Samstag, 27. Februar 2010

Joshua Zeoli – ein Versprechen für die Zukunft

Bei den Aargauer Meisterschaften der Aktiven in Wohlen ist Joshua Zeoli der topgesetzte Spieler. Dies im Alter von 14 Jahren. Höchste Zeit, das Nachwuchstalent vorzustellen.

Der Name Joshua Zeoli dürfte ausserhalb der Tennisszene nicht vielen bekannt sein. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn der junge Aargauer Tennisspieler gehört zu den besten Spielern seines Jahrgangs, und dies nicht nur in der Schweiz. «Angesichts seines Potenzials muss er sich auch international vor niemandem verstecken. Er hat durchaus die Fähigkeiten, in Zukunft zu den besten 300 Ten- nisspielern der Welt zu gehören», sagt sein Trainer, der ehemalige Schweizer Spitzenspieler Alain Dedial.
Die bisherigen Erfolge von Zeoli bestärken Dedial in seiner Einschätzung. Im vergangenen Jahr wusste der 14-Jährige bei internationalen Juniorenturnieren in Lichtenstein und Luxemburg mit einer Final- und einer Halbfinalqualifikation zu überzeugen. Zusätzlich entschied er bereits drei kantonale Juniorenmeisterschaften für sich. An diesem Wochenende soll nun auch der erste Aargauer-Meister-Titel bei den Erwachsenen folgen. «Mein Ziel ist ganz klar der Turniersieg», sagt Zeoli vor Turnierbeginn.

In deutschem Gymnasium
Begonnen hat die Tenniskarriere von Joshua Zeoli im Alter von fünf Jahren in Deutschland. «Ich war mit meinen Eltern jeden Tag auf dem Tennisplatz und irgendwann habe ich dann auch ein Racket in die Hand genommen», beschreibt er seinem ersten Kontakt mit dem Weissen Sport. «Es hat mir sofort grossen Spass gemacht und für mich war schnell klar, dass ich Tennis spielen wollte.»
Obwohl Zeoli mit seinen Eltern vor etwas mehr als einem Jahr von Deutschland in den Aargau, nach Stein, gezogen ist, besucht er die Schule weiterhin auf der anderen Seite des Rheins. «Am Gymnasium in Deutschland dauert der Unterricht nur bis 13 Uhr. So kann ich problemlos bis zu fünfmal pro Woche trainieren», erklärt Zeoli, der in seiner Freizeit auch gerne Fussball und Badminton spielt.

Ziel: Top 200 der Welt
Die vielen Trainings unter der Leitung von Alain Dedial sind notwendig, denn Zeoli hat Grosses vor: «Ich möchte zu den besten 200 Tennisprofis der Welt gehören.» Damit er dieses hoch gesteckte Ziel auch erreiche, müsse er die Trainings aber noch kompromissloser und härter angehen, so Dedial. «Vor allem im konditionellen und mentalen Bereich kann er sich noch stark verbessern.» Sollte Zeoli das gelingen, dürfte man in Zukunft noch viel Erfreuliches über den jungen Tennisspieler hören.


von Fabio Baranzini

Samstag, 20. Februar 2010

Junioren in der Überzahl

Heute beginnen in Wohlen die Aargauer Tennismeisterschaften der Aktiven. Trotz steigender Teilnehmerzahl kämpft das Turnier weiter mit Problemen. 

Im Vergleich zum Vorjahr können die Veranstalter einen Anstieg der Teilnehmerzahl von 54 auf 75 Spieler verzeichnen. Was auf den ersten Blick gut aussieht, täuscht, denn in den zwei Hauptkategorien nehmen gesamthaft nur gerade 19 Spieler und Spielerinnen teil; eine äusserst magere Bilanz für kantonale Meisterschaften.
Betrachtet man die Teilnehmerliste genauer, scheint diese zu einem Juniorenturnier zu gehören. Bei den Männern könnten sechs von acht Spielern noch bei den Juniorenmeisterschaften teilnehmen, bei den Frauen sogar zehn von elf. So kommt es, dass bei den Männern der erst 14-jährige Joshua Zeoli (R2) topgesetzt ist. Bei den Frauen ist das Niveau höher. Die beiden Juniorinnen des TC Brugg, Ladina Solèr (N4.61) und Janina Ruhstaller (R1), dürften den Sieg unter sich ausmachen.


von Fabio Baranzini

Dienstag, 16. Februar 2010

Fetov feiert Comeback

Auch dieses Jahr warten die am Donnerstag beginnenden Leuggern Open mit einem starken Teilnehmerfeld auf.

Wirft man einen Blick in die Vergangenheit des Tennisturniers in Leuggern, so sind in der Siegerliste viele bekannte Namen zu finden. 1996 gewann beispielsweise Julian Knowle, seines Zeichens US-Open-Sieger im Doppel, oder Marco Chiudinelli, der seit letztem Herbst in den Top 100 der Welt figuriert. Auch heuer kann Turnierleiter Sandro Rigo trotz Sparmassnahmen ein starkes Teilnehmerfeld präsentieren. Zu den Siegesanwärtern am übermorgen beginnenden Turnier gehören Titelverteidiger Frank Wintermantel, Schweizer Meister Roman Valent und die ehemalige Weltnummer 71, George Bastl.

Fetov hat keine Schmerzen mehr
Dank Alexander Sadecky darf man sich auch aus Aargauer Sicht berechtigte Hoffnungen auf ein Topresultat machen, denn ebenfalls zu den Favoriten. Gespannt darf man auf den Auftritt von Muhamed Fetov sein. Der 25-jährige Aargauer Tennisprofi hatte in den vergangenen Wochen mit einer Entzündung der Patellasehne im linken Knie zu kämpfen und wagt nun den Schritt zurück ins Turniergeschehen. «Ich habe keine Schmerzen mehr und kann wieder voll trainieren», erklärt Fetov. Er wolle nun schauen, ob das Knie auch der Wettkampfbelastung standhalte. Falls das der Fall ist, wird Fetov in den kommenden Wochen drei Future-Turniere in der Schweiz bestreiten.
Zuerst folgt jedoch übermorgen der erste Einsatz seit vergangenem Dezember. Gefragt nach seinen Zielen für die Leuggern Open, gibt sich Fetov bescheiden: «Hauptsächlich möchte ich wieder Matchpraxis sammeln, aber trotz allem will ich natürlich lieber gewinnen als verlieren.»


von Fabio Baranzini

Montag, 1. Februar 2010

Benz und Giger geben den Takt an

Vergangene Woche fand in Oberentfelden die erste Hallenausgabe der Swiss Junior Trophy statt. Mit Samira Giger und Claude Benz sicherten sich zwei Schweizer die Titel des internationalen U18-Tennisturniers.

Trotz starker ausländischer Konkurrenz vermochte der Schweizer Tennisnachwuchs in Oberentfelden zu überzeugen. Im Endspiel der Junioren trafen mit Claude Benz (ITF 185) und Vullnet Tashi (ITF 404) gleich zwei Schweizer aufeinander. Da die beiden zusammen trainieren, wussten sie genau, was sie im Final erwarten würde. «Wir kennen uns in- und auswendig. Es ging daher einfach darum, wer die Schwächen des anderen besser ausnützen konnte», beschrieb Claude Benz die Ausgangslage.
Der 17-jährige Junioren-Schweizer-Meister Claude Benz wurde in Oberentfelden bis ins Endspiel kaum gefordert und musste keinen Satz abgeben. Gegen Tashi musste er jedoch hart kämpfen, denn er lag schnell mit 2:4 zurück. Ähnlich wie sein Vorbild Roger Federer liess sich Benz dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und schaltete in den wichtigen Situationen einen Gang höher. «Die Wende im ersten Satz war sehr wichtig. Sonst wäre es schwierig geworden», analysierte er.
Im zweiten Satz wurde die Partie intensiver, die Ballwechsel wurden länger. Beim Stande von 5:4 hatte Tashi die Chance, den zweiten Satz bei eigenem Aufschlag zu beenden. Benz konnte den Spiess aber erneut umdrehen und die Partie mit 7:5, 7:5 für sich entscheiden. «Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel», freute er sich nach seinem ersten Triumph auf der ITF-Tour.

Der Druck als Nummer 1
Auch bei den Juniorinnen kam es im Final zu einem Schweizer Duell. Die Partie zwischen Mégane Bianco (ITF 287) und Samira Giger (ITF 205) war jedoch eine klare Angelegenheit. Bianco fand während der gesamten Partie kein Rezept gegen das variantenreiche und druckvolle Spiel von Giger. Nur einmal, zu Beginn des zweiten Satzes, als Bianco weniger Fehler beging, wurde es für Giger etwas ungemütlich. «In dieser Phase versuchte ich einfach, dranzubleiben und aggressiv zu spielen», erklärte sie. Das gelang ihr, denn in der Folge schaffte sie das Break zum 5:3, und kurze Zeit später gewann Giger die einseitige Partie mit 6:1, 6:3.
«Ich bin glücklich und erleichtert, dass ich das Turnier gewinnen konnte, denn ich verspürte als Nummer 1 schon einen gewissen Druck», gab sie nach dem Spiel zu. Über den Sieg von Giger darf man sich aus Aargauer Sicht besonders freuen. Die Luzernerin wohnt seit vergangenem Oktober mit ihrer Mutter in Hirschthal und trainiert in Oberentfelden.
Nebst den starken Schweizer Leistungen fiel auch die gesamte Turnierbilanz positiv aus. «Für die erste Austragung lief alles super. Wir haben unser Ziel er- reicht und konnten den Aargau- er Spielern die Chance geben, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen», so Turnierleiter Freddy Blatter. Dieser denkt aber bereits an die Zukunft. Er möchte die Sommer- und die Winterausgabe der Swiss Junior Trophy künftig enger miteinander verknüpfen, sodass die Turniere für Sponsoren und Zuschauer noch attraktiver werden.


von Fabio Baranzini