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Montag, 22. Februar 2016

Kym lässt internationale Konkurrenz alt aussehen

Der 13-jährige Jérôme Kym gewinnt in Oetwil am See zum ersten Mal in seiner Tenniskarriere ein internationales U14-Turnier. Und das erst noch, ohne einen Satz abzugeben.

Drei Mal ist Jérôme Kym aus Möhlin bereits Schweizer Meister geworden. Zwei Mal bei den Jüngsten (U10) und einmal in der Kategorie U12. Zudem durfte er letztes Jahr an den French Open der U13-Junioren in Paris auflaufen. Letzten Sonntag hat der grossgewachsene Offensivspieler nun den bislang grössten und wichtigsten Titel seiner noch jungen Karriere gewinnen können. Beim internationalen U14-Turnier in Oetwil am See holte er sich als ungesetzter Spieler in beeindruckender Manier den Titel.
Ein Titel, der etwas unerwartet kommt, denn im letzten Sommer fiel Kym mehrere Monate wegen einer Verletzung am Zeh aus und musste gar operiert werden. „Dass er das Potenzial hat, um mit den besten Europas mitzuhalten und ein solches Turnier zu gewinnen, haben wir gewusst. Dass er aber nach seiner Verletzung bereits wieder so weit ist, konnten wir nicht erwarten“, sagt Rodolphe Handschin, Cheftrainer der TiF Tennis Academy in Frenkendorf, wo Jérôme Kym trainiert.

Das Spiel lesen
Kommt hinzu, dass Kym dem jüngeren Jahrgang der U14-Kategorie angehört und es auch die Glücksfee beim Turnier in Oetwil am See nicht gut meinte mit ihm. Der 13-jährige Fricktaler musste gleich bei seinem ersten Einsatz gegen den an Nummer zwei gesetzten Italiener Mattia Bernardi spielen – die Nummer 33 Europas in seiner Altersklasse. Kym, der bisher nur selten bei internationalen Turnieren angetreten ist und daher ein tiefes Ranking aufweist (Rang 419), liess sich davon aber nicht beirren. Mit 6:4, 6:3 eliminierte er den grossen Favoriten und meinte danach: „Für mich hat er nicht so gut gespielt, wie eine Nummer zwei das tun sollte.“
Im weiteren Verlauf des Turniers wurde es für den Mehlemer nur noch einmal brenzlig. Im Halbfinal duellierte er sich mit dem Briten Derrick Chen, ebenfalls ein Spieler aus den besten 100 Europas. „Der schlug extrem hart auf die Bälle. Da musste ich meine Taktik anpassen, denn wenn ich einfach mitgespielt hätte, hätte ich sicher verloren“, analysierte Kym das Match. So aber konnte er das Spiel nach einem hart umkämpften ersten Satz mit 7:6, 6:2 gewinnen.

Der Name an der Wand
Die Fähigkeit, sein Spiel wenn nötig anzupassen, ist eine der Stärken des jungen Fricktalers. „Jérôme fehlt aufgrund seiner Grösse noch etwas die Schnelligkeit und er hat auch noch viel Potenzial im Bereich der Athletik. Aber er kann dieses Defizit wettmachen, in dem er das Spiel des Gegners gut lesen und seine Taktik entsprechend anpassen kann“, lobt Handschin, der seinem Schützling zudem eine hohe Konzentrationsfähigkeit und einen grossen Siegeswillen attestiert.
Im Endspiel machte Jérôme Kym dann mit seinem Gegner Biagio Gramaticopolo aus Italien kurzen Prozess und gewann sicher mit 6:3, 6:1. „Es ist schon ein spezielles Gefühl, ein solches Turnier zu gewinnen. Das ist nicht dasselbe, wie ein normales Juniorenturnier, das jedes Wochenende stattfindet“, freute sich Kym. Und auf etwas ist er besonders stolz: Sein Name steht seit letztem Sonntag ebenfalls auf der Siegerwand in Oetwil am See. „Ich wollte unbedingt, dass mein Name auch auf dieser Wand steht. Das habe ich jetzt geschafft“, sagt Kym stolz.

