Sonntag, 5. März 2017

Zehn Medaillen und ein Jubiläum

An den Senioren Schweizer Meisterschaften im AARSPORTS Wase in Birrhard haben die Aargauer Teilnehmer gleich zehn Medaillen geholt. Mit Alain Dedial und Sandra Hopfner konnten sich zwei den Titel sichern.

Bei seiner ersten Teilnahme in der Kategorie 40+ liess Alain Dedial (R1, TC CIS Wase) überhaupt nichts anbrennen und wurde seiner Favoritenrolle als Turniernummer eins absolut gerecht. Dedial, der in den vergangenen fünf Jahren nicht weniger als sieben Schweizer Meistertitel gewinnen konnte, gab auf dem Weg zu seinem achten Titel bei den nationalen Senioren Meisterschaften keinen Satz ab. Richtig gefordert wurde er lediglich im Endspiel von Turniernummer zwei Christoph Kuhn (R2). Doch auch in diesem Duell behielt Alain Dedial die Oberhand und gewann mit 7:6, 6:3.
Den zweiten Schweizer Meistertitel, der in den Kanton Aargau ging, holte sich Sandra Hopfner (R2, TC Wettingen). Und für sie war es ein ganz besonderer Titel: Es ist der sage und schreibe zwanzigste Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen! Als Turniernummer eins in der Kategorie 50+ profitierte sie von einem Freilos und musste erst im Halbfinal ins Geschehen eingreifen. Dort verlor sie gegen Aline Yazgi (R3) allerdings gleich den ersten Satz mit 3:6. Danach fand sie besser ins Spiel und gewann die Sätze zwei und drei sicher mit 6:2, 6:1. Das Endspiel gegen die an Nummer zwei gesetzte Susana Villaverde (R2) entschied Sandra Hopfner dann souverän mit 6:2, 6:3 für sich.

Paroubek knapp gescheitert, Exploit von Bowman
Beinahe hätte auch Michelle Paroubek (N4, 67, TC Brugg) ein Jubiläum feiern können. Sie war als einzige N-Spielerin des gesamten Turniers in der Kategorie 45+ die grosse Favoritin. Doch sie musste sich im Endspiel der stark aufspielenden Alexandra Hellig (R2) mit 5:7, 6:7 geschlagen geben und verpasste damit ihren zehnten Titel bei den Seniorinnen knapp. Dies nachdem sie zuvor Carmela Bächler-Burri (R2) und Aude Lemmon (R3) schlagen konnte.
Die Aargauer Teilnehmer durften sich noch über drei weitere silberne Auszeichnungen freuen. Die überraschendste war jene von Deon Bowman (R3, TC Brugg) in der Altersklasse 45+. Als ungesetzter Akteur eliminierte er gleich zwei R2-Spieler, darunter der ehemalige Profispieler Sandro Della Piana, der einst die Nummer 325 der Welt war. Erst im Endspiel endete der Lauf von Bowman, der sich Serge Lutgen (R1) mit 2:6, 5:7 geschlagen geben musste.
Herbert Gloor (R3, TC Buchs) holte sich in der Kategorie 60+ ebenfalls die Silbermedaille. Der an Nummer zwei gesetzte Gloor erreichte das Endspiel dank einem Sieg über seinen Kantonsrivalen Ruedi Buergi (R4, TC Wohlen-Niedermatten), der sich die bronzene Medaille sicherte. Im Endspiel war Gloor chancenlos und gewann gegen Pierre-André Leuenberger (R2) lediglich zwei Games. Silber gabs in der Altersklasse 65+ für Titelverteidiger Hans Huber (R4, TC Zofingen). Er qualifizierte sich mit zwei deutlichen Siegen souverän fürs Endspiel, musste sich dort dann aber Oskar Morger (R4) mit 2:6, 5:7 geschlagen geben.

Vier Bronzemedaillen
Die weiteren Aargauer Medaillen – alles bronzene - sicherten sich neben dem bereits erwähnten Ruedi Buergi auch Michael Bracher (R4, TC Rothrist) in der Kategorie 40+, sowie Samuel Mathys (R6, TC Reinach) und Peter Hausherr (R6, TC Bremgarten) in der Altersklasse der über 75-Jährigen.
Mit insgesamt zehn Medaillen waren die Aargauer Seniorinnen und Senioren nicht ganz so erfolgreich wie noch im Vorjahr – damals gewannen sie gleich 13 Mal Edelmetall -, dürfen aber dennoch zufrieden sein. Und zufrieden ist auch Turnierorganisator Thomas Nef vom AARSPORTS Wase in Birrhard. „Auch wenn wir etwas weniger Teilnehmer hatten als im Vorjahr war es ein tolles Turnier. Erfreulicherweise hatten wir insbesondere am Finaltag mehr Zuschauer als in den letzten Jahren“, freute sich Nef und hofft, das Turnier auch im nächsten Jahr wieder ausrichten zu dürfen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 3. März 2017

Abwechslungsreicher Trainingsnachmittag für die Tennis Kids

Am 25. März findet zum bereits sechsten Mal der Juniorentennis-Event „Trainiere mit den ATV-Regionaltrainern“ statt. Dieser Anlass wird vom Aargauischen Tennisverband organisiert und findet in Wohlen statt. Noch hat es freie Plätze.

„Trainieren, wetteifern, erleben“. So lautet das Motto des Trainingsnachmittags, der sich explizit an die jüngsten Tennisjunioren des Kantons richtet. Alle, die zwischen fünf und zehn Jahre alt sind und bereits erste Erfahrungen im Tennissport gesammelt haben – optimalerweise im Rahmen des nationalen Nachwuchsförderprogramms Kids Tennis High School – dürfen sich für den Tennisnachmittag in Wohlen anmelden.
Die Teilnehmer werden in drei Gruppen eingeteilt, die zwischen 13 Uhr und 17:30 Uhr ein perfekt auf ihr Können abgestimmtes Training absolvieren können. Die Trainings dauern jeweils 90 Minuten. Geleitet werden diese Einheiten unter anderem von den ATV-Trainern Freddy Siegenthaler, Alain Dedial, Martin Büttler und Timo Schwarzmeier.

Ohne Druck aufspielen 
„An diesem Nachmittag stehen nicht nur die Leistung und die Technik im Vordergrund, sondern die Kids sollen in erster Linie Spass haben, Neues lernen und die Möglichkeit bekommen, ohne Druck aufzuspielen und zu zeigen, was sie können“, sagt Sandra Laubi, Juniorenverantwortliche des Aargauischen Tennisverbandes. Das kompetente Trainerteam wird alle Kids während den Trainings beobachten und lädt die besten Juniorinnen und Junioren zum offiziellen Sichtungstermin für das ATV-Nachwuchskader ein.

Hinweis: Wer sich für diesen Tennisnachmittag vom Samstag, 25. März in der Tennishalle Rigacker in Wohlen anmelden will, kann dies noch bis am 19. März tun. Die Plätze sind allerdings begrenzt. Schicken Sie eine E-Mail an sandra.laubi@gmail.com, um sich anzumelden. Das Training kostet 30 Franken.

Dienstag, 28. Februar 2017

Drei Gold-Favoriten aus dem Aargau

Am Donnerstag beginnt im AARSPORTS Wase in Birrhard die Senioren Schweizer Meisterschaft. Mit dabei sind viele Aargauer Cracks, die die Chancen nutzen, bei den nationalen Titelkämpfen im eigenen Kanton anzutreten.

Es sind drei alt bekannte Namen aus der Aargauer Tennisszene, die bei der diesjährigen Ausgabe der Senioren Schweizer Meisterschaft in Birrhard als Topfavoriten starten: Alain Dedial (R1) bei den über 40-Jährigen, Michelle Paroubek (N4, 67, im Bild) bei den über 45-Jährigen und Sandra Hopfner (R2) bei den über 50-Jährigen. Sie alle haben die Hallenausgabe der Senioren Schweizer Meisterschaften schon mehr als einmal gewonnen, Paroubek und Hopfner starten gar als Titelverteidigerinnen.
Alain Dedial dagegen musste sich in seiner Heimhalle bei der letztjährigen Austragung knapp geschlagen geben. Er verlor damals im Final gegen Simon Bieri, der auch in diesem Jahr der grosse Favorit in der Altersklasse 35+ ist. Dedial dagegen startet nun zum ersten Mal bei den Senioren 40+ und ist dort der heisseste Anwärter auf den Titel. Ebenfalls die klar beste Spielerin in ihrer Altersklasse ist Michelle Paroubek. Als einzige N-Spielerin aller Alterskategorien wäre alles andere als ein neuerlicher Titelgewinn eine grosse Überraschung. Sollte die Spielerin des TC Brugg ihren Titel verteidigen können, wäre dies bereits ihr 10. Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen. Eine stolze Zahl.

Schafft Hopfner Titel Nummer 20?
Eine Zahl jedoch, die von einer anderen Aargauerin in den Schatten gestellt wird. Sandra Hopfner vom Tennisclub Wettingen könnte nämlich am kommenden Wochenende das Kunststück schaffen, ihren sage und schreibe 20. Schweizer Meistertitel bei den Seniorinnen zu gewinnen. 1995 hatte Sandra Hopfner ihren ersten nationalen Titel geholt. In diesem Jahr tritt sie in der Kategorie 50+ als Turniernummer eins an.
Erfreulicherweise stellt der Kanton Aargau neben Dedial, Paroubek und Hopfner aber noch weitere Medaillenkandidaten. Daniel Müller (R3) vom Tennisclub Teufenthal ist in der Kategorie 55+ als Nummer drei gesetzt. Noch etwas besser positioniert sind zwei weitere Aargauer Senioren. Herbert Gloor (R3) vom Tennisclub Buchs wird in der Kategorie 60+ als Nummer zwei antreten. Ebenfalls als Nummer zwei der Setzliste wird Hans Huber (R4) vom Tennisclub Zofingen in der Altersklasse 65+ auflaufen. Huber hatte im Vorjahr in dieser Kategorie überlegen den Schweizer Meistertitel gewonnen.
Der Kanton Aargau stellt aber nicht nur viele Medaillenkandidaten, sondern auch den ältesten Teilnehmer der diesjährigen nationalen Titelkämpfe in der Halle. Es ist dies der bald 83 Jahre alte Anton Steiner (R8) vom Tennisclub Bremgarten. Er wird in der Kategorie 80+ auflaufen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 20. Februar 2017

Jérôme Kym gewinnt EM-Silber

Der Fricktaler Junior Jérôme Kym hat an der Team-EM in der Kategorie U14, die in Kazan stattfand, die Silbermedaille gewonnen. Es ist die erste Medaille für die Schweiz in dieser Altersklasse seit 24 Jahren.

Jérôme Kym bildete gemeinsam mit Yarin Aebi und Jan Sebesta das Schweizer Team in der Kategorie U14. Die vom ehemaligen Davis Cup Spieler und heutigen Swiss Tennis Nachwuchschef Michael Lammer betreute Delegation qualifizierte sich Anfang Februar dank Siegen über Slowenien und Polen für den Finalevent vom vergangenen Wochenende, der im russischen Kazan über die Bühne ging.
Das Schweizer Trio landete dabei gleich in der ersten Begegnung einen Exploit und spedierte die an Nummer zwei gesetzten Italiener aus dem Tableau. Kym verlor dabei zwar sein Einzel, gewann jedoch an der Seite von Yarin Aebi das entscheidende Doppel knapp mit 10:6 im Champions Tie Break. Im Halbfinal eliminierten die Schweizer Nachwuchscracks dann die Kontrahenten aus Tschechien. Diesmal steuerte Kym gar deren zwei Punkte bei. Der eben erst 14 Jahre alt gewordene Fricktaler gewann sowohl im Einzel als auch im Doppel.

Spanien zu stark
Dank diesem Sieg qualifizierten sich die Schweizer U14-Junioren zum insgesamt vierten Mal in der Geschichte für den Final der seit 1977 ausgetragenen Team-EM. 1982 und 1993 gabs Silber, 1991 gewann die Schweiz zum ersten und bislang einzigen Mal den Titel. Und es bleibt vorläufig auch bei dieser einzigen Goldmedaille, denn Kym, Aebi und Sebesta mussten sich im Final den Spaniern geschlagen geben. Jérôme Kym, der sein Einzel in zwei Sätzen verlor, konnte immerhin im Doppel noch den Ehrenpunkt für die Schweiz holen. Dies gemeinsam mit Jan Sebesta.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 13. Februar 2017

Der Espresso vor dem Match wirkte Wunder

Der Italiener Matteo Berrettini gewinnt die 2. Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau. Er bezwingt im Endspiel den Franzosen Laurent Lokoli in zwei Sätzen.

Rund 25 Minuten vor dem grossen Finalspiel des Tennis Pro-Open Aargau stand der Italiener Matteo Berrettini, der sich als ungesetzter Spieler fürs Endspiel qualifiziert hatte, an der Bar im Restaurant des Tenniscenters Aarau West in Oberentfelden. Er bestellte sich einen Espresso und leerte die kleine Tasse mit wenigen Schlucken. „Ich bin ein Italiener, ich trinke halt gerne Espresso“, scherzte Berrettini. „Nein, im Ernst. Das Koffein hilft mir, mich zu fokussieren. Ich hätte früher immer wieder Mühe mit der Konzentration zu Beginn des Matches.“
Der Espresso vor dem Spiel verfehlte seine Wirkung nicht. Der 20-jährige Italiener, der als Aussenseiter ins Finalspiel gegen den an Nummer eins gesetzten Franzosen Laurent Lokoli startete, legte los wie die Feuerwehr. Gleich im ersten Aufschlagsspiel des Franzosen gelang ihm ein Break. Und auch in der Folge war er der aggressivere Spieler, der konsequenter auf die Bälle ging und mehr Druck entwickelte. Die logische Konsequenz davon war, dass sich Berrettini den ersten Satz souverän mit 6:2 sichern konnte.

Die Wende kam nicht
Doch Laurent Lokoli ist nicht gerade als Schnellstarter bekannt. Bereits im seinem Halbfinalspiel am Vortag hatte er gegen den Deutschen Daniel Altmaier den ersten Satz mit 1:6 verloren und danach das Spiel noch wenden können. Im Finalspiel gelang es ihm jedoch nicht, die Wende herbeizuführen. Erneut musste er gleich zu Beginn des zweiten Satzes sein Aufschlagsspiel abgeben. Und das obwohl er 40:0 vorne gelegen hatte. Zu oft passte die Distanz zum Ball nicht, was zur Folge hatte, dass der 22-jährige Franzose einige einfache Fehler beging.
Berrettini auf der anderen Seite konnte sein hohes Anfangstempo halten. Vor allem der Aufschlag und der Return funktionierten wie gewünscht. Nicht weniger als fünf Breaks gelangen dem Italiener, der zwei Drittel aller Punkte gewann, wenn Lokoli über den zweiten Aufschlag gehen musste. „Mein Service und mein Return waren meine Waffen. Ich habe wirklich ein sehr gutes Match gespielt“, freute sich Matteo Berrettini nach seinem Turniersieg in Oberentfelden und bedankte sich bei der Siegerehrung genau wie Laurent Lokoli für die tolle Organisation des Turniers.



Neuerungen haben sich bewährt
Ein Lob, das Turnierdirektor Freddy Blatter und sein Team gern entgegennahmen, hatten sich doch viel Zeit und Geld in die zweite Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau investiert. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat. Insbesondere die Tribüne auf dem Center Court und die Night Session Matches haben sich bewährt. „Es waren während der gesamten Woche erfreulich viele Zuschauer bei uns in der Halle und haben das Spitzentennis verfolgt, das die Spieler geboten haben“, freute sich Freddy Blatter. „Wir konnten punkto Organisation im Vergleich zum Vorjahr nochmals zulegen. Jetzt gilt es, diesen Weg weiterzugehen und für die Zukunft noch zwei, drei Kleinigkeiten anzupassen.“


Text und Bild von Fabio Baranzini