Montag, 23. Juni 2014

Die Teil-Öffnung der Aargauischen Meisterschaften erhitzt die Gemüter

Die Organisatoren der kantonalen Tennismeisterschaften in Bremgarten, die am Donnerstag beginnen, können ein exzellentes Teilnehmerfeld präsentieren. Die Freude ist allerdings nicht bei allen Exponenten gleich gross.
Es ist das erste Mal, dass der Aargauische Tennisverband es den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften erlaubt, das Turnier auch für ausserkantonale Spieler zugänglich zu machen. Das Bremgartner Organisationkomitee rund um Präsident Heinz Blatter hat diese Chance genutzt und hat die Hauptkategorie (N1/R4) geöffnet. Die Idee dahinter: Höheres Spielniveau und mehr Teilnehmer – vor allem bei den Frauen – und mehr Einnahmen durch Sponsoren, die nicht nur im Aargau ansässig sind.
Das hat aus Sicht der Organisatoren optimal geklappt. Acht Sponsoren, die rund die Hälfte des gesamten Budgets der Meisterschaften stemmen, sind Firmen, die ihr Einzugsgebiet ausserhalb der Kantonsgrenzen haben und sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wird in den Hauptkategorien attraktiver Tennissport geboten. Die Teilnehmerzahl bei den Männern liegt bei 45 (Vorjahr 31) und bei den Frauen sind es 22 (6). Auch das Spielniveau ist höher. Es nehmen gesamthaft 18 N-Spieler und –Spielerinnen teil. Zuletzt waren es deren sieben.

Thema noch nicht vom Tisch
Doch die Freude der Organisatoren hat einen schalen Beigeschmack. Längst nicht bei allen Exponenten der Aargauer Tennisszene stossen die Neuerungen auf Begeisterung. Mehrere Spitzenspieler und Trainer haben sich bei den Organisatoren beschwert und gar damit gedroht, nicht anzutreten. Ihre Kritikpunkte: Das familiäre Flair der kantonalen Meisterschaften gehe durch die Öffnung verloren und die Meisterschaft würde zu einem normalen Preisgeldturnier verkommen.
„Wir haben mit all diesen Spielern persönlich gesprochen und ihnen unsere Situation erklärt. Danach haben sie sich glücklicherweise bereit erklärt, auch in diesem Jahr mitzuspielen“, freut sich Heinz Blatter. Trotzdem ist er sich bewusst, dass das Thema der Öffnung noch nicht vom Tisch ist. Gemeinsam mit seinem Team wird er nach den Meisterschaften erneut das Gespräch mit den Spielerinnen und Spielern suchen und erst dann entscheiden, ob die Meisterschaften auch im kommenden Jahr offen ausgetragen werden oder ob man zum alten Modus zurückkehren wird.

Haessig als Favorit
Zum sportlichen Aspekt: Insgesamt kämpfen 218 Tennisspieler in zehn Kategorien um Titelehren. 16 davon sind ausserkantonale Akteure, die vor allem im Frauentableau Akzente setzen werden. Drei der vier topgesetzten Spielerinnen sind nämlich keine Aargauerinnen. Die Westschweizerin Céline Cattaneo (N2,21) führt das Teilnehmerfeld an, vor Tamara Arnold (N3,29, Kappel), Titelverteidigerin Amanda Schneider (N3,41, Würenlingen) und Sina Züger (N4,59, Sissach). Favorit im Kampf um den Titel bei den Männern ist Nikolai Haessig (N2, 18, Muhen). Seine härtesten Konkurrenten dürften Daniel Valent (N2,24, Zürich), Titelverteidiger Kevin Jordi (N2,30, Bremgarten, im Bild) und Oliver Mrose (N3,32, Klingnau) sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Lenzburg verpasst den Aufstieg knapp

Die Männermannschaft des Tennisclubs Lenzburg hat die Promotion in die Nationalliga B nicht geschafft. Dafür steigt das Teufenthaler 1. Ligateam in die Nationalliga C auf. 

Es wäre die Krönung einer aussergewöhnlichen Saison gewesen für den TC Lenzburg. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat sich die beste Interclubmannschaft des Vereins für das letzte Aufstiegsspiel zur Nationalliga B qualifiziert. Im Showdown gegen Seeblick ZH II mussten sich die Lenzburger allerdings knapp geschlagen geben.
Der Grund für die Niederlage ist in den Einzelpartien zu suchen, denn dort konnten die Lenzburger lediglich zwei Matches gewinnen. Ein Exploit blieb dabei aus. Marc P. Schärer (N3, 66) siegte gegen David Pamminger (N3, 65) und beendet damit die Interclubsaison ungeschlagen. Den zweiten Zähler konnten sich die Lenzburger dank Stefan Suta (R1, im Bild) gutschreiben lassen. Er bezwang Cedric Rudolph (R1) in einem engen Spiel mit 7:5, 6:4.

Entscheidendes Doppel verloren
Mit dem Resultat von 2:4 nach den Einzelpartien stand der letzte Aargauer NLC-Vertreter bei den Aktiven vor den Doppelspielen mit dem Rücken zur Wand. Verlieren verboten hiess die Devise für die Lenzburger, die nun alle drei Doppel gewinnen mussten, um Seeblick ZH II noch abzufangen. Das Duo Schärer/Fabio Baranzini (R2) verkürzte schnell auf 3:4. Die anderen Doppel waren dagegen hart umkämpft. Die Niederlage der Paarung Suta/Yvon Haessig (N4, 109) besiegelte dann aber das knappe Scheitern der Lenzburger.

Teufenthal neu in der Nationalliga C
Grund zur Freude hatte dafür die 1. Ligamannschaft des TC Teufenthal. Die junge Equipe, die von Slobodan Mavrenski (N4, 120) angeführt wurde, schaffte den Aufstieg in die Nationalliga C souverän und bezwang am vergangenen Wochenende zum Abschluss Chiasso mit 6:3. Bereits nach den Einzelpartien war die Sache klar gewesen, denn die Teufenthaler führten mit 6:0.

von Fabio Baranzini

Mittwoch, 18. Juni 2014

Vier Aargauer im Swiss Tennis Kader

Der Schweizerische Tennisverband hat heute die Kaderselektionen für die Saison 2014/2015 veröffentlicht, die ab August gelten. Mit dabei sind auch vier Spielerinnen und Spieler aus dem Kanton Aargau.

Die stärkste Aargauer Spielerin, die derzeit im Kader von Swiss Tennis steht, ist Karin Kennel. Die 18-jährige Entfelderin, die aktuell die Nummer 11 der Schweiz und die Nummer 452 der Welt ist, gehört wie bis anhin dem B-Kader von Swiss Tennis an. Kennel lebt und trainiert in Biel.
Neu sind auch zwei Junioren aus dem Kanton Aargau Mitglied des C-Kaders. Jonas Schär (R2) aus Oftringen, der bisher dem Nachwuchskader angehörte, hat mit guten Leistungen in den letzten Monaten den Aufstieg ins C-Kader geschafft. Unter anderem stand Schär, der in der Swiss Tennis Partner Academy Aarau West in Oberentfelden trainiert, im Januar im Final der U14 Schweizer Meisterschaften und durfte die Schweiz an der Team-EM vertreten.
Der zweite ist Yanik Kälin (N4, 96) aus Hettenschwil. Der 17-Jährige lebt und trainiert ab diesem Sommer im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel. Da die Kosten dafür ziemlich hoch sind, hat Kälin auf der Crowdfunding-Plattform „I believe in you“ ein Projekt gestartet. Dieses läuft noch 44 Tage. Alle weitere Informationen gibt es hier.
Die vierte Spielerin im Bunde der Aargauer Kadermitglieder von Swiss Tennis ist Sophie Lüscher (R3). Die 12-Jährige aus Seengen wurde ins Nachwuchskader aufgenommen und wird nach den Sommerferien in der Partnerakademie von Swiss Tennis in Kreuzlingen trainieren, wo sie dann auch die Schule besuchen wird. Wie Jonas Schär hat Lüscher hat Anfang Jahr an der Team-EM teilgenommen.