Text von Fabio Baranzini, Bild Freshfocus

Dienstag, 5. Januar 2016

Nach schwierigem Jahr den Tritt wieder gefunden

Die 20-jährige Profispielerin Karin Kennel blickt nach einem schwierigen Jahr wieder positiv in die Zukunft und ist bereit, an alte Erfolge anzuknüpfen

Das Jahr 2015 verlief für Karin Kennel nicht nach Wunsch. Die drittbeste Aargauer Profispielerin hinter Stefanie Vögele und Amra Sadikovic konnte zwar seit Februar nach einer hartnäckigen Fussverletzung, die sie beinahe neun Monate komplett ausser Gefecht gesetzt hatte, wieder schmerzfrei spielen. Doch der Weg zurück erwies sich als sehr steinig. Bei den ersten sieben Turnieren verlor die 20-jährige Enfelderin gleich sechs Mal in der ersten Runde. „Ich war nervös, die Matchpraxis fehlte und ich war teilweise mit dem Tempo meiner Gegnerinnen überfordert“, benennt Kennel ihre Probleme.

Der Anhaltspunkt fehlte
Unter dieser Situation litt auch das Selbstvertrauen. Die Konsequenz der Negativspirale: Statt in der Weltrangliste wieder Boden gut zu machen, fiel die ehemalige Nummer 409 der Welt aus den Top 900 und fand sich in den Qualifikationsmühlen der kleinere Profiturniere wieder. Kam erschwerend hinzu, dass ihr Coach Glenn Schaap, mit dem Karin Kennel im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis drei Jahre zusammen gearbeitet hatte, den Verband verliess. Kennel musste den Trainer wechseln, fand jedoch in Biel keine passende Alternative und entschied sich, den Verbandsstützpunkt ebenfalls zu verlassen.
Einige Monate schlug sich Kennel daraufhin alleine durch. Trainings und Reisen organisierte sie selber und an den Turnieren war sie zumeist ohne Begleitung unterwegs. Keine optimalen Voraussetzungen also, um wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen. „Das war eine schwierige Phase. Ich hatte in diesen Monaten keinen Anhaltspunkt, wusste nicht recht, wo ich im Training stand und war etwas verloren“, beschreibt Karin Kennel.

Drei Titel im Doppel
In der zweiten Saisonhälfte konnte sich die U18-Vize-Europameisterin dann aber steigern. Drei Mal erreichte sie bei Profiturnieren der untersten Kategorie die Halbfinals und konnte sich immerhin wieder bis auf Rang 709 vorkämpfen. Im Doppel gewann sie gar drei Turniere und gehört zu den besten 400 Spielerinnen der Welt. Mit dem Erfolg im Doppel kam auch die Freude zurück. „Früher hasste ich das Doppel. Mittlerweile verstehe ich das Spiel aber und habe richtig Spass daran. Mein Volley wurde dadurch viel besser und ich traue mich auch im Einzel öfters ans Netz“, sagt Kennel, die auch künftig regelmässig im Doppel antreten wird. In der Zwischenzeit hat Karin Kennel zudem auch eine neue Trainingsbasis gefunden.
Seit Oktober trainiert sie in der Swiss Tennis Partner Academy Tif in Frenkendorf, wo sie wieder mit ihrem früheren Coach Glenn Schaap zusammenarbeiten kann. „Ich blieb immer mit Glenn in Kontakt, denn für mich war klar, dass ich wieder mit ihm arbeiten wollte. Er ist der perfekte Coach für mich, mit ihm konnte ich meine grössten Erfolge feiern“, so Kennel. Gemeinsam mit Schaap will Karin Kennel möglichst schnell an die alten Erfolge anknüpfen und in der Weltrangliste wieder Boden gut machen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Montag, 29. September 2014

Mit grossen Schritten nach oben

Der 16-jährige Luca Keist vom Tennisclub Zofingen spielt in diesem Jahr so gut wie noch nie. Nun will sich der Linkshänder auf der internationalen Juniorentour ITF etablieren.

Es ist bisher das Jahr von Luca Keist. Der 16-Jährige, der für den Tennisclub Zofingen spielt und seit gut einem Jahr das Sportgymnasium in Liestal besucht, eilte von Erfolg zu Erfolg. Gleich mit einem Paukenschlag hatte er das Tennisjahr im Januar eröffnet: An den Junioren Schweizer Meisterschaften in der Kategorie U16 erreichte Keist als ungesetzter Spieler das Endspiel – und das gleich bei seiner allerersten Teilnahme. «Das war ein riesen Erfolg, der für mich jedoch völlig überraschend kam», blickt er zurück.
Dank diesem Exploit durfte Keist die Schweiz an der U16-Team-Europameisterschaft vertreten, spielte danach eine erfolgreich Interclubsaison beim TC Zofingen und feierte zuletzt im September die nächsten grossen Erfolge. Zuerst wurde er – obwohl er noch immer bei den unter 16-Jährigen hätte antreten können – Aargauer Meister in der Königskategorie U18 und nur kurze Zeit später holte er sich dank zwei Viertelfinal-Qualifikationen an den internationalen Juniorenturnieren in Kreuzlingen und Luzern seine ersten Punkte für die ITF-Juniorenweltrangliste. «Ich habe an diesen beiden Turnieren wirklich super gespielt und konnte auch von meinem Selbstvertrauen profitieren, das mit jedem Sieg grösser wurde», so Keist, der aktuell auf Rang 1251 der Juniorenweltrangliste geführt wird. 

Konditionell stärker
2014 war ohne Zweifel das erfolgreichste Jahr des jungen Linkshänders. Doch was ist der Grund für die plötzliche Leistungssteigerung? «Seit dem Sommer 2013 besuche ich das Sportgymnasium in Liestal und kann daher bis zu 15 Stunden pro Woche trainieren. Da ist es logisch, dass ich grössere Fortschritte mache», erklärt Keist. Seine Trainingsbasis hat Luca Keist in der Swiss Tennis Partner Academy TIF in Frenkendorf aufgebaut, wo er bei Rodolphe Handschin und dem ehemaligen Spitzenspieler Yannick Thomet trainiert. Unter der Leitung der beiden hat er sich in den letzten Monaten im konditionellen Bereich stark verbessert. «Ich bin zwar noch immer nicht der Stärkste, aber ich fühle mich viel besser auf dem Platz. Da ich mich nun besser bewege, bin ich schneller beim Ball und kann meine Grundschläge mit höherem Tempo spielen», so Keist, der seine Spielweise als variantenreich beschreibt. Am liebsten schlägt er die Vorhand der Linie entlang oder punktet mit dem für seine Gegner unangenehmen Linkshänder-Aufschlag.

Ziel: ATP-Punkte
In welche Richtung die Tenniskarriere von Luca Keist dereinst gehen soll, weiss der 16-Jährige selbst noch nicht genau. Zuerst will er seine Ausbildung am Sportgymnasium abschliessen, was noch dreieinhalb Jahre dauert. Es sei denn, er schafft schon früher den Durchbruch auf der internationalen Juniorentour. «Dann kann ich mir durchaus vorstellen, die Schule zu unterbrechen und noch intensiver Tennis zu spielen. Es ist schliesslich ein Traum von mir, später einmal auf der ATP-Tour auflaufen zu können und mir einige Punkte zu sichern.»
Wenn Luca Keist weiterhin so grosse Fortschritte erzielt wie in diesem Jahr, könnte es durchaus sein, dass er dieses Ziel erreicht.

Text und Bild von Fabio Baranzini