Mittwoch, 26. November 2014

Die Jubiläumsausgabe ist zugleich auch die Schlussausgabe

Im kommenden Februar finden die traditionellen Leuggern Open statt. Die 20. Ausgabe dieses stets stark besetzten Preisgeldturniers wird jedoch auch die letzte sein.

Vom 19. – 22. Februar finden bereits zum 20. Mal die Leuggern Open statt. Das Preisgeldturnier im nordöstlichen Teil des Kantons Aargau hat sich über die Jahre zu einem fixen Bestandteil der Turnierkalender vieler Spitzenspieler aus dem In- und Ausland entwickelt. In der Siegerliste sind klangvolle Namen zu finden wie beispielsweise jener von Julian Knowles (1996), der zu den zehn besten Doppelspielern der Welt gehört und 18 ATP-Titel gewonnen hat, oder der des frisch gebackenen Davis Cup Siegers Marco Chiudinelli (2000).
Allerdings wird sich nur noch ein weiterer Spieler in diese illustre Siegerliste eintragen lassen können, denn die 20. Ausgabe im kommenden Februar wird zugleich auch die letzte sein. „Es ist immer schwieriger geworden, in der heutigen Zeit die nötigen Sponsorengelder aufzutreiben, um einen Anlass dieser Grösse zu organisieren“, so Centerleiter und Turnierorganisator Michael Back. Zu den besten Zeiten schüttete das Turnier eine Gesamtsumme von 15'000 Franken an Preisgeldern aus.

Schwieriger Entscheid
In den letzten Jahren wurde die Summe um einen Drittel gekürzt und trotzdem mussten die Organisatoren kämpfen, dass sie keine Verluste machten. „Ich habe den Entscheid lange mit mir herumgetragen. Ich habe meine Wurzeln im Wettkampftennis und kenne noch heute praktisch alle Spieler persönlich, die am Turnier teilnehmen. Umso schwieriger war es, einen Schlussstrich zu ziehen“, führt Back aus. Denn besonders für die Spieler aus der Region, wie beispielsweise Alexander Sadecky, Oliver Mrose oder Yanik Kälin, etwas zu tun, sei eine grosse Motivation gewesen, so Back weiter.

Würdiger Abschluss
Die Jubiläumsausgabe soll nun aber einen würdigen Abschluss der Ära der Leuggern Open bilden. „Wir haben das Preisgeld nochmals auf 15'000 Franken erhöht und hoffen, dass wir so zum Abschluss noch einige Spitzenspieler anlocken werden, damit wir ein tolles Teilnehmerfeld haben“, blickt Back voraus.
Ganz so starke Spieler wie in der Vergangenheit, werden die Leuggern Open aber wohl trotz des höheren Preisgeldes nicht anlocken können. Besonders ein Spieler ist dem langjährigen Turnierorganisator in Erinnerung geblieben: der Deutsche Davis Cup Spieler Jens Wöhrmann. „Er war der bestklassierte Spieler, der je bei uns teilgenommen hat. Er war damals die Nummer 170 der Welt“, so Back. Dass ein Spieler dieses Kalibers teilgenommen hat, ist auch ein Indiz dafür, welch hohen Stellenwert die Leuggern Open über die Jahre in der Tennisszene erlangt haben.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Weshalb die Eltern sechs Meter Abstand halten sollen

Namhafte Exponenten aus der Fussball- und Tennisszene diskutierten über das Thema Nachwuchsförderung und stiessen dabei auf viele Parallelen

„Ich bin mir sicher, dass wir in den jüngeren Nachwuchskategorien viele talentierte Spieler verlieren, weil sie körperlich noch nicht so weit entwickelt sind wie andere und deshalb nicht gleich gefördert werden.“ Das sagte der 75-fache Nationalspieler und heutige U18-Trainer des FC Basel Raphael Wicky anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema Nachwuchsförderung.
Der „Ball-Abend“, zu dem Freddy Blatter, Inhaber der Tennisschule Aarau West, eingeladen hatte, wurde von SRF-Sportmoderator Bernhard Schär geleitet. Gemeinsam mit seinen Gästen - neben Wicky waren dies Raphael Kern (Verantwortlicher Kinderfussball beim SFV), Alexis Bernhard (Verantwortlicher Kindersport Swiss Tennis) und Marc Schneider (Sportlehrer und Teilhaber NRGTennis) – diskutierte er über die Nachwuchsförderung in den beiden Ballsportarten Tennis und Fussball.

