Donnerstag, 16. Juli 2015

Das U18-Teilnehmerfeld mit eindrücklichen Namen

In wenigen Tagen beginnt in Oberentfelden die 9. Ausgabe der Swiss Junior Trophy. Das internationale Juniorenturnier, das Freddy Blatter organisiert, wird in diesem Jahr erstmals als ITF-Turnier der zweiten Kategorie ausgetragen. Entsprechend stark ist das Teilnehmerfeld besetzt.

Sie sticht heraus: Die als Nummer 1 gesetzte Tereza Mihalikova. Die Slovakin reist mit dem Siegerpokal des diesjährigen Australien Open im Gepäck an. Im Ranking der ITF Weltrangliste (U18) liegt sie auf Platz 11. Die Rechtshänderin mit eindrücklicher zweihändiger Rückhand startete mit Tennis im Alter von sechs Jahren. Heute, elf Jahre später, zählt sie zu den besten Juniorinnen weltweit.

Supertalent Mira Antonitsch ist dabei
Nicht weniger als sieben Juniorinnen aus den Top 100 gehen in Oberentfelden an den Start. Auch dabei und speziell zu erwähnen die Nummer 65 der Weltrangliste, Mira Antonitsch. Fachleute sehen in der Österreicherin eine angehende Top 10-Spielerin bei den Profis und die Antwort unserer östlichen Nachbarn auf Timea Bacsinszky.
Aus Neuseeland und aus Estland reisen Jade Lewis und Valeria Gorlats, die besten Tennisjuniorinnen ihres Landes, an.

22 Spieler direkt im Hauptfeld
Das Teilnehmerfeld der Boys brilliert mit acht Spielern aus den Top 100. Allen voran der Franzose Geoffrey Blancaneaux (45) gefolgt vom Deutschen Louis Wessels (58) und dem Esten Mattias Siimar (60). Die Nummer 22 im Hauptfeld ist Dänemarks bester Tennisjunior Johannes Ingildsen.
Für das U18-Turnier haben sich bei den Girls wie auch bei den Boys je rund 250 Spielerinnen und Spieler für die Swiss Junior Trophy angemeldet. 22 sind für das Haupttableau gesetzt. 4 müssen durch die Qualifikation, 4 bekommen eine Wildcard, 2 weitere bekommen dank einem "Special Exempt" die Möglichkeit direkt ins Hauptturnier einzusteigen.

Text zur Verfügung gestellt, Bild Scott Barbour/Getty Images

Montag, 13. Juli 2015

Ein Aargauer Trio im U18-Halbfinal

An der Junioren Schweizer Meisterschaft, die am Wochenende zu Ende ging, haben die Aargauer insgesamt sechs Medaillen gewonnen. Die beste Leistung im Einzel ging auf das Konto von Luca Keist, der das Endspiel erreichte.

Damit hätte vor dem Turnier wohl niemand gerechnet: Ausgerechnet in der Königskategorie U18 der Junioren stellt der Kanton Aargau drei von vier Halbfinalisten – und das obwohl keiner des Aargauer Trios vor dem Turnier zu den absoluten Topfavoriten gehört hat. Die drei Aargauer Luca Keist (N4, 101, im Bild, TC Zofingen), Patrik Hartmeier (N4, 114, TC Teufenthal) und Noël Kunz (N4, 123, TC Teufenthal) wuchsen jedoch allesamt über sich hinaus und eliminierten deutlich besser klassierte Spieler auf dem Weg in die Halbfinals.
Hartmeier schlug in der zweiten Runde niemand geringeren als den grosse Titelfavoriten Raphael Baltensperger (N2, 22) in zwei Sätzen. Dieser gab in der Folge verletzungsbedingt Forfait für die Doppelkonkurrenz. Keist schlug den an Nummer drei gesetzten Luka Panic (N4, 73), gegen den er zuletzt zwei Mal in Folge an Schweizer Meisterschaften verloren hatte, und Kunz bezwang Gabriel Currlin (N4, 75), die Nummer vier der Setzliste, in drei Sätzen.

