Sonntag, 13. November 2011

«Ein unbeschreiblich schönes Gefühl»

Die Aargauer Tennisspielerin Amra Sadikovic (WTA 273) spielte während ihres zweimonatigen Aufenthalts in Amerika und Kanada acht Turniere. Wieder zurück in der Schweiz, spricht sie über ihre Erlebnisse und darüber, wie sie sich beinahe selbst um den grössten Erfolg ihrer Karriere brachte.

Sind Sie nach zwei Monaten wieder gut in der Schweiz angekommen?
Amra Sadikovic: Ja, ich bin gut angekommen, mein Gepäck jedoch nicht. Das ist irgendwo hängen geblieben (lacht). Ich habe mich aber sehr gefreut, meine Familie endlich wieder zu sehen.

Acht Turniere in acht Wochen an acht verschiedenen Orten – das Reisen und die Zeitumstellung scheinen Ihnen keine Probleme zu bereiten?
Ja, das stimmt. Während der Turniere hatte ich keine Probleme, mich anzupassen. Doch seit ich wieder in der Schweiz bin, liege ich abends hellwach im Bett und tagsüber bin ich müde.

Sie haben vor allem beim letzten Turnier in Toronto stark gespielt und dabei Ihren grössten Sieg gefeiert. Wie sind Sie mit der gesamten Tour zufrieden?
Ich habe auch bei den ersten Turnieren nicht schlecht gespielt und zudem habe ich mit meinem Trainer, Martin Sinner, sehr hart gearbeitet. Das hat sich beim letzten Turnier ausbezahlt, auch wenn ich kurz davor war, gar nicht nach Toronto zu reisen.

Warum?
Einerseits hatte ich leichte Rückenschmerzen und andererseits muss ich die Kosten für mich und meinen Trainer selber tragen. Ich wusste daher nicht, ob ich das Risiko auf mich nehmen sollte. Zum Glück habe ich mich im letzten Moment für einen Einsatz entschieden. (lacht)

Sie haben sich in der Weltrangliste um 150 Ränge verbessert und sind so gut klassiert wie noch nie. Haben Sie damit Ihr Ziel für die Überseetour erreicht?
Das Ziel waren die Top 300 und das habe ich mit Rang 273 erreicht. Aber fast noch wichtiger ist, dass ich die Probleme, mit denen ich mich zu Beginn des Aufenthalts noch herumplagte, lösen konnte.

Wie muss man sich Ihr Leben in den letzten beiden Monaten vorstellen? Gab es da nur Matches, Trainings und Reisen oder hatten Sie auch Zeit für Aktivitäten neben dem Platz?
Rund 90 Prozent der Zeit beanspruchte das Tennis. Neben den Matches habe ich viel trainiert; teilweise fast zu viel. Ich war daher abends oft müde und brauchte Erholung. So blieb leider nicht viel Zeit für Ausflüge, aber immerhin war ich einmal in Las Vegas. Das war sehr eindrücklich.

Welches war das schönste Erlebnis während des Aufenthalts?
Das war ganz klar der Final in Toronto vom letzten Sonntag. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, als ich den Matchball verwerten konnte.

Was können Sie von dieser Reise für die Zukunft mitnehmen?
Viel Matchpraxis, viel Selbstvertrauen und noch mehr Motivation. Zudem habe ich jetzt die Bestätigung, dass ich auch über längere Zeiträume auf konstant hohem Niveau spielen kann.

Sind in diesem Jahr noch weitere Einsätze geplant?
Ja, ich möchte noch drei, vier Turniere spielen, um weitere Punkte zu sammeln, damit ich im Januar die Qualifikation für das Australien Open spielen kann. Dafür muss ich mich noch um etwa 50 Ränge verbessern.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 2. November 2011

«Kamera läuft!» – TC Lenzburg dreht Werbevideo

Ein Werbevideo für die Aargauer Tennis Meisterschaften? Nicht einmal das grösste Schweizer Tennis-Event, die Swiss Indoors in Basel, verfügen über einen solchen Kurzfilm. Sind die Lenzburger etwa vom Grössenwahn gepackt worden?

