Donnerstag, 19. Dezember 2019

Der Spass und das Selbstvertrauen sind zurück

Jérôme Kym (16) blickt auf ein turbulentes Jahr zurück, in dem er eine schwierige Phase zu überwinden hatte. Zuletzt allerdings hat er mit guten Resultaten von sich reden gemacht und wird im Januar sein erstes Grand Slam Turnier bei den Junioren bestreiten.

In den letzten Wochen hat Jérôme Kym wieder zu seinem Spiel gefunden. Ende Oktober erreichte er zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Grade-A-Turnier – das ist die höchste Turnierstufe der internationalen Juniorentour – ein Viertelfinale. In der Woche danach doppelte er mit einer weiteren Viertelfinalqualifikation nach und erreichte im November bei einem Turnier in Lettland gleich noch das Endspiel.
Dank diesem starken Schlussspurt knackte der 16-Jährige aus Möhlin erstmals die Top 100 der U18-Weltrangliste. «Ich bin sehr zufrieden, wie ich zuletzt gespielt habe. Endlich habe ich mein Spiel wiedergefunden, das ich im Verlauf dieses Jahres leider nicht so oft zeigen konnte, wie ich das gerne getan hätte», so Kym.

Jüngster Davis Cup Spieler der Schweiz
Das Jahr 2019 begann für den jungen Fricktaler mit einem Paukenschlag. Nachdem er gleich zu Jahresbeginn den Junioren Schweizer Meistertitel gewann, wurde er im Februar von Severin Lüthi für die Davis Cup Partie gegen Russland aufgeboten. Doch Kym wurde nicht einfach nur aufgeboten. Lüthi schenkte dem Youngster das Vertrauen und stellte ihn im Doppel an der Seite von Henri Laaksonen auf. Und das Duo konnte gegen die favorisierten Russen einen überraschenden Sieg einfahren.
Plötzlich stand Kym, der dank seinem Einsatz zum jüngsten Davis Cup Spieler der Schweizer Tennisgeschichte wurde, im Fokus der Öffentlichkeit. Und das Interesse riss nach dem Davis Cup nicht ab, denn nur wenige Tage später überzeugte Jérôme Kym auch bei seinem Profidebüt in Oberentfelden, wo er auf Anhieb die Viertelfinals erreichte. «In dieser Phase kamen enorm viele Medien- und Sponsorenanfragen. Alle wollten etwas von mir», blickt Kym zurück.

Schwierige Phase im Sommer
Doch nicht nur das Interesse stieg, sondern auch der Erwartungsdruck. Vor allem bei den Turnieren in der Schweiz. Bei seiner Rückkehr auf die Juniorentour erwartete man von ihm weitere Siege und Spitzenresultate. In der Zeit von März bis August schaffte es Kym im Einzel allerdings nur einmal über die Viertelfinals hinaus. «Diese Phase war wirklich schwierig für mich», blickt er zurück. «Ich musste mich daher im Sommer ein paar Monate zurückziehen, damit ich mich wieder aufs Training und aufs Tennisspielen konzentrieren konnte.»
Entsprechend gross war die Freude über die starken Resultate in den letzten Wochen. «Gerade bei den Turnieren in Asien konnte ich Vollgas geben und hatte wieder richtig Spass. Ich verspürte weniger Druck und hatte nicht das Gefühl, dass von jedem Match meine ganze Karriere abhängt. Dank diesen guten Resultaten konnte ich wieder Selbstvertrauen tanken fürs neue Jahr.»

Premiere in Australien
Und das neue Jahr beginnt mit einem ganz besonderen Highlight: Jérôme Kym wird im Januar zum ersten Mal an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Aufgrund seines Rankings – mit dem Jahreswechsel fallen alle Spieler mit Jahrgang 2001 aus der Rangliste, wodurch Kym rund 30 Positionen gewinnt – wird er bei den Australian Open direkt im Hauptfeld antreten können. «Ich freue mich riesig darauf, dass ich im nächsten Jahr erstmals bei den Grand Slam Turnieren antreten kann. Vor allem auf Wimbledon und die US Open – das sind meine absoluten Favoriten», so Kym.
Für die Australian Open hat er sich kein konkretes Ziel gesteckt. «Da es mein erstes Grand Slam Turnier ist, weiss ich noch nicht genau, was mich erwartet. Ich will einfach mein Tennis spielen und schauen, wie weit mich das bringt», sagt Kym, der mit der Schweizer Delegation am 8. Januar abreisen wird und vor den Australian Open «down under» noch ein Vorbereitungsturnier bestreitet.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Einladung und Anmeldung zur GV des ATV

Am Freitag 17. Januar 2020 findet die 82. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Los gehts um 19 Uhr im «Landgasthof zum Hirschen» in Kirchdorf. 

Die An- respektive Abmeldung erfolgt per Mail an Lisbeth Speich.

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Sonntag, 1. Dezember 2019

Jérôme Kym muss weiter auf den ersten ITF-Titel warten

Bei seinem ersten Auftritt als einer der besten 100 Junioren der Welt hat der Fricktaler Jérôme Kym in Lettland das Endspiel erreicht. Zum ersten Titel fehlte nur wenig.

Vor etwas mehr als einem Monat hat Jérôme Kym die Top 100 der Juniorenweltrangliste geknackt. Als erstes Aargauer Nachwuchstalent seit Karin Kennel, die 2013 gar in den erlauchten Kreis der Top 10 vorgestossen war. Dem 16-jährigen Fricktaler Kym gelang dieser Sprung dank zwei starken Auftritten bei Turnieren in Asien, wo er jeweils die Viertelfinals erreicht und damit viele Weltranglistenpunkte gesammelt hatte.
Diese Woche war Kym nun in Lettland bei einem Turnier der dritten Kategorie gemeldet. Aufgrund seines verbesserten Rankings war er dabei an Nummer zwei gesetzt. Und dieser Favoritenrolle wurde er bei seinen ersten Auftritten definitiv gerecht. Der Reihe nach schlug er Ivan Penev (ITF 571) aus Bulgarien, Peter Alam (ITF 430) aus Grossbritannien und Oskar Brostrom Poulsen (ITF 294) aus Dänemark. Alle diese Partien gewann Jérôme Kym ohne dabei einen Satz abzugeben und qualifizierte sich so souverän fürs Halbfinale.

Trotz Satzführung verloren
Dort wartete der überraschende Qualifikant Mathis Debru (ITF 744) aus Frankreich. Doch auch der vermochte Kym nicht zu gefährden. Dank einem 6:3, 6:0-Sieg spielte sich Kym in den Final. Sein drittes Endspiel auf der ITF-Tour in diesem Jahr, nachdem er Ende August in Ungarn und Ende Februar in Luxemburg das Finale erreicht hatte. Beide Partien hatte er jedoch verloren.
Die letzte Hürde auf dem Weg zum seinem ITF-Titel hiess Karlis Ozolins. Der Lette ist die Nummer 30 der Juniorenweltrangliste und war bei seinem Heimturnier an Nummer eins gesetzt. Doch die letzte Begegnung gegen Ozolins hatte Kym vor wenigen Wochen in Asien souverän in zwei Sätzen gewonnen. Diesmal entwickelte sich zwischen den beiden Kontrahenten ein offener Schlagabtausch. Trotz des besseren Starts – Kym gewann den ersten Durchgang mit 6:3 – musste er sich am Ende in drei Sätzen geschlagen geben. Damit muss der Fricktaler weiterhin auf seinen ersten Einzel-Turniersieg auf der ITF-Tour warten. In der Juniorenweltrangliste verbessert er sich aber trotzdem um einige Ränge und wird in die Top 80 vorstossen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 18. November 2019

Titel bei einem Turnier, das eigentlich gar nicht auf dem Programm stand

Sophie Lüscher gewinnt in Kairo ihren zweiten Einzeltitel auf der internationalen Juniorentour in diesem Jahr und verbessert sich in der Weltrangliste um rund 80 Ränge. Zum Saisonabschluss warten nun zwei prestigeträchtige Turniere in den USA.

Eigentlich hätte der Turnierplan von Sophie Lüscher vorgesehen, dass die 17-Jährige aus Seengen zwei Turniere in Bolivien bestreitet. Doch die politischen Unruhen in Bolivien bewogen Sophie Lüscher und ihr Team dazu, die Reise nicht anzutreten. Ein richtiger Entscheid, wie sich zeigen sollte: Beide Turniere wurden abgesagt.
Kurzfristig organisierte der Trainer von Sophie Lüscher eine Alternative, damit die amtierende U18-Schweizer-Meisterin doch noch auf der internationalen Juniorentour auflaufen konnte. Und das mit Erfolg: Beim Turnier in Kairo, einem Event der vierten Kategorie, erhielt Lüscher eine Wild Card. Ohne diese Einladung des Veranstalters hätte Lüscher in Kairo gar nicht antreten können, denn nach dem kurzfristigen Entscheid, nicht in Bolivien anzutreten, war die offizielle Anmeldefrist für das Turnier in Ägypten bereits abgelaufen.

Ohne Satzverlust zum Titel
Die Chance, die Sophie Lüscher von den Veranstaltern in Kairo erhielt, nutzte sie perfekt aus. Als Nummer 306 der Juniorenweltrangliste war Lüscher in Kairo an Nummer zwei gesetzt. Auf dem Weg ins Halbfinale bekundete sie keinerlei Probleme. Gegen ihre ersten vier Kontrahentinnen gab sie nie mehr als drei Games ab und wurde damit ihrer Favoritenrolle gerecht. Im Halbfinale wartete dann aber mit der Einheimischen Yasmin Ezzat (ITF 355) der erste richtige Gradmesser. In einer ausgeglichenen Partie war es jedoch auch diesmal Sophie Lüscher, die das bessere Ende für sich behielt. Mit 6:4, 7:6 setzte sie sich durch.
Damit qualifizierte sich die Aargauerin für ihr zweites Endspiel auf der ITF-Tour in diesem Jahr. Die Premiere war im Februar bei der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Damals konnte Sophie Lüscher ihren ersten ITF-Titel gewinnen. Und auch in Kairo verliess sie den Platz nach dem Finalspiel als Siegerin. Gegen die Ägypterin Hia El-Sakka, die zuvor die Turniernummer eins ausgeschaltet hatte, war Lüscher die klar stärkere Spielerin. Mit 6:1, 6:2 fertigte sie ihre Kontrahentin ab und gewann damit ihren zweiten ITF-Titel in diesem Jahr.

Reise nach Amerika
Dank diesem Erfolg wird sie auch in der Juniorenweltrangliste einen grossen Sprung nach vorne machen. Neu wird sie in der Region von Position 225 der Welt klassiert sein – so gut wie noch nie. Zum Abschluss ihres erfolgreichen Jahres wird Sophie Lüscher zwei Turniere in Amerika bestreiten. Und zwar die beiden prestigeträchtigen Events «Eddie Herr» und die «Orange Bowl», die inoffizielle Junioren Weltmeisterschaft. Bei beiden Turnieren wird Lüscher in der Qualifikation antreten.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 28. Oktober 2019

Juniorinnen des TC Brugg sind Interclub Schweizer Meisterinnen

Am Wochenende fanden in Winterthur die Finalspiele der Schweizer Junioren Interclub Meisterschaften statt. Mit Rheinfelden, Brugg und Neuenhof waren drei Aargauer Teams vertreten.

Die 24 besten Junioren Interclub Teams der Schweiz haben sich in den Altersklassen U18, U15 und U12 um den Schweizer Meistertitel duelliert. Der Kanton Aargau wurde in der Altersklasse U18 vom TC Brugg (Juniorinnen) und dem TC Rheinfelden (Junioren) vertreten. Bei den Jüngsten waren es die Juniorinnen des TC Neuenhof, die um die Medaillen kämpfen durften.
Die Juniorinnen des TC Brugg krönten an diesem Wochenende ihre überragende Saison. Das Duo Shana Rutz (R3) und Selina Oetiker (R4) überzeugte dabei auf der ganzen Linie. Die beiden Bruggerinnen schafften nämlich das Kunststück, sowohl in den drei Gruppenspielen als auch in den drei KO-Runden kein einziges Match zu verlieren. In den 17 ausgetragenen Matches auf dem Weg an die Finalspiele in Winterthur verloren die beiden auch keinen einzigen Satz.

Die Nerven behalten
In Winterthur wurden die Bruggerinnen dann aber mehr gefordert. Im Halbfinal wartete das Team aus Capriasca. Doch auch in dieser Begegnung liessen Rutz und Oetiker nichts anbrennen. Zwar verlor Rutz erstmals einen Satz, doch dies änderte nichts daran, dass die Direktbegegnung bereits nach den Einzelpartien entschieden war (2:0).
Richtig eng wurde es dann aber im Endspiel gegen das Team aus Thun. Nachdem sich Rutz im Einzel geschlagen geben musste und Oetiker ihr Match gewann, fiel die Entscheidung um den Schweizer Meistertitel erst im Doppel. Und dieses Doppel ging ins Champions Tie Break. Dort behielten Rutz und Oetiker die Nerven. Sie gewannen die finale Kurzentscheidung mit 10:5 und sichern sich damit den Schweizer Meistertitel im Junioren Interclub.


Silber als Lohn
Ebenfalls eine Medaille gab es für die Junioren des TC Rheinfelden. Auch sie spielten eine starke Saison, mussten allerdings auf dem Weg an die Finalspiele in Winterthur härter kämpfen als die Bruggerinnen. Vor allem im Duell gegen Wohlensee in der letzten KO-Runde wurde es richtig eng: Nach den Einzelpartien stand es 2:2, nach den Doppelpartien 3:3 und das Satzverhältnis lautete 6:6. So war der Sieg im Doppel Nummer 1 ausschlaggebend und der ging an die Rheinfelder, die sich damit für die Finalspiele in Winterthur qualifizieren konnten.
Dort feierte das Quartett Benedikt Meffert (R3), Dominik Rothenfluh (R4), Leandro Califano (R4) und Rafael Hernandez (R5) im Halbfinale gegen Morges einen 4:2-Sieg. Damit mussten die Fricktaler nur noch eine Hürde nehmen auf dem Weg zur Goldmedaille. Diese Hürde – der TC Mendrisio – erwies sich jedoch als zu hoch. Bereits nach den Einzeln lagen die Rheinfelder mit 1:3 im Hintertreffen und konnten diesen Rückstand in den Doppelpartien nicht mehr aufholen. Für ihre starke Saison erhielten sie jedoch die Silbermedaille als verdienten Lohn.

Bronze für Neuenhof
Auch das dritte Aargauer Team durfte sich am Ende über eine Medaille freuen. Die U12-Juniorinnen des TC Neuenhof hatten auf dem Weg an die Finalspiele in sechs Begegnung nur ein einziges Match verloren und trafen im Halbfinal auf Marin II. Dort musste sich das Duo Lina Strässle (R4) und Konstantina Dobazas (R6) knapp mit 1:2 geschlagen geben. Dank dem Sieg im Bronzespiel gegen Cureglia (2:0) konnten sich die beiden Nachwuchstalente des TC Neuenhof dennoch über die Bronzemedaille freuen. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini / Bild TC Rheinfelden vom TC Rheinfelden