachgerutscht. Er misst sich in der ersten Runde mit Leandro Riedi (N4, 76). Bei den Frauen ist die Aarauerin Dominique Meyer (N4, 46) die einzige Aargauerin, die den Sprung ins Hauptfeld geschafft hat. Sie steht aufgrund ihres Rankings direkt im Hauptfeld und trifft dort auf die höher eingestufte Sina Züger (N3, 28).

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 24. Dezember 2016

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Aargauer Cracks überzeugen national und international

In diesem Jahr haben die Aargauer Tenniscracks einmal mehr bewiesen, dass sie an nationalen Titelkämpfen zu den besten gehören – und zwar bei den Junioren, den Aktiven und den Senioren. Auch auf internationalem Parkett konnten sie einige Erfolge feiern.

Nicht weniger als 25 Medaillen konnten die Aargauer Vertreter an den Schweizer Meisterschaften in diesem Jahr gewinnen. Alexander Sadecky war der einzige Aargauer Akteur, der bei den Aktiven eine Medaille gewinnen konnte. An der Seite von Marc-Andrea Hüsler gewann er im Dezember in Biel die Goldmedaille im Doppel. Die anderen Aargauer Vertreter gingen leer aus.
Bei den Junioren schaffte Luca Keist (im Bild) als einziger Aargauer das Kunststück, sowohl im Winter als auch im Sommer Edelmetall zu gewinnen (Gold und Bronze im Einzel). Zusätzlich gewann er im Sommer auch noch Gold im Doppel. Damit war er der erfolgreichste Aargauer Medaillensammler in diesem Jahr. Kommt hinzu, dass er im Februar auch noch den Titel beim internationalen Juniorenturnier Swiss Junior in Oberentfelden gewinnen konnte und im Juli an der U18-EM in Klosters mit seinem Viertelfinalvorstoss für Aufsehen sorgte.

Zwölf Aargauer Senioren an der WM
Bei den Senioren konnten mit Alain Dedial (35+), Michelle Paroubek (45+) und Daniel Müller (55+, im Bild) drei Aargauer gleich zwei Medaillen gewinnen. Die Aargauer Senioren waren zudem vor allem bei der Winter Ausgabe der nationalen Titelkämpfe für eine wahre Medaillenflut besorgt. Nicht weniger als 13 Medaillen konnten sie bei ihrer Heim-SM sammeln.
Erfreulich ist auch die Anzahl der Aargauer Seniorinnen und Senioren, die in diesem Jahr die Schweiz an der Team-Weltmeisterschaft vertreten haben. Nicht weniger als 12 (!) Athleten aus dem Kanton Aargau gingen auf Punktejagd. In der Kategorie 35+ war Marc P. Schärer dabei, bei den Seniorinnen 40+ war Michelle Paroubek am Start, in der Altersklasse 50+ spielte Sandra Hopfner, bei den über 55-Jährigen traten Martin Gloor und Daniel Müller an, in der Kategorie 60+ griffen Hans Huber und Ruedi Buergi zum Racket, bei den Senioren 70+ vertraten Milan Makanec und Peter Schoch die Schweiz, während in der Kategorie 75+ Peter Hausherr, Samuel Mathys und Marlyse Hubeli antraten.

Aargauer Junioren auch international stark
Auch bei den Junioren durften zwei Aargauerinnen die Schweizer Farben an internationalen Titelkämpfen vertreten. Sophie Lüscher (U14, im Bild) und Chelsea Fontenel (U12) konnten dank ihren starken Leistungen im Frühjahr an die Team-EM reisen. Die 14-jährige Seengerin Sophie Lüscher hat in diesem Jahr bei den U14-Juniorinnen bei internationalen Turnieren für Aufsehen gesorgt - unter anderem hat sie in Basel einen Turniersieg feiern können -, hat aber auch ihre ersten ITF-Punkte bei den U18-Junioren geholt und wird damit in der Weltrangliste geführt. Mit Jérôme Kym konnte ein weiterer Aargauer Junior auf internationalem Parkett überzeugen. Der Fricktaler gewann im Juli die U14-Kategorie der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden.


Das sind die Aargauer Medaillengewinner:

Winter SM Aktive
Alexander Sadecky (Gold) im Doppel
Winter SM Junioren
Luca Keist (Gold), U18
Jonas Schär (Bronze), U16
Jérôme Kym (Bronze), U14
Chelsea Fontenel (Bronze), U12

Sommer SM Junioren
Luca Keist (Bronze), U18
Luca Keist und Sophie Lüscher (U14) gewannen zudem Gold im Doppel, Jérôme Kym (U14) gewann Silber im Doppel.

Winter SM Senioren
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 30+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Hans Huber (Gold), Kategorie 65+
Alain Dedial (Silber), Kategorie 35+
Karin Amrein (Silber), Kategorie 45+
Samuel Mathys (Silber), Kategorie 75+
Beatrice Baumgartner-Ziegler (Bronze), Kategorie 45+
Franko Bujan (Bronze), Kategorie 45+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 55+
Robert Vögtlin (Bronze), Kategorie 60+
Claire Sutter (Bronze), Kategorie 60+
Stefan von Burg (Bronze), Kategorie 65+
Peter Hausherr (Bronze), Kategorie 75+

Sommer SM Senioren
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Michelle Paroubek (Silber), Kategorie 45+
Daniel Müller (Silber), Kategorie 55+

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 19. Dezember 2016

Beim Physiotherapeuten statt auf dem Tennisplatz

Amra Sadikovic wurde bei den Schweizer Meisterschaften in Biel von einer Bauchmuskelzerrung ausgebremst. Die erstmalige Teilnahme an den Australian Open Mitte Januar sollte aber nicht in Gefahr sein.

Nein, so hatte sich Amra Sadikovic ihren Auftritt an den Schweizer Meisterschaften in Biel garantiert nicht vorgestellt. Nach einem souveränen Sieg in ihrem ersten Match gegen Fiona Ganz musste die top gesetzte Sadikovic im Viertelfinal die Segel streichen. Gegen die klare Aussenseiterin Nina Stadler – die Ostschweizerin belegt in der Weltrangliste Platz 756 und ist damit beinahe 600 Ränge hinter Sadikovic klassiert – unterlag die 27-Jährige nach gewonnenem Startsatz mit 7:6, 4:6, 5:7.

