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Montag, 26. Dezember 2022

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf nationaler und internationaler Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen Bilanz.

Mit dem nächsten Jahr beginnt im Aargauer Tennis auf Profistufe so etwas wie eine neue Zeitrechnung. Nach insgesamt 17 Profijahren beendet nämlich Stefanie Vögele ihre äusserst erfolgreiche Karriere und hinterlässt damit aus Aargauer Sicht eine riesige Lücke im Profitennis. Die mittlerweile 32-Jährige konnte sich über Jahre konstant in den Top 200 der Weltrangliste halten und etliche schöne Erfolge feiern.
In Acapulco erreichte sie beispielsweise ihren einzigen Final auf der WTA-Tour, sie stand bei allen Grand Slams Turnieren mehrmals im Hauptfeld, spielte regelmässig für das Schweizer Fed Cup Team und erreichte mit Rang 42 ihre beste Klassierung in der Weltrangliste. Ihr letztes Profijahr dagegen verlief überhaupt nicht nach Wunsch. Die Halbfinalqualifikation im Juni bei einem Turnier im österreichischen Pörtschach und die erfolgreiche Qualifikation für das Hauptfeld der Australian Open waren die beiden Highlights.

Wir wünschen Stefanie Vögele alles Gute für die Zeit nach ihrer Karriere und bedanken uns für alle die grossartigen Tennismomente, die sie uns in den letzten 17 Jahren geschenkt hat. Lesetipp: Das grosse Abschiedsinterview mit Stefanie Vögele in der Aargauer Zeitung

Jérôme Kym im Aufwind
Auf dem aufsteigenden Ast befindet sich dagegen mit Jérôme Kym ein anderer Aargauer. Der 19-Jährige aus Möhlin hat sein erstes volles Jahr bei den Profis auf Weltranglisteposition 1127 in Angriff genommen. Zum Ende der Saison spuckt ihn der Resultatcomputer der ATP auf Platz 428 aus – ein riesiger Sprung nach vorne. Den hat sich Jérôme Kym damit verdient, dass er gleich drei Finals auf der untersten Stufe der Profiturniere erreicht hat und zudem zwei Mal via Qualifikation die Viertelfinals von Challengerturnieren erreicht hat.
Zum Abschluss seines ersten Profijahres wartete ein ganz spezielles Highlight auf Kym. Er durfte zum ersten Mal bei seinem Heimturnier – den Swiss Indoors in Basel – auflaufen. In der Qualifikation spielte er dabei stark auf und vergab leider einen sichergeglaubten Sieg in Runde eins gegen den Top 80 Spieler Laslo Djere. Kleiner Trost: Im Doppel erreichte er gemeinsam mit Leandro Riedi die Viertelfinals. Wir dürfen gespannt sein, wie Jérôme Kym sich im kommenden Jahr schlägt.

Jonas Schär mit ersten Punkten
Ein Blick auf die Weltrangliste der ATP zeigt, dass Jérôme Kym nicht der einzige Aargauer ist, der in der Weltrangliste geführt wird. Auf Position 1347 steht Jonas Schär. Der 22-jährige Küngoldinger hat im Zeitraum von Juli bis November mehrere Future Turniere gespielt und sich dabei insgesamt vier ATP-Punkte gesichert. Auch auf nationaler Stufe konnte die aktuelle Nummer 18 der Schweiz einige schöne Erfolge feiern. Unter anderem die Halbfinalqualifikation an den Schweizer Meisterschaften im Dezember.

Fontenel und Lüscher mit ersten Erfolgen
Auch bei den Frauen taucht noch eine zweite Aargauerin in der Weltrangliste der Aktiven auf. Es ist dies Chelsea Fontenel, die nach wie vor in Amerika lebt und trainiert. Sie hat vorwiegend in den USA und Südamerika Profiturniere der unteren Stufen gespielt und dort einige Punkte gewonnen. So wird sie aktuell als Nummer 1191 der Welt geführt. Auf der Juniorentour hat sich Fontenel in ihrem letzten Jahr primär auf die Grand Slams konzentriert, wo sie ausser bei den US Open stehts im Hauptfeld stand.
Im zweiten Halbjahr 2022 hat auch Sophie Lüscher ihre ersten Gehversuche auf der Profitour unternommen. Die 20-Jährige aus Seengen hat sich dabei mehrere Mal fürs Hauptfeld qualifizieren können und hat in Tunesien sogar einmal die Viertelfinals erreicht. Noch wird sie aber nicht offiziell in der WTA-Weltrangliste geführt.

Titelpremiere für Simmen

Auf der Juniorentour war in diesem Jahr aus Aargauer Sicht vor allem Janis Simmen aktiv. Der 16-jährige Lenzburger konnte im April seinen ersten Titel in der Kategorie U18 feiern und erreichte als Folge davon erstmals eine Klassierung in den Top 500 der Juniorenweltrangliste. In der Folge wurde er von Verletzungen immer wieder gebremst und konnte nicht so viele Matches bestreiten wie gewünscht. Ende November und Anfang Dezember bestritt er dann aber wieder seine ersten Turniere auf der ITF-Tour und erreichte immerhin einmal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 21. Dezember 2021

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf nationaler und internationaler Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf nationalem und internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen Bilanz.

Im Ranking des Kantons Aargau ist seit vielen Jahren Stefanie Vögele die unangefochtene Nummer eins. Die 31-Jährige aus Leuggern hat allerdings ein schwieriges Jahr hinter sich. Einmal hat sie – beim Turnier in Bogota – die Viertelfinals bei einem WTA-Turnier erreicht. Zudem stand sie bei den French Open (als Qualifikantin) und bei den US Open (als Lucky Loserin) im Hauptfeld.
Viel mehr Highlights gab es für die Grundlinienspezialistin aus dem Kanton Aargau leider nicht. Etwas, das sicherlich auch den Folgen ihrer Coronaerkrankung geschuldet ist, wie sie im Interview gegenüber aargauersport.ch erklärt hat. Im Ranking hat Stefanie Vögele einige Positionen eingebüsst und beendet das Jahr deutlich ausserhalb der Top 100. Aktuell steht sie auf Rang 148.

Kym mit Highlight zum Abschluss
Auf ein starkes Jahr darf derweil der beste Aargauer Tennisspieler zurückblicken. Der 18-jährige Jérôme Kym beendet seine letzte Juniorensaison in den Top 10 der Junioren Weltrangliste. Dies unter anderem Dank der Halbfinalqualifikation bei den US Open, der Viertelfinalteilnahme in Wimbledon und dem Gewinn der Silbermedaille im Doppel an der U18 EM in Klosters. Zudem hat er auch bei seinen wenigen Auftritten auf der Profitour sein Potenzial angedeutet. So erreichte er beim Turnier in Muttenz erstmals das Halbfinale bei einem mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Event. Zudem gewann er auch sein erstes Einzel im Davis Cup.
Ganz zum Schluss seines erfolgreichen Jahres setzte Jérôme Kym ein weiteres Ausrufezeichen. Der junge Mann aus Möhlin kürte sich zum Schweizer Meister bei der Elite. An den nationalen Titelkämpfen in Biel gab er auf dem Weg zu seinem Sieg nur gerade einen einzigen Satz ab. Und das erfreulicherweise gegen einen anderen Aargauer: Jonas Schär.

Schär mit starker Saison
Schär seinerseits darf mit seinem Tennisjahr 2021 ebenfalls zufrieden sein. Einerseits hat er im Interclub überzeugt. Und zwar in der Nationalliga A und in der Nationalliga B. In beiden Meisterschaften gewann er jeweils vier Einzel und wies damit eine klar positive Bilanz auf. Andererseits gewann er drei gut besetzte nationale Turniere: das Valiant Murten Open, die Premiere des AKB Grand Prix – der neuen Turnierserie in Reinach AG – und das WinTennis Open in Winterthur. Und er erreichte das Halbfinal an den Schweizer Meisterschaften der Elite in Biel. Damit ist klar: Die Tendenz bei Schär zeigt in diesem Jahr klar nach oben.

Fontenel mit ersten Schritten bei den Profis
Einen grossen Sprung nach vorne hat auch Chelsea Fontenel gemacht. Die junge Wettingerin, die in Florida trainiert, hat das Jahr auf Position 238 der Junioren Weltrangliste in Angriff genommen. Dank guten Resultaten zu Saisonbeginn – sie erreichte bei zwei hoch dotierten Events in Südamerika die Viertelfinals – stiess sie in die Top 100 vor. Dank diesem Sprung nach vorne durfte sie in Paris, Wimbledon und New York die Junioren Grand Slams bestreiten. In Paris erreichte sie die zweite Runde, in Wimbledon überstand sie die Qualifikation und in New York blieb sie in der Qualifkation hängen. Das Jahr beendet sie auf Position 51 der Weltrangliste.
In dieser Saison hat Fontenel auch ihre ersten Erfahrungen auf der Profitour gesammelt. Im mexikanischen Cancun bestritt sie vier Turniere, wobei sie einmal die zweite Runde und einmal die Viertelfinals erreichte. Dank diesen Erfolgen wird sie neu auch im WTA-Ranking geführt. Aktuell als Nummer 1399. 

Text von Fabio Baranzini, Bilder von Stefanie Vögele und Jonas Schär (Fabio Baranzini), Bild Jérôme Kym (zur Verfügung gestellt), Bild Chelsea Fontenel (Andre Ferreira / FFT)




Montag, 3. Februar 2020

Vögele dank Finalqualifikation wieder in den Top 100

Die Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele (WTA 117) hat in Amerika zum ersten Mal seit vergangenem Mai ein Endspiel erreicht. Dies dank zwei Siegen über Top 100 Spielerinnen, die sie zuvor noch nie geschlagen hatte.

Der Start ins neue Tennisjahr ist Stefanie Vögele nicht wie gewünscht geglückt. Sowohl beim Turnier in Shenzen als auch bei den Australian Open ist sie in der Qualifikation hängen geblieben. In Australien allerdings denkbar knapp in drei Sätzen in der letzten Qualifikationstrunde. Diese Woche gab es nun aber ein Erfolgserlebnis für die 29-Jährige. Sie trat beim mit 125'000 Dollar dotierten Turnier in Newport Beach (USA) an.
Dort war die derzeit stärkste Aargauer Tennisspielerin an Nummer sechs gesetzt. In den ersten beiden Runden wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht und qualifizierte sich dank zwei souveränen Siegen in zwei Sätzen für die Viertelfinals. Dort traf sie auf die einheimische Turniernummer drei Christina McHale (WTA 84). Gegen die Amerikanerin hatte Vögele bislang alle drei Duelle verloren, ohne dabei einen Satz zu gewinnen. Zuletzt vor knapp einem Jahr in Frankreich.

Premierensiege gegen McHale und Townsend
Diesmal aber konnte sich Stefanie Vögele durchsetzen. Sie gewann in drei Sätzen mit 6:1, 1:6, 6:4 und schaffte damit den Sprung in die Halbfinals. Dort wartete gleich die nächste Amerikanerin: Taylor Townsend (WTA 79). Gegen die 23-Jährige, die bei den US Open im letzten Jahr die Achtelfinals erreicht hatte, konnte Vögele ebenfalls noch nie gewinnen. Doch auch in diesem Direktduell konnte die Aargauerin diesmal eine Premiere feiern. Gegen die eigentlich aufgrund ihres Rankings zu favorisierende Townsend liess Vögele gar nichts anbrennen und siegte souverän mit 6:2, 6:3.

Brengle zu stark 
Damit qualifizierte sich Stefanie Vögele zum ersten Mal seit vergangenem Mai wieder für ein Endspiel. Und dort traf sie gleich noch ein drittes Mal auf eine Spielerin aus den USA, die im Ranking vor ihr klassiert ist. Diesmal war es Madison Brengle (WTA 95). Im Gegensatz zu McHale und Townsend hatte Vögele gegen die gleichaltrige Brengle bisher noch nie gespielt. Im ersten Satz blieb die Aargauerin ohne Chance und musste diesen mit 1:6 abgeben. Doch Vögele vermochte zu reagieren und entschied den zweiten Satz mit 6:3 für sich. Im entscheidenden Durchgang konnte dann aber Brengle wieder vorlegen und liess sich den Titel nicht mehr nehmen. Am Ende lautete das Resultate 1:6, 6:3, 2:6 aus der Sicht von Stefanie Vögele. Dank der Finalqualifikation sammelt die 29-Jährige jedoch 95 WTA-Punkte und wird sich in der Weltrangliste um einige Ränge nach vorne kämpfen. Neu steht sie ganz knapp wieder in den Top 100. Dies als Nummer 99 der Welt.

Text von Fabio Baranzini / Bild Oracle Challenger Series

Montag, 17. Dezember 2018

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Die Aargauer auf der nationalen und internationalen Bühne

Auch in diesem Jahr konnten sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf nationalem und internationalem Parkett ins Rampenlicht spielen. Wir haben die schönsten Erfolge herausgesucht.

Stefanie Vögele darf mit ihrem Jahr 2018 zufrieden sein. Endlich hat sie den Sprung in die Top 100 wieder geschafft, stand bei drei von vier Grand Slams im Hauptfeld und erreichte in Acapulco gar zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Finalspiel auf der WTA-Tour – nachdem sie zuvor acht Mal in Folge im Halbfinal gescheitert war. Im Juli gewann die 28-Jährige dann auch endlich wieder einen grossen Titel auf der ITF Tour. Beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Event in Contrexeville war sie nicht zu schlagen und gewann zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren einen Titel.
Seit diesem Erfolg konnte Vögele allerdings auf der WTA-Tour nicht mehr richtig reüssieren und verlor sechs Mal in der ersten Runde. Beim ersten Turnier der neuen Saison – dem ITF-Turnier in Dubai – hinterliess Vögele jedoch einen starken Eindruck: Sie erreichte  die Halbfinals und bezwang unter anderem die Turniernummer eins Kristina Mladenovic, die Nummer 43 der Weltrangliste.

Schwieriges Jahr für Sadikovic und Kennel
Weniger erfolgreich waren dagegen die beiden anderen Aargauer Profispielerinnen Amra Sadikovic und Karin Kennel. Sadikovic blieb in diesem Jahr im Einzel auf der ITF-Tour ohne Halbfinalteilnahme und hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Nicht weniger als fünf Partien musste sie verletzungsbedingt aufgeben. Entsprechend verlor sie im Ranking einige Plätze im Vergleich zum Vorjahr (WTA 255) und steht aktuell auf Position 432. Zuletzt erreichte sie in den USA jedoch zwei Mal in Folge als Qualifikantin die Viertelfinals.
Auch Karin Kennel hat gegenüber dem letzten Jahr gut 100 Positionen eingebüsst. Aktuell steht die 23-jährige Entfelderin auf Rang 634 der Weltrangliste. Während sie bei kleineren ITF-Turnieren um die Titel mitspielen kann, wartet sie weiter darauf, auf der nächst höheren Stufe den Durchbruch zu schaffen. In dieser Saison erreichte sie bei den mit 25'000 Dollar dotierten Turnieren lediglich zwei Mal die zweite Runde.

Starker Aargauer Nachwuchs
Auf ein erfolgreiches Jahr dürfen dagegen die Aargauer Juniorinnen und Junioren zurückblicken. In seinem letzten Juniorenjahr gewann der Oftringer Jonas Schär sein erstes ITF-Turnier bei den U18-Junioren und konnte sich an den Junioren Schweizer Meisterschaften in der Halle über seinen ersten Einzel-Schweizer-Meistertitel freuen. Der Fricktaler Jérôme Kym verbesserte sich in der Juniorenweltrangliste um über 600 Ränge (aktuell Rang 327), gewann zwei U16-Schweizer-Meistertitel und sorgte mit seinem überraschenden Finalvorstoss an der Schweizer Meisterschaft der Aktiven für Furore. Dort schlug er nämlich unter anderem auch den Davis Cup Spieler Marc-Andrea Hüsler. Zudem vertrat Kym die Schweiz auch an den U16-Europameisterschaften und gewann dort die Bronzemedaille. Ebenfalls zwei Turniersiege auf internationalem Parkett konnte Janis Simmen in der Kategorie U12 feiern.
Mit Chelsea Fontenel und Sophie Lüscher überzeugten auch zwei Juniorinnen. Sophie Lüscher wurde Schweizer Meisterin in der Kategorie U16, erreichte zwei ITF-Finals und zwei Halbfinals und erreichte so mit Position 488 ihr bislang bestes ITF-Ranking in der Altersklasse U18. Chelsea Fontenel sicherte sich gar zwei Schweizer Meistertitel in der Altersklasse U14 und trumpfte auch international gross auf. Sie gewann gleich zwei internationale U14-Einzeltitel in Slowenien und verbesserte sich dadurch in der U14-Weltrangliste bis auf Position 25. An der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden gewann sie zudem ihren ersten internationalen U16-Titel.

Aargauer Senioren überzeugen
Einmal mehr überzeugten in diesem Jahr auch die Aargauer Senioren. Sie gewannen an den nationalen Titelkämpfen nicht weniger als 20 (!) Medaillen, darunter acht goldene. Gleich deren zwei goldene Medaillen sicherten sich Peter Schoch (75+), Peter Hausherr (80+) und Sandra Hopfner (50+). Hopfner steht mittlerweile bei 23 Schweizer Meistertiteln bei den Seniorinnen.

Folgende Medaillen konnten die Aargauer Vertreter an den Schweizer Meisterschaften gewinnen:

Winter SM Junioren
Jonas Schär (Gold, U18)
Jérôme Kym (Gold, U16)
Chelsea Fontenel (Gold, U14)
Jans Simmen (Bronze, U12)

Winter SM Senioren
Alain Dedial (Gold, 35+)
Sandra Hopfner (Gold, 50+)
Peter Schoch (Gold, 75+)
Peter Hausherr (Gold, 80+)
Martin Gloor (Silber, 60+)
Michelle Paroubek (Bronze, 35+)
Klaus-Daniel Umland (Bronze, 35+)
Nicole Riniker (Bronze, 50+)
Hans Huber (Bronze, 65+)
Milan Makanec (Bronze, 75+)

Sommer SM Junioren
Chelsea Fontenel (Gold im Einzel und Doppel, U14)
Jérôme Kym (Gold im Einzel und Doppel, U16)
Sophie Lüscher (Gold im Einzel und Silber im Doppel, U16)
Jonas Schär (Bronze im Einzel und Gold im Doppel, U18)
Arenui Lüthi (Bronze im Einzel, U14)

Sommer SM Senioren
Michelle Paroubek (Gold, 45+)
Sandra Hopfner (Gold, 50+)
Peter Schoch (Gold, 75+)
Peter Hausherr (Gold, 80+)
Deon Bowman (Silber ,45+)
Hans Huber (Silber, 65+)
Paul Döbeli (Silber, 75+)
Alain Dedial (Bronze, 35+)
Robert Vögtlin (Bronze, 60+)
Milan Makanec (Bronze, 75+)

Aktive SM 
Jerôme Kym (Silber)

Text und Bilder (Kennel, Lüscher) von Fabio Baranzini, Bild von Stefanie Vögele von Rebecca Blackwell

Mittwoch, 18. Juli 2018

Die Titel-Durststrecke ist beendet

Trotz einer resultatmässig schwachen Rasensaison ist die Aargauerin Stefanie Vögele in diesem Jahr weiter auf dem Vormarsch. Nach ihrem jüngsten Turniersieg ist sie zurück in den Top 80 der Welt, wo sie zuletzt im Jahr 2014 stand.

