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Mittwoch, 20. August 2014

Argentiniens Volkssport Padel soll auch in Brugg populär werden

Padel ist in Argentinien hinter Fussbal der zweitbeliebteste Sport. In der Schweiz kennt ihn jedoch kaum jemand. Das will man in Brugg, wo seit gut einem Jahr eine von nur vier Padelanlagen in der Schweiz steht, ändern.

Bisher war „Padel“ nur absoluten Insidern ein Begriff. Der Sport, der eine Kombination aus den beliebten Rückschlagsportarten Tennis und Squash ist, erfreut sich vor allem in Mittel- und Südamerika sowie in Spanien und Portugal grosser Beliebtheit. In der Schweiz sieht das ganz anders aus. Nur gerade an vier Standorten – Murten, Genf, Unterengstringen und Brugg – gibt es offizielle Padelplätze. Diese 20 Meter langen und 10 Meter breiten Spielfeldern, die auf allen vier Seiten von Wänden umgeben sind, die ins Spiel mit einbezogen werden können, sind in der Schweiz also äusserst selten anzutreffen.
Das Schattendasein des Padelsports hierzulande hat den Tennisclub Brugg aber nicht davon abgehalten, vor etwas mehr als einem Jahr den ersten Padelplatz im Aargau zu eröffnen. Am kommenden Wochenende findet nun erstmals die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaft in Brugg statt. Diesen Anlass wollten die Verantwortlichen dazu nutzen, um den Sport einer grösseren Masse zugänglich zu machen.

Grundregeln und Schlagarten
Beim Schnupperevent am Dienstagabend führte der bekannte SRF-Sportmoderator und Tennisexperte Bernhard Schär durch den Abend. Tatkräftig unterstützt wurde er von Ibrahim Fetov, der 2010 an der Padel-EM den vierten Rang belegt und 2011 die Silbermedaille an der Schweizer Meisterschaft gewonnen hat, und von Freddy Siegenthaler, der in Brugg seit vielen Jahren die Tennisschule leitet und das Padel-Projekt initiiert hat. Die beiden erklärten den Anwesenden die Grundregeln des Spiels und die vier möglichen Schlagarten: Aufschlag, Volley, Smash und Slice. „Padel ist eine gute Möglichkeit, um die taktischen Elemente sowie das Netz- und das Doppelspiel im Tennis zu verbessern“, sagt Fetov, der in Brugg Padel-Schnupperkurse für Interessierte anbietet und auch als Tennistrainer arbeitet.

Der Adlige, der Prinz und die Polomannschaft
Doch wo liegen eigentlich die Ursprünge des Padelsports? Bernhard Schär brachte Licht ins Dunkle: Ein Adeliger im mexikanischen Acapulco soll in den 1960er-Jahren auf seinem Anwesen zu wenig Platz für einen Tenniscourt gehabt haben und da sich an der Stirnseite des vorgesehenen Platzes erst noch eine Mauer befand, kam er auf die Idee, auch auf den anderen Seiten Mauern zu bauen und auf diesem kleineren Spielfeld eine etwas abgewandelte Form des Tennissports zu betreiben. Diese neue Form gefiel einem spanischen Prinzen, der mit dem mexikanischen Adeligen befreundet war, und er baute auf seiner Hotelanlage im spanischen Marbella ebenfalls solche Padelplätze. So verbreitete sich der Sport in Mexiko und Spanien und weil die argentinische Polomannschaft in Marbella weilte, kamen auch sie in den Kontakt mit der neuartigen Sportart. Sie fand derart Gefallen daran, dass sie diese in ihrer Heimat einführten – mit grossem Erfolg. Seit 1991 ist Padel hinter Fussball der zweitbeliebteste Sport in Argentinien.

Schnupperabo in Brugg
Davon ist man in der Schweiz noch Lichtjahre entfernt, aber mit dem Schnupperanlass und der Austragung der Qualifikation für die Schweizer Meisterschaft haben die Verantwortlichen in Brugg einen kleinen Schritt genommen auf dem Weg, den Padelsport bekannter zu machen. Zudem warten die Brugger mit eine attraktiven Angebot auf: „Mit unserem Schnupperabo kann man für 200 Franken pro Jahr so viel spielen wie man will“, sagt Doris Kunze, Präsidentin des Tennisclubs Brugg zu dem auch der Padelplatz gehört. Alle, die den Padelsport einmal ausprobieren möchten, könnten dies in Brugg tun. Das Material könne vor Ort ausgeliehen und der Platz online auf der Homepage des TC Brugg reserviert werden, fügt Kunze an. Alle weiteren Informationen sind auf www.tcbrugg.ch zu finden.


Einige Impressionen:


Der Padelplatz in Brugg


Rackets und Ball


Ibrahim Fetov, Bernhard Schär und Freddy Siegenthaler (v.l.)


Padel-Nachwuchs in Aktion


Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 22. April 2013

Der erste Aargauer Padelplatz wird eingeweiht

Am kommenden Samstag wird um 11 Uhr auf der Anlage des Tennisclubs Brugg der neugebaute Padelplatz eröffnet. Die Besuchern kommen dabei in den Genuss eines Showkampfs auf höchstem Niveau.

Es gibt eine Neuauflage des Finalspiels der letztjährigen Schweizermeisterschaften, wo sich zwei Aargauer Paarungen duelliert haben. Die amtierenden Schweizer Meister Slobodan Mavrenski und Stephan Kyburz spielen gegen Ibrahim Fetov und Patrik Burkhart.
Nach diesem Highlight erhalten die Besucher die Gelegenheit, selber zu Padel und Ball zu greifen und die neue Sportart, die als Mischung aus Tennis und Squash bezeichnet wird, auszuprobieren. Padel fristet in der Schweiz derzeit noch ein Schattendasein. Der Platz in Brugg ist einer von lediglich vier in der ganzen Schweiz. In Südamerika und Spanien erfreut sich der Sport jedoch längst grosser Beliebtheit. In Spanien gibt es acht Millionen aktive Padelspieler und allein in Madrid sollen rund 10 000 Padelplätze zur Verfügung stehen.

Die Wand als taktisches Element
Doch was ist Padel überhaupt? Auf einem Feld, das deutlich kleiner ist als ein Tennisplatz, spielen zwei Doppelpaarungen gegeneinander. Einzelmatches gibt es keine. Die Zählweise ist dieselbe wie im Tennis und gespielt wird mit einem Tennisball. Das Tennisracket wird jedoch durch das kleinere Padel ersetzt und der Platz ist umgeben von Gitter- oder Glaswänden. Diese dürfen wie beim Squash angespielt werden, was viele taktische Möglichkeiten eröffnet, um den Gegner zu überlisten. Allerdings dürfen die Wände nicht direkt angespielt werden, sondern der Ball muss zuerst den Boden berühren. Wer sich ein Bild davon machen will, wie es aussieht, wenn die besten Padelspieler der Welt auf Platz stehen, soll das untenstehende Youtube-Video anklicken.



Abendkurse und Schnupperabo
Die Idee, in Brugg einen Padelplatz zu eröffnen, stammt von Ibrahim Fetov. „An der letztjährigen GV des Tennisclubs habe ich spontan die Idee eines Padelplatzes eingebracht, als es um die Frage ging, was wir mit der kaum gebrauchten Tenniswand auf der Anlage machen wollen“, so Fetov. Wer nicht an der Eröffnung am kommenden Samstag teilnehmen kann, sich aber trotzdem einmal an dieser neuen Form des Rückschlagsports versuchen will, kann im Tennisclub Brugg Racket und Bälle ausleihen. „Es werden auch Abendkurse angeboten und man kann für 200 Franken ein Schnupperabo lösen, um ein Jahr lang in Brugg Padel zu spielen“, erklärt Fetov.
Weitere Informationen erhältst du bei Freddy Siegenthaler (056 441 85 91)

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt