Mittwoch, 11. Januar 2017

„Ich muss das Turnier gewinnen“

Der 13-jährige Jérôme Kym ist an den Schweizer Junioren Meisterschaften in der Kategorie U14 der Titelfavorit.

Jérôme Kym ist zwar erst 13 Jahre alt, aber er weiss schon sehr genau, was er will. Der grossgewachsene Rechtshänder aus Möhlin steckt sich hohe Ziele. Er träumt von einer Profikarriere und einem Grand Slam Sieg. Und um dies zu erreichen, schreckt er auch nicht davor zurück, weitreichende Entscheidungen zu fällen und diese konsequent umzusetzen. So beispielsweise im letzten Sommer, als er seinen Trainingsstützpunkt nach Biel verlegt hat. Dies mit der Konsequenz, dass er von Montag bis Freitag im nationalen Leistungszentrum in Biel wohnt und nicht bei seiner Familie in Möhlin. „Natürlich vermisse ich meine Familie, aber ich muss an meine Zukunft denken und dafür sind die Voraussetzungen in Biel einfach besser“, sagt Kym bestimmt.
Zuvor trainierte der dreifache Junioren Schweizer Meister, der in seinem Jahrgang aktuell der klar bestklassierte Spieler ist, in Frenkendorf. Doch dort war er zuletzt nicht mehr zufrieden. „Ich hatte keine gleichstarken Spielpartner in meinem Jahrgang und musste daher mit deutlich älteren Spielern trainieren. Zudem hatte ich auch einige Meinungsverschiedenheiten mit meinen Trainern“, so Kym, der bereits ein Jahr vor seinem endgültigen Wechsel nach Biel begann, einmal wöchentlich in der Uhrenstadt zu trainieren. „Ich bin immer mit einem Lächeln im Gesicht von Biel nach Hause gekommen. Es hat mir schlicht mehr Spass gemacht, dort zu trainieren. Deshalb war der Wechsel der logische Schritt.“

Noch viel Arbeit
Seit rund einem halben Jahr wohnt und trainiert Jérôme Kym nun bereits in Biel. Er teilt sich ein Zimmer mit Trainingskollege Leandro Riedi, besucht jeweils morgens eine Sportschule und trainiert zumeist zwei Mal täglich. Mit den Fortschritten und Resultaten, die er in den vergangenen Monaten erzielt hat, ist er zufrieden. „Ich bin vor allem im taktischen und konditionellen Bereich viel stärker geworden“, sagt Kym, der im letzten Jahr auch auf internationalem Parkett immer wieder Erfolge feiern konnte. Trotzdem gibt der junge Fricktaler sogleich zu bedenken: „Noch ist lange nicht alles perfekt. Ich muss noch alle Bereiche meines Spiels verbessern. Vor allem meinen Aufschlag, der für mein Spiel sehr wichtig ist.“
In den nächsten Wochen hat Jérôme Kym gleich mehrere Möglichkeiten, seine jüngsten Fortschritte unter Beweis zu stellen. Mitte Januar darf er beim prestigeträchtigen U14-Juniorenturnier „Les Petits As“ in Tarbes aufspielen und vertritt danach die Schweizer Farben bei der U14-Team-EM in Minsk. Doch zuerst stehen am Wochenende die Junioren Schweizer Meisterschaften auf dem Programm. Und dort ist Jérôme Kym in der Kategorie U14 als Nummer eins gesetzt. Ein Umstand, den ihn jedoch herzlich wenig beeindruckt. „Für mich ist klar, dass ich dieses Turnier gewinnen muss“, definiert Kym sein Ziel klipp und klar. „Ob ich jetzt die Nummer eins bin oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Ich verspüre deswegen auch nicht mehr Druck.“

Text und Bild von Fabio Baranzini

Mittwoch, 4. Januar 2017

Oberentfelder Profi-Tennisturnier gehört zu den Aargauer Top-Sport Events

Das Tennis Pro-Open Aargau, das vom 4. bis 12. Februar zum zweiten Mal im Tenniscenter Aarau West in Oberentfelden stattfindet, wurde in den illustren Kreis der Aargau Top Sport Events aufgenommen.

Es sind die bedeutendsten Sportevents im Kanton Aargau, die sich unter dem Label „Aargau Top Sport“ zusammengeschlossen haben. Neu mit dabei ist auch das mit 25'000 Dollar dotierte Profiturnier Tennis Pro-Open Aargau, das im Tenniscenter Aarau West in Oberentfelden ausgetragen wird. Und das, obwohl das Turnier im kommenden Februar erst zum zweiten Mal über die Bühne geht. „Die Aufnahme zu Aargau Top Sports ist für unser Turnier natürlich sehr wertvoll und steigert das Image unserer Veranstaltung“, freut sich Freddy Blatter, Turnierorganisator und Leiter der TENNISSCHULE aarau-WEST. „Die Aargau Top Sport Events sind miteinander vernetzt und können daher in den verschiedensten Bereichen voneinander profitieren, beispielsweise wenn es um Werbung oder Infrastruktur geht. So bieten sich für die Zukunft interessante Perspektiven.“

Tribüne und Night Session
Das Profiturnier, das bereits bei der ersten Ausgabe Spieler aus den Top 300 der ATP-Weltrangliste anlocken konnte und bei dem auch die beiden Schweizer Davis Cup Spieler Adrien Bossel und Antoine Bellier aufgelaufen sind, wartet in diesem Jahr mit weiteren Neuerungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr wird diesmal bereits ab Dienstag – dem ersten Tag der Hauptkonkurrenz – eine Tribüne für 200 Zuschauer aufgebaut. Ebenfalls neu ist die Ansetzung der Spiele. Das beste Match des Tages wird in einer sogenannten „Night Session“ ausgetragen, wie man es von den grossen Profiturnieren kennt. Diese Spiele finden jeweils um 19 Uhr statt.
„Mit dieser Änderung ermöglichen wir es den Zuschauern, auch während der Woche nach der Arbeit bei uns in Oberentfelden vorbei zu kommen und Spitzentennis zu geniessen“, sagt Blatter. Das Finalspiel der zweiten Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau findet zudem erst am Sonntag statt und nicht wie im Vorjahr bereits am Samstag. Auch diese Änderung soll mehr Zuschauer anlocken, da in diesem Jahr an beiden Wochenendtagen gespielt wird.

Neue Medienpartnerschaften
Bei der zweiten Austragung geht das Tennis Pro-Open Aargau bei der Vermarktung und der Medienarbeit neue Wege. Erstmals sind alle grossen Medienunternehmen des Kantons mit an Board. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Medienpartnerschaft mit Radio Argovia beibehalten und in diesem Jahr mit Tele M1 und der Aargauer Zeitung zwei neue Partner gewinnen konnten“, so Freddy Blatter.
Das Tennis Pro-Open Aargau findet vom 4. bis 12. Februar im Tenniscenter Aarau West in Oberentfelden statt. Die Spiele der Qualifikation werden vom 4. bis 6. Februar ausgetragen, danach finden die Matches der Hauptkonkurrenz im Einzel und Doppel statt. Tableau, Spielpläne, Teilnehmer und weitere Informationen sind unter www.itffutureaargau.ch zu finden.

Hinweis: In der Woche vor dem Tennis Pro-Open Aargau steht die 8. Ausgabe des internationalen Juniorenturniers Swiss Junior Trophy auf dem Programm (28.1. – 4.2.). Beim Turnier der vierten Kategorie erhalten regionale und nationale Talente die Chance, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. www.swissjuniortrophy.ch

Text und Bild zur Verfügung gestellt 

Samstag, 24. Dezember 2016

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Aargauer Cracks überzeugen national und international

In diesem Jahr haben die Aargauer Tenniscracks einmal mehr bewiesen, dass sie an nationalen Titelkämpfen zu den besten gehören – und zwar bei den Junioren, den Aktiven und den Senioren. Auch auf internationalem Parkett konnten sie einige Erfolge feiern.

Nicht weniger als 25 Medaillen konnten die Aargauer Vertreter an den Schweizer Meisterschaften in diesem Jahr gewinnen. Alexander Sadecky war der einzige Aargauer Akteur, der bei den Aktiven eine Medaille gewinnen konnte. An der Seite von Marc-Andrea Hüsler gewann er im Dezember in Biel die Goldmedaille im Doppel. Die anderen Aargauer Vertreter gingen leer aus.
Bei den Junioren schaffte Luca Keist (im Bild) als einziger Aargauer das Kunststück, sowohl im Winter als auch im Sommer Edelmetall zu gewinnen (Gold und Bronze im Einzel). Zusätzlich gewann er im Sommer auch noch Gold im Doppel. Damit war er der erfolgreichste Aargauer Medaillensammler in diesem Jahr. Kommt hinzu, dass er im Februar auch noch den Titel beim internationalen Juniorenturnier Swiss Junior in Oberentfelden gewinnen konnte und im Juli an der U18-EM in Klosters mit seinem Viertelfinalvorstoss für Aufsehen sorgte.

Zwölf Aargauer Senioren an der WM
Bei den Senioren konnten mit Alain Dedial (35+), Michelle Paroubek (45+) und Daniel Müller (55+, im Bild) drei Aargauer gleich zwei Medaillen gewinnen. Die Aargauer Senioren waren zudem vor allem bei der Winter Ausgabe der nationalen Titelkämpfe für eine wahre Medaillenflut besorgt. Nicht weniger als 13 Medaillen konnten sie bei ihrer Heim-SM sammeln.
Erfreulich ist auch die Anzahl der Aargauer Seniorinnen und Senioren, die in diesem Jahr die Schweiz an der Team-Weltmeisterschaft vertreten haben. Nicht weniger als 12 (!) Athleten aus dem Kanton Aargau gingen auf Punktejagd. In der Kategorie 35+ war Marc P. Schärer dabei, bei den Seniorinnen 40+ war Michelle Paroubek am Start, in der Altersklasse 50+ spielte Sandra Hopfner, bei den über 55-Jährigen traten Martin Gloor und Daniel Müller an, in der Kategorie 60+ griffen Hans Huber und Ruedi Buergi zum Racket, bei den Senioren 70+ vertraten Milan Makanec und Peter Schoch die Schweiz, während in der Kategorie 75+ Peter Hausherr, Samuel Mathys und Marlyse Hubeli antraten.

Aargauer Junioren auch international stark
Auch bei den Junioren durften zwei Aargauerinnen die Schweizer Farben an internationalen Titelkämpfen vertreten. Sophie Lüscher (U14, im Bild) und Chelsea Fontenel (U12) konnten dank ihren starken Leistungen im Frühjahr an die Team-EM reisen. Die 14-jährige Seengerin Sophie Lüscher hat in diesem Jahr bei den U14-Juniorinnen bei internationalen Turnieren für Aufsehen gesorgt - unter anderem hat sie in Basel einen Turniersieg feiern können -, hat aber auch ihre ersten ITF-Punkte bei den U18-Junioren geholt und wird damit in der Weltrangliste geführt. Mit Jérôme Kym konnte ein weiterer Aargauer Junior auf internationalem Parkett überzeugen. Der Fricktaler gewann im Juli die U14-Kategorie der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden.


Das sind die Aargauer Medaillengewinner:

Winter SM Aktive
Alexander Sadecky (Gold) im Doppel
Winter SM Junioren
Luca Keist (Gold), U18
Jonas Schär (Bronze), U16
Jérôme Kym (Bronze), U14
Chelsea Fontenel (Bronze), U12

Sommer SM Junioren
Luca Keist (Bronze), U18
Luca Keist und Sophie Lüscher (U14) gewannen zudem Gold im Doppel, Jérôme Kym (U14) gewann Silber im Doppel.

Winter SM Senioren
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 30+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Hans Huber (Gold), Kategorie 65+
Alain Dedial (Silber), Kategorie 35+
Karin Amrein (Silber), Kategorie 45+
Samuel Mathys (Silber), Kategorie 75+
Beatrice Baumgartner-Ziegler (Bronze), Kategorie 45+
Franko Bujan (Bronze), Kategorie 45+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 55+
Robert Vögtlin (Bronze), Kategorie 60+
Claire Sutter (Bronze), Kategorie 60+
Stefan von Burg (Bronze), Kategorie 65+
Peter Hausherr (Bronze), Kategorie 75+

Sommer SM Senioren
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Michelle Paroubek (Silber), Kategorie 45+
Daniel Müller (Silber), Kategorie 55+

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Aargauer Saisonbilanz Teil II: Der Aargau hat neu zwei NLB-Teams

Die abgelaufene Interclubsaison war für die Aargauer Spitzenteams sehr erfolgreich. Insbesondere für die erste Frauenmannschaft des TC Zofingen und die Männer des TC Teufenthal. Im zweiten Teil der Serie zum Jahresende werfen wir auch einen Blick auf die kantonalen Meisterschaften und die weiteren Turniere im Kanton.

Die erste Saison in der Nationalliga B war für die junge Zofinger Frauenequipe eine grosse Herausforderung. Dies vor allem deshalb, weil neben der sportlichen Challenge auch noch eine ungewöhnlich lange Verletztenliste dazukam. Neben dem Totalausfall der eigentlichen Teamleaderin Regina Kulikowa (Pfeiffersches Drüsenfieber) fielen während der Saison auch Michelle Fux, Corina Mäder und die kurzfristig verpflichtete Verstärkungsspielerin Daniela Vukovic aus. Umso höher ist daher das erfolgreiche Abschneiden der Zofingerinnen einzustufen, die den Ligaerhalt auf souveräne Art und Weise schafften. Am Ende resultierte der vierte Rang.
Erfreulich aus Aargauer Sicht ist, dass die Zofinger Frauen im kommenden Jahr Gesellschaft erhalten in der zweithöchsten Spielklasse des Landes. Die Männer des TC Teufenthal (im Bild) haben in diesem Jahr den vor der Saison angepeilten Aufstieg ins Trockene gebracht. Die junge Equipe, die vor sechs Jahren in der 3. Liga begonnen hatte, zeigte eine sehr starke Saison. Angeführt von Verstärkungsspieler Frank Wintermantel zeigte die Mannschaft von Captain Patrik Hartmeier, dass sie bereit ist für höhere Aufgaben. Nach dem souveränen Gruppensieg gewannen die Teufenthaler alle vier Aufstiegsspiele ohne dabei auch nur ein einziges Doppel spielen zu müssen. Im neuen Jahr folgt nun die Bewährungsprobe für die Teufenthaler, denn der Niveauunterschied von der Nationalliga C zur Nationalliga B ist beträchtlich.

Grosse Breite bei den Senioren
Zusätzlich werden im nächsten Jahr in der Nationalliga C bei den Aktiven sieben Teams vertreten sein. Es sind dies drei Teams aus Brugg (2x Frauen und 1x Männer), die Frauen des TC Entfelden, sowie die Männer des TC Lenzburg, des TC Aarau und des TC Rheinfelden. Die letzteren zwei Equipen haben in diesem Jahr den Aufstieg geschafft. Den Abstieg mussten dagegen die Frauen des TC Lenzburg und die Männer des TC Wohlen Niedermatten in Kauf nehmen. Bei den Seniorinnen und Senioren stellt der Kanton Aargau nicht weniger als 26 Equipen, die 2017 in den nationalen Ligen auf Punktejagd gehen werden.

Über 850 Teilnehmer
Die Aargauer Turnierlandschaft besteht jedoch aus weit mehr als nur dem Interclub. Auch bei den kantonalen Meisterschaften wurde in diesem Jahr tolles Tennis geboten. Bei den Aktiven sicherten sich Ignasi Villacampa-Rosés (im Bild) und Karin Kennel die Titel in der Königskategorie. Insgesamt nahmen bei allen fünf ausgetragenen Meisterschaften (Aktive outdoor, Junioren indoor und outdoor, Senioren indoor und outdoor) mehr als 850 Spielerinnen und Spieler teil. Einen Wermutstropfen gilt es aber dennoch zu verkraften: Die Aargauischen Senioren Hallenmeisterschaften fanden in diesem Jahr vorläufig zum letzten Mal statt.
Zudem fanden in der abgelaufenen Sommersaison auch wieder einige Traditionsturniere statt. So ging beispielsweise der Bad Zurzach Cup bereits zum 34. Mal über die Bühne, die Fricktaler Meisterschaften wurden gar bereits zum 49. Mal ausgetragen und die Freiämter Jung-/Seniorenmeisterschaften gingen in diesem Jahr in die 31. Runde. Im Februar wurde in Oberentfelden zudem erstmals seit vielen Jahren wieder ein Profiturnier im Kanton Aargau ausgetragen: das mit 25'000 Dollar dotierte ITF-Futureturnier.

Heimsieg für Keist
Auch auf Stufe der Junioren wurden auf Aargauer Boden zwei internationale Juniorenturniere durchgeführt - ebenfalls in Oberentfelden. Im Februar konnte mit Luca Keist vom Tennisclub Zofingen ein Aargauer das ITF-Grad-4-Turnier gewinnen. Die Sommerausgabe der Swiss Junior Trophy wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal als ITF-Grad-2-Turnier ausgetragen und hat Spitzenspieler aus der ganzen Welt angelockt. Erfreulicherweise konnte mit Ylena In-Albon eine Schweizerin gewinnen, die auch im Aargau ihre Spuren hinterlassen hat. Die Walliserin spielte in diesem Jahr für das NLB-Team des TC Zofingen.

Text und Bild (Actionbild) von Fabio Baranzin, Gruppenbild von Harry Ingold

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2016 abgeschnitten

Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli sind die vier Aargauer Profispielerinnen, die derzeit im WTA Ranking geführt werden. Wir werfen einen Blick auf ihre Leistungen im Jahr 2016.

