Montag, 30. Dezember 2013

Der Macher im Hintergrund sagt Adieu

Hansjörg Schifferle gibt die Leitung des Sportcenters Wase nach zehn Jahren ab. Der 32-jährige Thomas Nef aus Wohlen übernimmt die Centerleitung ab dem 1. Januar 2014.

Wer im Aargau Tennis spielt, hatte mit grosser Wahrscheinlichkeit schon einmal mit Hansjörg Schifferle zu tun. Seit 30 Jahren steht der gebürtige Klingnauer auf dem Tennisplatz, sechs Jahre war er im Vorstand des Aargauischen Tennisverbandes (ATV) und seit rund fünfzehn Jahren ist er Turnierleiter. Die meisten dürften Schifferle jedoch mit dem Sportcenter Wase in Verbindung bringen, wo er die letzten zehn Jahre als Geschäftsführer gearbeitet und die Aargauer Tennisszene mit innovativen Ideen belebt hat. Morgen geht der 62-Jährige in Pension und übergibt die Leitung an Thomas Nef (siehe letzter Abschnitt).

Seine Handschrift ist erkennbar
In all den Jahren, in denen sich Hansjörg Schifferle für den Tennissport eingesetzt hatte, agierte er stets im Hintergrund. Er suchte die Aufmerksamkeit nicht, stand nur ungern im Fokus. Diese Eigenschaften taten seinem Wirken jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Schifferle geniesst weit über die Kantonsgrenze hinaus einen guten Ruf als engagierter Förderer des Tennissports. Auch im Wase ist seine Handschrift deutlich zu erkennen. Er brachte – auch dank der Investitionsbereitschaft des Inhabers – die Infrastruktur des Centers auf Vordermann. Vor drei Jahren realisierte er den Bau einer modernen Badmintonhalle.
Zudem lancierte er eine Turnierserie und führte neue Spielmodi wie Eintagesturniere oder Doppelplausch-Events ein. Unter seiner Leitung wurde das Sportcenter Wase zum Turnierveranstalter mit den drittmeisten Teilnehmern der ganzen Schweiz. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass zuvor im Wase nur vereinzelt Turniere ausgetragen wurden. «Ich hatte viele Ideen, die ich umsetzen wollte. Für mich ist es die grösste Befriedigung, wenn die Leute diese annehmen», sagt Schifferle.

Ein Spätberufener
Der Tennissport und Hansjörg Schifferle, das hat vom ersten Tag gepasst wie die Faust aufs Auge. Dabei hat der gelernte Maschinenzeichner, der sich später im EDV-Bereich weiterbildete, erst mit 32 Jahren zum weissen Sport gefunden. Als Jugendlicher hatte er Fussball gespielt, kickte gar in der Aargauer Juniorenauswahl. Auch beim Handballverein STV Baden bewies er sein Talent und schaffte es in die 1. Liga, ebenso im Tischtennis. «Die Ballsportarten waren genau mein Ding», sagt Schifferle. Es überrascht daher nicht, dass er auch im Tennissport schnell Fuss fasste. Schifferle wurde Captain seines Interclubteams im TC Unteres Aaretal, übernahm in jenem Club eine Vorstandstätigkeit und organisierte 1997 mit den kantonalen Junioren-Meisterschaften sein erstes Tennisturnier.
Sein grosses Engagement blieb in Tenniskreisen nicht verborgen und er wurde für den Vorstand des ATV vorgeschlagen. Obwohl er damals in der Geschäftsleitung eines Möbelherstellers arbeitete, sagt er zu. «Ich kann nur schlecht Nein sagen. Gleichzeitig reizte mich aber die Herausforderung.» Sechs Jahre war er fürs Turnierwesen zuständig, ehe er 2003 zurücktrat, weil er die Geschäftsleitung im Wase übernahm.

Schicksalsschläge verkraftet
Jetzt – nach zehn Jahren – hat Hansjörg Schifferle genug. Obwohl er noch einen Vertrag bis 2015 hätte, räumt er seinen Platz. «Nach meinem Herzinfarkt und dem plötzlichen Tod meiner Frau, die meine vielen Aktivitäten stets akzeptiert hatte, hat sich meine Sicht auf viele Dinge verändert. Die Arbeit ist nicht mehr das Wichtigste», sagt er. Schifferle freut sich, seine grosse, schwarze Agenda, in der er alle Geschäftstermine notiert hatte, wegzulegen. Langeweile wird bei ihm trotzdem nicht aufkommen.
«Ich möchte wieder mehr zum Racket greifen und Turniere spielen», sagt er. Ein Ziel hat sich Hansjörg Schifferle bereits gesetzt: Er möchte noch einmal eine R5-Klassierung erreichen.


Der Nachfolger
Thomas Nef, der Sohn von Centerinhaber Guido Nef, übernimmt die Leistung des Sportcenters Waseab dem 1. Januar 2014. Der 32-Jährige absolvierte eine KV-Lehre und bildete sich danach zum eidgenössisch diplomierten Einkäufer weiter. Nach einige Jahren Berufserfahrung wird der passionierte Hobbytennisspieler aus Wohlen nun die Geschäftsführung übernehmen. „Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung, denn ich habe die Möglichkeit, mein Hobby zum Beruf zu machen“, so Nef, der vor allem die Bereiche Badminton und Squash weiter ausbauen möchte. Thomas Nef wird den Kundenstamm seines Vorgängers und auch alle Mitarbeiter übernehmen.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Samstag, 28. Dezember 2013

„Ich hätte gern den Aufschlag von Serena Williams“

Stefanie Vögele spricht im Interview über ihre Vorlieben beim Fliegen, ihr Lieblingsessen und erzählt, weshalb sie Taschkent meidet.

Die letzte Saison war die erfolgreichste in der Karriere von Stefanie Vögele. Die 23-jährige aus Leuggern hat sich in den Top 50 etabliert und befindet sich daher in der komfortablen Lage, im kommenden Jahr praktisch bei allen Turnieren im Hauptfeld antreten zu können. Der Muskelfaserriss, den sie sich beim letzten Turnier zugezogen hatte, ist mittlerweile verheilt und sie hat auch das Vertrauen wieder gefunden, um das Bein voll zu belasten. Für die neue Saison hat sich die Aargauerin keine konkreten Ziele gesteckt, sondern möchte einfach ihr Spiel weiter verbessern. Bereits vor Weihnachten ist Vögele nach Australien geflogen, wo sie diese Woche in Brisbane ihre Saison lancieren wird.

Stefanie Vögele, als Tennisspielerin müssen Sie viel fliegen. Welche Fluggesellschaft bevorzugen Sie dabei?
Stefanie Vögele: Es ist eigentlich egal welche Fluggesellschaft ich wähle, denn Economy zu fliegen ist nie bequem. (lacht) Bei meiner Reise nach Australien habe ich mir für den Flug nach Bangkok mit meinen gesammelten Flugmeilen ein Upgrade geleistet. Ich wähle meine Flüge jedoch meist nach dem Preis aus und fliege wenn möglich Star Alliance, damit ich Meilen sammeln und mir ab und zu ein Upgrade leisten kann.

Wie vertreiben Sie sich die Zeit im Flugzeug?
Ich kann ziemlich gut schlafen während den Flügen. Sonst vertrete ich mir ab und zu die Beine, lese ein Magazin und schaue mir einen Film an.

Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?
Ich habe mir im Kino den zweiten Teil von „The Hobbit“ angeschaut. Was Filme angeht, habe ich aber keine besonderen Vorlieben.

Auf welches Turnier freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?
Auf die Grand Slam Events und das Turnier in Miami. An Miami habe ich gute Erinnerungen, denn beim letzten Mal teilte ich mir dort eine Wohnung mit Mandy Minella, meiner besten Freundin auf der Tour. Wenn möglich wiederholen wir das in diesem Jahr.

Ist Miami denn auch Ihre Lieblingsstadt?
Miami ist schön, aber ich bevorzuge New York und London. Diese beiden Städte gefallen mir am besten.

Weil man dort besonders gut einkaufen kann? Sie haben in einem Interview gesagt, dass Sie gerne shoppen gehen.
Ja, das ist natürlich auch ein Grund, aber ich mag auch das Wetter und die Möglichkeiten, in der Stadt etwas zu unternehmen. In London haben mir die vielen Cafés sehr gut gefallen.

Gibt es auch Orte, die Sie nicht gerne bereisen?
Wenn es geht, meide ich Taschkent. Nicht weil es mir dort nicht gefällt oder das Turnier nicht gut organisiert wäre, aber als ich das letzte Mal dort war, hatte ich Probleme mit dem Essen und bekam Durchfall. Ich war nicht die einzige Spielerin, der es so erging. Wenn es also irgendwie geht, streiche ich Taschkent aus meinem Turnierkalender.

Was essen Sie am liebsten?
Ich bevorzuge italienisches Essen. Entsprechend habe ich keine Schwierigkeiten, ein Restaurant zu finden, da praktisch jede Stadt einen guten Italiener hat. Es gibt jedoch in Melbourne ein Lokal, dass ich wenn möglich jedes Jahr aufsuche.

Kommen wir noch aufs Tennis zu sprechen. Gegen wen möchten Sie im nächsten Jahr unbedingt spielen?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Natürlich gibt es Spielerinnen, gegen die ich lieber antrete. Aber ich möchte hier keine Namen nennen.

Wenn Sie Ihr Spiel frei zusammenstellen könnten: Von wem würden Sie welche Schläge und Fähigkeiten übernehmen?
Den Aufschlag und die mentalen Fähigkeiten würde ich ganz klar von Serena Williams nehmen. Vorhand und Rückhand gibt es sehr viele gute auf der Tour, da möchte ich keine rauspicken. Was die Beinarbeit anbelangt, würde ich jedoch die von Sloane Stephens auswählen und den Volley würde ich mir von irgendeiner Doppelspezialistin nehmen.

Haben Sie einen Glücksbringer auf dem Platz?
Ich trage immer ein Freundschaftsband ums Handgelenk. Das habe ich von meiner Schwester und einer Kollegin geschenkt bekommen.

Welche Schlagzeile möchten Sie in diesem Jahr über sich in den Zeitungen lesen?
Da mache ich keinen Vorschlag. Ihr Journalisten schreibt ja trotzdem immer, was ihr wollt. (lacht)

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Einladung und Anmeldung zur GV

Am Freitag 17. Januar findet um 19 Uhr im Landgasthof Grüenebode in Berikon (Oberwilstrasse 2) die 76. Generalversammlung des Aargauischen Tennisverbandes statt. Um 20:30 folgt das Abendessen. 

Die Jahresberichte der ATV-Vorstandsmitglieder werden bis Anfang 2014 auf dieser Homepage aufgeschaltet werden. Hier sind sie zu finden.

Hier gehts zur Anmeldung und zur Einladung

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil II

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im zweiten Teil die Männer:

Alexander Sadecky
Aktuelles Ranking: 1541
Ranking Anfang 2013: 563
Trend: sinkend

Auf der ATP-Tour war es kein gutes Jahr für den Würenloser Alexander Sadecky. Der 26-Jährige erspielte sich bei seinen sechs Einsätzen lediglich zwei ATP-Punkte und stürzte im Ranking von Rang 563 bis auf Platz 1541 ab. Sadecky hat das Tennisspielen jedoch nicht verlernt, sondern er hat seine Prioritäten verschoben. „Ich spielte in diesem Jahr vorwiegend nationale Preisgeldturniere und verschiedene Ligen im In- und Ausland“, erklärt der Aargauer, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt. Auf nationaler Ebene feierte Sadecky denn auch einige Erfolge. Er wurde NLA-Interclubmeister mit Centre sportif de Cologny und gewann dabei sechs von sieben Einzelpartien - dies obwohl er nicht als Sandspezialist bekannt ist. Zudem konnte er mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere für sich entscheiden.


Jens Hauser
Aktuelles Ranking: 1241
Ranking Anfang 2013: 1312
Trend: gleichbleibend

Eine schwierige Saison durchlebte Jens Hauser. Der Tennisprofi aus Oberwil-Lieli hatte im ersten halben Jahr mit Motivationsproblemen zu kämpfen und war mit seinem Trainingsumfeld nicht mehr zufrieden. Die Probleme schlugen sich auch in den Resultaten nieder, die deutlich unter Hausers gewohntem Level blieben. Der Aargauer entschied sich daher für einen radikalen Wechsel und hat seine Zelte in der Schweiz abgebrochen. Seit Juni trainiert der 20-Jährige in Kroatien. „Ich bin hier sehr zufrieden und meine Leistungen sind deutlich besser geworden“, sagt er. In der zweiten Jahreshälfte zeigte Hauser bei Future-Turnieren gute Ansätze und holte sich innerhalb weniger Wochen fünf ATP-Punkte.


Nikolai Haessig
Aktuelles Ranking: 2118
Ranking Anfang 2013: 1337
Trend: sinkend

Als Nikolai Haessig vor drei Jahren aus Kanada in die Schweiz kam, legte er sich mit seinem Vater einen Dreijahresplan zurecht. Dieser sah vor, dass Haessig in die Top 300 vorstösst. Die drei Jahre sind vorbei und Haessig ist weit entfernt von seinem definierten Ziel. Der mittlerweile 21-Jährige zog daher die Konsequenzen und beendet seine Karriere als Tennisprofi. Der Schweiz-Kanadier, der in diesem Jahr seine erfolgreichste Interclubsaison spielte und einige entscheidende Matches gewinnen konnte, nimmt die Ausbildung zum Wettkampftrainer B in Angriff. Daneben wird er weiter trainieren und bei nationalen Turnieren antreten. Im nächsten Jahr möchte er erstmals die Top 20 der Schweiz knacken.


Bereits im Frühjahr hat Kevin Jordi seine Profikarriere beendet. Der amtierende Aargauer Meister aus Bremgarten hat im August eine KV-Lehre in Angriff genommen.


Text und Bilder von Fabio Baranzini, Bild von Jens Hauser von Alexander Wagner

Dienstag, 17. Dezember 2013

Das Jahr 2013 aus Aargauer Sicht, Teil I

In Australien werden bald wieder die ersten Bälle der neuen Saison geschlagen. Höchste Zeit also nochmals einen Blick auf das Tennisjahr 2013 zu werfen und zu schauen, wie sich die Aargauer Tennisprofis geschlagen haben. Im ersten Teil die Frauen:


Stefanie Vögele
Aktuelles Ranking: 50
Ranking Anfang 2013: 113
Trend: steigend

2013 war das bisher das mit Abstand erfolgreichste Jahr von Stefanie Vögele. Die 23-Jährige aus Leuggern hat sich erstmals seit 2009 wieder in den erlauchten Kreis der Top 100 zurückgekämpft, hat in Paris zum ersten Mal die dritte Runde bei einem Grand Slam Turnier erreicht und stand insgesamt vier Mal im Halbfinal eines WTA-Turniers. Mit Siegen über Caroline Wozniacki, Sloane Stephens und Kaia Kanepi hat sie zudem gleich mehrfach bewiesen, dass sie auch mit den besten der Szene mithalten kann. Verdienter Lohn für die starken Leistungen in diesem Jahr waren ihre bisher beste Klassierung (WTA 42) und ein Preisgeld von gut 365'000 Franken.


Amra Sadikovic
Aktuelles Ranking: 278
Ranking Anfang 2013: 234
Trend: sinkend

Die Saison 2013 lief für Amra Sadikovic nicht nach Wunsch. Statt ein Platz in der Nähe der Top 100 fiel Sadikovic im Ranking zurück. Die grossgewachsene Aufschlagsspezialistin aus Birr hatte wiederholt mit Verletzungen zu kämpfen und konnte nur ganz selten ihr volles Leistungspotenzial abrufen. Bei 22 Turniereinsätzen erreichte die 24-Jährige lediglich zwei Mal die Halbfinals. Die fehlenden Resultate schlugen sich auch in Sadikovics derzeitigem Ranking nieder: Platz Nummer 278. Damit liegt sie 44 Ränge hinter ihrer Klassierung anfangs Jahr und ist lediglich noch die Nummer sechs der Schweiz hinter Vögele, Oprandi, Bencic, Golubic und Bacsinszky. Damit dürfte es für sie auch kaum mehr für eine Fed Cup Nomination reichen.


Karin Kennel
Aktuelles Ranking: 457
Ranking Anfang 2013: 1012
Trend: steigend

In der letzten Saison eilte Karin Kennel von Erfolg zu Erfolg. Die 18-jährige Entfelderin spielte sich in die Top 10 der Juniorenweltrangliste und gewann die Silbermedaille an den U18-Europameisterschaften in Klosters. Doch nicht nur bei den Juniorinnen mischte sie vorne mit, sondern auch bei den Profis sorgte sie für Furore. In Heraklion gewann ihren ersten Profititel und sorgte mit weiteren Viertel- und Halbfinalteilnahmen bei kleineren Turnieren dafür, dass sich ihr WTA-Punktekonto weiter füllte. Das schlug sich auch in der Weltrangliste nieder: Karin Kennel hat sich um über 500 Plätze auf Rang 457 verbessert. „Es war mein bisher klar erfolgreichstes Jahr“, sagt Kennel. Dies obwohl sie am Ende ihr Mitte Saison neu definiertes Ziel – ein Platz in den Top 300 – klar verpasst hat.

Text und Bilder von Fabio Baranzini

Sonntag, 15. Dezember 2013

Sadecky und Kennel im Soll

An der Schweizer Meisterschaft, die am vergangenen Wochenende in Biel über die Bühne ging, ist der Würenloser Alexander Sadecky im Halbfinale am nachmaligen Sieger Henri Laaksonen gescheitert. Karin Kennel (Entfelden) und Nikolai Haessig (Muhen) erreichten die Viertelfinals.

Alexander Sadeckys (N2, 11, im Bild) Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften verlief nicht so, wie es in einem gängigen Tennislehrbuch stünde. Der 26-jährige Würenloser, der seit gut einem Jahr die Matura im Selbststudium nachholt, hat kein Vorbereitungsturnier bestritten und konnte nicht so viel trainieren, wie er wollte, da er derzeit mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. Dennoch konnte er an den nationalen Titelkämpfen seine Positionierung in der Setzliste rechtfertigen.
Als Turniernummer vier genoss Sadecky in der ersten Runde ein Freilos und traf nach einem ungefährdeten Sieg über Siméon Rossier (N3, 59) auf den Kantonsrivalen Nikolai Haessig (N2, 23) aus Muhen. Dieser überzeugte in Biel mit zwei Siegen über besser klassierte Kontrahenten. Zuerst bezwang er Luca Margaroli (N2, 21) und dann auch noch den an Nummer sieben gesetzten Jacob Kahoun (N2, 17) – beide ohne Satzverlust. Im Aargauer Duell behielt dann aber Alexander Sadecky die Oberhand und siegte in einer ausgeglichenen Partie mit 7:6, 6:4. Auf den Linkshänder, der in seiner Karriere bereits zwei Mal Schweizer Meister geworden ist, wartete dann in der Runde der letzten Vier ein harter Brocken: Davis Cup-Spieler und Titelverteidiger Henri Laaksonen (N1, 3).

Satzgewinn gegen Laaksonen
Gegen den Finnisch-Schweizerischen Doppelbürger zeigte Sadecky einmal mehr, dass er – obwohl er nicht mehr als Profi unterwegs ist – noch immer zur nationalen Elite gehört. Den ersten Satz konnte Aussenseiter Sadecky mit 7:6 für sich entscheiden, doch danach war Laaksonen der klar bessere Spieler und gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1, 6:2 deutlich. Dennoch war Sadecky der einzige Spieler, der gegen Laaksonen einen Satz gewinnen konnte.
Neben Sadecky und Haessig standen mit Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau) noch zwei weitere Aargauer Tenniscracks im Einsatz. Hauser musste allerdings bereits in der ersten Runde die Segel streichen. Mrose erreichte dank einem Sieg über Jessy Kalambay (N3, 34) immerhin die zweite Runde, wo er an Patrick Eichenberger scheiterte (N2, 20).

Kennel verliert gegen Michel
Bei den Frauen ruhten die Aargauer Hoffnungen auf der 18-jährigen Entfelderin Karin Kennel (N2, 11). Die Vize-Europameisterin bei den Juniorinnen war an Nummer fünf gesetzt und profitierte daher in der ersten Runde von einem Freilos. In der Folge bezwang sie Chiara Grimm (N2, 17) sicher mit 6:2, 7:5 und traf im Viertelfinal auf Lara Michel (N1, 9). Gegen die Turniernummer vier setzte es für Kennel eine knappe Niederlage ab. Die Entfelderin verlor mit 7:6, 3:6, 4:6 und wartete damit weiterhin auf ihre erste Halbfinal-Teilnahme an nationalen Titelkämpfen bei den Aktiven. 
Dominique Meyer (R1, Bild), die zweite Aargauerin im Hauptfeld, blieb wie erwartet chancenlos. Die 14-jährige Aarauerin, die sich überraschend durch die Qualifikation gespielt hatte, verlor gegen Sandy Marti (N3, 25) mit 2:6, 1:6.

Text und Bild von Dominique Meyer von Fabio Baranzini, Bild Alexander Sadecky zur Verfügung gestellt

Dienstag, 10. Dezember 2013

Langsamer Abgang von der internationalen Bühne

Der Würenloser Alexander Sadecky hat neue Prioritäten gesetzt und trat in diesem Jahr vorwiegend auf nationaler Ebene an. Ab morgen nimmt er an den Schweizer Meisterschaften in Biel teil.

Alexander Sadeckys Bilanz auf der ATP-Tour sieht in diesem Jahr erschreckend aus: Bei sechs Turnieren siegte er nur gerade zwei Mal im Hauptfeld. In der Weltrangliste ist er von Platz 570 auf 1541 abgestürzt. Trotzdem: Die ehemalige Weltnummer 313 hat das Tennisspielen nicht verlernt. Beim Linkshänder aus Würenlos haben sich in den letzten Monaten aber die Prioritäten verschoben. „Ich habe mich auf nationale Preisgeldturniere fokussiert und in mehreren Ligen im In- und Ausland gespielt“, erklärt er.
Die Einsätze auf der ATP-Tour hat Sadecky seit gut einem Jahr, als er im Selbststudium die Matura in Angriff genommen hatte, schrittweise reduziert. In der zweiten Hälfte dieses Jahres bestritt er nur noch zwei Turniere. Das Wort „Rücktritt“ nimmt der 26-Jährige Aargauer aber bewusst nicht in den Mund. Er will sich noch ein Hintertürchen offen lassen und auch in Zukunft das eine oder andere Profiturnier bestreiten. Vor allem aber will Sadecky nicht von einem Rücktritt sprechen, weil er noch immer viel in den Tennissport investiert. Mehrmals pro Woche feilt er an seinem Spiel und hat in der Sommersaison bewiesen, dass er nach wie vor zur nationalen Elite gehört. Im Interclub wurde er sowohl in der NLB mit Seeblick ZH als auch in der NLA mit Centre Sportif de Cologny Schweizer Meister, wo er mit sechs Einzelsiegen viel zum Titelgewinn beigetragen hat. Zudem gewann Sadecky mit dem Schützenmattcup und dem Leuchtenstadt Open zwei grosse Preisgeldturniere.

Keine Enttäuschung
Die guten Resultate machten sich auch finanziell bezahlt. So viel wie in diesem Jahr hat Sadecky selbst zu seinen besten Zeiten auf der Profitour nicht verdient. Zu teuer waren die vielen Auslandreisen und zu klein die Preisgelder bei den Turnieren auf der untersten Stufe der ATP-Tour. Dennoch möchte der Würenloser die acht Profijahre nicht missen. „Es war eine super Erfahrung. Ich habe Sprachen gelernt, habe Freunde auf der ganzen Welt und konnte meinen Horizont durch die vielen Reisen erweitert. Kurzum, ich durfte meinen Traum leben“, sagt er. Keine Spur von Enttäuschung, obwohl der Durchbruch nicht gelang? „Natürlich wäre ich gerne weiter gekommen. Wenn ich den einen oder anderen vor mir klassierten Spieler sehe (Anm. d. Red: Sadecky gewann u.a. gegen Paire (ATP 26), Dodig (ATP 33), Cilic (ATP 37) und Golubev (ATP 82), denke ich: ‚Gopf, das hätte ich auch schaffen können.' Schlussendlich wäre ich aber kein anderer Mensch geworden, wenn ich die Nummer 150 oder 200 der Welt gewesen wäre.“
Ab morgen wird Sadecky die Schweizer Meisterschaften in Biel bestreiten. Seine Vorbereitung war nicht optimal, da er mitten in den Prüfungsvorbereitungen steckt. „Mir fehlt die Matchpraxis, aber wenn ich die ersten Runden überstehe, ist alles möglich“, ist er überzeugt.


Sechs Aargauer im Hauptfeld
An der SM in Biel greifen sechs Aargauer ins Geschehen ein. Der an Nummer vier gesetzte Alexander Sadecky, der das Turnier schon zwei Mal gewinnen konnte, hat aus Aargauer Sicht die grössten Chancen. Ebenfalls mit dabei sind Nikolai Haessig (N2, 23, Muhen), Jens Hauser (N2, 28, Oberwil-Lieli) und Oliver Mrose (N2, 29, Klingnau). Bei den Frauen ruhen die Aargauer Hoffnungen auf der U18-Vize-Europameisterin Karin Kennel (N2, 12). Die Entfelderin ist an Nummer fünf gesetzt. Kaum Chancen haben dürfte die erst 14-jährige Dominique Meyer (R1) aus Aarau, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hat.

Text und Bild von Karin Kennel von Fabio Baranzini, Bild Alex Sadecky zur Verfügung gestellt

Sonntag, 8. Dezember 2013

Kennel verpasst zweites Profi-Endspiel

Die 18-jährige Entfelderin Karin Kennel (WTA 483) spielte im türkischen Antalya zwei Turniere und erreichte beim zweiten Einsatz die Halbfinals. Ihr Saisonziel verpasst sie aber dennoch klar.

Beim ersten Auftritt in der Türkei lief es Karin Kennel nicht nach Wunsch. Die Entfelderin kassierte in der zweiten Runde eine unnötige Niederlage gegen die zu jenem Zeitpunkt noch ohne Ranking spielende Sarah Finck. 6:2, 4:6, 4:6 verlor Kennel gegen die Französin, die in diesem Jahr vor ihrem Sieg gegen Kennel gerade mal zwei Spiele im Hauptfeld der ITF-Tour gewinnen konnte.
Doch die 18-jährige Aargauerin liess sich von der Zweitrundenpleite nicht aus dem Konzept bringen und zeigte beim zweiten Turnier in Antalya, weshalb sie in diesem Jahr in der Weltrangliste bereits über 500 Ränge nach oben geklettert ist. Als Nummer vier der Setzliste bekundete sie in den ersten beiden Runden gegen Kimberley Zimmermann (WTA 810) und Monique Zuur (WTA 731) keinerlei Probleme. Gegen die Belgierin und die Holländerin gab Kennel gesamthaft nur gerade sechs Games ab.

Gute Chance verpasst
Im Viertelfinal traf sie dann auf die um ein Jahr ältere Anita Husaric (WTA 689), die an Nummer sechs gesetzt war. Kennel erwischte keinen guten Start in die Partie und musste den Startsatz mit 4:6 ihrer Kontrahentin überlassen. Doch der Satzverlust schien eine befreiende Wirkung zu haben. In der Folge dominierte Kennel das Geschehen klar und gewann die Durchgänge zwei und drei jeweils mit 6:1. Damit qualifizierte sie sich zum vierten Mal in dieser Saison bei einem mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turnier für die Halbfinals.
Die Auslosung meinte es gut mit Kennel, denn statt der an Nummer eins gesetzten Karin Morgosova (WTA 380), die bereits in der zweiten Runde die Segel streichen musste, wartete die ungesetzte Natela Dzalamidze (WTA 666) auf Kennel. Doch die Entfelderin konnte die gute Ausgangslage nicht in einen Sieg ummünzen. Kennel unterlag der Russin mit 0:6, 6:2, 1:6 und verpasste damit die zweite Finalqualifikation ihrer Karriere. Im Ranking wird sie trotzdem einen Sprung nach vorne machen und sich neu in der Region von Rang 450 klassieren. Ihr Mitte Jahr erklärtes Saisonziel -  ein Platz unter den besten 300 der Welt - verpasst sie jedoch klar.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Dienstag, 3. Dezember 2013

Der letzte Kampf um McDonalds-Gutscheine in diesem Jahr

Im Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen fand am vergangenen Wochenende der letzte McDonalds kids Tennis Cup dieses Jahres statt.

Es war der letzte McDonalds kids Cup, den die Tennisschule Freiamt unter der Leitung von Martin Büttler und Jürg Steiger in diesem Jahr durchgeführt haben. Um Punkte wurde in vier verschiedenen Kategorien gekämpft. Die jüngsten TurnierspielerInnen der Region (alle ohne Spiellizenz) zeigten ihren Eltern, was sie im Training gelernt haben.
Beim letzten Turnier waren 30 Kinder begeistert mit von der Partie. Die Kleinsten tragen ihre Begegnungen im Kleinfeld in der Kategorie rot aus, kommen dann ins ¾ - Feld (orange), bis sie schliesslich auf dem grossen Feld spielen können (Kategorie grün und gelb). Gekämpft wurde um Siegerpokale, Erinnerungsmedaillen und die beliebten McDonalds – Gutscheine. Erfreulicherweise hat auch der Aargauische Tennisverband ATV den Wert dieser Veranstaltung erkannt und sponserte für alle Teilnehmer und Helfer einen Hot Dog.
Ende Februar 2014 wird die beliebte Turnierserie für den Tennis-Nachwuchs fortgesetzt. Die Turniere sind auf swisstennis.ch aufgeschaltet. Anmelden kann man sich auch über www.tennisschule-freiamt.ch.

Folgende Spieler haben am letzten Wochenende gewonnen:

Kategorie rot:
1. Maria Goryachev
2. Celina Sommer
3. Colin Kunz

Kategorie orange:
1. Aleksej Acimovic
2. Jasper Rohner
3. Nicolas Fischer

Kategorie grün:
1. Severin Huber
2. Mathis Lauper
3. Manuel Winiarzyk

Kategorie gelb:
1. Nick Vogel
2. Ralph Notter
3. Sharon Boccali

Text und Bild zur Verfügung gestellt vom Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen

Dienstag, 19. November 2013

Seid ihr die Schweizer Tennis-Familie 2014?

Es ist wieder soweit: Swiss Tennis sucht eine sportliche, tennisbegeisterte Familie, bei der zwei oder sogar drei Generationen Tennis spielen.

Warum ist Tennis euer Familiensport? Was gefällt euch besonders? Was macht am meisten Spass? Erklärt Swiss Tennis, warum Tennis euer Hobby Nr. 1 ist!
Bis am 1. Dezember 2013 könnt ihr euch mit einer originellen Collage (A4-A3) zum Thema „Tennis ist der ideale Familiensport“ als „Schweizer Tennis-Familie 2014“ bewerben. Die Siegerfamilie wird das Gesicht der go4tennis-Plakate, mit welchen im nächsten Jahr schweizweit auf den Tennissport aufmerksam gemacht wird.
Die Tennisschweiz kürt anschliessend mittels „gefällt mir“-Likes (bis am 9. Dezember 2013, 17.00 Uhr) die Siegerfamilie. Und auf diese - wie auf alle Teilnehmenden - warten tollen Preise!

attraktive Preise
Für die neugewählte Familie gibt es Folgendes zu gewinnen:
  • Ein professionelles Familien-Fotoshooting im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel (im Januar 2014)
  • ein Meet&Greet mit Stanislas Wawrinka
  • Eine Tennis-Ausrüstung von Wilson

Unter allen teilnehmenden Familien werden ausserdem attraktive Preise (u.a. Tickets Crédit Agricole Suisse Open Gstaad, ….) verlost.

Alle Informationen zum Wettbewerb und das Anmeldeformular findet ihr auf www.swisstennis.ch. Und jetzt schnappt euch eure Familie, seid kreativ und legt los – ihr könnt auch eure Interclub-KollegInnen informieren, die Info an eure Clubkolleginnen und –kollegen oder an befreundete (Tennis-)Familien weiterleiten – vielen Dank!

Die Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb sind hier zu finden.

Text von Sandra Perez (Kommunikationschefin Swiss Tennis), Bild zur Verfügung gestellt

Samstag, 9. November 2013

Kennel meldet sich in Heraklion zurück

Die grösste Stadt auf der griechischen Ferieninsel Kreta scheint Karin Kennel (WTA 500) zu liegen. Im April hatte sie dort ihr erstes Profiturnier gewonnen und letzte Woche sorgte sie an derselben Stätte erneut für positive Schlagzeilen.

In Heraklion ist Karin Kennel vor zwei Wochen nach einer langen Pause auf die WTA-Tour zurückgekehrt. Mitte Juli hatte sie ihren bis dato letzten Ernstkampf bestritten. Danach gönnte sie sich einige Tage Urlaub und absolvierte danach ein intensives Aufbauprogramm. Beim ersten Turnier klappte noch nicht alles wie gewünscht. Obwohl sie an Nummer eins gesetzt war, scheiterte sie in der zweiten Runde klar. Beim zweiten Auftritt letzte Woche, sah das Ganze schon etwas erfreulicher aus.
Beim zweiten mit 10 000 Dollar dotierten ITF-Turnier kam der 18-jährigen Entfelderin, die erneut als Nummer eins der Setzliste geführt wurde, die Favoritenrolle zu. Diesmal wurde sie dieser Rolle jedoch auch gerecht. In der Startrunde deklassierte sie ihre Landsfrau Corina Jäger (WTA 1102) gleich mit 6:1, 6:0. Die zweite Runde wäre jedoch beinahe wieder zum Stolperstein geworden, obwohl die Ausgangslage auf dem Papier klar für Kennel sprach. Die junge Aargauerin traf auf die Deutsche Carolin Schmidt, die noch kein Ranking aufweist. Erst in Extremis konnte Kennel die Partie gegen Schmidt doch noch für sich entscheiden. 6:1, 3:6, 7:6 siegte sie und stand damit in der Runde der letzten Acht.

Unnötige Niederlage
Dort wartete die Belgierin Steffi Distelmanns (WTA 871), die an Nummer acht gesetzt war. Diesmal liess Kennel nichts anbrennen und siegte sicher mit 6:2, 6:4. Im Halbfinal zog Kennel dann allerdings einen schwachen Tag ein. In der Partie gegen die 17-jährige Polin Natalia Siedliska (WTA 842), die in der Vorwoche im Endspiel gestanden hatte, verlor Kennel mit 3:6, 3:6. Der Schwachpunkt im Spiel von Kennel war der Service: Nicht weniger als neun Doppelfehler unterliefen der Aargauerin und sie musste ihren Aufschlag gleich sieben Mal abgeben.
Obwohl in dieser Woche mehr drin gelegen wäre, wird Karin Kennel dank den sechs gewonnen WTA-Punkten rund 20 Plätze gut machen und damit ihr bisher bestes Ranking erreichen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 3. November 2013

SM-Titel für die Junioren des TC Mellingen

Die Juniorenmannschaft des TC Mellingen gewinnt den Interclub-Schweizermeistertitel in der Kategorie U12.

Die junge Mellinger U12-Mannschaft mit Matteo Barberio (R5), Jason (R6) und Justin Stüssi (R8) spielten sich nach erfolgreichen Gruppenspielen und einer Siegesserie in der KO-Runde in die Finalrunde des Junioren Interclubs in Winterthur. Dort trafen letztes Wochenende die vier besten Teams jeder Alterskategorie aufeinander.
Im Halbfinal am Samstag hiess der Gegner Stork. Nach den Einzeln und je einem Sieg für beide Teams musste das Doppel entscheiden. In einem fantastischen Spiel konnten sich die Junioren des TC Mellingen durchsetzen. Im Final traf man auf die favorisierten Spieler von Flamingo Ostermundigen. Während Matteo Barberio sein Spiel in zwei Sätzen gewinnen konnte, musste Jason Stüssi mehr kämpfen. Dank einem Drei-Satz-Sieg stand der Gewinn des Schweizermeistertitels aber noch vor dem Doppel fest. Ein toller Erfolg in der noch jungen Karriere der Mellinger Tennisspieler.

Text und Bild von Melanie Meier (Juniorenverantwortliche TC Mellingen) 

Bildlegende v.l.n.r.: Matteo Barberio, Jason Stüssi, Justin Stüssi, Christoph Stüssi (Coach)

Freitag, 1. November 2013

"Die Zeit mit der Familie wird mir immer wichtiger"

In der letzten Saison hat sich Stefanie Vögele (WTA 44) in der Weltrangliste um 69 Plätze nach vorne gearbeitet und ist die neue Nummer eins der Schweiz. Im Interview blickt sie auf ihre bisher erfolgreichste Saison zurück.

Stefanie Vögele, im Halbfinale von Luxemburg mussten Sie wegen einer Oberschenkelblessur aufgeben. Wie schlimm ist die Verletzung?
Stefanie Vögele: Ich habe mir einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen und muss daher drei bis vier Wochen aussetzen. Meine geplanten Ferien werden dadurch gar etwas verlängert. So betrachtet ist der Zeitpunkt der Verletzung gar nicht so schlecht. (lacht)

Wie sehen Ferien bei Ihnen aus? Haben Sie nach den vielen Reisen während der Saison überhaupt noch Lust, ins Ausland zu gehen?
Letzte Woche verbrachte ich einige Tage mit Wellness im Schwarzwald. Obwohl, Ferien darf man dem ja fast nicht sagen, wenn ich nur gerade eine Stunde von zu Hause weg bin. Ich hatte jedoch keine Lust, wieder ins Flugzeug zu steigen, denn in dieser Saison bin ich schon genug gereist. Die restlichen Ferientage werde ich bei meiner Familie in Leuggern verbringen.

Wie wichtig ist Ihnen die Zeit mit Ihrer Familie?
Die wird mir immer wichtiger. Früher war ich manchmal froh, dass ich von zu Hause weg kam, aber jetzt geniesse ich die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden umso mehr. Bei ihnen kann ich viel besser abschalten, als wenn ich allein in meiner Wohnung in Biel bin und die Abende vor dem Fernseher verbringe.

