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Montag, 7. Juli 2014

Mrose stoppt Überraschungsmann Zeoli

Aussenseiter Joshua Zeoli (N4, 90) spielte an den Aargauischen Meisterschaften in Bremgarten gross auf. Als Sieger konnten sich Oliver Mrose (N3, 32) und Tamara Arnold (N3, 29) feiern lassen.

Dass der Aargauer Joshua Zeoli (links im Bild) in seinem Jahrgang zu den schweizweit grössten Talenten zählt, ist kein Geheimnis. Doch bisher konnte der 18-Jährige die Bestätigung auf dem Platz noch nicht liefern. Nicht etwa, weil er schlecht gespielt hätte, sondern weil ihm das Verletzungspech an den Fersen klebte. Drei Mal musste er sich am Knie operieren lassen, jedes Mal war sein Meniskus gerissen. Deswegen fiel er beinahe zwei komplette Jahre aus. Nun kann Zeoli aber wieder beschwerdefrei spielen und ist bereit für grosse Taten. Eine erste Kostprobe lieferte der angehende College-Student – ab Januar wird er für Fresno State spielen – an den Aargauischen Meisterschaften.
Als ungesetzter Spieler schlug er auf dem Weg ins Endspiel Daniel Valent (N2, 24), den besten Akteur seines Jahrgangs, Ibrahim Fetov (N3, 37) und die Turniernummer zwei Nikolai Haessig (N2, 18). „Das war bisher mein bestes Turnier. So viele gute Spieler habe ich noch nie hintereinander geschlagen“, so Zeoli. Die Krönung zum Aargauer Meister blieb dem Überraschungsmann jedoch verwehrt. Dafür war der Klingnauer Oliver Mrose (N3, 32) zu stark.

Ausgeglichenes Finalspiel
Mrose (rechts im Bild) und Zeoli, die seit einigen Monaten gemeinsam trainieren, lieferten sich ein hochstehendes Finalspiel. Beide gelten als Grundlinienspezialisten, die versuchen, die Ballwechsel mit ihrer Vorhand zu diktieren und so den Gegner laufen zu lassen. Ein probates Mittel – vor allem bei den heissen Temperaturen am Sonntagnachmittag. Doch was passiert, wenn zwei Spieler, die sich auf Augenhöhe begegnen, dieselbe Taktik wählen? Richtig, es gibt viele hartumkämpfte und spektakuläre Ballwechsel, bei denen beide Akteure auch immer wieder beeindruckende Qualitäten in der Defensive zeigten. 
Am Ende war es Mrose, der etwas konstanter war und in den wichtigen Momenten weniger Fehler beging. Der 20-Jährige sicherte sich dank einem 7:6, 6:3-Sieg seinen ersten Aargauer Meistertitel. „Ich habe zwar kein Supertennis gespielt und habe mich teilweise nicht getraut, mit aller Konsequenz in die Offensive zu gehen, aber dieser Turniersieg ist sehr schön“, freute sich Mrose, der vor einem Jahr im Endspiel noch verloren hatte.

Müde Arnold gewinnt
Bei den Frauen war das Finalspiel eine ausserkantonale Angelegenheit. Es duellierten sich die beiden Juniorinnen Tamara Arnold (N3, 29, Kappel, links im Bild) und Sina Züger (N4, 59, Sissach). Arnold, die sich an jenem Tag bereits zur Thurgauer Meisterin küren lassen konnte, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann mit 6:4, 6:1. Die 15-Jährige vermochte dabei zwar nicht restlos zu überzeugen, war bei den Big Points aber die aktivere Spielerin und damit die verdiente Siegerin. „Ich wollte eigentlich schnell und aggressiv spielen. Das hat aber nicht so gut funktioniert, weil ich Mühe hatte mit ihrem Spin. Zudem war ich etwas müde. Ich bin aber sehr glücklich, dass ich den Titel gewinnen konnte“, bilanzierte Arnold.

