Starke Aargauer Leistungen an der SM in Biel

Amra Sadikovic (N1, 4, Bild) hat sich heute Nachmittag in
Biel dank einem Finalsieg über Timea Bacsinszky (N1, 3) den Schweizer
Meistertitel gesichert. Alexander Sadecky (N1, 10) erreichte das Finale.
„Ich möchte dieses Turnier unbedingt einmal gewinnen“,
meinte Amra Sadikovic kurz vor Beginn der Schweizer Meisterschaften. Vier Tage
später hat sich der Wunsch der 23-Jährigen bereits erfüllt. Gestern holte sie
sich in Biel dank einem Zweisatzssieg über Fed Cup-Kollegin Timea Bacsinskzy
den ersten Titel. „Es ist ein mega schönes Gefühl, dieses Turnier zu gewinnen.
Der Titel bedeutet mir extrem viel“, freute sich Sadikovic nach ihrem Triumph.

Die Aargauerin steigerte sich in Biel von Partie zu Partie und
blieb ohne Satzverlust. Im Halbfinal gegen Stephanie Vogt (N1, 5) konnte sie
sich mit einem 6:3, 7:5-Sieg zudem für die Niederlage an gleicher Stelle vor
einem Jahr revanchieren. Auch im Endspiel zeigte sie gegen die leicht zu
favorisierende Timea Bacsinszky eine starke Leistung. „Ich habe versucht, sie
in Ballwechsel zu verwickeln und vermehr ihre Vorhand anzugreifen“, erklärte
sie ihre Taktik. Diese ging voll auf und Sadikovic mit 6:3, 7:6. Zeit zum
Feiern blieb der 23-Jährigen jedoch kaum, denn bereits morgen um 7:40 fliegt
sie nach Ankara, wo der nächste Turniereinsatz wartet. „Ich konnte an der SM
Selbstvertrauen tanken und hoffe, dass ich nächste Woche auch in Ankara
zuschlagen kann“, so Sadikovic.

Unglaubliches
Comeback

Neben Sadikovic vermochte sich mit Alexander Sadecky noch
ein zweiter Aargauer Tenniscrack positiv in Szene zu setzen. Der Würenloser qualifizierte
sich fürs Finale und bezwang auf dem Weg dahin unter anderem den topgesetzten
Titelverteidiger Adrien Bossel (N1, 6) mit 6:7, 6:4, 7:5.  Noch enger wurde es im Halbfinal gegen
Raphael Lustenberger (N2, 16). Dort wehrte Sadecky im Tie Break des
Entscheidungssatzes nicht weniger als 5 (!) Matchbälle in Serie ab. „Eigentlich
hätte ich diese Partie verlieren sollen, aber ich habe auch bei 1:6 noch an meine
Chance geglaubt“, sagt er.

Im Endspiel unterlag er dann dem Turnierfavoriten Henri
Laaksonen (N1, 7) mit 6:7, 4:6. Dies obwohl er im ersten Satz noch mit 5:2 in
Front lag. Dennoch zieht der 25-Jährige ein positives Fazit: „Hätte mir jemand vor
dem Turnier die Finalteilnahme angeboten, hätte ich sofort unterschrieben.
Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht, dass es im Final so knapp nicht gereicht
hat“, bilanziert Sadecky. 

Hauser, Mrose und
Kennel stark

Doch nicht nur die arrivierten Spieler überzeugten an der
Schweizer Meisterschaft, auch der Aargauer Tennisnachwuchs spielte stark auf.
Qualifikant Jens Hauser (N3, 40) setzte sich in der ersten Runde gegen Claude
Benz (N3, 38) durch und unterlag danach Adrien Bossel. Auch Oliver Mrose (N3, 46), wie
Hauser durch die Qualifikation ins Hauptfeld gelangt, konnte zum Auftakt mit
Sandro Salvi (N2, 28) einen besser eingestuften Spieler bezwingen, ehe er gegen Sandro Ehrat (N1, 8) den Kürzeren zog.

Die 17-jährige Entfelderin Karin Kennel (N2, 14) sorgte
ebenfalls für positive Schlagzeilen. Nach einem Arbeitssieg gegen Chiara
Volejnicek (N2, 22) in der ersten Runde, gewann sie in danach überraschend gegen Lisa Sabino (N1, 9) in drei Sätzen. Endstation bedeutete
erst Timea Bacsinszky, doch auch gegen die Westschweizerin verkaufte
Kennel ihre Haut teuer. 4:6, 4:6 lautete das Verdikt am Ende.

Text von Fabio Baranzini, Bild zur Verfügung gestellt