Schmerzen bei Vorhand und Aufschlag
Doch es gibt einen Grund für das überraschende Aus der grossen Titelfavoritin: Bereits in den Wochen vor dem Turnier hatte Sadikovic mit einer Bauchmuskelzerrung zu kämpfen und entschied daher erst am Tag ihrer Erstrundenpartie, ob sie die nationalen Titelkämpfe überhaupt bestreiten soll. „Der Verband hat mich in diesem Jahr sehr stark unterstützt und ich wollte daher als Dankeschön unbedingt mitspielen“, so Sadikovic. „Beim Einspielen vor meinem ersten Match war alles in Ordnung und auch das erste Match war gut. Doch im Viertelfinal kehrten die Schmerzen zum Ende des ersten Satzes zurück.“
Sadikovic biss auf die Zähne und spielte die Partie zu Ende. Allerdings nicht mehr mit letzter Konsequenz. „Beim Aufschlag und bei der Vorhand verspürte ich starke Schmerzen. So konnte ich das Match nicht mehr gewinnen“, sagt Sadikovic, die aufgrund der Probleme mit der Bauchmuskulatur nach ihrem Aus im Einzel die Teilnahme an der Doppelkonkurrenz absagte.

Vorfreude auf Australien
Die aktuelle Nummer 184 der Weltrangliste muss sich nun in Geduld üben. Die nächsten acht Tage wird sie das Tennisracket nicht in die Hand nehmen und dafür intensiv mit dem Physiotherapeuten arbeiten. „Ich darf nichts machen, wo die Rotation ins Spiel kommt. Ich muss daher praktisch alle Trainings auslassen, ausser das Ausdauertraining. Aber in diesem Bereich muss ich sowieso noch arbeiten“, beweist Sadikovic in der für sie unangenehmen Lage Galgenhumor. Trotzdem nimmt sie die Bauchmuskelprobleme nicht auf die leichte Schulter. „Die Verletzung macht mir schon etwas Sorgen, denn ich ziehe sie nun schon über einige Wochen mit. Eine solche Verletzung bin ich mir nicht gewohnt“, so Sadikovic.
Kommt hinzu, dass der Zeitpunkt denkbar ungünstigen ist. In den nächsten Tagen wären weitere intensive Trainings auf dem Tennisplatz auf dem Programm gestanden, um sich für die Qualifikation der Australian Open, die am 12. Januar beginnt, optimal in Form zu bringen. „Ich hoffe sehr, dass die Pause reicht, um die Bauchmuskelzerrung auszukurieren, denn ich möchte unbedingt fit nach Australien reisen“, so Sadikovic. Für die Offensivspezialistin wäre es die erste Teilnahme überhaupt beim ersten Grand Slam Turnier des Jahres. „Ich freue mich sehr auf das Turnier in Australien, da ich es noch nicht kenne. Das wird sicher speziell“, blickt Sadikovic auf den Start in die neue Saison voraus.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 18. Dezember 2016

Keine Einzelmedaille für die Aargauer Cracks

An der Schweizer Meisterschaft in Biel sind die sieben Akteure aus dem Kanton Aargau für einmal ohne Medaille geblieben – zumindest im Einzel. Alexander Sadecky holte sich nämlich im Doppel mit Marc-Andrea Hüsler den Titel.

In den vergangenen fünf Jahren hat immer mindestens ein Aargauer Vertreter an den nationalen Titelkämpfen im Biel im Einzel die Halbfinals erreicht. In diesem Jahr ist diese Serie etwas überraschend gerissen. Überraschend deshalb, weil mit Amra Sadikovic (N1, 5) aus Birr die nominell stärkste Spielerin aus dem Kanton Aargau kam. Doch die 27-Jährige aus Birr musste ihre Ambitionen bereits im Viertelfinal begraben. Nach dem souveränen 6:1, 6:3-Auftaktsieg gegen Fiona Ganz (N3, 33) setzte es gegen die Ostschweizerin Nina Stadler (N2, 17) eine Niederlage ab. In einer äusserst ausgeglichenen Partie musste sich Sadikovic nach gewonnenem Startsatz mit 7:6, 4:6, 5:7 geschlagen geben, wobei die Aargauerin von einer Bauchmuskelzerrung behindert wurde. „Ab dem Ende des ersten Satzes verspürte ich beim Aufschlag und bei der Vorhand starke Schmerzen. So konnte ich das Match nicht mehr gewinnen“, sagt Sadikovic, die aufgrund der Probleme mit der Bauchmuskulatur nach ihrem Aus im Einzel die Teilnahme an der Doppelkonkurrenz absagte.
Der zweite Aargauer Trumpf im Frauentableau war Karin Kennel (N2, 18), die an Nummer sieben gesetzt war. Doch die Entfelderin kam überhaupt nicht auf Touren und musste sich nach einem Freilos in der ersten Runde bereits bei ihrem ersten Auftritt geschlagen geben. Sie unterlag Simona Waltert (N2, 24) klar und deutlich mit 3:6, 1:6. Ebenfalls im Achtelfinal war für Chiara Frapolli (N3, 28) Schluss. Die Bergdietikerin scheiterte nach einem deutlichen Sieg in der ersten Runde an der späteren Siegerin Kathinka von Deichmann (N1, 7).

Knappes Aus für Sadecky
Bei den Männern lagen die Aargauer Hoffnungen auf den Schultern von Alexander Sadecky (N2, 17). Der ehemalige Profispieler aus Würenlos setzte sich in der ersten Runde gegen Vullnet Tashi (N2, 19) noch in zwei Sätzen durch, musste sich im Achtelfinale dann aber Marc-Andrea Hüsler (N2, 15) hauchdünn mit 6:4, 3:6, 6:7 geschlagen geben. Hüsler erreichte danach unter anderem dank einem Sieg gegen Davis Cup Spieler Antoine Bellier (N1, 7) das Endspiel. Ein kleines Trostpflaster für Sadecky gabs aber dennoch: Er holte im Doppel gemeinsam mit Hüsler den Titel. Die beiden blieben im gesamten Turnierverlauf ohne Satzverlust und sicherten sich den Turniersieg souverän.
Mit Luca Keist (N3, 33), Jens Hauser (N3, 34) und Patrik Hartmeier (N3, 61) standen bei den Männern noch drei weitere Aargauer Akteure im Einsatz. Doch sie mussten ihre Ambitionen allesamt bereits in der ersten Runde begraben. Keist scheiterte an Riccardo Maiga (N2, 23) mit 4:6, 1:6, Hauser verlor gegen den späteren Schweizer Meister Adrian Bodmer (N2, 22) mit 3:6, 1:6 und Hartmeier unterlag Yannick Thomet (N3, 50) mit 2:6, 2:6.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 12. Dezember 2016

Gibt es den zweiten SM-Titel für Amra Sadikovic?