«Vielleicht ein bisschen, aber das Werbevideo ist etwas Neues und Innovatives und genau dafür steht der TC Lenzburg», meint Thierry Barbey, Sponsoring- und Marketingverantwortlicher der Aargauer Tennis Meisterschaften 2012. «Zudem können wir mit diesem Werbetrailer nicht nur die Aargauer Meisterschaften, sondern die gesamte Aargauer Tennisszene von ihrer besten Seite präsentieren, denn es sind gleich mehrere Topspieler aus dem Kanton an unserem Projekt beteiligt», so Barbey weiter.
Einer dieser Spieler ist die ehemalige Juniorenweltnummer 57 Nikolai Haessig. Der 18-jährige Schweizkanadier wohnt seit Januar in Menziken und feilt im Tennis Center Aarau West an seiner Profikarriere. Gemeinsam mit Marc P. Schärer, dem besten Spieler des TC Lenzburg und mehrfacher Aargauer Meister, Ibrahim Fetov und drei weiteren Spielerinnen stellte sich Haessig für den Videodreh zur Verfügung. Unter der fachkundigen Regie von Jan Mettler, der an den diesjährigen Solothurner Filmtagen den Preis für den besten Kurzfilm gewann, wurde auf der Anlage des Tennisclubs Lenzburg während rund acht Stunden intensiv gearbeitet. Mit aufwändigen Licht- und Kamerainstallationen wurden die einzelnen Szenen mit viel Liebe zum Detail ins richtige Licht gerückt. «Es war für mich eine neue Erfahrung ein Sportvideo zu drehen, denn normalerweise bin ich in anderen Bereichen der Werbung tätig», erzählt Mettler.

Spass trotz eisiger Kälte
Im Verlauf des Tages sind rund 60 Minuten Rohmaterial entstanden, die in den nächsten Wochen zu einem rund einminütigen Werbefilm zusammengeschnitten werden, der in Kurzform ein Tennismatch in all seinen Facetten darstellen soll.
Den Darstellern hat der Dreh trotz eisiger Kälte grossen Spass bereitet. «Es war eine coole Erfahrung und auch die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen war super. Ich würde sofort wieder mitmachen», schwärmt Ibrahim Fetov. Bleibt zu hoffen, dass sich der Mut der Lenzburger, in der Vermarktung der Aargauer Tennis Meisterschaften neue Wege zu gehen, auch bezahlt macht.


Bild und Text von Fabio Baranzini

Dienstag, 25. Oktober 2011

Karin Kennels doppelte Premiere

Die Aargauer Tennisspielerin Karin Kennel (ITF 149) schwebt derzeit auf einer Erfolgswelle. In Malaysia erreichte sie erstmals das Endspiel eines ITF-Turniers der dritten Kategorie – im Einzel und im Doppel.

18 Siege hat Kennel seit Mitte Juni auf der internationalen Juniorentour aneinander gereiht und dabei drei Turniersiege gefeiert. Vergangene Woche bestritt die 16-jährige Entfelderin den zweiten Wettkampf auf einer mehrwöchigen Asientour. Beim Turnier der dritten Kategorie in Sarawak war Kennel an Position zwei gesetzt. Im Viertelfinale traf sie auf ihre Doppelpartnerin, die Britin Katie Boulter. Gemeinsam mit Boulter hatte Kennel in Sarawak das Endspiel erreicht, wo sie sich dann aber dem an Position zwei gesetzten Duo Buayam/Sutjiadi mit 3:6, 2:6 beugen mussten. Im Direktduell mit Boulter behielt Kennel die Oberhand und siegte mit 7:5, 7:6. Nach einem w.-o.-Sieg erreichte Kennel zum ersten Mal in ihrer Karriere das Endspiel eines ITF- Turniers der dritten Kategorie. Dort duellierte sie sich mit der Britin Pippa Horn (ITF 401) um den Sieg. Gegen Horn hatte Kennel bereits in der Woche zuvor gespielt und problemlos in zwei Sätzen gewonnen. Das zweite Duell ging aber zuungunsten der Aargauerin aus, denn sie musste sich mit 4:6, 2:6 geschlagen geben.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Montag, 26. September 2011

Vögele mit starker Leistung

Die Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele (WTA 139) hat beim mit 100 000 Dollar dotierten ITF-Turnier in Saint Malo (Fr) überraschend die Halbfinals erreicht. Sie besiegte dabei unter anderem die Weltnummer 50.

Nach einer durchzogenen Saison, im Verlaufe derer Vögele einige Rückschläge verkraften musste, scheint die 21-Jährige aus Leuggern langsam wieder auf Touren zu kommen. In Saint Malo hatte Vögele allerdings bereits in der ersten Runde zu kämpfen. Schliesslich rang sie die Holländische Qualifikantin Bibiane Schoofs (WTA 196) aber dennoch mit 6:4, 6:7, 6:3 nieder. Nach einem problemlosen 6:1, 6:4-Sieg in der zweiten Runde gegen die Russin Ekatarina Ivanova (WTA 178) stand die momentan bestklassierte Aargauer Tennisspielerin im Viertelfinale. Dort traf sie auf die top gesetzte Lucia Hradecka (WTA 50) aus Tschechien, gegen die sie in den bisherigen Duellen je einmal gewonnen und einmal verloren hatte. Beim dritten Aufeinandertreffen behielt Vögele gegen die 26-jährige Tschechin knapp die Oberhand und siegte in drei Sätzen mit 4:6, 6:3, 6:2. In den Halbfinals wartete die Turniernummer fünf, Sorana Cirstea (WTA 86) aus Rumänien. Nach gutem Beginn schienen die Kräfte bei Vögele allmählich zu schwinden und so musste sie den Platz als Verliererin verlassen. 7:5, 5:7, 1:6 lautete das Verdikt am Ende.
Dank der Halbfinalqualifikation wird Stefanie Vögele in der Weltrangliste rund zehn Plätze gut machen. Damit kommt sie ihrem erklärten Saisonziel, der Rückkehr in die Top 100, zumindest einen kleinen Schritt näher.


von Fabio Baranzini

Dienstag, 30. August 2011

«Der Tag des Tennis» fiel ins Wasser

Das nasskalte Wetter machte den Veranstaltern des Tag des Tennis einen Strich durch die Rechnung.

Die Wolken hingen tief und waren bedrohlich dunkel. Im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen waren die Temperaturen empfindlich kühl und immer wieder öffnete der Himmel seine Schleusen – kurz: Es war kein Tenniswetter.
Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen des Tenniscenter CIS Wase, den «Tag des Tennis» in der Halle durchzuführen. Die im Birrhard ansässige Tennisschule des ehemaligen Schweizer Spitzenspielers Alain Dedial scheute bei den Vorbereitungen keinen Aufwand. «Wir wollen, dass die Besucher Tennis erleben können, egal, auf welchem Niveau sie den Sport ausüben», erklärte Dedial.
Auf dem ersten von drei Tennisplätzen wurde ein Parcours für die jüngsten Besucher aufgebaut. Mit verschiedenen Gleichgewichts-, Koordinations- und tennisspezifischen Übungen konnten diese erste Erfahrungen mit Schläger und Bällen sammeln. Nebenan stand Uwe Danner, ebenfalls Trainer der Tennisschule, den Erwachsenen für Probetrainings zur Verfügung. Danner verriet den Anwesenden Tipps und Tricks, wie sie dem gelben Filzball Herr werden können. Die kurzen aber schweiss- treibenden Trainingseinheiten bereiteten den Besuchern sichtlich Spass.

Besucher auf Rekordjagd
Der Posten, bei dem die Geschwindigkeit des Aufschlags gemessen wer- den konnte, erfreute sich grosser Beliebtheit. Nahezu alle Besucherinnen und Besucher machten mit und ver- suchten, ihre eigene Bestmarke zu verbessern. Der Weltrekord des kroatischen 2,08-Meter-Riesen Ivo Karlovic – er servierte schier unglaubliche 251 Kilometern pro Stunde – blieb natürlich unerreicht. Doch dank den fachkundigen Anweisungen der Tennistrainer erzielten die Besucher trotzdem die eine oder andere beachtliche Geschwindigkeit. Ein Teilnehmer erreichte mit seinem Aufschlag gar eine Geschwindigkeit von über 180 Kilometern pro Stunde.

Enttäuschung bei Veranstalter
Alain Dedial war mit dem Verlauf des Anlasses zufrieden. Dennoch konnte der Inhaber der Tennisschule eine leichte Enttäuschung nicht verbergen. «Ich habe mir sicherlich einen grösseren Besucheraufmarsch gewünscht, aber das Wetter war natürlich alles andere als optimal», erklärt er.
Diejenigen, die den Weg ins Tenniscenter CIS Wase gefunden hatten, kamen jedoch voll auf ihre Kosten und erhielten einen umfassenden Einblick in den Tennissport.


Bild und Text von Fabio Baranzini