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Sonntag, 24. Juli 2016

Luca Keist überrascht an der EM

Der 18-jährige Junior des TC Zofingen hat an der U18-Europameisterschaft in Klosters die Viertelfinals erreicht. Und das obwohl er mit den äusseren Umständen zu kämpfen hatte.

Am Dienstag, ein Tag nach seinem Auftaktsieg an der EM in Klosters, musste Luca Keist im Doppel an der Seite von Mirko Martinez die Partie im zweiten Satz aufgeben. „Die grosse Hitze in Kombination mit der Höhe hat mir Probleme bereitet. Ich hatte vermutlich einen Sonnenstich“, so Keist.
Leicht angeschlagen stand er am nächsten Tag aber wieder auf dem Platz – genau zur Mittagszeit, als die Sonne in Klosters wieder erbarmungslos vom Himmel brannte. Doch der 18-jährige Linkshänder bewies Kämpferqualitäten und schlug den deutlich besser klassierten Rumänen Vlad Andrei Dancu – immerhin die Nummer 53 der Juniorenweltrangliste – mit 6:0, 7:5. „Gegen Ende des zweiten Satzes merkte ich schon, dass ich nicht ganz fit war und musste beissen“, so Keist, der nach seinem Sieg noch einige Minuten damit verbrachte, Autogramme zu schreiben und Fotowünsche junger Fans zu erfüllen.

Nicht mehr ganz frisch
Gar über drei Sätze musste Keist dann im Achtelfinale. Dort traf er auf den Ukrainer Nikita Mashtakov, der als Weltnummer 72 ebenfalls mehr als 250 Ränge vor Keist klassiert war. Doch davon liess er sich nicht beeindrucken und siegte mit 6:3, 0:6, 6:2. „Nach dem verlorenen zweiten Satz musste ich mich wieder ins Match zurück kämpfen und mein Tennis spielen. Ich versuchte, längere Ballwechsel zu erzwingen, was dann auch ganz gut geklappt hat“, analysierte Keist seinen Sieg im Achtelfinal.
In der Runde der letzten Acht, die der TCZ-Youngster übrigens als einziger Schweizer Teilnehmer erreicht hatte, war dann die Luft draussen. Gegen den Franzosen Corentin Moutet, der auf dem Weg in den Viertelfinal nie mehr als sechs Games pro Partie abgeben musste, setzte es eine 0:6, 1:6-Niederlage ab. „Das Resultat ist ziemlich brutal. Spielerisch war der Unterschied allerdings nicht so gross, aber konditionell und mental war ich nicht mehr so frisch wie er“, sagt Keist.

Eine andere Stufe
Mit seinem Auftritt an der Europameisterschaft ist Luca Keist aber dennoch mehr als zufrieden. „Das ist mein grösster Erfolg bisher“, freut er sich. „Natürlich ist auch ein Schweizer Meistertitel oder ein Sieg bei einem kleineren ITF-Juniorenturnier schön, aber an der EM in Klosters nacheinander zwei Spieler aus den Top 100 zu schlagen und die Viertelfinals zu erreichen, ist nochmals eine andere Stufe.“ Für den 18-Jährigen stehen nun ein paar trainingsfreie Tage an, ehe er die Vorbereitung auf seine erste Nationalliga-A-Interclubsaison aufnimmt, die er mit dem TC Froburg Trimbach ab der ersten Augustwoche bestreiten wird.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 17. Juli 2016

Zweiter Auftritt an der Heim-EM

Luca Keist darf die Schweiz zum zweiten Mal an der U18-Europameisterschaft in Klosters vertreten. Nach einer intensiven Vorbereitung darf er sich Hoffnungen auf einen Exploit machen.

Ein Turnier, an das sich der 18-jährige Linkshänder des TC Zofingen gerne zurück erinnert, auch wenn er vor Jahresfrist in der ersten Runde nach gutem Spiel am späteren Finalisten aus Spanien gescheitert war. „Es ist ein super Turnier mit einer tollen Atmosphäre“, so Keist.
Zuletzt war Luca Keist auf der ITF-Juniorentour allerdings nicht so richtig auf Touren gekommen. Seit seinem Sieg bei der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden im Februar hat er lediglich ein Match im Hauptfeld gewonnen bei insgesamt acht Turnierteilnahmen. Mit der Halbfinalqualifikation an den Junioren Schweizer Meisterschaften vor etwas mehr als einer Woche hat die aktuelle Nummer 240 der Juniorenweltrangliste allerdings bewiesen, dass es wieder aufwärts geht. Und auf den Auftritt an der Heim-EM hat sich Keist intensiv vorbereitet. Unter anderem mit einem dreitägigen Trainingsblock unter der Leitung von Davis Cup Captain und Federer-Coach Severin Lüthi in Biel.

Gelingt der Exploit?
Den letzten Schliff holen sich Luca Keist und die weiteren Schweizer EM-Teilnehmer direkt vor Ort in Klosters. Bereits am Samstag sind sie angereist. „Wegen der Höhenlage springen die Bälle in Klosters stärker ab und von daher ist es gut, dass wir etwas länger Zeit haben, um uns an die Bedingungen zu gewöhnen“, sagt Keist, der in Klosters auch im Doppel antreten wird. Mit wem er aufspielen wird, ist allerdings noch nicht klar. „Das entscheiden wir erst vor Ort“, so Keist.
Ein konkretes Ziel hat sich der Youngster für seine zweite EM-Teilnahme nicht gesetzt. „Ich nehme Runde für Runde und versuche, mein Bestes zu geben.“ Sollte Luca Keist eine günstige Auslosung erwischen, kann es gut sein, dass er mit seinem variablen Spiel auf den Sandplätzen von Klosters für eine Überraschung sorgen und einige Runden überstehen kann.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 21. Juli 2015

Die grosse Bühne als unverhoffter Lohn

Luca Keist bestritt gestern sein erstes Match an der Junioren EM in Klosters. Noch vor einer Woche hätte er nicht davon geträumt, an diesem Turnier teilzunehmen.

Es ist angerichtet. Auf der grössten Bühne des europäischen Tennisnachwuchs in Klosters ist alles bereit. Die eindrückliche Bergwelt und der wolkenlose, stahlblaue Himmel sorgen für eine spektakuläre Kulisse. Die Fahnen der teilnehmenden Nationen, die entlang des Center Courts hängen, flattern im Wind. Das elektronische Scoreboard hinter dem grössten Platz der Anlage zeigt die Namen der beiden Protagonisten, die in wenigen Minuten die rote Asche betreten werden. Einer von ihnen ist der Aargauer Luca Keist. Für den 17-jährigen Rotschopf vom Tennisclubs Zofingen ist die Teilnahme an der Heim-Europameisterschaft in Klosters der grösste Auftritt seiner Karriere. Ein Auftritt, mit dem er eigentlich gar nicht gerechnet hatte.
Erst am vergangenen Donnerstagabend hatte er erfahren, dass er den Platz von Raphael Baltensperger erben wird, der wegen einer Verletzung nicht mitmischen kann. Keist liess sich nicht zwei Mal bitten. Da er aber am Sonntagnachmittag noch an einem Juniorenturnier in Deutschland im Einsatz stand, verkomplizierte sich die Anreise. „Das Finale dauerte drei Stunden. Wir hätten beinahe den Flieger verpasst. Die Zeit reichte nicht mal zum Duschen“, sagt Keist lachend. In Klosters ist er kurz vor Mitternacht eingetroffen.

Grosse Fortschritte
So unverhofft die Teilnahme an der Heim-EM für Luca Keist auch kommen mag, verdient ist sie allemal. Der Linkshänder, der in Frenkendorf trainiert und das Sportgynmasium in Liestal besucht, ist in den vergangenen 18 Monaten förmlich explodiert. Zuvor kaum je aufgefallen, gewann er in dieser Zeit zwei Silbermedaillen an nationalen Nachwuchs-Titelkämpfen – zuletzt vor knapp zwei Wochen in der Kategorie U18. Zudem trumpfte er auf der internationalen Juniorentour gross auf und spielte sich innerhalb nicht einmal eines Jahres bis auf Rang 345 in der Juniorenweltrangliste. Am Sonntag gewann er in Deutschland seinen ersten internationalen Juniorentitel.
Und nun folgt der Lohn für die jüngsten Erfolge: der Auftritt auf der ganz grossen Bühne. Gegen den Spanier Bernabe Zapata Miralles, der vor wenigen Tagen seinen ersten Titel bei den Profis bejubeln konnte, startet Keist gleich mit einem Break. Unerschrocken ging er an die Sache heran und sorgte mit seiner erfrischenden und variablen Spielweise immer wieder für Farbtupfer. Ein Stoppball hier, ein clever gespielter Slice da und immer wieder gut platzierte Winkelschläge – Keist unterhielt die Zuschauer auf dem Center Court bestens. Allerdings liess der Youngster auch eine ganze Reihe an Chancen aus und musste so trotz mehrmaligem Breakvorsprung den ersten Satz mit 5:7 abgeben.

Bereit für höhere Aufgaben
Klosters kennt man primär als Wintersport- und Wanderdestination. Dennoch ist die Destination ein Fixpunkt im Tenniskalender. Bereits zum 19. Mal findet in Prättigau die Junioren EM statt. Und so mancher Stern am internationalen Tennishimmel ist an jener Stätte aufgegangen. Carlos Moya, Robin Söderling und Anna Kournikova sind nur einige Namen, die sich in Klosters in die Siegerliste eintragen lassen durften. Aber auch aus Schweizer Sicht gab es einige Erfolge: Martina Hingis gewann 1994 Gold und Timea Bacsinszky holte 2004 Silber.
Vom grossen Durchbruch träumt auf Luca Keist. In seinem gestrigen Erstrundenspiel hat es dafür aber noch nicht gereicht. Er musste trotz couragiertem Auftritt auch den zweiten Satz knapp seinem Gegner überlassen. 5:7, 6:7 lautete das Schlussverdikt. „Ich bin zufrieden mit meinem Spiel. Dafür, dass mein Gegner ein Kopf grösser und wesentlich breiter war als ich, habe ich mich gut geschlagen. Aber trotzdem bin ich natürlich enttäuscht, dass ich verloren habe“, bilanzierte Keist nach dem Spiel.
Für den jungen Aargauer geht es nun Schlag auf Schlag weiter. Bereits nächste Woche folgt die Swiss Junior Trophy in Oberentfelden, danach ein weiteres Turnier in Luxemburg. Dann sind die Sommerferien vorbei und für den 17-Jährigen steht wieder die Schule im Zentrum. Vorerst: Denn Luca Keist hat in den letzten Wochen bewiesen, dass er bereit ist für höhere Aufgaben.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 19. Juli 2015

Titelpremiere und EM-Teilnahme für Luca Keist

Luca Keist stellt seine derzeit starke Form erneut unter Beweis und holt sich in Deutschland seinen allerersten Titel auf der ITF-Tour. Doch damit nicht genug: Keist darf die Schweiz an der Junioren EM in Klosters vertreten. 

14 Siege bei nur zwei Niederlagen und das alles innerhalb von drei Wochen – das ist die eindrückliche Bilanz von Luca Keist (ITF 444). Und der 17-jährige Linkshänder hat seine Siege nicht irgendwo eingefahren, sondern bei den Junioren Schweizer Meisterschaften, wo er vor einer Woche das Finale erreicht hatte, und bei zwei internationalen Juniorenturnieren der Kategorie Grad 4 in Deutschland. Auch dort hat Keist einmal das Endspiel erreicht und diese Woche nun gar seinen allerersten Titel auf der ITF-Tour feiern können.
Beim Turnier in Möchengladbach gehörte Keist nicht nur aufgrund seiner jüngsten Resultate, sondern auch wegen seiner Setzlistenposition zu den Favoriten. Der Junior des TC Zofingen war an Position vier gesetzt und wurde dieser Favoritenrolle in den ersten Runden souverän gerecht. In den ersten vier Matches gab er keinen einzigen Satz ab und gewann sein Viertelfinalspiel gegen den Inder Adil Kalyanpur (ITF 761) gar hoch überlegen mit 6:0, 6:0.

Umkämpftes Finalspiel
Richtig gefordert wurde Luca Keist erst im Final, wo er auf den Einheimischen Jesper Tull Freimuth (ITF 805) traf. Das hart umkämpfte Duell um den Titel entschied Keist letztlich in drei ausgeglichenen Sätzen mit 7:5, 3:6, 6:4 für sich. Für den jungen Aargauer ist es der erste Turniergewinn überhaupt auf der ITF-Tour. Und dank diesem erneut starken Auftritt in Deutschland wird er sich in der Juniorenweltrangliste um beinahe 100 Ränge verbessern und in der Region von Position 350 klassiert sein – so weit vorne wie noch nie zuvor in seiner Karriere.

Junioren-EM als Zückerchen
Damit aber noch nicht genug: Weil Raphael Baltensperger, derzeit die Schweizer Nummer drei in der Kategorie U18, verletzt auf die Teilnahme an der Junioren Europameisterschaft in Klosters verzichten muss, rutscht Keist aufgrund seiner jüngsten Erfolge nach. Der 17-Jährige darf sich in der kommenden Woche in Graubünden mit der europäischen Spitze messen. Dort trifft er auf den Spanier Bernabe Zapate Miralles (ohne Ranking), der vor einem Jahr die Nummer 156 der Juniorenweltrangliste war.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 24. Juli 2014

Aus in Runde zwei für Frapolli

Für Chiara Frapolli bedeutete die zweite Hürde an den U18-EM in Klosters Endstation im Einzel. Die Aargauerin scheiterte in drei Sätzen an der als Nummer 11 gesetzten Italienerin Bianca Turati.

Noch eine halbe Stunde nach Spielschluss wirkte Chiara Frapollis Lächeln etwas gequält. Sie wusste, dass gegen die Südeuropäerin, welche der aussterbenden Spezies mit einhändiger Rückhand angehört, eine Chance verpasst hatte. «Es wäre defintiv mehr möglich gewesen. Ich habe im dritten Satz eigentlich gut begonnen, dann aber ein, zwei Games unnötig verloren und das war letztlich fatal», bilanzierte die Athletin aus Bergdietikon.

Im Doppel noch dabei
Die Umstellung auf die Aussenplätze war ihr eigentlich gut gelungen und auch das eher gewöhnungsbedürftige Verhalten ihrer Gegnerin hatte sie nicht aus dem Konzept gebracht. Praktisch nach jedem strittigen Ball suchte diese Blickkontakt mit der Betreuerin, der ehemaligen Weltklassespielerin Tathiana Garbin oder dem ausserhalb des Platzes postierten Schiedsrichter. «Das hat mich eher zusätzlich motiviert», so Frapolli, die sich auch nicht über ihre latenten Beinschmerzen beklagen wollte. «Das gehört im Moment einfach dazu.»
Am Nachmittag dislozierte sie dann nach Davos, wo sie mit Margaux Deagostini das Auftaktspiel im Doppel bestritt. Die helvetische Paarung besiegte die als Nummer 12 gesetzten Weissrussinnen im Match-Tiebreak.

Text von Marco Keller, Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 23. Juli 2014

Frapolli gewinnt Auftaktmatch an EM

Ihr Arzt hat keine Freude, sie schon: Die Bergdietikerin Chiara Frapolli zog in der Davoser Halle durch einen 6:2, 6:4-Erfolg gegen die Norwegerin Alexandra Borg in die 2. Runde der U18-Europameisterschaften ein.

Frapolli verdiente sich den letztlich doch ungefährdeten Sieg mit einem Schlussspurt. Sie gewann die letzten drei Games gegen ihre Widersacherin, die deutlich mehr Fehler beging als einst ihr prominenter schwedischer Namensvetter und nahm dann den Applaus des Publikums in der Davoser Halle entgegen. «Ich bin sehr froh, dass ich gewonnen habe, es war enorm schwierig in der Halle, eine völlige Umstellung», sagte Frapolli strahlend.

Der Arzt rieht ab
Schwierig war es auch, weil Frapolli nicht schmerzfrei angetreten ist. Das ist sogar untertrieben, der Arzt hatte ihr wegen einer Blessur am linken Bein sogar von einer Teilnahme abgeraten. Die Verletzung hatte sie sich schon vor den Junioren-Meisterschaften in Uster zugezogen, infolge der langen Matches hatte sich diese verschlimmert.
Sie hatte aber kein Gehör für den gut gemeinten Ratschlag: «Ich wollte die EM um keinen Preis verpassen. Swiss Tennis hat mich extra nachträglich selektioniert und ich liebe es, mein Land zu vertreten.»
Die nicht hundertprozentige Leistungsfähigkeit ist das eine, die Einstellung das andere. Die Schweizer Meisterin will die Verletzung nicht als Ausrede gelten lassen: «Ich habe mir gesagt, ich gehe rauf und kämpfe. Sonst hätte ich gleich zu Hause bleiben können.» Logisch, dass das Wetterpech für sie kein Thema war: «Als Tennisspieler muss man sich auf unterschiedliche Situationen einstellen können.»

Text von Marco Keller, Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 15. Juli 2014

Aus Chiara Frapolli ist eine Kämpferin geworden

Dass die 17-jährige Bergdietikerin talentiert ist, stand nie zur Debatte. Doch den Ruf, sich für den Sieg auf dem Platz zu zerreissen, musste sie sich hart erarbeiten.

Die Schweizer Meisterschaften waren das grosse Ziel von Chiara Frapolli (N3, 34). Sie waren die letzte Chance für die 17-Jährige aus Bergdietikon, sich den Titel in der Königskategorie U18 zu sichern, nachdem sie bei der Winterausgabe im Halbfinal knapp gescheitert war. Ein halbes Jahr lang hat sie sich intensiv vorbereitet, so hart trainiert wie nie zuvor. Sich und allen anderen wollte Chiara Frapolli beweisen, was sie drauf hat. Umso grösser war die Freude, als sie am letzten Samstag im Finalspiel den Matchball gegen Margaux Deagostini verwerten konnte. „Es ist mit Abstand der grösste Erfolg in meiner Karriere. Ich war noch nie so emotional nach einem Sieg“, blickt Frapolli zurück.

Kapitale Niederlage
Weshalb dieser Schweizer Meistertitel – der zweite in ihrer Karriere – so emotional war für die junge Limmattalerin, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Im Sommer 2013, ebenfalls an den nationalen Nachwuchsmeisterschaften, kassierte sie eine kapitale Niederlage. In der ersten Runde scheiterte sie völlig überraschend an der R1-Spielern Kelly Pedrazzoli. „Das war der Tiefpunkt. Ich habe unglaublich schlecht gespielt und habe gemerkt, wie die anderen deswegen über mich gelacht haben“, so Frapolli. Ihre Reaktion auf die Pleite war drastisch: Sie stellte ihre Rackets in den Keller und begann im Coop zu arbeiten. Acht Stunden täglich sass sie an der Kasse des Grossverteilers. Tennis wollte sie nicht mehr spielen. Sie glaubte, es aufgrund ihrer schlechten Leistungen nicht verdient zu haben, auf dem Platz zu stehen.

Mehr Biss
Die Limmattalerin machte sich Gedanken über ihre Zukunft. Sollte die Arbeit im Coop in Zukunft tatsächlich ihr Nebenjob neben dem englischsprachigen Gymnasium sein? Oder sollte sie doch nochmals einen Versuch auf dem Tennisplatz wagen? Chiara Frapolli entschied sich nach zwei Monaten Auszeit für Letzteres. Mit neuer Energie und vor allem mit mehr Biss als zuvor, ging sie ins Training. Fest entschlossen, ihren – wie sie selbst eingesteht – berechtigten Ruf als talentierte, aber faule Spielerin loszuwerden.
Doch es lief nicht wie gewünscht. Zuerst setzte sie ein Bänderriss am Fussgelenk zwei Monate ausser Gefecht. Als sie wieder beschwerdefrei spielen konnte, waren die Resultate nicht berauschend – trotz der harten Arbeit auf dem Platz. Die Folge: Frapolli wurde von Swiss Tennis bei der Selektion fürs Nationalkader nicht mehr berücksichtigt.
Einen Monat später, ausgerechnet an den Schweizer Meisterschaften, hat Chiara Frapolli nun zu ihrem Spiel gefunden. „Ich habe noch nie so gut gespielt und wollte diesen Titel unbedingt. Natürlich auch ein wenig, um dem Verband zu zeigen, dass ich nach wie vor ins Nationalkader gehöre“, sagt Frapolli mit einem verschmitzten Lächeln.

Auf dem richtigen Weg
Der Triumph hat seine Wirkung nicht verfehlt. Swiss Tennis hat Chiara Frapolli kurzfristig für die nächste Woche beginnende U18-Europameisterschaft in Klosters nachnominiert. Dort möchte die Limmattalerin zeigen, dass sie nicht nur in der Schweiz zu den besten gehört.
Verfolgt Frapolli ihren Weg weiterhin konsequent, dürfte sie auch fürs Nationalkader bald wieder ein Thema werden. Zurzeit trainiert sie neben ihrem normalen Training in Zürich und Dübendorf zwei Mal wöchentlich im nationalen Leistungszentrum des Verbands in Biel. Dort kann sie die Trainer auf dem Platz von ihrer neu gefundenen Motivation und ihrem Willen überzeugen. Sollte sie es nächstes Jahr wieder ins Nationalkader schaffen, wäre sie die erste Spielerin, der die Rückkehr gelingt. Es wäre der endgültige Beweis, dass Chiara Frapolli ihr altes Image hinter sich gelassen hat und zur Kämpferin geworden ist.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Nach schwieriger Phase ganz oben angekommen

An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Zürcher Oberland hat der Kanton Aargau vier Medaillen geholt. Dank Chiara Frapolli war sogar eine goldene dabei. Für die Bergdietikerin ist es ein ganz spezieller Triumph.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren und dem Sieg von Karin Kennel stellt der Kanton Aargau wieder eine Junioren Schweizer Meisterin in der Königskategorie U18. Die Bergdietikerin Chiara Frapolli (N3, 34, im Bild) hat am vergangenen Wochenende das Kunststück geschafft und sich als Turniernummer fünf zu Titelehren gespielt. Der zweite SM-Titel – Frapolli siegte bereits einmal bei den unter 14-Jährigen – ist für die junge Aargauerin ein ganz besonderer Triumph.
Nach einem schwierigen Jahr 2013, wo sie aufgrund schlechter Resultate gar kurzzeitig das Racket wortwörtlich in den Keller gestellt hat und zudem noch von einem Bänderriss ausser Gefecht gesetzt wurde, hat sie in diesem Jahr wieder auf die Erfolgspur zurückgefunden. Zwar wurde sie vor rund einem Monat von Swiss Tennis nicht mehr fürs Nationalkader selektioniert, aber mit ihrem Sieg an der Schweizer Meisterschaft hat sie eindrücklich unter Beweis gestellt, dass mit ihr in Zukunft wieder zu rechnen ist. „Es ist mit Abstand der grösste Erfolg in meiner Karriere. Ich wollte diesen Titel unbedingt, denn es war immer ein Traum von mir, einmal U18 Schweizer Meisterin zu werden“, so die glückliche Siegerin. Dank dem Titelgewinn darf Chiara Frapolli die Schweiz zudem an den nächste Woche beginnenden U18-Europameisterschaften in Klosters vertreten.

Drei weitere Medaillen
Von den übrigen 18 Aargauer Vertretern, die an der Junioren SM teilgenommen haben, konnten drei weitere überzeugen. Jonas Schär (R2, Oftringen) erreichte in der Kategorie U14 die Halbfinals. Auf dem Weg dahin bezwang er überraschend den an Nummer zwei gesetzten Damien Wenger (R1). In der Vorschlussrunde war er dann aber gegen Aaron Schmid (R2) chancenlos. Trotzdem konnte Schär mit dem Erreichen des Halbfinals seine Fortschritte erneut bestätigen.
Ebenfalls bis ins Halbfinal hat es Sophie Lüscher (R3, Seengen) geschafft. Bei den unter 12-Jährigen erkämpfte sie sich zwei Siege, ehe sie im Halbfinal an der späteren Turniersiegerin Sara Paunovic (R2) mit 6:7, 1:6 scheiterte. Als Lohn für die gute Leistung gab es für Lüscher, genauso wie für Jonas Schär die Bronzemedaille. 
Der Aargau hat dank Jérôme Kym (R3, Möhlin) aber gar noch eine vierte Medaille geholt. Der junge Fricktaler sicherte sich wie Schär und Lüscher die Bronzemedaille. Er erreichte als Turniernummer sieben in der Kategorie U12 die Halbfinals.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Karin Kennel als Hoffnungsträgerin ausgewählt

Die Aargauer Tennisspielern Karin Kennel wurde von der drittgrössten Schweizer Tageszeitung "Die Nordwestschweiz" im Rahmen einer jährlich erscheinenden Auswahl von insgesamt 100 Meinungsmachern aus dem Einzugsgebiet der Zeitung als Hoffnungsträgerin ausgewählt. Hier das Portrait:

Neuer Stern am Tennishimmel

Im Aargau ist man verwöhnt mit überdurchschnittlich erfolgreichen Tennisspielerinnen. Stefanie Vögele aus Leuggern ist derzeit die Nummer eins der Schweiz und hat in dieser Saison mit Rang 44 ihre bisher beste Weltranglistenplatzierung erreicht. Neben Vögele verfügt der Kanton mit Amra Sadikovic noch über eine zweite Akteurin, die seit Jahren fester Bestandteil des Fed-Cup-Teams ist und derzeit an den Top 200 kratzt. Mit der erst 18-jährigen Karin Kennel aus Entfelden folgt nun bereits die nächste Gipfelstürmerin, die im letzten Jahr mit starken Leistungen ihr Potenzial mehr als nur angedeutet hat.
Die junge Entfelderin hat mit ihrem kraftvollen und athletischen Spiel in den letzten Monaten bei den Juniorinnen für Furore gesorgt. Sie spielte sich in die Top 10 der Weltrangliste und gewann Ende Juli die Silbermedaille an der Junioren-EM in Klosters. Sie kam dabei eine Runde weiter als Megatalent Belinda Bencic. «Das war mein bisher klar erfolgreichstes Jahr», freut sich das Nachwuchstalent.
Die jüngsten Erfolge von Kennel auf der Junioren-Tour sind umso höher einzustufen, da sie parallel noch zehn Turniere bei den Profis bestritten hat – ebenfalls mit beachtlichem Erfolg. Dank ihres ersten Profititels in Heraklion Ende April und mehreren Halbfinal- und Viertelfinalqualifikationen konnte sie sich in der Weltrangliste um über 500 Positionen auf Rang 492 verbessern. «Bis Ende Jahr will ich die Top 300 erreichen», so Kennel, die nach einem intensiven Aufbautraining im September für den Herbst gerüstet ist.

Biel als Trainingsbasis
Die Entfelderin wohnt und trainiert seit gut einem Jahr im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel. Betreut wird Kennel von Glenn Schaap, der bereits verschiedene Spielerinnen an die Weltspitze gebracht hat. «Auf dem Platz ist er streng und pusht mich immer extrem, aber neben dem Platz können wir über alles lachen», beschreibt Kennel die Zusammenarbeit.
Zu den rund 25 Trainingsstunden pro Woche und den vielen Turnieren braucht die 18-Jährige einen Ausgleich. "Ich habe soeben die Ausbildung zur Büro-Fachfrau im Selbststudium begonnen. Das hilft mir, um während der Trainingsblöcke auch mal abzuschalten", sagt Kennel, die ihre Wochenenden wenn möglich bei ihrer Familie in Entfelden verbringt.
Karin Kennel scheint die richtige Kombination aus Spitzensport, Ausbildung und Familie gefunden zu haben, um richtig durchzustarten. Wer weiss, vielleicht stehen schon bald drei Aargauerinnen im Schweizer Fed-Cup-Team.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 28. Juli 2013

EM-Silber für Karin Kennel

An der Heim-Europameisterschaft in Klosters hat die 18-jährige Entfelderin Karin Kennel (ITF 17) die Silbermedaille geholt. Auf Juniorenstufe ist dies der bisher grösste Erfolg der Aargauer Nachwuchshoffnung.

Fünf Siege gabs für Karin Kennel im Prättigau zu feiern. Fünf Siege mit nur einem einzigen Satzverlust im Halbfinal. Angesichts der starken Leistungen von Karin Kennel durfte man sich also berechtigte Hoffnungen machen, dass es nach 2007, als Stefanie Vögele aus Leuggern den U18-Europmeistertitel geholt hatte, wieder eine Siegerin aus dem Kanton Aargau geben würde. Die letzte Hürde im Endspiel war die stark aufspielende Barbora Krejcikova (ITF 4) aus Tschechien. Eine hohe Hürde, wie sich zeigen sollte. Aber der Reihe nach.
In den ersten beiden Runden bekundete die an Nummer sieben gesetzte Entfelderin keinerlei Probleme. Die unbekannten Gegnerinnen Despoina Vogasari (kein Ranking) aus Griechenland und die Weissrussin Sadafmoh Tolibova (ITF 185) waren keine richtigen Gradmesser für Karin Kennel, die den beiden nur je vier Games zugestand. Ein erster Test war dann die Achtelfinalpartie gegen die 16-jährige Viktoriya Lushkova. Die aktuelle Nummer 33 der Juniorenweltrangliste aus der Ukraine wurde in Kosters als Nummer 10 der Setzliste geführt und war die erste Spielerin, die es schaffte, gegen Kennel mehr als drei Games in einem Satz zu gewinnen. Doch die junge Aargauerin verliess den Platz trotzdem ohne Satzverlust als Siegerin. Danke einem 6:3, 7:6-Sieg qualifizierte sie sich für die Viertelfinals, wo sie auf Katarina Siniakova (ITF 3) traf.

Kennel unbeeindruckt
Die Tschechin ist nicht nur in der Juniorenweltrangliste deutlich vor Kennel klassiert, sondern auch bei den Profis (WTA 331 gegenüber WTA 550). Zudem hat Siniakova in diesem Jahr bereits verschiedentlich für Aufsehen gesorgt, unter anderem als sie sich beim WTA-Masters Turnier in Miami erfolgreich durch die Qualifikation gespielt hatte. Doch Kennel liess sich vom beeindruckenden Palmarès ihrer Gegnerin nicht einschüchtern und gewann souverän mit 6:2, 7:6. Im Halbfinal wartete dann etwas überraschend die Belgierin Elise Mertens (ITF 7), die in der Runde zuvor die Turniernummer 2 ausgeschaltet hatte. Mertens begann auch gegen Kennel stark und konnte den ersten Satz mit 7:5 gewinnen. Dann aber drehte Kennel mächtig auf und überliess ihrer Kontrahentin in den beiden folgenden Sätzen nur noch ein einziges Game.

Tschechische Überfliegerin
Im Endspiel duellierte sie sich dann zum dritten Mal in Serie mit einer besser klassierten Gegnerin. Die eingangs erwähnte Barbora Krejcikova hatte in Klosters auf dem Weg ins Endspiel einen bestechenden Eindruck hinterlassen. Keinen einzigen Satzverlust hatte sie hinnehmen müssen und mit Nina Stadler im Viertelfinal und der frisch gebackenen Wimbeldonsiegerin Belinda Bencic in der Runde der letzten Vier hatte sie zudem gleich zwei Schweizerinnen ausgeschaltet. Leider kam mit Karin Kennel noch eine dritte hinzu, denn auch die Entfelderin konnte die tschechische Überfliegerin nicht stoppen. 2:6, 4:6 lautete das Resultat am Ende. Trotzdem: Über die Silbermedaille und die gezeigten Leistungen im Klosters darf sich Karin Kennel allemal freuen. 

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 22. Juli 2013

Aller guter Dinge sind drei

Die Entfelderin Karin Kennel (ITF 19) startet heute an der Junioren Europameisterschaft in Klosters. Sie gehört zum erweiterten Kreis der Favoritinnen und könnte in den Kampf um die Medaillen eingreifen. 

Voll auf die Karte Sport setzen oder doch lieber parallel eine Ausbildung in Angriff nehmen? Mit dieser Frage wird jeder junge Sportler, der eine Profikarriere anstrebt, früher oder später konfrontiert. Die Antwort auf diese Frage kann grosse Auswirkungen auf die sportliche Zukunft haben. Ist das Umfeld nicht optimal auf die Bedürfnisse der Nachwuchsathleten abgestimmt, kann das Potenzial nicht ausgeschöpft werden. Bis Tennisspielerin Karin Kennel die richtige Antwort gefunden hatte, brauchte sie drei Anläufe. Zuerst besuchte sie neben ihrer Tenniskarriere das Gymnasium. 30 Stunden pro Woche musste die Entfelderin zusätzlich zu Trainings und Turnieren die Schulbank drücken. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Nach nur einem Jahr brach sie die Schule ab und spielte nur noch Tennis. Schnell merkte Kennel aber, dass auch diese Lösung nicht passte. «Ich bin ein Zappelmädchen und kann nicht nur Tennis spielen.» Die 18-Jährige begann sich zu langweilen.
In der Zwischenzeit hat die Nummer 19 der Juniorenweltrangliste die passende Lösung gefunden, wie sie Sport und Ausbildung unter einen Hut bringen kann. Kennel verbringt die Wochenenden in Entfelden bei ihrer Familie. Von Montag bis Freitag wohnt sie im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel, wo sie sich ein Zimmer mit der Westschweizerin Sarah Ottomano teilt. «Ich verstehe mich sehr gut mit ihr. Da wir aber oft unterwegs sind, bin ich häufig allein im Zimmer», sagt sie. Das stört die junge Aargauerin nicht. Sie ist froh, wenn sie ihre Ruhe hat. So kann sie sich zwischen und nach den Trainings zurückziehen und sich erholen. Meist sieht sie dabei fern oder liest ein Buch. Derzeit liegt «Before I go to sleep» von S. J. Watson auf ihrem Nachttisch.

Lernen als Ausgleich zum Sport
Dass Kennel ein englisches Buch liest, ist kein Zufall. Im August stehen die Prüfungen für das Englisch-Diplom «First» an. Die Mischung aus Tennis und der Ausbildung im Selbststudium bewährt sich. Nach dem «First» strebt die 18-Jährige das Bürofach-Diplom an. «Neben dem Sport zu lernen, ist ein super Aus- gleich, vor allem während der Trainingsblöcke. An den Turnieren fo- kussiere ich mich jeweils voll und ganz auf den Wettkampf», erklärt sie.
Nächste Woche wird die Ausbildung entsprechend auf Eis gelegt. Dann kämpft Karin Kennel in Klosters um den Junioren-EM-Titel. Für ihr wahrscheinlich letztes Junioren- turnier hat sich die Entfelderin kein genaues Ziel gesetzt. «Ich möchte meine Trainingsleistungen im Match bestätigen, dann läuft es automatisch gut», so Kennel.

Weltbeste Juniorinnen am Start
Die Konkurrenz im Prättigau ist aber stark. Nicht weniger als fünf der zehn weltbesten Juniorinnen werden am Start sein, darunter auch Wimbledonsiegerin Belinda Bencic. Kennel ist dennoch überzeugt, dass sie besser spielen wird als im Vorjahr, als sie in der dritten Runde scheiterte. «Ich weiss jetzt, wie das Turnier ab- läuft, und komme mit der unge- wöhnlichen Höhe besser zu Recht.» Ihr Rezept gegen die 1179 Höhenmeter am Austragungsort Klosters? «Das Racket ein paar Kilos härter be- spannen und die Bälle mit mehr Spin schlagen. Dann kommts gut», meint Kennel schmunzelnd.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 21. Mai 2013

Zweite Niederlage für Zofingen

Als einziges Aargauer Nationalliga-C-Interclubteam standen die Frauen des TC Zofingen am vergangenen Wochenende im Einsatz. Sie mussten die Begegnung gegen Klosters nachholen, die wegen schlechtem Wetter verschoben wurde.

Nach der 1:6-Niederlage im ersten Spiel gegen Brugg wollte sich die junge Mannschaft aus Zofingen rehabilitieren. Doch dafür war das Team aus dem Bündnerland ein denkbar ungünstiger Gegner, der vor allem auf den ersten Positionen auf besser klassierte und erfahrenere Spielerinnen zurückgreifen konnte als die Aufsteigerinnen aus dem Aargau. Entsprechend war es keine Überraschung, dass Dominique Meyer (R1), Nadja Fankhauser (R1) und Christin Kummer (R1) ihre Einzel auf den ersten drei Positionen mehr oder weniger deutlich verloren. Zwar konnten Jeannine Riedo (R2) und Lorena Romeo (R2) dank Siegen gegen Corinne Wegmüller (R4) und Tina Markutt (R5) zwischenzeitlich auf 2:3 verkürzen, doch zu mehr als diesen beiden Punktgewinnen reichte es nicht. In den abschliessenden Doppelpartien gabs für die Zofingerinnen nichts mehr zu holen. Sowohl die Paarung Fankhauser/Kummer als auch Meyer/Romeo vermochten keinen Satz zu gewinnen. 2:5 lautete damit das Schlussverdikt aus Zofinger Sicht.
Nach der zweiten deutlichen Niederlage ist es für die Aufsteigerinnen zwar rechnerisch noch möglich, die Aufstiegsspiele zu erreichen. Allerdings sind sie auf die Mithilfe der Gegner angewiesen und sie treffen zudem im letzten Gruppenspiel auf Chur, das in der zweiten Runde Gruppenfavoriten Brugg schlagen konnte.

Text von Fabio Baranzini

Sonntag, 29. Juli 2012

Kennels durchzogene Bilanz beim Debüt

Die Entfelderin Karin Kennel (ITF 60) vertrat vergangene Woche erstmals die Schweiz an der Heim-Europameisterschaft der Junioren in der Kategorie U18 in Klosters. Im Einzel scheiterte sie in Runde drei, im Doppel erreichte sie die Viertelfinals.

„Die Nomination bedeutet mir viel, denn es ist nicht alltäglich, dass ich die Schweiz bei einem so grossen Turnier vertreten darf“, freute sich Kennel vor dem Turnier. Der Auftakt in das prestigeträchtige Juniorenturnier im Prättigau verlief vielversprechend. Nach einem Freilos in der ersten Runde bezwang die an Nummer 12 gesetzte Entfelderin die Norwegerin Edda Odegaard (ITF 273) mit 6:1, 6:2. In der zweiten Runde traf sie auf die Tschechin Tereza Smitkova (ITF 385). Obwohl diese in der Juniorenweltrangliste deutlich hinter Kennel klassiert ist, wusste Kennel, dass es eine umkämpfte Partie geben würde. Smitkova liegt in der Weltrangliste der Frauen auf Rang 434 und damit über 500 Ränge vor Kennel und hat zudem das erste Duell vor zwei Jahren gegen die 17-jährige Aargauerin knapp in drei Sätzen für sich entscheiden können. Das zweite Aufeinandertreffen war dann jedoch eine klare Angelgenheit. Smitkova diktierte das Spiel mit ihren harten Schlägen, während Kennel zu passiv und fehlerhaft agierte. 4:6, 2:6, so das Verdikt aus der Sicht von Karin Kennel.

Rücken spielt nicht mit
Besser lief es der Entfelderin im Doppel, wo sie an der Seite des 15-jährigen Schweizer Supertalents Belinda Bencic (ITF 13) antrat. Die beiden Schweizerinnen waren an Nummer zwei gesetzt und wurden ihrer Favoritenrolle in den ersten beiden Runden gerecht. Nach einem problemlosen Auftaktsieg gegen das kroatische Duo Koprcina/Lekaj bekundeten sie gegen die an Nummer 16 gesetzten Moldavierinnen Daniela Ciobanu und Anastasia Vdonvenco überraschend einige Probleme. Die Schweizerinnen gewannen zwar den Startsatz mit 6:3, holten im zweiten Durchgang jedoch kein einziges Game und so musste das Champions Tie-Break die Entscheidung bringen. Dieses gewannen Kennel/Bencic jedoch souverän mit 10:2 und qualifizierten sich für die Viertelfinals. Zur Partie gegen die beiden Italienerinnen Alice Matteucci/Camilla Rosatello konnten die beiden Schweizerinnen jedoch nicht mehr antreten. Die Rückenschmerzen von Karin Kennel, die von einem Bandscheibenvorfall im April herrühren, waren zu stark. "Ich hatte bereits im Einzel Mühe mit dem Rücken und nach der Absprache mit dem Arzt entschied ich, dass es besser ist, wenn ich nicht antrete", erklärte Kennel. 
Die Entfelderin gönnt sich nun zwei Wochen Urlaub, ehe sie das Training wieder aufnehmen wird. Kennel hofft, dass sie durch diese Pause ihre Rückenschmerzen endgültig in den Griff bekommt, damit sie in der zweiten Saisonhälfte wieder voll angreifen kann. 

Bild und Text von Fabio Baranzini

Freitag, 27. Juli 2012

Enttäuschung für Karin Kennel

Karin Kennel muss ihre Titelträume an den European Junior Championships 18&under in Klosters im Einzel begraben. Sie verlor ihr Drittrundenspiel gegen die Tschechin Tereza Smitkova mit 4:6 und 2:6. 

Die Ausgangslage vor dem Spiel versprach eine höchst interessante Partie. Obwohl Kennel aufgrund ihres besseren Rankings in der Juniorenweltrangliste im Gegensatz zu ihrer Gegnerin in Klosters zu den gesetzten Spielerinnen gehörte, war Smitkova nicht zu unterschätzen. So ist die Tschechin in der WTA-Rangliste doch bereits die Nummer 434 und damit auf der Erwachsenentour über 500 Ränge vor der Entfelderin. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen im Jahr 2010 lieferten sich die beiden Kontrahentinnen einen Abnützungskampf, den Kennel nach vergebenen Matchbällen äusserst knapp in drei Sätzen verlor. 
Heiss auf eine Revanche nahm sich die Aargauerin vor, von Beginn an druckvoll zu agieren. Dies gelang ihr im ersten Satz, in dem das Spiel äusserst ausgeglichen war, teilweise auch. Im entscheidenden Moment zeigte Smitkova dann aber die besseren Nerven und konnte Durchgang eins mit 6:4 gewinnen. Smitkova nutzte in der Folge das kurze Zwischentief ihrer Gegnerin gnadenlos aus und konnte schnell mit 4:1 davonziehen. Obwohl Kennel noch einmal alles versuchte, konnte sie nicht mehr viel ausrichten. Sinnbildlich für ihr doch eher enttäuschendes Spiel setzte sie beim Matchball der Tschechin ihre Rückhand ins Netz und muss so bereits in Runde drei die Segel streichen. «Karin war heute ganz klar zu passiv und nicht genug selbstsicher», waren sich die beiden Schweizer Coachs Roland Burtscher und Kai Stentenbach einig. 

Im Doppel noch dabei
Im Doppel noch mit dabei Einige Stunden nach ihrer schmerzlichen Niederlage im Einzel stand Karin Kennel bereits wieder auf dem Center-Court. Mit Belinda Bencic spielte sie gegen die Moldawierinnen Daniela Ciobanu und Anastasia Vdovenco. Das Schweizer Duo startete gut und entschied den ersten Satz mit 6:3 für sich. Was danach folgte, bleibt für die Zuschauer wie wahrscheinlich auch die Spielerinnen unerklärlich. Die Schweizerinnen gewannen im zweiten Satz kein einziges Game und kassierten eine 0:6-Klatsche. Die tennisbegeisterten Besucher versuchten ihr Bestes, das Gespann wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Die Unterstützung schien die beiden Youngsters noch einmal zusätzlich zu motivieren. Bencic und Kennel entschieden das entscheidende Champions-Tie-Break für sich und konnten den Sieg doch noch ins Trockene bringen.

Text von Nina Brühwiler, Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 24. Juli 2012

Kennel mit starker Leistung zum Auftakt

Die Entfelderin Karin Kennel ist an den Junioren Europameisterschaften erfolgreich gestartet. In der zweiten Runde hat sie eine offene Rechnung zu begleichen. 

 «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung.» Karin Kennel hatte allen Grund dazu. Kurz zuvor hatte sie auf dem Center-Court in Klosters gegen die Norwegerin Hedda Odegaard triumphiert (6:1, 6:2). Ausschlaggebend für den Erfolg sei gewesen, dass sie von Anfang an fokussiert gewesen sei und um jeden Punkt gekämpft habe, so die Entfelderin weiter. Auf der Anlage inmitten der idyllischen Berg- landschaft stand es schnell 5:0 aus Sicht der 17-Jährigen. Dennoch waren die einzelnen Games oft hart umkämpft. Im zweiten Satz kam Odegaard bis auf 2:2 ran. Mit ihrem geduldigen Spiel konnte die Schweizerin aber die wichtigen Punkte für sich entscheiden und schliesslich mit dem Gewinn von vier Games in Folge alles klarmachen. Karin Kennel scheint sich also in Klosters rundum wohl zu fühlen. «Das liegt sicherlich auch daran, dass ich bereits seit Freitag hier bin und mich so ideal auf die Umgebung und speziell die Höhenluft einstellen konnte», erklärte sie.

Revanche gegen Smitkova
In der nächsten Runde vom Mittwoch trifft die aktuelle Schweizer Hallenmeisterin auf die Tschechin Tereza Smitkova. Kennel ist gemäss der ITF-Weltrangliste zwar die Favoritin, hat gegen Smitkova aber vor kurzer Zeit verloren. Und dies auf eine ganz bittere Art und Weise. Kennel hatte zwei Matchbälle, die sie nicht verwerten konnte, und musste sich anschliessend in drei Sätzen von der Tschechin bezwingen lassen. Die Aargauerin hat also noch eine Rechnung offen und will ganz dieses Mal ganz bestimmt als Siegerin vom Platz: «Ich werde versuchen, gegen Smitkova möglichst druckvoll zu agieren, mich aber gleichzeitig nicht vom horrenden Tempo ihrer Schläge aus der Ruhe bringen lassen.»
Neben Karin Kennel standen gestern noch drei weitere Schweizer Nachwuchstalente auf dem Platz. Adrian Bodmer, der im vergangenen Frühling mit dem TC Baregg-Baden die Interclubmeisterschaft bestritten hatte, musste sich mit 4:6 und 5:7 geschlagen geben. Auch Simeon Rossier konnte eine Erstrundenniederlage nicht vermeiden. Die Westschweizerin Tess Sugnaux hingegen entschied ihre Partie für sich. 

Text von Nina Brühwiler, Bild von Fabio Baranzini

Montag, 23. Juli 2012

Kennel für die Schweiz an die Heim-EM

Heute beginnen in Klosters die Junioren Europameisterschaften der unter 18-Jährigen. Mit Karin Kennel (ITF 60) vertritt auch eine Aargauerin die Schweizer Farben.

Ein Blick in die Siegerliste der Junioren Europameisterschaften zeigt, wer einen EM-Titel geholt hat, hat gute Chancen, auch bei den Profis Fuss zu fassen. Bei den Junioren gewann beispielsweise Carlos Moya, der später die Weltnummer 1 wurde und die French Open gewann, oder Robin Söderling, die ehemalige Nummer 4 des Welttennis. Während es bei den Junioren noch nie einen Schweizer Sieger gab, war dies bei den Juniorinnen bereits zwei Mal der Fall. 1994 siegte Martina Hingis und 2007 holte die Aargauerin Stefanie Vögele den Titel.
Auch in diesem Jahr gehört mit der Entfeldeirn Karin Kennel wieder eine Aargauerin zur Schweizer Delegation. Für die 17-Jährige ist es der erste Auftritt an der Heim-EM in Klosters. „Die Nomination bedeutet mir viel, denn es ist nicht alltäglich, dass ich die Schweiz bei einem so grossen Turnier vertreten darf“, freut sich Kennel. Ein konkretes Ziel hat sie sich für ihre Premiere nicht gesetzt. Sie wolle einfach um jeden Punkt kämpfen und es auf dem Platz geniessen, sagt sie.

Rücken macht Probleme
Diese vorsichtig formulierten Ziele dürften auch damit zusammen hängen, dass Karin Kennel seit April mit den Folgen eines Bandscheibenvorfalls zu kämpfen hat. Obwohl sie von den Ärzten grünes Licht erhalten hatte, musste sie vergangene Woche bei einem Turnier in Berlin wegen Schmerzen im Rücken aufgeben. „Ich hätte eigentlich gar nicht antreten sollen, denn das Turnier in Holland in der Woche zuvor war sehr anstrengend“, äussert sich Kennel im Nachhinein selbstkritisch. Nach der Aufgabe in Deutschland musste sie fünf Tage pausieren und absolvierte in der Folge neben dem Training auf dem Platz ein spezifisches Programm, um die Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. 
Bereits letzten Freitag ist Kennel nach Klosters gereist, um sich optimal auf die speziellen Bedingungen im Prättigau einzustellen. „Aufgrund der Höhenlage fliegen die Bälle anders. Um ein gutes Gefühl für den Ball zu bekommen, sind die drei Trainingstage vor Turnierbeginn sehr wichtig“, erklärt Kennel. Wenn sie schmerzfrei spielen kann, ist ihr durchaus ein Exploit zu zutrauen. Titelkandidatin Nummer eins ist – zumindest auf dem Papier – das 15-jährige Schweizer Supertalent Belinda Bencic (ITF 13). Hinter der jungen Schweizerin sind die Belgierin Elise Mertens (ITF 33) und die Schwedin Ellen Allgurin (ITF 36) die bestklassierten Spielerinnen in der Juniorenweltrangliste.
Auch bei den Junioren hat der Aargau einen Vertreter am Start, zumindest einen halben. Adrian Bodmer (ITF 617) kommt eigentlich aus der Region St.Gallen, spielt jedoch seit dieser Saison für den Tennisclub Baregg-Baden Interclub.

Bild und Text von Fabio Baranzini