Die weiteren Aargauer Meister
Natürlich wurden in Bremgarten noch weitere kantonale Meistertitel vergeben. In der Kategorie R4/R6 war Routinier Aaron Matzinger (R6) vom Tennisclub Wettingen eine Klasse für sich und gewann souverän. Bei den Frauen siegte in derselben Kategorie Mirjam Hächler (R5), die für den Tennisclub Neuenhof spielt. Sie sicherte sich den Titel – genau wie Matzinger – als ungesetzte Akteurin. Das R7/R9-Tableau war eine sichere Beute von Florin Meier (R7, TC Lenzburg), der in sechs Partien keinen Satz verloren hat. Sein Pendant bei den Frauen war Christina Meier (R7, TC Wohlen Niedermatten). 
In der Doppelkonkurrenz setzten sich die Gebrüder Nikolai (N2, 18) und Yvon Haessig (N4, 109) souverän durch und konnten sich damit nach ihrem Sieg in Lenzburg im Jahre 2012 bereits zum zweiten Mal den Doppeltitel an den Aargauischen Tennismeisterschaften sichern. Bei den Frauen gewannen Nadja Osterwalder (R5) und Karin Dietiker (R5) und im Mixed schwangen Melanie Zöbel (R5) und Tim De Heer (N4, 130) oben aus.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 23. Juni 2014

Die Teil-Öffnung der Aargauischen Meisterschaften erhitzt die Gemüter

Die Organisatoren der kantonalen Tennismeisterschaften in Bremgarten, die am Donnerstag beginnen, können ein exzellentes Teilnehmerfeld präsentieren. Die Freude ist allerdings nicht bei allen Exponenten gleich gross.
Es ist das erste Mal, dass der Aargauische Tennisverband es den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften erlaubt, das Turnier auch für ausserkantonale Spieler zugänglich zu machen. Das Bremgartner Organisationkomitee rund um Präsident Heinz Blatter hat diese Chance genutzt und hat die Hauptkategorie (N1/R4) geöffnet. Die Idee dahinter: Höheres Spielniveau und mehr Teilnehmer – vor allem bei den Frauen – und mehr Einnahmen durch Sponsoren, die nicht nur im Aargau ansässig sind.
Das hat aus Sicht der Organisatoren optimal geklappt. Acht Sponsoren, die rund die Hälfte des gesamten Budgets der Meisterschaften stemmen, sind Firmen, die ihr Einzugsgebiet ausserhalb der Kantonsgrenzen haben und sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen wird in den Hauptkategorien attraktiver Tennissport geboten. Die Teilnehmerzahl bei den Männern liegt bei 45 (Vorjahr 31) und bei den Frauen sind es 22 (6). Auch das Spielniveau ist höher. Es nehmen gesamthaft 18 N-Spieler und –Spielerinnen teil. Zuletzt waren es deren sieben.

Thema noch nicht vom Tisch
Doch die Freude der Organisatoren hat einen schalen Beigeschmack. Längst nicht bei allen Exponenten der Aargauer Tennisszene stossen die Neuerungen auf Begeisterung. Mehrere Spitzenspieler und Trainer haben sich bei den Organisatoren beschwert und gar damit gedroht, nicht anzutreten. Ihre Kritikpunkte: Das familiäre Flair der kantonalen Meisterschaften gehe durch die Öffnung verloren und die Meisterschaft würde zu einem normalen Preisgeldturnier verkommen.
„Wir haben mit all diesen Spielern persönlich gesprochen und ihnen unsere Situation erklärt. Danach haben sie sich glücklicherweise bereit erklärt, auch in diesem Jahr mitzuspielen“, freut sich Heinz Blatter. Trotzdem ist er sich bewusst, dass das Thema der Öffnung noch nicht vom Tisch ist. Gemeinsam mit seinem Team wird er nach den Meisterschaften erneut das Gespräch mit den Spielerinnen und Spielern suchen und erst dann entscheiden, ob die Meisterschaften auch im kommenden Jahr offen ausgetragen werden oder ob man zum alten Modus zurückkehren wird.

Haessig als Favorit
Zum sportlichen Aspekt: Insgesamt kämpfen 218 Tennisspieler in zehn Kategorien um Titelehren. 16 davon sind ausserkantonale Akteure, die vor allem im Frauentableau Akzente setzen werden. Drei der vier topgesetzten Spielerinnen sind nämlich keine Aargauerinnen. Die Westschweizerin Céline Cattaneo (N2,21) führt das Teilnehmerfeld an, vor Tamara Arnold (N3,29, Kappel), Titelverteidigerin Amanda Schneider (N3,41, Würenlingen) und Sina Züger (N4,59, Sissach). Favorit im Kampf um den Titel bei den Männern ist Nikolai Haessig (N2, 18, Muhen). Seine härtesten Konkurrenten dürften Daniel Valent (N2,24, Zürich), Titelverteidiger Kevin Jordi (N2,30, Bremgarten, im Bild) und Oliver Mrose (N3,32, Klingnau) sein.

Text und Bild von Fabio Baranzini