Stefanie Vögele ist auch zum Ende dieses Jahres die beste Aargauer Spielerin in der WTA-Weltrangliste. Ihre Saison verlief – nach einem vielversprechenden Start – allerdings eher durchzogen. Nach der Halbfinalqualifikation beim WTA-Turnier in Istanbul Ende April klopfte sie bereits wieder an die Tür der Top 100. Doch dann geriet ihr Aufstieg ins Stocken. In den darauffolgenden Wochen stimmten die Resultate nicht mehr und Vögele konnte ihr Potenzial nicht abrufen.
Gegen Ende der Saison kam sie wieder besser in Fahrt und erzielte einige gute Resultate. In der Weltrangliste wird sie derzeit auf Rang 114 geführt, nur unwesentlich besser als vor einem Jahr, als sie die Weltnummer 121 war. Dennoch blickt Stefanie Vögele der neuen Saison zuversichtlich entgegen. Im Interview erzählt die 26-Jährige, dass sie nach der schwierigen Zeit nach dem Tod ihres Vaters wieder bereit ist, voll anzugreifen. Nach der erstmaligen Saisonvorbereitung in Prag, die sie wie gewohnt mit ihrem Trainer Ivo Werner absolvierte, wird sie Ende Dezember im chinesischen Shenzen in die neue Saison starten und will möglichst schnell zurück in die Top 100.

Highlight in Wimbledon
Nach ihrem fulminanten Comeback im letzten Jahr schien der Aufstieg von Amra Sadikovic auch im Jahr 2016 ungebremst weiter zu gehen. In der Weltrangliste erreichte sie mit Rang 126 eine neue Bestmarke und qualifizierte sich in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld eines Grand Slam Turniers. Und dort durfte sie erst noch gegen die damalige Weltnummer 1 Serena Williams auf dem Center Court antreten.
Trotz diesen Erfolgen trennte sie sich von ihrem Coach Muhamed Fetov. „Wir haben gut zusammen gearbeitet und Muhi hat als Coach einen tollen Job gemacht. Auch die Resultate waren bis zur Hälfte der Saison völlig in Ordnung. Ich merkte aber, dass wir gemeinsam nicht mehr weiterkommen. Das Gefühl stimmte bei mir nicht mehr und ich bin überzeugt, dass unter diesen Umständen der letzte Schritt in Richtung Top 100 nicht möglich gewesen wäre“, begründet Sadikovic ihren Entscheid und trainierte in der zweiten Saisonhälfte übergangsweise bei Eric van Harpen in Tiengen. Zudem musste sie sich mit verschiedenen Verletzungen herumschlagen, so dass sie nicht so viele Turniere wie geplant spielen konnte. So büsste Sadikovic zum ersten Mal seit ihrem Comeback Plätze in der Weltrangliste ein. Derzeit steht sie auf Rang 184. Im November hat sie in Allschwil mit Miles Sheldon einen neuen Trainer gefunden und arbeitet derzeit daran, sich für die erstmalige Teilnahme an der Qualifikation der Australian Open in Form zu bringen. Zuletzt wurde sie an den Schweizer Meisterschaften allerdings von einer Bauchmuskelzerrung ausgebremst.

Kennel mit leichter Steigerung
Die drittstärkste Aargauer Spielerin ist Karin Kennel. Die 21-jährige Entfelderin, die seit diesem Jahr von Tibor Vukajlovic trainiert wird, hat in diesem Jahr einige Erfolge feiern können. Unter anderem hat sie bei zwei Future Turnieren, die mit 10'000 Dollar dotiert waren, das Endspiel erreicht und stand ein weiteres Mal im Halbfinal. Dadurch hat sie sich in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr um gut 200 Ränge verbessert und hat die Saison auf Position 593 beendet. Bis zu ihrem besten Ranking – Platz 409, den sie im April 2014 erreicht hatte – fehlt allerdings noch einiges. Im Doppel war Karin Kennel in diesem Jahr erfolgreicher. Sie gewann gleich drei Turniere und kletterte im Juni in der Weltrangliste bis auf Rang 367 nach oben – ihr bislang bestes Ranking.

Nur unwesentlich besser klassiert
Chiara Frapolli komplettiert das Aargauer Quartett, das in der WTA-Rangliste geführt wird. Die 20-jährige aus Bergdietikon konnte sich in diesem Jahr allerdings nur unwesentlich verbessern. Das letzte Jahr hatte sie auf Rang 1071 abgeschlossen, derzeit steht sie auf Platz 989. Bei den insgesamt 25 Turnieren, die sie in diesem Jahr gespielt hat – vorwiegend Futureevents der untersten Kategorie – erreichte sie zwei Mal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini