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Montag, 26. Dezember 2022

Aargauer Saisonbilanz: So haben sich die Aargauer Interclubteams geschlagen

Im zweiten Teil der Aargauer Saisonbilanz blicken wir auf die Ergebnisse der Interclubsaison zurück und schauen zudem, was bei den kantonalen Meisterschaften und den Schweizer Meisterschaften gelaufen ist.

In dieser Interclubsaison stellten die Männer des TC Teufenthal einmal mehr die stärkste Equipe des Kantons. Sie liefen in der Nationalliga B auf – allerdings nicht mehr mit der Ambition, um den Aufstieg mitzuspielen. Die Wynentaler setzten sich den Ligaerhalt zum Ziel. Und den erreichten sie auf souveräne Art und Weise. Die Equipe um Captain Patrik Hartmeier klassierte sich in ihrer starken Gruppe auf dem vierten Rang und wird damit auch im kommenden Jahr in der zweithöchsten Spielklasse auf Punktejagd gehen können.

Zwei Ab- und zwei Aufsteiger in der NLC
In der Nationalliga C war auch in diesem Jahr der TC Aarau das stärkste Team. Die Aarauer kamen allerdings nicht mehr gleich weit wie in ihrer starken letzten Saison. Aber immerhin: Sie qualifizierten sich für die Aufstiegsspiele und konnten dort einen Sieg feiern. Gegen Bulle war dann in der zweiten Aufstiegsrunde bereits nach den Einzelpartien Endstation. Ebenfalls für die Aufstiegsspiele qualifizierten sich die Männer des TC Lenzburg.
Die drei restlichen NLC-Teams mussten den Gang in die Abstiegsrunde antreten. Und dort mussten leider gleich zwei Equipen den Abstieg in Kauf nehmen. Zum einen die Männer des TC Wohlen Niedermatten, die bereits bei der Gruppenauslosung Pech bekundet hatten und mit Montreux auch in der Abstiegsrunde einen starken Gegner zugelost bekam. Trotz toller Gegenwehr mussten sie sich mit 4:5 geschlagen geben und so den Abstieg in Kauf nehmen. Ohne Chancen blieben die Frauen aus Brugg. Sie verloren ihr Abstiegsspiel mit 0:4 gegen Luzern Lido. Als einzige Aargauer Equipe waren die Aufsteigerinnen aus Zofingen erfolgreich in ihrem Abstiegsspiel. Es gibt aber auch Erfreuliches zu berichten: Mit Wettingen und Zofingen schaffen zwei Männerteams den Aufstieg aus der 1. Liga in die Nationalliga C.

Drei NLA-Absteiger

Bei den Seniorinnen und Senioren stellte der Kanton Aargau in diesem Jahr drei NLA-Teams. Und alle dieses Quintetts mussten in die Abstiegsspiele. Leider konnten nur deren zwei die Liga halten: die Männer (55+) des TC Wettingen und die Männer (70+) des TC Bremgarten. Den Abstieg in Kauf nehmen müssen dagegen die Frauen 40+ und die Männer 65+ des TC Buchs, sowie die Männer 35+ des TC Teufenthal. Damit gehen im Aargau im kommenden Jahr bloss noch zwei Teams in der NLA auf Punktejagd.

In diesem Jahr fanden zudem verschiedene kantonale Meisterschaften statt:
25 Aargauer Medaillen an Schweizer Meisterschaften
An den verschiedenen Schweizer Meisterschaften standen auch etliche Aargauerinnen und Aargauer im Einsatz und konnten Medaillen gewinnen. 25 Aargauer Medaillen gabs an den nationalen Titelkämpfen. Besonders herausgestochen sind in diesem Jahr zwei Personen. Einerseits ist dies Beatrice Baumgartner-Ziegler, die in der Altersklasse 55+ gleich zwei Schweizer Meistertitel gewinnen konnte – in der Halle und draussen auf Sand. Andererseits Janis Simmen, der in diesem Jahr gleich drei Medaillen gewann. In der Altersklasse U16 holte er sich den Schweizer Meistertitel in der Halle, sowie den Doppel-Titel auf Sand. Zudem sicherte er sich auch noch die Bronzemedaille im Einzel auf Sand.

Hier die Zusammenstellung aller Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner an nationalen Titelkämpfen aus unserem Kanton:

Junioren Schweizer Meisterschaften indoor
Janis Simmen (U16), Goldmedaille

Senioren Schweizer Meisterschaften indoor
Alain Dedial (45+), Goldmedaille
Michelle Paroubek (50+), Goldmedaille
Beatrice Baumgartner-Ziegler (55+), Goldmedaille
Paul Döbeli (80+), Goldmedaille
Sandra Hopfner (55+), Silbermedaille
Max Hegi (70+), Silbermedaille
Suzette Flückiger-Kroner (60+), Silbermedaille
Stefan Suta (35+), Bronzemedaille
Petra Fisch (40+), Bronzemedaille
Martin Gloor (60+), Bronzemedaille
Robert Vögtlin (65+), Bronzemedaille
Bruno Ruetti (70+), Bronzemedaille
Sibylle Graf (55+), Bronzemedaille

Junioren Schweizer Meisterschaften outdoor
Janis Simmen (U16), Bronzemedaille Einzel
Janis Simmen (U16), Goldmedaille Doppel
Titus Cristea (U14), Silbermedaille Doppel
Iva Ivanovic (U14), Silbermedaille Doppel

Senioren Schweizer Meisterschaften outdoor
Beatrice Baumgartner-Ziegler (55+), Goldmedaille
Peter Hausherr (80+), Goldmedaille
Martin Gloor (60+), Bronzemedaille
Daniel Müller (60+), Bronzemedaille
Herbert Gloor (65+), Bronzemedaille
Milan Makanec (80+), Bronzemedaille

Elite Schweizer Meisterschaften
Jonas Schär, Bronzemedaille Einzel

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf nationaler und internationaler Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen Bilanz.

Mit dem nächsten Jahr beginnt im Aargauer Tennis auf Profistufe so etwas wie eine neue Zeitrechnung. Nach insgesamt 17 Profijahren beendet nämlich Stefanie Vögele ihre äusserst erfolgreiche Karriere und hinterlässt damit aus Aargauer Sicht eine riesige Lücke im Profitennis. Die mittlerweile 32-Jährige konnte sich über Jahre konstant in den Top 200 der Weltrangliste halten und etliche schöne Erfolge feiern.
In Acapulco erreichte sie beispielsweise ihren einzigen Final auf der WTA-Tour, sie stand bei allen Grand Slams Turnieren mehrmals im Hauptfeld, spielte regelmässig für das Schweizer Fed Cup Team und erreichte mit Rang 42 ihre beste Klassierung in der Weltrangliste. Ihr letztes Profijahr dagegen verlief überhaupt nicht nach Wunsch. Die Halbfinalqualifikation im Juni bei einem Turnier im österreichischen Pörtschach und die erfolgreiche Qualifikation für das Hauptfeld der Australian Open waren die beiden Highlights.

Wir wünschen Stefanie Vögele alles Gute für die Zeit nach ihrer Karriere und bedanken uns für alle die grossartigen Tennismomente, die sie uns in den letzten 17 Jahren geschenkt hat. Lesetipp: Das grosse Abschiedsinterview mit Stefanie Vögele in der Aargauer Zeitung

Jérôme Kym im Aufwind
Auf dem aufsteigenden Ast befindet sich dagegen mit Jérôme Kym ein anderer Aargauer. Der 19-Jährige aus Möhlin hat sein erstes volles Jahr bei den Profis auf Weltranglisteposition 1127 in Angriff genommen. Zum Ende der Saison spuckt ihn der Resultatcomputer der ATP auf Platz 428 aus – ein riesiger Sprung nach vorne. Den hat sich Jérôme Kym damit verdient, dass er gleich drei Finals auf der untersten Stufe der Profiturniere erreicht hat und zudem zwei Mal via Qualifikation die Viertelfinals von Challengerturnieren erreicht hat.
Zum Abschluss seines ersten Profijahres wartete ein ganz spezielles Highlight auf Kym. Er durfte zum ersten Mal bei seinem Heimturnier – den Swiss Indoors in Basel – auflaufen. In der Qualifikation spielte er dabei stark auf und vergab leider einen sichergeglaubten Sieg in Runde eins gegen den Top 80 Spieler Laslo Djere. Kleiner Trost: Im Doppel erreichte er gemeinsam mit Leandro Riedi die Viertelfinals. Wir dürfen gespannt sein, wie Jérôme Kym sich im kommenden Jahr schlägt.

Jonas Schär mit ersten Punkten
Ein Blick auf die Weltrangliste der ATP zeigt, dass Jérôme Kym nicht der einzige Aargauer ist, der in der Weltrangliste geführt wird. Auf Position 1347 steht Jonas Schär. Der 22-jährige Küngoldinger hat im Zeitraum von Juli bis November mehrere Future Turniere gespielt und sich dabei insgesamt vier ATP-Punkte gesichert. Auch auf nationaler Stufe konnte die aktuelle Nummer 18 der Schweiz einige schöne Erfolge feiern. Unter anderem die Halbfinalqualifikation an den Schweizer Meisterschaften im Dezember.

Fontenel und Lüscher mit ersten Erfolgen
Auch bei den Frauen taucht noch eine zweite Aargauerin in der Weltrangliste der Aktiven auf. Es ist dies Chelsea Fontenel, die nach wie vor in Amerika lebt und trainiert. Sie hat vorwiegend in den USA und Südamerika Profiturniere der unteren Stufen gespielt und dort einige Punkte gewonnen. So wird sie aktuell als Nummer 1191 der Welt geführt. Auf der Juniorentour hat sich Fontenel in ihrem letzten Jahr primär auf die Grand Slams konzentriert, wo sie ausser bei den US Open stehts im Hauptfeld stand.
Im zweiten Halbjahr 2022 hat auch Sophie Lüscher ihre ersten Gehversuche auf der Profitour unternommen. Die 20-Jährige aus Seengen hat sich dabei mehrere Mal fürs Hauptfeld qualifizieren können und hat in Tunesien sogar einmal die Viertelfinals erreicht. Noch wird sie aber nicht offiziell in der WTA-Weltrangliste geführt.

Titelpremiere für Simmen

Auf der Juniorentour war in diesem Jahr aus Aargauer Sicht vor allem Janis Simmen aktiv. Der 16-jährige Lenzburger konnte im April seinen ersten Titel in der Kategorie U18 feiern und erreichte als Folge davon erstmals eine Klassierung in den Top 500 der Juniorenweltrangliste. In der Folge wurde er von Verletzungen immer wieder gebremst und konnte nicht so viele Matches bestreiten wie gewünscht. Ende November und Anfang Dezember bestritt er dann aber wieder seine ersten Turniere auf der ITF-Tour und erreichte immerhin einmal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Dienstag, 21. Dezember 2021

Aargauer Saisonbilanz: So schlagen sich die Aargauer auf nationaler und internationaler Bühne

Auch in diesem Jahr haben sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf nationalem und internationalem Parkett gemessen. Wir ziehen Bilanz.

Im Ranking des Kantons Aargau ist seit vielen Jahren Stefanie Vögele die unangefochtene Nummer eins. Die 31-Jährige aus Leuggern hat allerdings ein schwieriges Jahr hinter sich. Einmal hat sie – beim Turnier in Bogota – die Viertelfinals bei einem WTA-Turnier erreicht. Zudem stand sie bei den French Open (als Qualifikantin) und bei den US Open (als Lucky Loserin) im Hauptfeld.
Viel mehr Highlights gab es für die Grundlinienspezialistin aus dem Kanton Aargau leider nicht. Etwas, das sicherlich auch den Folgen ihrer Coronaerkrankung geschuldet ist, wie sie im Interview gegenüber aargauersport.ch erklärt hat. Im Ranking hat Stefanie Vögele einige Positionen eingebüsst und beendet das Jahr deutlich ausserhalb der Top 100. Aktuell steht sie auf Rang 148.

Kym mit Highlight zum Abschluss
Auf ein starkes Jahr darf derweil der beste Aargauer Tennisspieler zurückblicken. Der 18-jährige Jérôme Kym beendet seine letzte Juniorensaison in den Top 10 der Junioren Weltrangliste. Dies unter anderem Dank der Halbfinalqualifikation bei den US Open, der Viertelfinalteilnahme in Wimbledon und dem Gewinn der Silbermedaille im Doppel an der U18 EM in Klosters. Zudem hat er auch bei seinen wenigen Auftritten auf der Profitour sein Potenzial angedeutet. So erreichte er beim Turnier in Muttenz erstmals das Halbfinale bei einem mit 25'000 Dollar dotierten ITF-Event. Zudem gewann er auch sein erstes Einzel im Davis Cup.
Ganz zum Schluss seines erfolgreichen Jahres setzte Jérôme Kym ein weiteres Ausrufezeichen. Der junge Mann aus Möhlin kürte sich zum Schweizer Meister bei der Elite. An den nationalen Titelkämpfen in Biel gab er auf dem Weg zu seinem Sieg nur gerade einen einzigen Satz ab. Und das erfreulicherweise gegen einen anderen Aargauer: Jonas Schär.

Schär mit starker Saison
Schär seinerseits darf mit seinem Tennisjahr 2021 ebenfalls zufrieden sein. Einerseits hat er im Interclub überzeugt. Und zwar in der Nationalliga A und in der Nationalliga B. In beiden Meisterschaften gewann er jeweils vier Einzel und wies damit eine klar positive Bilanz auf. Andererseits gewann er drei gut besetzte nationale Turniere: das Valiant Murten Open, die Premiere des AKB Grand Prix – der neuen Turnierserie in Reinach AG – und das WinTennis Open in Winterthur. Und er erreichte das Halbfinal an den Schweizer Meisterschaften der Elite in Biel. Damit ist klar: Die Tendenz bei Schär zeigt in diesem Jahr klar nach oben.

Fontenel mit ersten Schritten bei den Profis
Einen grossen Sprung nach vorne hat auch Chelsea Fontenel gemacht. Die junge Wettingerin, die in Florida trainiert, hat das Jahr auf Position 238 der Junioren Weltrangliste in Angriff genommen. Dank guten Resultaten zu Saisonbeginn – sie erreichte bei zwei hoch dotierten Events in Südamerika die Viertelfinals – stiess sie in die Top 100 vor. Dank diesem Sprung nach vorne durfte sie in Paris, Wimbledon und New York die Junioren Grand Slams bestreiten. In Paris erreichte sie die zweite Runde, in Wimbledon überstand sie die Qualifikation und in New York blieb sie in der Qualifkation hängen. Das Jahr beendet sie auf Position 51 der Weltrangliste.
In dieser Saison hat Fontenel auch ihre ersten Erfahrungen auf der Profitour gesammelt. Im mexikanischen Cancun bestritt sie vier Turniere, wobei sie einmal die zweite Runde und einmal die Viertelfinals erreichte. Dank diesen Erfolgen wird sie neu auch im WTA-Ranking geführt. Aktuell als Nummer 1399. 

Text von Fabio Baranzini, Bilder von Stefanie Vögele und Jonas Schär (Fabio Baranzini), Bild Jérôme Kym (zur Verfügung gestellt), Bild Chelsea Fontenel (Andre Ferreira / FFT)




Mittwoch, 25. Dezember 2019

Aargauer Saisonbilanz Teil II: So haben sich die Interclubteams geschlagen

Im zweiten Teil der Aargauer Saisonbilanz blicken wir auf die Ergebnisse der Interclubsaison zurück und schauen zudem, was bei den kantonalen Meisterschaften und den weiteren Turnieren auf Aargauer Boden alles gelaufen ist.

Es war die Interclubsaison der Frauen des TC Zofingen. Die NLB-Equipe aus der Thutstadt waren in ihrer vierten Saison in der zweithöchsten Spielklasse nicht zu bremsen. Bereits in den ersten zwei Partien konnten sie die beiden stärksten Kontrahentinnen Luzern Lido und Geneva Country Club bezwingen. Mit zwei weiteren Siegen erspielten sie sich eine hervorragende Ausgangslage vor dem letzten Duell gegen Kreuzlingen. Dieses verloren sie zwar, konnten aber dennoch den souveränen Aufstieg in die Nationalliga A bejubeln.
Stark war auch der Saisonstart der Teufenthaler NLB-Männerequipe. Mit zwei Siegen starteten sie in ihre NLB-Meisterschaft, konnten danach allerdings das hohe Niveau nicht ganz halten. Am Ende resultierte so der vierte Gruppenrang, womit die Teufenthaler – die zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstieg zu tun hatten – ihr Saisonziel souverän erreicht haben.

Drei Absteiger, zwei Aufsteiger
In der Nationalliga C mussten die Aargauer Teams dafür gleich vier Abstiege in Kauf nehmen. Drei der vier Absteiger-Teams hatten erst im Jahr davor den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse geschafft. Es waren dies die Equipen aus Rheinfelden, Rohrdorferberg und Teufenthal. Unglücklicherweise kam es in den Abstiegsspielen gleich zu zwei Aargauer Derbys. Dabei setzte sich Aarau gegen Rheinfelden durch und Lenzburg schlug Teufenthal. Somit schaffte es in dieser Saison kein einziges NLC-Männerteam aus dem Kanton Aargau in die Aufstiegsspiele. Erfreulicherweise werden bei den Männern zwei der drei Abstiege wieder kompensiert. Denn mit dem TC Brugg und dem TC Wohlen Niedermatten haben zwei Aargauer Vertreter den Aufstieg geschafft.
Auch bei den Frauen mussten zwei von drei Equipen den Gang in die Abstiegsrunde antreten und taten dies mit unterschiedlichem Erfolg. Einen souveränen 3:1-Sieg feierten die Bruggerinen, eine 2:4-Niederlage gabs dagegen für Entfelden II. Doch die Entfelderinnen spielen auch im kommenden Jahr in der Nationalliga C. Sie haben den Ligaerhalt am grünen Tisch geschafft. Die erste Mannschaft des TC Entfelden schaffte den Sprung in die Aufstiegsspiele, musste sich dort allerdings dem TC Thun geschlagen geben. Damit stellt der Kanton Aargau im kommenden Jahr sieben Teams in der Nationalliga C.