Am Sonntag konnte Stefanie Vögele in Frankreich endlich wieder einmal eine Siegertrophäe in die Höhe stemmen. Zweieinhalb Jahre sind vergangen seit ihrem letzten Titelgewinn, den sie ebenfalls in Frankreich realisieren konnte. Zwar hat die 28-jährige Aargauerin auch diesmal keinen Titel auf WTA-Stufe gewonnen, aber dank Triumph beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Contrexeville hat sie sich in der Weltrangliste bis auf Rang 76 nach vorne gekämpft. «Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht mehr gewusst, dass schon so viel Zeit vergangen ist seit meinem letzten Titel. Ich freue mich aber extrem über diesen Turniersieg, denn insbesondere im Halbfinal und im Final habe ich sehr gut gespielt», so die Aargauerin.
Dass Vögele in Frankreich einen Turniersieg feiern kann, war nicht unbedingt zu erwarten. Denn in den Wochen davor konnte sie nur wenig Zählbares vorweisen. Seit ihrem Halbfinalvorstoss beim WTA-Turnier in Lugano Mitte April, mit dem sie die Rückkehr in die Top 100 geschafft hatte, gewann sie lediglich noch fünf Matches - alle entweder in der Qualifikation von WTA-Turnieren oder auf der ITF-Tour.

Im Training umgeknickt
Vor allem die Rasensaison ist Stefanie Vögele nicht nach Wunsch geglückt. Ein Sieg steht fünf Niederlagen gegenüber, wobei einige dieser Niederlagen sehr knapp ausgefallen sind und ihre Gegnerinnen teilweise deutlich besser klassiert waren. Unter anderem spielte sie zwei Mal gegen die Weltnummer 17 Ashleigh Barty und einmal gegen die frühere Weltnummer eins Viktoria Azarenka.
«Die Rasensaison war sicherlich nicht ideal. Irgendwie habe ich mein Spiel nie wirklich gefunden. Ich hatte aber auch einige starke Gegnerinnen, gegen die ich nur knapp verlor. Meine Leistungen waren also nicht schlecht, aber die Resultate haben nicht gestimmt», so Vögele, die auf dem Rasen vor allem mit der Beinarbeit zu kämpfen hatte. «Beim ersten Rasenturnier in Nottingham bin ich im Training umgeknickt. Es ist zwar nichts Schlimmes passiert, aber ich musste danach den Fuss tapen, um die Matches bestreiten zu können. Dadurch war ich etwas verunsichert und habe mich fortan sehr stark auf die Beinarbeit konzentriert und weniger auf mein Spiel. Das waren keine optimalen Voraussetzungen.»

Erholung ist angesagt
Unter diesen Vorzeichen ist der Titel beim Turnier in Frankreich, das auf Sand ausgetragen wurde, umso höher einzustufen. Denn Vögele hat die Umstellung vom Rasen zurück auf die rote Asche innerhalb von wenigen Tagen bewerkstelligen müssen. Viel Zeit zum Feiern blieb Stefanie Vögele nach ihrem Triumph allerdings nicht. Direkt nach dem Finalspiel am Sonntag nahm sie die viereinhalbstündige Autofahrt nach Gstaad auf sich, wo sie diese Woche das WTA-Turnier bestreitet. 
Dank dem Turniersieg im Gepäck stimmt das Selbstvertrauen bei Stefanie Vögele. Doch die Bedingungen im Berner Oberland sind ganz anders als in Frankreich. «Wir spielen hier mit anderen Bällen und auch die Höhenlage hat einen grossen Einfluss», so Vögele, die am Montag und Dienstag lockere Trainingseinheiten absolviert hat. Im Vordergrund stand die Regeneration, denn das Turnier in Frankreich hat Kraft gekostet. «Ich bin ziemlich müde und verspürte zudem ein leichtes Stechen in den Adduktoren. Da wollte ich im Training nichts forcieren und habe es sehr locker angehen lassen. Ich hoffe, dass ich für die erste Runde wieder topfit bin», so Vögele, die heute auf die Deutsche Tamara Korpatsch trifft. Eine Gegnerin, an die sie gute Erinnerungen hat. Beim WTA-Turnier in Lugano und auch bei einem ITF-Turnier in der Slowakei einige Wochen später konnte sie gegen Korpatsch gewinnen. 

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Sonntag, 4. März 2018

Die Krönung nur ganz knapp verpasst

In Acapulco hat die Aargauerin Stefanie Vögele (WTA 183) zum ersten Mal in ihrer Karriere das Endspiel eines WTA-Turniers erreicht. Zum Turniersieg fehlten nur wenige Punkte.

Im neunten Anlauf hat es endlich geklappt: Nach acht Halbfinalniederlagen in Folge hat Stefanie Vögele erstmals den Sprung ins Endspiel eines WTA-Turniers geschafft. Im mexikanischen Acapulco gelang der besten Aargauer Tennisspielerin ein veritabler Exploit. Als aktuelle Weltnummer 183 startete Vögele nämlich als klare Aussenseiterin ins Turnier. Auf dem Weg ins Endspiel schlug sie denn auch ausschliesslich höher eigestufte Spielerinnen - darunter mit Tatjana Maria und Maria Sakkari zwei Top 60 Akteurinnen und mit Sloane Stephens (WTA 13) gar die amtierende US Open Siegerin.
Im Final wartete dann mit Lesia Tsurenko (WTA 40) eine Spielerin, sie sich in Acapulco definitiv wohl fühlt. Die Titelverteidigerin hatte das Turnier im Vorjahr ohne Satzverlust gewonnen und musste auch in diesem Jahr auf dem Weg ins Endspiel keinen Satz abgeben. Vögele erwischte gegen die Amerikanerin, gegen die sie eine von zwei bisherigen Begegnungen gewinnen konnte, den besseren Start. Nach Breakrückstand sicherte sie sich den ersten Satz mit 7:5 und konnte auch in zweiten Durchgang mit 4:2 vorlegen.

Den Matchrhythmus gefunden
Doch kurz vor dem krönenden Abschluss der Woche in Acapulco wurde Stefanie Vögele doch noch abgefangen. Sie kam dem Turniersieg im zweiten Satz zwar sehr nahe, verlor das Tie Break dann allerdings klar mit 2:7 und musste nach fast drei Stunden Spielzeit auch den dritten Durchgang mit 2:6 ihrer Gegnerin überlassen. „Über das Finale will ich nicht mehr allzu viel nachdenken, aber es war eine gute Woche mit fünf guten Einzeln in Folge“, so Vögele, für die der Erfolg in Mexiko nicht ganz überraschend kam. „Ich spiele schon seit letztem Oktober wieder gut und habe jetzt nach der langen Verletzung im letzten Jahr auch meinen Matchrhythmus wieder gefunden.“

Grosser Sprung nach vorne
Dank ihrem ersten Finaleinzug auf der WTA-Tour macht Stefanie Vögele, die am Samstag ihren 28. Geburtstag feiert, in der Weltrangliste einen grossen Sprung nach vorne. Neu wird sie in der Region von Rang 125 zu finden sein. Damit kommt die Aargauerin den Top 100 wieder ein grosses Stück näher und darf sich berechtigte Hoffnungen machen, an den French Open und in Wimbeldon direkt im Hauptfeld aufzulaufen. Dafür muss sie in den nächsten Wochen noch einmal rund 30 Plätze gut machen. Und die Chancen dazu stehen gut, denn Vögele hat derzeit keine Punkte zu verteidigen, da sie im letzten Jahr verletzungsbedingt keine Turniere bestreiten konnte. Als nächstes wird sie in Miami in der Qualifikation antreten.

Text von Fabio Baranzini, Bild Rebecca Blackwell

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2017 abgeschnitten

Mit Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli werden aktuell vier Aargauer Tennisspielerinnen in der WTA-Rangliste geführt. Wir haben ihre Leistungen in dieser Saison unter die Lupe genommen. Bei den Männern figuriert derzeit kein Aargauer im ATP-Ranking.

Nach wie vor die bestklassierte Aargauerin ist Stefanie Vögele. Und das obwohl die 27-Jährige in dieser Saison gleich sechs Monate pausieren musste wegen einer Handgelenksverletzung. Nach einem vielversprechenden Saisonstart – unter anderem erreichte sie als Qualifikantin die zweite Runde der Australian Open – näherte sie sich wieder den Top 100 an. Doch der Aufstieg wurde von der Verletzungshexe abrupt gebremst.
Von Februar bis Ende Juli musste Stefanie Vögele pausieren. Erst im August konnte sie wieder ins Turniergeschehen eingreifen. Nach Anfangsschwierigkeiten hat sie sich in der Weltrangliste dank guten Resultaten wieder nach vorne gekämpft. Zuletzt erreichte sie beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF Turnier in Dubai die Halbfinals, davor hatte sie sich bei den WTA-Turnieren in Taschkent und Tianjin für die Viertelfinals qualifizieren können. Obwohl sie in diesem Jahr lediglich 14 Turniere bestritten hat, steht sie aktuell auf Rang 144 der Weltrangliste.

Zwei Titel im Doppel
An genau doppelt so vielen Wettkämpfen wie Stefanie Vögele hat Amra Sadikovic in diesem Jahr teilgenommen. Die zweitbeste Aargauerin blickt auf ein durchzogenes Jahr zurück. Nachdem sie im Sommer 2016 mit Rang 126 in der Weltrangliste ihre bislang beste Klassierung erreicht hatte, stagnierte ihr Aufstieg nach dem Comeback. Ende des letzten Jahres hatte sie mit Miles Sheldon in Allschwil einen neuen Coach gefunden und startete dann ansprechend in die neue Saison. In Frankreich erreichte sie bei zwei ITT-Turnieren in Folge zuerst die Halbfinals und dann die Viertelfinals.
Danach zerriss Amra Sadikovic allerdings keine allzu grossen Stricke mehr. Im Juli erreichte sie in Darmstadt noch einmal die Halbfinals, bis zum Jahresende konnte sie dann aber bloss noch acht Siege bei elf Turnierstarts feiern. In der Weltrangliste hat sie daher an Terrain eingebüsst und wird aktuell auf Rang 259 geführt. Besser lief es Sadikovic im Doppel. Dort konnte sie in der zweiten Jahreshälfte zwei Turniersiege feiern und erreichte drei Finals.