Die gesamte Kaderselektion von Swiss Tennis kann hier eingesehen werden.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 16. Juni 2014

Lenzburg gewinnt eine verrückte Partie

Die NLC-Männerequipe des Tennisclubs Lenzburg steht erstmals in der letzten Aufstiegsrunde zur Nationalliga B. Die Senioren 55+ des TC Buchs steigen in die NLA auf und die Senioren 45+ des Tennisclubs Aarau spielen neu in die Nationalliga B.

Weder die Anzahl der gewonnen Games (100:105) noch die Anzahl der gewonnen Sätze (10:12) sprachen in der Partie zwischen Dählhölzli BE und dem TC Lenzburg für den letzten noch übrig gebliebenen Aargauer Vertreter in den NLC-Aufstiegsspielen bei den Aktiven. Einzig die Punkte (5:4) sprachen für Lenzburg – und bekanntlicherweise kommt es im Interclub nur auf diese an. Deshalb stehen die Lenzburger zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der alles entscheidenden Aufstiegsrunde um die Promotion in die zweithöchste Schweizer Spielklasse.

Matchbälle abgewehrt
Die Begegnung auswärts gegen Dählhölzli stand auf Messers Schneide. Sowohl Marc P. Schärer (N3, 66, im Bild) als auch Fabio Baranzini (R2) gewann ihre Einzelpartien gegen Bastian Parada (N4, 90) und Marc Hofer (R1) erst im Tie Break des Entscheidungssatzes, nachdem sie je einen Matchball abgewehrt hatten. Yvon Haessig (N4, 109) und Michel Keppler (R3) holte sich dank Siegen über Marcus Von Nordheim (N4, 111) und Jérôme Benoit (R1) zwei weitere Punkte.
Doch die scheinbar komfortable 4:2-Führung nach den Einzelpartien verspielten die Lenzburger in den Doppelpartien schnell. Die Berner gewannen zwei Matches und glichen die Begegnung wieder aus. Doch das Duo Schärer/Baranzini sicherte den Lenzburgern dank einem Dreisatzsieg den entscheidenden fünften Punkt. Am kommenden Sonntag (12 Uhr, Wilmatten, Lenzburg) findet nun die letzte Begegnung der Saison gegen Seeblick ZH II statt, wobei der Aufsteiger in die Nationalliga B erkoren wird. 

Zwei Aufstiege
Erfreuliches gibt es auch von den Senioren aus dem Kanton Aargau zu berichten. Gleich zwei Mannschaften haben am vergangenen Wochenende den Aufstieg feiern können. Zum Einen haben die Senioren 55+ des TC Buchs dank einem ungefährdeten 5:1-Sieg gegen Steffisburg die Promotion in die Nationalliga A geschafft. Und zum Anderen haben die Senioren 45+ des TC Aarau den Aufstieg in die Nationalliga B bewerkstelligen können. Die Aarauer (im Bild) haben sich gegen Drizia GE denkbar knapp mit 4:3 durchgesetzt. Das entscheidende Doppel haben Daniel Roth (R4) und Thomas Laubi (R7) mit 11:9 im Champions Tie Break gewonnen. Wie eng die Partie war, zeigt auch die Tatsache, dass beide Mannschaften je 62 Games gewonnen haben.

Text und Bild von Marc P. Schärer von Fabio Baranzini, Bild der Aarauer Mannschaft wurde zur Verfügung gestellt.

Dienstag, 3. Juni 2014

Nur noch Lenzburg im Rennen

Für sechs der sieben Aargauer NLC-Equipen bei den Aktiven ist die Saison seit letztem Wochenende vorbei. Einzig die Männer des TC Lenzburg verbleiben im Kampf um den Aufstieg.

Das Duell zwischen Lenzburg und Stade-Lausanne war ein Kräftemessen auf Augenhöhe. Nicht weniger als acht N-Spieler standen in dieser Begegnung im Einsatz, wobei es nach den Einzelpartien 3:3 stand. Für die Lenzburger haben die beiden Teamleader Ibrahim Fetov (N3, 37), Marc P. Schärer (N3, 66, im Bild) und Routinier Michel Keppler (R3) gepunktet. In den entscheidenden Doppelpartien waren die Lenzburger den Gästen aus der Westschweiz klar überlegen und konnten sich so dank einem 6:3-Heimsieg zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte für die zweite Aufstiegsrunde qualifizieren. Dort wartet nun Dählhölzli BE.
Ebenfalls in den Aufstiegsspielen waren die beiden Brugger Frauenmannschaften engagiert. Doch beide kämpfen ohne Glück und schieden aus. Brugg I scheiterte an Dählhölzli BE aufgrund des Satzverhältnisses (6:7). Nach Siegen hatte die Partie mit 3:3 geendet. Brugg II scheiterte an Veveysan I mit 2:4.

Frauenteams bleiben siegreich 
Die übrigen vier Aargauer Teams mussten um den Verbleib in der dritthöchsten Schweizer Spielklasse kämpfen und taten dies grösstenteils erfolgreich. Trotz Verletzungspech und krankheitsbedingten Ausfällen setzte sich die Frauenmannschaft des TC Entfelden auswärts gegen Visp sicher mit 4:2 durch. Gar noch deutlicher fiel der Sieg der Zofingerinnen aus, die gegen Burgdorf dank vier Siegen bereits nach den Einzelpartien alles klar gemacht hatten. Am Ende gab es ein 5:1-Erfolg für die Thutstädterinnen. Auch die Aufsteigerinnen des TC Lenzburg haben sich gerettet. Sie wussten die günstige Auslosung zu nutzen und setzten sich gegen Dietlikon durch.
In der nächsten Saison nicht mehr in der Nationalliga C vertreten sein wird dagegen der TC Wohlen Niedermatten. Die Mannschaft von Captain Pascal Jost (R2) scheiterte im Abstiegsspiel an Flamingo Ostermundigen. Nach den Einzelpartien lagen die Aargauer bereits mit 2:4 zurück und konnten die Niederlage in der Folge nicht mehr abwenden. Nach nur einem Jahr in der NLC werden die Wohler wieder in der 1. Liga auflaufen.

Wettingen rettet sich, Rohrdorferberg steigt ab
Absolut chancenlos blieben die Senioren 35+ des TC CIS Wase im NLA-Halbfinalspiel gegen Seeblick ZH. In sechs Einzelpartien vermochte das Team von Alain Dedial (N4, 129) keinen einzigen Satz zu gewinnen und verpasste daher die erste Finalteilnahme deutlich. Dennoch darf die Saison als Erfolg gewertet werden, denn zum ersten Mal hat sich das Team in der NLA für die Finalrunde qualifizieren können.
Einen wichtigen Sieg feierten die Seniorinnen 30+ des TC Wettingen. Sie bezwangen im Abstiegsspiel den TC Mollis mit 4:2 und bleiben damit auch in der kommenden Spielzeit in der NLA. Nach den Einzelpartien hatte es noch 2:2 geheissen, doch in den abschliessenden Doppelspielen liessen die Wettingerinnen nichts mehr anbrennen und siegten sicher. 
Weniger gut lief es den Seniorinnen 45+ des TC Rohrdorferberg. Die Aufsteigerinnen standen im Abstiegsspiel gegen Küssnacht a.R. auf verlorenem Posten und musste bereits nach den Einzelpartien, die allesamt verloren gingen, die Segel streichen. Nach nur einer Saison im Oberhaus werden die Rohrdorferbergerinnen wieder in der NLB antreten müssen. 

Text und Bild von Fabio Baranzini