Vierstündiger Kampf
Vom Aargauer Trio in den Halbfinals konnte sich dann einzig Luca Keist für das Endspiel qualifizieren. Der 17-jährige Linkshänder, der in der Woche davor erstmals das Final eines internationalen Juniorenturniers erreicht hatte, schlug Hartmeier mit 7:5, 6:3. Im Spiel um die Goldmedaille duellierte er sich mit Arturo Schmidt (N3, 69), der sich im Halbfinal in drei Sätzen gegen Noël Kunz durchgesetzt hatte. Keist und Schmidt lieferten sich ein hart umkämpftes Match, das beinahe vier Stunden dauerte und geprägt war von vielen langen Ballwechseln. Am Ende musste sich Keist mit 7:6, 4:6, 6:7 geschlagen geben. „Mir fehlten mehrmals nur zwei Punkte zum Sieg, einen Matchball hatte ich aber nie“, so Keist. „So zu verlieren ist natürlich bitter und ich war auch sehr enttäuscht. Trotzdem: Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich so weit komme. Ich bin sehr zufrieden, wie ich gespielt habe."

Starke Aargauer Doppel
Obwohl Keist die Goldmedaille knapp verpasst hatte, konnte sich der Kanton Aargau über  Gold freuen – und zwar gleich drei Mal. Im Doppel gewannen Patrik Hartmeier und Noël Kunz in der Kategorie U18. Jonas Schär (R1, TC Zofingen) holte sich gemeinsam mit Lukas Vontobel (R1) den Titel bei den unter 16-Jährigen und bei den Juniorinnen derselben Alterskategorie siegte Dominique Meyer (N4, 54, TC Zofingen) mit Ylena In-Albon (N2, 23).
Neben Keist, Hartmeier und Kunz holte sich auch noch eine Aargauerin eine Medaille in der Einzelkonkurrenz. Chelsea Fontenel (R4, TC Rheinfelden) kämpfte sich als ungesetzte Spielerin in der Kategorie U12 bis ins Halbfinale vor und bezwang dabei gleich zwei R3-Spielerinnen. In der Vorschlussrunde musste sie sich dann aber der späteren Siegerin Kiara Cvetkovic (R2) deutlich geschlagen geben.

Text und Bild von Luca Keist von Fabio Baranzini, Gruppenbild zur Verfügung gestellt

Montag, 6. Juli 2015

Aargauer gehören nicht zu den Topfavoriten

Heute beginnt in Mönchaltorf, Wetzikon und Uster die Sommerausgabe der Junioren Schweizer Meisterschaft. An den nationalen Titelkämpfen sind auch fünfzehn Teilnehmer aus dem Kanton Aargau dabei, darunter einige mit Aussenseiterchancen.

Erfreulicherweise ist der Kanton Aargau fast schon eine Macht in der Königskategorie U18 bei den Junioren. Leider zählt kein Aargauer Junior zu den absoluten Topfavoriten, aber immerhin stellt der Kanton gleich einen Viertel der direkt qualifizierten Athleten – ein mehr als ansehnlicher Wert. Die nominell besten Chancen auf eine Medaille hat der Hettenschwiler Yanik Kälin (N4, 79, im Bild), der an Nummer fünf gesetzt ist. Chancen hat jedoch auch Luca Keist (N4, 101), der zuletzt auf der ITF-Tour mit positiven Resultaten aufgewartet und seine gute Form unter Beweis gestellt hat. Dass seine aktuelle Verfassung stimmt, hat auch Patrik Hartmeier (N4, 114) bewiesen, in dem er sich an den kantonalen Meisterschaften erstmals für die Halbfinals qualifizieren konnte. Der vierte im Aargauer Bunde ist Noël Kunz (N4, 123) aus Meisterschwanden.

Schär, der Spieler für die wichtigen Turniere
In der Kategorie U16 bei den Juniorinnen fungiert mit der Aarauerin Dominique Meyer (N4, 54) eine Spielerin in der Setzliste. Als Nummer acht wartet jedoch voraussichtlich im Viertelfinal in der Person der top gesetzten Ylena In-Albon (N2, 23) eine sehr hohe Hürde auf Meyer. Bei den Junioren in derselben Kategorie geht Jonas Schär (R1) aus Oftringen an den Start. Der 15-Jährige hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er an nationalen Titelkämpfen immer für eine Überraschung gut ist. Allerdings trifft er bereits in der zweiten Runde auf den an Nummer drei gesetzten Maximilian Gatev (R1).

Viele junge Aargauer sind dabei
Gleich drei Aargauer Starter gehen in der Kategorie U14 an den Start. Es sind dies Janic Notter (R2, im Bild) aus Zufikon, Jérôme Kym (R2) aus Möhlin und Sophie Lüscher (R2) aus Seengen. Allesamt haben sich direkt fürs Hauptfeld qualifizieren können, allerdings nur sehr knapp. Das Trio gehört damit zu den Aussenseitern. Ähnliches gilt auch für Chelsea Fontenel (R4) aus Kaiseraugst, die erstmals in der Kategorie U12 an den Start gehen wird, und für Anastasija Markovic (R4) aus Birmensdorf. Die Aargauer Starter an der Junioren Schweizer Meisterschaft werden komplettiert durch Janis Simmen (R6), Gianluca Kunz (R6) und Diona Hani, die alle in der Kategorie U10 starten.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 5. Juli 2015

Finalpremiere auf der ITF-Tour für Luca Keist

Luca Keist vom Tennisclub Zofingen hat bei einem internationalen Juniorenturnier der vierten Kategorie in Deutschland überzeugt und sich für den Final qualifiziert. Damit wird er sich in der Juniorenweltrangliste deutlich verbessern.

Luca Keist (ITF 542) kommt in diesem Jahr immer besser in Fahrt. Der Linkshänder hat in diesem Jahr bereits zwei Halbfinals auf der ITF-Tour erreicht. Diese Woche ist es dem 17-jährigen Aargauer gar noch besser gelaufen. Beim Grad-4-Turnier im deutschen Bruchköbel, wo Keist an Position acht gesetzt war, konnte er sich zum ersten Mal in seiner Karriere bis ins Finale eines ITF-Turniers durchspielen. Dafür musste Keist nicht weniger als fünf Matches gewinnen.

Souverän ins Finale
In seinem Auftaktmatch bekundete er keine Probleme, musste dann aber in der zweiten Runde gegen den Einheimischen Philip Stockmar (ohne Ranking) einen Satz abgeben, setzte sich dann aber doch noch mit 6:2, 5:7, 6:1 durch. In den darauffolgenden drei Partien war Keist dann seinen Kontrahenten jeweils klar überlegen und blieb ohne Satzverlust. Seit Halbfinalspiel gegen Wild-Card-Inhaber Kai Lemstra (ohne Ranking) gewann er gar mit 6:2. 6:0. Im Endspiel musste sich Luca Keist dann allerdings deutlich geschlagen geben. Gegen den Slowenen Sven Lah, der in der Juniorenweltrangliste 10 Plätze vor Keist liegt, verlor er mit 3:6, 1:6.
Dank den 30 ITF-Punkten, die sich Luca Keist für seine erste Finalqualifikation gutschreiben lassen konnte, wird er sich in der Juniorenweltrangliste deutlich verbessern. Rund 100 Plätze weiter vorne wird der Aargauer in der kommenen Woche klassiert sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Die Hitze war der grösste Gegner

Tadeja Majeric (N1, 9) und Alexander Sadecky (N1, 8) gewinnen die Aargauischen Tennismeisterschaften in Bremgarten überlegen. Den grössten Kampf lieferten sich jedoch Luca Barro (R5) und Pascal Rennhard (R4).

Die Schattenplätze waren heiss begeht. Unter den Sonnenschirmen, neben den wenigen Büschen auf der Anlage des TC Bremgarten und sogar hinter den ausgestellten Autos der Sponsoren - jedes sonnenlose Fleckchen wurde besetzt. Der Schweiss lief trotzdem in Strömen. Bei dieser Hitze verkam selbst das Zuschauen zu einer physischen Belastungsprobe. Umso beeindruckender war die Leistung der Finalistinnen und Finalisten der Aargauischen Tennismeisterschaften, die sich gnadenlos über die rote Asche jagten.
Doch selbst für die erfahrensten Athleten war es eine aussergewöhnliche Situation. Obwohl sie sich in jeder Pause den Nacken mit Eis und das Gesicht mit kaltem Wasser kühlten, blieb die Hitze unerbittlich. „Ich habe die Hitze unterschätzt. Es war wirklich brutal. Ich hätte maximal noch eine Stunde spielen können, dann wär ich platt gewesen“, sagte er sichtlich gezeichnete Alexander Sadecky (im Bild) direkt nach seinem Finalspiel gegen Nikolai Haessig. Und auch er meinte: „ Es war unglaublich schwierig, so zu spielen.“

Flucht nach vorn
Bei dieser Hitze war guter Rat bei der Wahl der Spieltaktik teuer. Sadecky, ohnehin bekannt für seine offensive Spielweise und seinen guten Aufschlag, blieb seiner Linie treu. Immer wieder punktete er mit dem Service oder stürmte ans Netz, um die Ballwechsel kurz zu halten. Eine Taktik, die nach einer ausgeglichenen Anfangsphase aufging. Vor allem auch deshalb, weil Haessig nicht wie gewünscht ins Spiel fand und seinem Gegner zu viele Punkte schenkte. „Leider hat mein Aufschlag nicht funktioniert. Ich bekam praktisch keine Gratispunkte und musste um jeden Ball kämpfen. Bei dieser Hitze war das fatal“, resümierte der 22-Jährige.
So gewann der Würenloser Sadecky, der als grosser Favorit gestartet war, den ersten Satz souverän mit 6:3 und konnte im zweiten Durchgang gleich mit Break vorlegen. Trotzdem schien der ehemalige Profispieler mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden. Immer wieder haderte er und führte Selbstgespräche. „Ich habe mich vor allem am Anfang nicht gut gefühlt. Ich musste unbedingt wachsam bleiben, damit er nicht ins Spiel kommt.“ Am Ende gewann Alexander Sadecky das Match jedoch klar mit 6:3, 6:2.

Die Suche nach der Form
Der Sieger bedankte sich bei den Organisatoren und den vier Ballkindern, die an diesem Nachmittag gleich doppelten Einsatz leisteten. Sie standen bereits beim direkt davor ausgetragenen Frauenfinal zwischen Tadeja Majeric (im Bild) und Chiara Volejnicek auf dem Platz. Profispielerin Majeric - aktuell die Nummer 315 der Welt - war die Favoritin. Die Slowenin sucht derzeit nach einer längeren Pause wegen Pfeifferschem Drüsenfieber nach ihrer Form. Aus diesem Grund hatte die 24-Jährige, die seit fünf Jahren in Niedergösgen lebt, denn auch an den kantonalen Meisterschaften teilgenommen. Im Duell mit der couragiert aufspielenden Volejnicek wurde Majeric zumindest im zweiten Durchgang gefordert, doch in den entscheidenden Situationen war sie die abgeklärtere Spielerin und gewann 6:1, 6:4.

Barro gewinnt Abnützungsschlacht
Den grössten Kampf unter der sengenden Sonne lieferten sich Luca Barro (R5, im Bild) und Pascal Rennhard (R4). Sie duellierten sich beinahe 4 (!) Stunden, ehe Barro nach abgewehrtem Matchball im zweiten Satz mit 5:7, 7:6, 6:4 in der Kategorie R4/R6 gewinnen konnte. Bei den Frauen holte sich Janina Ruhstaller (R4) den Titel in dieser Kategorie. In der Spielklasse R7/R9 siegte bei den Männern der ungesetzte Nico Cavallini (R7) ohne auch nur einen einzigen Satz abzugeben. Bei den Frauen musste diese Kategorie wegen zu wenigen Teilnehmerinnen abgesagt werden.
In der Doppelkonkurrenz waren die Gebrüder Nikolai (N3, 33) und Yvon Haessig (N4, 122) einmal mehr eine Klasse für sich. Die beiden verteidigten ihren Titel souverän und gewannen im Final gegen Patrik Hartmeier (N4, 114) und Yanik Kälin (N4, 79) mit 6:2, 6:3. Bei den Frauen gewannen Samira Suter (R5) und Christina Meier (R5), während Yanik Kälin und seine Schwester Fabienne (R4) in der Mixed-Konkurrenz oben aus schwangen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini