Donnerstag, 11. Februar 2016

Tennis in der Anonymität

Wenig Preisgeld, kaum Zuschauer und ein grosser Aufwand: Die Turniere der untersten Stufe der ATP-Tour sind für Spieler und Veranstalter nicht lukrativ. Dennoch sind sie aus sportlicher Sicht wichtig.

Die Erinnerungen an die Australian Open sind noch frisch. Die Machtdemonstration von Novak Djokovic. Der emotionale Überraschungssieg von Angelique Kerber. Die besten Spieler der Welt vermochten die Zuschauer zu begeistern. Über 700 000 waren dabei. Doch es ist nur die absolute Tenniselite, welche die Massen bewegt, die Stadien füllt und richtig Geld verdient. Und es sind nur die ganz grossen Tennis-Turniere, die mit ihrer Veranstaltung hohen Profit erwirtschaften.
Ganz anders sieht es bei den kleinen Future-Turnieren aus, die allen angehenden Tenniscracks, die von einer glamourösen Karriere im Scheinwerferlicht träumen, den Einstieg in den Profizirkus ermöglichen. Über 600 dieser Turniere wurden im vergangenen Jahr in 80 verschiedenen Ländern ausgetragen. In der Schweiz gibt es deren fünf. Drei davon finden im Sommer in der Romandie statt (Gesamtpreisgeld je 10 000 Franken), zwei weitere gehen in dieser Woche in Oberentfelden und nächste Woche in Trimbach über die Bühne. Diese beiden Events sind mit je 25 000 Dollar dotiert.
Was im ersten Moment nach ziemlich viel klingt, relativiert sich bei genauerem Hinschauen schnell. Der Sieger der Turniere in Oberentfelden und Trimbach erhält jeweils 3600 Dollar. Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung müssen von den Spielern selber bezahlt werden. Zum Vergleich: Der Verlierer der 1. Qualifikationsrunde der Australian Open verdiente 3200 Dollar, bekam jedoch zusätzlich 1760 Dollar für den Flug und erhielt während des Turniers eine Tagespauschale für Unterkunft und Verpflegung.

Nur knapp ohne Verlust 
Doch nicht nur die Spieler, die sich teilweise während mehrerer Jahre durch die Mühlen der Future-Turniere kämpfen, ehe sie den Durchbruch schaffen, haben hartes Brot zu essen. Auch für die Organisatoren sind diese Turniere alles andere als lukrativ. 65 000 Franken beträgt das Budget von Turnierdirektor Freddy Blatter in Oberentfelden. "Trotz der Unterstützung von Swiss Tennis, des Kantons und der Sponsoren kommen wir nur knapp ohne Verlust raus. Obwohl ich und einige andere Helfer für die Arbeit an diesem Event auf unseren Lohn verzichten", sagt Blatter. In Trimbach zeigt sich ein nahezu identisches Bild. Das Budget liegt mit 55 000 Franken etwas tiefer, doch auch die Trimbacher sind weit davon entfernt, mit ihrem Turnier einen Gewinn zu erwirtschaften. "Von mir bis zum Ballkind sind alles Idealisten. Und wenn wir ehrlich sind, gilt dies auch für die Sponsoren", so der Trimbacher OK-Präsident Marc Thommen. Auch das Publikumsinteresse hält sich bei den Future-Turnieren in Grenzen. Und das, obwohl etliche Spieler hervorragenden Sport bieten. In Oberentfelden und Trimbach verzichtet man während der ersten Turniertage darauf, eine Tribüne aufzubauen. Bei beiden Events wird diese erst für die Halbfinal- und Finalspiele errichtet. "Wir hoffen, dass möglichst viele Tennisfans den Weg zu den Finalspielen finden", sagt Blatter, der das ITF-Future-Turnier in Oberentfelden in diesem Jahr zum ersten Mal organisiert. Mit 100 bis 150 Zuschauern wäre Blatter bereits zufrieden.

Fünf Turniere sind ein Privileg 
Trotzdem: Aus sportlicher Sicht sind die Unterbauturniere wichtig. "Dank diesen Turnieren haben junge Schweizer Spieler die Chance, erste Punkte zu sammeln und Profiluft zu schnuppern, ohne dass sie dafür ins Ausland reisen müssen", sagt Alessandro Greco, Leiter Spitzensport von Swiss Tennis. Über 300 000 Franken investiert der Verband jährlich, um die Organisatoren der internationalen Turniere in der Schweiz (Junioren- und Profiturniere) zu unterstützen.
Greco ist zufrieden mit den fünf Profiturnieren für Männer, die es hierzulande gibt, auch wenn dies im internationalen Vergleich wenig ist. In der Türkei wurden im vergangenen Jahr 51 Turniere ausgetragen. "Dort werden mit diesen Turnieren die Hotelanlagen ausgelastet und so werden die Turniere zu einem Geschäft. In der Schweiz ist es ein Privileg, dass wir überhaupt fünf Profiturniere haben. Das war vor fünf Jahren noch nicht der Fall", so Greco. "Diese Anzahl an Turnieren reicht aktuell aus, da sich der Nachwuchs international messen sollte."

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 6. Februar 2016

Einspielen für den Auftritt bei den Profis

Gestern gingen die Finalspiele des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy über die Bühne. Zugleich fanden auch die ersten Qualifikationsspiele des Profiturniers statt.

Es passiert selten, dass sich die Wege des ambitionierten Tennisnachwuchs und der gestandenen Profis kreuzen. Wenn, dann geschieht dies zumeist an den Junioren Grand Slam Turnieren, die jeweils auf derselben Anlage ausgetragen werden, wie die Turniere der Profis. Dieses Jahr kommt es aber auch in Oberentfelden zu einem dieser eher seltenen Zusammentreffen. Gestern fanden die Finalspiele der Swiss Junior Trophy statt. Das internationale Juniorenturnier der vierten Kategorie ging bereits zum 7. Mal in Folge im Tenniscenter Aarau West über die Bühne. Erstmals fiel aber auch am selben Tag der Startschuss für das mit 25'000 Dollar dotierte ITF Men’s Future der Profis. Die ersten Qualifikationsmatches begannen bereits um neun Uhr und liefen auch parallel zu den Endspielen der Juniorenkonkurrenz weiter.

Standortbestimmung für die Junioren
Wenn ein internationales Juniorenturnier und ein kleineres Profiturnier zur selben Zeit am selben Ort stattfinden, bietet dies für die Nachwuchscracks auch immer die Chance zu einer Standortbestimmung. Und diese zeigt ein klares Bild: Der Weg vom erfolgreichen Junior zum Profi ist lang und steinig. Obwohl das Profiturnier in Oberentfelden zur Serie der Futureturniere – also den kleinsten Profiturnieren – gehört, schafft es von den Teilnehmern des Juniorenturniers kein einziger auf Grund seines Rankings direkt ins Hauptfeld. Immerhin deren acht können jedoch in der Qualifikation mitmischen. Einer von ihnen ist Luca Keist (im Bild). Der 17-jährige Linkshänder vom Tennisclub Zofingen stand gestern gleich doppelt im Einsatz. Nach seinem Finalspiel in der Juniorenkonkurrenz, das er gegen Tim Rühl aus Deutschland mit 6:4, 6:3 gewann, spielte er drei Runden später noch die erste Qualifikationsrunde des Profiturniers. „Ich merke schon, dass ich bereits etwas müde bin nach dem Juniorenturnier, aber diese beiden Dinge muss man trennen können. Dann klappt das schon“, so Keist.
Turnierdirektor Freddy Blatter sieht die Kombination zwischen Junioren- und Profiturnier als Chance. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren ein stärker besetztes Juniorenturnier haben, weil sich die Junioren, die auch bereits bei den Profis spielen, an der Swiss Junior Trophy auf den Einsatz am Profiturnier vorbereiten wollen“, so Blatter, der sich überlegt, im kommenden Jahr für den Sieger des Juniorenturniers eine Wild Card – ein garantierter Startplatz – für das Hauptfeld zu vergeben. Die Hauptkonkurrenz des diesjährigen Profiturniers beginnt morgen. 

Oberentfelden und Ylena In-Albon - das passt
Während bei den Junioren gestern Luca Keist seinen zweiten internationalen Juniorentitel gewinnen konnte, schwang bei den Juniorinnen die Walliserin Ylena In-Albon (im Bild) oben aus. Die 16-Jährige scheint sich in Oberentfelden wohl zu fühlen, denn sie hatte bereits im vergangenen Sommer an selber Stätte sowohl die Einzel als auch die Doppelkonkurrenz gewonnen. „Dass ich hier so gut spiele, ist wohl Zufall. Aber das Finale war ein hartes Stück Arbeit und hätte gerade im ersten Satz auch in die andere Richtung kippen können.“ Mit 7:5, 6:3 setzte sich In-Albon gestern gegen die Kappelerin Tamara Arnold durch, die nach einer langen Verletzungspause erstmals seit beinahe einem Jahr wieder Punkte für die Juniorenweltrangliste sammeln konnte. „Mit dem Turnier bin ich sehr zufrieden, auch wenn mir im Endspiel die Kraft gefehlt hat, um zu gewinnen. Dass ich in diesem Jahr beim dritten Turnier zum dritten Mal im Finale verlieren, ist aber schon sehr ärgerlich.“


So verlief das Finalspiel der Junioren:
Es war eine starke Leistung, die Luca Keist im gestrigen Finalspiel der Swiss Junior Trophy abrufen konnte. Gegen Tim Rühl, die aktuelle Nummer 65 der Juniorenweltrangliste, startete der Junior des TC Zofingen als Aussenseiter. Doch Keist spielte keinesfalls wie ein Aussenseiter. Von Beginn weg agierte er sehr konzentriert, beging wenig Fehler und machte seinem Gegner das Leben damit schwer. Rühl, der die Swiss Junior Trophy in den letzten beiden Jahren gewinnen konnte, beging den einen oder anderen Fehler mehr als üblich und das wusste Keist resolut auszunutzen.
Im ersten Satz gelang ihm das Break zum 4:3. Kurz darauf holte er sich den ersten Satz mit 6:4. Doch damit nicht genug: Gleich im ersten Aufschlagsspiel von Rühl im zweiten Durchgang realisierte Keist bereits wieder ein Break. Und das war die Entscheidung. Keist verwaltete den Vorsprung geschickt und siegte am Ende verdient mit 6:4, 6:3. „Das ist ein ganz spezieller Sieg für mich. Es ist das erste Mal, dass ich einen Spieler aus den Top 100 der Rangliste schlagen konnte und dann gelingt mir das gleich noch im Final in Oberentfelden, wo ich früher trainiert habe“, freut sich Keist, der dank seinem zweiten ITF-Titel und der Finalqualifikation im Doppel mit einer Rangierung um Rang 175 seine beste Klassierung in der Juniorenweltrangliste erreichen wird.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Mittwoch, 3. Februar 2016

Auf der Erfolgswelle

Der 17-jährige Luca Keist will diese Woche bei der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden wichtige Punkte für die Weltrangliste sammeln, um sich erstmals für ein Junioren Grand Slam Turnier zu qualifizieren.

Der erste internationale Turniersieg, die Teilnahme an der Junioren Europameisterschaft in Klosters und vor wenigen Wochen der Schweizer Meistertitel bei den U18-Junioren und der Vorstoss unter die 200 besten Junioren der Welt – die letzten Monate ist Luca Keist von Erfolg zu Erfolg geilt. „Ich bin selber überrascht, was in den letzten Monaten alles passiert ist. Damit hätte ich echt nie gerechnet“, sagt Keist und lächelt verschmitzt.
Mit dem Erfolg stiegen aber auch die Erwartungshaltung und der Druck. Bislang ging Keist mit dieser neuen Situation jedoch erstaunlich gelassen um. Kaum einmal kassierte er eine unnötige Niederlage oder blieb hinter den gestiegenen Erwartungen zurück. „Natürlich spüre ich mehr Druck und ich musste mich auch zuerst daran gewöhnen. Aber ich versuche, meine Erfolge und das gesteigerte Interesse an meiner Person nicht überzubewerten“, so Keist. Dennoch schwingt Stolz in seiner Stimme mit, wenn er über seine jüngsten Erfolge spricht. Vor allem der erste Schweizer Meistertitel – nach zwei Finalniederlagen – bedeutet ihm viel. Genauso die überraschende EM-Teilnahme in Klosters im vergangenen Sommer. „Es war eine ganz besondere Erfahrung, an diesem Turnier dabei zu sein“, blickt er zurück.

Der Titel im Hinterkopf
Diese Woche steht Luca Keist bei der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden im Einsatz. Mit seinem Heimturnier im Tenniscenter Aarau West hat der Junior des Tennisclubs Zofingen allerdings noch eine Rechnung offen. Bei den bisherigen Teilnahmen konnten der 17-Jährige noch nie mehr als ein Match gewinnen. Das soll sich in diesem Jahr ändern. „Ich habe natürlich den Titel im Hinterkopf, aber die Gegner sind ab der ersten Runde stark und können – besonders in der Halle – an einem guten Tag gefährlich werden“, warnt Keist, der in Oberentfelden als Turniernummer zwei ins Geschehen eingreift, vor übersteigerten Erwartungen.
In den nächsten Wochen wird Luca Keist, der ein Sportgymnasium besucht und im nächsten Jahr seinen Abschluss anpeilt, vermehrt höher dotierte internationale Juniorenturniere im Ausland bestreiten. Dies mit einem klaren Ziel vor Augen: Der Linkshänder möchte in seinem letzten Jahr als Junior erstmals bei einem Nachwuchs Grand Slam Turnier antreten können. Dafür muss sich Luca Keist, der aktuell auf Rang 197 der Juniorenweltrangliste steht, noch um rund 80 Plätze nach vorne kämpfen. Bei diesem Unterfangen käme natürlich ein Erfolg in Oberentfelden mehr als gelegen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 2. Februar 2016

Über Entfelden und Zofingen an die Junioren Grand Slams

Die Walliserin Ylena In-Albon spielt diese Woche an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden und ab Mai in Zofingen für die NLB-Interclubmannschaft.

Ylena In-Albon scheint es im Aargau zu gefallen. Die 16-jährige Walliserin aus Baltschieder hat im vergangenen Sommer in Oberentfelden bei der stark besetzten Swiss Junior Trophy sowohl im Einzel, als auch im Doppel triumphiert – für sie einer der grössten Erfolge ihrer Karriere -, und im kommenden Mai geht sie für das Interclubteam des Tennisclubs Zofingen in der Nationalliga B auf Punktejagd. „Ich kenne das ganze Team sehr gut und habe sofort Lust gehabt, in dieser Mannschaft zu spielen. Als ich letztes Jahre angefragt wurde, musste ich nicht lange überlegen“, so In-Albon, die in der letzten Saison noch für Nyon aufgelaufen war.
Diese Woche steht die amtierende Oberwalliser Nachwuchssportlerin des Jahres erneut im Aargau im Einsatz. Bei der Hallenausgabe der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden will sie ihre Position in der Juniorenweltrangliste weiter verbessern. Und das mit gutem Grund: Noch in diesem Jahr möchte sie an einem Junioren Grand Slam Turnier teilnehmen. Dafür muss sie in die Region der Top 100 der Juniorenweltrangliste vorstossen. Aktuell steht die B-Kaderspielerin von Swiss Tennis auf Rang 169. Mit einem weiteren Turniersieg in Oberentfelden könnte die zweifache Junioren Schweizermeisterin rund 25 Plätze gutmachen. „Ich habe den Turniersieg sicher im Hinterkopf, aber ich nehme Spiel für Spiel, denn es hat einige sehr gute Spielerinnen dabei. Das wird nicht einfach“, warnt In-Albon vor zu hohen Erwartungen. Ihr erstes Spiel hat sie gestern aber zumindest schon mal gewonnen – wenn auch mit etwas mehr Mühe, als ihr lieb war.

Auf Sand "zu Hause"
Ihre Trainingsbasis hat Ylena In-Albon, die in Brig die HSK Sportschule besucht und dort die Matura absolviert, im Tessin aufgeschlagen. Dort trainiert sie unter der Leitung von Gonzalo Vitale rund 18 Stunden pro Woche. Ihr Coach begleitet sie zumeist auch an die Turniere im In- und Ausland. Nach ihrem Auftritt in Oberentfelden stehen zwei Profiturniere der untersten Kategorie in Spanien auf dem Programm. Auf den Sandplätzen im Süden Europas fühlt sich In-Albon wohl. Die rote Asche kommt ihrem variantenreichen Spiel entgegen. „Ich ‚hacke’ nicht einfach auf die Bälle, sondern versuche, die Punkte aufzubauen und viel zu variieren. Das habe ich schon als Juniorin so gemacht“, sagt sie.
Diese fürs Frauentennis eher untypische Spielart birgt jedoch auch die Gefahr, zu passiv zu agieren und sich zu stark in die Defensive drängen zu lassen. „Ich arbeite derzeit intensiv daran, dass mir das nicht passiert. Zudem muss ich auch schauen, dass ich in den entscheidenden Phasen der Matches noch konzentrierter bin und keine dummen Fehler mache“, so In-Albon. Wenn ihr dies gelingt, stehen die Chancen gut, dass sie auch ihr zweites grosses Ziel in diesem Jahr erreicht: Neben der Teilnahme an einem Junioren Grand Slam will sie auch ihr WTA-Ranking deutlich verbessern.

Drei in Runde drei
Neben Ylena In-Albon haben sich gestern noch drei weitere Junioren des TC Zofingen für die dritte Runde der Swiss Junior Trophy qualifiziert. Dominique Meyer (ITF 1225) bezwang die an Nummer 14 gesetzte Französin Tiffany Phaysouphanh (ITF 821) souverän mit 6:3, 6:3. Sydney Weller (ohne Ranking, im Bild) setzte sich gegen die Turniernummer 15, die Deutsche Valentina Likic (ITF 832), ebenfalls in zwei Sätzen mit 6:4, 6:1 durch. Für beide Spielerinnen ist es das erste Mal, dass sie bei einem Grad-4-Event in den Achtelfinals stehen. Als einziger Junior des TC Zofingen steht Luca Keist (ITF 197) im Achtelfinal. Der an Nummer zwei gesetzte Linkshänder gewann sein Spiel gegen Joel Alt (ITF 1304) sicher mit 6:2, 6:1. 

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 1. Februar 2016

Meyer und Weller in der zweiten Runde

Am ersten Tag der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden konnten bloss zwei von fünf Aargauer Talenten ihre erste Runde siegreich gestalten. Alle anderen mussten ihre Ambitionen bereits begraben.

„Hauptsache gewonnen.“ Mit dieser Aussage analysierten Dominique Meyer (im Bild) und Sydney Weller unabhängig voneinander ihre Erstrundenpartien an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden. Die beiden Juniorinnen des Tennisclubs Zofingen waren mit ihren Auftritten nicht restlos zufrieden, konnten sich am Ende aber dennoch durchsetzen. Dominique Meyer (ITF 1225) gewann gegen die slowenische Qualifikantin Kristina Tina Godec mit 7:5, 6:3. Gar über drei Sätze musste Sydney Weller bei ihrem ersten Auftritt gehen. Die 17-Jährige, die derzeit noch kein Ranking besitzt und bloss dank einer Wild Card des Organisators direkt im Hauptfeld antreten konnte, siegte gegen die Französin Margaux Orange (ITF 1295) mit 6:4, 4:6, 6:1.

Schär zu wenig kaltblütig
Doch nicht alle Nachwuchsspieler aus der Region haben die erste Runde überstanden. Jonas Schär kassierte eine bittere Niederlage. Der Youngster aus Küngoldingen zeigte bei seinem Heimturnier einen couragierten Auftritt und dominierte das Spielgeschehen während rund eineinhalb Sätzen gegen den Belgier Thibault Aksoyek souverän. Schär servierte stark, diktierte die Punkte und suchte den Weg ans Netz. Doch als sich ihm im zweiten Satz die Chance bot, das wohl entscheidende Break zu realisieren, agierte er zu wenig entschlossen. Die Konsequenz: Schär verpasste das Break, verlor den zweiten Satz kurz darauf mit 4:6 und geriet im entscheidenden Durchgang schnell mit 0:3 in Rücklage. Diese Hypothek konnte Schär nicht mehr wettmachen und verlor am Ende mit 6:1, 4:6, 2:6. Entsprechend gross war er Frust am Ende: „Ich habe zu Beginn sehr gut spielt, aber in den entscheidenden Situationen war ich nicht präsent genug. Das ist ärgerlich“, so Schär.
Ebenfalls ausgeschieden sind Michelle Fux (ITF 1170), Mitglied der Zofinger NLB-Interclubmannschaft, und  Nathan Eugster (ITF 1757) vom TC Wohlen Niedermatten. Sie scheiterten in der ersten Runde, ohne dabei einen Satz zu gewinnen.

Text und Bild von Fabio Baranzini