Am Mittwoch beginnt in Biel die Schweizer Meisterschaft. Aus Aargauer Sicht hat Amra Sadikovic (N1, 5) die besten Chancen im Kampf um den Titel. Insgesamt sind sieben Aargauer Vertreter am Start.

Amra Sadikovic hat gute Erinnerungen an die Schweizer Meisterschaften in Biel. 2012 hat sie den Titel gewinnen können und vor zwei Jahren war es ihre Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen, die sie dazu bewog, ein Comeback als Profispielerin wieder ernsthaft in Betracht zu ziehen. Dies nachdem sie ein paar Monate zuvor ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte.
Bei der diesjährigen Ausgabe ist die 27-Jährige aus Birr an Nummer eins gesetzt. Ihre nominell härtesten Konkurrentinnen sind die junge Baslerin Rebeka Masarova (N1, 6), die in diesem Jahr mit ihrem Halbfinalvorstoss beim WTA-Turnier in Gstaad und dem Sieg bei den Junioren French Open für Furore gesorgt hat, sowie die Liechtensteinerin Kathinka von Deichmann (N1, 7) und die junge Lokalmatadorin Jil Teichmann (N1, 9) aus Biel. Sadikovic, die als top gesetzte Akteurin in der ersten Runde von einem Freilos profitiert, wird zum Auftakt auf die Siegerin der Partie zwischen Fiona Ganz (N3, 33) und Leonie Küng (N2, 23) treffen. Im Viertelfinal würde dann – wenn alles nach Papierform läuft – die Walliserin Ylena In-Albon (N2, 16) warten und im Halbfinal käme es zum Duell mit Linkshänderin Teichmann.

Sadecky für einmal nur Aussenseiter
Bei den Männern hat der Würenloser Alexander Sadecky (N2, 17) die besten Karten. Der 29-Jährige, der 2007 und 2010 den Schweizer Meistertitel gewann, ein weiteres Mal im Final stand und bei der letztjährigen Ausgabe die Halbfinals erreichte, gehört in diesem Jahr jedoch nicht zu den acht gesetzten Spielern. Entsprechend wäre es vermessen, von ihm zu erwarten, dass er in den Kampf um den Titel eingreifen kann. Zuzutrauen ist es ihm aber durchaus. Wenn der aufschlagsstarke Linkshänder in Fahrt kommt, ist es durchaus möglich, dass er einen Exploit landen kann. Er trifft zum Auftakt auf Vullnet Tashi (N2, 19), danach würde mit Marc-Andrea Hüsler (N2, 15) der erste gesetzte Spieler warten.

Fünf weitere Aargauer dabei
Bei den Männer figurieren noch zwei weitere Aargauer im Hauptfeld. Es sind dies Luca Keist (N3, 33, TC Zofingen), Jens Hauser (N3, 34, Oberwil-Lieli) und Patrik Hartmeier (N3, 61, TC Teufenthal). Keist, der erstmals direkt im Hauptfeld der nationalen Titelkämpfe steht, duelliert sich zum Auftakt mit Riccardo Maiga (N2, 23). Hauser misst sich mit Adrian Bodmer (N2, 22) und Hartmeier, der als einziger ungesetzter Spieler die Qualifikation überstanden hat – und das erst noch ohne Satzverlust – trifft in der ersten Runde auf Yannick Thomet (N3, 50).
Auch bei den Frauen sind zwei weitere Aargauer Spielerinnen am Start. Die Entfelderin Karin Kennel (N2, 18, im Bild) ist dabei an Nummer acht gesetzt und gehört damit zum erweiterten Favoritenkreis. Sie trifft allerdings bereits bei ihrem ersten Spiel auf eine gefährliche Kontrahentin: Entweder wartet Sarah Ottomano (N2, 20) oder Sandy Marti (N2, 22). Bei einem Sieg würde sie im Viertelfinal voraussichtlich auf Jil Teichmann treffen. Das Aargauer Sextett wird komplettiert von Chiara Frapolli (N3, 28). Die 20-Jährige aus Bergdietikon trifft zum Auftakt auf die Qualifikantin Nicole Gadient (N3, 43). Sollte sie das Spiel gewinnen, kommt es zum  Kräftemessen mit Rebeka Masarova.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 20. Dezember 2015

Halbfinal im Einzel und Sieg im Doppel für Sadecky

Der Würenloser Alexander Sadecky hat an den Schweizer Meisterschaften in Biel sowohl im Einzel als auch im Doppel überzeugen können. Den restlichen Aargauer Vertretern gelang dagegen kein Exploit.

Alexander Sadecky und die Schweizer Meisterschaften – diese Kombination passt. Der 28-jährige Würenloser hat sich den begehrten Titel schon zwei Mal sichern können (2007, 2010) und stand ein weiteres Mal im Final. Und auch in diesem Jahr zeigte Sadecky, dass mit ihm an den nationalen Titelkämpfen immer zu rechnen ist.
Zwar hat der ehemalige Profispieler in der laufenden Wintersaison in der Schweiz noch keinen einzigen Ernstkampf bestritten, doch in Biel fand er den Rhythmus auf Anhieb. Nach einem Freilos in der ersten Runde eliminierte er seinen Kantonsrivalen Luca Keist (N3, 60) vom Tennisclub Zofingen mit 6:4, 6:2. Dieser hatte zuvor in der ersten Runde gegen den stärker eingestuften Klingnauer Oliver Mrose (N2, 23) mit 7:5, 6:4 gewonnen.