Sie können auf Ihre mit Abstand erfolgreichste Saison zurückblicken. Was war ihr persönliches Highlight?
Es gab verschiedene Höhepunkte, aber das Erreichen der dritten Runde an den French Open war schon speziell. Ich bin aber mit der ganzen Saison sehr zufrieden.

Im Vergleich zu früheren Jahren fällt auf, dass Ihre Leistungen konstanter geworden sind.
Ja, die Konstanz war der Schlüssel zum Erfolg. Ich konnte aber mein Spiel in allen Bereichen weiterentwickeln. Dennoch sind die guten Resultate nicht selbstverständlich. Nur weil ich einmal eine Spitzenspielerin geschlagen habe, kann ich nicht erwarten, dass es so weiter geht. Ich muss meine Leistung jedes Mal wieder bestätigen. Sobald ich nicht ganz auf der Höhe bin, reicht es nicht mehr. Das musste ich auf der Amerika-Tour im Sommer feststellen, als ich einige unnötige Niederlagen kassierte.

Wie schwierig war es, aus dieser Negativspirale auszubrechen? Nach der wenig erfolgreichen Amerika-Tour folgten ja auch noch zwei Erstrundenniederlagen in Asien.
Das ar in der Tat nicht ganz einfach. Vor allem weil ich jeweils mehrere Wochen unterwegs war und es nach einer Niederlage sechs oder sieben Tage dauerte bis zum nächsten Match.

Da blieb viel Zeit, um über Niederlagen nachzudenken.
Ja, es kam schon vor, dass ich am Abend oder auch noch am darauffolgenden Tag über eine Niederlage nachdachte. In solchen Situationen darf ich mich aber nicht runterziehen lassen und ein verlorenes Match als Weltuntergang betrachten. Das ist einfacher gesagt als getan, aber es gelingt mir immer besser. Ich bin mental stärker geworden und habe mehr Selbstvertrauen. Das zeigten auch die Halbfinalqualifikationen in Linz und Luxemburg, die direkt auf die Niederlagen in Amerika und Asien folgten.

Bei diesen beiden Turnieren haben Sie gleich fünf Mal in drei Sätzen gewonnen. Zufall?
Ich hatte schon immer die Tendenz, langsam zu starten. Vielleicht sollte ich jeweils vor meinen Matches einen Satz auf dem Trainingsplatz spielen, damit ich bereit bin. (lacht) Es ist ein gutes Zeichen, dass ich diese Matches alle gewonnen habe, aber ich muss unbedingt daran arbeiten, dass ich den Start nicht verschlafe.

Dank Ihren starken Leistungen stehen Sie vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit und werden zu Anlässe wie beispielsweise dem Super10Kampf eingeladen. Geniessen Sie das?
Ich bin nicht jemand, der die Aufmerksamkeit sucht und sich selbst einlädt, um sich zu zeigen. Auftritte in der Öffentlichkeit gehören zu meinem Beruf und ich komme diesen gerne nach. Vor allem über die Einladung zum Super10Kampf habe ich mich sehr gefreut. Ich verstehe diese als Anerkennung für meine guten Leistungen in diesem Jahr auf. Umso schwieriger fiel es mir, dass ich wegen meiner Verletzung absagen musste. Jetzt schaue ich mir das Ganze halt von der Tribüne aus an und geniesse das Buffet.

Mit dem sportlichen Erfolg steigt nicht nur das Interesse der Öffentlichkeit sondern auch das Preisgeld. Sie haben in diesem Jahr 360'000 Franken verdient, was in etwa der Hälfte dessen entspricht, was Sie zuvor in neun Profijahren verdient haben. Was bedeutet Ihnen das?
Es ist sicher schöner, wenn man mehr verdient und beispielsweise bei Reisen nicht aufs Geld schauen muss. Ich spiele aber nicht Tennis wegen dem Geld. Ich sehe das mehr als Bonus dafür, dass ich meine Arbeit gut mache und gönne mir dann ab und zu etwas Schönes.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Karin Kennel als Hoffnungsträgerin ausgewählt

Die Aargauer Tennisspielern Karin Kennel wurde von der drittgrössten Schweizer Tageszeitung "Die Nordwestschweiz" im Rahmen einer jährlich erscheinenden Auswahl von insgesamt 100 Meinungsmachern aus dem Einzugsgebiet der Zeitung als Hoffnungsträgerin ausgewählt. Hier das Portrait:

Neuer Stern am Tennishimmel

Im Aargau ist man verwöhnt mit überdurchschnittlich erfolgreichen Tennisspielerinnen. Stefanie Vögele aus Leuggern ist derzeit die Nummer eins der Schweiz und hat in dieser Saison mit Rang 44 ihre bisher beste Weltranglistenplatzierung erreicht. Neben Vögele verfügt der Kanton mit Amra Sadikovic noch über eine zweite Akteurin, die seit Jahren fester Bestandteil des Fed-Cup-Teams ist und derzeit an den Top 200 kratzt. Mit der erst 18-jährigen Karin Kennel aus Entfelden folgt nun bereits die nächste Gipfelstürmerin, die im letzten Jahr mit starken Leistungen ihr Potenzial mehr als nur angedeutet hat.
Die junge Entfelderin hat mit ihrem kraftvollen und athletischen Spiel in den letzten Monaten bei den Juniorinnen für Furore gesorgt. Sie spielte sich in die Top 10 der Weltrangliste und gewann Ende Juli die Silbermedaille an der Junioren-EM in Klosters. Sie kam dabei eine Runde weiter als Megatalent Belinda Bencic. «Das war mein bisher klar erfolgreichstes Jahr», freut sich das Nachwuchstalent.
Die jüngsten Erfolge von Kennel auf der Junioren-Tour sind umso höher einzustufen, da sie parallel noch zehn Turniere bei den Profis bestritten hat – ebenfalls mit beachtlichem Erfolg. Dank ihres ersten Profititels in Heraklion Ende April und mehreren Halbfinal- und Viertelfinalqualifikationen konnte sie sich in der Weltrangliste um über 500 Positionen auf Rang 492 verbessern. «Bis Ende Jahr will ich die Top 300 erreichen», so Kennel, die nach einem intensiven Aufbautraining im September für den Herbst gerüstet ist.

Biel als Trainingsbasis
Die Entfelderin wohnt und trainiert seit gut einem Jahr im nationalen Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel. Betreut wird Kennel von Glenn Schaap, der bereits verschiedene Spielerinnen an die Weltspitze gebracht hat. «Auf dem Platz ist er streng und pusht mich immer extrem, aber neben dem Platz können wir über alles lachen», beschreibt Kennel die Zusammenarbeit.
Zu den rund 25 Trainingsstunden pro Woche und den vielen Turnieren braucht die 18-Jährige einen Ausgleich. "Ich habe soeben die Ausbildung zur Büro-Fachfrau im Selbststudium begonnen. Das hilft mir, um während der Trainingsblöcke auch mal abzuschalten", sagt Kennel, die ihre Wochenenden wenn möglich bei ihrer Familie in Entfelden verbringt.
Karin Kennel scheint die richtige Kombination aus Spitzensport, Ausbildung und Familie gefunden zu haben, um richtig durchzustarten. Wer weiss, vielleicht stehen schon bald drei Aargauerinnen im Schweizer Fed-Cup-Team.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 20. Oktober 2013

Das Warten auf den Final geht weiter

Nur eine Woche nach der Halbfinalqualifikation in Linz vermag Stefanie Vögele (WTA 54) auch in Luxemburg zu überzeugen. Am Ende wurde sie aber von einer Verletzung gebremst.

Eigentlich wären die Chancen gut gestanden für die erste Finalqualifikation auf der WTA-Tour. Die Gegnerin von Stefanie Vögele in der Runde der letzten Vier war die Deutsche Annika Beck (WTA 57), die im Ranking drei Positionen hinter der Aargauerin lag. Doch sie konnte die gute Ausgangslage nicht in einen Sieg ummünzen. Im ersten Satz zwar sie zwar nahe dran, musste diesen aber mit 5:7 abgeben und wenig später kam sogar die verletzungsbedingte Aufgabe von Vögele. Der Oberschenkel spielte nicht mehr mit. Vielleicht die Folgen von sieben Spielen in zwölf Tagen (fünf davon über drei Sätze).
Die Parallelen zum Erfolg in Linz sind frappant. Beide Male musste die 23-Jährige in den ersten zwei Runden hart kämpfen und über die volle Distanz gehen, ehe sie den Platz als Siegerin verlassen konnte. In ihrer Auftaktpartie gegen die Deutsche Mona Barthel (WTA 35) musst Vögele im dritten Satz sogar einen Matchball abwehren, ehe sie den Satz im Tie Break gewinnen konnte. Gegen Karolina Pliskova (WTA 66) konnte sie einen 6:1, 3:6, 6:3-Sieg feiern.

Zweiter Sieg gegen Stephens in zwei Wochen
Im Viertelfinal kam es dann zur Neuauflage des Viertelfinals von Linz. Vögele traf erneut auf die US-Amerikanerin Sloane Stephens (WTA 12). Es war bereits das dritte Duell der beiden Kontrahentinnen innerhalb weniger Wochen, wobei beide jeweils eine Partie gewinnen konnten. In Luxemburg war es am Ende überraschenderweise erneut Stefanie Vögele, die die Oberhand behielt. Während sie in Linz im dritten Satz einen 2:5-Rückstand aufholen musste, war ihr zweiter Sieg gegen Stephens innert Wochenfrist klarer. Die Aargauerin siegte 6:3, 3:6, 6:2.
Dank der zweiten Halbfinalqualifikation in Folge wird Vögele wieder in die Top 50 vorstossen und vielleicht sogar ihr bisher bestes Ranking (Rang 47) unterbieten.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Samstag, 12. Oktober 2013

Hartnäckige Vögele kämpft sich in die Halbfinals

Nach einem durchzogenen Sommer findet die 23-jährige Aargauerin beim WTA-Turnier in Linz zurück auf die Erfolgsstrasse. Sie qualifiziert sich zum dritten Mal in diesem Jahr für die Halbfinals.

In der oberösterreichischen Landeshauptstadt stellte Stefanie Vögele (WTA 58) diese Woche ihre Kämpferqualitäten eindrucksvoll unter Beweis. Nach einer langen Durststrecke – seit Juli hatte sie kein Spiel mehr gewinnen können, obwohl man fairerweise sagen muss, dass sie bei den Niederlagen gegen die Topcracks Sloane Stephens (WTA 12) und vor allem gegen Agnieska Radwanska (WTA 4) stark gespielt hatte – sah es in Linz zu Beginn ebenfalls nicht gut aus. Den ersten Satz ihrer Auftaktpartie gegen Klara Zakopalova (WTA 33) verlor Vögele mit 5:7, rappelte sich aber in der Folge auf. Den zweiten Durchgang gewann sie mit demselben Resultat, ehe sie den dritten Satz gleich mit 6:0 für sich entscheiden konnte.
Auch in der zweiten Runde traf sie auf eine Spielerin, die in der Weltrangliste einige Ränge vor ihr klassiert war, und wieder musste sie sich nach einem verlorenen Startsatz zurück kämpfen. Diesmal siegte sie gegen Karin Knapp (WTA 50) mit 4:6, 6:2, 7:5. Im dritten Satz hatte sich die Aargauerin das Leben unnötig schwer gemacht, als sie eine klare Führung beinahe noch verspielt hätte.

Revanche gegen Stephens
Dank ihren zwei Siegen in Partien, die beide länger als zwei Stunden dauerten, traf sie im Viertelfinale auf Sloane Stephens (WTA 12). Gegen die Amerikanerin wiederholte sich die Geschichte der vorherigen Runden, einfach in einer noch dramatischeren Form. Vögele verlor den ersten Satz mit 6:7 und glich dank einem 6:4 im Zweiten aus. In der Folge sah es lange so aus, als ob die Aargauerin trotz einer erneut guten Leistung den Platz als Verliererin verlassen müsste. Die grosse Favoritin aus Amerika führte bereits mit 5:2, als sich Vögele zum wiederholten Mal in diesem Turnier auf ihre kämpferischen Qualitäten besann und gleich fünf Games in Serie und damit auch das Spiel gewann.
Der Sieg gegen Sloane Stephens ist einerseits die Revanche für die klare Niederlage von vor drei Wochen und andererseits ist es der zweitwertvollste Sieg ihrer Karriere nach demjenigen gegen die Top-Ten-Spielerin Caroline Wozniacki zu Beginn der Saison.

Warten auf den ersten Final
In ihrem dritten Halbfinal der Saison traf Vögele auf die Serbin Ana Ivanovic (WTA 16). Im vierten Match des Turniers in Linz schienen Vögele die Kräfte zu verlassen. Die Aargauerin zeigte zwar erneut eine gute Leistung, konnte die 4:6, 4:6-Niederlage aber dennoch nicht verhindern.
Vögele wartet damit weiterhin auf ihre erste Finalteilnahme auf der WTA-Tour, wird dank den 130 Weltranglistenpunkte aber wieder näher an die Top 50 herankommen.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Hilfe für die kantonalen Meisterschaften

Mit drei Neuerungen will der Aargauische Tennisverband den Organisatoren der kantonalen Meisterschaften unter die Arme greifen. Die Veranstalter hatten dies schon seit Längerem gewünscht.

Als Ende Juni in Muri die letzten Bälle der Aargauischen Meisterschaften der Aktiven übers Netz folgen, war noch nicht klar, wo das Turnier im nächsten Sommer ausgetragen wird. Für den Austragungsort der kantonalen Hallen Junioren Meisterschaften, die im März stattfinden, sind die Abklärungen noch immer am Laufen und für die kriselnden Aargauischen Hallen Senioren Meisterschaften musste ein neuer Organisator gefunden werden.
Der Aufwand für die Veranstalter dieser Meisterschaften ist gross. Hinzu kommt, dass das Interesse der Spieler in allen Alters- und Stärkeklassen in den letzten Jahren abgenommen hat, vor allem bei den Frauen. Die Organisatoren der kantonalen Meisterschaften forderten daher beim Aargauischen Tennisverband (ATV) in der Vergangenheit wiederholt Anpassungen der Turnierbestimmungen und finanzielle Unterstützung. Zuletzt versuchten dies die Aargauer Tenniscenter mit einem entsprechenden Vorstoss an der Generalversammlung des ATV Anfang Jahr. Der Vorstand des ATV lehnte eine finanzielle Unterstützung der kantonalen Meisterschaften durch den Verband damals jedoch klar ab.

Gleich drei Neuerungen
Es schien alles beim Alten zu bleiben. Doch Ende August kam die 180-Grad-Kehrtwende. Der ATV hat sich entschlossen, alle kantonalen Meisterschaften finanziell zu unterstützen. „Die Meisterschaften der Aktiven erhalten 5000 Franken und die Senioren und Junioren Meisterschaften je 2000 Franken. Diese Summen müssen aber an der Generalversammlung erst noch abgesegnet werden“, sagt Fritz Gollonitsch, Eventverantwortlicher des ATV.
Doch damit noch nicht genug. Es werden gleich noch zwei weitere Änderungen vorgenommen, die in den letzten Jahren von Seiten der Organisatoren wiederholt gefordert wurden. Erstens bleiben die Meisterschaften mindestens für zwei Jahre am selben Ort, was aus Sicht der Organisatoren lukrativer und weniger arbeitsintensiv ist, als wenn die Meisterschaften jedes Jahr von Grund auf neu aufgebaut werden müssen. Zweitens dürfen auch ausserkantonale Spieler an den Meisterschaften teilnehmen, wenn die Organisatoren dies möchten, wodurch sich die Teilnehmerzahlen und das Spielniveau erhöhen dürften. „Die Öffnung der Meisterschaften für ausserkantonale Spieler führen wir vorerst versuchsweise ein und warten die Reaktion der Aargauer Spieler ab“, so Gollonitsch.
Beteiligt am plötzlichen Meinungsumschwung des ATV ist das Organisationskomitee des TC Bremgarten rund um Präsident Heinz Blatter, das sich bereit erklärt hat, die kantonalen Meisterschaften der Aktiven 2014 zu übernehmen. „In den Gesprächen mit dem ATV haben wir gesagt, dass wir die Meisterschaften nur organisieren, wenn wir sie mindestens zwei Mal in Folge durchführen können. Zudem haben wir uns auch die finanzielle Unterstützung gewünscht“, erklärt Blatter.
Der ATV scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und hat die Neuerungen bereits in die Wege geleitet. Ob diese die gewünschte Wirkung haben, wird sich zeigen.

Text von Fabio Baranzini

Mittwoch, 25. September 2013

Auf den Spuren der Grossen

Sophie Lüscher ist 11 Jahre alt und gilt als grosses Tennistalent. Die Seengerin ist auf bestem Weg, in die Fussstapfen von Stefanie Vögele zu treten. Zurzeit ist sie in der Schweiz die Nummer 8 ihres Jahrgangs.

Auf dem Sandplatz des Tennisclub Wohlen Niedermatten geht es zackig zu und her.Tennislehrerin Ursina Ammann spielt ihren Schützlingen einen Ball nach dem anderen zu. Sophie Lüscher, Trainingskollegin Sina Schwaiger und Trainingskollege Marco Matter schlagen die Bälle zuerst mit Vorhand, dann mit Volley-Stopp zurück. «Gut gespielt», ruft Ammann Sophie zu und fügt an: «Jetzt versuch nur noch den Griff ein bisschen zu lockern.»

Schon seit Beginn von den anderen abgehoben
Dass die junge Spielerin aus Seengen nicht nur Ballgefühl, sondern auch Talent hat, ist der Inhaberin der Tennis Pro Schule schnell aufgefallen. «Sophie hat sich von Anfang an technisch und spielerisch von den anderen abgehoben. Jede Stufe hat sie auf Anhieb gemeistert», sagt die Villmergerin, die einst eine N4-Klassierung aufwies, und die Bezirksschülerin seit gut fünf Jahren trainiert. Dank ihren Eltern, die - wie Sophie auch - aktiv beim TC Hallwilersee spielen, hat sie zum Tennis gefunden. «Ich bin von klein auf mitgegangen und habe sofort Spass gehabt. Man kann immer wieder Neues dazulernen», erklärt sie.
So nahm mit viereinhalb, als sie zum ersten Mal ein Gruppentraining besuchte, die Karriere ihren Lauf. «Später, als ich sieben war, habe ich gemerkt, dass ich Tennis spielen will. Es wäre schön, Profi zu werden», sagt die Aargauerin, die nebst Privatunterricht, Gruppen- und Konditionseinheiten bei Ammann, auch Kadertrainings bei Martin Vacek in der Tennis Academy Dedial in Birrhard absolviert.

Mit viel Training zum Erfolg
Heute investiert Sophie mindestens sieben Stunden wöchentlich in den Sport, am Wochenende kommen zusätzlich Turniere hinzu. Soeben wurde sie ins Nachwuchskader von Swiss Tennis aufgenommen. «Das erfreut mich sehr. Aber ich weiss, dass es nur ein kleiner Schritt auf dem Weg nach vorne ist», ist sich Sophie Lüscher bewusst. Ihre Eltern und ihre ältere Schwester unterstützen sie bei ihrem Vorhaben, in die Fussstapfen von Stefanie Vögele zu treten.
«Manchmal spielen wir auch zusammen. Das geht zurzeit gut, denn noch gewinne ich gegen sie», sagt Mutter Eva Lüscher lachend. Sie nimmt ihre Tochter in den Arm und fügt an: «Und dann ärgert sie sich wieder». Der Fleiss und die Einsatzbereitschaft haben sich ausbezahlt: In diesem Jahr gewann Sophie unter anderem das U12-Finalspiel der Suzuki Master Turnierserie in Lyss.
Gut möglich, dass Sophie auch ihr nächstes Ziel - erste Erfahrungen an internationalen Turnieren gegen starke europäische Konkurrenz sammeln - wie gewohnt auf Anhieb erreicht, und ihre Pokalsammlung erweitern kann.

Text und Bild von Carla Stampfli (Aargauer Zeitung)

Montag, 23. September 2013

Für die Zukunft gerüstet

Der Tennisclub Rheinfelden hat am Wochenende sein frisch renoviertes Clubhaus eingeweiht. Den Hauptteil der Baukosten von 1,35 Millionen Franken kann der Club dank einem wegweisenden Entscheid im Jahr 2006 selbst tragen.

Schlicht, aber trotzdem funktional und hell. So könnte man das neue Clubhaus des Tennisclubs Rheinfelden beschreiben, das am Wochenende mit einer Einweihungsfeier für Clubmitglieder und einem Tag der offenen Tür eingeweiht wurde. Die Terrasse zwischen Clubhaus und Tennisplätzen wurde vergrössert, die Räumlichkeiten im Innern in drei Bereiche geteilt. Ein neuer Büroraum, sowie ein stilvoll eingerichteter Aufenthaltsbereich und das Restaurant finden nebeneinander Platz. Auch die sanitären Einrichtungen in Küche und Garderoben wurden ausgewechselt und das gesamte Gebäude wird neu von einer Wärmepumpe beheizt und erfüllt die Minergie-Standard-Anforderungen.

Dringend nötiger Umbau
«Diese Veränderungen waren dringend nötig, denn seit das Clubhaus 1977 erbaut wurde, hat man kaum etwas für den Unterhalt getan», so Peter Haller (im Bild), der seit 13 Jahren Präsident des TC Rheinfelden ist. Bereits 2009 begann man über entsprechende bauliche Massnahmen nachzudenken, doch bis die ersten Baumaschinen aufgefahren sind, dauerte es vier Jahre. «Zuerst mussten wir uns für eines von den drei Projekt entscheiden, die uns vorgelegt wurden, und danach musste die Finanzierung gesichert werden», sagt Haller.
1,35 Millionen Franken, so viel kostet die Renovation und die Erweiterung des Clubhauses. Auch für einen Verein wie der TC Rheinfelden, der über 400 Mitglieder zählt, eine sehr grosse Summe. «Trotzdem können wir den grössten Teil der Kosten selber decken», sagt der Präsident stolz. Wie gelingt es dem Fricktaler Tennisclub über eine Million in ein Bauprojekt zu stecken, wenn die meisten anderen Tennisvereine mit sinkenden Mitgliederzahlen und finanziellen Engpässen kämpfen?

Neubau dank Internet
Die Antwort auf diese Frage ist auf einen Entscheid des TCR aus dem Jahr 2006 zurückzuführen. Damals fasste man den Entschluss, sowohl die Aussen- wie auch die Hallenplätze mit Hilfe eines Online-Reservationssystems für jedermann zugänglich zu machen – nicht nur für Clubmitglieder. Der Entscheid, der anfänglich nicht überall auf Gegenliebe stiess, führte dazu, dass die Plätze seither deutlich besser ausgelastet sind und der Club mehr Mitglieder zählt. «Wir schreiben seit der Öffnung des Clubs schwarze Zahlen und konnten daher 275 000 Franken in den Umbau investieren», so Haller. Weitere 200 000 Franken kommen aus dem Sport-Toto-Fonds und auf 15 600 Franken belaufen sich die Fördergelder des Kantons Aargau für die Erfüllung des Minergie-Standards. Für den Restbetrag hat der TC Rheinfelden einen Kredit aufgenommen.
Fünf Monate nach Baubeginn sind die Arbeiten beinahe abgeschlossen. Vorerst, denn der TC Rheinfelden hat noch mehr vor. Nach dem Clubhaus und der Hallenbeleuchtung sollen in den nächsten Jahren auch die Halle und die Aussenanlage auf Vordermann gebracht werden. «Nur so sind wir für die Zukunft gerüstet und konkurrenzfähig», ist Haller überzeugt.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Gelungene Sommerpremiere für den McDonalds Kids Tennis Cup

Im Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen fand am vergangenen Samstag der letzte McDonalds Kids Tennis Cup dieses Sommers statt.

Zum ersten Mal in der 14-jährigen Geschichte dieses beliebten Nachwuchs Tennisturniers führte die Tennisschule Freiamt unter der Leitung von Martin Büttler und Jürg Steiger eine Sommerausgabe des McDonalds Kids Cup durch.
Junge Turnierspieler und Turnierspielerinnen haben in der Sommersaison jeweils genügend Gelegenheit im Interclub oder bei Clubmeisterschaften Wettkampferfahrungen zu sammeln. Für die Jüngsten fehlen jedoch solche Möglichkeiten. Deshalb entschied sich die Leitung der Tennisschule Freiamt, erstmals auch im Sommer eine Serie des McDonalds Kids Cup ins Programm aufzunehmen. Die zahlreichen Teilnehmer zeigen, dass dies ein Bedürfnis ist.

Am letzten Turnier waren gegen 40 Kinder in den verschiedenen Kategorien dabei und zeigten ihren Eltern die erzielten Fortschritte. Die Kleinsten beginnen im Kleinfeld in der Kategorie rot, kommen dann ins ¾ - Feld (orange), bis sie schliesslich auf dem grossen Feld spielen. Es wurde zum letzten Mal in diesem Sommer um Siegerpokale, Erinnerungsmedaillen und die beliebten McDonalds-Gutscheine gekämpft.

Ende Oktober beginnt bereits die Winterserie. Die Turniere sind auf swisstennis.ch aufgeschaltet. Anmelden kann man sich auch über www.tennisschule-freiamt.ch.


Die Siegerliste des McDonalds Kids Tennis Cups:

Kategorie rot:
1. Keanu Schwartz
2. Simon Bruderer
3. Matteo Fischer

Kategorie orange: 
1. Dominic Dedial
2. Nils Graf
3. Michelle Naef

Kategorie grün: 
1. Lars Vogel
2. Benjamin Bonini
3. Alex Zumstein


Impressionen



Text und Bilder zur Verfügung gestellt vom Tennis- und Squashcenter Rigacker in Wohlen

Mittwoch, 18. September 2013

Mit 80 Jahren die Karriere lanciert

Der Hunzenschwiler Max Nägelin (85) hat sein aufregendes Leben um ein Kapitel bereichert: Vor fünf Jahren spielte er sein erstes offizielles Turnier und gewann gleich die Bronzemedaille an der Schweizer Meisterschaft. Heute steht er fünf Mal pro Woche auf dem Tennisplatz.

Ein typischer Herbsttag: grauer Himmel, tief hängende Wolken, etwas über zehn Grad und feucht. Auf der Anlage des Tennisclubs Suhr ist wenig los. Lediglich auf Platz eins wird gespielt. Zwei Senioren jagen sich übers Feld. Bei schönen Punkten gibts Lob vom Gegner, doch der Ehrgeiz ist zu spüren. Über verpatzte Chancen ärgern sie sich genauso, wie sie sich über gelungene Stoppbälle freuen. Einer der beiden Senioren ist der 85-jährige Max Nägelin. Vor zwei Wochen hat er in Hinterzarten (De) sein erstes internationales Tennisturnier in der Spielklasse Ü85 gewonnen. In dieser Alterskategorie ist er die Nummer 21 der Welt. Darauf ist er stolz, auch wenn nur 41 Spieler in der Rangliste geführt werden.
Dass Nägelin in seinem Alter noch immer den Tennisbällen hinterherrennen kann, ist nicht selbstver- ständlich. Im Alter von 22 Jahren erkrankte er an Tuberkulose, war neun Monate in einem Sanatorium, ehe er wieder auf die Beine kam. «Wäre nicht gerade zu dieser Zeit ein Wirkstoff gegen Tuberkulose auf den Markt gekommen, wäre ich heute nicht mehr hier», ist er überzeugt. Doch nicht nur wegen seiner Krank- heit blickt er auf eine bewegte Vergangenheit zurück.

Einmal über den Atlantik gesegelt
Aufgewachsen ist Max Nägelin in Lausen BL. Nach der Schule schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch, eine Lehre absolvierte er nicht. Er arbeitete in verschiedenen Firmen, war Schweisser und Chauffeur. Nach überwundener Krankheit zog Nägelin mit seiner damaligen Freundin nach Biel, wo er eine Stelle als Bürohilfskraft in der Uhrenindustrie annahm. Als er 27 war, verstarb seine Freundin bei einem Unfall. Für Max Nägelin ein Zeichen. «Ich dachte mir, jetzt musst du deinen Lebenstraum erfüllen: Einmal über den Atlantik segeln.» Gemeinsam mit einem Bekannten kaufte er ein Segelschiff. Fünf Monate fuhren sie vor der Küste der Bretagne, um sich ans Meer zu gewöhnen. Dann kam er zurück in die Schweiz. Er musste Geld verdienen. «Tagsüber arbeitete ich im Büro und nachts fuhr ich Taxi.»
Im darauffolgenden Sommer brach er auf. Von Frankreich bis nach Casablanca segelten er und sein Bekannter. Dann wollte dieser nicht mehr weiter. Nägelin verkaufte das Schiff und schloss sich einem Deutschen an. Gemeinsam überquerten sie den Atlantik. 14 Monate später war Nägelin zurück in der Schweiz, seinen Lebenstraum hatte er sich erfüllt. «Jetzt war es an der Zeit, etwas Anständiges zu tun», erklärt der Weltenbummler.
Er holte das KV nach, heiratete und arbeitete fortan als Buchhalter. Im Alter von 37 Jahren begann er, Tennis zu spielen. Nicht wettkampfmässig, nur für den «Hausgebrauch», wie er es nennt. 1970 zog er mit seiner Frau nach Hunzenschwil, wo er noch heute wohnt. Dem Tennissport hielt er die Treue. Im TC Küttigen spielte er erstmals Interclub, als Aushilfsspieler. Sein erstes offizielles Turnier bestritt er erst viel später – mit 80 Jahren. «Mein früherer Trainer meinte, ich sei so fit, ich müsse unbedingt Turniere spielen. Ich hätte gute Chancen», erzählt er.

Noch lange nicht genug
Sein Trainer sollte recht behalten. Bei seinem ersten Einsatz – es waren die Schweizer Meisterschaften der über 80-Jährigen – schlug Nägelin die Nummer zwei der Schweiz und gewann Bronze. Doch damit nicht genug. Im drauffolgenden Sommer gewann er an der SM die Silbermedaille und wurde für die Weltmeisterschaft in der Türkei selektioniert. Dort gabs wieder die bronzene Auszeichnung mit dem Schweizer Team – alles in seinem ersten Jahr als Turnierspieler.
Heute steht Nägelin fünf Mal pro Woche auf dem Tennisplatz. Sommer und Winter. Zudem spielt er seit fünf Jahren für den TC Suhr, wo der Routinier fester Bestandteil des 3.-Liga-Interclubteams ist. Dass seine Gegner teilweise 30 Jahre jünger sind, stört ihn nicht. «Ich habe Spass. Tennis macht mich fit und gesund», sagt er lachend. Ans Aufhören verschwendet er keinen Gedanken. Im Gegenteil: Max Nägelin plant bereits die nächste Teilnahme am Turnier in Hinterzarten.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Sonntag, 8. September 2013

Kälin und Meyer gewinnen in der Königsklasse

130 Junioren haben in Wohlen um die kantonalen Nachwuchsmeistertitel gekämpft. Als Sieger konnten sich dabei meist die Favoriten feiern lassen.

Yanik Kälin (R1, im Bild), der aufgrund seines Alters noch in der Kategorie U16 hätte antreten können, startete als grosser Favorit in der Königsklasse. Und so war es dann auch keine grosse Überraschung, dass der Hettenschwiler am Finaltag den Siegerpokal überreicht bekam. Nachdem er bis ins Endspiel kaum gefordert wurde, war das Finale gegen den stark aufspielenden Noah Petralia (R3) kein Selbstläufer. Am Ende gewann Kälin aber dennoch sicher mit 6:4, 6:3.
Bei den Juniorinnen wurden die Kategorien U16 und U18 zusammengelegt und trotzdem kam es nur zu Gruppenspielen. „Kurz vor Turnierbeginn sagten gleich drei Spielerinnen ab. Eine verletzte sich und zwei spielten am ITF-Turnier in Luzern“, so Turnierleiter Markus Küng. In dieser Mini-Konkurrenz war die Aarauerin Dominique Meyer (R1) eine Klasse für sich. Die amtierende SM-Bronzemedaillengewinnerin in der Kategorie U14 gab insgesamt nur vier Games ab und sicherte sich wie Kälin den ersten Titel in der Königskategorie.

Grabner überrascht 
In allen übrigen Altersklassen kamen Akteure aus den Top 3 der Setzliste zu Titelehren – mit einer Ausnahme. Bei den unter 14-jährigen Juniorinnen kam es zur grössten Überraschung des Turniers. Emily Grabner (R6) bezwang die grosse Favoritin Melanie Mijukic (R3) glatt in zwei Sätzen mit 6:4, 6:1 und holte sich den Titel. Nathan Eugster (R2) bezwang im Endspiel Überraschungsmann Hans Gloor (R5), der zuvor gleich zwei R3-Spieler ausgeschaltet hatte, und gewann bei den unter 16-Jährigen. Keine Überraschung war der Sieg von Jonas Schär (R2) bei den unter 14-Jährigen. Der Seriensieger und Kaderspieler von Swiss Tennis siegte ohne einen einzigen Satz abzugeben. Dies gelang auch Olivier Meyer (R4) in der Kategorie U12. Der Bruder von U18-Siegerin Dominique Meyer war an Nummer drei gesetzt und überzeugte von der ersten Runde an. Im Endspiel schlug er Denis Plüss (R5) 6:3, 6:2. Bei den Juniorinnen holte sich Katarina Pavlovic (R4) den Titel. Sie bezwang im Verlauf des Turniers sowohl die Turniernummer zwei als auch ihre top gesetzte Clubkollegin Jelena Simic (R3). Bei den Jüngsten siegten Nicolas Kobelt (R5) und Chelsea Fontenel (R6).

Aller guten Dinge sind drei
„Ausser den kurzfristigen Absagen der drei Juniorinnen in der Königskategorie, war es ein rundum gelungenes Turnier mit fairen Spielen, sodass ich praktisch nie eingreifen musste“, freute sich Küng. Aus diesem Grund haben sich die Organisatoren auch entschieden, die Meisterschaften im kommenden Jahr noch ein drittes Mal in Wohlen durchzuführen, ehe der Austragungsort 2015 nach Teufenthal verschoben wird.

Text und Bild von Fabio Baranzini

Freitag, 6. September 2013

Exploit von Schneider in Kreuzlingen

Diese Woche fand in Kreuzlingen ein ITF-Turnier der untersten Stufe statt. Die optimale Gelegenheit für einheimische Nachwuchstalente, wichtige Punkte für die Juniorenweltrangliste zu sammeln. Genau diese Chance hat die Würenlingerin Amanda Schneider (ITF 1204) gepackt.

Zum allerersten Mal in ihrer Karriere hat die 16-jährige Aargauerin Amanda Schneider (im Bild) in der Einzelkonkurrenz bei einem ITF-Turnier die Halbfinals erreicht. Im Doppel hatte sie bereits drei Mal in der Vorschlussrunde gestanden, im Einzel war ihre bisherige Bestmarke der Achtelfinal. Dies änderte sich diese Woche beim "Auto Lang Bodensee Junior Open", einem ITF-Turnier der fünften Kategorie.  
Schneider war an Nummer neun gesetzt und profitierte daher in der ersten Runde von einem Freilos. Danach traf die Linkshänderin auf die zwei Jahre jüngere Jule Niemeier (ITF 1560) aus Deutschland. Nach einem souveränen Startsatz, den Schneider gleich mit 6:0 gewann, verlor sie zwischenzeitlich den Faden. Der zweite Durchgang ging mit 6:4 an Niemeier, ehe sich Schneider wieder fing und den Entscheidungssatz mit demselben Resultat gewinnen konnte. Im Achtelfinal wartete ihre Landsfrau Sydney Weller (ohne Ranking), gegen die sie an den Junioren Schweizer Meisterschaften im Juli knapp verloren hatte. Diesmal siegte Schneider aber problemlos mit 6:2, 6:3. 
Bei ihrer Viertelfinalpremiere kam es zum Duell mit Ylena In-Albon (ohne Ranking). Die 14-jährige Walliserin hatte bei den nationalen Nachwuchsmeisterschaften ihre Konkurrenz in der Kategorie U14 in Grund und Boden gespielt und souverän den Titel gewonnen. Entsprechend hatte Schneider kein leichtes Spiel. In einer hart umkämpften Partie konnte sich die Aargauerin am Ende aber dennoch mit 6:3, 3:6, 7:5 durchsetzen. 

300 Plätze nach vorn
Anna Gabric (ITF 1655) hiess Schneiders Gegnerin in der Runde der letzten Vier. Auf den ersten Blick ein gutes Los, denn die junge Deutsche figurierte im Gegensatz zu Schneider nicht in der Setzliste. Doch der erste Blick täuscht, denn in der Schweizer Rangliste ist Gabric als Nummer 29 deutlich vor Schneider (64) klassiert. Trotzdem war es Schneider, die den besseren Start erwischte und den ersten Satz gleich mit 6:1 für sich entschied. Doch dann drehte Gabric auf und gewann die Sätze zwei und drei jeweils mit 6:2. 
Die Halbfinalqualifikation ist für Schneider dennoch das bisher klar beste Resultat auf der ITF-Tour und dank den 15 Punkten, die sie dafür erhielt, wird sie sich in der Juniorenweltrangliste um rund 300 Plätze verbessern.

Hartmeier mit zwei Siegen
In Kreuzlingen waren neben Schneider noch weitere Aargauer Akteure am Start. Am überzeugendsten war dabei der Auftritt von Patrik Hartmeier (ITF 2015, Rombach, im Bild). Er erreichte dank zwei Siegen die Achtelfinals, wo er dem top gesetzten Deutschen Joel Vincent Link (ITF 555) unterlag. Yanik Kälin (ohne Ranking, Hettenschwil) schaffte es bis in die zweite Runde, während Dario Huber (ITF 2015, Zofingen) und Noel Kunz (ohne Ranking, Meisterschwanden) bereits in der Startrunde die Segel streichen mussten. Bei den Juniorinnen scheiterte Michelle Bertschi (ITF 2018, Seon) ebenfalls in der ersten Runde.

Text und Bilder von Fabio Baranzini