Aufwärtstrend bei Kennel
Während die Tendenz bei Amra Sadikovic leicht abwärts zeigt, ist jene der Entfelderin Karin Kennel aufsteigend. Die 22-Jährige kam im ersten Halbjahr noch nicht so richtig auf Touren und scheiterte im Einzel jeweils spätestens im Viertelfinal. Von Juni bis August erreichte sie dann aber einmal den Halbfinal, einmal den Final und konnte beim Turnier in Caslano ihren dritten Titel auf der Profitour feiern. Danach versuchte sie sich bei einigen höher dotierten Turnieren, konnte dort aber keinen Exploit landen. Dennoch hat sich Kennel, die sich in diesem Jahr auch einen Turniersieg im Doppel sichern konnte, in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr verbessert und steht derzeit auf Rang 524.

Chiara Frapolli, die vierte Aargauerin im Bunde, beendet das Jahr auf Weltranglistenposition 1229. Dies nachdem sie im März mit Rang 887 ihre bislang beste Klassierung erreichte hatte. Das Ranking der 21-Jährigen ist jedoch nicht allzu aussagekräftig, denn sie hat seit April keine Matches mehr bestritten – weder auf der Profitour, noch auf nationaler Ebene.
Text von Fabio Baranzin, Bild Stefanie Vögele (Keystone), Bild Amra Sadikovic (Fabio Baranzini), Bild Karin Kennel (zVg)

Freitag, 15. Dezember 2017

Guter Start für Stefanie Vögele

Die Aargauerin Stefanie Vögele hat beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF Turnier in Dubai als ungesetzte Spielerin die Halbfinals erreicht. Damit wird sie sich in der Weltrangliste um gut 30 Plätze verbessern können.

Im letzten Jahr hatte sich Stefanie Vögele im dümmsten Moment verletzt. Ende Januar – nach einem vielversprechenden Saisonstart, wo sie unter anderem die zweite Runde an den Australian Open erreicht hatte und den Top 100 wieder näher kam – machten ihr die Schmerzen im Handgelenk einen Strich durch die Rechnung. Sechs Monate musste sie pausieren und verlor in dieser Zeit viele Ränge in der Weltrangliste.
Erst im August stieg Vögele wieder ins Turniergeschehen ein. Ende September und Anfang Oktober konnte sie sich bei den WTA-Turnieren in Taschkent und Tianjin für die Viertelfinals qualifizieren. Und nun hat sie diese Woche beim mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Dubai überzeugt und einen guten Saisonstart hingelegt.

Ehemalige Weltnummer 23 geschlagen
Vögele, die aktuell als Nummer 174 der Welt geführt wird, startete als ungesetzte Spielerin ins Turnier. In der ersten Runde eliminierte sie die Türkin Cagla Buyukakcay (WTA 160), gegen die sie die letzten beiden Duelle verloren hatte. Diesmal war die Aargauerin aber die klar stärkere Spielerin und gewann das Auftaktduell deutlich mit 6:4, 6:0.
Auch in der zweiten Runde erwischte Vögele den besseren Start ins Match. Und das obwohl sie gegen die an Nummer drei gesetzte Su-Wei Hsieh (WTA 83) aus Taiwan als Aussenseiterin gestartet war. Mit 6:1 gewann Vögele den ersten Satz gegen die ehemalige Nummer 23 der Welt. Den zweiten Durchgang musste sie dann zwar mit 7:5 ihrer Kontrahentin überlassen, gewann jedoch den Entscheidungssatz gleich mit 6:0.

Tomljanovic zu stark
Im Viertelfinal profitierte Vögele von der verletzungsbedingten Aufgabe ihrer Gegnerin Dalila Jakupovic (WTA 187). Die Slowenin, die sich durch die Qualifikation in die Runde der letzten Acht gespielt hatte, musste beim Stand von 5:1 für Stefanie Vögele aufgeben. So erreichte die 27-Jährige die Halbfinals, wo Ajla Tomljanovic (WTA 130) wartete.
Die drei Jahre jüngere Kroatin war eine Nummer zu gross für Vögele. Nach einer Stunde und 20 Minuten mussten sie sich mit 2:6, 3:6 geschlagen geben. Für die Halbfinal-Qualifikation erhält Vögele 55 WTA-Punkte, womit sie sich in der Weltrangliste in die Region von Rang 140 verbessern wird. 

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Samstag, 24. Dezember 2016

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2016 abgeschnitten

Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli sind die vier Aargauer Profispielerinnen, die derzeit im WTA Ranking geführt werden. Wir werfen einen Blick auf ihre Leistungen im Jahr 2016.

Stefanie Vögele ist auch zum Ende dieses Jahres die beste Aargauer Spielerin in der WTA-Weltrangliste. Ihre Saison verlief – nach einem vielversprechenden Start – allerdings eher durchzogen. Nach der Halbfinalqualifikation beim WTA-Turnier in Istanbul Ende April klopfte sie bereits wieder an die Tür der Top 100. Doch dann geriet ihr Aufstieg ins Stocken. In den darauffolgenden Wochen stimmten die Resultate nicht mehr und Vögele konnte ihr Potenzial nicht abrufen.
Gegen Ende der Saison kam sie wieder besser in Fahrt und erzielte einige gute Resultate. In der Weltrangliste wird sie derzeit auf Rang 114 geführt, nur unwesentlich besser als vor einem Jahr, als sie die Weltnummer 121 war. Dennoch blickt Stefanie Vögele der neuen Saison zuversichtlich entgegen. Im Interview erzählt die 26-Jährige, dass sie nach der schwierigen Zeit nach dem Tod ihres Vaters wieder bereit ist, voll anzugreifen. Nach der erstmaligen Saisonvorbereitung in Prag, die sie wie gewohnt mit ihrem Trainer Ivo Werner absolvierte, wird sie Ende Dezember im chinesischen Shenzen in die neue Saison starten und will möglichst schnell zurück in die Top 100.

Highlight in Wimbledon
Nach ihrem fulminanten Comeback im letzten Jahr schien der Aufstieg von Amra Sadikovic auch im Jahr 2016 ungebremst weiter zu gehen. In der Weltrangliste erreichte sie mit Rang 126 eine neue Bestmarke und qualifizierte sich in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld eines Grand Slam Turniers. Und dort durfte sie erst noch gegen die damalige Weltnummer 1 Serena Williams auf dem Center Court antreten.
Trotz diesen Erfolgen trennte sie sich von ihrem Coach Muhamed Fetov. „Wir haben gut zusammen gearbeitet und Muhi hat als Coach einen tollen Job gemacht. Auch die Resultate waren bis zur Hälfte der Saison völlig in Ordnung. Ich merkte aber, dass wir gemeinsam nicht mehr weiterkommen. Das Gefühl stimmte bei mir nicht mehr und ich bin überzeugt, dass unter diesen Umständen der letzte Schritt in Richtung Top 100 nicht möglich gewesen wäre“, begründet Sadikovic ihren Entscheid und trainierte in der zweiten Saisonhälfte übergangsweise bei Eric van Harpen in Tiengen. Zudem musste sie sich mit verschiedenen Verletzungen herumschlagen, so dass sie nicht so viele Turniere wie geplant spielen konnte. So büsste Sadikovic zum ersten Mal seit ihrem Comeback Plätze in der Weltrangliste ein. Derzeit steht sie auf Rang 184. Im November hat sie in Allschwil mit Miles Sheldon einen neuen Trainer gefunden und arbeitet derzeit daran, sich für die erstmalige Teilnahme an der Qualifikation der Australian Open in Form zu bringen. Zuletzt wurde sie an den Schweizer Meisterschaften allerdings von einer Bauchmuskelzerrung ausgebremst.

Kennel mit leichter Steigerung
Die drittstärkste Aargauer Spielerin ist Karin Kennel. Die 21-jährige Entfelderin, die seit diesem Jahr von Tibor Vukajlovic trainiert wird, hat in diesem Jahr einige Erfolge feiern können. Unter anderem hat sie bei zwei Future Turnieren, die mit 10'000 Dollar dotiert waren, das Endspiel erreicht und stand ein weiteres Mal im Halbfinal. Dadurch hat sie sich in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr um gut 200 Ränge verbessert und hat die Saison auf Position 593 beendet. Bis zu ihrem besten Ranking – Platz 409, den sie im April 2014 erreicht hatte – fehlt allerdings noch einiges. Im Doppel war Karin Kennel in diesem Jahr erfolgreicher. Sie gewann gleich drei Turniere und kletterte im Juni in der Weltrangliste bis auf Rang 367 nach oben – ihr bislang bestes Ranking.

Nur unwesentlich besser klassiert
Chiara Frapolli komplettiert das Aargauer Quartett, das in der WTA-Rangliste geführt wird. Die 20-jährige aus Bergdietikon konnte sich in diesem Jahr allerdings nur unwesentlich verbessern. Das letzte Jahr hatte sie auf Rang 1071 abgeschlossen, derzeit steht sie auf Platz 989. Bei den insgesamt 25 Turnieren, die sie in diesem Jahr gespielt hat – vorwiegend Futureevents der untersten Kategorie – erreichte sie zwei Mal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 20. Dezember 2016

"Ich bin kein Roboter ohne Gefühle“

Nach zwei schwierigen Jahren hat Stefanie Vögele den Tod ihres Vaters soweit verarbeitet, dass sie sich wieder voll und ganz auf den Tennissport konzentrieren und die Rückkehr in die Top 100 ins Visier nehmen kann.

