Dienstag, 15. Juli 2014

Nach schwieriger Phase ganz oben angekommen

An den Junioren Schweizer Meisterschaften im Zürcher Oberland hat der Kanton Aargau vier Medaillen geholt. Dank Chiara Frapolli war sogar eine goldene dabei. Für die Bergdietikerin ist es ein ganz spezieller Triumph.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren und dem Sieg von Karin Kennel stellt der Kanton Aargau wieder eine Junioren Schweizer Meisterin in der Königskategorie U18. Die Bergdietikerin Chiara Frapolli (N3, 34, im Bild) hat am vergangenen Wochenende das Kunststück geschafft und sich als Turniernummer fünf zu Titelehren gespielt. Der zweite SM-Titel – Frapolli siegte bereits einmal bei den unter 14-Jährigen – ist für die junge Aargauerin ein ganz besonderer Triumph.
Nach einem schwierigen Jahr 2013, wo sie aufgrund schlechter Resultate gar kurzzeitig das Racket wortwörtlich in den Keller gestellt hat und zudem noch von einem Bänderriss ausser Gefecht gesetzt wurde, hat sie in diesem Jahr wieder auf die Erfolgspur zurückgefunden. Zwar wurde sie vor rund einem Monat von Swiss Tennis nicht mehr fürs Nationalkader selektioniert, aber mit ihrem Sieg an der Schweizer Meisterschaft hat sie eindrücklich unter Beweis gestellt, dass mit ihr in Zukunft wieder zu rechnen ist. „Es ist mit Abstand der grösste Erfolg in meiner Karriere. Ich wollte diesen Titel unbedingt, denn es war immer ein Traum von mir, einmal U18 Schweizer Meisterin zu werden“, so die glückliche Siegerin. Dank dem Titelgewinn darf Chiara Frapolli die Schweiz zudem an den nächste Woche beginnenden U18-Europameisterschaften in Klosters vertreten.

Drei weitere Medaillen
Von den übrigen 18 Aargauer Vertretern, die an der Junioren SM teilgenommen haben, konnten drei weitere überzeugen. Jonas Schär (R2, Oftringen) erreichte in der Kategorie U14 die Halbfinals. Auf dem Weg dahin bezwang er überraschend den an Nummer zwei gesetzten Damien Wenger (R1). In der Vorschlussrunde war er dann aber gegen Aaron Schmid (R2) chancenlos. Trotzdem konnte Schär mit dem Erreichen des Halbfinals seine Fortschritte erneut bestätigen.
Ebenfalls bis ins Halbfinal hat es Sophie Lüscher (R3, Seengen) geschafft. Bei den unter 12-Jährigen erkämpfte sie sich zwei Siege, ehe sie im Halbfinal an der späteren Turniersiegerin Sara Paunovic (R2) mit 6:7, 1:6 scheiterte. Als Lohn für die gute Leistung gab es für Lüscher, genauso wie für Jonas Schär die Bronzemedaille. 
Der Aargau hat dank Jérôme Kym (R3, Möhlin) aber gar noch eine vierte Medaille geholt. Der junge Fricktaler sicherte sich wie Schär und Lüscher die Bronzemedaille. Er erreichte als Turniernummer sieben in der Kategorie U12 die Halbfinals.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Freitag, 11. Juli 2014

Vögeles bestes Resultat seit Oktober

Stefanie Vögele (WTA 75) aus Leuggern hat nach einer schwierigen Phase ein Lebenszeichen von sich gegeben und in Bad Gastein die Viertelfinals erreicht. Dort blieb sie allerdings chancenlos.

Den Verlauf dieser Saison hatte sich die 24-jährige Aargauerin mit Sicherheit anders vorgestellt. Auf Rang 44 hatte sie das letzte Jahr abgeschlossen und war damit so gut klassiert wie nie zuvor in ihrer Karriere. Doch in diesem Jahr lief es ihr überhaupt nicht nach Wunsch. Bei 15 Auftritten im Hauptfeld eines WTA-Turniers verliess Vögele den Platz zehn Mal als Erstrunden-Verliererin. Mit ein Grund für die enttäuschenden Resultate waren sicherlich auch die privaten Probleme, mit denen die junge Aargauerin zu kämpfen hatte und deretwegen sie unter anderem auch ihre Teilnahme an der Fed-Cup-Partie gegen Brasilien abgesagt hatte.

Zwei Siege in Folge
Nun hat Stefanie Vögele im österreichischen Bad Gastein aber endlich wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben und sich damit für das Aus in der ersten Runde von Wimbledon gegen die Wild Card Spielerin Jarmila Gajdosova (WTA 150) rehabilitiert. Zuerst bezwang sie in ihrem Auftaktmatch die Deutsche Julia Görges (WTA 95) mit 7:6, 6:2 und in der darauffolgenden Partie eliminierte sie mit Elina Switolina (WTA 35) gleich auch noch die Turniernummer 5. Vögele siegte mit 6:2, 7:5 und hatte dabei gar die Chancen, noch deutlicher zu gewinnen, denn sie führte im zweiten Satz bereits mit 4:1. Mit dem Sieg über die Ukrainerin gelangen Vögele erstmals seit Oktober 2013 wieder zwei Siege hintereinander.

Petkovic zu stark
In der Runde der letzten Acht traf Stefanie Vögele auf eine alte Bekannte, die Deutsche Andrea Petkovic (WTA 20). Gegen Petkovic hatte sie vor wenigen Wochen an den French Open in drei Sätzen verloren.
Auch diesmal war der Start in die Partie ausgeglichen. Beiden Spielerinnen gelangen je zwei Breaks, doch beim Stand von 3:3 konnte die Deutsche davon ziehen und den ersten Satz mit 6:3 gewinnen. Im zweiten Durchgang legte Vögele nach einer vierstündigen Regenpause mit Break 2:1 vor. Doch die Hoffnung war nur von kurzer Dauer. Die Aargauerin gewann in der Folge kein Game mehr und musste sich mit 3:6, 2:6 geschlagen geben.

Text von Fabio Baranzini, Bild von Facebook

Montag, 7. Juli 2014

Mrose stoppt Überraschungsmann Zeoli

Aussenseiter Joshua Zeoli (N4, 90) spielte an den Aargauischen Meisterschaften in Bremgarten gross auf. Als Sieger konnten sich Oliver Mrose (N3, 32) und Tamara Arnold (N3, 29) feiern lassen.

Dass der Aargauer Joshua Zeoli (links im Bild) in seinem Jahrgang zu den schweizweit grössten Talenten zählt, ist kein Geheimnis. Doch bisher konnte der 18-Jährige die Bestätigung auf dem Platz noch nicht liefern. Nicht etwa, weil er schlecht gespielt hätte, sondern weil ihm das Verletzungspech an den Fersen klebte. Drei Mal musste er sich am Knie operieren lassen, jedes Mal war sein Meniskus gerissen. Deswegen fiel er beinahe zwei komplette Jahre aus. Nun kann Zeoli aber wieder beschwerdefrei spielen und ist bereit für grosse Taten. Eine erste Kostprobe lieferte der angehende College-Student – ab Januar wird er für Fresno State spielen – an den Aargauischen Meisterschaften.
Als ungesetzter Spieler schlug er auf dem Weg ins Endspiel Daniel Valent (N2, 24), den besten Akteur seines Jahrgangs, Ibrahim Fetov (N3, 37) und die Turniernummer zwei Nikolai Haessig (N2, 18). „Das war bisher mein bestes Turnier. So viele gute Spieler habe ich noch nie hintereinander geschlagen“, so Zeoli. Die Krönung zum Aargauer Meister blieb dem Überraschungsmann jedoch verwehrt. Dafür war der Klingnauer Oliver Mrose (N3, 32) zu stark.

Ausgeglichenes Finalspiel
Mrose (rechts im Bild) und Zeoli, die seit einigen Monaten gemeinsam trainieren, lieferten sich ein hochstehendes Finalspiel. Beide gelten als Grundlinienspezialisten, die versuchen, die Ballwechsel mit ihrer Vorhand zu diktieren und so den Gegner laufen zu lassen. Ein probates Mittel – vor allem bei den heissen Temperaturen am Sonntagnachmittag. Doch was passiert, wenn zwei Spieler, die sich auf Augenhöhe begegnen, dieselbe Taktik wählen? Richtig, es gibt viele hartumkämpfte und spektakuläre Ballwechsel, bei denen beide Akteure auch immer wieder beeindruckende Qualitäten in der Defensive zeigten. 
Am Ende war es Mrose, der etwas konstanter war und in den wichtigen Momenten weniger Fehler beging. Der 20-Jährige sicherte sich dank einem 7:6, 6:3-Sieg seinen ersten Aargauer Meistertitel. „Ich habe zwar kein Supertennis gespielt und habe mich teilweise nicht getraut, mit aller Konsequenz in die Offensive zu gehen, aber dieser Turniersieg ist sehr schön“, freute sich Mrose, der vor einem Jahr im Endspiel noch verloren hatte.

Müde Arnold gewinnt
Bei den Frauen war das Finalspiel eine ausserkantonale Angelegenheit. Es duellierten sich die beiden Juniorinnen Tamara Arnold (N3, 29, Kappel, links im Bild) und Sina Züger (N4, 59, Sissach). Arnold, die sich an jenem Tag bereits zur Thurgauer Meisterin küren lassen konnte, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann mit 6:4, 6:1. Die 15-Jährige vermochte dabei zwar nicht restlos zu überzeugen, war bei den Big Points aber die aktivere Spielerin und damit die verdiente Siegerin. „Ich wollte eigentlich schnell und aggressiv spielen. Das hat aber nicht so gut funktioniert, weil ich Mühe hatte mit ihrem Spin. Zudem war ich etwas müde. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich den Titel gewinnen konnte“, bilanzierte Arnold.

Die weiteren Aargauer Meister
Natürlich wurden in Bremgarten noch weitere kantonale Meistertitel vergeben. In der Kategorie R4/R6 war Routinier Aaron Matzinger (R6) vom Tennisclub Wettingen eine Klasse für sich und gewann souverän. Bei den Frauen siegte in derselben Kategorie Mirjam Hächler (R5), die für den Tennisclub Neuenhof spielt. Sie sicherte sich den Titel – genau wie Matzinger – als ungesetzte Akteurin. Das R7/R9-Tableau war eine sichere Beute von Florin Meier (R7, TC Lenzburg), der in sechs Partien keinen Satz verloren hat. Sein Pendant bei den Frauen war Christina Meier (R7, TC Wohlen Niedermatten). 
In der Doppelkonkurrenz setzten sich die Gebrüder Nikolai (N2, 18) und Yvon Haessig (N4, 109) souverän durch und konnten sich damit nach ihrem Sieg in Lenzburg im Jahre 2012 bereits zum zweiten Mal den Doppeltitel an den Aargauischen Tennismeisterschaften sichern. Bei den Frauen gewannen Nadja Osterwalder (R5) und Karin Dietiker (R5) und im Mixed schwangen Melanie Zöbel (R5) und Tim De Heer (N4, 130) oben aus.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

19 Aargauer an der Junioren SM

Diese Woche finden in Uster, Mönchaltdorf, Wetzikon und Oetwil am See die Junioren Schweizer Meisterschaften statt. Der Aargau ist mit sage und schreibe 19 (!) Juniorinnen und Junioren vertreten.

Sechs Akteure aus dem Kanton Aargau figurieren dabei gar in der Setzliste der jeweiligen Alterskategorien und gehören entsprechend zum erweiterten Kreis der Favoriten. In der Königskategorie U18 sind die Chriara Frapolli (N3, 34) aus Bergdietikon, die als Nummer fünf ins Turnier startet, und die Würenlingerin Amanda Schneider (N3, 41, im Bild), die als Nummer acht der Setzliste geführt wird. Ebenso darf man gespannt sein auf den Auftritt von Jonas Schär (R2, Oftringen). In der Kategorie U14 ist er an Nummer sieben gesetzt, hat im Januar in dieser Altersklasse die Finals der Junioren SM erreicht und hat in diesem Sommer bisher mit guten Resultaten aufgewartet.
In der Kategorie U12 hat der Aargau ebenfalls zwei aussichtsreiche Kandidaten am Start. Es sind dies Sophie Lüscher (R3, Seengen) und Jérôme Kym (R3, Möhlin). Lüscher ist die Nummer sieben des Turniers, Kym die Nummer acht. Auf dem Papier hat Chelsea Fontenel (R5, Kaiseraugst) die grössten Titelchancen. Sie ist bei den Jüngsten (U10) die Nummer drei des Turniers und gehört damit zum engsten Favoritenkreis im Kampf um den Titel.


Folgende Aargauer Spieler sind an der Junioren SM dabei:

U18
Yanik Kälin (N4, 96, Hettenschwil)
Dario Huber (R1, Brittnau), Qualifikant
Patrick Hartmeier (R1, Rombach), Qualifikant
Noël Kunz (R1, Meisterschwanden), Lucky Loser
Chiara Frapolli (N3, 34, Bergdietikon)
Amanda Schneider (N3, 41, Würenlingen)

U16
Nikolai Talimaa (R1, Magden), Qualifikant
Nathan Eugster (R2, Meisterschwanden), Qualifikant
Dominique Meyer (N4, 62, Aarau)
Olivia Strasser (R1, Oberentfelden), Lucky Loser


U14
Jonas Schär (R2, Oftringen)
Jelena Simic (R3, Windisch), Lucky Loser

U12
Jérôme Kym (R3, Möhlin)
Olivier Meyer (R3, Aarau)
Denis Plüss (R4, Möriken), Qualifikant
Sascha Jankovic (R5, Nussbaumen), Qualifikant
Sophie Lüscher (R3, Seengen)
Farah Emina Puric (R4, Suhr)

U10
Chelsea Fontenel (R5, Kaiseraugst)


Text und Bild von Fabio Baranzini

Freitag, 4. Juli 2014

Wienerli und Olympiahelden gegen den Regen

Die Organisatoren des Kids Nachmittags im Tennisclub Bremgarten scheuten keinen Aufwand, um die jungen Teilnehmer für den Tennissport zu begeistern und das schlechte Wetter vergessen zu machen.

Bremgarten ist das Mekka der Aargauer Tennisszene: Hier treffen sich in diesen Tagen regionale und nationale Spitzenspieler, um den Aargauer Meister zu küren. Die Zuschauer, die auf der Anlage des Tennisclubs Bremgarten vorbeischauen, kommen dabei täglich in den Genuss von hochklassigen Matches mit Spielern, die teilweise zu den Top 30 der Schweiz gehören.
Wer allerdings der Anlage des TCB am vergangenen Mittwochnachmittag einen Besuch abstattete, der bekam keine krachenden Aufschläge oder präzisen Grundschläge zu sehen, sondern lediglich fünf Sandplätze mit riesigen Wasserlachen. Es regnete in Strömen und an Tennisspielen war in keinster Weise zu denken. Dabei hätte doch der Kids Nachmittag stattfinden sollen, den die Organisatoren im Rahmen der Aargauischen Tennismeisterschaften ins Leben gerufen haben. Was macht man also, wenn 45 Kinder unbedingt ihre ersten Gehversuche mit Racket und Filzball unternehmen wollen und Petrus das Spielen auf den Sandplätzen verunmöglicht? Den Event absagen oder in die nächst beste Tennishalle ausweichen, das wären wohl die gängigsten Alternativen gewesen. Die Bremgartner fanden aber eine dritte Möglichkeit: Sie trotzten den widrigen Bedingungen.

Spass trotz nassen Kleidern
Ausgerüstet mir Regenhosen und Pelerinen, die Kapuzen und Kappen tief ins Gesicht gezogen, sagten die 45 Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren dem Regen den Kampf an. Auf dem Fussball- und dem Allwetterplatz direkt hinter der Tennisanlage wurde das Schnuppertraining trotzdem durchgeführt. Der andauernde Regen und die nach wenigen Minuten bereits völlig durchnässte Kleidung taten der guten Stimmung keinen Abbruch. „Das Wetter ist mir egal, es hat trotzdem mega Spass gemacht“, meinte etwa der 9-jährige Sandro.
Geschicklichkeitsübungen, sowie erste Versuche bei Aufschlag, Vorhand und Rückhand standen auf dem Programm. Beinahe zwei Stunden rannten die Buben und Mädchen den Tennisbällen hinterher und befolgten die Anweisungen der beiden Hauptleiterinnen Kim Stierli, ehemalige Profispielerin, und Evelyne Leu, ihres Zeichen Skiakrobatik-Olympiasiegerin in Turin 2006 und wohl bekanntestes Mitglied des TC Bremgarten.

Autogramme von Viletta
Die Kids wurden für ihren grossen Einsatz dann auch reichlich belohnt, denn Evelyne Leu war nicht die einzige Olympiasiegerin, die am Mittwochnachmittag in Bremgarten anzutreffen war. Auch Ski-Crack Sandro Viletta, dessen Freundin in der Region wohnt, war zu Gast. „Ich schlage hier einmal pro Woche ein paar Bälle“, erklärt der Goldgewinner von Sotschi. Geduldig erfüllte Viletta alle Autogrammwünsche der Kinder, die sich zuvor mit Pommes Frites und Wienerli gestärkt hatten. „Am Ende ist trotz des Wetters noch alles gut gekommen. Die Euphorie der Kinder war unglaublich“, freute sich Juniorenobmann Benedikt Kurth nach getaner Arbeit.


Impressionen des Kids Nachmittag























Text und Bilder von Fabio Baranzini