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Montag, 4. Juli 2022

Alexander Sadecky, der Meister der Effizienz

An den Aargauischen Meisterschaften in Obersiggenthal triumphieren Alexander Sadecky (N2, 30) und Katerina Tsygourova (N3, 29). Sie holen sich die Titel in der offenen Kategorie.

Alexander Sadecky – mittlerweile 34 Jahre alt – hat in seiner Karriere schon oft bewiesen, dass er sehr gut Tennis spielen kann. Nicht umsonst erreichte er im Jahr 2009 sein bestes Ranking als Nummer 313 der Welt. Dass er 13 Jahre später noch immer sehr gut Tennis spielen kann, zeigte der Routinier in diesen Tagen bei den Aargauischen Meisterschaften in Obersiggenthal. Der gebürtige Würenloser, der aktuell die Nummer 30 der Schweiz ist, gehörte als Turniernummer vier schon vor Turnierbeginn zu den Titelkandidaten. Der heisseste Anwärter war jedoch Jonas Schär (N2, 16).
Der 13 Jahre jüngere Küngoldinger, der bei den letzten beiden Austragungen im Final stand, startete leicht favorisiert ins Halbfinalspiel gegen Sadecky. Doch es war am Ende Alexander Sadecky, der nach Satzrückstand den Kopf aus der Schlinge ziehen und sich fürs Endspiel qualifizieren konnte. Dort wartete mit dem Zofinger Dario Huber (N3, 65) gleich der nächste Spieler der jungen Generation auf Sadecky.

Das Problem der Chancenauswertung

Huber hat im Verlauf des Turniers mehrmals bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Er hat der Reihe nach die besser klassierten Spieler Oliver Mrose (N2, 27), Gian Grünig (N3, 39) und den vierfachen Aargauer Meister Ignasi Villacampa-Rosés (N2, 26) geschlagen. Im Final gegen Sadecky durfte er sich also berechtige Titelhoffnungen machen. Vor allem weil Alexander Sadecky nach seinem harten Dreisatzsieg gegen Jonas Schär am Freitagabend vor dem Final am Samstagabend noch in Deutschland ein Interclubmatch bestritt und damit körperlich nicht mehr ganz frisch ins Match startete.
Entsprechend war Sadecky darauf aus, die Ballwechsel kurz zu halten. Oftmals suchte er dafür den Weg ans Netz. Huber auf der anderen Seite hielt gut dagegen, war in den längeren Ballwechseln oft der stärkere Spieler. Das einzige Problem: die Chancenauswertung. Huber erspielte sich etliche Breakchancen, konnte jedoch im ersten Satz nur eine einzige nutzen. Und weil Sadecky deren zwei verwerten konnte, ging der erste Durchgang mit 7:5 an den Routinier.

Ersten Matchball verwertet
Im zweiten Durchgang hatte man mit zunehmender Dauer das Gefühl, dass Huber die Partie an sich reissen kann. Er agierte weiterhin druckvoll und konnte mit 4:2 in Führung gehen. Doch just in diesem Moment bewies Sadecky einmal mehr seine Klasse. In den wichtigen Situationen behielt er die nötige Ruhe und zeigte im richtigen Moment die nötige Geduld. Sadecky verwertete gleich seinen ersten Matchball zum 7:5, 7:5-Finalsieg. «Über weite Strecken des Matches war es nicht einfach zu spielen wegen der tiefstehenden Sonne und den Licht-Schatten-Verhältnisse auf dem Platz. Da hatten wir beide etwas mit dem Timing zu kämpfen. Letztlich machte die Effizienz in den wichtigen Situationen den Unterschied aus», analysierte Sadecky nach dem Match. Für ihn war es der erste Sieg an den kantonalen Meisterschaften seit 2015, als er in Bremgarten gewonnen hatte.

Tsygourova ungefährdet

Bei den Frauen kam es im Endspiel zum Duell der beiden top gesetzten Spielerinnen Katerina Tsygourova (N3, 29) und Anina Lanz (N3, 33). Die beiden hatten sich im Halbfinal jeweils klar gegen die stärksten Aargauer Vertreterinnen durchgesetzt. Tsygourova schlug Aimée Frey (N4, 68, TC Frick) und Lanz bezwang die amtierende Hallen Aargauer Meisterin Selina Kaufmann (R1, TC Zofingen). In einem überraschend deutlichen Finalspiel behielt Tsygourova die Oberhand und siegte mit 6:2, 6:3.
In der Kategorie R4/R6 gewann bei den Männern der ungesetzte Jonas Marending (R4) vom TC Frick und bei den Frauen Jelena Simic (R6) vom TC Brugg. Yves Bosshard (R7, TC Bremgarten) und Lucija Perak (R7, TC Obersiggenthal) heissen die Gewinner in der Kategorie R7/R9. In den Doppelkonkurrenzen gewannen bei den Männern Philippe Ruch (R2) und Patrick Richner (R3), bei den Frauen Selina Kaufmann (R1) und Semajla Saric (R3) und im Mixed Titus Cristea (R2) mit Alexandra Gasser (R1).

Text und Bilder von Fabio Baranzini