Stefanie Vögele, Sie haben das Jahr 2016 auf Rang 122 begonnen und auf Platz 114 beendet. Insgesamt haben Sie 57 Partien bestritten – 28 gewonnen, 29 verloren. Das sieht auf dem Papier nach einem durchschnittlichen Jahr ohne viel Spektakel aus.
Ja, das trifft es ganz gut. Ich wollte unbedingt zurück in die Top 100 und hatte das Jahr auch gut begonnen. Unter anderem erreichte ich in Istanbul die Halbfinals und war auf gutem Weg, mein Ziel zu erreichen. Nach Roland Garros zog ich dann aber eine schwache Phase ein, in der ich mein Potenzial nicht ausschöpfen konnte.

Im letzten Jahr haben die Schweizer Tennisspielerinnen viel von sich reden gemacht. Neben den beiden Topspielerinnen Timea Bacsinszky und Belinda Bencic ist auch Viktorija Golubic der Durchbruch gelungen, Rebeka Masarova hat in Paris und Gstaad für Furore gesorgt und Patty Schnyder erregte mit ihrem Comeback einiges Aufsehen. Sie sind dagegen fast etwas in Vergessenheit geraten. Hat Sie das geärgert?
Nein, überhaupt nicht. Es ist doch toll, wenn die Schweizer Tennisspielerinnen stark spielen. Gerade Viktorija hat lange dafür gekämpft, dass sie den Durchbruch schafft. Es ist daher absolut verdient, dass sie auch mehr in der Öffentlichkeit stand. Das hat mich nicht gestört.

Sie haben in der letzten Saison 29 Turniere gespielt. Damit liegen Sie über dem Durchschnitt der WTA-Tour. Von den Schweizer Profispielerinnen haben Sie gar am meisten Turniere bestritten. Wie kommt das?
Ja, ich habe wirklich sehr viel gespielt. Das werde ich im Hinblick auf die nächste Saison anpassen und vermehrt Trainingsblöcke einbauen. Dass ich in den letzten beiden Jahren so viele Turniere gespielt habe, war jedoch kein Zufall. Nach dem Tod meines Vaters durchlebte ich eine sehr schwierige Phase. Rückblickend betrachtet, habe ich wohl so viel gespielt, um mich abzulenken. Ich hielt es Zuhause nicht lange aus und reiste daher lieber ans nächste Turnier.

Wie haben Sie es geschafft, sich in dieser schwierigen Zeit trotzdem auf den Tennissport zu konzentrieren?
Das war nicht einfach. Es gab in den letzten zwei Jahren auch viele Matches, in denen mir das nicht gelungen ist. Nicht zuletzt deshalb bin ich auch im Ranking zurückgefallen. Aber am Ende war es dennoch das Tennis, das mir durch diese schwierige Zeit geholfen hat, obwohl die Resultate nicht so gut waren. Das war aber auch logisch, denn wenn ich mich nicht gut fühle, kann ich auch nicht erwarten, dass ich gut spiele. Ich bin schliesslich kein Roboter ohne Gefühle.

Haben Sie in dieser Phase daran gedacht, dem Tennissport den Rücken zu kehren?
Nein, das war nie ein Thema. Natürlich hätte ich auch eine Auszeit nehmen und nach einem halben Jahr oder einem Jahr mit einem Protected Ranking auf die Tour zurückkehren können. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte Tennisspielen, auch wenn die Resultate nicht super waren und mich hin und wieder Selbstzweifel plagten. Aber ich definiere mich ja nicht über die Weltranglistenposition. Ich bin kein besserer Mensch, nur weil ich besser klassiert bin.

Wie geht es Ihnen heute?
Es geht mir wieder deutlich besser. Ich denke noch immer jeden Tag an meinen Vater, aber mittlerweile überwiegen die schönen Erinnerungen und ich werde nicht mehr jedes Mal traurig. Ich habe auch viel mit meiner Familie darüber gesprochen und die Hilfe eines Psychiaters in Anspruch genommen. Das hat mir sehr geholfen.

Sie sind in dieser schwierigen Zeit von Biel zurück nach Leuggern zu Ihrer Familie gezogen und haben die letzten drei Jahre auch dort trainiert. Welche Bedeutung hat der Ort für Sie?
Ich bin damals nach Leuggern zurückgekehrt, weil ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen wollte. Leuggern ist mein Zuhause. Es ist der Ort, an dem ich aufgewachsen bin und wo ich vom Tenniszirkus Abstand gewinnen kann. Ich kann abschalten und etwas mit meinen Kolleginnen unternehmen. Ich habe noch immer ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter und sie freut sich immer, wenn ich da bin.

Trotzdem haben Sie sich entschieden, künftig mit Ihrem Trainer Ivo Werner in Prag und nicht mehr in Leuggern zu trainieren. Wie kam es dazu?
Vor rund einem Jahr habe ich mit meiner Kollegin Klara Koukalova in Prag trainiert. Es hat mir sehr gut gefallen und ich habe danach zwei gute Turniere gespielt. Im letzten Frühling war ich erneut dort und habe dann in Istanbul die Halbfinals erreicht. Ich habe gemerkt, dass es mir extrem hilft, wenn ich mit Spielerinnen auf meinem Level trainieren kann. Das ist in Prag problemlos möglich. Es sind meistens zehn bis fünfzehn starke Spielerinnen dort. Daher habe ich mich entschieden künftig in Prag zu trainieren. Nach drei Jahren in Leuggern fühle ich mich jetzt breit für etwas Neues.

Sie haben auch den Saisonaufbau in Prag bestritten. Welchen Schwerpunkt haben Sie gesetzt?
Mein Fokus lag auf dem konditionellen Bereich. Den hatte ich während meiner Zeit in Leuggern etwas vernachlässigt, da mir aufgrund der schwierigen privaten Situation oftmals die Kraft dafür gefehlt hat. Das will ich nun ändern, denn ich habe gemerkt, dass ich – je länger ein Turnier gedauert hat – immer mehr ans Limit gekommen bin. In den wichtigen Matches war die Luft draussen. Der Unterschied, wie ich mich in der ersten Runde bewegt habe und wie ich im Halbfinal unterwegs war, war viel zu gross. Ich bin daher überzeugt, dass ich die Top 100 in diesem Jahr knacken kann, wenn ich konditionell einen Sprung nach vorne mache.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 27. April 2016

Schritt für Schritt zurück zu alter Stärke

Trotz einer Verletzungspause und einer sehr kurzen Vorbereitung erzielt Stefanie Vögele in Istanbul ihr bestes Resultat in dieser Saison. Auf ihre erste Finalteilnahme bei einem WTA-Turnier muss sie allerdings weiterhin warten.

Die Zahl acht hat Stefanie Vögele kein Glück gebracht. Auch bei ihrem achten Halbfinal auf WTA-Stufe letzte Woche in Istanbul musste die 26-jährige Aargauerin den Platz als Verliererin verlassen und wartet weiterhin auf ihre Finalpremiere. Dabei wäre die Tür zum Final - zumindest auf dem Papier – noch nie so weit offen gestanden wie in der türkischen Hauptstadt: Ihre Gegnerin, die Einheimische Cagla Buyukakcay, war im Ranking als Nummer 118 der Welt noch hinter Vögele klassiert. „Natürlich war ich enttäuscht, dass ich den Final wieder nicht erreicht habe. Vor allem aber war ich mit meinem Spiel nicht zufrieden. Mir fehlte die nötige Frische und ich war noch etwas müde von den vorangegangenen Matches“, so Vögele.
Dass die Gedanken an den ersten Final oder an die sieben bereits verlorenen Halbfinals ihr Spiel gehemmt hätten, glaubt Vögele indes nicht. „Natürlich weiss ich, dass ich noch nie ein Halbfinal auf WTA-Stufe gewonnen habe. Aber es wäre verschwendete Energie, im Match daran zu denken. Es ist sicherlich nicht einfach, dies einfach auszublenden, aber beim Halbfinal in Istanbul war das definitiv nicht das Problem. Zudem muss ich sagen, dass meine Gegnerin wirklich gut gespielt hat.“

Verletzung verhindert Fed Cup Teilnahme
Dass Stefanie Vögele in der türkischen Hauptstadt überhaupt bis in die Runde der letzten Vier vorgestossen war, konnte so nicht erwartet werden. Noch in der Woche vor Turnierbeginn plagte sie eine Adduktorenverletzung, die sie sich bei ihrem Erstrundenspiel im polnischen Katowice zugezogen hatte. „Ich hatte starke Schmerzen und konnte erst am Donnerstag vor dem Turnier in Istanbul wieder mit dem Training beginnen“, so Vögele. Diese Verletzung war denn auch der Grund, weshalb die 26-jährige aus Leuggern ihre Teilnahme am Fed Cup Halbfinal-Duell gegen Tschechien an Stelle der ebenfalls verletzten Belinda Bencic absagen musste. „Die Gesundheit ging vor. Es hätte keinen Sinn gemacht, mit dieser Verletzung zum Team zu stossen“, ist Vögele überzeugt.
Ein Entscheid, der sich ausbezahlt hat. Trotz der rund einwöchigen Verletzungspause und der dadurch sehr kurz gewordenen Vorbereitungszeit auf das erste Sandturnier der Saison in Istanbul konnte Stefanie Vögele mit dem Halbfinalvorstoss ihr bestes Resultat in diesem Jahr verbuchen. Ein Zeichen dafür, dass sie nach der äusserst schwierigen letzten Saison endgültig auf dem Weg zurück ist. „Ich fühle mich spielerisch besser, aber vor allem geht es mir persönlich viel, viel besser“, sagt Vögele. „Ich brauche noch immer Zeit, um den sehr harten Lebensabschnitt nach dem Tod meines Vaters endgültig zu verarbeiten, aber ich habe jetzt wieder genügend Energie, um mich voll auf den Tennissport zu konzentrieren.“

Umweg über die Qualifikation
Für die Rückkehr in die Top 100 fehlt nicht mehr viel. In der aktuellen Weltrangliste wird Stefanie Vögele bereits wieder an Position 105 geführt. Eine Platzierung, die für die direkte Qualifikation für das Hauptfeld der French Open gereicht hätte, doch unglücklicherweise war der Anmeldeschluss bereits eine Woche davor. Vögele wird daher am Bois de Boulogne den Umweg über die Qualifikation nehmen müssen. Aber nach den vielen Hindernissen und Rückschlägen in den vergangenen Monaten wird dieser kleine Umweg Stefanie Vögele nicht davon abhalten, sich weiter Schritt für Schritt zurück zu kämpfen.


Die acht WTA-Halbfinals von Stefanie Vögele
Portoroz, Juli 2009, verloren gegen Sara Errani (WTA 38), 1:6, 2:6
Memphis, Februar 2013, verloren gegen Marina Erakovic (WTA 71), 2:6, 4:6
Charleston, April 2013, verloren gegen Jelena Jankovic (WTA 18), 4:6, 7:6, 2:6
Linz, Oktober 2013, verloren gegen Ana Ivanovic (WTA 16), 4:6, 4:6
Luxemburg, Oktober 2013, verloren gegen Annika Beck (WTA 57), 5:7, 0:1 w.o.
Baku, Juli 2014, verloren gegen Bojana Jovanovski (WTA 40), 2:6, 6:2, 4:6
Luxemburg, Oktober 2015, verloren gegen Mona Barthel (WTA 55), 2:6, 3:6
Istanbul, April 2016, verloren gegen Cagla Buyukakcay (WTA 118), 0:6, 5:7

Text von Fabio Baranzini, Bild Keystone

Samstag, 23. April 2016

Es hat wieder nicht geklappt

Das Warten geht weiter. Auch in ihrem zehnten Profijahr muss Stefanie Vögele auf ihren ersten Finaleinzug auf WTA-Stufe warten. Die 26-Jährige aus Leuggern hat diese Woche in Istanbul zum achten Mal den Halbfinal erreicht, musste sich aber zum achten Mal geschlagen geben.

Vögele, die sich nach einem schwierigen letzten Jahr auf dem Weg zurück in die Top 100 befindet, nutzte in der Türkischen Hauptstadt die Gunst der Stunde aus und spielte sich souverän durch die vom frühen Scheitern der Favoritinnen „leer“ gewordene untere Tableauhälfte. Ohne einen Satz abzugeben erreichte Vögele dank Siegen über Ipek Soylu (WTA 176), Andreea Mitu (WTA 113) und Kristina Kucova (WTA 137) die Halbfinals.

Sprung nach vorne
Dort duellierte sie sich mit der Einheimischen Cagla Buyukakcay (WTA 118). Eine Gegnerin, die eigentlich in ihrer Reichweite liegen sollte. Doch der erste Satz missriet der Aargauerin völlig. Sie verlor diesen gleich mit 0:6 und lag auch im zweiten Durchgang schnell mit Break 0:2 im Hintertreffen. So leicht machte Vögele ihrer Widersacherin dann aber die Angelegenheit doch nicht. Sie kämpfte sich ins Spiel zurück und konnte gar eine Verlängerung erzwingen. Beim Stand von 5:5 gelang der Türkin dann aber das entscheidende Break und Vögele musste sich kurz darauf mit 0:6, 5:7 geschlagen geben.
Trotz der verpassten Chance auf die erste Finalteilnahme wird Stefanie Vögele in der Weltrangliste einen Sprung nach vorne machen und wieder in der Region der Top 100 geführt werden.

Text von Fabio Baranzini, Bild Facebook (Stefanie Voegele fans)

Sonntag, 31. Januar 2016

Stefanie Vögele meldet sich zurück

Stefanie Vögele gewinnt in Frankreich ein mit 50'000 Dollar dotiertes ITF-Turnier. Es ist für sie der erste Turniersieg seit November 2012, als sie im japanischen Toyota triumphiert hatte.

Die Saison hat nun wahrlich nicht nach dem Geschmack von Stefanie Vögele (WTA 118) begonnen. Die 25-Jährige aus Leuggern hat bislang drei Turniere auf der WTA-Tour bestritten und ist jedes Mal bereits in der Qualifikation gescheitert. Auch bei den Australian Open, wo sie Luksika Kumkhum (WTA 158) aus Thailand in zwei Sätzen unterlegen war. Daher kam es nicht ganz überraschend, dass sie für die anstehende Fed Cup Partie gegen Deutschland von Captain Heinz Günthardt nicht aufgeboten wurde. An ihrer Stelle rückte Viktorija Golubic (WTA 149) ins Team, die im Ranking zwar hinter Vögele liegt, aber an den Australian Open die Qualifikation überstanden und in diesem Jahr bereits ein ITF-Turnier gewonnen hatte.

Siege gegen Sadikovic und Golubic
Nach diesen neuerlichen Rückschlägen hat Stefanie Vögele diese Woche jedoch ein starkes Lebenszeichen von sich gegeben. Beim gut besetzten ITF-Turnier im französischen Andrezieux-Boutheon sicherte sie sich den Titel. Und das war alles andere als ein Spaziergang für die beste Aargauerin Tennisspielerin. In der zweiten Runde musste sie im Aargauer Duell gegen Amra Sadikovic (WTA 207) gleich mehrere Matchbälle abwehren, ehe sie nach mehr als drei Stunden Spielzeit mit 6:1, 6:7, 7:6 gewinnen konnte. Und auch im Viertelfinal, wo sie sich mit Viktorija Golubic mass, bewies Vögele ihre Kämpferqualitäten. Erneut musste die 25-Jährige über die volle Distanz, siegte jedoch mit 6:2, 2:6, 6:4.

Keine Verbesserung im Ranking
Im Halbfinal profitierte sie dann beim Stand von 5:2 von der Aufgabe ihrer Gegnerin Oceane Dodin (WTA 147), ehe sie im Endspiel die Belgierin An-Sophie Mestach (WTA 163) mit 6:1, 6:2 deutlich in die Schranken wies. Zwar wird sich Vögele dank diesem Triumph in der Weltrangliste kaum verbessern – mit dem Titel kompensiert sie lediglich die Punkte, die sie im Vorjahr mit dem Erreichen der zweiten Runde an den Australian Open gewonnen hatte - , dafür dürfte sie dank diesem Erfolg wieder neues Selbstvertrauen getankt haben. Bleibt zu hoffen, dass sie den Schwung mitnehmen kann, um sich möglichst bald wieder unter die Top 100 vorzukämpfen.

Text von Fabio Baranzini, Bild Rick Gleijm (Facebook)

Montag, 21. Dezember 2015

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profispielerinnen abgeschnitten

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille legen wir den Fokus auf die Profispielerinnen aus dem Kanton. Es sind dies Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli.

Aus diesem Quartett sticht in diesem Jahr eine Spielerin heraus: Amra Sadikovic. Die 26-Jährige aus Birr hat im Mai 2014 den Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben. Doch nur etwas mehr als ein Jahr danach wagte sie die Rückkehr. „Das Leben als Tennisprofi ist extrem schön. Das habe ich aber während meiner Aktivzeit nicht voll ausgekostet. Das will ich jetzt unbedingt nachholen“, begründete sie Anfang Juni ihren Entscheid. Und dieser Entscheid erwies sich bisher als goldrichtig.
Nach 13 Turnierteilnahmen steht die 26-Jährige bereits wieder auf Rang 216 der Welt. Nur noch 37 Ränge fehlen ihr, um ihr bisher bestes Ranking – Rang 179 – zu egalisieren. Dass ihr dies gelingt, ist durchaus realistisch, denn in den kommenden sechs Monaten hat Sadikovic keinerlei Punkte zu verteidigen. Kommt hinzu, dass sie seit ihrem Comeback äusserst konstant aufgespielt und kaum je gegen schlechter klassierte Gegnerinnen verloren hat. Im Gegenteil: Mit Kaia Kanepi und Aleksandra Krunic konnte sie bereits zwei Spielerinnen aus den Top 100 der Welt schlagen. Wenn Amra Sadikovic, die von Muhamed Fetov betreut wird, weiterhin so konstant aufspielt und den Fokus nicht verliert, liegt im nächsten Jahr einiges drin.

Vögele auf dem Weg zurück
Diese scheinbare Leichtigkeit, mit der Amra Sadikovic dieses Jahr Erfolg an Erfolg gereiht hat, ist Stefanie Vögele dagegen etwas abhanden gekommen. Die beste Aargauer Tennisspielerin, die zuletzt zwei Jahre in Folge im erlauchten Kreis der Top 100 der Welt hat beenden können, hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Nach dem Tod ihres Vaters vor rund eineinhalb Jahren ist der Sport in den Hintergrund gerückt. Vögele konnte nicht mehr frei aufspielen und ihr gesamtes Leistungspotenzial abrufen, wie sie im Gespräch mit der az Aargauer Zeitung erzählte. Die Konsequenz: In der Weltrangliste rutschte sie von Rang 78 bis auf Position 165 ab.
Erfreulicherweise konnte sie sich zum Ende aber der Saison wieder fangen. Sie qualifizierte sich in Tashkent und Linz fürs Hauptfeld und erreichte in Luxemburg gar die Halbfinals. Ihre Formkurve zeigt also wieder deutlich nach oben. Bereits in dieser Woche steht Vögele bei einem kleineren Turnier in Bangkok wieder im Einsatz und versucht, sich im Ranking nach vorne zu arbeiten, damit ihr der Gang durch die Qualifikation an den Australian Open im Januar erspart bleibt.

Aufwärtstrend nach schwieriger Saison
2015 war auch für Karin Kennel kein Glanzjahr. Die 20-jährige Entfelderin hatte noch immer mit den Nachwehen ihrer hartnäckigen Fussverletzung zu kämpfen. Im Februar gab sie nach acht Monaten ihr Comeback. Der Fuss hielt, doch die Resultate stimmten nicht. Bei den ersten sieben Turnieren verlor sie sechs Mal in der ersten Runde. „Ich war nervös, die Matchpraxis fehlte und ich war teilweise mit dem Tempo meiner Gegnerinnen überfordert“, benennt Kennel ihre Probleme. Darunter litt auch das Selbstvertrauen. Die Konsequenz dieser Negativspirale: Statt im Ranking wieder Boden gut zu machen, fiel sie immer weiter zurück und fand sich in den Qualifikationsmühlen der kleinere ITF-Turniere wieder. Kam hinzu, dass ihr Coach Glenn Schaap, mit dem sie im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis drei Jahre zusammen gearbeitet hatte, den Verband verliess. Kennel musste den Trainer wechseln, fand jedoch in Biel keine passende Lösung und entschied sich, den Verbandsstützpunkt ebenfalls zu verlassen.
In der zweiten Jahreshälfte lief es Karin Kennel dann wieder besser. Sie erreichte drei Mal die Halbfinals bei Profiturnieren auf der untersten Stufe und gewann drei Titel im Doppel. So konnte sie sich immerhin wieder bis auf Rang 756 im Einzel vorkämpfen und steht im Doppel auf Position 384 – so hoch wie nie zuvor. Diese Woche bestreitet sie ein Turnier in Antalya.

Erste WTA-Punkte und Verletzungspech
Erstmals im WTA-Ranking geführt wird Chiara Frapolli. Die 19-Jährige aus Bergdietikon, die im Sommer 2014 U18-Schweizer Meisterin geworden war, hat nach dem Wechsel ihres Trainingsstandorts – neu trainiert sie Waldshut-Tiengen – ihre ersten sieben WTA-Punkte sammeln können und wird derzeit auf Rang 1102 geführt. Trotz den jüngsten Erfolgen hat Frapolli immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.

Text und Bild (Amra Sadikovic und Karin Kennel) von Fabio Baranzin, Bild (Stefanie Vögele) Facebook

Mittwoch, 11. November 2015

Der Sport wird zur Nebensache

Die Aargauerin Stefanie Vögele leidet immer noch unter dem Tod ihres Vaters. Im Gespräch mit der Aargauer Zeitung erklärt sie, was sich seit dem Schicksalsschlag verändert hat und wie sie die schwierige Saison erlebt hat.

Sentimentalitäten haben im Profisport keinen Platz. Das Geschäft ist knallhart. Wer nicht funktioniert, fliegt gnadenlos raus. Seit gut zweieinhalb Jahren kämpft die Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele auf dem Platz nicht nur gegen ihre Konkurrentin, sondern auch gegen sich selbst. Ihr geliebter Vater er- krankte an Krebs, vor 14 Monaten ist Bruno Vögele gestorben. Die 25-Jährige war blockiert, konnte ihr Potenzial nicht mehr abrufen.
Vor zwei Jahren stand die Aargauerin auf Platz 42 der Welt. Vor vier Wochen war sie bis auf Rang 165 zurückgefallen. Doch so langsam findet sie wieder aus dem Tief. Sie hat sich gefangen und geht auch wieder als Siegerin vom Platz. Seit den Turnieren nach dem US Open im September geht es ihr besser. Das hat ihr Sicherheit auf dem Platz gegeben. Zwar sind ihre Resultate noch nicht berauschend gewesen, aber sie habe ein gutes Gefühl gehabt. "Das war wieder ein Anfang."

Leben hat sich total verändert
"Ich brauchte Zeit, um diese ganze Situation zu verarbeiten", sagt sie. Ihr Leben hat sich total verändert. Plötzlich wurden ganz andere Fragen in ihrem Leben wichtig. Sieg oder Niederlage auf dem Tennisplatz rückten in den Hintergrund. "Es wäre aber auch komisch gewesen, wenn ich keine Probleme damit gehabt hätte", sagt Vögele. "Und ganz werde ich den Tod meines Vaters wohl nie überwinden."
Obwohl die Situation schwierig gewesen ist, wollte sie zu keinem Zeitpunkt eine längere Pause einlegen oder gar aufhören. "Mir war lieber, an ein Turnier zu fahren und es zu versuchen, als zu Hause rumzusitzen. Denn das wäre noch viel schlimmer gewesen." Sie sei zu dieser Zeit schon etwas verloren gewesen. "Mein Vater hat mir sehr viel bedeutet", sagt sie. Vor allem auch im Tennis, er habe sie ja am meisten unterstützt. "Es war sehr schwer, diese Wurzeln zu verlieren, aber jetzt habe ich wieder Boden unter den Füssen", erklärt sie. "Ich kann nun damit besser umgehen und mich auf dem Platz besser konzentrieren." Ihre ganze Familie hat sehr unter dem Verlust gelitten. Deshalb hat Vögele auch Hilfe von aussen gesucht. "Ich bin zu einem Psychiater nach Basel gegangen, den hat mir meine Schwester empfohlen, jemanden, der überhaupt nichts mit Sport zu tun hat", erzählt sie. "Er hat mir sehr viel geholfen, obwohl ich noch nicht allzu oft bei ihm gewesen bin", sagt sie. "Wir haben geredet, er hat mir alles erklärt, auch dass es völlig normal und okay ist, dass ich leide."
Sie habe dann nur noch wenig in den Zeitungen gelesen. "Jetzt regen mich negative Artikel aber nicht mehr so auf, das ist nicht so wichtig", betont sie. "Bei Niederlagen störte mich, dass ich nicht frei spielen konnte, kein gutes Tennis gezeigt habe." Es sei aber zu diesem Zeitpunkt wichtiger gewesen, andere Blockaden zu lösen, als übers Tennis zu grübeln. "Jetzt bin ich froh, dass es mir wieder besser geht, und vor allem, dass ich einen Weg gefunden habe, damit umzugehen", sagt sie. Ihre Einstellung hat sich geändert, auch wenn es noch Zeit braucht. "Es war für mich unvorstellbar, dass meine Eltern sterben könnten ich dachte immer, sie leben ewig", blickt sie zurück. Jetzt sieht sie jeden Tag als Geschenk. Nur: Wenn sie nach ein paar Matches müde ist, fällt sie ins alte Muster zurück. "Manchmal rege ich mich über Sorgen auf, die gar keine sind", gibt sie zu. Sie müsse sich sagen, es sei ein Spiel, ein Sport. Manchmal sei halt die Gegnerin besser. "Wichtig ist, dass ich mit mir zufrieden bin."

Den Spass nie verloren
Spass an ihrem Sport hat sie eigentlich immer gehabt, auch wenn es nicht so ausgesehen hat. Schliesslich war Tennis seit je ihre Leidenschaft. Und als Kämpferin ist sie sowieso bekannt. Zuletzt hat sie sogar an zwei Fronten gekämpft. "Auf dem Platz und daneben, wo ich mein Herz wieder heilen, mich wieder finden musste." Auch innerhalb der Familie hat sich vieles zum Guten verändert. Jetzt kann sie ihr auch wieder Halt geben.
Inzwischen wohnt Vögele wieder in ihrem Elternhaus in Leuggern. Sie werde aber in Zukunft vermehrt Trainingstage mit anderen Spielerinnen einlegen, so wie zuletzt vier Tage in Prag. Mit diesen Kolleginnen, unter anderem der Luxemburgerin Mandy Minella, hat sie ein wenig über ihre Probleme gesprochen, aber nicht im Detail. "Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen belasten. Schliesslich muss sich jede Spielerin auf den Sport konzentrieren."
Sportlich hat ihr das Turnier in Linz vor vier Wochen einen wichtigen Schub gegeben, mit vier Siegen in Folge. "Das habe ich mir gewünscht, wieder einmal viele Matches auf gutem Niveau zu spiele", sagt Vögele. Ihr Tennis sei aber durch den Schicksalsschlag sicher nicht schlechter geworden, meint sie. "Natürlich gibt es auch immer Dinge, die ich noch verbessern kann. Aber mein Aufschlag wird sicher nicht mehr Extraklasse."
Noch ist die Saison für Vögele nicht zu Ende. Gestern scheiterte sie in Limoges an Mandy Minella. Taipeh und Japan stehen noch auf dem Programm. Vögele versucht, sich auf der Weltrangliste noch um rund 20 Plätze zu verbessern. Dann bliebe ihr im nächsten Jahr beim Australian Open die Qualifikation erspart. Eine Woche Ferien macht sie auf der Rückreise von Asien mit ihrer Familie in Dubai, und dann gehts an die Vorbereitung für die nächste Saison. "Doch daran denke ich noch gar nicht, ich spiele jetzt einfach, wie es kommt", sagt sie.

Text von Michael Wehrle (Aargauer Zeitung), Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 25. Oktober 2015

Vögele und Sadikovic im Hoch

Die beiden besten Aargauer Tennisspielerinnen Stefanie Vögele (WTA 148) und Amra Sadikovic (WTA 301) haben sich in dieser Woche von ihrer besten Seite präsentiert. Für den ganz grossen Coup reichte es jedoch beiden nicht.

Stefanie Vögele hat viel Geduld gebraucht. Die 25-Jährige aus Leuggern musste länger als ein Jahr warten, bis sie sich wieder einmal für den Halbfinal eines WTA-Turniers qualifizieren konnte. Zuletzt gelang ihr dies in Baku – im Juli 2014. Dass Vögele ausgerechnet diese Woche in Luxemburg – beim letzten Turnier der Saison – den grössten Erfolg in diesem Jahr feiern würde, war nicht zu erwarten gewesen. Zwar hatte sie in den letzten Wochen in Tashkent und Linz endlich wieder im Hauptfeld mitmischen können, über die zweite Runde hinaus war sie aber in diesem Jahr bei einem WTA-Turnier noch nie gekommen.
In Luxemburg erhielt Vögele – die auf Rang 148 der Welt abgerutscht ist – eine Wild Card. Und diese nutzte sie optimal aus. Zwar profitierte sie dabei auch von einer glücklichen Auslosung, traf sie doch auf dem Weg ins Halbfinal auf keine Spielerin, die den Top 90 angehörte. Aber Vögele bewies auch in schwierigen Situationen Kämpferqualitäten und wird sich dank der Halbfinalqualifikation zum Saisonschluss um rund 30 Ränge verbessern.

Zweiter Final auf dieser Stufe
Einen noch grösseren Sprung nach vorne wird Amra Sadikovic machen. Die 26-Jährige trumpfte beim mit 50'000 Dollar dotierten ITF-Turnier im kanadischen Saguenay gross auf. Als ungesetzte Spielerin setzte sie sich in den ersten drei Runden ohne Satzverlust durch – wobei angemerkt werden muss, dass sie gegen zwei Qualifikantinnen und die schwächer eingestufte Carol Zhao angetreten war. Spätestens im Halbfinale bewies Sadikovic dann aber, dass sie derzeit auch gegen deutlich stärkere Spielerinnen bestehen kann.
Nach einem kapitalen Fehlstart – den ersten Satz verlor sie mit 1:6 – setzte sich Amra Sadikovic gegen die um 120 Ränge besser klassierte Maria Sanchez (WTA 180) in drei Sätzen durch. 1:6, 7:6, 6:1 lautete das Resultat am Ende. Damit qualifizierte sie sich zum zweiten Mal nach 2011 bei einem Turnier dieser Kategorie fürs Endspiel. Zugleich war es auch die erste Finalteilnahme bei einem Profiturnier seit ihrem Comeback im Juni dieses Jahres.
Auf dem Weg zum Titel, welcher der bisherige Höhepunkt seit der Rückkehr in den Profizirkus markiert hätte, wartete im Endspiel die Serbin Jovana Jaksic (WTA 228), gegen die Sadikovic vor eineinhalb Jahren in drei Sätzen gewinnen konnte. Ein gutes Omen? Nein, lautet die Antwort auf diese Frage. In einem umkämpften Finalspiel musste sich Sadikovic mit 3:6, 7:6, 1:6 geschlagen geben. Obwohl sie den Titel verpasste, wird sie sich in der Weltrangliste weiter verbessern und neu in der Region von Rang 250 geführt werden.

Text und Bild von Amra Sadikovic von Fabio Baranzini, Bild von Stefanie Vögele von Facebook.

Freitag, 21. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Eine schwierige Saison für die Profis

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille wird der Fokus auf die Aargauer Profispieler(innen) Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Jens Hauser gelegt.

Heute beginnt in Lille der endgültige Schlusspunkt des Profijahres 2014 und gleichzeitig - zumindest aus Schweizer Sicht - auch einer der Höhepunkte. Und natürlich würden wir nichts lieber sehen, als wenn Roger Federer und Stanislas Wawrinka ihre sonst schon sehr erfolgreiche Saison mit dem Gewinn der hässlichsten Salatschüssel der Welt krönen würden.
So stark die Schweizer Tenniscracks in dieser Saison auch aufgespielt haben, aus Aargauer Sicht war es - gemessen an früheren Erfolgen - ein eher verknorztes Jahr. Natürlich hat der Kanton Aargau mit Stefanie Vögele (WTA 81) noch immer eine Spielerin in den Top 100 der Welt. Und das ist sehr erfreulich, denn die 24-Jährige aus Leuggern schafft es zum ersten Mal in ihrer Karriere, zwei aufeinander folgende Jahre in diesem erlauchten Kreis der besten 100 Tennisspielerinnen der Welt abzuschliessen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, vor allem wenn man die schwierige private Situation, mit der Vögele in diesem Jahr zu kämpfen hatte, mit einbezieht. Trotzdem wurde die Aargauerin in diesem Jahr unter ihrem Wert geschlagen. Nicht weniger als 16 Mal scheiterte sie in der Auftaktrunde und lediglich vier Mal erreichte sie die Viertelfinals (einmal schaffte sie es ins Halbfinale). Für die kommende Saison hat Vögele also noch viel Luft nach oben.

Verletzung stoppt Kennel
Auch nicht nach Wunsch ist es der Entfelderin Karin Kennel (WTA 470) gelaufen. Sie steht in der Weltrangliste lediglich 30 Ränge weiter vorne, als dies Ende des letzten Jahres der Fall war. Das ist keine Glanzleistung für eine Spielerin, die einst zu den zehn besten Juniorinnen der Welt gehört hatte und an der Junioren-EM Silber gewann. Doch es gibt Gründe, weshalb Kennel in der Weltrangliste nicht weiter vorne klassiert ist. Der schwerwiegendste ist die Tatsache, dass Kennel seit August keine Turniere mehr bestreiten konnte, weil sie sich mit einer Fussverletzung - eine Stressreaktion im Mittelfussknochen -herumschlägt.
Zudem hat sie wiederholt bei höher dotierten und damit auch stärker besetzten Turnieren ihr Glück versucht. Davon konnte sie profitieren, nahm damit aber auch bewusst mehr Niederlagen in Kauf. Genau wie Vögele hat auch Karin Kennel in der kommenden Saison viel Steigerungspotenzial, wenn sie von Verletzungen verschont bleibt.

Der Rücktritt von Sadikovic
Die dritte Aargauer Profispielerin Amra Sadikovic hat ihre Karriere in diesem Frühling beendet. Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts war die 25-Jährige die Nummer 289 der Welt. Sie habe nicht mehr 100 Prozent für ihre Karriere geben können und halbe Sachen wären nicht ihr Ding, begründete sie ihren Entscheid. Damit hat der Aargau eine Profispielerin weniger in seinen Reihen, jedoch wird die 19-fache Titelgewinner auf der ITF-Tour und regelmässige Fed Cup Spielerin ihrem Sport als Trainerin treu bleiben.

Hauser hört auf
Bei den Männern verfügt der Kanton Aargau nach dem Rücktritt von Alexander Sadecky nur noch über einen Profispieler: Jens Hauser. Der 21-Jährige aus Oberwil-Lieli trainiert seit eineinhalb Jahren in Kroatien und ist derzeit auf Rang 1353 der Welt klassiert. Damit steht auch er nicht dort, wo er zum Ende dieses Jahres eigentlich hätte stehen wollen. Vor einem Jahr sprach er davon, dass er in diesem Jahr einen grossen Sprung nach vorne machen wollte. Dieser blieb jedoch aus, denn der junge Aargauer ist derzeit 46 Plätze weiter hinten klassiert als vor einem Jahr.
Aus diesem Grund hat sich Hauser entschlossen, seine Karriere zu beenden und die Matura nachzuholen. Trotzdem wird er weiter auf dem Tennisplatz anzutreffen sein. "Ich möchte mein Tennis auf einem hohen Niveau halten und in der Schweiz Interclub und einige Preisgeldturniere spiele", so Hauser.

Auch wenn es bei den Profis nicht die erfolgreichste Saison war, gibt es bei den Junioren und bei den Senioren viel Positives zu berichten. Mehr dazu im zweiten Teil des Saisonrückblicks.

Text und Bild (Karin Kennel) von Fabio Baranzini, Bild (Stefanie Vögele) von Facebook

Samstag, 11. Oktober 2014

Vögele erreicht Viertelfinal in Linz

Das WTA-Turnier im österreichischen Linz scheint Stefanie Vögele zu liegen. Die Weltnummer 65 hat im Vorjahr die Halbfinals erreicht und in dieser Woche - nach einer längeren Durststrecke - immerhin die Runde der letzten Acht. 

Die letzten Woche waren schwierig für Stefanie Vögele. Die privaten Sorgen beeinflussten immer wieder ihre Leistungen auf dem Platz und so konnte die 24-Jährige aus Leuggern nur selten ihr gesamtes Potenzial ausspielen. So gesehen überrascht es nicht, dass Vögele seit Ende Juli und dem Turnier in Baku nie mehr zwei Matches in Folge bei einem WTA-Turnier gewinnen konnte. 
Das änderte sich diese Woche in Linz. Zuerst bezwang Vögele die an Nummer sechs gesetzte Barbora Zahlavova Strycova (WTA 28) in zwei knappen Sätzen mit 7:6, 7:5 und in der zweiten Runde setzte sie sich gegen Anna Schmiedlova (WTA 73) in drei Sätzen durch. Die Aargauerin gewann nach einem schwachen Startsatz mit 2:6, 6:1, 6:4. Gerade im dritten Durchgang war die Partie geprägt von vielen Breaks. Bei Vögele soll gemäss SRF eine Bauchmuskelzerrung verantwortlichen gewesen sein für die nicht wunschgemässe Serviceleistung. 

Einige Plätze verlieren
Im Viertelfinal wartete die Deutsche Qualifikantin Anna-Lena Friedsam (WTA 94), gegen die Vögele in der ersten Runde der French Open noch in drei Sätzen gewonnen hatte. Auch diesmal gings über drei Sätze, allerdings mit dem besseren Ausgang für die Deutsche. Vögele musste sich mit 6:4, 2:6, 3:6 geschlagen geben, nachdem sie im Entscheidungssatz noch 2:1 mit Break geführt hatte. 
Obwohl die Viertelfinalqualifikation beim Turnier in Linz eine anständige Leistung ist, wird sie in der Weltrangliste einige Positionen verlieren. Dies weil sie im Vorjahr die Halbfinals erreicht hat. Nächste Woche wird Vögele voraussichtlich in Luxemburg auflaufen - auch dort hat sie im Vorjahr die Vorschlussrunde erreicht und wird daher einige Punkte zu verteidigen haben.

Text von Fabio Baranzini, Bild Facebook