Dienstag, 30. August 2011

«Der Tag des Tennis» fiel ins Wasser

Das nasskalte Wetter machte den Veranstaltern des Tag des Tennis einen Strich durch die Rechnung.

Die Wolken hingen tief und waren bedrohlich dunkel. Im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen waren die Temperaturen empfindlich kühl und immer wieder öffnete der Himmel seine Schleusen – kurz: Es war kein Tenniswetter.
Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen des Tenniscenter CIS Wase, den «Tag des Tennis» in der Halle durchzuführen. Die im Birrhard ansässige Tennisschule des ehemaligen Schweizer Spitzenspielers Alain Dedial scheute bei den Vorbereitungen keinen Aufwand. «Wir wollen, dass die Besucher Tennis erleben können, egal, auf welchem Niveau sie den Sport ausüben», erklärte Dedial.
Auf dem ersten von drei Tennisplätzen wurde ein Parcours für die jüngsten Besucher aufgebaut. Mit verschiedenen Gleichgewichts-, Koordinations- und tennisspezifischen Übungen konnten diese erste Erfahrungen mit Schläger und Bällen sammeln. Nebenan stand Uwe Danner, ebenfalls Trainer der Tennisschule, den Erwachsenen für Probetrainings zur Verfügung. Danner verriet den Anwesenden Tipps und Tricks, wie sie dem gelben Filzball Herr werden können. Die kurzen aber schweiss- treibenden Trainingseinheiten bereiteten den Besuchern sichtlich Spass.

Besucher auf Rekordjagd
Der Posten, bei dem die Geschwindigkeit des Aufschlags gemessen wer- den konnte, erfreute sich grosser Beliebtheit. Nahezu alle Besucherinnen und Besucher machten mit und ver- suchten, ihre eigene Bestmarke zu verbessern. Der Weltrekord des kroatischen 2,08-Meter-Riesen Ivo Karlovic – er servierte schier unglaubliche 251 Kilometern pro Stunde – blieb natürlich unerreicht. Doch dank den fachkundigen Anweisungen der Tennistrainer erzielten die Besucher trotzdem die eine oder andere beachtliche Geschwindigkeit. Ein Teilnehmer erreichte mit seinem Aufschlag gar eine Geschwindigkeit von über 180 Kilometern pro Stunde.

Enttäuschung bei Veranstalter
Alain Dedial war mit dem Verlauf des Anlasses zufrieden. Dennoch konnte der Inhaber der Tennisschule eine leichte Enttäuschung nicht verbergen. «Ich habe mir sicherlich einen grösseren Besucheraufmarsch gewünscht, aber das Wetter war natürlich alles andere als optimal», erklärt er.
Diejenigen, die den Weg ins Tenniscenter CIS Wase gefunden hatten, kamen jedoch voll auf ihre Kosten und erhielten einen umfassenden Einblick in den Tennissport.


Bild und Text von Fabio Baranzini

Dienstag, 16. August 2011

Sadikovic und Vögele verhelfen GC zum Titel

Am vergangenen Wochenende wurde in Genf um den Schweizer Meistertitel im Interclub gekämpft – mit dabei die Aargauerinnen Stefanie Vögele und Amra Sadikovic.

Stefanie Vögele (WTA 154), die gemeinsam mit Amra Sadikovic (WTA 394, im Bild) für den Grasshopper Club Zürich spielt, dämpfte nach dem letzten Heimspiel der Gruppenphase gegen Drizia Genf die hohen Erwartungen. «Nur weil wir alle Gegnerinnen in der Vorrunde geschlagen haben, heisst das nicht, dass wir auch den Meistertitel holen. Im Interclub kann sich alles sehr schnell ändern», sagte Vögele damals. Die 21-Jährige sollte mit ihrer Prognose recht behalten.

Sadikovic ist Frau des Spiels
In der Halbfinalpartie gegen Chiasso lag GC nach den Einzelpartien überraschend mit 1:3 zurück. In der Vorrunde hatten die Zürcherinnen die Partie noch mit 5:1 gewonnen. Den einzigen Punkt holte Stefanie Vögele, die in drei Sätzen gegen die Slowakin Zuzana Kucova gewann. Dank zwei Doppelsiegen und dem Sieg im entscheidenden Champions- Tie-Break (Doppel auf 10 Punkte) konnte GC mit 4:3 gewinnen und sich fürs Endspiel qualifizieren. Dort wartete der TC Ried Wollerau, der mit Mateja Kraljevic eine weitere Aargauerin in seinem Kader hatte.
In der äusserst umkämpften Finalbegegnung spielte sich Amra Sadikovic in den Mittelpunkt. Nach ihrem deutlichen 6:1, 6:1-Sieg gegen das 14-jährige Supertalent Belinda Bencic siegte sie auch im Doppel an der Seite von Stefanie Vogt in zwei Sätzen. Da es nach sechs Matches 3:3 unentschieden stand, musste erneut das Champions-Tie-Break die Entscheidung bringen. Dort behielt das Aargauer Duo Sadikovic/Vögele die Nerven und sicherte GC den entscheidenden Punkt zum 4:3. Für den Zürcher Traditionsclub ist es bereits der 32. Meistertitel in der obersten Schweizer Interclub Spielklasse.