Gegen Roshardt verloren, mit Roshardt gewonnen
Im Viertelfinal wartete dann mit Adrien Bossel (N1, 5), der Nummer zwei der Setzliste und derzeit die Nummer 357 der Welt, ein wesentlich härterer Brocken auf Sadecky. Doch davon liess sich die Nummer 11 der Schweiz keineswegs beirren und setzte sich souverän mit 6:2, 6:4 durch. Der nächste Gradmesser für den derzeit besten Aargauer Tennisspieler war der Zürcher Robin Roshardt (N1, 7), der auf ein äusserst erfolgreiches Tennisjahr 2015 zurückblicken kann und auf dem Weg ins Halbfinale genau wie Sadecky ungefährdet blieb. Die beiden lieferten sich ein ausgeglichenes Match bei dem Roshardt das bessere Ende für sich behielt. Mit 7:5, 6:4 musste sich Sadecky geschlagen geben.
Dennoch gab es für Alexander Sadecky Grund zur Freude. In der erstmals seit 1999 wieder durchgeführten Doppelkonkurrenz konnte er sich den Titel sichern – und zwar an der Seite von Robin Roshardt. Das Duo, das als Nummer zwei der Setzliste geführt wurde, überzeugte im Turnierverlauf  und holte sich den Titel ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Im Endspiel setzten sich die beiden gegen Jacob Kahoun (N2, 15)/Yannick Thomet (N2, 24) mit 7:5, 6:4 durch.

Kein Exploit der Aargauerinnen
Die beiden Aargauer Vertreterinnen in Biel konnten nicht über sich hinauswachsen. Chiara Frapolli (N2, 21, Bergdietikon) musste sich bereits in der ersten Runde gegen Nina Stadler (N2, 18) geschlagen geben. Dies mit dem Resultat von 3:6, 7:6, 0:6.
Etwas besser lief es Karin Kennel (N2, 14). Die 20-jährige Entfelderin, die in Biel an Nummer sechs gesetzt war, qualifizierte sich dank einem 7:5, 6:4-Sieg über die Walliserin Ylena In-Albon (N2, 19) für die Viertelfinals. Dort musste sie sich dann aber der späteren Turniersiegerin Viktorija Golubic (N1, 7) mit 4:6, 3:6 geschlagen geben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 15. Dezember 2015

Für einmal nur in der Aussenseiterrolle

Morgen beginnen in Biel die Schweizer Meisterschaften. Mit dabei sind auch in diesem Jahr fünf Vertreter aus dem Kanton Aargau. Im Vergleich zu den letzten Jahren gehören sie diesmal aber nicht zum engsten Favoritenkreis.

Seit 2010 hat an den Schweizer Meisterschaften in Biel immer mindestens ein Aargauer Vertreter die Halbfinals erreicht. Für die meisten Erfolge waren dabei jeweils der Würenloser Alexander Sadecky (ein Mal Sieger, ein Mal Finalist, zwei Mal Halbfinalist) und Amra Sadikovic aus Birr (ein Mal Siegerin, zwei Mal Halbfinalistin) besorgt. Sadikovic, die in diesem Jahr ein fulminantes Comeback auf der WTA-Tour hingelegt hat und bereits wieder an die Tür der Top 200 der Welt klopft, ist in diesem Jahr nicht am Start. Sie bestreitet diese Woche ein mit 50'000 Dollar dotiertes ITF Turnier in Ankara.
Mit dabei ist dagegen Alexander Sadecky (N2, 11, im Bild). Und der ehemalige Profispieler ist denn auch in diesem Jahr wieder die grösste Aargauer Hoffnung bei den Männern. Neben Sadecky treten mit Oliver Mrose (N2, 23) und Luca Keist (N3, 60), der sich als Qualifikant ins Hauptfeld gespielt hat, zwei weitere Aargauer an. Und die beiden treffen in der ersten Runde gleich aufeinander. Der Sieger dieses Aargauer Kräftemessens wird sich in der zweiten Runde gleich nochmals ein kantonsinternes Duell mit Alexander Sadecky liefern. So wird sich also mindestens ein Aargauer für die Viertelfinals qualifizieren können, wo er sich vorausslichtlich mit der Turniernummer zwei Adrien Bossel (N1, 5) messen wird.

Kennel mit den besten Karten
Bei den Frauen lasten die Hoffnungen aus Aargauer Sicht in Abwesenheit der beiden Topcracks Amra Sadikovic und Stefanie Vögele auf den Schultern der 20-jährigen Karin Kennel (N2, 14, im Bild). Die junge Entfelderin hat nach einer langen Verletzungspause im Vorjahr eine schwierige Saison hinter sich, in der nicht alles nach Wunsch gelaufen war. In jüngster Vergangenheit konnte sie jedoch wieder einige Achtungserfolge feiern und hat vor Wochenfrist bei einem Profiturnier in Tunesien die Halbfinals erreicht. Läuft alles nach Papierform trifft Kennel in den Viertelfinals auf die top gesetzte Viktorija Golubic (N1, 7).
Neben Kennel steht mit Chiara Frapolli (N2, 21) noch eine weitere Aargauerin im Hauptfeld der Schweizer Meisterschaften. Die Bergdietikerin, die in diesem Jahr ihre ersten WTA-Punkte sammeln konnte, jedoch auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, trifft in der ersten Runde auf Nina Stadler (N2, 18). Bei einem Sieg würde ein Duell mit Lisa Sabino (N2, 13) auf Frapolli warten. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 13. Juli 2015

Ein Aargauer Trio im U18-Halbfinal

An der Junioren Schweizer Meisterschaft, die am Wochenende zu Ende ging, haben die Aargauer insgesamt sechs Medaillen gewonnen. Die beste Leistung im Einzel ging auf das Konto von Luca Keist, der das Endspiel erreichte.

Damit hätte vor dem Turnier wohl niemand gerechnet: Ausgerechnet in der Königskategorie U18 der Junioren stellt der Kanton Aargau drei von vier Halbfinalisten – und das obwohl keiner des Aargauer Trios vor dem Turnier zu den absoluten Topfavoriten gehört hat. Die drei Aargauer Luca Keist (N4, 101, im Bild, TC Zofingen), Patrik Hartmeier (N4, 114, TC Teufenthal) und Noël Kunz (N4, 123, TC Teufenthal) wuchsen jedoch allesamt über sich hinaus und eliminierten deutlich besser klassierte Spieler auf dem Weg in die Halbfinals.
Hartmeier schlug in der zweiten Runde niemand geringeren als den grosse Titelfavoriten Raphael Baltensperger (N2, 22) in zwei Sätzen. Dieser gab in der Folge verletzungsbedingt Forfait für die Doppelkonkurrenz. Keist schlug den an Nummer drei gesetzten Luka Panic (N4, 73), gegen den er zuletzt zwei Mal in Folge an Schweizer Meisterschaften verloren hatte, und Kunz bezwang Gabriel Currlin (N4, 75), die Nummer vier der Setzliste, in drei Sätzen.

Vierstündiger Kampf
Vom Aargauer Trio in den Halbfinals konnte sich dann einzig Luca Keist für das Endspiel qualifizieren. Der 17-jährige Linkshänder, der in der Woche davor erstmals das Final eines internationalen Juniorenturniers erreicht hatte, schlug Hartmeier mit 7:5, 6:3. Im Spiel um die Goldmedaille duellierte er sich mit Arturo Schmidt (N3, 69), der sich im Halbfinal in drei Sätzen gegen Noël Kunz durchgesetzt hatte. Keist und Schmidt lieferten sich ein hart umkämpftes Match, das beinahe vier Stunden dauerte und geprägt war von vielen langen Ballwechseln. Am Ende musste sich Keist mit 7:6, 4:6, 6:7 geschlagen geben. „Mir fehlten mehrmals nur zwei Punkte zum Sieg, einen Matchball hatte ich aber nie“, so Keist. „So zu verlieren ist natürlich bitter und ich war auch sehr enttäuscht. Trotzdem: Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich so weit komme. Ich bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe."

Starke Aargauer Doppel
Obwohl Keist die Goldmedaille knapp verpasst hatte, konnte sich der Kanton Aargau über  Gold freuen – und zwar gleich drei Mal. Im Doppel gewannen Patrik Hartmeier und Noël Kunz in der Kategorie U18. Jonas Schär (R1, TC Zofingen) holte sich gemeinsam mit Lukas Vontobel (R1) den Titel bei den unter 16-Jährigen und bei den Juniorinnen derselben Alterskategorie siegte Dominique Meyer (N4, 54, TC Zofingen) mit Ylena In-Albon (N2, 23).
Neben Keist, Hartmeier und Kunz holte sich auch noch eine Aargauerin eine Medaille in der Einzelkonkurrenz. Chelsea Fontenel (R4, TC Rheinfelden) kämpfte sich als ungesetzte Spielerin in der Kategorie U12 bis ins Halbfinale vor und bezwang dabei gleich zwei R3-Spielerinnen. In der Vorschlussrunde musste sie sich dann aber der späteren Siegerin Kiara Cvetkovic (R2) deutlich geschlagen geben.

Text und Bild von Luca Keist von Fabio Baranzini, Gruppenbild zur Verfügung gestellt

Montag, 6. Juli 2015

Aargauer gehören nicht zu den Topfavoriten

Heute beginnt in Mönchaltorf, Wetzikon und Uster die Sommerausgabe der Junioren Schweizer Meisterschaft. An den nationalen Titelkämpfen sind auch fünfzehn Teilnehmer aus dem Kanton Aargau dabei, darunter einige mit Aussenseiterchancen.

Erfreulicherweise ist der Kanton Aargau fast schon eine Macht in der Königskategorie U18 bei den Junioren. Leider zählt kein Aargauer Junior zu den absoluten Topfavoriten, aber immerhin stellt der Kanton gleich einen Viertel der direkt qualifizierten Athleten – ein mehr als ansehnlicher Wert. Die nominell besten Chancen auf eine Medaille hat der Hettenschwiler Yanik Kälin (N4, 79, im Bild), der an Nummer fünf gesetzt ist. Chancen hat jedoch auch Luca Keist (N4, 101), der zuletzt auf der ITF-Tour mit positiven Resultaten aufgewartet und seine gute Form unter Beweis gestellt hat. Dass seine aktuelle Verfassung stimmt, hat auch Patrik Hartmeier (N4, 114) bewiesen, in dem er sich an den kantonalen Meisterschaften erstmals für die Halbfinals qualifizieren konnte. Der vierte im Aargauer Bunde ist Noël Kunz (N4, 123) aus Meisterschwanden.

Schär, der Spieler für die wichtigen Turniere
In der Kategorie U16 bei den Juniorinnen fungiert mit der Aarauerin Dominique Meyer (N4, 54) eine Spielerin in der Setzliste. Als Nummer acht wartet jedoch voraussichtlich im Viertelfinal in der Person der top gesetzten Ylena In-Albon (N2, 23) eine sehr hohe Hürde auf Meyer. Bei den Junioren in derselben Kategorie geht Jonas Schär (R1) aus Oftringen an den Start. Der 15-Jährige hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er an nationalen Titelkämpfen immer für eine Überraschung gut ist. Allerdings trifft er bereits in der zweiten Runde auf den an Nummer drei gesetzten Maximilian Gatev (R1).

Viele junge Aargauer sind dabei
Gleich drei Aargauer Starter gehen in der Kategorie U14 an den Start. Es sind dies Janic Notter (R2, im Bild) aus Zufikon, Jérôme Kym (R2) aus Möhlin und Sophie Lüscher (R2) aus Seengen. Allesamt haben sich direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können, allerdings nur sehr knapp. Das Trio gehört damit zu den Aussenseitern. Ähnliches gilt auch für Chelsea Fontenel (R4) aus Kaiseraugst, die erstmals in der Kategorie U12 an den Start gehen wird, und für Anastasija Markovic (R4) aus Birmensdorf. Die Aargauer Starter an der Junioren Schweizer Meisterschaft werden komplettiert durch Janis Simmen (R6), Gianluca Kunz (R6) und Diona Hani, die alle in der Kategorie U10 starten.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 20. Juni 2015

Von Timea Bacsinszkys Comeback inspiriert

Amra Sadikovic, die vor einem Jahr ihren offiziellen Rücktritt vom Spitzensport gegeben hatte, greift wieder zum Racket. Mit neu gewonnener Lockerheit, will sie den Neustart wagen.