Spass steht an erster Stelle
Im Lauf des Gesprächs zeigte sich schnell, dass die Vertreter der beiden Sportarten in Sachen Nachwuchsförderung auf einer Wellenlänge sind. Das ist nicht selbstverständlich, haben der Teamsport Fussball und der klassische Einzelsport Tennis auf den ersten Blick doch recht wenig gemeinsam. „Niederlagen dürfen bei den Jüngsten keine Konsequenzen haben. Alle sollen gleich viel spielen können, ganz ohne Druck“, sagte Raphael Kern. Dem pflichtete Alexis Bernhard bei. „Genau aus diesem Grund gibt es bei uns in der Kategorie U10 keine Schweizer Meisterschaften mehr. Der Wettkampf soll in diesem Alter noch nicht im Vordergrund stehen“, so der ehemalige Trainer von Roger Federer. Dafür aber sollen die spielerischen Elemente im Zentrum stehen. „Das Training muss kindergerecht sein. Es soll die Emotionen wecken, denn die Kinder sollen in erster Linie Spass haben und sich bewegen“, meinte Marc Schneider.

Kein Druck der Eltern
Trotzdem beginnt im Fussball und im Tennis bereits früh die gezielte Förderung von Talenten. In beiden Sportarten ist es etwa ab dem 11. Altersjahr der Fall. Alle Vertreter sind sich jedoch einig, dass die jungen Sportler über einen längeren Zeitraum beobachtet werden müssen, damit das von Raphael Wicky eingangs erwähnte Szenario verhindert werden kann. „Es darf nicht sein, dass die körperliche Entwicklung das ausschlaggebende Kriterium ist, denn alle Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell“, so Wicky. Bernhard plädiert daher dafür, die Kinder erst etwa ab dem 14. Altersjahr gezielt zu fördern. „Wenn die Kinder zu früh gefördert werden, ist das meist nur kurzfristig gedacht. Auch wenn es in einzelnen Fällen zum Erfolg führt – alle Kinder, die verheizt wurden und deswegen aufgehört haben, sind in den Statistiken nicht zu finden.“ Dies war auch als Aufruf an die Eltern zu verstehen, ihre Kinder nicht unter Druck zu setzen. Nicht zuletzt deshalb fand Kern: „Wir empfehlen, dass die Eltern etwa sechs Meter vom Spielfeldrand entfernt zuschauen sollen. Räumliche Distanz schafft auch emotionale Distanz und die ist wichtig.“

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 23. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil III: Kantonale Meisterschaften und Interclub

Der dritte Teil der Saisonbilanz der Aargauer Tennisszene widmet sich den kantonalen Meisterschaften und den Breitensportanlässen, die in der Region stattgefunden haben.

Insgesamt gingen fünf kantonale Meisterschaften über die Bühne in diesem Jahr (zwei in der Halle, drei auf Aussenplätzen) und daran haben insgesamt 845 Spielerinnen und Spieler teilgenommen. Am besten besucht waren die Aargauischen Senioren Meisterschaften (330 Nennungen), die bereits zum 64. Mal auf der Anlage des Tennisclubs Teufenthal über die Bühne gingen (im Bild Corina Gildinson (Siegerin 45+). Doch nicht nur die Teilnehmeranzahl war erfreulich, sondern auch das Spielniveau, denn viele Aargauer Seniorinnen und Senioren gehören auch zur nationalen Spitze – nicht von ungefähr kommen die 18 Medaillengewinne an nationalen Titelkämpfen in diesem Jahr.
Auch bei den Aargauischen Meisterschaften der Aktiven in Bremgarten konnten die Organisatoren ein starkes Teilnehmerfeld mit nicht weniger als 18 N-Spielern präsentieren. Nicht zuletzt auch dank der erstmals erlaubten Öffnung der Königskategorie für ausserkantonale Spieler, die Anlass zu kontroversen Diskussionen gab.
Die Junioren Meisterschaften gingen in diesem Jahr im Winter in Sportcenter Baregg über die Bühne, im Sommer war es der TC Wohlen Niedermatten, der die Titelkämpfe zum dritten und vorläufig letzten Mal durchgeführt hat. Im kommenden Jahr wird der TC Teufenthal neben den Senioren Meisterschaften auch diejenige der Junioren ausrichten.

Viele Traditionsturniere
Doch im Kanton Aargau lief in diesem Jahr noch viel mehr als nur die kantonalen Meisterschaften – vor allem im Breitensport. Auch diesen Sommer gingen mittlerweile schon traditionelle Turniere wie beispielsweise die Fricktaler Tennismeisterschaften (47. Ausgabe), der Bad Zurzach Cup (32. Ausgabe), die Freiämter Jung-/Senioren Meisterschaften (29. Ausgabe) oder die Leuggern Open (19. Ausgabe) über die Bühne. Es sind jedoch auch neue Turniere dazugekommen, darunter die Zofingen Open, die anlässlich der 100-Jahr-Feier des Clubs ins Leben gerufen wurden.
Auch beim grössten Breitensportanlass in Sachen Tennis, dem Interclub, waren die Aargauer Equipen prominent vertreten – und erst noch erfolgreich. Nicht weniger als 29 (!) Mannschaften über alle Kategorien verteilt sind in den nationalen Ligen angetreten. Von den sieben Aktivmannschaften in der NLC konnten sich deren sechs halten. Einzig das Männerteam des TC Wohlen Niedermatten konnte den Abstieg nicht verhindern. Am erfolgreichsten waren die Männer des TC Lenzburg, die sich erst im letzten Aufstiegsspiel zur NLB mit 4:5 geschlagen geben mussten. Der Abstieg von Wohlen konnte erfreulicherweise kompensiert werden durch den TC Teufenthal, der mit einer jungen Mannschaft (im Bild Noah Petralia) souverän den Aufstieg in die dritthöchste Schweizer Liga geschafft hat.

CIS Wase stark
Von den 22 Seniorenequipen, die in den nationalen Ligen antraten, schafften zwei den Aufstieg (NLC Männer 45+, TC Aarau und NLB Männer 55+, TC Buchs), vier mussten sich dagegen in die 1. Liga verabschieden. Von den drei NLA-Teams musste Aufsteiger Rohrdorferberg (Frauen 40+) nach einer Saison wieder in die NLB runter, während die Wettinger Frauen (30+) den Ligaerhalt schafften und die Männer (35+) des TC CIS Wase erstmals überhaupt die Halbfinals im Kampf um den Schweizer Meistertitel erreichten.

Ebenfalls zu erwähnen – auch wenn es nicht in die Rubrik Breitensport passt – ist ein weiterer Aargauer Tennisanlass: die Swiss Junior Trophy. Das internationale Juniorenturnier wurde von Freddy Blatter im Tenniscenter Aarau West auch in diesem Jahr erfolgreich durchgeführt. Sowohl bei der Winter- als auch bei der Sommerausgabe duellierten sich Nachwuchsspieler aus verschiedensten Ländern.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 22. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil II: Starke Senioren und Junioren

Der zweite Teil der Aargauer Saisonbilanz befasst sich mit den Leistungen der Senioren und Junioren des Kantons – und da gibt es viel Positives zu berichten.

Nicht weniger als 25 (!) Medaillen haben sich die Aargauer Senioren und Junioren an den vier nationalen Titelkämpfen (je Winter und Sommer) geholt. Sieben gehen aufs Konto der Junioren, 18 auf jenes der Senioren. Am Ende dieses Artikels ist eine Liste aller Aargauer Mediallengewinner zu finden. Dennoch bietet es sich an, einige Akteure besonders in den Fokus zu stellen:
Da wären bei den Senioren Alain Dedial (35+, im Bild) und Sandra Hopfner (50+) zu erwähnen. Sie haben das Kunststück geschafft, in diesem Jahr sowohl bei der Winterausgabe im Sportcenter Wase als auch bei der Sommerausgabe den Schweizer Meistertitel zu gewinnen. Ebenfalls eine goldene Auszeichnung hat sich Karin Amrein (45+) bei der Winteraustragung der nationalen Titelkämpfe gesichert. Zudem hat Hans Huber (60+), der eine silberne und eine bronzene SM-Auszeichnung gewann, die Schweiz im Oktober als Mitglied eines Quartetts an den Senioren Weltmeisterschaften vertreten. Ebenso taten dies Peter Schoch und Milan Makanec (beide 70+). Im April waren Martin Gloor (55+) und Sandra Hopfner an der Senioren WM mit dabei.

Vier EM-Teilnahmen bei den Junioren
Neben diesen beeindruckenden Leistungen der Seniorinnen und Senioren aus dem Kanton Aargau konnten in diesem Jahr auch einige Junioren auf sich aufmerksam machen. Es waren dies in erster Linie Jonas Schär (U14) und Chiara Frapolli (U18). Beide schafften es, an den nationalen Titelkämpfen der Junioren zwei Mal Edelmetall zu gewinnen. Schär, der in Oftringen wohnt und in Oberentfelden trainiert, gewann im Winter die Silbermedaille und bestätigte diese Leistung mit dem Gewinn er Bronzemedaille im Sommer. Zudem erreichte der Sohn von SRF-Tennisexperte Bernhard Schär auch noch die Halbfinals am internationalen Juniorenturnier Swiss Junior Trophy (U14) und durfte die Schweiz an der Team-EM vertreten. Ebenfalls an der Team-EM dabei waren Luca Keist (U16), der sich völlig überraschend die Silbermedaille an der Junioren-SM in der Halle gesichert und zudem im Spätsommer mit zwei Viertelfinalqualifikationen an ITF-Turnieren aufgetrumpft hatte, und Sophie Lüscher, die sich ebenfalls eine Medaille an der Junioren-SM im Winter sichern konnte.
Bei eben dieser Winter Ausgabe der Schweizer Juniorenmeisterschaften musste sich Chiara Frapolli aus Bergdietikon in der Königskategorie U18 mit der bronzenen Auszeichnung zufrieden geben. Dafür holte sie dann im Sommer zum ganz grossen Schlag aus und konnte sich – zum zweiten Mal in ihrer Karriere – als Schweizer Meisterin feiern lassen. Der Lohn für diesen Triumph war die Teilnahme an der U18-Heim-Europameisterschaft in Klosters, wo sie immerhin eine Runde überstand.


Die Aargauer Medaillengewinner an der ... 

... Senioren-SM Winter:
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Karin Amrein (Gold), Kategorie 45+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Eric Gloor (Silber), Kategorie 35+
Peter Hausherr (Silber), Kategorie 75+
Hans Huber (Bronze), Kategorie 60+
Meinrad Kueng (Bronze), Kategorie 65+
Milan Makanec (Bronze), Kategorie 70+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+

... Senioren-SM Sommer:
Alain Dedial (Gold), Kategorie 35+
Sandra Hopfner (Gold), Kategorie 50+
Hans Huber (Silber), Kategorie 60+
Philippe Ruch (Bronze), Kategorie 35+
Daniel Müller (Bronze), Kategorie 45+
Ruedi Buergi (Bronze), Kategorie 60+
Peter Schoch (Bronze), Kategorie 70+
Beatrice Baumgartner-Ziegler (Bronze), 45+

... Junioren-SM Winter:
Luca Keist (Silber), Kategorie U16
Jonas Schär (Silber), Kategorie U14
Chiara Frapolli (Bronze), Kategorie U18

... Junioren-SM Sommer:
Chiara Frapolli (Gold), U18
Jonas Schär (Bronze), U14
Jérôme Kym (Bronze), U12
Sophie Lüscher (Bronze), U12

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Freitag, 21. November 2014

Aargauer Saisonbilanz Teil I: Eine schwierige Saison für die Profis

Im ersten Teil der Saisonbilanz durch die Aargauer Brille wird der Fokus auf die Aargauer Profispieler(innen) Stefanie Vögele, Amra Sadikovic, Karin Kennel und Jens Hauser gelegt.

Heute beginnt in Lille der endgültige Schlusspunkt des Profijahres 2014 und gleichzeitig - zumindest aus Schweizer Sicht - auch einer der Höhepunkte. Und natürlich würden wir nichts lieber sehen, als wenn Roger Federer und Stanislas Wawrinka ihre sonst schon sehr erfolgreiche Saison mit dem Gewinn der hässlichsten Salatschüssel der Welt krönen würden.
So stark die Schweizer Tenniscracks in dieser Saison auch aufgespielt haben, aus Aargauer Sicht war es - gemessen an früheren Erfolgen - ein eher verknorztes Jahr. Natürlich hat der Kanton Aargau mit Stefanie Vögele (WTA 81) noch immer eine Spielerin in den Top 100 der Welt. Und das ist sehr erfreulich, denn die 24-Jährige aus Leuggern schafft es zum ersten Mal in ihrer Karriere, zwei aufeinander folgende Jahre in diesem erlauchten Kreis der besten 100 Tennisspielerinnen der Welt abzuschliessen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, vor allem wenn man die schwierige private Situation, mit der Vögele in diesem Jahr zu kämpfen hatte, mit einbezieht. Trotzdem wurde die Aargauerin in diesem Jahr unter ihrem Wert geschlagen. Nicht weniger als 16 Mal scheiterte sie in der Auftaktrunde und lediglich vier Mal erreichte sie die Viertelfinals (einmal schaffte sie es ins Halbfinale). Für die kommende Saison hat Vögele also noch viel Luft nach oben.

Verletzung stoppt Kennel
Auch nicht nach Wunsch ist es der Entfelderin Karin Kennel (WTA 470) gelaufen. Sie steht in der Weltrangliste lediglich 30 Ränge weiter vorne, als dies Ende des letzten Jahres der Fall war. Das ist keine Glanzleistung für eine Spielerin, die einst zu den zehn besten Juniorinnen der Welt gehört hatte und an der Junioren-EM Silber gewann. Doch es gibt Gründe, weshalb Kennel in der Weltrangliste nicht weiter vorne klassiert ist. Der schwerwiegendste ist die Tatsache, dass Kennel seit August keine Turniere mehr bestreiten konnte, weil sie sich mit einer Fussverletzung - eine Stressreaktion im Mittelfussknochen -herumschlägt.
Zudem hat sie wiederholt bei höher dotierten und damit auch stärker besetzten Turnieren ihr Glück versucht. Davon konnte sie profitieren, nahm damit aber auch bewusst mehr Niederlagen in Kauf. Genau wie Vögele hat auch Karin Kennel in der kommenden Saison viel Steigerungspotenzial, wenn sie von Verletzungen verschont bleibt.

Der Rücktritt von Sadikovic
Die dritte Aargauer Profispielerin Amra Sadikovic hat ihre Karriere in diesem Frühling beendet. Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts war die 25-Jährige die Nummer 289 der Welt. Sie habe nicht mehr 100 Prozent für ihre Karriere geben können und halbe Sachen wären nicht ihr Ding, begründete sie ihren Entscheid. Damit hat der Aargau eine Profispielerin weniger in seinen Reihen, jedoch wird die 19-fache Titelgewinner auf der ITF-Tour und regelmässige Fed Cup Spielerin ihrem Sport als Trainerin treu bleiben.

Hauser hört auf
Bei den Männern verfügt der Kanton Aargau nach dem Rücktritt von Alexander Sadecky nur noch über einen Profispieler: Jens Hauser. Der 21-Jährige aus Oberwil-Lieli trainiert seit eineinhalb Jahren in Kroatien und ist derzeit auf Rang 1353 der Welt klassiert. Damit steht auch er nicht dort, wo er zum Ende dieses Jahres eigentlich hätte stehen wollen. Vor einem Jahr sprach er davon, dass er in diesem Jahr einen grossen Sprung nach vorne machen wollte. Dieser blieb jedoch aus, denn der junge Aargauer ist derzeit 46 Plätze weiter hinten klassiert als vor einem Jahr.
Aus diesem Grund hat sich Hauser entschlossen, seine Karriere zu beenden und die Matura nachzuholen. Trotzdem wird er weiter auf dem Tennisplatz anzutreffen sein. "Ich möchte mein Tennis auf einem hohen Niveau halten und in der Schweiz Interclub und einige Preisgeldturniere spiele", so Hauser.

Auch wenn es bei den Profis nicht die erfolgreichste Saison war, gibt es bei den Junioren und bei den Senioren viel Positives zu berichten. Mehr dazu im zweiten Teil des Saisonrückblicks.

Text und Bild (Karin Kennel) von Fabio Baranzini, Bild (Stefanie Vögele) von Facebook

Sonntag, 16. November 2014

Vorzeitiges Saisonende für Karin Kennel

Für die Entfelderin Karin Kennel (WTA 470) ist die laufenden Tennissaison bereits zu Ende. Seit August laboriert die 19-Jährige an einer Fussverletzung herum und wollte eigentlich nächste Woche in Ägypten wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Doch bei der abschliessenden MRI-Untersuchung einen Tag vor der Abreise zeigte sich, dass die Stressreaktion im Mittelfussknochen noch immer nicht ausgeheilt ist.

Comeback-Datum noch unklar
Jetzt muss Kennel noch einmal vier Wochen pausieren, ehe sie langsam wieder mit dem Aufbau für die kommende Saison beginnen kann. Wann sie ihr Comeback geben wird, ist jedoch nach wie vor unklar.

Text und Bild von Fabio Baranzini