Cologny siegt bei den Männern
Zum ersten Mal durfte sich Centre Sportif de Cologny in die Siegerliste eintragen lassen. Der Aufsteiger, der über die nominell stärkste Mannschaft der Liga verfügt, siegte im Endspiel gegen Genève Eaux-Vives mit 5:4. Die Genfer hatten zuvor im Halbfinal die Männerequipe von GC geschlagen, die mit Alexander Sadecky (ATP 459) ebenfalls einen Aargauer in ihren Reihen wusste. Sadecky, der zuletzt auf der ATP-Tour nicht richtig überzeugen konnte, spielte eine gute Meisterschaft. Er gewann vier von sechs Einzelpartien und war so mit- verantwortlich für die Finalrundenqualifikation der Zürcher.


Bild zur Verfügung gestellt, Text von Fabio Baranzini

Donnerstag, 11. August 2011

Vögele und Sadikovic auf Meisterkurs

Die beiden besten Aargauer Spielerinnen gehen im Interclub für GC auf Punktejagd. Beim Treffen in Zürich erzählen sie von ihren Zielen für den restlichen Verlauf der Saison. 

«Abgesehen vom Fed Cup sind die beiden Interclub-Wochen die schönsten im ganzen Jahr», sagt Amra Sadikovic (WTA 394). Ähnlich positiv tönt es auch bei der momentan besten Aargauer Tennisspielerin Stefanie Vögele (WTA 154). «Es macht grossen Spass in der Schweiz zu spielen und ich habe hier viele gute Matches.»
GC, der Klub für den Sadikovic und Vögele spielen, steht nach der Gruppenphase auf Rang eins. Dies sicherlich auch dank den starken Leistungen der Aargauerinnen, die je vier von fünf Einzelpartien gewonnen haben. «Wir wollen den Meistertitel», sind sich die beiden einig. «Nur weil wir in der Vorrunde alle Gegnerinnen geschlagen haben, heisst das nicht, dass wir auch den Titel holen. Im Interclub kann sich alles schnell ändern», gibt Vögele zu bedenken.

Nicht mit der Brechstange
Die 21-Jährige befindet sich momentan in einer schwierigen Karrierephase. Nach vielen verletzungsbedingten Pausen ist sie im Ranking aus den Top 100 gefallen und kann erst seit Ende März wieder schmerzfrei spielen. An die Leistungen von früher konnte Vögele aber bisher nur vereinzelt anknüpfen. «Ich hatte Mühe, nach den Auftritten auf der WTA-Tour wieder bei den kleinen ITF-Events anzutreten», so die ehemalige Weltnummer 63. Sie musste lernen, ruhiger und geduldiger zu agieren und den Weg zurück in die Top 100 nicht mit der Brechstange zu erzwingen. Jetzt blickt Vögele aber wieder positiv in die Zukunft. «Ich will noch in diesem Jahr wieder in die Top 100 zurückkehren. Dazu reicht es schon, wenn ich ein starkes Turnier spiele», sagt sie. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich noch diesen Monat bei den US Open.

Mit dem Traumcoach unterwegs
Auch Amra Sadikovic schaut den kommenden Monaten optimistisch entgegen. «Ich spiele momentan das beste Tennis meines Lebens», freut sie sich. Zudem arbeitet sie seit August wieder mit Coach Martin Sinner zusammen, mit dem sie bereits früher grosse Erfolge feiern konnte. «Martin ist mein absoluter Traumcoach. Die Chemie zwischen uns stimmt einfach perfekt», schwärmt Sadikovic. Gemeinsam mit Sinner hat es die 22-Jährige geschafft, wie- der lockerer und mit mehr Freude auf dem Platz zu stehen.
Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. «Vor einem Jahr hatte ich ein Burn-out und wollte nicht mehr Tennis spielen. Hinzu kam noch eine Verletzung am Handgelenk und so trainierte ich vier Monate überhaupt nicht», erklärt sie. In dieser Zeit wurde Sadikovic jedoch etwas klar: «Ich vermisste die Turniere und das Reisen extrem und wollte unbedingt zurück.»
Zurück ist Sadikovic definitiv, denn dank den starken Resultaten in den vergangenen Wochen hat sie beinahe wieder ihre bisher beste Weltranglistenposition (WTA 350) erreicht. Bevor Amra Sadikovic und Stefanie Vögele aber wieder auf der WTA-Tour spielen, steht am Samstag die Interclub Halbfinalbegegnung gegen Chiasso auf dem Programm.


von Fabio Baranzini