Vergangene Woche in der deutschen Grossstadt Essen: Beim mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Turnier starteten mit Fed-Cup-Spielerin Victoria Golubic, Conny Perrin und Lara Michel drei Schweizerinnen direkt im Hauptfeld. Doch sie waren nicht die einzigen: Über die Qualifikation hatte sich noch eine vierte Spielerin aus der Schweiz ins Tableau gekämpft. Und zwar die Aargauerin Amra Sadikovic. Amra Sadikovic? War da nicht mal was? Richtig, die 26-Jährige aus Birr hatte vor etwas mehr als einem Jahr ihren Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben.
Die grossgewachsene Offensivspezialistin hatte damals unter finanziellem Druck gestanden und hatte mit Selbstzweifeln zu kämpfen, so dass sie schweren Herzens ihren Rücktritt verkündete. „Ich konnte nicht mehr 100 Prozent Einsatz geben und halbe Sachen zu machen, gibt keinen Sinn“, begründete sie damals ihren Entscheid.

Die Duelle auf dem Platz fehlten
Nach ihrem Rücktritt arbeitete Amra Sadikovic als Trainerin in Frenkendorf. Selber griff sie nur noch vereinzelt zum Racket. Matches bestritt sie keine. Erst an den Schweizer Meisterschaften im Dezember unternahm sie einen Versuch. Direkt aus den Ferien zurück gekommen und ohne jegliche Vorbereitung erreichte sie gleich die Halbfinals. „Ich habe wirklich gut gespielt und war locker drauf. Heinz Günthardt meinte, er hätte mich gerne früher so locker spielen sehen“, blickt Sadikovic zurück. Es war jener Moment, in dem der Funke übersprang. Der Funke, der das Feuer und die Freude am Tennissport wieder entfachte.
Der Gedanke an ein Comeback liess Amra Sadikovic nicht mehr ganz los. Die Duelle auf dem Platz, der Kampf gegen die Kontrahentin auf der anderen Seite des Netzes fehlte ihr. Und dann war da noch das furiose Comeback der gleichaltrigen Kollegin Timea Bacsinszky, das Sadikovic inspiriert hat. Aus dem Funke wurde ein Feuer und Ende April stand der Entschluss fest: Amra Sadikovic nimmt einen neuen Anlauf auf der WTA-Tour.

Der Traum vom Grand Slam Hauptfeld
Doch weshalb soll es diesmal klappen? „Das Leben als Tennisprofi ist extrem schön. Das habe ich aber während meiner Aktivzeit nicht voll ausgekostet. Das will ich jetzt unbedingt nachholen“, sagt sie. „Ich werde weiterhin hart arbeiten, aber ich gehe lockerer an die Sache heran und lasse mich nicht mehr von meinen Selbstzweifeln vom Weg abbringen.“ In dieser Beziehung hat Sadikovic, die neu vom früheren Aargauer Profispieler Muhamed Fetov trainiert wird, von ihren eigenen Erfahrungen als Trainerin profitiert. „Ich verstehe jetzt, warum mir ein ehemaliger Trainer immer gesagt hat, ich solle Matches schauen. Als Trainerin habe ich das Geschehen von aussen betrachtet und dabei besonders im taktischen Bereich Dinge verstanden, die ich als Spielerin nie begriffen habe“, meint sie mit einem Schmunzeln.
Mit dieser neuen Erfahrung im Gepäck und der Unterstützung aus ihrem Umfeld soll es diesmal klappen. Das Ziel von Amra Sadikovic ist klar: Einmal im Hauptfeld eines Grand Slam Turniers stehen. „Wann das soweit ist, spielt keine Rolle. Es gibt viele Spätzünderinnen auf der Tour“, gibt sich die 26-Jährige gelassen. Eine Aussage, die sie während ihrer „ersten Karriere“ so nicht gemacht hätte, die aber sinnbildlich für die Lockerheit steht, mit der Amra Sadikovic den Neustart wagt.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 21. Dezember 2014

Kein Aargauer Exploit an der SM

Am Wochenende haben sich in Biel die besten nationalen Tennisspieler an den Schweizer Meisterschaften der Elite gemessen. Mit dabei waren auch sechs Spielerinnen und Spieler aus dem Aargau – ein beachtlicher Wert. Doch für einmal vermochten die Aargauer Vertreter nicht über sich hinauszuwachsen.

Auf den Schultern von Alexander Sadecky (N1, 10) und Amra Sadikovic (N2, 11, im Bild) lagen aus Aargauer Sicht die grössten Hoffnungen. Die beiden waren in ihren Konkurrenzen an Nummer vier gesetzt und hätten daher – zumindest nominell – durchaus Chancen gehabt, um die vorderen Ränge oder im Optimalfall gar um den Titel mit zu spielen. Doch Sadecky konnte diesen Ansprüchen nicht ganz gerecht werden. Nach einem klaren Auftaktsieg gegen seinen Kantonskollegen Oliver Mrose (N2, 20) im Achtelfinal (6:3, 6:2), wartete in der Runde der letzten Vier Antoine Baroz (N2, 17). Dem an Nummer sieben gesetzten Westschweizer musste sich der Würenloser mit 4:6, 6:7 geschlagen geben.

Sadikovic erfüllt Soll
Immerhin eine Runde weiter kam Amra Sadikovic. Die ehemalige Fed Cup Spielerin, die in diesem Frühjahr den Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben hat, spielte sich dank zwei sicheren Siegen über U18-Schweizer Meisterin und Kantonsrivalin Chiara Frapolli (N2, 24), sowie Sarah Ottomano (N2, 16) in die Halbfinals. Dort wartete mit Jil Teichmann (N2, 12) zwar eine Gegnerin, die auf dem Papier einen Rang hinter der Aargauerin klassiert ist, die aber zu den besten Juniorinnen der Welt gehört. Sie ist unter anderem amtierende Siegerin im Junioren Doppel der US Open und Titelhalterin im Mixed an den Youth Olympic Games, zudem hat sie auch bei ihren ersten Auftritten auf der Profitour beachtliche Resultate erzielt. Und Teichmann zeigte auch gegen Sadikovic, dass mit ihr in Zukunft zu rechnen ist. Sie bezwang die Aargauerin mit 7:6, 6:4.

Sechs Aargauer am Start
Neben Sadikovic, Sadecky (Halb-, respektive Viertelfinal), sowie Frapolli und Mrose (beide Achtelfinal) haben mit Jens Hauser (N2, 22) und Nikolai Haessig (N2, 27) noch zwei weitere Aargauer Akteure in Biel teilgenommen. Allerdings mussten Haessig (gegen Yannick Thomet) und Hauser (gegen Raphael Baltensperger) bereits in der ersten Runde die Segel streichen.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt

Montag, 29. September 2014

Mit grossen Schritten nach oben

Der 16-jährige Luca Keist vom Tennisclub Zofingen spielt in diesem Jahr so gut wie noch nie. Nun will sich der Linkshänder auf der internationalen Juniorentour ITF etablieren.

Es ist bisher das Jahr von Luca Keist. Der 16-Jährige, der für den Tennisclub Zofingen spielt und seit gut einem Jahr das Sportgymnasium in Liestal besucht, eilte von Erfolg zu Erfolg. Gleich mit einem Paukenschlag hatte er das Tennisjahr im Januar eröffnet: An den Junioren Schweizer Meisterschaften in der Kategorie U16 erreichte Keist als ungesetzter Spieler das Endspiel – und das gleich bei seiner allerersten Teilnahme. «Das war ein riesen Erfolg, der für mich jedoch völlig überraschend kam», blickt er zurück.
Dank diesem Exploit durfte Keist die Schweiz an der U16-Team-Europameisterschaft vertreten, spielte danach eine erfolgreich Interclubsaison beim TC Zofingen und feierte zuletzt im September die nächsten grossen Erfolge. Zuerst wurde er – obwohl er noch immer bei den unter 16-Jährigen hätte antreten können – Aargauer Meister in der Königskategorie U18 und nur kurze Zeit später holte er sich dank zwei Viertelfinal-Qualifikationen an den internationalen Juniorenturnieren in Kreuzlingen und Luzern seine ersten Punkte für die ITF-Juniorenweltrangliste. «Ich habe an diesen beiden Turnieren wirklich super gespielt und konnte auch von meinem Selbstvertrauen profitieren, das mit jedem Sieg grösser wurde», so Keist, der aktuell auf Rang 1251 der Juniorenweltrangliste geführt wird. 

Konditionell stärker
2014 war ohne Zweifel das erfolgreichste Jahr des jungen Linkshänders. Doch was ist der Grund für die plötzliche Leistungssteigerung? «Seit dem Sommer 2013 besuche ich das Sportgymnasium in Liestal und kann daher bis zu 15 Stunden pro Woche trainieren. Da ist es logisch, dass ich grössere Fortschritte mache», erklärt Keist. Seine Trainingsbasis hat Luca Keist in der Swiss Tennis Partner Academy TIF in Frenkendorf aufgebaut, wo er bei Rodolphe Handschin und dem ehemaligen Spitzenspieler Yannick Thomet trainiert. Unter der Leitung der beiden hat er sich in den letzten Monaten im konditionellen Bereich stark verbessert. «Ich bin zwar noch immer nicht der Stärkste, aber ich fühle mich viel besser auf dem Platz. Da ich mich nun besser bewege, bin ich schneller beim Ball und kann meine Grundschläge mit höherem Tempo spielen», so Keist, der seine Spielweise als variantenreich beschreibt. Am liebsten schlägt er die Vorhand der Linie entlang oder punktet mit dem für seine Gegner unangenehmen Linkshänder-Aufschlag.

Ziel: ATP-Punkte
In welche Richtung die Tenniskarriere von Luca Keist dereinst gehen soll, weiss der 16-Jährige selbst noch nicht genau. Zuerst will er seine Ausbildung am Sportgymnasium abschliessen, was noch dreieinhalb Jahre dauert. Es sei denn, er schafft schon früher den Durchbruch auf der internationalen Juniorentour. «Dann kann ich mir durchaus vorstellen, die Schule zu unterbrechen und noch intensiver Tennis zu spielen. Es ist schliesslich ein Traum von mir, später einmal auf der ATP-Tour auflaufen zu können und mir einige Punkte zu sichern.»
Wenn Luca Keist weiterhin so grosse Fortschritte erzielt wie in diesem Jahr, könnte es durchaus sein, dass er dieses Ziel erreicht.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 15. Dezember 2013

Sadecky und Kennel im Soll

An der Schweizer Meisterschaft, die am vergangenen Wochenende in Biel über die Bühne ging, ist der Würenloser Alexander Sadecky im Halbfinale am nachmaligen Sieger Henri Laaksonen gescheitert. Karin Kennel (Entfelden) und Nikolai Haessig (Muhen) erreichten die Viertelfinals.

Alexander Sadeckys (N2, 11, im Bild) Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften verlief nicht so, wie es in einem gängigen Tennislehrbuch stünde. Der 26-jährige Würenloser, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt, hat kein Vorbereitungsturnier bestritten und konnte nicht so viel trainieren, wie er wollte, da er derzeit mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Dennoch konnte er an den nationalen Titelkämpfen seine Positionierung in der Setzliste rechtfertigen.
Als Turniernummer vier genoss Sadecky in der ersten Runde ein Freilos und traf nach einem ungefährdeten Sieg über Siméon Rossier (N3, 59) auf den Kantonsrivalen Nikolai Haessig (N2, 23) aus Muhen. Dieser überzeugte in Biel mit zwei Siegen über besser klassierte Kontrahenten. Zuerst bezwang er Luca Margaroli (N2, 21) und dann auch noch den an Nummer sieben gesetzten Jacob Kahoun (N2, 17) – beide ohne Satzverlust. Im Aargauer Duell behielt dann aber Alexander Sadecky die Oberhand und siegte in einer ausgeglichenen Partie mit 7:6, 6:4. Auf den Linkshänder, der in seiner Karriere bereits zwei Mal Schweizer Meister geworden ist, wartete dann in der Runde der letzten Vier ein harter Brocken: Davis Cup-Spieler und Titelverteidiger Henri Laaksonen (N1, 3).

