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Samstag, 4. Juni 2016

Irgendwie den Vorsprung halten

Die Zofinger Frauenmannschaft trifft heute ab 12 Uhr auf der heimischen Trinermatten in ihrem zweiten NLB-Heimspiel auf Gruppenfavorit Locarno

Die Tessinerinnen sind eine hohe Hürde für die Aufsteigerinnen aus der Thutstadt, die sich in der laufenden Saison bis anhin wacker geschlagen haben. Locarno, das im letzten Jahr in der Nationalliga A mit Titelambitionen an den Start ging, dann aber von mehreren Verletzungen ausgebremst wurde und den Abstieg nicht verhindern konnte, will in diesem Jahr den sofortigen Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse schaffen. Entsprechend gut besetzt ist das Kader des Teams aus der Sonnenstube der Schweiz.
Angeführt wird es von der Entfelderin Karin Kennel (N2, 15) und der Italienerin Giulia Sussarello (N2, 20). Dahinter folgen gleich mehrere vielsversprechende Schweizer Talente. „Locarno ist natürlich der klare Favorit, aber wir werden versuchen, den einen oder anderen Punkt zu holen“, sagt Zofingens Teambetreuer Christoph Meyer.

In-Albon fehlt wieder
Diese Aufgabe wird für die Zofingerinnen allerdings äusserst schwierig, denn nach wie vor ist die Personaldecke sehr dünn. Neben den schon seit Beginn der Saison bekannten Ausfällen von Teamleaderin Regina Kulikowa (N1, 3) und Michelle Fux (N4, 68) kämpft auch Corina Mäder (N4, 51) mit einer Verletzung. Kommt hinzu, dass Daniela Vukovic (N3, 35), die in der zweiten Runde kurzfristig als Verstärkungsspielerin engagiert wurde und einen guten Eindruck hinterlassen hat, diese Woche ein Turnier in Madrid spielt. Und als wäre dies nicht bereits genug, wird auch Ylena In-Albon (N2, 16) dem Team nicht zur Verfügung stehen. Die Walliserin hat bereits letzte Woche gefehlt, weil sie in Paris beim Juniorenturnier von Roland Garros gespielt und dort die Qualifikation erfolgreich überstanden hatte. Im Einzel scheiterte sie danach in der ersten Runde, im Doppel aber gewann sie gestern Nachmittag die Viertelfinals und steht heute im Halbfinal.

Hoffen auf den Exploit
Unter diesen Voraussetzungen wird es für die Zofingerinnen natürlich enorm schwierig, gegen Locarno zu punkten. Entmutigen lassen sie sich deswegen aber nicht, haben sie doch in dieser Saison unter anderem beim Sieg gegen Stade-Lausanne schon bewiesen, dass mit einem guten Teamspirit mehr Punkte zu holen sind, als die Papierform vermuten liesse.
Und wer weiss, wenn die direkte Konkurrenz im Kampf um den Ligaerhalt nicht fleissig punktet und den Zofingerinnen heute der eine oder andere Exploit auf der heimischen Anlage gelingt, könnten sie einen grossen Schritt in Richtung Ligaerhalt machen. Aktuell beträgt der Vorsprung auf Lugano fünf Punkte. „Wenn wir auch nach dieser Runde den Vorsprung auf Lugano irgendwie halten können, haben wir es im letzten Spiel in den eigenen Händen, den Ligaerhalt zu schaffen. Das ist sicher keine schlechte Ausgangslage“, sagt Christoph Meyer.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 7. Mai 2016

Eine Rechnung mit vielen Unbekannten

Vor dem Start in die erste NLB-Saison gibt es beim jungen Zofinger Interclubteam noch einige offene Fragen. Klar ist hingegen das Saisonziel.

Am Samstag um 12 Uhr ist es soweit. Die Frauen des Tennisclubs Zofingen starten auf den heimischen Sandplätzen der Trinermatten in das Abenteuer Nationalliga B. Gegner zum Auftakt ist Lido Lugano. Ein Team, das auf dem Papier in etwa gleich stark einzustufen ist wie die Aufsteigerinnen aus Zofingen und das – genau wie die Thutstädterinnen – das Ziel Ligaerhalt verfolgt. „Das wird eine spannende Begegnung. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir gut in die neue Saison starten, damit wir Selbstvertrauen tanken können“, sagt Teambetreuer Christoph Meyer. Dem allerersten Auftritt in der Nationalliga B kommt daher eine besondere Bedeutung zu – auch für den weiteren Verlauf der Saison, denn am Ende wird jeder einzelne Punkt in die Rechnung einfliessen.

Kulikowas Einsatz fraglich
Voraussetzung für einen gelungenen Auftakt in die Interclubmeisterschaft und für das Erreichen des grossen Ziels „Ligaerhalt“ ist, dass die Leistungsträgerinnen des Teams anwesend und fit sind. Doch ausgerechnet die beiden neu verpflichteten Topspielerinnen stellen derzeit zwei Unbekannte in der Rechnung dar. Regina Kulikowa, die ehemalige Nummer 65 der Welt, die mittlerweile als Tennistrainerin an der Swiss Tennis Academy in Biel arbeitet, kämpft noch immer mit den Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers. „Derzeit ist noch ungewiss, ob sie überhaupt für uns spielen kann“, sagt Meyer.
Eine andere „Unbekannte“ kommt bei Ylena In-Albon (im Bild) zum Tragen. Die junge Walliserin spielt auf der internationalen Juniorentour derzeit so erfolgreich, dass sie sich in der Weltrangliste innerhalb der ersten vier Monate dieses Jahres von Rang 271 auf Rang 68 vorgekämpft hat. Und mit diesem Ranking wird sie garantiert Unterschlupf finden im Qualifikationsfeld der Junioren French Open. Allenfalls wird sie in Paris gar direkt im Hauptfeld antreten können. Wenn dies der Fall ist, wird die 17-Jährige dem Team des TCZ voraussichtlich einmal nicht zur Verfügung stehen.

Was machen die Gegner?
Der Gesundheitszustand von Kulikowa und die internationalen Einsätze von In-Albon sind jedoch nicht die einzigen Unbekannten in der Rechnung. Zwei weitere Faktoren, welche die Zofingerinnen nicht beeinflussen können, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Zwar ist bereits jetzt eine Liste mit allen Spielerinnen sämtlicher Teams vorhanden und aufgrund dieser Liste ist der Ligaerhalt für die Zofingerinnen durchaus ein realistisches Szenario. Doch die Transferfrist läuft noch bis am 20. Mai. Bis zu diesem Zeitpunkt können sich sämtliche Teams mit zusätzlichen Spielerinnen verstärken – je nachdem, wie sie in den ersten Runden abgeschnitten haben. Kommt hinzu, dass mit GC Zürich und Stade-Lausanne zwei gegnerische Mannschaften noch über ein Team in der Nationalliga A verfügen und unter Umständen die eine oder andere Spielerin aus der oberen Liga als Verstärkung aufbieten können. „Es wird für die Mannschaft und für den Club eine interessante Saison, auf die wir uns sehr freuen. Aber am Ende brauchen wir auch das nötige Glück, um unser Ziel zu erreichen – selbst wenn wir in Bestbesetzung antreten können und allesamt fit sind“, so Meyer.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Donnerstag, 14. Januar 2016

Von Wimbledon auf die Trinermatten

Mit Regina Kulikowa hat das Zofinger NLB-Team eine ehemlige Weltklasse-Spielerin verpflichtet. Sie soll mithelfen, die Mission Ligaerhalt zu bewerkstelligen.

Als Teambetreuer Christoph Meyer im Dezember die Verpflichtung von Ylena In-Albon (N2, 19) und Corina Mäder (R1) bekannt gegeben hatte, verriet er, dass er noch mit einer ehemaligen Spitzenspielerin in Verhandlungen steht. „Sie könnte uns ein grosses Stück weiter bringen, wenn wir eine gemeinsame Lösung finden“, sagte Meyer damals. Letzte Woche hat man diese Lösung gefunden und die Zofingerinnen können einen weiteren Neuzugang vermelden: Es ist dies die 26-jährige Russin Regina Kulikowa.
Vor sechs Jahren war Kulikowa die Nummer 65 der Welt und sorgte 2009 in Wimbledon für Furore, als sie als Qualifikantin in die dritte Runde stürmte. Dasselbe Kunststück gelang ihr ein Jahr später erneut. In jenem Jahr stand sie auch bei allen anderen Grand Slam Turnieren im Hauptfeld. Doch wie um alles in der Welt kommt eine Spielerin, die schon auf den grössten Plätzen dieser Welt gespielt hat, dazu, für den Tennisclub Zofingen Interclub zu spielen?

Verletzungen beenden Karriere
Um den Entscheid von Kulikowa zu verstehen, muss man wissen, dass sie im Januar 2012 – im Alter von nur gerade 22 Jahren – ihre Tenniskarriere beenden musste. „Ich war immer wieder verletzt und konnte nie konstant Turniere spielen. Obwohl ich wusste, dass ich eigentlich mit den besten der Welt mithalten kann, entschied ich mich, zurückzutreten“, erklärt Kulikowa, die von 2009 bis 2012 beim Schweizer Verband in Biel trainiert hatte. Ein paar Monate nach ihrem Rücktritt entschied sich die Russin, in der Swiss Tennis Academy eine Laufbahn als Trainerin einzuschlagen.
Und im Rahmen dieser Tätigkeit kam sie in Kontakt mit dem TC Zofingen. Mit Dominique Meyer und Corina Mäder trainieren nämlich zwei Teammitglieder der Zofinger NLB-Equipe bei Kulikowa in Biel und als ihr dann Christoph Meyer ein Angebot unterbreitete, setzte sie sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinander, wieder Matches zu spielen. „Ich habe immer wieder Angebot erhalten, doch seit meinem Rücktritt 2012 habe ich kein einziges Match mehr gespielt“, so Kulikowa. „In Fall von Zofingen habe ich aber zugesagt, weil ich glaube, dass es für beide Seiten interessant ist. Da ich Dominique und Corina trainiere, kann ich sie im Interclub auch im Wettkampf beobachten, kann mit ihnen Doppelspielen und mithelfen, das Team vorwärts zu bringen.“

Chancen auf Ligaerhalt steigen
Obwohl sowohl Ylena In-Albon als auch Regina Kulikowa dem TC Zofingen in finanzieller Hinsicht deutlich entgegen gekommen sind, musste der TC Zofingen tief in die Tasche greifen, um die erste Saison in der Nationalliga B stemmen zu können. Das Gesamtbudget für die komplette NLB-Saison liegt gemäss Aussagen von TCZ-Präsident Christoph Hunger „knapp im fünfstelligen Bereich“.
Damit das Budget nicht überzogen wird, wird Kulikowa nicht jede Runde für die Zofingerinnen auflaufen. „Regina wird zwei oder drei Mal für uns spielen. Nicht nur, weil es sonst zu teuer wird, sondern auch weil wir möchten, dass unseren eigenen Spielerinnen die Chance haben, sich in der Nationalliga B zu beweisen“, erklärt Meyer. Eines aber ist klar: Die Chancen, das Ziel Ligaerhalt zu erreichen, sind mit der Verpflichtung von Regiona Kulikowa deutlich gestiegen.

Text von Fabio Baranzini, Bild Swiss Tennis