Villacampa-Rosés nicht zu schlagen
Auch in diesem Jahr wurden wieder vier kantonale Meisterschaften ausgetragen – zwei bei den Junioren, eine bei den Aktiven und eine bei den Senioren. Bei den Titelkämpfen der Aktiven konnten die beiden Vorjahressieger ihre Titel verteidigen. Ignasi Villacampa-Rosés kürte sich zum vierten Mal in Folge zum Aargauer Meister, Sophie Lüscher konnte auf ihrer Heimanlage in Wohlen den zweiten Titel in Serie gewinnen.
Im Kanton Aargau wurden im Verlauf dieses Jahres auch wieder drei internationale Turniere ausgetragen, die allesamt in Oberentfelden im Tenniscenter Aarau West über die Bühne gingen. Bei der Swiss Junior Trophy im Winter gab es erfreulicherweise einen Aargauer Sieg durch Sophie Lüscher (U18) und bei der Sommerausgabe des Turniers konnte sich Janis Simmen (U14) den Titel sichern. Bei der vierten Ausgabe des Tennis Pro-Open Aargau, dem mit 25'000 Dollar dotierten Profiturnier, konnten zwei Aargauer Vertreter im Hauptfeld auflaufen. Qualifikant Jonas Schär musste sich allerdings in der ersten Runde geschlagen geben, Wild Card Inhaber Jérôme Kym vermochte zu überzeugen und spielte sich bei seinem Profidebüt bis in die Viertelfinals.

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Die Aargauer auf der nationalen und internationalen Bühne

Auch in diesem Jahr konnten sich verschiedene Aargauer Spielerinnen und Spieler auf nationalem und internationalem Parkett ins Rampenlicht spielen. Wir haben die schönsten Erfolge herausgesucht.

Für Stefanie Vögele war es ein durchzogenes Jahr. Die stärkste Aargauer Tennisspielerin nahm 2019 aus den Top 100 in Angriff und beendet es auf Rang 119. Zu oft musste sie sich bereits in der Startrunde verabschieden, was auch die vereinzelten Glanzpunkte nicht ausgleichen konnten. Leider gab es auch keinen Sieg bei einem Grand Slam Turnier für die 29-Jährige aus Leuggern.
Hervorzuheben gilt es jedoch Erfolg in Indian Wells, wo Stefanie Vögele dank einem Sieg über die amerikanische Weltnummer 4 Sloane Stephens die dritte Runde erreichte. Auf der WTA-Tour kämpfte sie sich zudem zwei Mal in die Viertelfinals – in Lugano und in Luxemburg – und erreichte auf der ITF-Tour einmal das Endspiel und zwei Mal die Halbfinals.

Kennel steigt 100 Ränge auf
Nach dem Rücktritt von Amra Sadikovic ist mit der Entfelderin Karin Kennel nur noch eine weitere Aargauerin auf der Profitour unterwegs. Die 24-jährige startete mit einer Halbfinalqualifikation solide ins Jahr 2019, hatte danach aber zu kämpfen. Bis im September, als sie in Tunesien direkt hintereinander zwei Mal das Finale (ein Turniersieg) erreichen konnte, blieb die Halbfinalqualifikation das beste Resultat. Bis zum Jahresende lief es Kennel dann wieder etwas besser, so dass sie das Jahr auf Position 516 in der Weltrangliste beenden kann – gut 100 Ränge weiter vorne als noch vor einem Jahr.

Kym knackt die Top 100
In der Weltrangliste der Männer werden drei Aargauer geführt. Es sind dies Patrik Hartmeier auf Position 1259, Luca Keist auf Platz 1419 und Jérôme Kym nimmt Rang 1232 ein. Kym, der mit seinen 16 Jahren als einziger des Trios noch bei den Junioren antreten kann, blickt auf ein turbulentes Jahr zurück. Er hat im Februar mit seinem ersten Einsatz für das Schweizer Davis Cup Team einen Meilenstein in seiner Karriere erreicht. Dafür hatte er danach während mehreren Monaten nicht mehr das gewünschte Leistungsniveau auf der Juniorentour erreicht. Zum Ende des Jahres vermochte der junge Fricktaler dann aber wieder zu überzeugen: Er knackte die Top 100 der Junioren Weltrangliste und kann nun im Januar die Australian Open bestreiten – sein erstes Junioren Grand Slam Turnier überhaupt.

Lüscher und Fontenel überzeugen
Auch bei den Juniorinnen gab es zwei Spielerinnen aus dem Kanton Aargau, die auf internationalem Parkett überzeugen konnten. Sophie Lüscher aus Seengen hat in diesem Jahr gleich zwei internationale Juniorenturniere gewinnen können – in Kairo und in Oberentfelden – und machte damit in der Junioren Weltrangliste viele Plätze gut. Aktuell kratzt Lüscher, die an der U18-EM in Klosters die Achtelfinals erreicht hatte, an den Top 200. Noch nicht ganz so weit vorne ist Chelsea Fontenel klassiert. Die junge Wettingerin hat in diesem Sommer ihren Trainingsstandort vom Aargau nach Florida verlegt. Dort trainiert sie in der renommierten Akademie von Nick Bollettieri. In der Junioren Weltrangliste wird Chelsea Fontenel derzeit auf Position 380 geführt.
Fontenel, Kym und Lüscher überzeugten auch bei den nationalen Titelkämpfen. Dort konnten sie im Einzel nämlich sowohl bei der Hallen-, als auch bei der Sommerausgabe eine Medaille gewinnen. Alle drei konnten sich dabei einmal den Schweizer Meistertitel gewinnen. Ebenfalls zwei Medaillen an nationalen Titelkämpfen gewann Janis Simmen in der Altersklasse U14.

19 Medaillen für die Aargauer Senioren
Bei den Seniorinnen und Senioren gab es auch etliche Aargauer Spielerinnen und Spieler, die mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Nicht weniger als 19 Medaillen gewannen die Seniorinnen und Senioren aus dem Kanton Aargau an den nationalen Titelkämpfen. Sandra Hopfner, Beatrice Baumgartner-Ziegler, Milan Makanec und Ruedi Bürgi gewannen gar deren zwei.

Folgende Medaillen haben die Aargauer Vertreter an den nationalen Titelkämpfen gewonnen:

Hallen Meisterschaft:
Jérôme Kym, U18, Gold
Chelsea Fontenel, U16, Gold
Sophie Lüscher, U18, Bronze
Janis Simmen, U14, Bronze

Michelle Paroubek, 40+, Gold
Peter Schoch, 75+, Gold
Slobodan Mavrenski, 35+, Silber
Deon Bowman, 45+, Silber
Sandra Hopfner, 50+, Silber
Milan Makanec, 75+, Silber
Piyawan Teufel, 30+, Bronze
Beatrice Baumgartner-Ziegler, 50+, Bronze
Nicole Riniker, 50+, Bronze
Daniel Müller, 60+, Bronze
Ruedi Buergi, 65+, Bronze
Beat Rennhard, 70+, Bronze

Sommer Meisterschaft:
Sophie Lüscher, U18, Gold
Jérôme Kym, U18, Silber
Chelsea Fontenel, U18, Silber
Janis Simmen, U14, Bronze

Sandra Hopfner, 55+, Gold
Beatrice Baumgartner-Ziegler, 50+, Gold
Martin Gloor, 60+, Silber
Herbert Gloor, 65+, Silber
Milan Makanec, 75+, Silber
Peter Hausherr, 80+, Silber
Ruedi Buergi, 65+, Bronze

Samstag, 24. Dezember 2016

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profis 2016 abgeschnitten

Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli sind die vier Aargauer Profispielerinnen, die derzeit im WTA Ranking geführt werden. Wir werfen einen Blick auf ihre Leistungen im Jahr 2016.

Stefanie Vögele ist auch zum Ende dieses Jahres die beste Aargauer Spielerin in der WTA-Weltrangliste. Ihre Saison verlief – nach einem vielversprechenden Start – allerdings eher durchzogen. Nach der Halbfinalqualifikation beim WTA-Turnier in Istanbul Ende April klopfte sie bereits wieder an die Tür der Top 100. Doch dann geriet ihr Aufstieg ins Stocken. In den darauffolgenden Wochen stimmten die Resultate nicht mehr und Vögele konnte ihr Potenzial nicht abrufen.
Gegen Ende der Saison kam sie wieder besser in Fahrt und erzielte einige gute Resultate. In der Weltrangliste wird sie derzeit auf Rang 114 geführt, nur unwesentlich besser als vor einem Jahr, als sie die Weltnummer 121 war. Dennoch blickt Stefanie Vögele der neuen Saison zuversichtlich entgegen. Im Interview erzählt die 26-Jährige, dass sie nach der schwierigen Zeit nach dem Tod ihres Vaters wieder bereit ist, voll anzugreifen. Nach der erstmaligen Saisonvorbereitung in Prag, die sie wie gewohnt mit ihrem Trainer Ivo Werner absolvierte, wird sie Ende Dezember im chinesischen Shenzen in die neue Saison starten und will möglichst schnell zurück in die Top 100.

Highlight in Wimbledon
Nach ihrem fulminanten Comeback im letzten Jahr schien der Aufstieg von Amra Sadikovic auch im Jahr 2016 ungebremst weiter zu gehen. In der Weltrangliste erreichte sie mit Rang 126 eine neue Bestmarke und qualifizierte sich in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld eines Grand Slam Turniers. Und dort durfte sie erst noch gegen die damalige Weltnummer 1 Serena Williams auf dem Center Court antreten.
Trotz diesen Erfolgen trennte sie sich von ihrem Coach Muhamed Fetov. „Wir haben gut zusammen gearbeitet und Muhi hat als Coach einen tollen Job gemacht. Auch die Resultate waren bis zur Hälfte der Saison völlig in Ordnung. Ich merkte aber, dass wir gemeinsam nicht mehr weiterkommen. Das Gefühl stimmte bei mir nicht mehr und ich bin überzeugt, dass unter diesen Umständen der letzte Schritt in Richtung Top 100 nicht möglich gewesen wäre“, begründet Sadikovic ihren Entscheid und trainierte in der zweiten Saisonhälfte übergangsweise bei Eric van Harpen in Tiengen. Zudem musste sie sich mit verschiedenen Verletzungen herumschlagen, so dass sie nicht so viele Turniere wie geplant spielen konnte. So büsste Sadikovic zum ersten Mal seit ihrem Comeback Plätze in der Weltrangliste ein. Derzeit steht sie auf Rang 184. Im November hat sie in Allschwil mit Miles Sheldon einen neuen Trainer gefunden und arbeitet derzeit daran, sich für die erstmalige Teilnahme an der Qualifikation der Australian Open in Form zu bringen. Zuletzt wurde sie an den Schweizer Meisterschaften allerdings von einer Bauchmuskelzerrung ausgebremst.

Kennel mit leichter Steigerung
Die drittstärkste Aargauer Spielerin ist Karin Kennel. Die 21-jährige Entfelderin, die seit diesem Jahr von Tibor Vukajlovic trainiert wird, hat in diesem Jahr einige Erfolge feiern können. Unter anderem hat sie bei zwei Future Turnieren, die mit 10'000 Dollar dotiert waren, das Endspiel erreicht und stand ein weiteres Mal im Halbfinal. Dadurch hat sie sich in der Weltrangliste im Vergleich zum Vorjahr um gut 200 Ränge verbessert und hat die Saison auf Position 593 beendet. Bis zu ihrem besten Ranking – Platz 409, den sie im April 2014 erreicht hatte – fehlt allerdings noch einiges. Im Doppel war Karin Kennel in diesem Jahr erfolgreicher. Sie gewann gleich drei Turniere und kletterte im Juni in der Weltrangliste bis auf Rang 367 nach oben – ihr bislang bestes Ranking.

Nur unwesentlich besser klassiert
Chiara Frapolli komplettiert das Aargauer Quartett, das in der WTA-Rangliste geführt wird. Die 20-jährige aus Bergdietikon konnte sich in diesem Jahr allerdings nur unwesentlich verbessern. Das letzte Jahr hatte sie auf Rang 1071 abgeschlossen, derzeit steht sie auf Platz 989. Bei den insgesamt 25 Turnieren, die sie in diesem Jahr gespielt hat – vorwiegend Futureevents der untersten Kategorie – erreichte sie zwei Mal die Viertelfinals.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Montag, 21. Dezember 2015

Aargauer Saisonbilanz Teil II: Senioren und Junioren "hammstern" Medaillen

Im zweiten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille legen wir den Fokus auf die Leistungen der Aargauer Senioren und Junioren. Und dazu gibt es gleich eine ganze Menge Erfreuliches zu berichten


Stehen nationale Titelkämpfe auf dem Programm, dann ist mit den Aargauer Vertretern immer zu rechnen – und zwar bei den Senioren und bei den Junioren. Nicht weniger als 29 (!) Medaillen haben die Aargauer Cracks „gehammstert“. Die vollständige Liste aller Medaillengewinner ist unterhalb dieses Artikels aufgeführt. Auch wenn es bei so vielen Erfolgsmeldungen nicht ganze einfach war, sollen einige Leistungen herausgepickt werden:

Michelle Paroubek (im Bild) vom TC Brugg hat in diesem Jahr eindrücklich bewiesen, dass sie immer noch zur absoluten Spitze ihrer Alterskategorie gehört. Und das nicht nur in der Schweiz. Neben ihren zwei Schweizer Meistertiteln hat sie sich auch bei internationalen Turnieren in Szene setzen können und mit Weltranglistenposition 13 im Einzel und Rang 12 im Doppel in der Kategorie 40+ gross aufgetrumpft. Paroubek war jedoch nicht die einzige Vertreterin der starken Aargauer Seniorenfraktion, die an den nationalen Titelkämpfen zwei Medaillen gewinnen konnte. Dasselbe Kunststück schafften auch Alain Dedial (Silber und Gold), Sandra Hopfner (Silber und Gold), Hans Huber (zwei Mal Bonze) und Peter Schoch (zwei Mal Bronze).
Zudem durften mehrere Aargauer Senioren die Schweiz an den Senioren Weltmeisterschaften vertreten. Peter Schoch und Milan Makanec taten dies in der Kategorie 70+ bei der WM in Kroatien, genauso wie Samuel Mathys und Peter Hausherr bei den über 75-Jährigen. Daniel Müller und Martin Gloor vertraten die Schweiz bei den über 55-Jährigen in Frankreich. Dasselbe taten Hans Huber und Ruedi Bürgi in der Kategorie 60+. Mit Sandra Hopfner (50+) und Michelle Paroubek (40+) waren auch zwei Seniorinnen aus dem Aargau an der WM mit dabei.

U18-Junioren an der SM überragend
Auch wenn die Senioren, was die Anzahl der Medaillen an den Schweizer Meisterschaften angeht, im Vergleich zu den Junioren deutlich obenaus schwangen, haben die Aargauer Junioren in diesem Jahr erstaunliche Erfolge feiern können. Herausragend ist dabei die Tatsache, dass bei den Sommer Schweizer Meisterschaften in der Königskategorie U18 bei den Junioren drei der vier Halbfinalisten aus dem Kanton Aargau stammten. Zwar blieb am Ende die Krönung aus, aber Luca Keist (Silber, im Bild), Patrik Hartmeier und Noël Kunz (beide Bronze) sorgten dennoch für einen aussergewöhnlichen Aargauer Erfolg, der zudem noch mit dem Gewinn der Doppelgoldmedaille von Hartmeier/Kunz abgerundet wurde. 
Mit Luca Keist vom Tennisclub Zofingen hat zudem ein Aargauer auch auf internationalem Parkett für Aufsehen gesorgt. Der 17-Jährige hat in diesem Jahr sein erstes ITF-Turnier gewonnen, sowie einen Final und drei Halbfinals erreicht. Dank diesen Erfolgen hat er sich in der Juniorenweltrangliste bis auf Rang 314 nach vorne gespielt und durfte in Klosters an der U18 Europameisterschaft teilnehmen. Auch Jérôme Kym, der amtierende U12 Hallen Schweizer Meister, durfte die Schweizer Farben vertreten. Er war Mitglied der Schweizer U12-Delegation an der Team-EM.


Die Aargauer Medaillengewinner an der ...

... Senioren-SM Winter:
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 30+
Alain Dedial (Silber), Kategorie 35+
Sandra Hopfner (Silber), Kategorie 45+
Susi Widrig (Silber), Kategorie 55+
Deon Bowman (Bronze), Kategorie 45+
Nicole Riniker (Bronze), Kategorie 45+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 55+
Hans Huber (Bronze), Kategorie 60+
Pancho Frey (Bronze), Kategorie 60+
Stefan von Burg (Bronze), Kategorie 65+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+

... Senioren-SM Sommer:
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Michelle Paroubek (Gold), Kategorie 40+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Samuel Mathys (Silber), Kategorie 75+
Philippe Ruch (Bronze), Kategorie 35+
Johannes Schindler (Bronze), Kategorie 55+
Hans Huber (Bronze), Kategorie 60+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+

... Junioren-SM Winter:
Jérôme Kym (Gold), Kategorie U12
Jonas Schär (Silber), Kategorie U16

... Junioren-SM Sommer:
Luca Keist (Silber), Kategorie U18
Patrik Hartmeier (Bronze), Kategorie U18
Noël Kunz (Bronze), Kategorie U18
Chelsea Fontenel (Bronze), Kategorie U12
Im Doppel holten sich Noël Kunz, Patrick Hartmeier (beide U18), sowie Jonas Schär und Dominique Meyer (beide U16) die Goldmedaille im Doppel.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Aargauer Saisonbilanz Teil I: So haben die Aargauer Profispielerinnen abgeschnitten

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille legen wir den Fokus auf die Profispielerinnen aus dem Kanton. Es sind dies Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Chiara Frapolli.

Aus diesem Quartett sticht in diesem Jahr eine Spielerin heraus: Amra Sadikovic. Die 26-Jährige aus Birr hat im Mai 2014 den Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben. Doch nur etwas mehr als ein Jahr danach wagte sie die Rückkehr. „Das Leben als Tennisprofi ist extrem schön. Das habe ich aber während meiner Aktivzeit nicht voll ausgekostet. Das will ich jetzt unbedingt nachholen“, begründete sie Anfang Juni ihren Entscheid. Und dieser Entscheid erwies sich bisher als goldrichtig.
Nach 13 Turnierteilnahmen steht die 26-Jährige bereits wieder auf Rang 216 der Welt. Nur noch 37 Ränge fehlen ihr, um ihr bisher bestes Ranking – Rang 179 – zu egalisieren. Dass ihr dies gelingt, ist durchaus realistisch, denn in den kommenden sechs Monaten hat Sadikovic keinerlei Punkte zu verteidigen. Kommt hinzu, dass sie seit ihrem Comeback äusserst konstant aufgespielt und kaum je gegen schlechter klassierte Gegnerinnen verloren hat. Im Gegenteil: Mit Kaia Kanepi und Aleksandra Krunic konnte sie bereits zwei Spielerinnen aus den Top 100 der Welt schlagen. Wenn Amra Sadikovic, die von Muhamed Fetov betreut wird, weiterhin so konstant aufspielt und den Fokus nicht verliert, liegt im nächsten Jahr einiges drin.

Vögele auf dem Weg zurück
Diese scheinbare Leichtigkeit, mit der Amra Sadikovic dieses Jahr Erfolg an Erfolg gereiht hat, ist Stefanie Vögele dagegen etwas abhanden gekommen. Die beste Aargauer Tennisspielerin, die zuletzt zwei Jahre in Folge im erlauchten Kreis der Top 100 der Welt hat beenden können, hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Nach dem Tod ihres Vaters vor rund eineinhalb Jahren ist der Sport in den Hintergrund gerückt. Vögele konnte nicht mehr frei aufspielen und ihr gesamtes Leistungspotenzial abrufen, wie sie im Gespräch mit der az Aargauer Zeitung erzählte. Die Konsequenz: In der Weltrangliste rutschte sie von Rang 78 bis auf Position 165 ab.
Erfreulicherweise konnte sie sich zum Ende aber der Saison wieder fangen. Sie qualifizierte sich in Tashkent und Linz fürs Hauptfeld und erreichte in Luxemburg gar die Halbfinals. Ihre Formkurve zeigt also wieder deutlich nach oben. Bereits in dieser Woche steht Vögele bei einem kleineren Turnier in Bangkok wieder im Einsatz und versucht, sich im Ranking nach vorne zu arbeiten, damit ihr der Gang durch die Qualifikation an den Australian Open im Januar erspart bleibt.

Aufwärtstrend nach schwieriger Saison
2015 war auch für Karin Kennel kein Glanzjahr. Die 20-jährige Entfelderin hatte noch immer mit den Nachwehen ihrer hartnäckigen Fussverletzung zu kämpfen. Im Februar gab sie nach acht Monaten ihr Comeback. Der Fuss hielt, doch die Resultate stimmten nicht. Bei den ersten sieben Turnieren verlor sie sechs Mal in der ersten Runde. „Ich war nervös, die Matchpraxis fehlte und ich war teilweise mit dem Tempo meiner Gegnerinnen überfordert“, benennt Kennel ihre Probleme. Darunter litt auch das Selbstvertrauen. Die Konsequenz dieser Negativspirale: Statt im Ranking wieder Boden gut zu machen, fiel sie immer weiter zurück und fand sich in den Qualifikationsmühlen der kleinere ITF-Turniere wieder. Kam hinzu, dass ihr Coach Glenn Schaap, mit dem sie im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis drei Jahre zusammen gearbeitet hatte, den Verband verliess. Kennel musste den Trainer wechseln, fand jedoch in Biel keine passende Lösung und entschied sich, den Verbandsstützpunkt ebenfalls zu verlassen.
In der zweiten Jahreshälfte lief es Karin Kennel dann wieder besser. Sie erreichte drei Mal die Halbfinals bei Profiturnieren auf der untersten Stufe und gewann drei Titel im Doppel. So konnte sie sich immerhin wieder bis auf Rang 756 im Einzel vorkämpfen und steht im Doppel auf Position 384 – so hoch wie nie zuvor. Diese Woche bestreitet sie ein Turnier in Antalya.

Erste WTA-Punkte und Verletzungspech
Erstmals im WTA-Ranking geführt wird Chiara Frapolli. Die 19-Jährige aus Bergdietikon, die im Sommer 2014 U18-Schweizer Meisterin geworden war, hat nach dem Wechsel ihres Trainingsstandorts – neu trainiert sie Waldshut-Tiengen – ihre ersten sieben WTA-Punkte sammeln können und wird derzeit auf Rang 1102 geführt. Trotz den jüngsten Erfolgen hat Frapolli immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.

Text und Bild (Amra Sadikovic und Karin Kennel) von Fabio Baranzin, Bild (Stefanie Vögele) Facebook

Freitag, 21. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Eine schwierige Saison für die Profis

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille wird der Fokus auf die Aargauer Profispieler(innen) Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Jens Hauser gelegt.

Heute beginnt in Lille der endgültige Schlusspunkt des Profijahres 2014 und gleichzeitig - zumindest aus Schweizer Sicht - auch einer der Höhepunkte. Und natürlich würden wir nichts lieber sehen, als wenn Roger Federer und Stanislas Wawrinka ihre sonst schon sehr erfolgreiche Saison mit dem Gewinn der hässlichsten Salatschüssel der Welt krönen würden.
So stark die Schweizer Tenniscracks in dieser Saison auch aufgespielt haben, aus Aargauer Sicht war es - gemessen an früheren Erfolgen - ein eher verknorztes Jahr. Natürlich hat der Kanton Aargau mit Stefanie Vögele (WTA 81) noch immer eine Spielerin in den Top 100 der Welt. Und das ist sehr erfreulich, denn die 24-Jährige aus Leuggern schafft es zum ersten Mal in ihrer Karriere, zwei aufeinander folgende Jahre in diesem erlauchten Kreis der besten 100 Tennisspielerinnen der Welt abzuschliessen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, vor allem wenn man die schwierige private Situation, mit der Vögele in diesem Jahr zu kämpfen hatte, mit einbezieht. Trotzdem wurde die Aargauerin in diesem Jahr unter ihrem Wert geschlagen. Nicht weniger als 16 Mal scheiterte sie in der Auftaktrunde und lediglich vier Mal erreichte sie die Viertelfinals (einmal schaffte sie es ins Halbfinale). Für die kommende Saison hat Vögele also noch viel Luft nach oben.

Verletzung stoppt Kennel
Auch nicht nach Wunsch ist es der Entfelderin Karin Kennel (WTA 470) gelaufen. Sie steht in der Weltrangliste lediglich 30 Ränge weiter vorne, als dies Ende des letzten Jahres der Fall war. Das ist keine Glanzleistung für eine Spielerin, die einst zu den zehn besten Juniorinnen der Welt gehört hatte und an der Junioren-EM Silber gewann. Doch es gibt Gründe, weshalb Kennel in der Weltrangliste nicht weiter vorne klassiert ist. Der schwerwiegendste ist die Tatsache, dass Kennel seit August keine Turniere mehr bestreiten konnte, weil sie sich mit einer Fussverletzung - eine Stressreaktion im Mittelfussknochen -herumschlägt.
Zudem hat sie wiederholt bei höher dotierten und damit auch stärker besetzten Turnieren ihr Glück versucht. Davon konnte sie profitieren, nahm damit aber auch bewusst mehr Niederlagen in Kauf. Genau wie Vögele hat auch Karin Kennel in der kommenden Saison viel Steigerungspotenzial, wenn sie von Verletzungen verschont bleibt.

Der Rücktritt von Sadikovic
Die dritte Aargauer Profispielerin Amra Sadikovic hat ihre Karriere in diesem Frühling beendet. Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts war die 25-Jährige die Nummer 289 der Welt. Sie habe nicht mehr 100 Prozent für ihre Karriere geben können und halbe Sachen wären nicht ihr Ding, begründete sie ihren Entscheid. Damit hat der Aargau eine Profispielerin weniger in seinen Reihen, jedoch wird die 19-fache Titelgewinner auf der ITF-Tour und regelmässige Fed Cup Spielerin ihrem Sport als Trainerin treu bleiben.

Hauser hört auf
Bei den Männern verfügt der Kanton Aargau nach dem Rücktritt von Alexander Sadecky nur noch über einen Profispieler: Jens Hauser. Der 21-Jährige aus Oberwil-Lieli trainiert seit eineinhalb Jahren in Kroatien und ist derzeit auf Rang 1353 der Welt klassiert. Damit steht auch er nicht dort, wo er zum Ende dieses Jahres eigentlich hätte stehen wollen. Vor einem Jahr sprach er davon, dass er in diesem Jahr einen grossen Sprung nach vorne machen wollte. Dieser blieb jedoch aus, denn der junge Aargauer ist derzeit 46 Plätze weiter hinten klassiert als vor einem Jahr.
Aus diesem Grund hat sich Hauser entschlossen, seine Karriere zu beenden und die Matura nachzuholen. Trotzdem wird er weiter auf dem Tennisplatz anzutreffen sein. "Ich möchte mein Tennis auf einem hohen Niveau halten und in der Schweiz Interclub und einige Preisgeldturniere spiele", so Hauser.

Auch wenn es bei den Profis nicht die erfolgreichste Saison war, gibt es bei den Junioren und bei den Senioren viel Positives zu berichten. Mehr dazu im zweiten Teil des Saisonrückblicks.

Text und Bild (Karin Kennel) von Fabio Baranzini, Bild (Stefanie Vögele) von Facebook

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil II

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im zweiten Teil die Männer:

Alexander Sadecky
Aktuelles Ranking: 1541
Ranking Anfang 2013: 563
Trend: sinkend

Auf der ATP-Tour war es kein gutes Jahr für den Würenloser Alexander Sadecky. Der 26-Jährige erspielte sich bei seinen sechs Einsätzen lediglich zwei ATP-Punkte und stürzte im Ranking von Rang 563 bis auf Platz 1541 ab. Sadecky hat das Tennisspielen jedoch nicht verlernt, sondern er hat seine Prioritäten verschoben. „Ich spielte in diesem Jahr vorwiegend nationale Preisgeldturniere und verschiedene Ligen im In- und Ausland“, erklärt der Aargauer, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt. Auf nationaler Ebene feierte Sadecky denn auch einige Erfolge. Er wurde NLA-Interclubmeister mit Centre sportif de Cologny und gewann dabei sechs von sieben Einzelpartien - dies obwohl er nicht als Sandspezialist bekannt ist. Zudem konnte er mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere für sich entscheiden.


Jens Hauser
Aktuelles Ranking: 1241
Ranking Anfang 2013: 1312
Trend: gleichbleibend

Eine schwierige Saison durchlebte Jens Hauser. Der Tennisprofi aus Oberwil-Lieli hatte im ersten halben Jahr mit Motivationsproblemen zu kämpfen und war mit seinem Trainingsumfeld nicht mehr zufrieden. Die Probleme schlugen sich auch in den Resultaten nieder, die deutlich unter Hausers gewohntem Level blieben. Der Aargauer entschied sich daher für einen radikalen Wechsel und hat seine Zelte in der Schweiz abgebrochen. Seit Juni trainiert der 20-Jährige in Kroatien. „Ich bin hier sehr zufrieden und meine Leistungen sind deutlich besser geworden“, sagt er. In der zweiten Jahreshälfte zeigte Hauser bei Future-Turnieren gute Ansätze und holte sich innerhalb weniger Wochen fünf ATP-Punkte.


Nikolai Haessig
Aktuelles Ranking: 2118
Ranking Anfang 2013: 1337
Trend: sinkend

Als Nikolai Haessig vor drei Jahren aus Kanada in die Schweiz kam, legte er sich mit seinem Vater einen Dreijahresplan zurecht. Dieser sah vor, dass Haessig in die Top 300 vorstösst. Die drei Jahre sind vorbei und Haessig ist weit entfernt von seinem definierten Ziel. Der mittlerweile 21-Jährige zog daher die Konsequenzen und beendet seine Karriere als Tennisprofi. Der Schweiz-Kanadier, der in diesem Jahr seine erfolgreichste Interclubsaison spielte und einige entscheidende Matches gewinnen konnte, nimmt die Ausbildung zum Wettkampftrainer B in Angriff. Daneben wird er weiter trainieren und bei nationalen Turnieren antreten. Im nächsten Jahr möchte er erstmals die Top 20 der Schweiz knacken.


Bereits im Frühjahr hat Kevin Jordi seine Profikarriere beendet. Der amtierende Aargauer Meister aus Bremgarten hat im August eine KV-Lehre in Angriff genommen.


Text und Bilder von Fabio Baranzini, Bild von Jens Hauser von Alexander Wagner

Dienstag, 17. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil I

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im ersten Teil die Frauen:


Stefanie Vögele
Aktuelles Ranking: 50
Ranking Anfang 2013: 113
Trend: steigend

2013 war das bisher das mit Abstand erfolgreichste Jahr von Stefanie Vögele. Die 23-Jährige aus Leuggern hat sich erstmals seit 2009 wieder in den erlauchten Kreis der Top 100 zurückgekämpft, hat in Paris zum ersten Mal die dritte Runde bei einem Grand Slam Turnier erreicht und stand insgesamt vier Mal im Halbfinal eines WTA-Turniers. Mit Siegen über Caroline Wozniacki, Sloane Stephens und Kaia Kanepi hat sie zudem gleich mehrfach bewiesen, dass sie auch mit den besten der Szene mithalten kann. Verdienter Lohn für die starken Leistungen in diesem Jahr waren ihre bisher beste Klassierung (WTA 42) und ein Preisgeld von gut 365'000 Franken.


Amra Sadikovic
Aktuelles Ranking: 278
Ranking Anfang 2013: 234
Trend: sinkend

Die Saison 2013 lief für Amra Sadikovic nicht nach Wunsch. Statt ein Platz in der Nähe der Top 100 fiel Sadikovic im Ranking zurück. Die grossgewachsene Aufschlagsspezialistin aus Birr hatte wiederholt mit Verletzungen zu kämpfen und konnte nur ganz selten ihr volles Leistungspotenzial abrufen. Bei 22 Turniereinsätzen erreichte die 24-Jährige lediglich zwei Mal die Halbfinals. Die fehlenden Resultate schlugen sich auch in Sadikovics derzeitigem Ranking nieder: Platz Nummer 278. Damit liegt sie 44 Ränge hinter ihrer Klassierung anfangs Jahr und ist lediglich noch die Nummer sechs der Schweiz hinter Vögele, Oprandi, Bencic, Golubic und Bacsinszky. Damit dürfte es für sie auch kaum mehr für eine Fed Cup Nomination reichen.


Karin Kennel
Aktuelles Ranking: 457
Ranking Anfang 2013: 1012
Trend: steigend

In der letzten Saison eilte Karin Kennel von Erfolg zu Erfolg. Die 18-jährige Entfelderin spielte sich in die Top 10 der Juniorenweltrangliste und gewann die Silbermedaille an den U18-Europameisterschaften in Klosters. Doch nicht nur bei den Juniorinnen mischte sie vorne mit, sondern auch bei den Profis sorgte sie für Furore. In Heraklion gewann ihren ersten Profititel und sorgte mit weiteren Viertel- und Halbfinalteilnahmen bei kleineren Turnieren dafür, dass sich ihr WTA-Punktekonto weiter füllte. Das schlug sich auch in der Weltrangliste nieder: Karin Kennel hat sich um über 500 Plätze auf Rang 457 verbessert. „Es war mein bisher klar erfolgreichstes Jahr“, sagt Kennel. Dies obwohl sie am Ende ihr Mitte Saison neu definiertes Ziel – ein Platz in den Top 300 – klar verpasst hat.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 1. November 2013

"Die Zeit mit der Familie wird mir immer wichtiger"

In der letzten Saison hat sich Stefanie Vögele (WTA 44) in der Weltrangliste um 69 Plätze nach vorne gearbeitet und ist die neue Nummer eins der Schweiz. Im Interview blickt sie auf ihre bisher erfolgreichste Saison zurück.

Stefanie Vögele, im Halbfinale von Luxemburg mussten Sie wegen einer Oberschenkelblessur aufgeben. Wie schlimm ist die Verletzung?
Stefanie Vögele: Ich habe mir einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen und muss daher drei bis vier Wochen aussetzen. Meine geplanten Ferien werden dadurch gar etwas verlängert. So betrachtet ist der Zeitpunkt der Verletzung gar nicht so schlecht. (lacht)

Wie sehen Ferien bei Ihnen aus? Haben Sie nach den vielen Reisen während der Saison überhaupt noch Lust, ins Ausland zu gehen?
Letzte Woche verbrachte ich einige Tage mit Wellness im Schwarzwald. Obwohl, Ferien darf man dem ja fast nicht sagen, wenn ich nur gerade eine Stunde von zu Hause weg bin. Ich hatte jedoch keine Lust, wieder ins Flugzeug zu steigen, denn in dieser Saison bin ich schon genug gereist. Die restlichen Ferientage werde ich bei meiner Familie in Leuggern verbringen.

Wie wichtig ist Ihnen die Zeit mit Ihrer Familie?
Die wird mir immer wichtiger. Früher war ich manchmal froh, dass ich von zu Hause weg kam, aber jetzt geniesse ich die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden umso mehr. Bei ihnen kann ich viel besser abschalten, als wenn ich allein in meiner Wohnung in Biel bin und die Abende vor dem Fernseher verbringe.

Sie können auf Ihre mit Abstand erfolgreichste Saison zurückblicken. Was war ihr persönliches Highlight?
Es gab verschiedene Höhepunkte, aber das Erreichen der dritten Runde an den French Open war schon speziell. Ich bin aber mit der ganzen Saison sehr zufrieden.

Im Vergleich zu früheren Jahren fällt auf, dass Ihre Leistungen konstanter geworden sind.
Ja, die Konstanz war der Schlüssel zum Erfolg. Ich konnte aber mein Spiel in allen Bereichen weiterentwickeln. Dennoch sind die guten Resultate nicht selbstverständlich. Nur weil ich einmal eine Spitzenspielerin geschlagen habe, kann ich nicht erwarten, dass es so weiter geht. Ich muss meine Leistung jedes Mal wieder bestätigen. Sobald ich nicht ganz auf der Höhe bin, reicht es nicht mehr. Das musste ich auf der Amerika-Tour im Sommer feststellen, als ich einige unnötige Niederlagen kassierte.

Wie schwierig war es, aus dieser Negativspirale auszubrechen? Nach der wenig erfolgreichen Amerika-Tour folgten ja auch noch zwei Erstrundenniederlagen in Asien.
Das ar in der Tat nicht ganz einfach. Vor allem weil ich jeweils mehrere Wochen unterwegs war und es nach einer Niederlage sechs oder sieben Tage dauerte bis zum nächsten Match.

Da blieb viel Zeit, um über Niederlagen nachzudenken.
Ja, es kam schon vor, dass ich am Abend oder auch noch am darauffolgenden Tag über eine Niederlage nachdachte. In solchen Situationen darf ich mich aber nicht runterziehen lassen und ein verlorenes Match als Weltuntergang betrachten. Das ist einfacher gesagt als getan, aber es gelingt mir immer besser. Ich bin mental stärker geworden und habe mehr Selbstvertrauen. Das zeigten auch die Halbfinalqualifikationen in Linz und Luxemburg, die direkt auf die Niederlagen in Amerika und Asien folgten.

Bei diesen beiden Turnieren haben Sie gleich fünf Mal in drei Sätzen gewonnen. Zufall?
Ich hatte schon immer die Tendenz, langsam zu starten. Vielleicht sollte ich jeweils vor meinen Matches einen Satz auf dem Trainingsplatz spielen, damit ich bereit bin. (lacht) Es ist ein gutes Zeichen, dass ich diese Matches alle gewonnen habe, aber ich muss unbedingt daran arbeiten, dass ich den Start nicht verschlafe.

Dank Ihren starken Leistungen stehen Sie vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit und werden zu Anlässe wie beispielsweise dem Super10Kampf eingeladen. Geniessen Sie das?
Ich bin nicht jemand, der die Aufmerksamkeit sucht und sich selbst einlädt, um sich zu zeigen. Auftritte in der Öffentlichkeit gehören zu meinem Beruf und ich komme diesen gerne nach. Vor allem über die Einladung zum Super10Kampf habe ich mich sehr gefreut. Ich verstehe diese als Anerkennung für meine guten Leistungen in diesem Jahr auf. Umso schwieriger fiel es mir, dass ich wegen meiner Verletzung absagen musste. Jetzt schaue ich mir das Ganze halt von der Tribüne aus an und geniesse das Buffet.

Mit dem sportlichen Erfolg steigt nicht nur das Interesse der Öffentlichkeit sondern auch das Preisgeld. Sie haben in diesem Jahr 360'000 Franken verdient, was in etwa der Hälfte dessen entspricht, was Sie zuvor in neun Profijahren verdient haben. Was bedeutet Ihnen das?
Es ist sicher schöner, wenn man mehr verdient und beispielsweise bei Reisen nicht aufs Geld schauen muss. Ich spiele aber nicht Tennis wegen dem Geld. Ich sehe das mehr als Bonus dafür, dass ich meine Arbeit gut mache und gönne mir dann ab und zu etwas Schönes.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Mit voller Kraft in die neue Saison

Bevor Stefanie Vögele (WTA 93) am Samstag in die neue Saison startet, blickt sie im Gespräch auf die letzten beiden Jahre zurück, nennt ihre Saisonziele und erklärt, weshalb sie trotz den vielen Reisen ihre eigene Wohnung nicht missen möchte.

Temperaturen über 20 Grad und vereinzelt Sonnenschein. So präsentiert sich das Wetter in Shenzhen, wo Stefanie Vögele seit knapp einer Woche weilt. Die 22-Jährige liegt aber nicht auf der faulen Haut, sondern lanciert beim erstmals stattfindenden WTA-Turnier in der chinesischen Provinz Guangdong bereits die neue Saison. 
Kurz vor ihrer Abreise nahm sich Stefanie Vögele im Nationalen Leistungszentrum in Biel, wo sie sich drei Wochen lang intensiv auf das neue Tennisjahr vorbereitete, Zeit für ein Treffen. Unter der Leitung von Ivo Werner, der sie mittlerweile seit sechs Jahren betreut, feilte die beste Tennisspielerin des Kantons an ihrem Spiel. „Die Zusammenarbeit mit Ivo ist nach wie vor super. Er begleitet mich oft an die Turniere und ist eine wichtige Bezugsperson“, sagt sie.
Bereits seit neun Jahren wohnt und trainiert die aus Leuggern stammende Vögele beim Schweizerischen Tennisverband in Biel, seit eineinhalb Jahren hat sie eine eigene Wohnung in der Uhrenstadt. Sie schätzt es, dass sie nicht wie viele andere Profis im nationalen Leistungszentrum wohnt, sondern am Abend in ihre eigenen vier Wände zurückkehren kann. „Es ist mir wichtig, dass ich nach dem Training abschalten kann und Zeit für mich habe“, erzählt sie.

Negative Gedanken verdrängen 
Die 22-jährige Aargauerin hat sportlich eine nicht ganz einfache Zeit hinter sich. Nachdem sie 2009 mit Rang 63 ihre beste Klassierung in der Weltrangliste erreichte, fiel sie ein Jahr später aufgrund verschiedener Verletzungen und unkonstanten Leistungen aus den Top 100. Danach spielte sie fast zwei Jahre lang vorwiegend abseits der grossen Tennisbühnen auf der ITF-Tour, kämpfte vergeblich um die Rückkehr in den erlauchten Kreis der besten 100 Spielerinnen. „Es war teilweise schon hart und fürs Selbstvertrauen war es sicher nicht förderlich“, blickt Vögele zurück. Sie musste lernen, die negativen Gedanken rund um ihre Ranglistenposition und die finanziellen Einbussen zu verdrängen und sich auf den Sport zu konzentrieren. Kein einfaches Unterfangen. 

Knoten geplatzt 
Die Wende kam in der ersten Qualifikationsrunde der US Open im August dieses Jahres. Nach einer schwachen Interclubsaison mit GC stand Stefanie Vögele auch in Flushing Meadows kurz vor dem Aus. „Ich spielte nicht gut und machte viele Fehler. Dann sagte ich mir, ‚jetzt musst du einfach Spass haben und alles andere vergessen’“, erzählt sie. Es funktionierte. Vögele gewann die Partie in drei Sätzen und qualifizierte sich fürs Hauptfeld. Danach spielte sie konstant gut bis Ende Saison und gewann zwei ITF-Turniere. Der Lohn: die Rückkehr in die Top 100.
Dadurch kann Stefanie Vögele nun bei allen WTA-Turnieren mindestens in der Qualifikation antreten und an den Grand Slam Turnieren steht sie gar direkt im Hauptfeld. „Das erleichtert mir die Planung enorm. Zudem bin ich in der ersten Runde noch frisch, da ich nicht drei Qualirunden in den Beinen habe“, beschreibt Vögele die Vorteile des besseren Rankings.

Im Kraftraum geschuftet
In dieser Saison soll es noch weiter nach oben gehen, vor allem aber will sie ihr Spiel verbessern und konstanter werden. „Gerade beim Aufschlag und im Kraftbereich habe ich noch viel Potential. Ich bin ja nicht gerade die Kräftigste“, meint die 22-Jährige schmunzelnd. Im Aufbau legte sie daher das Hauptaugenmerk auf das Krafttraining und absolvierte teilweise zwei Einheiten à zwei Stunden pro Tag. In der Folge steigerte sie auch ihr Tennispensum kontinuierlich, damit die Frühform stimmt. Denn nach dem Auftakt in China folgen mit den Australian Open Mitte Januar und dem Fed Cup im Februar bereits die ersten Highlights des neuen Tennisjahrs.  

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 23. Dezember 2012

Saisonbilanz durch die Aargauer Brille, Teil II

Das Tennisjahr 2012 neigt sich dem Ende entgegen. Der optimale Zeitpunkt also, einmal einen genaueren Blick auf die besten Akteure des Kantons zu werfen und ihre Saison unter die Lupe zu nehmen: Im zweiten Teil mit Stefanie Vögele, Amra Sadikovic und Karin Kennel.

Name: Stefanie Vögele
Alter: 22
Aktuelles Ranking: 93
Ranking Anfang 2012: 138
Trend: steigend

Der Auftakt ins Tennisjahr 2012 liess aus der Sicht der besten Aargauer Tennisspielerin Gutes erahnen. Bei drei WTA-Turnieren in Australien qualifizierte sie sich zwei Mal fürs Hauptfeld, darunter auch an den Australien Open, wo sie in der Startrunde beinahe gegen die Top 20 Spielerin Sabine Lisicki gewonnen hätte. Hinzu kam im Februar noch ein Sieg im Fed Cup gegen die Australierin Jarmila Gajdosova (WTA 40) und im April die Achtelfinalqualifikation beim WTA-Turnier von Charleston. In der Weltrangliste war sie bereits auf Rang 120 klassiert und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Vögele die Top 100 - ihr Saisonziel - knacken würde.
Doch dann schwächten zwei Magen-Darm-Grippen die 22-Jährige aus Leuggern und in der Folge blieben die Resultate aus. Bei neun Turnieren konnte sie nie zwei Siege aneinander reihen und auch im Interclub mit GC blieb sie deutlich unter den Erwartungen. Mit den vermehrten Niederlagen kamen auch negative Gedanken auf: "In wichtigen Situationen dachte ich an die letzten Niederlagen und konnte mich nicht mehr aufs Wesentliche konzentrieren", sagte Vögele im August.
Die kurz darauffolgenden US Open waren dann aber so etwas wie die Initialzündung für einen äusserst erfolgreichen Herbst. Nach der Qualifikation fürs Hauptfeld in New York, gewann sie zwei ITF-Turniere und erreichte je einmal den Final und den Halbfinal. Dank diesen starken Resultaten schaffte sie Ende November nach über zwei Jahren die lang ersehnte Rückkehr in die Top 100. "Seit den US Open stimmen die Resultate. Auch wenn ich nicht immer optimal spielte, habe ich mich durchgekämpft und gewonnen. Das ist gut fürs Selbstvertrauen", resümiert Vögele ihre zweite Saisonhälfte.


Name: Amra Sadikovic
Alter: 23
Aktuelles Ranking: 228
Ranking Anfang 2012: 220
Trend: gleich bleibend

"Gegen Ende der Saison konnte ich nochmals Gas geben. Trotzdem hätte das Jahr besser verlaufen können", so fasste Amra Sadikovic ihre Tennissaison 2012 zusammen. Treffender hätte man es nicht formulieren können. 
Nach einem fulminanten Saisonende im Vorjahr, war Sadikovic zu Beginn der Saison nahe dran, die Top 200 zu knacken. Dies schaffte sie dank ihren zwei Turniersiegen in der Schweiz (Fällanden und Chiasso). Mit Rang 179 erzielte sie ihr bisher bestes Ranking. Doch dann kam das Tief. Sie erreichte von April bis November kein einziges Mal die Halbfinals auf der ITF-Tour. Die Konstanz fehlte und so fiel sie in der Weltrangliste wieder aus den besten 200. Als Grund für die mässigen Resultate gab die 23-Jährige aus Birr im Sommer mentale Probleme an. "Ich mache mir zu viele Gedanken und will alles perfekt machen. Ich verzeihe mir selber keine Fehler", erklärte Sadikovic. 
Glücklicherweise musste sie in dieser Phase der Saison nicht allzu viele Punkte verteidigen und so hielt sich der Rückfall in der Weltrangliste in Grenzen. Der erhoffte Angriff auf die Top 100 blieb jedoch aus. Immerhin konnte sie an den Grand Slam Turnieren von Paris, London und New York erste Erfahrungen sammeln. 
Gegen Ende des Jahres kam dann die eingangs erwähnte Steigerung. Sadikovic holte den Titel in Helsinki und wurde vergangene Woche erstmals in ihrer Karriere Schweizer Meisterin - also trotzdem noch ein versöhnliches Saisonende für die gross gewachsene Serve-and-Volley-Spezialistin. "Immerhin konnte ich mein Ranking halten und kann nächste Saison wieder angreifen“, bilanziert Sadikovic.


Name: Karin Kennel
Alter: 17
Aktuelles Ranking: 30 (ITF) / 1011 (WTA)
Ranking Anfang 2012:  ca. 120 (ITF) / kein Ranking
Trend: steigend

Aus sportlicher Sicht verlief die Saison von Karin Kennel äusserst erfolgreich. Die 17-jährige Entfelderin erreichte zu Beginn des Jahres in Südafrika zwei Mal die Habfinals bei Juniorenturnieren der drittgrössten Kategorie und liess dann im Juli gar noch die erste Finalqualifikation in Holland folgen, ebenfalls bei ein Turnier der dritten Kategorie. Mit dem bisher grössten Erfolg ihrer Karriere, der Finalqualifikation beim Grad A-Turnier im Japanischen Osaka Ende Oktober, krönte sie ihre starke Saison. In der Juniorenweltrangliste verbesserte sich Kennel um beinahe 100 Ränge und hat sich in den Top 30 etabliert. Auch bei den Frauen wird sie in diesem Jahr erstmals in der Weltranglisten geführt. Bei den Profis sticht vor allem die Halbfinalqualifikation in Fällanden ins Auge. 
Doch nicht alles lief rund in diesem Jahr. Einerseits hatte Kennel wiederholt mit Rückenproblemen (Bandscheibenvorfall) zu kämpfen und musste mehrmals pausieren. Nach eigenen Aussagen soll sie die Schmerzen nun aber im Griff haben und wieder beschwerdefrei aufspielen können. 
Andererseits sorgte Kennel im Sommer für weitere Schlagzeilen: Es kam zur Trennung von Coach Freddy Blatter und darauf folgte der Wechsel von Oberentfelden nach Biel ins nationale Leistungszentrum von Swiss Tennis (detailliertere Informationen hier). Der Wechsel scheint sich jedoch bezahlt zu machen: Die Resultate stimmen und Kennel fühlt sich wohl in Biel. "Ich bin zufrieden mit meinem Spiel und habe mich gut eingelebt", sagt sie. Diesen Eindruck bestätigte sie vergangene Woche an den Schweizer Meisterschaften, als sie in den Viertelfinals nur knapp an Timea Bacsinszky (WTA 180) scheiterte, nachdem sie in der Runde zuvor Lisa Sabino (WTA 566) geschlagen hatte.

Bilder und Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Saisonbilanz durch die Aargauer Brille, Teil I

Das Tennisjahr 2012 neigt sich dem Ende entgegen. Der optimale Zeitpunkt also, einen genaueren Blick auf die besten Akteure des Kantons zu werfen und ihre Saison etwas genauer zu analysieren. Im ersten Teil: Alexander Sadecky, Nikolai Haessig, Kevin Jordi und Jens Hauser. 

Name: Alexander Sadecky
Alter: 25
Aktuelles Ranking: 564
Ranking Anfang 2012: 516
Trend: gleich bleibend

Das Jahr 2012 verlief nicht nach dem Geschmack des 25-jährigen Würenlosers. Nachdem er letzte Saison im Ranking rund 200 Plätze verloren hatte und aus den ersten 500 der Weltrangliste gefallen war, setzte er sich hohe Ziele. Er wollte die Top 250 anpeilen und war überzeugt, dass er dies schaffen kann. Bereits während der NLA-Interclubsaison im August, die er wie gewohnt mit GC bestritt, hatten sich seine Pläne geändert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bei 16 Turnierstarts nur gerade drei Mal die Halbfinals erreicht. Aufwand und Ertrag stimmten nach seiner Aussage nicht mehr überein und so entschloss sich Sadecky einige Veränderungen vorzunehmen. Er begann neben dem Tennis ein zweites Standbein aufzubauen und die Matura im Fernstudium nachzuholen. Zudem verlegte er seinen Trainingsstandort von Biel nach Zürich, wo er regelmässig mit Davis Cup Kollege Michael Lammer und Nachwuchstalent Sandro Ehrat trainiert. 
Die Umstellung hat gut geklappt, auch wenn die Doppelbelastung Schule und Tennis teilweise gross ist. "Es macht mir Spass, aber der Aufwand ist gross. Ich muss die optimale Balance zwischen Tennis und Schule noch finden", meint der 25-Jährige. Aus diesem Grund überlegt er sich, seinen Wohnort nach Zurück zu verlegen, damit der Anfahrtsweg kürzer wird. 
Aufgrund der schulischen Aktivitäten reduzierte Sadecky im zweiten Halbjahr sowohl sein Trainings- als auch sein Wettkampfpensum. Dennoch erreichte er bei einem Future in Griechenland das Endspiel, konnte so seine Ranglistenposition von Anfang 2012 mehr oder weniger halten und erreichte an den Schweizer Meisterschaften das Finale. 


Name: Jens Hauser
Alter: 19
Aktuelles Ranking: 1314
Ranking Anfang 2012: kein Ranking
Trend: leicht steigend

Jens Hauser erreichte vor zwei Jahren in der Juniorenweltrangliste bei den unter 18-Jährigen mit Platz 113 seine beste Rangierung. Der Wechsel in den Profizirkus verlief wie bei vielen andern Spielern nicht reibungslos. Erst im September 2012 tauchte Hauser erstmals in der ATP-Weltrangliste auf: Rang 1739 dank einer Zweitrundenqualifikation bei einem Future in Deutschland. Im Oktober doppelte er nach und erreichte bei einem Future in Kuwait erstmals die Viertelfinals. Dabei schlug er unter anderem den Österreicher Peter Goldsteiner, die Nummer 824 der Welt. 
Hauser hat sich gegen Ende 2012 bei vier Turniereinsätzen drei ATP-Punkte gesichert, was es ihm immerhin erlaubt, in den meisten Qualifikationstableaux Unterschlupf zu finden.


Name: Nikolai Haessig
Alter: 20
Aktuelles Ranking: 1342
Ranking Anfang 2012: kein Ranking
Trend: leicht steigend

Ähnlich wie bei Hauser verlief auch die Saison von Nikolai Haessig. Auch er war bei den Junioren erfolgreich (Nummer 57 der Welt) und hatte danach mit dem Wechsel zu den Profis zu kämpfen. Der 20-jährige Linkshänder, der in Menziken wohnt und im Tenniscenter Aarau West trainiert, strebte in dieser Saison eine Platzierung unter den ersten 600 Spielern der ATP-Weltrangliste an. Dieses Ziel verfehlte er ganz klar. Immerhin konnte auch er sich drei ATP-Punkte ergattern an Future-Turnieren in der Schweiz, in Belgien und in Kanada. 
Insgesamt sieben Mal qualifizierte sich der Schweiz-Kanadische Doppelbürger für das Hauptfeld eines Futureturnieres und liess dort sein Potential wiederholt aufblitzen. So zwang er beispielsweise den Kroaten Marin Bradaric (ATP 380) in der ersten Runde eines Future Turnieres in Thailand in den dritten Satz. Bisher konnte er die teilweise ansprechenden Leistungen aber noch nicht in Siege ummünzen. Hinzu kommt, dass er derzeit an einer Bänderverletzung im Fuss herumlaboriert, die er sich bei seinem Aufenthalt in Thailand zugezogen hat. 

Name: Kevin Jordi
Alter: 20
Aktuelles Ranking: 1360
Ranking Anfang 2012: 1887
Trend: gleich bleibend

Seit mittlerweile drei Jahren versucht Kevin Jordi aus Bremgarten im Profizirkus Fuss zu fassen. Der 20-Jährige holte sich bereits 2010 seine ersten Punkte und erreichte Rang 1294. Doch seither konnte er sich nicht mehr wunschgemäss steigern. Auch die Verlegung des Trainingsstandorts von Baden nach Offenbach in die Tennisakademie von Rainer Schüttler und Alexander Waske Ende des letzten Jahres brachte keine signifikante Verbesserung. 
Er holte zwar in diesem Jahr wie Hauser und Haessig drei Punkte und erreichte im September 2012 mit Rang 1235 sein bisher bestes Ranking, doch nach drei Jahren Profidasein ist diese Ausbeute relativ bescheiden. Man muss bei der Analyse allerdings berücksichtigen, dass Jordi seit rund einem halben Jahr mit verschiedenen Verletzungen (Oberschenkel, Bauchmuskeln und Handgelenk) zu kämpfen hatte und daher seit Juli nur drei Turniere bestreiten konnte. Die Saison 2012 hat Jordi vorzeitig beendet und hofft, dass er im Februar wieder ins Turniergeschehen eingreifen kann, wie er auf seiner Homepage schreibt.


Bilder und Text von Fabio Baranzini