Satzgewinn gegen Laaksonen
Gegen den Finnisch-Schweizerischen Doppelbürger zeigte Sadecky einmal mehr, dass er – obwohl er nicht mehr als Profi unterwegs ist – noch immer zur nationalen Elite gehört. Den ersten Satz konnte Aussenseiter Sadecky mit 7:6 für sich entscheiden, doch danach war Laaksonen der klar bessere Spieler und gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1, 6:2 deutlich. Dennoch war Sadecky der einzige Spieler, der gegen Laaksonen einen Satz gewinnen konnte.
Neben Sadecky und Haessig standen mit Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau) noch zwei weitere Aargauer Tenniscracks im Einsatz. Hauser musste allerdings bereits in der ersten Runde die Segel streichen. Mrose erreichte dank einem Sieg über Jessy Kalambay (N3, 34) immerhin die zweite Runde, wo er an Patrick Eichenberger scheiterte (N2, 20).

Kennel verliert gegen Michel
Bei den Frauen ruhten die Aargauer Hoffnungen auf der 18-jährigen Entfelderin Karin Kennel (N2, 11). Die Vize-Europameisterin bei den Juniorinnen war an Nummer fünf gesetzt und profitierte daher in der ersten Runde von einem Freilos. In der Folge bezwang sie Chiara Grimm (N2, 17) sicher mit 6:2, 7:5 und traf im Viertelfinal auf Lara Michel (N1, 9). Gegen die Turniernummer vier setzte es für Kennel eine knappe Niederlage ab. Die Entfelderin verlor mit 7:6, 3:6, 4:6 und wartete damit weiterhin auf ihre erste Halbfinal-Teilnahme an nationalen Titelkämpfen bei den Aktiven. 
Dominique Meyer (R1, Bild), die zweite Aargauerin im Hauptfeld, blieb wie erwartet chancenlos. Die 14-jährige Aarauerin, die sich überraschend durch die Qualifikation gespielt hatte, verlor gegen Sandy Marti (N3, 25) mit 2:6, 1:6.

Text und Bild von Dominique Meyer von Fabio Baranzini, Bild Alexander Sadecky zur Verfügung gestellt

Dienstag, 10. Dezember 2013

Langsamer Abgang von der internationalen Bühne

Der Würenloser Alexander Sadecky hat neue Prioritäten gesetzt und trat in diesem Jahr vorwiegend auf nationaler Ebene an. Ab morgen nimmt er an den Schweizer Meisterschaften in Biel teil.

Alexander Sadeckys Bilanz auf der ATP-Tour sieht in diesem Jahr erschreckend aus: Bei sechs Turnieren siegte er nur gerade zwei Mal im Hauptfeld. In der Weltrangliste ist er von Platz 570 auf 1541 abgestürzt. Trotzdem: Die ehemalige Weltnummer 313 hat das Tennisspielen nicht verlernt. Beim Linkshänder aus Würenlos haben sich in den letzten Monaten aber die Prioritäten verschoben. „Ich habe mich auf nationale Preisgeldturniere fokussiert und in mehreren Ligen im In- und Ausland gespielt“, erklärt er.
Die Einsätze auf der ATP-Tour hat Sadecky seit gut einem Jahr, als er im Selbststudium die Matura in Angriff genommen hatte, schrittweise reduziert. In der zweiten Hälfte dieses Jahres bestritt er nur noch zwei Turniere. Das Wort „Rücktritt“ nimmt der 26-Jährige Aargauer aber bewusst nicht in den Mund. Er will sich noch ein Hintertürchen offen lassen und auch in Zukunft das eine oder andere Profiturnier bestreiten. Vor allem aber will Sadecky nicht von einem Rücktritt sprechen, weil er noch immer viel in den Tennissport investiert. Mehrmals pro Woche feilt er an seinem Spiel und hat in der Sommersaison bewiesen, dass er nach wie vor zur nationalen Elite gehört. Im Interclub wurde er sowohl in der NLB mit Seeblick ZH als auch in der NLA mit Centre Sportif de Cologny Schweizer Meister, wo er mit sechs Einzelsiegen viel zum Titelgewinn beigetragen hat. Zudem gewann Sadecky mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere.

Keine Enttäuschung
Die guten Resultate machten sich auch finanziell bezahlt. So viel wie in diesem Jahr hat Sadecky selbst zu seinen besten Zeiten auf der Profitour nicht verdient. Zu teuer waren die vielen Auslandreisen und zu klein die Preisgelder bei den Turnieren auf der untersten Stufe der ATP-Tour. Dennoch möchte der Würenloser die acht Profijahre nicht missen. „Es war eine super Erfahrung. Ich habe Sprachen gelernt, habe Freunde auf der ganzen Welt und konnte meinen Horizont durch die vielen Reisen erweitert. Kurzum, ich durfte meinen Traum leben“, sagt er. Keine Spur von Enttäuschung, obwohl der Durchbruch nicht gelang? „Natürlich wäre ich gerne weiter gekommen. Wenn ich den einen oder anderen vor mir klassierten Spieler sehe (Anm. d. Red: Sadecky gewann u.a. gegen Paire (ATP 26), Dodig (ATP 33), Cilic (ATP 37) und Golubev (ATP 82), denke ich: ‚Gopf, das hätte ich auch schaffen können.' Schlussendlich wäre ich aber kein anderer Mensch geworden, wenn ich die Nummer 150 oder 200 der Welt gewesen wäre.“
Ab morgen wird Sadecky die Schweizer Meisterschaften in Biel bestreiten. Seine Vorbereitung war nicht optimal, da er mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. „Mir fehlt die Matchpraxis, aber wenn ich die ersten Runden überstehe, ist alles möglich“, ist er überzeugt.


Sechs Aargauer im Hauptfeld
An der SM in Biel greifen sechs Aargauer ins Geschehen ein. Der an Nummer vier gesetzte Alexander Sadecky, der das Turnier schon zwei Mal gewinnen konnte, hat aus Aargauer Sicht die grössten Chancen. Ebenfalls mit dabei sind Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen), Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau). Bei den Frauen ruhen die Aargauer Hoffnungen auf der U18-Vize-Europameisterin Karin Kennel (N2, 12). Die Entfelderin ist an Nummer fünf gesetzt. Kaum Chancen haben dürfte die erst 14-jährige Dominique Meyer (R1) aus Aarau, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hat.

Text und Bild von Karin Kennel von Fabio Baranzini, Bild Alex Sadecky zur Verfügung gestellt