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Donnerstag, 24. November 2016

Die Übergangsphase ist vorbei

Nach der überraschenden Trennung von ihrem Coach Muhamed Fetov im Juli hat Tennisprofi Amra Sadikovic vor kurzem eine neue Trainingsbasis gefunden und bereitet sich intensiv auf die kommende Saison vor.

Die Nachricht kam für Aussenstehende ziemlich überraschend: Ausgerechnet nach dem grössten Erfolg ihrer Karriere, der Qualifikation für das Hauptfeld in Wimbledon und dem Auftritt auf dem Center Court gegen Serena Williams im letzten Sommer, trennte sich Amra Sadikovic von ihrem Trainer Muhamed Fetov. Zu jenem Zeitpunkt war Amra Sadikovic die Nummer 126 der Welt und damit so gut klassiert wie noch nie zuvor. Was also war der Grund für die Trennung?
„Wir haben gut zusammen gearbeitet und Muhi hat als Coach einen tollen Job gemacht. Auch die Resultate waren bis zur Hälfte der Saison völlig in Ordnung. Ich merkte aber, dass wir gemeinsam nicht mehr weiterkommen. Das Gefühl stimmte bei mir nicht mehr und ich bin überzeugt, dass unter diesen Umständen der letzte Schritt in Richtung Top 100 nicht möglich gewesen wäre“, begründet Sadikovic ihren Entscheid.

Verletzungen und sportliches Tief
Nach der Trennung machte sich die 27-Jährige auf die Suche nach einem neuen Trainingsstandort. Ein Prozess, der Zeit braucht, und deswegen trainierte Sadikovic vorübergehend in der Akademie ihres früheren Coaches Eric van Harpen im deutschen Tiengen. Die Resultate fielen in dieser Übergangsphase mager aus. Bei den fünf Turnieren, die sie nach der Achtelfinalqualifikation beim WTA-Turnier in Gstaad bestritten hat, scheiterte sie drei Mal in der ersten Runde ohne einen Satz zu gewinnen. Bei den anderen beiden Einsätzen bedeutete bereits die Qualifikation Endstation. Diese sportliche Baisse führte dazu, dass Sadikovic in der Weltrangliste gut 50 Ränge einbüsste und derzeit auf Position 177 rangiert. „Die letzten Monate liefen leider überhaupt nicht wie gewünscht“, ist sich auch Sadikovic bewusst. „Doch das ist kein Weltuntergang und ich bin deswegen auch nicht ins Grübeln gekommen, wie das vielleicht früher der Fall gewesen wäre, denn ich weiss, wo die Probleme lagen.“
Neben der Tatsache, dass die Übergangslösung mit dem Trainingsstützpunkt in Tiengen nicht optimal war, hatte Amra Sadikovic in den letzten Wochen wiederholt mit kleineren Verletzungen zu kämpfen. „Bereits im Sommer spürte ich meinen Rücken und musste immer mal wieder pausieren. Danach war es der Bauch, der mir Probleme bereitete und zuletzt der Fuss“, so Sadikovic. „Ich vermute, dass ich zu viel trainiert habe und mein Körper darauf reagierte.“ Aufgrund der Verletzungen konnte Amra Sadikovic weniger Turniere bestreiten, als sie ursprünglich geplant hatte, und wenn sie antrat, war sie nicht zu 100 Prozent fit. „In dieser Verfassung anzutreten, war sicher nicht die beste Entscheidung, aber ich war so nahe an den Top 100, dass ich unbedingt spielen wollte“, sagt sie rückblickend.

Neue Trainingsbasis gefunden
Aus diesem Fehler hat Amra Sadikovic gelernt. Sie hat ihre Saison nach dem Turnier Mitte November in Limoges vorzeitig abgebrochen, um sich in Ruhe auf die neue Saison vorzubereiten. Dies geschieht nicht mehr in Tiengen, sondern in Allschwil unter der Leitung ihres neuen Trainers Miles Sheldon. Den 50-jährigen Briten kennt Sadikovic schon länger und hat vor gut zwei Jahren in Frenkendorf mit ihm zusammengearbeitet, als sie ihre Karriere zwischenzeitlich beendet hatte und als Tennistrainerin tätig war. „Ich habe damals gesehen, wie er arbeitet. Er ist ein richtiger Schleifer und das ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich bin froh, nach den schwierigen letzten Monaten endlich wieder eine fixe Trainingsbasis gefunden zu haben. In Allschwil habe ich ein Team um mich, das an mich glaubt und mich unterstützt. Das ist enorm wichtig für mich“, so Sadikovic, die ihre neue Saison voraussichtlich mit der erstmaligen Teilnahme an den Australian Open lancieren wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Neue Trainingsbasis und die ersten WTA-Punkte

Tennisprofi Chiara Frapolli (19) hat in Waldshut-Tiengen einen neuen Trainingsstandort gefunden und konnte sogleich ihre ersten Erfolge auf der WTA-Tour feiern.

Es war ein Start nach Mass für Chiara Frapolli. Die 19-Jährige aus Bergdietikon, die mit ihren Trainingsbedingungen zuletzt nicht mehr ganz zufrieden war, begab sich auf die Suche nach einem neuen Trainingsstandort. Erste Station: die Tennisschule von Eric van Harpen in Waldshut-Tiengen (De). Im August hat Chiara Frapolli dort eine Testwoche absolviert. Und war sofort begeistert: „Es war zwar die erste Schule, die ich mir angeschaut habe, aber es hat mir auf Anhieb super gefallen. Ich habe mit wirklich guten Trainern und Spielern arbeiten können“, so die Limmattalerin.
Mit van Harpen einigten sich Frapolli darauf, dass sie mit einer weiteren Spielerin der Akademie an einer dreiwöchigen Turnierserie in der Türkei teilnehmen darf. Quasi als zweiter Teil der Probephase. Im Ferienort Antalya bestritt Frapolli drei Profiturniere der untersten Kategorie mit dem Ziel, endlich ihre ersten WTA-Punkte zu gewinnen. Etwas, das ihr bisher in ihrer Karriere noch nicht gelungen war.

Die nötige Überzeugung gefunden
Doch diesmal kam alles anders. Bei allen drei Turnieren vermochte Chiara Frapolli zu überzeugen und qualifizierte sich zumindest für die zweite Runde, was gleichbedeutend ist mit dem Gewinn eines WTA-Punktes. Beim zweiten von drei Turnieren lief es der U18-Schweizermeisterin von 2014 aber gar noch besser. Sie eliminierte in der zweiten Runde die an Nummer zwei gesetzte Chinesin Yan Wang – die Nummer 428 der Welt – in zwei Sätzen und qualifizierte sich danach für die Halbfinals. „Nach diesem Sieg gegen die Chinesin habe ich gemerkt, dass ich bei diesen kleinen Turnieren jede Spielerin schlagen kann. Diese Überzeugung hatte mir zuvor gefehlt. Ich hatte stets viel zu viel Respekt vor der Konkurrenz. Bloss weil eine Spielerin ein Ranking hatte, glaubte ich, dass ich nicht gegen sie gewinnen kann“, so Frapolli, die an den drei Events in der Türkei sieben WTA-Punkte sammeln konnte und daher in der Weltrangliste aktuell auf Rang 1063 geführt wird.

Handgelenk bereitet Sorgen
Nach dem erfolgreichen Abschneiden in der Türkei war für die Bergdietikerin klar, dass sie ihre sportliche Zukunft in Waldshut-Tiengen in Angriff nehmen möchte. „Die Trainer gehen extrem ins Detail und arbeiten viel strukturierter und professioneller, als ich das bisher gekannt habe. Ich habe schon in kurzer Zeit extrem viele hilfreiche Tipps bekommen und viel gelernt“, schwärmt Frapolli. Zusätzlich zum Tennistraining wird die Limmattalerin, die vor kurzem die Matura abgeschlossen hat, ein Studium in Angriff nehmen. Business Management wird sie studieren. „Als Ausgleich zum Sport“, wie sie sagt. Lernen will sie auf der täglichen Zugfahrt zwischen Dietikon und Tiengen.
Doch im Moment verlangt eine andere Sache die volle Aufmerksamkeit von Chiara Frapolli: Seit den Einsätzen in der Türkei sind die Schmerzen im linken Handgelenk, die sie bereits im Sommer für zwei Monate ausser Gefecht gesetzt hatten, zurückgekehrt. Das Schlagen der beidhändigen Rückhand wird dadurch verunmöglicht. „Es ist wohl ein mechanisches Problem. Die Knochen und Sehnen spielen nicht richtig zusammen. Das sollte jedoch therapeutisch zu behandeln sein“, gibt sich Frapolli zuversichtlich. Zwar hat sie wegen den Schmerzen zwei Turniere in Israel absagen müssen, hofft jedoch, Ende Oktober in München wieder ins Turniergeschehen eingreifen zu können. Schliesslich will sie den Schwung aus der Türkei mitnehmen und ihr WTA-Punktekonto weiter aufstocken.

Text und Bild von Fabio Baranzini